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[Story] Wächter des alten Reiches

martini

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24 Mai 2007
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Hallo liebe Leser!

Ich versuch mal wieder mein Glück an ner neuen Story. Ich hoffe, dass ich dieses Mal genug Muße hab, sie auch abzuschließen. Plot steht auf jeden Fall schon für die Story + ne Fortsetzung.
Neue Abschnitte wirds immer dann geben, wenn ich Zeit dafür finde. Die Kapitel sind bei mir traditionell sehr kurz, dafür schaff ich aber dann auch öfter mal ein Update.
Kritik ist gerne gesehen und erwünscht.
Story hat übrigens nix mit diablo zu tun ;)
So nun aber los.
Viel Spaß beim Lesen!

1 - Von Trugbildern und Kristallfelsen
2 - Von Toren und Schulen
3 - Von Kampf und Lehre (unvollständig)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wächter des alten Reiches

Von Trugbildern und Kristallfelsen

Spitze Steine stachen ihn wie scharfe Klingen in die Fußsohlen. Eine blutrote Spur folgte ihm auf Schritt und Tritt. Die Lederfetzen, die früher einmal seine Schuhe dargestellt hatten, boten keinerlei Schutz mehr gegen die raue zerklüftete Gegend. In was für eine Hölle war er hier nur geraten? Vor ihm türmte sich bedrohlich das Gebirgsmassiv des Orodthin auf. Finster und zackig schien er fast senkrecht aus der Erde zu schießen, durch die Wolken zu stechen und seine langen Finger in ungeahnte Höhen zu strecken. Normalerweise ein beeindruckendes Schauspiel, doch nach Tagen der erfolglosen Wanderung in der kargen Landschaft zu seinen Füßen kam jeder Anblick einer Demütigung gleich. Der junge Wanderer trottete den schmalen Pfad entlang, der sich stetig den Berg hochschlängelte. Seit Monaten war er nun auf der Reise und so kurz vor dem Ziel schienen ihn nun alle Kräfte zu verlassen. Der stetige Blutverlust und sein ausgehender Proviant zehrten an ihm, der einst kräftig gewachsene Körper war nun sehnig und gebückt. Die grelle Abendsonne tauchte die Gegend in rotes Licht und trotz der späten Stunde war die Hitze unerträglich. Kein Wasser, keine Pflanzen, keine Windhauch, nur schroffer Fels umgab den Wanderer. Den fantastischen Ausblick auf das Spiegeltal mit seinen großen stillen Seen, die dem Tal einst seinen Namen gaben, nahm er ebenso wenig wahr wie die Zeit, die er schon an diesem Berg verbracht hatte. So war er völlig in Gedanken versunken, als plötzlich etwas seinen Blick auf sich zog.

Er kniff die Augen zusammen, er meinte in der Ferne etwas auszumachen. Die Sonne blendete ihn, doch es bestand kein Zweifel, auf dem Weg vor ihm ging eine menschliche Gestalt. Ein Krächzen kroch aus seinem Hals hervor, das ein Wort darstellen sollte, doch die lichtumflutete Gestalt hörte ihn nicht. Er beschleunigte seine Schritte, Schweiß rann ihm über das Gesicht, so dass der Dreck in seinem Gesicht noch mehr verschmierte und ihn wie ein wildes Tier auf Nahrungssuche aussehen ließ. Immer näher kam er der Gestalt, doch sie schien ihn nicht zu bemerken. Mit einem Mal blieb sie stehen und drehte sich um.

Es war eine junge Frau von außergewöhnlicher Schönheit, bekleidet mit einem schneeweißen Gewand aus dünnem Stoff, das der Drehung langsam hinterher flatterte. Es reichte ihr bis knapp über die Knie und an den Rändern war es mit feinsten Stickereien verziert. Die zarte Haut der Frau schien ebenso wie ihre langen lockigen Haare mit reinem Gold überzogen zu sein. Ihr Gesicht war absolut makellos und die freundlichen dunklen Augen schienen direkt in die Seele der Menschen blicken zu können. Sie strahlte aus sich heraus, heller als es jede Sonne geschafft hätte. Der Wanderer hielt sich geblendet von dem Anblick die Hand vor die Augen.

