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[STORY] Die Treppe der Götter

FetteKrieger

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16 Juli 2001
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Servus Jungs und Mädels. Ich hab mich lange nicht gemeldet, da ich zuerst zwei Monate in Israel war und mich danach die Arbeit für die Uni und WoW aufgefressen haben. Ich gelobe hiermit mich zu bessern und wieder öfter reinzuschauen!! :)

Wer mich nicht kennt: Ich hab hier schon drei Stories veröffentlich und hoffe auf Lob, Kritik und Anregungen zu meiner neuesten Geschichte. Ist durch den irren Anblick in der geheimen Zuflucht, inspiriert und durch eine Flasche Bier und den Film "Die Royal Tenebaums" wirklich niedergeschrieben worden. Viel Spass!



Urg rammte seinem Gegner die Feuersteinklinge in den Bauch. Grunzend drehte er sie um und zog sie anschließend heraus. In einiger Entfernung sah er einen Stammesbruder gegen einen der Feinde kämpfen. Urg riss einen Speer aus der Leiche eines Gegners und warf ihn auf den Feind. Schreiend brach dieser zusammen, tötete jedoch im Fallen mit seinem Beil den Stammesbruder Urgs.
Urg hörte ein Schnauben hinter sich. Da war er, der Grund des Kampfes. Der Gott der Feinde. Um ihn zu erlegen, waren Urg und seine Stammesbrüder in den Kampf gezogen. Das Ungetüm war ungefähr zwei Meter groß, untersetzt und hatte vier nach unten gebogene Hörner an allen Seiten des Kopfes. Der Kopf selbst war... nicht menschlich. Er ähnelte am ehesten einem der Säbelzahntiger, die Urg und sein Stamm so fürchteten. Die Hände hatten fünf plumpe Finger, doch jeder schien kräftig genug um Knochen zu brechen und Steine zu zermalmen. „Jetzt sind nur noch wir beide übrig. Denn wie du meine Herde getötet hast, habe ich deine getötet.“ Die Worte waren nicht wirklich gesprochen, zumal Urgs Sprache auch nur aus Grunzlauten bestand. Vielmehr waren sie eine Mischung aus Fauchen und Jaulen, ihr Sinn jedoch erschien in Urgs Gedanken.
Mit einem Aufbrüllen warf sich Urg auf die Bestie, er rammt ihr sein Messer von unten durch den Kiefer. Blut und Schleim spritzten aus der Wunde, als Urg die Klinge herauszog und erneut zustach. Und wieder. Und wieder. Und wieder.
Als der Gott endlich tot war, schnitt Urg das Herz aus dem leblosen Körper und begann es zu essen. Und wie er und seine Stammesbrüder es gehofft hatten, stärkte ihn das Fleisch. Doch seine Brüder waren tot, das Fleisch wurde nicht geteilt und wirkte nur auf einen Körper ein.
....
Als Urg erwachte, sah er die Welt mit anderen Augen. Er hatte seine Gestalt behalten, doch ein Wissen erfüllte ihn, das von jenseits der Zeit stammte. Der Gott war in ihn übergegangen. Er ging nicht zurück zu seiner Höhle. Sein Stamm war vom Gott -der-vor-ihm-war ausgelöscht, das wusste er. Urg wandte sich um und verschwand im strömenden Regen.


Später.

Er saß auf dem Schädelthron. Wie immer war es ihm leichtgefallen, Anhänger zu finden. Einmal die Stahlklinge ins Herz gestoßen, herausgezogen, immer noch am Leben. Und schon verehrten sie ihn als Teufel, Dämon, oder welche Namen sie ihm sonst noch gaben. Er hatte schon viele Kulte um sich geschart, ganze Königreiche hatten ihm gehört. Doch immer, immer zerfielen sie ihm. Was er auch tat, wie viele Schlachten er auch gewann: Immer gab es Intrigen, Attentate und Unruhen.
Als er herausgefunden hatte, dass er kein Gott, sondern nur unsterblich war, verlor er fast den Verstand. Er konnte sich zwar aus dem dunklen Sümpfen befreien, in denen seine Gedanken fast versunken wären. Aber alles erschien ihm mit einem Schlag sinnlos und nichtig.


Später.

Er hasste die Nächte. Die ganze Welt sank in Schlaf und erholte sich. Aber er blieb wach. Wieviel er auf trank, welche Betäubungsmittel er auch nahm: Er blieb wach. Einmal hatte er den ganzen Tag hindurch gehurt, doch in der Nacht war er nicht erschöpft gewesen. Nur seine Partnerinnen waren in Schlaf gefallen. Wütend hatte er sie köpfen lassen. Überhaupt fachte nur noch die Gewalt seinen Lebensfunken an. Stand er in blutbespritzter Rüstung mitten in der Schlacht, sah er seine Gegner schreiend sterben, dann war er am Leben. Der Rest war müde und grau. Er konnte seinem Dasein nicht einmal selbst ein Ende setzen.


