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[Story] Die Unsterblichen

Spoon123

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21 September 2005
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:hy: Hallo liebe FAS-Community, :hy:

Dies ist nicht meine erste Kurzgeschichte, aber meine erste, die im Diablo-Universum (im weitesten Sinne) angesiedelt ist, was heißt, dass sie es wohl (hoffentlich) würdig ist, hier veröffentlicht zu werden. Überhaupt ist es meine erste Geschichte, die ich mehr Leuten als meiner Familie und meinen Freunden zugänglich mache.

Deshalb ist mir Feedback, sowohl Gutes wie auch Schlechtes, besonders wichtig. Rechtschreibfehler dürfen auch angekreidet werden, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger sind inhaltliche Diskrepanzen und logische Fehler sowie schwache Formulierungen und Dergleichen.
Aber natürlich sollt Ihr erst einmal lesen, denn das aller Wichtigste daran ist doch, dass Ihr Spaß habt :)

Viel Spaß mit der Geschichte wünscht euch euer Löffel :angel:

______________________________________​

Die Unsterblichen

Das gigantische Tor leuchtete von Innen heraus. Die schwarzen Flammen, die es einhüllten, waren nicht heiß, wie sie sollten, sondern kalt, kalt wie die eisigen Tiefen der Hölle. Als ich noch näher herantrat hielt mich eine starke Hand an der Schulter fest. Ich sah mich um und blickte in ein kantiges, grobes Gesicht, dessen Gesichtszüge angespannt wirkten. Bartholomäus, Barbar und letztes Stammesoberhaupt der Nerafeem, sah mich an und schüttelte bedächtig den Kopf.
„Warte.“, sagte er mit seiner tiefen, irgendwie beruhigenden Stimme. Ich wandte mich wieder vorsichtig dem den Flammen zu, in der Hoffnung, irgendwo eine Schwachstelle zu entdecken. Doch die gab es nicht. Nymyr trat neben mich und betrachtete das Tor mit... ja... mit Interesse, wie es mir vor kam. Dann griff er sich an den Kopf mit den dunkelgrauen Strähnen und zog den pechschwarzen Zylinder, den er anscheinend immer noch trug, trotz dem, was wir durchgemacht hatten, um hierher zukommen, und balancierte ihn einer Hand, nur um ihn kurz darauf mit einem eleganten Schwung wieder aufzusetzen. Ich sah dem Schauspiel gebannt zu, denn wann sonst konnte man einen Nekromanten mit einem Zylinder bewundern. So wie ich die Situation einschätzte, wahrscheinlich nie wieder.
„Hey, wann geht’s denn hier weiter?“, fragte Mavina mit ihrer gebieterischen Stimme. Die Amazone lehnte an einer der kalten Betonmauer des Saals, in dem wir uns befanden, und putzte gelassen ihre Armbrust. Seit ich das letzte Mal hier war, hatte er sich verändert, der Ort. Wo früher noch Blut und andere, nicht näher identifizierbare Substanzen an den Wänden klebten, war nun nichts als der Geruch von Chemikalien und eine blanke Wand. Keine Fenster waren zusehen, und nur die Aufzugtür, die uns den Zugang zum ehemaligen Thronsaal ermöglicht und die Treppen der Vergangenheit ersetzt hatte, erinnerte mich daran, dass es auch noch ein „Außen“ gab. 2000 Jahre ist es nun her, dass ich diesem Ort einen Besuch abgestattet hatte, damals in der vagen Hoffnung, diesen ihn nie wieder sehen zu müssen. Welch ein Irrtum! Der Herr der Zerstörung war zurück, grausamer denn je. Und wo der ist, sind wir nicht weit, so sagt man.