„Wer bist du?“ brachte er nur stotternd heraus.
Die Fremde lächelte ihn an, antwortete jedoch nicht. Stattdessen trat sie einen Schritt näher, strich ihm mit einer kleinen Geste einen Haarbüschel aus dem Gesicht und drückte ihm einen langen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Ein honigsüßer Geschmack durchfloss seinen ganzen Körper, der jeglichen Schmerz in sich aufzunehmen schien, seine Erschöpfung wich einem eigenartigen Trancezustand. Nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt hatten, fing die Frau mit lieblicher Stimme an in einer uralten unverständlichen Sprache zu singen, wandte sich um und schwebte weiter den Weg entlang.
„Warte, we…“, fing der junge Mann an, doch da erklang die Stimme der Frau mächtig in seinem Kopf:
„Wanderer, lange habe ich auf dich gewartet. Folge mir nun, um den Ort deiner Bestimmung zu finden! Verweile nicht hier!“

So setzte sich der Wanderer wie im Wahn wieder in Bewegung. Den Blick auf die leuchtende Frau einige Schritt vor ihm geheftet, stolperte er den Weg entlang. Seine Knie schrammten immer wieder über das harte Gestein, doch fühlte er keine Schmerzen mehr. Nicht weiter verwundert nahm er war, dass die Frau vor ihm barfuß war und eher über den Boden zu schweben schien denn zu laufen. Ihre geschmeidigen Bewegungen unterstrichen ihren wunderschönen Körper. So gingen sie lange Stunden bergan, getrieben von dem wunderbaren Gesang, der nie zu versiegen und in immer höhere Sphären anzusteigen schien. Als die Sonne längst hinterm Horizont verschwunden war und der Weg nur noch vom Leuchten der Frau erhellt wurde, nahm der Gesang plötzlich ein Ende. Verwundert über die plötzliche Stille übersah der Wanderer einen großen Steinvorsprung zu seinen Füßen und fiel der Länge nach auf den Boden. Sein Kopf schlug hart auf. Er blickte nach oben. die Frau war verschwunden.

Er setzte sich auf und war wieder bei klaren Gedanken. Alles nur ein Trugbild… ich hätte es erkennen müssen. Alles nur hervorgerufen durch meinen geschwächten Geist.
Er sah sich um. Der Weg fand hier ein plötzliches Ende, eine gigantische Felswand versperrte den Weg. Glatt und glänzend wie ein riesiger Kristall stand sie da. Im Licht des inzwischen erwachten Mondes schimmerte sie silbrig vor dunklen Himmel. Kein Weg führte um sie herum.
„Das ist doch alles ein großer Witz… jetzt auch noch eine Kristallwand“, murmelte der Wanderer in sich herein.
Seine Beine schmerzten nun aufgrund der neuen Verletzungen schlimmer als je zuvor und die Erschöpfung verursachte Fieberkrämpfe. Mit letzter Kraft zog er eine zerlumpte und verdreckte Decke hervor, die ihm als Schlafunterlage diente und legte sich darauf.

Er dachte an die Erscheinung, an die leuchtende Frau. Ob so jemand in Echt überhaupt existieren konnte. Und irgendwie wuchs der Gedanke in ihm heran, dass er sie einst wiedersehen würde, die namenlose Schönheit, die ihn den Berg hochgetrieben hatte, die ihm jetzt schon mehr bedeutete als jede andere Person. Dann musste er über seine eigenen Gedanken schmunzeln, es war doch nur eine Wahnvorstellung gewesen. Er dachte an sein Zuhause, verfluchte seinen Lehrmeister, der ihn zu dieser Reise überredet hatte. Er sah ihn vor sich: Ein alter selbstzufriedener Mann mit langen Bart, der vor seinem Kamin sitzt und einem jungen unwissenden Knaben von der großen Stadt Carasthin, der Stadt am Berg, vorschwärmt, die die besten Kämpfer im ganzen alten Reich ausbilde. Er müsse dorthin und dort weiterlernen. Verfluchter Irrer, Verfluchter Berg, Verfluchte Stadt!
 
Zuletzt bearbeitet:
:hy:
Mhm ...
Der erste Abschnitt erinnert an Sam durch Mordor.

