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Sturm auf Lut Gholein

Lord Nechris

Guest
So, nun geht es weiter!
Viel Spass beim :read:

so long

Nechris :flame:

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Sturm auf Lut Gholein

--- Teil 1 ---

Ein milder Wind durchstreifte die Palmenwipfel und lies die großen Blätter leicht rascheln. Von ferne hörte man das Meer am Strand branden und langsam rollten sich die Wellen auf dem feinen Sand aus. Die letzten Strahlen der Sonne strichen noch einmal über die Palmenwipfel, dann wurde es dunkel. Die letzten Möwen drehten bei und hielten auf ihr heimisches Nest am Strande zu, um dort in aller Ruhe den nächsten Tag zu erwarten. Obwohl die Nacht bereits begonnen hatte und es tief im Dezember war, hielten die tropischen Temperaturen hier jedoch an, schließlich handelte es sich hierbei um Philios, die größte Amazoneninsel in der warmen Strömung südlich des Zwillingsmeeres. Nun erreichten auch die letzten Möwen ihr heimisches Nest und eigentlich sollte nun Ruhe einkehren, doch etwas entfernt vom Strand, in einer kleinen Amazonenkolonie, brannte in vielen Häusern noch Licht. Es waren Bambushäuser mit Dächern aus Palmenblättern und sie schmiegten sich eng an den Wald an, so das ein Unwissender sie nicht sofort erkannt hätte. Obwohl nun schon seit vielen Jahren Frieden in Sanktuario herrschte, hatten die Amazonen nie aufgehört, ihre Schutzzauber zu wirken. Es war nun dreiundzwanzig Jahre her, dass sich das letzte Heer der Menschen im Schatten des Berges Arreat vereinte und dem letzten der Übel trotzte. Unter großen Opfern war es ihnen damals gelungen, Harrogath zu halten und Baal ein für alle mal von dieser Welt zu verdammen. Hadriel, der Erzengel, nahm damals den Seelenstein an sich und brachte ihn in die Höllenschmiede, wo er für immer zerstört werden sollte, und seit diesem Zeitpunkt war Friede über das Land eingekehrt.
In einem kleinen Haus, nah der Waldgrenze, hörte man das aufgeregte Rufen und Schreien eines jungen Mädchens. Im Haus stand eine glückliches Ehepaar zusammen mit drei Kindern um eine kleine Palme. Einige rote Kugeln hingen an ihr und auf ihrer Spitze funkelte ein weißer Stern aus reinem Licht, solche, wie sie die Zann Esu immer zu Weihnachten verkaufen. Unter dem Baum lag eine Vielzahl von Geschenken, verpackt in getrockneten Palmenblättern. Fröhlich stand die Familie da und sang ein Weihnachtslied, als plötzlich das kleine Mädchen zu quengeln anfing.
„Mami! Will rote Schuhe! Nicht blaue!“
Der Gesang hielt inne. Die Mutter stöhnte auf.
„Gweni, wie oft hab ich dir gesagt, das du nicht mit ‚Innere Sicht’ in die Geschenke schauen sollst!“
Gweni schaute etwas verschämt drein. Auch ihr Vater warf ihr einen scharfen Blick zu.
„Aba, Aber ich wollt, wollt doch nur wissen, was ich bekomm!“
Sie senkte ihren Kopf leicht und warf ihrem Vater den Blick eines Unschuldlammes zu. Der Blick des Vaters erweichte und mit einem warmen Lächeln fuhr er der kleinen Amazone durch die Haare.
„Ist schon gut Gweni! Ich denke mal deine Mutter war als Kind auch nicht anders, stimmt’s Zaria?“
Die ältere Amazone blickte etwas verlegen drein.
„Dakard, wie oft hab ich dir gesagt, dass du dich nicht immer von Gweni um den Finger wickeln lassen sollst“, sie knirschte leicht mit den Zähnen, „aber ja, du hast recht, auch ich hab mir meine Geschenke immer vorher angeschaut!“
Sie lachte. Das zweite Mädchen blickte schmollend drein.
„Hätte ich das gemacht, dann hätte ich nur wieder Ärger bekommen, aber wenn das unsere süße, kleine, putzige Gweni macht...“, brummelte sie vor sich hin.
Ihr älterer Bruder kam zu ihr.
„Ach komm, Jelovina, sei doch froh, das ihr das überhaupt machen könnt. Sieh mal, ich bin ein Paladin und das einzige was ich kann, ist dem Geschenk eine Dornenaura geben.“