Wir, dass sind Viraja, die mächtigste Zauberin diesseits von Kurast, Mavina, die Amazone, Nymyr, Bartholomäus, und ich, Sankekur, ein bescheidener Ordenspriester aus dem ehemaligen Kurast. Ja, ehemalig, denn dort, wo früher einmal die weiten Sumpflandschaften lagen, kann man heute nur noch Beton und Wolkenkratzer bewundern. Von der einstigen Schönheit des Dschungels fehlt jede Spur, als hätte es ihn nie gegeben.
Eine Bewegung rechts von mir riss mich aus meinem Gedankengang. Viraja hatte ihren Stab erhoben.
„Also schön, ich habe es satt, zu warten. Gehen wir rein.“
Doch gerade, als ich erwidern wollte, dass es besser wäre, auf den passenden Augenblick zu warten, stoben die dunklen Flammen des Tors vor uns auseinander. Doch anstatt endlich die Tür zu Baals Reich zu erblicken, sahen wir nur einen kleinen, schwarzen Punkt vor dem flackernden Hintergrund. Langsam bewegte sich das Etwas auf uns zu, während die Flammen hinter ihm wieder zu einer massiven Wand aus Kälte wurden. Mitten in der Luft stoppte es und schwebte auf der Stelle. Nymyr reagierte sofort: Eine gigantische weiße Knochenwand erhob sich aus dem Boden, doch die Druckwelle, die von der schwarzen Kugel ausging, zerschmetterte diese mit Leichtigkeit und fegte uns an die gegenüberliegende Wand. Ich fühlte, wie eine meiner Rippen beim Aufprall brach. Ich versuchte mich aufzurichten und nach meinen Gefährten zu sehen, doch der Schmerz machte mich fast blind und ich sank wieder zurück an die Wand. Einige Sekunden verstrichen, in denen ich mich schon mit dem schlimmsten abgefunden hatte, da rüttelte mich jemand unsanft an der Schulter. Es war Bartholomäus.
„Komm.“, sagte er. Die berühmte Ruhe war aus seiner Stimme verschwunden. Er reichte mir eine Flasche, die, wie ich wusste, mit einem starken Heilmittel gefüllt war. Er führte mir das Gefäß an die Lippen und ich schluckte es gehorsam. Dann merkte ich, wie meine Lebensgeister langsam zurückkehrten. Ich hustete.
„Steh auf, Sankt, wir müssen weg.“, beschwor mich Bartholomäus, bevor er mir auf die Beine half und sich dann wieder der seltsamen schwarzen Kugel zu wandte. Sie hatte sich kein Stück bewegt. Meine Gefährten versammelten sich um mich und den Barbaren, den Blick immer auf das schwarze Etwas gerichtet. Etwas blitzte und ich sah, wie Bartholomäus seine Schwerter zog.
„Nein!“, schrie Viraja, „Wir haben keine Chance! Unsere Heilmittel sind aufgebraucht, Sankt ist verletzt und Mavina völlig erschöpft. Wir müssen fliehen! Sofort!“
Schweigen folgte, denn wir wussten alle insgeheim, dass sie recht hatte. Plötzlich zersplitterte in der Nähe des Tors eine der Deckenlampen, die den grauen, fast weißen Raum zuvor mit kalten Licht erfüllt hatten. Als wäre dies das Kommando gewesen, auf das wir gewartet hatten, rannten wir los, den Korridor entlang. Ich warf einen letzten Blick über die Schulter und sah, dass sich die schwarze Kugel noch immer nicht bewegt hatte. Eine weitere Lampe platzte, die Splitter schlugen einen Meter neben mir in den Boden. Dann erfasste die Druckwelle, wenn es denn eine war, die nächste Lampe und brachte auch die zum zersplittern, und eine der Glasscherben flog direkt auf mich zu. Mit einem Schlenker seines Spazierstocks erschuf Nymyr eine Knochenbarriere zwischen mir und dem tödlichen Geschoss. Die Augen wieder nach vorne gerichtet, dankbar, überhaupt noch zu leben, sah ich auch schon die Aufzugtür, die rettende Tür nach draußen, wie ich hoffte. Doch ich