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(Story) Messerkinder!

ikki

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7 Mai 2003
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Hiermit poste ich nun eine etwas mehr experimentelle Geschichte von mir wo ich mich an verschiedene Stile versuche, ein bisschen stilistisch rumspiele und ein paar Gimmicks einbaue (zB oft stream of consciousness, nur schwer in eine Zeitepoche (real oder fantasie-epochial) zu stecken, und und und...) aber es trotzdem als Text durchgehen lassen kann.

Hintergrund ist (ähnlich wie bei Tolkien) eine "große Geschichtshandlung" die ich im Kopf habe, in der mehr oder minder alles miteinander verknüpft ist, aber nur viele kleine oder minder kleine Teilgeschichten hab ich bisher zu Papier gebracht. In Theorie ist diese Geschichte (vielleicht sogar nicht mal in dieser Form) ein Teil eines größeren Erzählstrangs, wobei ich noch nicht mal erarbeitet habe ob diese Geschichte und/oder die Protagonisten irgendeine wichtigere Relevanz in diesem Erzählstrang haben.

:ugly: wie gesagt: alles ein wenig experimentell und unausgeboren...

Trotzdem, hier ist sie!



Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Fünftes Kapitel

Sechstes Kapitel

Siebtes Kapitel

Achtes Kapitel

Neuntes Kapitel

Letztes Kapitel

Nachwort

Und jetzt die ganze Geschichte auch als PDF
 
Zuletzt bearbeitet:
Teil 1:

Er war auf der Suche nach ihr…

Während seiner Reisen erinnert er sich gern an damals. Sie waren zusammen aufgewachsen. Damals, im Lager, als sie noch Kinder waren hat man sie nur zu zweit gesehen. Niemals ist der eine ohne den anderen auch nur irgendwo hingegangen. Sie nannte ihn immer „kleiner Bruder“, obwohl sie nicht verwandt waren. Sie war in der Ausbildung. Sie trainierte mit Messern und Fallen, im Wald oder im Lager. Er durfte niemmals mitmachen, denn er war nur der Sohn eines Schreiners. Dennoch wurden sie Freunde. Sie zeigte ihm die Tricks die sie lernte und nahm ihn mit zu den Stellen die er nicht besuchen durfte. Auch für Ihn war sie wie die „große Schwester“ die er nie hatte. Doch jetzt war sie weg. Er wusste nicht warum, er wusste nicht wohin. Er wusste nur dass er hinterher musste… so wie er es immer tat.

Der Anblick der Kleinstadt riss ihn aus seinen Gedanken. Er erreichte Sie am späten Nachmittag. Die riesige Sonnenkugel stand tief und aus seiner Sicht sah es so aus, als bliebe sie an der Spitze des Kirchturms hängen. Für ihn war es die sovielste Stadt am sovielsten Tag seiner Suche. Irgendwie, fand er, ist es egal in welche Stadt er kommt. Heutzutage sehen alle Städte gleich aus. Er hatte Informationen erhalten dass sie hier durchgekommen sein soll und hoffte nun hier weitere Spuren zu finden.

Auf dem Marktplatz fragte er erstmal nach einem Gasthaus und fand gleich eines, ganz in der Nähe. Ein uraltes Herrenhaus, in eine Schenke mit Übernachtungsmöglichkeit umfunktioniert. Völlig ausreichend. Seine Sachen brachte er aufs Zimmer und machte sich dann auf den Weg in die Stadt. Obwohl es schon recht spät wurde, hoffte er doch noch jemanden zu finden der ihm weiterhelfen konnte. Die Stadt sah genau so aus wie er es erwartet hatte. Es war bereits fast Abend, dennoch gab es immernoch Händler auf dem Marktplatz die versuchten ihre Waren an die letzten Besucher und Kunden zu verschachern.

Er lauschte desinteressiert den Marktschreiern und bemerkte garnicht wie, hinter ihm, eine verstörte Gestalt vorbeistolperte. Wäre da nicht der Fischhändler welcher ihm direkt gegenüberstand, hätte er sie auch weiterhin nicht bemerkt. Dieser schwieg plötzlich und starrte mit großen Augen auf etwas hinter ihm. Während er sich langsam umdrehte, bemerkte er dass der gesamte Marktplatz wie eingefroren dastand und alle sich auf einen Punkt hinter ihm fixierten. Ganz umgedreht sah er die Gestalt. Gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie sie zusammenbrach und zu Boden ging. Sie war von oben bis unten blutverschmiert.
„Holt den Arzt!“ Geistesgegenwärtig brach jemand aus der Menge die Stille und sogleich war auch die Gendarmerie zur Stelle. Ein Gendarm versuchte mit dem Verletzten zu sprechen, der andere hielt die Leute zurück welche sich in wachsender Zahl jetzt um die Szenerie versammelten.

Die Gestalt war ein älterer, hagerer Mann von hohem Wuchs. Er blutete aus mehreren Wunden, seine Atemzüge waren kaum noch ein Röcheln. Er wusste, der würde nicht mehr lange machen. Er hörte wie der Gendarm mit dem Verwundeten sprach: „Bleiben Sie ruhig, Hilfe ist unterwegs. Können Sie schildern was denn passiert ist?“. Die blutige Gestalt riss die Augen auf, und versuchte panisch um sich zu schauen. Es sah so aus als versuchte er aufzustehen. Der Gendarm redete weiter auf die Gestalt ein und versuchte sie zu beruhigen und zu stabilisieren. „… Ich verstehe Sie nicht. Reden Sie bitte deutlicher… nun beruhigen Sie sich doch. Ein Loch? Was für ein Loch? Wer hat Sie mit dem Messer angegriffen?“
Plötzlich ein Aufschrei. Der Gendarm reagierte umgehend. ''Kümmern Sie sich bitte weiter um den Verletzten bis die Hilfe eintrifft. Ich muss da nachschauen.“ '' sagte er, schaute ein letztes Mal auf die Gestalt und wälzte sich durch die Menge.

Er wusste aber dass er nicht helfen konnte. Im Lager hatte er auch schonmal Tote gesehen, aber noch nie hat er beobachtet wie jemand stirbt. Das wollte er auch nicht sehen, also folgte er dem Gendarm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das find ich mal sehr gut geschrieben. Du hast direkt sehr viel in wenig Text verpackt, was sich als Einleitung sehr gut liest.
Das einzige, das zu bemängeln ist, ist die Kürze :P.