Jelovina prustete vor Lachen. Ihre beiden Eltern ließen kurz von Gweni ab und blickten zu den beiden älteren Geschwistern hinüber.
„Was ist denn so lustig?“, fragte Dakard.
Jelovina riss sich zusammen und fing sich wieder. Mit einem unterdrückten Lacher antwortete sie:
„Nichts!“
Dakard blickte noch kurz etwas misstrauisch drein, dann wendete er sich wieder seiner jüngsten Tochter zu. Jelovina flüsterte unterdessen noch einmal was ihrem großen Bruder zu:
„Mach das doch, wenn Gweni auspackt!“
Er schüttelte nur denn Kopf.
„Ich will sie doch nicht umbringen!“
„Wen willst du umbringen?“
Zaria horchte auf, doch bevor er etwas darauf erwidern konnte, kam Tel’lion hereingeschneit, im wahrsten Sinne des Wortes. Schwunghaft öffnete sich die Tür und ein kleiner Wirbelsturm fegte durch das Portal. Er blieb in der Mitte des Raumes stehen, nicht ohne Zarias Frisur total zu zerwehen. Langsam legte sich der kleine Tornado und in seinem Auge stand Tel’lion, der alte und gutmütige Druide aus dem Scosglenwald. Sein braunes Haar war leicht zerzaust und zeigte nun auch schon leichte Ansätze von grau und mit einem breiten Grinsen blickte er in den Raum. Seit der Schlacht um Harrogath, waren Dakard, Zaria und Tel’lion gute Freunde geblieben und der Druide war der Patenonkel aller drei Kinder geworden. Da die Druiden Weihnachten nicht feiern, kam der Gute jeden Dezember nach Süden, um ihm bei seinen alten Freunden zu verbringen. Sofort als Gweni ihn sah, kam sie auf ihn zugestürmt.
„Onkel Telon!“
Sie war erst vier und der Druide verzieh es ihr, wenn sie seinen Namen noch nicht richtig aussprechen konnte. Tel’lion nahm sie in den Arm und wirbelte sie ein, zweimal herum, dann waren auch die anderen beiden da. Tel’lion setzte Gweni ab und umarmte Jelovina herzlich. Dann hielt er sie mit beiden Armen ungefähr einen Meter von sich weg und musterte sie von Kopf bis Fuß.
„So, so meine Kleine! Oder sollte ich sagen Große! Du bist ja wieder ein riesiges Stück gewachsen. Wie alt bist du jetzt, vierzehn?“
Sie lächelte verlegen, verlegen aber geschmeichelt.
„Ach, Tel’lion, du weißt doch ganz genau, dass ich erst zwölf bin!“
Gespielt verwundert blickte der Druide drein. Er kratzte sich mit der einen Hand am Hinterkopf.
„Zwölf? Hm... Ja, das stimmt, du bist ja erst zwölf.“
Lachend umarte er sie noch einmal und dann ging er zu ihrem Bruder.
„Gildor, mein Junge, wie geht es dir?“
Freundschaftlich schlug er ihm auf die Schulter. Gildor blickte freudig zurück.
„Gut, Onkel Tel’lion! Ich bin bei den Paladinen aufgenommen worden und hab meine eigene kleine Gruppe“, berichtete er stolz, „sie besteht aus zwei Dutzend junger Paladine und ich darf sie im Bogenschießen unterrichten. Seitdem Lord Andre in den Ruhestand getreten ist, konnte Vater Lord Pedro davon überzeugen, dass die Paladine ihre Fernkampftechniken etwas verfeinern müssten. Ich habe viel von den Künsten meiner Mutter geerbt und somit hat Lord Pedro mich beauftragt, diese Aufgabe zu übernehmen.“
Anerkennend klopfte ihm Tel’lion auf die Schulter.
„Respekt mein Lieber! Gerade mal Neunzehn und schon das erste Kommando! Ich wusste doch, dass aus dir noch was wird!“
„Ja, ja, unsere kleiner Gildor macht sich richtig gut!“
Zaria stand hinter ihrem Jungen und strich ihm liebevoll durch die Haare.
„Hallo Tel’lion, wie geht es dir?“
Sie trat hervor und gab dem Druiden einen Kuss auf die Wange!
„Gut Zaria, gut! In der Heimat ist alles zum besten und in zwei Monaten werde ich wohl zu zweiten Mal Vater!“
Stolz schoss durch sein Gesicht und freudig blickte er die Amazone an.
„Ich glaube, ich bräuchte dann noch ein, zwei Paten. Also wenn ihr Lust hättet?“