sollte mich irren. Wir stürzten gemeinsam in die winzige Kabine, während hinter uns immer noch mehr Deckenlampen das zeitlichen segneten und ihre tödlichen Bestandteile über den gesamten Korridor ergossen. Viraja drückte hektisch auf den Knopf zum Erdgeschoss. Die Aufzugtüren schlossen sich quälend langsam, und ich sah noch einmal die schwarze Kugel, von einer Korona aus Dunkelheit umgeben. Dann wurde es endgültig dunkel um sie, die letzte Lampe hatte ihr Leben im Thronsaal ausgehaucht. Doch damit war es nicht vorbei, dass spürten ich und meine Gefährten deutlich. Nun begannen auch die Lampen in dem kurzen Korridor zu bersten, und die vermeintlich schützenden Aufzugtüren waren immer noch nicht zu! Eine Welle aus Dunkelheit wälzte sich in unsere Richtung. Kurz bevor sie uns erreichte, erklang ein leises pling und die Türen waren geschlossen. Mavina stieß den angehaltenen Atem aus, sagte aber nichts. Viraja ließ sich gegen die Wand des Fahrstuhls sinken, nach Atem ringend und völlig bleich. Ich starrte nur wie gebannt auf das Display über der Aufzugtür. „T“, leuchtete dort in blutroter Schrift. Während der Fahrstuhl nach unten fuhr, veränderten sich die Zeichen. „3“... „2“... „1“... „E“. Der Fahrstuhl hielt an. Doch die Tür öffnete sich nicht.
„Ihr Narren.“, sagte eine kalte, völlig unmenschliche Stimme aus dem Lautsprecher, der über unseren Köpfen hing. Ich erkannte die Stimme wieder, auch wenn ich sie seit über 2000 Jahren nicht gehört hatte. Der Herr der Zerstörung, Baal höchst persönlich. Wir waren noch nicht in Sicherheit. Nein, korrigierte ich mich, wir waren so gut wie tot.
„Ihr könnt mir nicht entkommen! Mein Diener wird euch in Stücke reißen, und aus euren Knochen werde ich mir einen neuen Thron bauen. Unsterbliche, dass ich nicht lache! Ihr seid genauso töricht wie jeder andere eurer Rasse!“
Und mit diesen Worten setzte sich der Fahrstuhl wieder in Bewegung. Dann erklang ein Lachen, so ohrenbetäubend laut, schrill und unirdisch, dass ich meine Hände auf die Ohren presste. Und als es verklang, war es still. Verwirrt sah Nymyr sich um.
„Verdammt... Was zur Hölle...?“ Ich spürte, dass er noch irgendetwas sagen wollte, doch als ich und die anderen seinem Blick hoch zu der Anzeige über der Aufzugtür folgten, erstickte das jede Antwort im Keim. Die Zahlen, die darauf in blutroter Schrift aufblinkten, verhießen nichts Gutes. Diesmal zählten sie in die andere Richtung, von Eins aufwärts, und das rasend schnell. Der Fahrstuhl wurde schneller, je größer die Zahlen auf dem Display wurden. Als auf der Anzeige kurz die Zahl 200 erschien, zog Bartholomäus seine Schwerter vom Rücken, und Mavina erhob sich von ihrer halb sitzenden Position und spannte einen Bolzen. Bei 400 erhob Viraja ihren Stab und Nymyr seinen Spazierstock. Ich sprach ein letztes Gebet gen Himmel, in der vagen Hoffnung, dass mich irgendjemand hören würde, sei es nun Gott oder ein anderes Wesen, was in der Lage war, mir zu helfen. Dann zauberte ich einen Schild herbei, doch ich merkte sofort, dass er war längst nicht so stark war wie zu Beginn. Bei 600 begannen die Zweifel, ob ich aus dieser Hölle, denn nichts anderes konnte es sein, durch die wir hier fuhren, lebend herauskommen würde, stärker zu werden. Der Aufzug verlangsamte seine Fahrt bei 650. Bei 666 hielt er endgültig an, und es schien nicht so, dass er sich je wieder in Bewegung setzen würde.
„Willkommen im neunten Höllenkreis, Unsterbliche. Sterbt wohl.“