Hier hab ich einen winzigen Verbesserungsvorschlag:
„Kümmern Sie sich bitte weiter um den Verletzten bis die Hilfe eintrifft. Ich muss da nachschauen.“ sagte er zu ihm. Das liest sich irgendwie kompliziert, weil nicht direkt klar ist, wer mit ''ihm'' gemeint ist. Die angesprochene Person wurde mehrere Zeilen zuvor das letzte Mal erwähnt. Dann würde ich eher so schreiben:

''Kümmern Sie ....'' sagte er, schaute ein letztes Mal auf die Gestalt und wälzte sich durch die Menge.

Das klingt dann irgendwie ''schneller'' und passt gut zu der Situation, finde ich.

Ansonsten find ich das richtig gut (abgesehen vom Heldenklischee -> einfacher Schreinersohn rettet Person x, wird zum Ritter geschlagen und später zum Könit ernannt :-D).

Weiter unten hab ich mal in schwarz geschrieben, wie ich weiterschreiben würde, also nur markieren, wenn du dich davon beeinflussen lassen willst :D




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Als nächstes würde ich mal etwas genauer auf die Person eingehen, die der Schreinersohn retten möchte. Bisher ist das noch eine Unbekannte, was nicht schlimm ist. Aber irgendwie muss jetzt mal klargemacht werden, wie der Held zu dieser Person steht und was sie ihm bedeutet.


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Der Satzbauvorschlag hört sich gut an, und den setz ich auch mal gleich um...

Das ist einer dieser Stilismen mit denen ich rumgespielt habe. In den wenigsten Geschichten haben die Akteure wohlklingende Namen. In den Meisten sogar eher bekloppte :-). Ich wollte mich mal daran versuchen eine Geschichte komplett ohne Namen zu schreiben. Das hat sich als schwieriger herrausgestellt als man zuerst denken würde... und an einigen (vielen) Stellen hapert es. Wie bei der von dir genannten.

Der Text ist im großen und ganzen schon komplett fertig, muss nur noch hier und da umgeschrieben werden, wofür ich kaum Zeit hab oder mir einfach die objektive Distanz fehlt. Vielleicht setz ich mich später doch noch dran und geb alles und jeden Namen... im späteren Verlauf kann der Leser schon ganz schön verwirrt werden.

Ein anderes Ding mit dem ich gespielt habe ist genau dieses traditionelle Heldenklischee, aber das merkt man dan später...
 
Teil 2:

Beim Gendarm angekommen, sah er dass dieser niederkniete bei einer weiteren verletzten Person. Diese Frau hatte aber scheinbar nur leichte Verletzungen, sie redete unentwegt und konnte, trotz verletzter Hand und Schnittwunden am Bauch, dennoch dem Gendarm antworten. „Hinten am Sperlingsweg ist es. Zwischen dem Lagerhäusern und der großen Hecke ist’s aus einem Erdloch gekommen und hat einfach ohne Grund auf die Leute eingestochen. Ich habe keine Ahnung was es ist.“
Der Menge wurde es mulmig. Sie wussten, dass die Lagerhäuser nicht weit von hier gelegen waren. Der Gendarm gab Anweisungen sodass die Leute sich um die Verletzten kümmerten bis Hilfe eintraf. Der zweite Gendarm sollte hier bleiben und alles im Auge behalten.
Der Schreinerssohn und einige Tapfere aus der Menge folgten aber dem ersten Gendarm. Man fühlte sich sicher in der Nähe des mit einem Knüppel bewaffneten Ordnungshüters.

Auf dem Weg zu den Lagern kamen ihnen alsbald Leute entgegengerannt. Zuerst vereinzelt, aber umso näher sie den Lagern kamen, wurden es stetig mehr.
Sie hielten nicht an, sie wollten nur weg. Einige hielten sich Verletzungen. Andere riefen laut: „Haut ab! Sie sind hinter uns“. Dem Schreinersohn wurde etwas mulmig. Es muss mehr als nur ein Messerkämpfer sein. Vielleicht doch zuviel für den Gendarm? Aber die Neugier siegte. Er blieb dicht beim Gendarm, fest davon überzeugt dass dieser wohl ausgebildet genug war um es mit einigen Schlägern aufzunehmen. Er schaute auf den Polizeiknüppel und die kräftigen Manner vom Markt die sie immernoch begleiteten. Sie erreichten die Westseite der Lager und als sie dann um die Ecke kamen, entdeckten sie dass womit sie es hier zu tun hatten doch größer sein musste als sie dachten.

Mehrere Dutzend entstellter Leichen lagen über die Straße verstreut. Einige aus der Marktgruppe nahmen sofort die Beine in die Hand und folgten den anderen Flüchtlingen. Er jedoch schaute auf den Gendarm… . Dieser war totenbleich und machte wie in Trance einen Schritt Richtung Lager als sie plötzlich das Zischen hörten. Es kam von der Leiche einer jungen Frau, unweit von dort, wo sie standen. Sie schauten hin und sahen es; eine kleine, sehnige Gestalt. Es hatte winzige Füße, kurze Arme und einen viel zu großen Kopf für diesen Körper. Es könnte fast lächerlich wirken, wären da nicht diese wutentbrannten, seelenlosen, rotglühenden Augen. Zusammen mit einem zischenden Maul versehen von einer unendlich scheinenden Reihe kleiner, spitzer, gelber Zähne. Sein Leib war von einem schmutzigen Weiß dass mit Blut und Innereien beschmiert war. In seiner kleinen Hand schwang es ein überproportional großes Fleischermesser.
„Verdammt nochm..“ weiter kam der Gendarm nicht. Denn mit einem Satz der sich unwirklich schnell bewegenden Füßchen war das Ding bei ihm und rammte ihm das Messer in die Seite. Der Gendarm öffnete den Mund als wolle er losschreien, doch mit voller Wucht biss ihm dass Viech das halbe Gesicht weg. Es wurde allen klar dass der Gendarm, der jetzt leblos zu Boden ging, keinerlei Schutz zu bieten hatte vor dem was sich hier abspielte, also fingen sie an zu rennen. Panik brach aus.
 