„Gerne doch! Es freut mich für dich, das du noch ein zweites Kind bekommst! Ich wollte schon fragen, warum du Tel’liana nicht mitgebracht hast, aber das erklärt es natürlich!“
„Auch ich freu mich schon auf mein neues Patenkind, auch wenn ich mit den Rackern hier schon genug zu tun habe!“, Dakard lächelte und ging auf den Druiden zu. Sie umarmten sich und schlugen sich gegenseitig auf die Schulter.
„Freut mich, dass du kommen konntest, du alter Bär!“
„Werbär, wenn ich bitten darf!“
Sie lachten beide lauthals, doch wurden sie jäh von Gweni unterbrochen. Sie räusperte sich stark und sofort hielten die anderen inne.
„Ich will jetzt meine Geschenke auspacken!“, verkündete sie lautstark und belustigt sah Tel’lion sie an.
„Aber, aber meine Kleine! Was wäre Weihnachten ohne Schnee und ohne Geschenke“, Gweni blickte ihn mit großen Augen an, „oder dachtest du, du bekommst von mir kein Geschenk?“
Er schnipste einmal mit dem Finger und ein weiteres mal öffnete sich die Tür. Ein angenehm kühler Wind wehte etwas Schnee in das Zimmer und mit einem leichten Glockenklingen zogen vier Junge Wölfe einen kleinen Schlitten voll beladen mit Geschenken hinein. Gweni machte große Augen und vergaß sogar völlig, sich ihre Geschenke vorher schon einmal „anzuschauen“ so wie sie es bisher getan hatte, so begeistert war sie von dem, was sich ihr bot. Der Wind lies nach und der Schneefall stoppte und nun standen die Wölfe unter halb der beschneiten Palme und spielten drollig miteinander. Zaria blickte verzückt zu Tel’lion und Dakard nahm eine Hand voll Schnee.
„Der ist ja gar nicht kalt!“, wunderte er sich.
„Mein Geheimnis!“, antwortete ihm der Druide mit einem breiten Schmunzeln.
Trotz der fehlenden Kälte lies sich Jelovina nicht davon abhalten, ihrer kleinen Schwester einen Schneeball an den Kopf zu werfen. Gweni heulte auf und hatte auch schon etwas Schnee gepackt, doch Zaria und Dakard gelang es zu Glück, schlimmeres zu vermeiden. Zu zehnt sangen sie jetzt noch einmal ein Weihnachtslied (die Wölfe heulten auch mit), dann machten sie sich alle daran, ihre Geschenke auszupacken. Natürlich waren Gwenis Schuhe rot. Ihre Fähigkeit waren einfach zu schwach gewesen, um vollständig durch das Papier zu schauen. Den Rest des Abend verbrachte die Kleine jedoch sowieso damit, auf dem Rücken der Wölfe durch die Wohnung zu reiten und möglichst viel Unordnung und Verwirrung zu stiften.
Gildor hatte von Tel’lion und seinem Vater einen mächtigen Kreuzritterbogen geschenkt bekommen. Dakard hatte ihn im Verlaufe des Jahres geschnitzt und Tel’lion hatte einige mächtige Druidenzauber über ihn ausgesprochen und somit hatte der junge Paladin nun einen mächtigen Bogen.
„Dieser Bogen ist einer der mächtigsten, der je geschaffen wurde. Seine Pfeile werden sich immer einen Weg durch die Rüstung ihres Feindes bahnen und er wird deine Fähigkeiten im zielen und treffen ungemein verbessern, ob du dich nun bewegst oder ruhst. Dein Vater und ich haben ihn Adlerhorn genannt. Mit ihm bist du flink wie ein Vogel, aber auch so stark, wie ein Bulle mit seinen Hörnern. Möge er dir gute Dienste erweisen, auch wenn ich hoffe, dass du ihn nur zum Vergnügen und nicht zu Kampf einsetzten musst!“
Gildor beschaute staunend dieses mächtige Geschenk. Sprachlos blickte er seinen Vater und Tel’lion an. Dann fasste er sich.
„Danke!“
Dakard und der Druide schlugen ihm freundschaftlich auf die Schulter, dann erklang Zarias helle Stimme.
„Das Essen ist nun fertig! Oder wollt ihr an Weihnachten hungern?“
Sie standen alle auf und gingen zum festlich gedeckten Tisch. Auch Gweni lies kurz von den Wölflingen ab, schließlich aß auch sie ganz gerne. So wurde es noch ein langer und fröhlicher Abend, bis irgendwann spät nachts Gweni mit den Wölflingen unter der Palme einschlief und Zaria sie daraufhin alle zu Bett brachte.
 