Ansonsten, sieht arg wie eine Wordseite aus, soll heißen, (imho) wir brauchen mehr, um dir wirklich konstruktieve Kritik geben zu können.

lg
faxi

PS: Ach ja, steigs jetzt wieder in die Tarverne ein? Bitte :D
 
Zuletzt bearbeitet:
:hy:

Die Frau erinnert mich an Arwen^^wenn sie im FIlm auftaucht. Wobeis ja eigentlich Glorfindel war der Frodo gerettet hat,aber egal XD

Und ich kann dem Meister über mir nur zustimmen,wir brauchen mehr um was dazu zusagen^^
 
:hy:
Mhm ...
Der erste Abschnitt erinnert an Sam durch Mordor.

Ansonsten, sieht arg wie eine Wordseite aus, soll heißen, (imho) wir brauchen mehr, um dir wirklich konstruktieve Kritik geben zu können.

lg
faxi

PS: Ach ja, steigs jetzt wieder in die Tarverne ein? Bitte :D

:hy:

Die Frau erinnert mich an Arwen^^wenn sie im FIlm auftaucht. Wobeis ja eigentlich Glorfindel war der Frodo gerettet hat,aber egal XD

Und ich kann dem Meister über mir nur zustimmen,wir brauchen mehr um was dazu zusagen^^

:hy:

erstmal danke fürs lesen.

Tja, man merkt wohl, dass ich HdR mehr als einmal gelesen hab. Die Sindarin-namen tun wahrscheinlich ihr übriges dazu :angel:

War übrigens mehr als ne Word-Seite ;), aber das nächste Kapitel wird vermutlich länger werden. und bei dem miesen Wetter schaff ichs vielleicht sogar bis heute abend.

Auf die Taverne hab ich eigentlich schon wieder Bock, ich glaub ich schau nachher mal vorbei.

Grüße martini
 
Lith ist entweder tot, oder hat den Anschlag auf die Taverne überlebt. Wollte dich nur über das nötigste informieren ;)

Ach ja, ich hatte schon im ersten Post ein paar unausgesprochene Gedanken: Ich hoffe inständig, dass diese Story keinen perfekten Retter hervorbringt.

lg
faxi
 
Lith ist entweder tot, oder hat den Anschlag auf die Taverne überlebt. Wollte dich nur über das nötigste informieren ;)

Ach ja, ich hatte schon im ersten Post ein paar unausgesprochene Gedanken: Ich hoffe inständig, dass diese Story keinen perfekten Retter hervorbringt.

lg
faxi

Hab gerade schon ein bisschen drin gelesen und mich gewundert, dass Lith noch solange mit dabei war, perfekter Zeitpunkt für ne neue Person :D

Perfekter Retter alla Frodo wirds nicht geben, es wird eine Geschichte voller Leid und Tod ;)
 
Eine Geschichte voller Leid und Tod? na prima xD

Joa Taverne is gut,dann komm ich auch dazu
 
Von Toren und Schulen

Der Morgen graute bereits im Osten und die Sonne schickte ihre langen goldenen Fäden über den noch dunklen Himmel, um sich bald an ihnen empor zu ziehen. Nachtfalter setzten zu ihrem letzten Flug an, ehe sie wieder in ihren dunklen Höhlen verschwinden würden. Ein Windhauch streifte den zusammengekauerten Wanderer und ließ ihn erzittern. Langsam richtete er sich auf und öffnete seine leeren grauen Augen. Sein Körper schmerzte immer noch grausam vom langen Marsch des letzten Tages, ein Stöhnen entwich seinen Lungen.

Ein weiterer Tag in der Hölle. Er kramte aus seinem Rucksack seinen Proviantbeutel hervor, fand jedoch nur noch ein paar trockene Rosinen darin, von Wasser ganz zu schweigen. Widerwillig versuchte er die trockenen Früchte zu essen, doch sie verkanteten sich in seinem Hals und er spuckte sie mit einem Huster wieder heraus.
Der Wanderer sah sich um , wenige Schritt vor ihm erhob sich die Kristallwand noch steil gen Himmel, dies war also leider kein Trugbild gewesen. Welch göttliche Macht mochte sich ihm hier in den Weg gestellt haben? Er trat einige Schritte weg und betrachtete die Wand genauer. Sie war mehrere Hundert Fuß lang und ging auf der einen Seite in die Felswand des Orodthin über. Auf der anderen Seite fiel sie fast senkrecht mit dem Berg ab. Die Oberfläche war wie geschliffener Diamant, an ein empor klettern nicht zu denken. Der einzige Makel war eine bogenförmige Ausbuchtung etwa in der Mitte der Wand, so als hätte sich dort ein irrer Steinmetz verwirklichen wollen.