Dies, war das Ende. Die Aufzugtüren würden sich öffnen, und ich würde sterben. Ganz sicher. Die Stimme hatte jeden Zweifel in mir ausgelöscht. Ersteres stimmte noch, doch als ich durch die geöffneten Türen trat empfing mich keine alles umschlingende Hitze, oder auch Kälte, wenn man manchen Sagen glauben schenken darf, sondern, und ich traute meinen Augen kaum, die Eingangshalle, durch die wir das Gebäude ursprünglich betreten hatten. Sie war noch immer leer, genauso wie vorher. Durch die Glasfront konnte man auf die Hauptstraße sehen, die sich vor dem Hochhaus befand. Menschen, jung und alt, groß und klein, gingen durch die Stadt. Als wäre nichts geschehen... als wäre nie etwas geschehen. Natürlich, dachte ich verbittert, sie wissen es nicht. Haben es nie gewusst. Nie wirklich gewusst, was vor sich geht. Unvermittelt stieg Wut in mir auf. Wut auf die Sterblichen. Wut auf Baal und seine Schergen. Wut auf meine Gefährten, die neben mir standen und genau wie ich ungläubig auf die Straße blickten, nur durch eine dünne, zerbrechliche Glasscheibe von ihr getrennt. Die Rettung war so nah. Mit einem Mal veränderte sich das Licht, aus Weiß wurde Rot, und die Realität kippte. Vor uns erschien die schwarze Kugel. Doch diesmal hatte sie glühende Augen. Man sagt, die Augen seien der Spiegel der Seele. Nun begriff ich zum ersten Mal, was das zu bedeuten hatte. In diesen Augen sah ich das Höllenfeuer, so klar, als wäre ich in diesem Augenblick oben, im ersten Höllenkreis, wo die Lava brodelte und die Toten einen aus dem Flammenfluss anstarrten und mit anklagenden, knochigen Fingern auf einen wiesen. Und dann, bevor ich dieses Bild überhaupt zur Gänze verarbeiten konnte, verwandelte sich die Kugel. Konturen bildeten sich aus und verschwammen wieder, ein Bild zwischen Realität und Wahnsinn. Ich verschloss die Augen, in der blinden Angst, durch den Anblick solch einer Grausamkeit, solch einer widernatürlichen Handlung, das Augenlicht zu verlieren. Als ich sie wieder öffnete, war es bereits vorbei. Mavina neben mir keuchte, ich konnte es nicht, denn ich hielt immer noch den Atem an. Er war wieder da. Der Höllenfürst war zurückgekehrt.
„Aber...“, setzte Viraja an, etwas zu sagen, doch sie brachte den Satz nicht zu Ende. Diablo war auferstanden. Nicht Rot wie das Blut seiner Opfer, sondern Schwarz wie die Nacht. Bartholomäus war es, der als erstes wieder das Wort ergriff:
„Lasst es uns zu Ende bringen.“ Ich bewunderte seinen Mut, denn ich war nicht einmal in der Lage, meinen immer noch angehaltenen Atem auszustoßen.
„Wenn wir hier lebend raus wollen, dann werden wir uns auch dieser Gefahr stellen. Die Menschheit zählt auf uns.“, sagte Nymyr. Er rückte seinen Zylinder zurecht und umfasste seinen Spazierstock so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Mavina trat einen Schritt zurück und legte auf das Ungetüm an: „Tun wir's.“
„Jetzt ist keine Zeit, sich über die Zukunft Gedanken zu machen, Sankt. Was zählt, ist das Hier und Jetzt. Bringen wir es zu einem Abschluss. Für immer. Auf das Diablo nie wieder das Antlitz der Welt besudeln möge!“ Mit diesem Worten griff nun auch Viraja nach ihrem Stab und schleuderte Diablo sofort ganze Salven von Eisgeschossen entgegen, eine mächtiger und tödlicher als die andere.
Und ich hatte mich noch immer nicht bewegt. Ich war wie gelähmt, am Boden festgenagelt, zum Tode verdammt. Der schwarze Diablo wehrte die anfliegenden Geschosse nicht ab. Als sie auf seine von lodernden schwarzen Flammen umgebene Brust aufprallten, verdampften sie einfach, als hätte es sie nie gegeben. Doch das bestärkte Viraja nur in ihren Bemühungen, und sie griff weiter unerbittlich an, rasend vor Wut und blind vor Zorn. Nun begann auch Mavina mit dem Beschuss, doch ihre mit Magie verstärkten Bolzen richteten ebenso wenig Schaden an. Verzweifelt folgte Schuss auf Schuss, doch vergeblich. Das Ungetüm regte sich nicht einmal. Doch als es sein gewaltiges, tiefschwarzes Maul aufriss und seine von einer weißen Korona umgebenen Zähne zu einem verächtlichen Grinsen verzog, erschütterte ein Beben die