*sich durch die Reihen box*

ICH HAB'S ZUERST GESEHEN!!!

*ein Kind zur Seite schubs*

AUS DEM WEG, ICH WAR ZUERST DA!!!

HA! Erster! Und jetz les ich mal in Ruhe :D


EDIT:
Jetzt weiss ich auch welches Kind ich da weggeschubst habe, diese Gweni is ne Rotzgöre :rolleyes:
Dafür is die ganze Szene mit den Wölfen die den Schlitten ziehen irgendwie knuffig :D......................................................

............. ZU knuffig. Ich wette da kommt gleich eine Katastrophe auf uns zu...
 
Wirklich gut ich hab nichts dran austusetzen, sehr anschaulich geschrieben.
Könnte es sein, dass du Gothic2 gespielt hast?
ich mein ja nur die namen der Paladine aber is auch egal.
 
Yep! Ein bisschen Gothic 2 ist da mit eingeflossen ;) aber das SPiel war ja auch genial:angel:

so long

Nechris :flame:

@Saturn: NEIN:rolleyes: Ich wollte jetzt eine ganz ruhige Geschichte schreiben! Wie die kleine Gweni einen netten Monat bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Lut Gholein verbringt und stürmisch mit ihren Puppen spiel:D
 
uiuiuiuiuiui

wiedrmal stoff von nechris *freu*

wie immer gut geschrieben :)

ich freu mich immer auf deine stories / updates ^^
 
Und weida gehts!

so long

Nechris :flame:

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Sturm auf Lut Gholein

--- Teil 2 ---

Früh am nächsten Morgen lief Gweni schreiend durchs Haus. Sie lief, laut nach ihrer Mutter schreiend, zu ihr aufs Zimmer. Zaria schlief noch, als die Kleine die Zimmertür aufriss.
„Mami, Mami, draußen steht ein Engel!“
Zaria öffnete die Augen. Sie richtete sich auf und blickte ihre Kleine etwas verschlafen an. Dann ließ sie sich wieder ins Bett fallen.
„Mami, ein Engel!“
Gweni drängte immer weiter. Zaria stieß Dakard in die Rippen.
„Hey, geh du mit der Kleinen, ich bin noch zu müde!“
Von Dakard war nur ein leichtes Brummeln zu vernehmen, dann drehte er sich um schlief weiter.
„Mami!“
Zaria stöhnte auf.
„Ja, ist ja schon gut Gweni! Ich komm ja schon!“
Wird wohl eines der verkleideten Kinder sein, die wieder Spenden für die Kirche von Zakarum sammeln! Was wollen die den schon so früh!
Innerlich seufzte sie noch einmal, dann stand sie auf und zog sich schnell etwas an. Gweni forderte sie immer auf, noch schneller zu sein, doch sie war das inzwischen von ihren Kindern gewöhnt. Gemächlich rückte sie ihre Haare noch etwas zurecht, dann nahm sie Gweni an die Hand und ging mit ihr hinunter. Die Kleine sprang dabei wie ein junger Käfer jubelnd vor ihr her, doch sie ließ es immer noch ruhig angehen. Sie erreichte das Wohnungstür und öffnete. Verwundert hielt sie inne. Erstaunen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und wie versteinert stand sie da. Gweni schob sich an ihr vorbei und öffnete die Tür vollendens.
„Siehst du Mami, ein Engel!“
Zaria stand immer noch regungslos da und blickte auf die Gestalt die vor ihr stand. Sie maß ungefähr vier Meter und ihr weiter Umhang war aus dem reinsten weiß! Seine Flügel schillerten in der aufgehenden Morgensonne und warfen die freundlichsten Grün-, Gelb- und Rottöne in das Gesicht des Mannes. Seine Kapuze war zurückgeworfen und mit einem freundlichen Lächeln begrüßte er Zaria. Wie verrückt hüpfte Gweni um die Gestalt herum und versuchte, einen der Flügel zu berühren, welche leicht in der Morgenbrise hin und her schwangen. Zaria hatte sich mittlerweile auch wieder gefangen. Sie trat einen Schritt zurück und bat den Erzengel daraufhin einzutreten.
„Willkommen Decaiel! Schon lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Bitte, tretet ein. Was führt euch zu uns?“
„Hallo Zaria! Es ist schön euch mal wieder zu sehen!“, seine Stimme hatte immer noch die alte Liebe und Wärme und mit gutmütiger Miene lächelte er sie an, „Gern würde ich euer Angebot annehmen, doch fürchte ich, das ich etwas zu groß und meine Flügel etwas zu breit für dein Haus wären.“
„Natürlich!“, sie lächelte verlegen, „es ist wohl besser, wenn wir hier draußen bleiben. Ich finde es hier an der frischen Luft sowieso viel schöner!“
„Das ist gut! Wärest du so nett, auch Dakard und Tel’lion zu holen! Ich habe viel mit euch zu bere...“
Plötzlich hielt er inne und wankte etwas zu Seite. Wütend blickte Zaria auf Gweni.
„Lass das sofort los! Du kannst dich doch nicht einfach an seinen Flügel klammern! Wenn ich dich erwische!“
Gweni hatte Decaiel wieder losgelassen und rannte nun zurück ins Haus. Zaria wollte ihr hinterher, doch der Erzengel hielt sie sanft fest.
„Lass die Kleine!“, vorsichtig strich er sich mit seiner Hand wieder den Flügel glatt, „sie will doch nur spielen!“
„Es tut mir leid Decaiel! Das ist Gweni, meine jüngste Tochter. Sie ist eigentlich ein liebes Mädchen, doch Fremden gegenüber manchmal etwas übermütig...“, antwortete Zaria fast gleichzeitig.
„Das macht nichts! Ich weiß, sie hat ein gutes Herz!“, Decaiel warf ihr noch einmal ein gutmütiges Lächeln zu, „doch nun geh und hol die anderen!“
Zaria hatte sich gewendete und wollte schon wieder ins Haus gegangen, als er noch etwas hinzufügte.
„Ach, bring doch bitte auch Gildor mit!“
Sie drehte sich noch einmal kurz um und nickte kurz, dann verschwand sie ins Haus. Decaiel stand weiter vor dem Haus und begutachtete seinen Flügel. Er schlug ein, zweimal damit und knisternd glättete er sch nun endgültig.
Diese Jugend!
Zaria war inzwischen wieder in ihrem Schlafzimmer. Auf dem Weg nach oben war ihr noch einmal Gweni begegnet, doch als sie ihre Mutter und ihren vorwurfsvollen Blick gesehen hatte, war sie wieder verschwunden. Rasch weckte sie Dakard und nach einigen knappen Sätzen bequemte auch er sich aus dem Bett, dann ging sie rasch zu Tel’lion und Gildor und weckte auch sie.
Kurze Zeit später waren sie alle auf der kleinen Lichtung vor dem Haus versammelt. Zaria hatte schnell noch etwas zu Essen mitgenommen und so saßen sie nun zu viert unter den Palmen am Rande der Lichtung und hörten den Erzengel an.
„Meine Lieben, lange ist es her, das wir in Harrogath Seite an Seite gegen Baal gekämpft haben. Damals, so dachten wir jedenfalls, besiegte Tyrael den Herrn der Zerstörung und Hadriel machte sich auf, um den Seelenstein in der Höllenschmiede zu zerstören.“
„Das wissen wir auch alle soweit, wir waren ja“, Tel’lion blickte kurz zu Gildor, „fast alle dabei!“
„Lasst mich bitte ausreden, Tel’lion!“
Irgendwie wirkte der Erzengel besorgt. Der Gutmütigkeit in seinem Gesicht wich eine gewisse Strenge, jedoch gemischt mit einem Hauch von Verzweifelung. Er fuhr fort.