Der Wanderer kniff die Augen zusammen, damit er das wunderliche Werk besser erkennen konnte, dann entwich ihm plötzlich ein entzücktes Glucksen. Er rannte schnell zu seinem Schlafplatz und packte seine Utensilien zusammen, den Proviantbeutel, die zerschlissene Decke und das lange, in Tücher gewickelte Bündel, das er immer bei sich trug, und trat unter den merkwürdigen Bogen. Mit geballter Faust schlug er dreimal gegen die Kristallwand, ein dumpfes Klopfen war das Ergebnis. Einige Augenblicke passierte nichts, doch dann ertönte aus unbestimmter Richtung eine mächtige Stimme.
„Name und Losung, bitte!“

Er hatte also Carasthin erreicht, die Stadt am Berg, von der sein alter Meister erzählt hatte. Von einer Losung sprach er freilich nie. Angestrengt dachte er nach, doch fiel ihm nichts ein, was hier passend schien. Ein Satz tönte in seinem Kopf, den der alte Lehrer früher oft im Schlaf gemurmelt hatte. Als Kinder hatten sie sich darüber lustig gemacht, doch wie war der Satz?
„Viator ad urbem venit aut urbs ad viatorem venit? – Kommt der Wanderer zur Stadt oder kommt die Stadt zum Wanderer? Mein Name ist Tirn Vigil.“

Wieder geschah einige Augenblicke nichts. War die Losung doch falsch? Gerade als Tirn zu zweifeln begann, ertönte ein leises Knarren. Ein kleiner senkrechter Spalt erschien unterhalb des Bogens, der schnell größer wurde. Das riesige steinerne Tor wurde geöffnet.

Der junge Mann trat ein, kein Mensch war zu sehen. Das Tor schloss sich hinter ihm wie von Geisterhand bewegt, bis die Mauer von innen genauso kristallin wirkte, wie von außen. Er ging los durch die Gassen der Stadt. Die Häuser ragten finster in den noch dunklen Morgenhimmel, gestützt von riesigen Säulen, die aus der Erde wuchsen wie uralte Bäume. Sie schienen aus dem selben schwarzen schimmernden Gestein wie die Stadtmauer errichten worden zu sein, wenn sie nicht schon immer so dort gestanden haben sollten. Durch ihre archaischen Formen sahen sie monumentaler aus als alles, was Tirn je zuvor gesehen hatte. Die Straßen waren gesäumt von knorrigen Bäumen mit silbrig schimmernden Blättern, die bei jedem Windzug hell und leise raschelten. Tirn irrte durch die verwinkelten Gassen, lief unter Häusern durch, die komplett auf Säulen ruhten, ging durch Torbögen, über Treppen immer weiter bergan und weiter in die immer dichter werdende Stadt hinein. Menschen traf er keine, doch das wunderte ihn nicht weiter, hier konnten nur Götter hausen. Keinen Makel hatte diese Stadt und genau das machte sie so einschüchternd.

Er war gerade an einem kleinen Platz angelangt, als das Spektakel begann. Die Morgensonne streifte gerade den oberen Rand der Häuser, als die ganze Stadt plötzlich in silbernes Licht getaucht wurde. Tirn musste sich die Hand vor die Augen halten, bis diese sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Das war also das Geheimnis dieser Steine, bei Nacht finster und kaum sichtbar, bei Tag reflektierten sie die jeweilige Lichtfarbe bis in die hinterste Gasse. Ein unglaubliches Schauspiel, das den jungen Mann noch lange staunend an Ort und Stelle festzuhalten schien. Und mit einem Mal war die Stadt bevölkert, aus allen Winkeln strömten Menschen hervor, gekleidet in grauschimmernde Gewänder, sodass sie aussahen wie ein Strom beweglicher antiker Statuen.