Halle. Dann griff es an. Ich reagierte instinktiv und riss mein Schild hoch und Nymyr beschwor aufs neue eine Knochenwand, doch die wurde einfach beiseite gefegt und er brachte sich mit einem eleganten Rückwärtssalto aus dem Gefahrenbereich. Die Klauen des schwarzen Diablo hatten einen mindestens 10 Meter messenden Riss in die Erde gegraben, der sich beinahe bis zu meinen Füßen erstreckte. Nun entschloss sich auch Bartholomäus zum Angriff. Blitzschnell sprintete er vor und attackierte in rasender Wut die Beine des Ungeheuers, ohne diesen jedoch zu Fall bringen zu können. Dennoch schaffte er es, den Riesen von uns abzulenken. Von hinten hörte ich eine Stimme etwas Murmeln, und als ich in die Richtung sah, aus der die Stimme kam, entdeckte ich, dass Nymyr bereit war, einen Fluch über dem Gegner auszusprechen. Doch auch dieser prallte wirkungslos ab. Die roten Augen unseres Feindes weiteten sich. Dann erklang ein Schrei, unmenschlicher als alles, was ich bisher vernommen habe. Es war Wut, die in seinen Augen und in seinem Schrei steckte. Wilde, ungezähmte Wut. Dies war nicht der Diablo, den sie vor über 2000 Jahren in die Knie gezwungen haben. Eine Druckwelle erfasste Bartholomäus und schleuderte ihn weg, direkt vor meine Füße. Der riesige Diablo-Verschnitt blickte sich um und ersann Viraja, die immer noch wie wild Geschosse aller Elemente auf ihn abschoss, als sein nächstes Ziel. Er sprang vor, doch sie konnte die größte Wucht des Angriffs mit ihrem Energieschild auffangen, sodass sie nur einige Schritte zurücktaumelte. Doch ich konnte nicht länger auf sie achten. Bartholomäus blutete schwer aus zahlreichen Wunden und dem Mund. Ich beugte mich über ihn und versuchte so gut es ging, die Schäden mit Magie zu beheben. Doch dafür reichte die Zeit nicht. Als ich kurz aufsah, erkannte ich mit einem Mal, dass die Schlacht, die wir zu schlagen erst zu vermeiden, dann zu gewinnen suchten, war vorbei. Viraja lag auf dem Boden, ohnmächtig. Nymyr war gegen die Aufzugtür geschleudert worden, ob tot oder nur verletzt, ließ sich aus dieser Distanz nicht sagen. Mavina hatte alle Bolzen verschossen und lehnte keuchend und mit blutendem Arm an einer Betonwand. Und unser Gegner wandte sich nun uns zu. Er wusste, dass wir ihm nicht entkommen konnten. Langsam, ja, beinahe gemächlich kam er auf uns zu, wie ein Raubtier, dass sich seiner Beute sicher war. Sie konnten nicht fliehen. Sie konnten nicht gewinnen. So klar wie noch nie in meinem Leben wurde mir bewusst, dass nach dem Tod nicht der Himmel oder Gott auf einen wartete, sondern dass es nur die Hölle gab. Ein Gott hätte so etwas nie erschaffen können. Das riesige Ungetüm beugte sich über mich, der ich über dem verletzten Bartholomäus hockte, und bedachte mich mit einem fast abschätzigen Blick.
Etwas graues, pfeilschnelles schoss an mir vorbei, und Diablo taumelte. Im nächsten Augenblick floss Blut, und erst einige Sekunden später wurde mir bewusst, dass es nicht meines war. In strömen floss es aus dem Gesicht unseres Feindes, der nun, da ein fast einen Meter großer Rabe ihm beide Augen ausgestochen hatte, hin und her wankte wie ein Betrunkener. Ein Mann legte seine Hand auf meine Schulter und sprach mit einer tiefen Stimme:
„Alles in Ordnung? Mein Name ist Aldur, Hüter des Waldes und Druide.“
Verdutzt blickte ich hinauf in Augen, so alt, so weise, dass sie nur einem Unsterblichen gehören konnten. Aldur tat es mir gleich, und es kam mir so vor, als blickte er direkt durch meine Augen in meine Seele. Nach einer Zeitspanne, die mir wie zwei Ewigkeiten vorkam, blickte er wieder hinauf zu dem Ungetüm. Sein Rabe kehrte zurück, offensichtlich zufrieden mit seiner Arbeit, und ließ sich auf Aldurs Schulter nieder. Erst jetzt erkannte ich, als ich das Tier genauer betrachtete, dass es gar kein Tier war. Es war eine Maschine. Der Stahl schimmerte im rot-schwarzen Licht der Umgebung. Aldur tätschelte ihn liebevoll. Dann sah er mich wieder an.
„Wir werden das hier erledigen. Wir danken euch.“
Ich sah ihn nur verständnislos an, denn was er sagte, ergab für mich keinen Sinn. Wir?