„Jedenfalls, so dachten wir damals, brachte Hadriel den Stein in die Höllenschmiede um ihn zu zerstören. Viele Jahre sind seitdem ins Land gegangen und eure Kulturen gedeihten prächtig, doch die ganze Zeit hing doch weiter ein kleiner Schatten über Sanktuario! Kein großer, nicht so, wie in den vergangenen Tagen, lediglich eine leichte Dunkelheit, das gewisse Unwohlsein, dass euch immer durchschleicht, wenn ihr des Nachts in den dunklen Wald blickt...“
Die Vier waren erstarrt. Mit großen Augen hingen sie an den Lippen des Erzengels. In ihren Händen hielten sie ihr halb verzehrtes Frühstück, doch dachte nun keiner daran, weiter zu essen. Gildor schluckte.
„...Jedenfalls, als sich die Erzengel vor einem Jahr zu ihrer Viertelhündertlichen Versammlung trafen, da blieb Hadriel verschwunden und erst damals fiel uns auf, dass ihn schon lange keiner mehr gesehen hatte, genau zweiundzwanzig Menschenalter nicht! Wir starteten daraufhin eine Suchaktion nach ihm, doch konnten wir ihn nicht finden. Das klamme Gefühl lies uns nicht los, das Gefühl, das wir wieder einmal versäumt hätten, zu reagieren. Nun haben wir jedoch die Antwort gefunden, eine Antwort, die uns nicht behagt!“
Gildor schluckte erneut und Tel’lion ließ entsetzt sein Frühstück fallen. Irgendwie fühlte er sich unheimlich und die Gedanken an die längst vergangene Zeit seiner Jugend kamen wieder in ihm hoch, wie er damals als Kind in den Wäldern Scosglens von Dämonen attackiert wurde, wie er und seine Eltern Zeit ihres Lebens gegen die Mächte des Dunkeln gekämpft hatten, wie er von über zwanzig Jahren bei der großen Schlacht zu Füßen des Arreat dabei war und seitdem geglaubt hatte, das Böse sei vernichtet. Er hatte sich immer gewünscht, seine Kinder müssten dies alles nicht erleben, doch nachdem was Decaiel hier gerade erzählte, musste er dieses Weltbild wohl verwerfen. Nun schluckte auch er.
Dakard blickt dem Erzengel in die Augen. Mit heiserer Stimme fragte er ihn.
„Und? Wie lautet die Antwort?“
Decaiel seufzte. Seine gutmütigen Blicke trafen die der vier anderen.
„Die Antwort, meine lieben Freunde, die Antwort lautet, dass der Seelenstein nie vernichtet worden ist, wohl aber Hadriel. Baal ist es gelungen, die Kontrolle über ihn zu gewinnen und nun herrscht er über den Körper. In den feurigen Tiefen der Hölle rangen die beiden Giganten um ihn, doch Hadriel war noch geschwächt und er hatte dem Übergriff Baals nichts entgegen zu setzen. Nun wandelt dieser wieder auf Erden, in Gestalt eines schwarzen Engels zieht er durch die Welt und Schrecken und Grauen folgen auf seiner Spur. Lange hat er sich bedeckt gehalten, doch nun brennen die Feuer wieder wild und rot und aus den Höllenschmieden hört man wieder das monotone Pochen der Hämmer. Seine Armee ist größer als alles, was jemals unter seiner Herrschaft durch diese Lande zog. Vor einigen Monaten ist seine Macht entfesselt worden und über Nacht hat er die Mauern von Lut Gholein gestürmt und die Stadt in seine Trutzburg verwandelt. Erbarmungslos tötete er alles. Man munkelt zwar, dass einige entkommen konnten, doch unseren Erkenntnissen zu Folge hat kein Bewohner und kein Tier dieses Massaker überlebt. Er sammelt nun wieder seine Horde um sich um daraufhin den nächsten Schlag gegen das freie Volk Sanktuarios zu erheben. Meine Brüdern und Schwestern habe ich bereits zu den verschiedensten Völkern geschickt und viele sind bereits mit großen Armeen nach Lut Gholein unterwegs um es wieder in die Hand der Menschen zu bringen, doch ist ihre Zahl noch gering und nichts im Vergleich zu der Baals.“
Geschockt blickten sie den Erzengel an. Irgendwie wirkte Decaiel geknickt und auch seine leichten Flügelschläge waren nun matt und kraftlos. Sie zeugten keinesfalls von der Majestät, mit der er sie hier empfangen hatte. Dakard fasste Mut und durchbrach das Schweigen.
„Aber wieso unternehmen die Erzengel denn nichts? Ich dachte, seit Harrogath hättet ihr euch entschlossen, das Böse nie wieder so gedeihen zu lassen?“
Decaiel wirkte nun noch verzweifelter. Es schien die Frage gewesen zu sein, auf die er die ganze Zeit gewartet hatte. Ein weiteres Mal seufzte er.
„Nun, es ist so. Wir Erzengel sind zwar große Krieger und mächtige Feldherrn, doch gehören wir nicht in diese Welt. Wir selbst leben auf einer höheren Astralebene, abgegrenzt von der Zeit, dem Zerfall und dem Tod. Zwar können wir uns auf dieser Welt manifestieren, doch gelingt uns das nur für eine bestimmte Zeit und unter Berücksichtigung der Regeln und Gesetze eurer Welt. Baal ist es irgendwie gelungen, unseren Einfluss auf diese Welt zu begrenzen, wie, dass wissen wir nicht. Unsere Kräfte sind geschwächt. Wir beherrschen zwar immer noch unsere geschickten Kampfkünste und magischen Schwerter, doch sind wir nun nicht besser, als ein ausgezeichneter Kämpfer oder Magier eures Volkes. Nun teilen wir das Schicksal eurer Welt und nicht jeder Erzengel ist bereit, seine Unsterblichkeit dafür auf Spiel zu setzten.“
Sie schauten sich alle an. Zaria stand als erste auf und blickte sich um. Gweni kam über die Lichtung auf sie zu gerannt. Fröhlich und unbeschwert hüpfte sie über den warmen Boden und der milde Wind ließ ihr Haar wunderschön hinter ihr her wehen. Traurigkeit befiel Zaria so bei dem Anblick ihrer Tochter.
Soll sie nun auch in der Welt aufwachsen, die ich noch erlebt habe?
 
uiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuui

du bist ein fleißiger schreiber, und deine stories sind ziemlich.... wie soll ichs ausdrücken... ziemlich... hm.... FEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEETT :eek:


:D
 
Bisher bleibt mir nur eins zu sagen: genial
Bisher eine der besten Geschichten, die ich bisher hier gelesen habe... der Stil ist einfach nur :top:
 
Next one!

Nechris :flame:

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Sturm auf Lut Gholein

--- Teil 3 ---

Gweni erreichte die fünf und ihre Mutter schloss sie fest in die Arme.
„Mami!“, irgendwie wirkte Gweni etwas verwundert, „was ist denn? Du weinst ja!“
„Nichts Gweni, es ist nichts!“
Sie schniefte leicht. Sie hatte so gehofft, dass die schlimmen Zeiten ein für allemal vorbei seinen und nun das.
„Gildor, wärest du so gut und bringst Gweni ins Haus!“, Dakards Worte waren knapp und unmissverständlich. Ohne ein Wiederwort nahm Gildor die Kleine an die Hand und führte sie zurück ins Haus. Dakard wandte sich unterdessen wieder an Decaiel.
„Und was sollen wir nun tun? Auch wenn ihr außerhalb dieser Zeit lebt, wir tun das nicht! Die letzten dreiundzwanzig Jahre sind nicht spurlos an uns vorbei gegangen! Warum ausgerechnet wir? Es gibt doch so viele Menschen in Sanktuario, wieso wir!“
„Weil ihr einige der wenigen ward, die damals in Harrogath dabei waren und die Schlacht überlebten! Seid über zwanzig Jahren herrscht Frieden auf der Welt! Eure Kinder kämpfen doch nur noch zum Spaß und im Wettbewerb, aber wann haben sie denn schon mal um Leben und Tod gekämpft! Baal versucht nun schon seit tausend Jahren die Herrschaft über euch zu erlangen! Er ist ein gewiefter Stratege und ein starker Kämpfer. Ihr gehört zu den größten Kämpfern eurer Zivilisation und für die Jugend seid ihr Helden, Heroen aus den großen Schlachten vergangener Tage! Sie werden eure Erfahrung und eueren Kampfgeist brauchen, ansonsten wird Baal sie so zerschmettern, wie er Lut Gholein zerstört hat!“
Sie seufzten alle noch einmal auf, doch es war ihnen klar, dass sie dem Unausweichlichen nicht entrinnen konnten. Decaiel blickte noch einmal mit seinen gutmütigen Augen in die Runde. Die drei bezogen Kraft daraus und der Mut und der Kampfeseifer schien in ihnen wieder zu erglühen.
„Nun denn!“, zwar klang Tel’lion noch immer etwas deprimiert, jedoch nicht mehr so stark, wie zuvor, „Wann geht es los?“
„Kehret heim zu euren Völkern und unterrichtet sie von der Lage. Wartet bis zum nächsten Vollmond, dann wird euch ein Erzengel abholen und sicher in die Ferne Oase bringen. Von dort soll der Sturm auf Lut Gholein beginnen! Nun lebt wohl meine Freunde, ich werde nun in meine Welt zurückkehren und meine Kräfte für die Schlacht sammeln. Wir werden uns wiedersehen, in drei Wochen in den Wüsten vor Lut Gholein!“
Die drei nickten ihm zum Abschied zu und dann tauchte sich Decaiel wieder in dieses reine weiße Licht, wie sie es zuerst vor dreiundzwanzig Jahren erlebt hatten. Ein letztes Mal blitze die Luft auf und leicht vibrierte der Boden, dann war er verschwunden und die Lichtung war wieder lediglich vom Licht der Sonne erhellt.
Es war immer noch früh am Morgen und wenig hatte die kleine Amazonenkolonie von der Ankunft des Erzengels mitbekommen, doch nun regte sich allmählich Leben in den kleinen Häusern aus Bambus und die ersten Menschen betraten die Straßen, doch Tel’lion, Zaria und Dakard kehrten nun etwas bedrückt zurück in ihr Haus. Gildor stand dort und erwartete sie, die beiden Mädchen waren draußen spielen.
„Was tun wir nun Vater?“
„Wir? Du meinst wohl ich!“
„Nein Vater, auch ich habe den heiligen Eid Zakarums geschworen und die Taufe des gesegneten Schwertes vollzogen! Solltest du in den Krieg ziehen, so werde ich an deiner Seite kämpfen!“
Dakard schluckte und Zaria fiel ihrem Sohn um den Hals und schluchzte leise.
„Nein Gildor, du bist noch zu jung! Bleibe hier und pass auf deine Schwestern auf. Bitte, mir zu Liebe!“
Sie schluchzte weiter, doch Gildor blieb hart. Er schob seine Mutter weg und blickte ihr in die Augen. Liebevoll, jedoch fest und überzeugt antwortete ihr.
„Mutter, ich habe vor Neun Jahren mein Gelübde vor dem Licht abgelegt! Ich werde nun nicht davor zurückschrecken, dass zu erledigen, wofür ich fast ein ganzes Jahrzehnt geübt und trainiert habe!“
Zaria blickte noch einmal etwas verzweifelt drein, dann wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und blickte stolz auf ihren Sohn.
Wie sein Vater!
Dann umschlang sie ihn noch einmal und drückte ihn feste an sich.
„Doch was soll mit Jelovina und Gweni werden! Sie sind noch zu jung und ich kann sie nicht hier lassen!“
„Na die kann ich doch mitnehmen! Ich werde sie zu meiner Frau bringen und sie wird solange auf sie aufpassen, bis diese Sache vorbei ist!“, Tel’lion sah Zarias besorgtes Gesicht, „du weißt, das die Scosglenwälder schon immer der sicherste Ort in Sanktuario waren! Selbst Diablo hat es in der Blüte seiner Zeit nicht gewagt, sie anzugreifen. Vertrau mir Zaria, den kleinen wird nichts geschehen. Und Tel’liana würde sich auch über den Besuch freuen!“