Von den Eindrücken, die auf ihn einprasselten, völlig überwältigt ließ sich Tirn auf einem kleinen Felsblock nieder. Von ihm nahm trotz seiner zerschlissen Kleidung, seiner zerzausten Haare und seines viel zu lange nicht mehr gepflegten Bartes niemand Kenntnis. Sein Magen knurrte, als hätte er vor sich im nächsten Augenblick selbst zu verspeisen. Es war höchste Zeit, sich auf die Suche nach der Kämpferschule zu machen. Gerade ging in seiner Nähe ein Bewohner vorüber und Tirn ergriff die Gelegenheit:

„T’schuldigung!“
„Wie darf ich Ihnen helfen, mein werter junger Herr?“

Verwirrt von der höflichen Art des Angesprochenen, stammelte er erst ein paar unverständliche Worte hervor. Machte der Kerl sich über ihn lustig?

„Bin auf der Suche nach ner Kampfschule.“
„Ich fürchte ich verstehe Sie nicht eindeutig. Es gibt ettliche Kampfschulen hier in Carasthin. Ich fürchte, Sie müssen mir genauere Informationen anvertrauen, wenn ich Ihnen weiterhelfen soll.“
„Was bitte?“
„Die Waffengattung ist das Entscheinde, werter Herr: Speer, Axt, Bogen, Schwert, Dol…“
„Schwert! Waffengattung Schwert!“
„Bevorzugen Sie den einseitigen Gebraucht, oder ist die beidhändige Variante ihr Stil, wenn ich fragen darf?“
„Hä? Achso, Ich kämpfe mit einem Zweihänder!“
„Dann folgen sie mir bitte!“

Immer noch irritiert von der höflichen Art ging Tirn hinter dem Bewohner her, der mit langen eleganten Schritten davon marschierte. Er hatte in seinem Zustand Mühe dem schnellen Schritt zu folgen. Nach einiger Zeit hielten sie schließlich vor einem flachen, langen Gebäude an, dass nur durch schmale elegante Säulen gestützt wurde. Über der Türpforte stand eingemeißelt in großen alten Lettern:

Kraft und Eleganz - Der Weg des Gladius Bimanus

Tirn dankte dem Bewohner für seine Hilfe und wollte ihm dafür eine Münze in die Hand drücken, was jener jedoch mit einem „Es war mir eine Ehre!“ ablehnte. Dann klopfte er gegen die große steinerne Tür. Ein kleiner alter Mann, der außer gewaltigen Augenbrauen keinerlei Haare mehr am Kopf hatte, öffnete.

„Ja, bitte?“
„Tirn Vigil, ich möchte hier gerne lernen!“
„Empfehlung und Gebühr, bitte!“

Er kramte in seiner Tasche, bis er schließlich eine kleine, leicht in Mitleidenschaft gezogene Schriftrolle und einen Beutel mit Silbermünzen fand, die ihm sein Meister gegeben hatte. Beides drückte er dem alten Mann in die Hand. Dieser schloss die Tür und Tirn konnte dahinter leises Getuschel vernehmen. Dann öffnete der alte Mann wieder die Tür.

„Bitte folgen!“

Die Eingangshalle war geräumiger als von außen zu vermuten war, zwei lange Reihen von riesigen Statuen zierten den Saal. Mit ihren nach oben gestreckten Schwertern bildeten die das Grundgerüst für das kolossale Gewölbe, das den Raum überspannte. Über zwei Etagen verteilt gingen mehrere hundert Türen davon ab, jede gekennzeichnet durch ein eigenes Zeichen. Am Ende des Saales war ein unüberdachter Hof zu erkennen. Der alte Mann öffnete eine der Türen. Dahinter befand sich ein karger einfacher Raum, ausgestattet nur mit einem Strohbett, einem Waschbottich und einem Tisch, sowie einem zersprungenem Spiegel an der Wand.

„Ausrüstung und Schwert“, der Alte wies auf ein zusammengeschnürtes Bündel auf dem Bett, „Essen“, er drückte ihm ein Brot sowie eine Kanne Wasser in die Hand, „Eröffnungskampf in einer Stunde, Hof!“
„Vielen Dank!“, erwiderte Tirn, der sich sichtlich über die Verpflegung freute und sofort anfing das karge Mahl zu verspeisen.
Mit einem daher gestammelten „Hjaja…“ verließ der Alte das Zimmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Echt gut, ich will weiterlesen^^ Bestimmt lernt der Typ jetzt verschiedene Arten des Kampfes und so, käme jedenfalls gut... Und über verschiedene Missionen könntest du auch noch berichten.
 