Hört sich doch alles schon mal vielversprechend an^^.Was das Klischee angeht,hat ja mein Kollege hier schon kundgetan xD

Wie gehts nun weiter mit dem alten Mann? Wird er eine Rolle spielen? Und was viel wichtiger is,wirds denn länger mit der Story? Oder wird der Schreinerssohn an eine Gabelung gestellt,wo er entscheiden muss,welchen Weg er gehen wird? Rache oder Liebe? Dummheit oder Weisheit?

Ich bin echt gespannt xD
 
Teil 3:


Auch er rannte. Weg vom Gendarm, der ihm keine Sicherheit bieten konnte. Weg von den Leichen die in der Abendsonne stanken. Weg von diesem zischenden... Ding. Komischerweise musste er an ‚sie’ denken. Oft haben sie zum Spass Wettrennen in den Wäldern gemacht. Sie hatte fast immer gewonnen. In ihrer Ausbildung war ein tägliches Lauftraining vorgesehen. Man lehrte ihr die Techniken die man ihm nicht beibringen durfte. Sie wusste wie man die letzten Reserven des Körpers aktiviert, oder welche Schritt-Taktik in einer Wüste gehalten werden muss um durchzuhalten. Sie zeigte ihm einige Tricks, doch niemals hat er auch nur einmal mit ihr mithalten können. Aber hier, hier wo es um Leben und Tot ging, lief er so schnell wie nie zuvor, getrieben von der Angst sein Leben zu verlieren. Er bemerkte wie „etwas“ sich auf den Mann neben ihn stürzte, und ihn zu Boden riss. Er rannte weiter und konnte nichts sehen, hörte aber die gurgelnden Schreie des Opfers. Er wagte es sich kurz umzuschauen ohne im Lauf zu stoppen. Das Viech sah jetzt anders aus. Immernoch wie die entartete Gestalt eines Kindes oder einer Puppe, nur der Kopf war jetzt etwas schräger. Er musste nur weg, und wollte nicht darüber nachdenken, als es plötzlich in ihm aufkam: Es sieht nicht anders aus, es ist anders. Es gibt mehr als eines.

Er wagte nochmal einen kurzen Blick über die Schulter. Hinter ihm sprangen sie aus Türöffnungen, aus Fenstersimsen und Dächern. Eine ganze Horde von denen, alles attackierend was sich auch nur irgendwie bewegt. Die Viecher versuchten in Häuser einzudringen, wo sich Einwohner verschanßt hatten. Er sah einen Hund in Panik fliehen, drei der Viecher die ihn verfolgten. Wie besessen stürtzten sie sich auf jeweils denjenigen der ihnen am nächsten war, mit einem kehligen Zischen und ihren erhobenen, riesigen Messern.
Eine ganze Gruppe von denen war ihm auf den Fersen. In seiner panischen Flucht konnte er nicht anders als das ganze Elend mit anzusehen. Hinter und neben ihm die anderen Flüchtenden der Marktgruppe. Einige bereits ringend mit zwei oder drei von ‚ihnen’. Er sah den Marktschreier als dieser im Lauf angesprungen wurde. Blitzschnell zog sich das kleine Ungeheuer an der Kleidung hoch, bis zum Kopf, wo es sich an dem Haarschopf festhielt. Erst da bemerkte es der Marktschreier selbst und wirbelte panisch herum, im Versuch es abzuschütteln. Keine Chance. Mit einem Ruck am Schopf zog es den Kopf des Marktschreiers zur Seite und rammte sein Messer seitlich in dessen Hals. Der Marktschreier erstarrte und ging zuckend zu Boden.

Er musste es mit ansehen. Er konnte ihm nicht helfen ohne selbst angegriffen zu werden. Er musste weiterlaufen. Er versuchte vergeblich seine Tränen unter Kontrolle zu bringen, da sie ihm beim Laufen nur stören würden, doch sie wollten nicht stoppen. Mit jedem Schritt, jedem Moment, erwartete er dass eines von diesen Dingern ihn ansprang und dem ganzen ein Ende machte. Er sah sie überall um sich herum. Stechend, schlitzend, beißend, zischend und mordend.
Nur noch wenige der Gruppe waren noch um ihn herum zu sehen. Genau vor ihm ging ein Mann zu Boden, während noch zwei der Monster auf ihn einstachen. Er sprang über sie hinweg. Noch im Sprung schwang eines mit seinem Messer nach ihm, traf aber nicht und beschäftigte sich dann weiter mit seinem zappelndem Opfer.

Rennen…das war das Einzige was er tun konnte. Er kannte die Stadt nicht. Wo sollte er hin? Er hatte bis jetzt doch nur den Marktplatz und die Herberge gesehen… . Die Herberge! Ein massiges, altes Gebäude mit metallverstärkter Tür. Jetzt hatte er sein Ziel! Wie beflügelt lief er Richtung Markt, nicht mehr auf das Chaos um ihn herum achtend. In der Herberge konnte man sich verschanzen.
Er kam dem Marktplatz schon näher. Einige Flüchtlinge rannten immernoch mit ihm. Und ‚die’ waren gleich dahinter. Immer mehr Schaulustige kamen aus ihren Häusern. Manche waren nicht schnell genug dabei ihre Türen wieder zu zuschlagen wenn so ein Ding ankam. Einige Flüchtlinge aber nutzten auch diese Gelegenheit um in diese Häuser zu flüchten.
Weiterhin waren dort die Leute die noch immer ihren täglichen Geschäften auf dem Marktplatz nachgingen. In einer Weise war er froh darüber. Mehr Schutz in der Masse. Je mehr Menschen dort waren, desto geringer war die Chance dass eines dieser Dinger sich auf ihn stürzt. Sein alleiniges Streben zielte nur darauf ab hier heil herauszukommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war über das Wochenende weg, sonst hätte ich mal was hören lassen.

Etwas mehr als in der Einleitung hab ich schon zu meckern, muss ich sagen :D

Du beschreibst sehr bildlich und ich bekomme auch etwas mit der Angst zu tun und spüre dann die Erleichterung beim Gedanken an die Herberge, was sehr gut ist, aber bei der Flucht fehlt es ein klein wenig an Spritzigkeit.
Manche Szenen sind meiner Meinung zu detailliert aber vor allem zu lang beschrieben, sodass ich mir vorkomme, als würde ich mitten im Laufen kurz stehenbleiben, um sie mir ganz genau anzuschauen.
Als der Gendarm niedergestochen wird und die Menge die Flucht ergreift, schilderst du die ersten Gedanken der Zuschauer recht ausführlich. Dadurch verlangsamst du die Handlung für meinen Geschmack etwas zu sehr. An der Stelle ist das noch in Ordnung, um vielleicht die Erstarrung der Zuschauer zu verdeutlichen (Um so eine Stelle zu strecken, könnten vielleicht einige Leute kurzzeitig entschlossen sein zu helfen, wärend andere schon panisch davonrennen -> weiß nicht, wie sich das lesen würde, klingt aber erstmal gut :D) aber beim Weglaufen muss das irgendwie alles hektischer geschrieben sein (finde ich).