Später.

Er hatte von der Legende gehört. Und nun stand er vor dem greifbaren Beweis. Der gefangene Magier hatte ihn und seinen treuen Hauptmann Uthar zur Höhle geführt. „Darin soll sie sein? Nun gut. Uthar, töte den Magier.“ Pflichtbewusst schickte sein Hauptmann den Führer zu dieser geheimen Stätte ins Nichts. Oder wohin er sonst kommen mochte. Er selbst tötete Uthar mit einem beiläufigen Schwerthieb. Nun wusste niemand mehr den Weg zur Göttertreppe.


Später. Viel später sogar.

Er kämpfte sich die Treppe hoch. Um ihn herum funkelten die Sterne. Sie waberten vor und zurück, flüsterten mit ihren sanften Stimmen zu ihm. Er hatte seinen Namen schon vor langer Zeit vergessen. Oder abgelegt. Aber das war so lange her. Er brauchte keinen Proviant, keine Rast. Sterbliche Menschen hätten Vorräte für Jahrhunderte mitnehmen müssen, um den Aufstieg zu bewältigen. Aber die Treppe war nur einer geheimen Sekte bekannt gewesen, deren Anführer sie einst erklimmen wollte. Er hatte das Skelett vor einigen Jahren gefunden. Den Rest der Anhänger hatte er töten lassen. Damals, in der anderen Welt.
Er blickte nach oben. Die Treppe erstreckte sich eine Ewigkeit weit in die Schwärze. Diese Schwärze, unterbrochen nur von den funkelnden Himmelslichtern, war mehr als ein Verstand ertragen konnte. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme. Denn immer wieder hatten es Menschen versucht. Sie waren, schreiend vor Wahnsinn, ins Nichts gesprungen. Wahrscheinlich fielen sie immer noch. Eine passende Strafe für Leute die die Götter erreichen wollten.
Und selbst sein unsterblicher Verstand, der so viel gesehen hatte, fing an sich unter der Last des Anblicks zu biegen und trübte sich. Die dunklen Strömungen in seinem Unterbewusstsein vereinigten sich zu einem Strudel, der den Rest seines Verstandes in sich verdrehte und verbog.


Später.

Er war Gott. Nein, er war unsterblicher Mensch. Er lebte. Konnte man es leben nennen? Wer war überhaupt „man“? Gab es andere Wesen neben ihm? Er kramte in den Schubladen seines Verstandes, die noch nicht zertrümmert waren. Dinge purzelten durch die Schwärze seines Gehirns. Es hatte früher andere gegeben.


Später.

Er war angekommen. Die funktionierenden Reste seines Verstandes registrierten ein baldiges Ende seiner Qual. Verwirrt wankte er durch eine Halle aus Stein. Es gab kein Dach, nur Dunkelheit und Sterne. Peinigende Lichter. Seit so langer Zeit nur Schwärze mit Stecknadelköpfen aus gleißender Helligkeit.
Er hatte einen Durchgang erreicht. Er schob beide Torflügel auseinander. Dann sah er es. Das Skelett auf dem Thron. Den Thron aus tausend Augen. Augen, die ihn anstarrten. Die ihn durchbohrten, seine Seele zu einem winselnden schwarzen etwas verbrannten. Er warf sich auf den Boden und fing an zu schreien. Der Schöpfer war tot.


Später.

Mühsam schleppte er sich auf den Thron. Macht durchströmte seinen zerbrochenen, irren Verstand. Er würde den alten Gott beerben und ein Reich errichten, das aus Tod und Irrsinn bestehen sollte. Er fing an zu lachen. Das Lachen des irren Gottes strömte aus dem Thronsaal. Strömte durch die Unendlichkeit. Die Sterne trübten sich, als das Lachen sie passierte. Ein Geräusch bei dem schwangere Frauen Frühgeburten erlitten. Bei dem Kinder schreiend aus Alpträumen erwachten. Bei dem Männer kreischend Amok liefen. Es floss die Treppe hinunter.
Und, irgendwann, erreichte es die Welt.
 
interessanter anfang, geht doch noch weiter oder???

zum inhalt kann ich jetzt noch ncht viel sagen, da ja bisher nur, vorrausgesetzt ich habe es richtig verstanden, in zeitsprüngen die vorgeschichte diese "gottes" erzählt wird.


btw: schön das du dich mal wieder blicken lässt fette:hy:
 
:hy:Fette

Schön das du wieder hier bist, der R.I.N.G. braucht seinen Folterknecht;)
Und gleich noch ne Story im Gepäck:D :top:


FetteKrieger schrieb:
Als Urg erwachte, sah er die Welt mit anderen Augen. Er hatte seine Gestalt behalten, doch ein Wissen erfüllte ihn, das von jenseits der Zeit stammte. Der Gott war in ihn übergegangen. Er ging nicht zurück zu seiner Höhle. Sein Stamm war vom Gott -der-vor-ihm-war ausgelöscht, das wusste er. Urg wandte sich um und verschwand im strömenden Regen.