So, Teil 2 ist fertig und angefügt. Hoffe er gefällt.
Die Länge der Kapitel wächst auch langsam, irgendwann passt die dann auch ;)

@OlfNhob

Freut mich, dass es dir gefällt.
Zum Teil erwartest du genau das richtige, gerade was die Kampfstile angeht... Mit den Missionen wird man sehen ;)

Update kommt dann die nächsten Tage irgendwann :D

Grüße martini
 
Hi!

will auch weiterlesen - wäre super!

LG

Lotze
 
Mhm ... es wird interessant.

Lass uns kranke Lanzelotaktschn sehen!

lg
faxi
 
Hi!

will auch weiterlesen - wäre super!

LG

Lotze

:hy:
freut mich, dass du mitliest! Das nächste Kapitel wird etwas umfangreicher, deswegen wirds wohl erst gegen Ende der Woche rauskommen.

Mhm ... es wird interessant.

Lass uns kranke Lanzelotaktschn sehen!

lg
faxi

Dann freu dich schonmal aufs nächste Update ;) Da wirds Äkschn geben und die Story wird langsam mal etwas Fahrt aufnehmen.

Grüße Martini
 
Mal wieder ein kurzer Bericht:
Hatte die letzte Woche ziemlich wenig Zeit (schönes Wetter im Süden etc.). Deswegen wirds noch ein bisschen dauern.
Das nächste Kapitel steht erst bei 1 1/2 Seiten und ich wills nicht vorzeitig in Stücken rausschieben, weils ein paar wichtige Szenen enthalten wird, die einfach zusammen gehören.
Also einfach noch ein bisschen gedulden, wird bald kommen.

Grüße martini
 
Die Stadt erinnert mich an Minas Thirit xD

Aber feine Sache,wir wollen mehr!

Geduld haben wir denke ich,alle genug :ugly:

Also,was lange währt wird endlich gut^^
 
So, nach zwei stressigen Monaten bin ich mal wieder ein wenig zum schreiben gekommen.
Hier kommt jetzt der erste Teil von Kapitel 3. Den Rest werd ich im Laufe des Wochenendes anfügen.
Und keine Sorge, die Äkschn kommt noch ;)

Viel Spaß
 
Von Kampf und Lehre

Das kühlende Nass lief über sein Gesicht. Der gesamte Dreck der Reise, der ihm das Aussehen eines Landstreichers verliehen hatte, färbte das Wasser im Waschbottich in einem dunklen Erdton. Den zerzausten Vollbart, der ihm während der Monate gewachsen war, brachte er mit Hilfe einer kleinen Klinge auf eine geringe Länge, ebenso wie sein Haupthaar. In den Spiegelscherben sah er so nun wieder den Tirn, der vor mehr als einem Jahr seine Heimat verlassen hatte, wenngleich etwas dünner und ernster. Dann nahm er sich des länglichen Päckchens auf dem Bett an, in dem er ein Stoffgewand, Lederstiefel sowie ein in einer groben Scheide verborgenes Schwert fand. Er warf sich das Gewand über den Kopf, es reichte ihm bis zu den Knien und war aus dem selben grauschimmernden Stoff gefertigt, aus dem sämtliche Kleidung in dieser Stadt gemacht zu sein schien. Auf seiner Brust prangte eine dreifingrige Hand, das Zeichen für den Berg Orodthin und die Stadt Carasthin. Seine geschundenen Füße verband Tirn notdürftig mit ein paar Stofffetzen und zog die ohnehin etwas zu großen Stiefel darüber. Dann besann er sich des Schwertes. Er zog es aus der Scheide und betrachtete die Klinge. Sie war fast handbreit, dafür jedoch nicht sonderlich lang und beidseitig mit tiefen Scharten etlicher Kämpfe verziert. Das unebene Metall war von Rostflächen rotbraun gefärbt. Das Schwert war wohl ohnehin nie ein Meisterstück der Schmiedekunst gewesen, doch sein jetziger Zustand war verheerend. Widerwillig schnürte es sich Tirn auf den Rücken. Seine alte Ausrüstung fand ihren Platz unter den Strohballen, die ihm als Bett dienen sollten. Dabei fiel ihm das lange Bündel in die Hände, das er die ganze Reise sorgsam verwahrt hatte.
„Zu früh…“, murmelte er und machte sich auf den Weg zum Kampfhof.