Die kurzen Kapitel sind sehr angenehm zu lesen und die Geschichte ist bis jetzt sehr spannend!

Gruß
Ryumaou
 
Hast vielleicht recht. Ich werd sehen ob ichs in den naechsten Kapiteln das Tempo besser rueberbringen kann...
 
Ey ist echt nicht schlimm, die Sache ist schon jetzt sehr sehr nett. Freut mich aber, dass du dir meine Kritik zu Herzen nimmst! :)
 
Weiter so! Die Geschichte nimmt Ihren Lauf...ich bin schon gespannt aufs nächste Kapitel^^
 
Teil 4:

Der Markt war fast erreicht. Eine Frau rannte ihm entgegen. Immer und immerwieder rief sie nach jemandem. Er signalierte ihr wegzulaufen, doch sie krallte seinen Arm und zerrte ihn zum Stoppen. Sie schrie: „Habt ihr Michel gesehen? Meinen Michel? Er ist doch noch…“ „NEIN!“ Er riss seinen Arm los: „Hau ab! Schnell. Die kommen und bringen JEDEN um!“ Sie griff wieder nach ihm, aber er riss sich abermals los. Schon hörte er ihr Zischen hinter sich. Am Gesicht der Frau erkannte er dass sie es jetzt auch verstand. Er konnte und wollte sich aber nicht weiter um sie kümmern. Er rannte wieder… über den Markt, Richtung Herberge. Er sah dass die zwei Verletzten immernoch auf dem Marktplatz lagen. Der Arzt war inzwischen eingetroffen, und einige Schaulustige standen immer noch rum.
Über den Marktplatz rennend, schrie er unentwegt: „Geht in eure Häuser. Nicht aufmachen!“ Andere, die noch mit ihm rannten, taten gleiches. Durch dieses Schauspiel und dass, was auf dem Markt selbst los war, fingen die Leute an sich zurückzuziehen. Sie wussten nicht was los war, dennoch folgten sie den Flüchtenden. Komischerweise musste er an Kühe denken. Wenn ein paar panisch in eine Richtung rennen, werden die anderen automatisch auch panisch in dieselbe Richtung rennen.

Er erreichte jetzt die Herberge. Wie ein Wilder stürmte er durch die Tür und alle die drinnen waren, schauten auf. „Lasst so viele wie möglich rein, aber wenn sie kommen, verrammelt die Tür!“
Die Leute in der Herberge schauten überrascht. Sie schienen gehört zu haben, dass ‚etwas’ beim Marktplatz nicht stimmt, wussten aber nichts genaueres. „Was ist denn los?“
„VERSPERRT DIE FENSTER“ Er schnaufte vor Erschöpfung. „Oben auch… alles zumachen!“
Mehr Leute kamen jetzt von draussen reingerannt. Man fing bereits an Tische umzuwerfen und Möbel zu verrücken. „Moment mal…“ kam der Wirt hinter der Theke vor. Zu diesem Zeitpunkt begannen auch schon Verletzte in die Herberge reinzustürmen. ‚Sie’ waren also bereits in der Nähe. Der letzte der reinkam, schrie einfach nur noch: „ZUMACHEN, ZUMACHEN“, drehte sich um und war im Begriff die grosse Tür zu schliessen, als ihn plötzlich eines der Monster ansprang und das Messer quer übers Gesicht zog.
Er schrie und taumelte rückwärtz in die Herberge. Und jetzt wurden auch die wach, die vorher noch nicht wussten was los war.

Alle flüchteten panisch weg vom Opfer und dessen messerschwingenden Peiniger, in alle Ecken des Raumes. Eine der Frauen war geistesgegenwärtig genug um zur Tür zu stürmen um sie zu schliessen, jedoch ohne ‚das Ding’ auch nur einen Moment aus den Augen zu verlieren. Das zischende Etwas hieb inzwischen weiter auf den maltraitierten Mann ein, der im Todeskampf strampelnd versuchte es von sich loszureissen.

Auf einmal war da der der Wirt. Der alte, jedoch zäh und stämmig wirkende Kerl, packte dass Biest im Genick, riss es von seinem Opfer runter und schleuderte es mit aller Kraft gegen die nächste Wand. Mit einem Klatsch knallte es erst an die Wand und dann auf dem Boden. Es bewegte sich nicht und schien zuerst tot. Doch dann stand es wieder auf, sah sich benommen um und fixierte den Wirt. Wieder fing es an mit gewetzten Zähnen laut zu zischen. Es stürtzte sich auf ihn. Sein Messer hatte es fallen lassen und hielt stattdessen seine kurzen Ärmchen und Hände wie Klauen ausgestreckt nach vorn und griff an.
Noch in seinem Sprung erwischte der Wirt es abermal. Den kleinen Leib in seine Pranke gekrallt holte er aus und mit einem lauten Urschrei depperte er es vor sich auf den Boden. Noch bevor es sich wieder aufrappeln konnte, stampfte er es den Schädel ein.

Es herrschte einen Moment lang Totenstille. Ungläubig starrten alle auf das Ding, abwartend und abwägend ob dieses Höllengetier nicht doch noch wieder auferstehen würde.
Doch es blieb tot liegen…
 
Sicher nehm ich mir dass zu Herzen... jede Kritik nochmehr als jedes Lob :D

Ich hab selbst schon rumgespielt mit dem Text, habs aber nie richtig hinbekommen... Der gesamte Lauf war mal über 7-8 Seiten geschrieben, hab ihn damals drastisch eingekürzt. Ich weiss nicht ob vielleicht zuviel verloren ging.

In der Herberge wollt ichs ähnlich machen... alles überflüssige raus. Obs mehr schadet als nützt? Das müssen meine Kritiker entscheiden ;-)

Sorry wegen Doppelpost, aber ich wollt nur sagen dass ich ab morgen in Urlaub bin und nicht weiss ob ich vor übernächster Woche ein Update bringen kann...
Mal sehen ob die da in Ost-Europa so an internet haben.
 