Weshalb erwachte? Ich dachte er kann nicht mehr schlafen?

Er stand vor dem Höhleneingang. „Darin soll sie sein? Nun gut. Uthar, töte den Magier.“ Pflichtbewusst schickte sein Hauptmann den Führer zu dieser geheimen Stätte ins Nichts. Oder wohin er sonst kommen mochte. Er selbst tötete Uthar mit einem beiläufigen Schwerthieb. Nun wusste niemand mehr den Weg zur Göttertreppe.

Welcher Magier? Und wer ist Uthar?

Er hatte einen Durchgang erreicht. Er schob beide Torflügel auseinander. Dann sah er es. Das Skelett auf dem Thron. Den Thron aus tausend Augen. Augen, die ihn anstarrten. Die ihn durchbohrten, seine Seele zu einem winselnden schwarzen etwas verbrannten. Er warf sich auf den Boden und fing an zu schreien. Der Schöpfer war tot.

Hast du dir die Idee für diesen Abschnitt zufällig aus dem RPG Maker Spiel Eterna entliehen? Gibt dort eine ähnliche Handlungswendung;)


Der Anfang hat mir gut gefallen, geheimnisvoll, mysteriös und wirft bereits einige Fragen auf:top: Freu mich auf die Fortsetzung:)
 
Hi Fette :D
Die Story an sich gefällt mir gut,aber meiner Meinung nach fehlen noch ein paar Dinge,um den Leser hineinzuversetzen.Aber vielleicht war das ja erst eine Art Prolog und sollte nur die wissenswerten Vorgeschehnisse erzählen.Denn es fehlen eine Schilderung von Raum und Zeit ,von gesellschaftlichem und sozialem Umfeld und von den Gefühlen und Gedanken der Akteure,besonders des Protagonisten.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung :D
 
Eeeeeeeigentlich ist die Story schon fertig. Ich hatte sie schon länge im Kopf und dachte auch sie wäre niedergeschrieben länger. Aber sie wurde halt nur eine Kurzgeschichte.


@Dark: Er kann nach seiner "Umandlung" nicht mehr schlafen. Er fiel nach dem essen des Herzens in Schlaf. Danach ist er... anders.

Zum zweiten Punkt: Du hast recht, man kann nicht klar rauslesen wer wer ist. Der Magier hat die beiden zur Höhle geführt. Uthar ist ein Hauptmann Urgs.

Von diesem Spiel hab ich noch nie gehört. Aber ich hab mich aus der Offenbarung des Johannes bedient. Die Sache mit dem Thron aus Augen hat mich schon immer fasziniert.


@alle: Danke für eure Grüße und eure Ratschläge! Durch eure Anregungen denke ich über ne Fortsetzung nach. Die Beschreibung des Alltags eines Gottes ist zwar eine große Herausforderung, aber ich denke die Ezählung würde schnell langweilig.

Ich werde die Story noch mal überarbeiten.
 
Meine einzige Kritik wäre die Kampfbeschreibung die wirklich nur eine Beschreibung ist, ein wenig zu sachlich und trocken und faktenbezogen. Dafür ist der Rest wunderbar gelungen, und das ist ja eigtl die Hauptsache!

Jaja, die Johannes-Offenbarung ist doch wirklich eine der besten Schauergeschichten die je geschrieben wurden. Ich glaube nirgendwo sonst findet man so viele Monster, Schreckensgestalten und Katastrophen auf ein paar Seiten versammelt...

... und übrigens danke dass ich Eistee trinken darf! :D
 
Hätte jetzt nicht gedacht, das das als Kurzstory gedacht war:eek:
Sah zu sehr nach Prolog aus, aber nette Idee, der Cliffhanger ist dir gut gelungen:top:
 
Ich könnt auch die Vorgeschichte etwas ausführen. Aber die Uni verlangt mir derzeit viel ab. Ich muss für die Arabisch- und die Persischklausur lernen, die beide im Februar anstehen.
 
So viele Jahre .... :D und mal wieder reingeschneit.

Nette Geschichte alter Knecht.
Wie Saturn schon sagte, der Anfangskampf ist miserabel, aber ab der Beschreibung des ?Gottes? - das danach hat Klasse.



*In ein paar Wochen die erste Geschichte seit Jahren von mir, stay tuned*
 
Ne Fortsetzung????

Autsch, voll auf dem falschen Fuß erwischt! Die Geschichte war eigentlich als Einzestory gedacht.

Ich hab auch irgendwie das Gefühl Geschichten aus dem Blickwinkel eines verrückten Gottes hat es schon häugiger gegeben.... obwohl ich noch keine einzige gelesen habe. Wie gesagt, war nur so ein Gefühl.

@Dame Venusia und @Damork: Schön das ihr mal wieder reinschaut! Lasst euch öfters hier sehen, wir brauchen euch.
 
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