Im nächsten Augenblick erklang ein Knall, der die Scheiben zur Außenwelt zum erzittern brachte. Blut benetzte meine Roben, doch es war wieder nicht mein Eigenes. Dann erklang ein weiterer, ohrenbetäubender Knall, gefolgt von einem Dritten. Ich sah auf zu dem schwarzen Diablo, doch dieser war auf die Knie gesunken und blutete aus zahlreichen Wunden. Im Hintergrund erklang ein Klicken und etwas, dass wie das klimpern von zwei Münzen in der Hosentasche klang. Eine schwarze Gestalt, eine Frau, stand neben mir und reichte mir die Hand.
„Gestatten, Natalya, Assassine ersten Ranges und bester Schütze östlich von Kurast.“ Sie lächelte, und es war ein warmes lächeln. Während ich sie ansah, wusste ich, dass die Gefahr gebannt war. Der neue Diablo fiel zu Boden, langsam, vom speziellen Gift der Assassinen dahin gerafft. Er würde es nicht überleben. Natalya sah noch einmal auf und erhob ihre Waffe, ein riesiges Scharfschützengewehr, und zielte auf den Kopf des Monsters. Das Klicken, der Knall, dann war alles still. Diablo war tot. Für immer, wie ich hoffte. Voller Dankbarkeit sah ich auf und erblickte Bartholomäus, der in meine Richtung sah, und ebenfalls lächelte. Mavina erhob sich und spuckte Blut auf den Boden. Dann schritt sie zu dem Leichnam des Höllenfürsten und spuckte ihm ins Gesicht. Viraja schlug die Augen auf und sagte nichts. Nymyr erhob sich, setzte seinen Zylinder auf den Kopf und grinste schief.
„Wir... haben gewonnen, oder?“, fragte er, nicht recht überzeugt.
„Nein.“, erwiderte Aldur. „Dies war nur der Anfang. Baal ist noch immer dort oben und wartet auf uns. Doch heute werden wir unsere Wunden lecken. Wir kommen später wieder.“
Nymyr nickte. Damit konnte er wohl leben. Dann ging er auf die Tür zu, die in die Glasfront eingelassn war, und stieß sie auf. Sonnenlicht flutete den Raum, das Böse war aus diesen Hallen verbannt.