Du hast immer wieder was ''Neues'' auf Lager, wie ich ''leider'' feststellen muss. Nimms mir nicht übel :D

Diesmal sind es grammatikalische Unfeinheiten, die mich stören. In den ersten beiden Teilen habe ich davon kaum welche gesehen.
Das betrifft auch die Zeichensetzung('','' vorm und z.B.; Fehlendes ''!'' zwischen zwei geschrieenen Sätzen ohne Großbuchstaben)

- ''zerrte ihn zum Stoppen.'' (klar was du meinst, aber etwas ungünstig ausgedrückt. -> vllt. einfach ''hielt ihn fest''
- ''Durch dieses Schauspiel und dass...'' ich bin halt gemein :P
- Beim Vergleich mit flüchtenden Kühen verlängerst du die Handlung durch einen Gedanken, statt den Vergleich direkt in den Satz einzubauen (das sorgt dann wieder für eine Pause beim Lesen)
- Zu diesem Zeitpunkt begannen auch schon Verletzte in die Herberge reinzustürmen. -> Statt ''Zu diesem Zeitpunkt...'' vielleicht ''Jetzt...''
- rückwärts stört mich persönlich mit ''z'' etwas :D
- den folgenden Satz hättest du direkt anhängen können


Inhaltlich hat es mich diesmal nicht ganz so gefesselt, wie die letzten Male. Das ist aber kein Wunder, dass bei kurzen Texten ''Schwankungen'' vorkommen. Die Fortsetzung kann eigentlich nur wieder besser werden und ich bin gespannt, was der Wirt gegen den Rest der Bande auspackt :D



Edit: Ja stimmt, du bist im Urlaub. Wo genau, wenn ich fragen darf? :)
 
eine sehr gelungene idee :) bin mal gespannt wie es weiter geht :)
 
Oh Ryumaou... die deutsche Rächtschraibung und ich... wir leben auf Kriegsfuss... erstens war ich nur bis zur 3. Klasse in Deutschland in der Schule (vielleicht kann ich auch sagen "zum Glück" :p ) und zweitens hab ich eine so ekelhaft amerikanische AZERTY-Tastatur... ich kann die ös äs üs und ßs einfach nicht schnellgenug finden, drum tipp ichs meisst schnell aus... ich bitte vielmals um Vergebung :-)

Manchmal versuch ichs dramatischer darzustellen und lass mich zu Umschreibungen hinreissen die dann im nachhinein durchaus bescheuert aussehen, da hast du recht... ich lass es aber jetzt erstmal drin und poste hiermit das naechste Kapitel.


PS auf deine Frage hin: Theo, ich bin in Lodz!
 
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Teil 5:

Der Wirt war der erste der reagierte: „Also los… verrammelt die Tür und sämtliche Fensteröffnungen. Du sagtest, davon gibt’s noch mehr dadraussen?“ „Es wimmelt nur so von Ihnen“ „Ok, seht auch oben nach. Ist ein Arzt hier? Kann jemand sich das arme Schwein hier mal ansehen?“ Er zeigte auf den Verletzten am Boden, doch was der Wirt nicht wusste war dass seinen Verwundungen bereits erlegen war.

Wie in Trance machten sich alle Anwesenden an die Arbeit.
Sobald alles verbarrikadiert war und es nichts mehr zu tun gab, drangen die Geschehnisse langsam zu den Köpfen durch. Einige stellten sich an die Fenster und schauten ängstlich durch Ritzen und Sichtspalte heraus. Weiteree fingen an leise vor sich hinzuwimmern. Wiederum andere stritten sich weiter hinten in der Ecke, trauten sich aber nicht wirklich lauter zu werden.
Der Schreinersohn setzte sich erstmal an die Theke und beobachtete den Wirt, der wiederum die tote Kreatur beäugte. Mit dem Fuss stocherte dieser in den Resten des zertrümmerten Schädels herum.
„Sie können also sterben…“ „Scheint so… Was sind dass nur für Viecher?“ Er schüttelte den Kopf , griff ungefragt nach einer offenen Schnapsflache und war bereits im Begriff sich einen einzukippen, hielt aber dann inne und schaute auf den Wirt. Als dieser nickte, füllte er ein grösseres Glas und kippte es sich in einem Zug hinter. Beim Abstellen des Glases viel ihm das Messer auf. Er ging darauf zu und hob es auf. Es wog unglaublich schwer in seinen Händen. Wie diese kleinen Monster sie nur solange hochhalten konnten? Von weitem sah es aus wie ein massiges Fleischermesser, von Nahem aber erkannte er jetzt, dass es eher ein lieblos, grobgeschmiedetes Stück Metallscherbe ist. Schlecht in Form gebracht, dennoch aber mit einem sporadisch geschliffenenen kleinen Handgriff versehen. Trotz seiner Unform und Grobschlächtigkeit war es merkwürdigerweise perfekt ausbalanciert.
Wegen seiner zu grossen Hände konnte er es nicht richtig fassen, doch wusste er genau dass es in kleineren Händen eine erstaunlich effektive Hieb- und Stichwaffe sein muss. Er probierte die Schärfe an der Ecke einer Filzmatte auf der Theke aus… : rasiermesserscharf. Voll Demut legte er es wieder ab.