Der Hof war umgeben von glatten, gewölbten Wänden, ähnlich einer Kuppel, jedoch mit einer großen runden Aussparung an der Decke, die den Blick auf den Himmel freiließ. Auf dem steinern gepflasterten Platz darunter hatte sich bereits eine Gruppe von etwa 30 Männern gleichen Alters versammelt, als Tirn hinzutrat. Aufgeregtes Geflüster war die Folge, hier und da war ein verächtliches „Neuling“ oder „was will der denn hier“ zu vernehmen.

Doch das Getuschel fand ein jähes Ende, als ein lautes „Ruhe!“ über den Hof donnerte. Ein Hüne mittleren Alters trat zur Gruppe. Er übertraf selbst Tirn um eine Kopflänge und seine Oberarme waren dick wie Baumstämme. Sein grimmiges Gesicht war von Narben entstellt, der kahlrasierte Kopf komplettierte seine martialische Erscheinung. Auf den Rücken trug er eine gewaltige Klinge, auf der die Spuren zahlloser Kämpfe zu erkennen waren. Seine funkelnden Augen waren auf Tirn gerichtet.

„Wir haben einen Neuling, Tirn Vigil.“, und nach einigen Augenblicken ergänzte er, „Ihr wisst, was das bedeutet: Eröffnungskampf!“
Das anschließende Raunen schien ihn zu belustigen und das Lächeln entstellte sein Gesicht zu einer Fratze. Er deutete auf einen der Männer.
„Du wirst gegen ihn antreten!“

Der Angesprochene trat Tirn gegenüber, ein stattlicher junger Mann mit wachem Blick. Die anderen Männer zogen sich aus dem Kampfbereich zurück. Die Augen von Tirns Gegenüber funkelten.
„Zieht die Schwerter!“
Ein schrilles Sirren von Stahl war zu hören.
„Angriff!“

Schon hielt eine Schneide direkt auf Tirns Kopf zu. Er riss sein Schwert nach oben und die Klingen donnerten scheppernd aufeinander. Die Wucht des Angriffs war enorm und so musste Tirn einige Schritte nach hinten machen, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Sofort stieß das Schwert seines Gegenübers wieder wie der Stachel eines Skorpions auf ihn ein. Tirn wuchtete sein klobiges Schwert zur Seite und die Klingen prallten abermals aufeinander, Funken stoben nach allen Seiten weg. Tirns Gegner übernahm die Kraft der Parade, machte eine elegante Drehung und hielt mit seiner Schneide abermals auf den Kopf seines Kontrahenten zu. Doch diesmal war Tirn schneller, er duckte sich unter dem Angriff weg und stieß dem Gegner seine geballte Faust in den Magen. Ein leises Stöhnen war von jenem zu vernehmen und er stolperte ein paar Meter zurück.

Keine Zeit zum Verschnaufen. Tirn stieß sich mit beiden Beinen ab und warf sich, das Schwert nach vorne gestreckt, auf den Gegner. Doch der Angriff war zu forsch, der Gegner wich nur einen Schritt zur Seite und Tirn landete unsanft auf dem staubigen Boden. Er wollte sich gerade wieder erheben, als abermals eine im Sonnenlicht auffunkelnde Klinge auf ihn zu sauste. Er warf sich herum, doch zu spät. Die Schneide drang tief in das Fleisch seines linken Oberarms ein, weit und immer weiter riss es den Muskel auf. Der stechende Schmerz raubte dem erschöpften Tirn fast das Bewusstsein.
Wie in Trance sah er das Schwert seines Gegners auf seinen Kopf zurasen, während seine rechte Hand reflexartig nach oben schnellte, die gewaltige Klinge als Einhänder benutzend. Stahl donnerte auf Stahl und kurz vor Tirns Gesicht hielt die feindliche Klinge inne. Der Druck auf seinen rechten Arm war enorm und aus seiner Wunde strömte das Blut wie Wasser aus einer Bergquelle. Lange würde er nicht mehr durchhalten.
Mit all seiner Kraft stieß er seinen Fuß gegen das Knie des Gegners. Ein lautes knöchernes Knacken und ein kläglicher Schrei war zu hören. Der Druck auf Tirns Arm versiegte und der Gegner taumelte unbeholfen ein paar Schritt zurück. Genug Zeit um sich aufzurichten!