Ende... oder doch "to be continued"?
Letztlich entscheidet Ihr das mit euerm Feedback ;)

PS: In der Vorschau seh ich grad, dass das ein undurchsichtiger Textbrei ist... ich werde mich morgen bemühen, dass ganze etwas zu strukturieren :( Das kommt davon, wenn man den Text einfach aus Open Office kopiert :motz:

Edit: Namen des Nekros auf Wunsch geändert... hoffe, der gefällt besser :)
 
[x] Fortsetzen :D

Interessante Geschichte die wirklich gut rüberkommt.
 
Ich sollte es wohl etwas anders formulieren: Ich will nur negatives Feedback :D Das Positive könnt Ihr in einem Satz abhandeln und dann zu dem kommen, was wirklich wichtig ist ;)

Nein, jetzt mal im ernst: Es liegt noch keine weitere Episode auf dem Tisch, und die Ideen zu einer solchen habe ich auch noch nicht. Das heißt, wenn Ihr hier auf mehr wartet, werdet Ihr entweder enttäuscht sein oder euch noch etwas gedulden müssen. Schließlich beginnt bald wieder die Klausurphase, da werde ich kaum dazu kommen, irgendetwas außer Hausaufgaben und Klausuren zu schreiben :)

Need more Feedback plx :(

mfg
 
Hm...ich weiß nicht so recht. Irgendwie eine Mischung aus modernen Elementen und Namen und ein paar Skills aus Diablo, hat nicht wirklich viel mit dem Spiel selbst zu tun; der Effekt wird noch verstärkt durch Dinge wie den Necro namens Trang Oul, was storymäßig gar nicht passt, Trang Oul ist der Drache, auf dessen Rücken die Welt ruht, den die Necromancer vom Rathma-Kult anbeten, und kein Necro selbst mit Zylinder :p. Aldur kann man so rechtfertigen, M'avina auch, aber Trang Oul halt nicht.

Würd mich interessieren, wie du dir das eigentlich gedacht hast, diese Hybridgeschichte...so verwirrt sie mich vor Allem und lässt halt irgendwie einen schalen, "unrichtigen" Nachgeschmack zurück.

Gut geschrieben ist sie, das ist keine Frage, btw ;). Vom Stil her, mein ich.

Simon
 
Um ehrlich zu sein habe ich mich mit den Hintergründen der Geschichte von Diablo kaum bis gar nicht beschäftigt, ich habe nur das genommen, was für mich ein wenig Sinn ergab :) Natürlich habe ich auch ein wenig die Fantasie spielen lassen, dass ein Necro keine Zylinder trägt ist mir bewusst :D

Ich könnte jetzt im Nachhinein die Namen angleichen... aber ob Ihr das wollt? :angel:

mfg
 
"Angleichen" - woran? Trang Ouls Set kann JEDER Necro tragen, nur halt keiner, der Trang Oul heißt ;). Ist natürlich nur ne Anmerkung von Jemand, der die Story halt insoweit kennt, muss ja sonst Niemand stören, aber du baust ja Nix groß drauf auf - TO durch, kA, Rüdiger zu ersetzen ist ja kein Ding :D.

Simon
 
Das is wahr... ich glaube, der heißt ab sofort Rüdiger :)
Nein, Quatsch, ich werde mir was überlegen... einschlägige Quellen zurate ziehen und so, was sich halt findet... Namensvorschläge für den lieben Necro (und auch für den Barbaren... der Name ist für einen Barb definitiv zu lang, den kann der sich doch gar nicht merken :clown: ) werden dankend entgegen genommen ;)

mfg

Edit: Auch hier nochmal: Name geändert... er heißt jetzt Nymyr... keine Ahnung, wer oder was das war, aber der Name klingt stylisch und ist irgendwo im Diablo-Universum angesiedelt... hoffentlich hab ich nicht schon wieder nen Tier getroffen :(
 
Hey, gefällt mir bis jetzt auch nicht schlecht. Wenn du magst dann schreib weiter.

lg, Gandalf
 
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