„Ich… ich dachte es wären Kinder..?!“ hinter ihm kam eine verstörte Frau auf ihn zu. „Ich bin auf eines zugegangen, dass bei einer toten Frau stand. Ich dachte es wäre ihr Kind… ich wollte… ich bin hin und dann… „ Sie schluchzte nur noch.
„Was sind dass nur für Dinger?“ „Ich habe keine Ahnung. Jemand sagte uns, sie kämen aus einem Erdloch nahe des Lagerhauses. Wir waren vom Marktplatz aus auf dem Weg dorthin, zusammen mit einem Gendarm, um nachzusehen, als wir plötzlich von denen angegriffen wurden.“ Er wollte sich noch einen Schnapps genemigen , aber der Wirt nahm jetzt die Flasche an sich und machte sie wieder zu. „Wir sollten jetzt bei klarem Verstand bleiben. Wie sieht es draussen aus? „ Vom Fenster rief einer herüber: “Es ist ruhig, nichts zu sehen. Aber ‚die’ sind noch da… „
Die an der Theke stehenden, gingen zum anderen Fenster und schauten durch die Spalte zwischen den Barrikaden. Ausser den Toten und dem Chaos war aber nichts weiter zu erkennen.
„Ich sehe nichts?“ „Die sind noch da. Schauen Sie, dahinten…“
Er schaute rüber auf die andere Straßenseite. Ein einzelnes „Männchen“ versuchte eine Taube auf einem Dachsimms zu erreichen, rutschte aber jedesmal wieder ab. Er gab erst auf als er eine Ratte bei einem Kanalisationsdeckel entdeckte. Sofort war es auf ihrer Fährte. „Sie attackieren alles was lebt und sich bewegt.“

Die anderen bewegten sich wieder weg von den Fenstern, doch er beobachtete weiterhin tief im Gedanken versunken die Totenstille, die jetzt draußen herrschte. Kurz unterbrochen von einer Krähe die sich auf einen Toten niederlassen wollte. Blitzschnell rasten 5 der Kreaturen mit Messern im Anschlag auf die Krähe zu. Die Krähe hob jedoch rechtzeitig genug ab und sie zogen sich wieder zurück und ihre Unterschlüpfe als die Krähe an Höhe gewann.

„Wie kann man sowas nur aufhalten…?“ murmelte er mehr zu sich selbst.
„Sowas kann man nicht aufhalten…. Solch Höllengebrut. Seht doch, was die dadraussen angerichtet haben!“
Der Wirt schaltete sich ein: „Wir wurden überrascht, darum das Chaos. Ein Angriff der unerwartet kommt ist immer verhehrend“. Es schien als hätte er wohl eine militärische Vergangenheit. „Letztlich sind es schnelle, kindsgroße Gegner, lediglich mit Messern bewaffnet. Sie scheinen mir unstrukturiert und unorganisiert. Ohne wirkliche Führung greifen sie ziel- und planlos an, wie niedere Tiere. Dass allein schon macht sie verwundbar. Gegen vorbereitete, voll ausgerüstete, trainierte Gegner hätten sie nur eine geringe Chance. Eine einfache klassische Phalanx gut gepolsterter und ausgebildeter Soldaten, Schild an Schild… sie hätten keinerlei Angriffsfläche. Ich meine, wir brauchen hier nur auszuharren und zu warten bis die Armee eintrifft und denen ein Ende bereitet.“

Er hörte dem Wirt zu, der immer weiter redete. Die Umstehenden hörten ihm hoffnungsvoll zu und fanden es überzeugend. Unweigerlich musste er jedoch trotzdem an den Gendarm denken, dem er, vollstens auf dessen Ausbildung und Ausrüstung vertrauend ins Unglück folgte.
„Soviel Aufwand für diese kleinen Dreckskerle!“ Eine ganz in schwarz gekleidete Frau nahm einen großen Zug aus einer fast leeren Bourbon-Flasche, warscheinlich nicht ihr erster.
„Ich sag euch was, ihr Pfeiffen. Wir brauchen Feuer!“ Sie rollte das ‚R’ und er wusste nicht ob es am Trinken lag oder daran dass sie aus den östlichen Ländern kommen musste. Warscheinlich beides. Ihr Äusseres und ihre Kleidung liessen aber eher Letzteres vermuten. Mit großen, halbtrunkenen Gebärden und die halbleere Flasche schwingend redete sie weiter: „Feuer reinigt alles. Genau wie in den alten Tagen…“ Sie ging schwankend vorwärts, während sie alle fragend anstarrten. „Phalanx, pah… . Und ihr wollt echte Kerle sein? Ich zeig euch wie man diese Schweine fertig macht. Ich zeigs euch!“
Sie trank den letzten Schluck aus der Flasche und schmiss sie weg. Dann griff sie sich eine neue, trank einen weiteren Schluck und ging mit ihr Richtung Treppe zum oberen Stockwerk.
„Was hat die Alte denn vor?“ Alle schauten ihr weiterhin verwundert nach, nur der Wirt folgte ihr langsam aber aufmerksam.
 
Woah ne alte Frau räumt jetz auf..is ja interessant^^

Los,jetz will ich wissen wies weitergeht..ansonsten nette VOrstellung^^ :go:
 
Teil 6:

Das trunkene Weibsbild torkelte nach oben, öffnete die Luken eines nach vorn rausreichenden Fensters und brüllte aus voller Brust: „Na kommt schon, ihr kleinen Ratten. Ich m-mach euch fertig!“. Währenddessen stand der Schreinersohn weiterhin am unteren Fenster und achtete gespannt darauf was jetzt geschehen würde. Er sah wie sofort einige Gestalten aus ihren Verstecken krochen und auf die Herberge zurasten. Er rief nach oben: „Haltet die Irre auf! Die können doch klettern.“ Er hatte keine Ahnung was die Verrückte im oberen Geschoss anstellte. Lediglich den Wirt hörte er nun nach oben poltern, dann wieder sie: „Da seid ihr ja. Jetz seid ihr drann-n!“ Eine kleine Meute der Messerschwinger hatte schon fast die Aussenfassade erreicht als er die Flasche fliegen sah. Ein entzündetes Tuch ragte aus ihrem Hals und im hohen Bogen flog sie mittenrein in die Meute. Beim Auftreffen zerschellte sie und die lodernde Flüssigkeit verteilte sich fast über die gesamte Truppe.
Zum ersten Mal hörte er wie die Gestalten ein anderes Geräusch als das Zischen von sich gaben. ‚Sie können also auch kreischen’ dachte er. In Panik rannten sie auseinander, als wollten sie dem Feuer, dass sie ergriff, davonlaufen. Einige rannten weg. Andere wälzten sich auf dem Boden. Eines sah er nach dem Feuer stechen, als wäre es ein lebendes Wesen das man umbringen kann. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als er es sah. Die verrückte Alte hatte ganz schön was auf dem Kasten.