So standen sie sich nun gegenüber: Der eine war vom großen Blutverlust bleich wie eine Leiche, der andere konnte sich mit einem unnatürlich nach vorne gespreizten Unterschenkel kaum auf den Beinen halten. Das Ende des Kampfes war nahe.
Einen kurzen Augenblick hielten sie in dieser merkwürdigen Lage inne, bis Tirns Gegner zu einem letzten verzweifelten Angriff ansetzte. Mehr stolpernd als laufend kam er mit nach vorne gestrecktem Schwert auf Tirn zu. Dieser drehte sich in den feindlichen Angriff hinein und hieb seine Klinge mit voller Kraft auf die des Gegners. Das Schwert fiel mit lautem Scheppern auf den Boden und nur einen Wimpernschlag später grub sich Tirns Ellenbogen mit voller Wucht in das Gesicht seines Gegenübers. Dieser taumelte einige Schritt nach hinten und nahm dann unsanft auf dem Boden Platz. Der Kampf war vorbei.

Eine gefühlte Ewigkeit war kein Laut zu vernehmen, dann plötzlich donnerte die Stimme des Kampfmeisters über den Hof:

„Ausgezeichnet gekämpft!“

Ein mühsames Lächeln zeichnete sich auf Tirns Gesicht ab.

„Und jetzt: Töte ihn!“

Tirn erstarrte.
Hatte ihm sein Lehrer gerade befohlen, seinen Gegner, seinen Kampfpartner zu töten? Das konnte nicht sein.
Er sah sich sein Gegenüber an. Aus der Nase ronn das Blut, sein Bein schien gebrochen, und er sah Tirn mit einem erbärmlichen Blick an, der nur eines sagte: Habe Mitleid.

„Hast du mich nicht verstanden? Töte ihn!“, brüllte der Kampfmeister.

Das war falsch, der Gegner war wehrlos, konnte sich nicht bewegen. Dieser Kampf war vorbei.

„Nein!“, sagte Tirn leise aber bestimmt.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Eine Faust wie von einem Bären donnerte ihm ins Gesicht. Der Schlag des Kampfmeisters wuchtete Tirn einige Meter weit durch die Luft, bis er unsanft auf seinem Rücken landete. Nach Luft röchelnd blieb er liegen. Aus dem Augenwinkel sah er den gigantischen Hünen vor seinem vorherigen Kontrahenten stehen.

„Erbärmlich!“, meinte er zu vernehmen.
Dann, ohne Vorwarnung, wuchtete der Kampfmeister seinen riesigen Zweihänder auf den Besiegten nieder. Eine Blutfontaine schoß hervor und der Kopf von Tirns ehemaligem Gegner rollte leblos über den Boden. Sein Körper zuckte noch einige Augenblicke, wie von einer fremden Macht eingenommen, dann erschlaffte er.
Tirn wurde schwarz vor Augen.

- To be continued -
 
Zuletzt bearbeitet:
Weee, es geht weiter!

:top:

lg
faxi
 
So, nach langer Zeit hab ich mal wieder etwas an das Kapitel drangehängt. Ein bisschen was fehlt trotzdem noch.

Wie ihr sicher bemerkt hab, dauert das mit dem Schreiben zur Zeit "etwas" länger bei mir. Doch das hat auch einen Grund: Die Uni hat wieder angefangen und ich hab doch recht viel zu tun. Klingt wie ne Ausrede? Ist auch eine ;)
Hab am Abend aber so einfach nicht oft die Muse, noch was zu schreiben.

Ich hoffe es stört nicht allzusehr und ihr bleibt mir aufgrund meiner exzellenten, spannenden, hochkomplexen Geschichte ( ! ;) ) treu.

Grüße
Krauth
 
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