Er hörte von oben wie der Wirt mit ihr rang und Fenster samt Läden wieder schloss und verbarrikadierte. Die besoffene Irre nach untenstossend kam er wieder. Die Anstrengung stand ihm im Gesicht. „Setz dich dahin und reg dich nicht!“ stoss er sie auf einen Hocker, den sie fast verfehlte. „Du konntest von Glück reden, dass keine auf dem Dach waren als du das Fenster aufgemacht hast. Die hätten einfach reinspringen können!“
„Mit denen wär ich schon fertig gewordn“ lallte sie, und liess sich auf den Barhocker fallen, während sie nach der nächsten Flasche griff. Einige fingen an zu lachen und andere klatschten sogar. Denen prostete sie mit einem verschmitztem Lächeln und einem Zwinkern zu und nahm einen großen Zug aus der Flasche. Der Wirt, knallrot vor Wut, sagte nichts. Anstatt ging er zum Fenster rüber und fragte: „wie siehts aus?“ „Sie hat bestimmt 15 von denen erwischt. Dass muss man ihr schon lassen“ sagte er zum Wirt ohne sich ein weiteres Lächeln verkneifen zu können. „Trotzdem ist es zu gefährlich!“. Nickend stimmte er dem Wirt zu. Letztendlich würden sie warscheinlich die ganze Stadt in Brand stecken. Brandbomben waren für einen Gegenangriff zu gefährlich. Aber wenigstens hatte man jetzt schonmal Alternativen zur Verteidigung offen. Er sah den Wirt an und wusste dass dieser genau dasgleiche dachte.

„Wir sollten langsam mal anfangen zu überlegen, wie wir selbst der Lage Herr werden. Was ist wenn die erwartete Hilfe zu spät oder garnicht kommt?“ „ Hmmm.., eine geschlossene Angriffsformation ist erstmal nicht drin. Erstens ist unsere Ausrüstung provisorisch und spärlich, und zweitens bin ich kein Soldat. Und ich glaube nur die wenigsten hier sind es.“

Der Wirt schrie in die Runde: „Wer von euch hat eine militärische Ausbildung? Wer von euch kann kämpfen? Antreten!“ Eine handvoll Männer kam herüber. Auch die Betrunkene stand wieder auf, überlegte es sich dann aber gleich wieder anders als sie dem wütenden Blick des Wirtes kreuzte.
Man versammelte sich in einem Halbkreis um den Wirt. „Also… wir müssen uns überlegen wie wir mit den Schlitzern da draussen fertig werden können.“ „Wir wissen jetzt ungefähr womit wir es zu tun haben: die Frage lautet nun: wie können wir gegen sie vorgehen?“ „Ach wissen wir dass denn so genau? Ich glaube nicht, dass wir eine Ahnung haben womit wir es zu tun haben. Wir haben hier zwar Einen von denen liegen, ja, aber was genau wissen wir schon? Sie kämpfen mit Messern und Zähnen, sind verdammt schnell und greifen alles und jeden an, aber ansonsten? Was sind sie denn genau? Und woher kommen sie?“ „Sie kamen aus einem Loch hinter den Lagern bei…“ „Hat jemand dieses Loch gesehen? Was ist es denn verdammt nochmal für ein Loch? Ein Erdloch? Ein Loch in der Hecke? Ein Luftloch? Wenn ich mir dass da auf dem Boden anschaue kann ich mir alles vorstellen… also?“
Betretenes Schweigen breitete sich in der kleinen Gruppe aus.
„Bevor wir etwas unternehmen müssen wir erstmal die Fakten sammeln. Wir dürfen nicht von Vermutungen ausgehen.“ Er staunte nicht schlecht über die die Denkweise des Wirtes. Er hätte nie gedacht dass dieser Alte so auf Zack war. Er musste wohl mal ein hohes Tier bei den Streitkräften gewesen sein. Er lauschte weiter seinem Vortrag.
„ Wir wissen lediglich ‚wie’ sie kämpfen, haben aber keine Ahnung weshalb. Wir wissen dass sie alles angreifen was atmet, und dass sie ‚höchstwarscheinlich’ aus einem Erdloch kommen. Sie sind unterirdischen Ursprungs. Da sie aber im Tageslicht angegriffen haben, sind sie nicht lichtscheu was man daher vermuten würde.“ „Vielleicht gehen sie vor wie Ameisen. Es gibt Arbeiter, Soldaten, eine Königin, etc…“ „Das glaube ich eher nicht. Sie scheinen mir irgendeine Intelligenz zu haben. Der Kleine hat sich viel zu rachsüchtig auf mich gestürzt. Es scheint mir nicht dass sie sich wie Insekten in eine Aufgabe verbeissen für eine Königin oder ähnliches… „
„Sie sehen auch eher säugetier-ähnlich aus, als dass sie auf Insekten ähneln.“ „Das meine ich auch. Sie sind uns zu ähnlich. Die Frage ist nur: haben die auch einen Befehlshaber? Was ist deren Motivation uns anzugreifen? Wieviele gibt es eigentlich? Wir wissen lediglich dass ca 50 bis 100 ums Gasthaus herumstreunen und uns belagern? Sind andere Stadtteile auch betroffen? Oder die ganze Stadt? Vielleicht ist in jeder Stadt im Reich gerade das Gleiche am Gang? Das muss bedacht werden vor einem eventuellen Fluchtversuch… im schlimmsten Fall wären wir nirgendwo sicherer.“
„Vielleicht ist es ein Angriff von Ausserhalb. Vielleicht sind diese Dinger eine spezielle Zucht irgendeines Getiers, erschaffen um unsere Streitkräfte zu zermürben oder von einem eigentlichen Angriff abzulenken?“
„Unwarscheinlich… Wir leben seit Jahren in Frieden mit unseren Nachbarn. Wieso sollten die uns jetzt angreifen, und dann noch mit ‚sowas’? So etwas auf einfache Bürger, Kinder und Frauen, loszulassen, dazu sind nicht mal die verruchtesten Politiker ohne Grund in der Lage. Ich bleibe dabei… dieses Geschehen ist ausserhalb der Kontrolle von Mensch und Natur. Hier sind ganz andere Mächte am Werk.“ „ Du glaubst der Allmächtige hat sie geschickt? Lächerlich.“ „Du denkst ein eine Art ‚Plage’ um uns zu strafen? Für was denn bitteschön?“ „Vielleicht nicht Er… vielleicht eine andere Macht. Eine dunkle Macht, die nicht so wohlwollend ist.“ „Ich glaub du hast als Kind zu oft den Kuttenträgern und alten Weibern gelauscht.“ „Dann gib DU mir eine Erklärung!“
Der Wirt schaltete sich ein um den Streit der Männer zu beenden: „Eine Erklärung können wir nur finden wenn wir da rausgehen. Hier können wir jedenfalls nicht ewig bleiben.“
 
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Teil 7

Die Diskussion ging weiter...: „Irgendwann müssen wir hier raus. Dazu müssen wir wissen wie man sie angreifen kann. Feuer scheint schonmal zu wirken.“ „Feuer lässt sich aber schwer kontrollieren. Es wäre besser wenn man sie aus sicherer Distanz umbringen könnte“ „Ballistische Waffen? Mit dem was wir hier haben kann man kaum Pfeil und Bogen zusammenbauen. Ausserdem sind sie verdammt klein und schnell. Ein schlechtes Ziel. Nichtmal geübte Schützen würden da viel treffen. Die einzige Option wäre da ein flächendeckender Angriff, aber dafür müsste man sie erstmal aus ihren Verstecken kriegen.“ „Nahkampf ist auch keine gute Option. Mit Knüppeln und Messern würden wir nicht sehr weit kommen.“ „Können wir sie nicht vergiften?“ „Die fressen nicht, die töten nur. Anfangs dachte ich dass die uns umbringen um uns zu fressen, aber ich lag falsch. Ihre Zähne nutzen sie nur zusätzlich zu ihren Messern.“ „Aber einen Versuch ist es wert. Wir sollten ein paar Fleischstücke mit Rattengift rauswerfen. Vielleicht schnappen sie zu.“ Der Wirt machte sich auf den Weg in den Keller.
„Andere Vorschläge?“ „Fallen?“ „Schwer umsetzbar. Wo sollten wir sie aufbauen, und wie willst du sie anlocken?“ „Ich bleib beim Feuer als beste Lösung. Vielleicht können wir Fackeln benutzen um sie so wenigstens auf Abstand zu halten.“ Gehst du raus ums zu versuchen?“ „Nee, aber ich kenn da eine, die machts bestimmt.“Grinsend schauen sie rüber zur Theke wo die Frau saß. Ihr Kopf lag reglos auf der Theke neben der leeren Flasche. Sie war eingeschlafen.
„Scheint so als haben wir nicht sehr viel Auswahl. Hoffentlich funktioniert das Gift. Ich geh runter und helf dem Wirt“.

Ein saftiges Stück Fleisch wurde genommen und mit Rattengift versehen. Der Schreinersohn ging zum Fenster und schaute wie von oben das Stück weit vor die Herberge geworfen wurde. Ein paar von den Viechern verliessen sofort ihr Versteck und rannten darauf zu. Als sie jedoch ankamen wussten sie nicht recht was mit dem Stück anfangen. Sie stocherten mit dem Messer drin rum. Einer stubste es und dann warf es ein Stück weiter. Schon bald aber verloren sie das Interesse und widmeten sich wieder anderen Beschäftigungen.
„Verdammt nochmal!“ Von hinten meldete sich eine Stimme. „Vielleicht kann ja einer von uns durchpreschen. Er läuft Hilfe holen. Oben steht doch eine alte Ritterrüstung. Vielleicht kann einer von uns die tragen und einfach durch die Meute durchstapfen?“ „Das alte Ding ist doch nur Deko… und ausserdem wäre dass für die doch nur das reinste Dosenfutter.“

Der Schreinersohn meinte: „Vielleicht ist das aber garkeine so schlechte Idee.“ Alle schauten ihn fragend an. „Gut gepolstert gegen eventuelle Stiche aber immernoch leicht um zu rennen?“
„Ich weiss nicht…“ entgegnete der Wirt „ man muss an hohem Tempo laufen, und wer weiss wie lange?“
„Ich dachte dass man sie irgendwie ablenkt, um einen Vorsprung zu bekommen. Vielleicht sollten 2 gleichzeitig loslaufen. In jeweils entgegengesetzte Richtung.“ „Man muss ja auch nicht den ganzen Weg aus der Stadt laufen. Wir bräuchten Fixpunkte entlang der Strecke. Mein Haus zum Beispiel liegt 200 Meter südlich von hier. Dort könnte man verschnaufen.“ „Einige Stellen müssten wir uns suchen, während des Laufens. So habe ich diese Herberge erreicht. Aber man könnte sich vorab schonmal ein paar mögliche Stellen überlegen. Ich dachte auch an dickes, starkes Leder zu tragen, und möglichst eine Art Helm, so ist man gegen vereinzelte Hiebe und Stiche einigermaßen geschützt. Und einen leichten Knüppel oder Schlagstock um denen im Lauf einen vor den Latz zu knallen, wenn mal einer zu nahe kommt.“ „Ich hab einiges hier in der Herberge was da was sich eignen könnte. Auf jedenfall auch was für die Beine. Die Viecher sind klein.“ „Vielleicht auch ein Schild gegen die Springer?“
„Ein Schild ist mir zu schwer. Da nehme ich lieber eine Fackel. Feuer scheinen sie nicht zu mögen.“

„Und sie wollen das wirklich durchziehen?“ Der Wirt und der Schreinersohn schauten sich gegenseitig an, und dann wieder auf die Fragestellerin und antworteten gleichzeitig: „Ja!“
„Aber ich lauf auf keinem Fall im Dunkeln. Ich will sie kommen sehen.“ „Richtig. Wir sollten nicht überhastet handeln. Wir bereiten uns ausgiebig vor, planen und ruhen uns gut aus. Der oder die Läufer sollten am frühern Vormittag losrennen um kein Tageslicht zu verschwenden. Das soll aber nicht heissen dass wir Morgen schon loslegen müssen. Wir können uns wenn nötig ruhig 1-2 Tage Zeit lassen. Selbst danach habe ich noch genug Vorräte für den Rest von uns um eine ganze Zeitlang auszuhalten, bis Hilfe geholt ist.“
„Und was ist wenn keiner wiederkommt?“ „Dann habt ihr wenigstens ein paar Tage Seelenfrieden bevor ihr selbst über eine Flucht nachdenken müsst.“ „Oder du läufst einfach mit und wir laufen zu dritt in drei verschiedene Richtungen?“ „Hmpf.“ Eingeschnappt schaute die Frau weg.
„Also gut, jetzt zu den Details… „






PS: Anm. d. Autors: ich liiiieeebe diese Google-Chrome-Funktion Scrollfelder einfach großziehen zu können... (unrelated!)
 
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