„Es ist nicht der Wald, der mir Sorgen bereitet, eher das Meer! Du weißt, das es den Amazonen noch immer nicht gelungen ist, einen Wegpunkt zu bauen und das südliche Zwillingsmeer wird immer noch von diversen Piraten verunsichert. Ich weiß nicht, ob ich Gweni schon auf so eine gefährliche Seefahrt schicken kann.“
„Sorge dich nicht, Zaria! Tel’lion, Gildor und ich werden schon auf sie aufpassen. Bedenke, es sind auch meine Kinder und ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihnen irgendetwas geschehen sollte. Lass uns nach Kurast reisen, von dort können Tel’lion und die beiden über den Wegpunkt direkt nach Scosglen gebracht werden.“
Dakard nahm seine Frau in den Arm und drückte sie fest an sich.
„Sie werden nirgends so sicher sein wie in Scosglen!“
Zaria willigte ein. Noch einmal drückte sie Dakard an sich, dann wandte sie sich ab und ging aus dem Haus.
„Ich werde euch ein Schiff organisieren!“
Dakard lies sie ziehen und zusammen mit seinem Sohn packte er nun seine Sachen zusammen. Der Herold und Ginthers Zerrissenheit hingen immer noch überkreuz an der Wand und seine schwere Paladinrüstung stand immer noch poliert im Schrank. Vorsichtig nahm er das Schwert von der Wand. Sofort als er dessen Schaft umschloss spürte er wieder seine alte Stärke und vorsichtig schwang er es ein paar mal, nur zu Übung. Ein angenehmes Summe ging durch den Raum, als die immer noch scharfe Schneide auf die Luft traf und bewundernd sah Gildor seinen Vater an, so galant und ehrfurchterbietend hatte er ihn sich gar nicht vorgestellt.
Gildor selbst hatte einen leichten Ringpanzer, der ihn zwar vor Pfeilen und Bolzen schützte, einem gekonnten Schlag eines Schwertes oder einer Keule nichts entgegensetzten zu hatte. Seine Hände und Füßen waren mit leichtem Leder gepanzert, damit er sich, eines Fernkämpfers angemessen, flink und geschickt bewegen konnte. Über seinem Rücken hing ein goldener Köcher. Er hatte ihn letztes Jahr von seiner Mutter geschenkt bekommen. Eine uralte Amazonenmagie lag auf ihm, denn niemals schien der Köcher leer zu sein und irgendwie kräftigte er seinen Besitzer, auch wenn diesem das nicht direkt bewusst war. In seiner linken Hand hielt Gildor nun seinen neuen Bogen und stolz blickte er seinen Onkel an, doch dann war da etwas, was Tel’lion verwunderte. An seiner rechten Hand war eine kleines Schild montiert. Es war nicht groß und maß gerade mal einen halben Meter Durchmesser, doch trotzdem war es ein Schild und irgendwie passte das nicht zu einem Bogenschützen. Tel’lion stutze etwas und wollte gerade etwas sagen, doch Gildor kam ihm zuvor.
„Wunder dich nicht Tel’lion. Ich weiß, dass Fernkämpfer sonst kein Schild tragen, doch im Grunde meines Herzens bin ich nun mal ein Paladin. Ich habe zusammen mit einigen Freunden eine Taktik entwickelt, die es uns ermöglicht, zu unserem Bogen ein kleines Schild am anderen Arm zu führen. Zwar sind wir so ein bisschen langsamer als unsere Waffenschwestern, doch ermöglicht es uns, besser gegen Infanterieeinheiten des Feindes zu bestehen.“
Er grinste. Das war wirklich eine Neuheit für den alten Druiden. Angetan von der Idee blickte er zu Dakard.
„Einen intelligenten Knaben hast du da, dass muss ich schon sagen!“
Er grinste noch einmal und die anderen stimmte ein.
Gegen Mittag kehrte Zaria zurück. Sie hatte die Amazonenführung von der Situation unterrichtet und diese müsse nun über ihr weiteres Vorgehen beraten, Zaria war sich jedoch ziemlich sicher, dass das nichts anderes als Krieg bedeuten würde.
„...Jedenfalls werden sie euch die ‚Speerspitze Zeraes’ zur Verfügung stellen. Sie wird noch heute Nachmittag auslaufen, um Informationen aus Kurast einzuholen. Sie würden sich bereit erklären, euch bis dorthin mitzunehmen. Es ist das größte und schnellste Schiff der Amazonenflotte und es wird euch sicher nach hinüberbringen!“
„Das ist schön, Zaria! Wir haben soweit alles gepackt, nur Gweni und Jelovina sollten wir noch davon erfahren.“
Gildor ging schnell los, um die beiden zu holen. Zaria blickte kurz zu Dakard.
„Sollen wir ihnen sagen, warum?“
„Nein, sie sind noch zu jung! Lass sie einfach eine Reise zu ihrer Tante machen, ja?“
„Ja!“
Dann kamen die drei wieder. Zaria schloss ihre beiden Mädchen in den Arm und verkündete ihnen von der Fahrt.
„...und dann werden ihr Tante Tel’liana besuchen! Sie würde sich doch so freuen, euch zu sehen, da sie doch diesmal nicht kommen konnte.“
Gweni war vollauf begeistert. Wie eine Wilde lief sie springend durch die Wohnung.
„Ich fahr zu Tante Telana, ich fahr zu Tante Telana...“
Zaria blickte wehmütig zu ihrer kleine Tochter. Jelovina bemerkte das und irgendwie wurde ihr unheimlich zu Mute, doch fragte sie nicht weiter danach, sondern verdrängte das Gefühl! Schließlich freute auch sie sich wieder darauf, ihre Tante zu besuchen, vor allem weil neben ihrer Tante doch dieser junge, süße Druide wohnte.
Sein schönes, kastanienbraunes Haar, seine tiefen braunen Augen..., sie schwärmte, wie hieß er doch gleich .... O’Hurrikan!
Sie seufzte einmal kurz auf, dann ging sie in ihr Zimmer, um auch ihre Sachen zu packen.
Einige Zeit später, die Sonne hatte bereits den Zenit verlassen und bewegte sich wieder dem Horizont entgegen, standen sie alle am großen Hafen der Amazonen. Eine frische Brise wehte aus südlicher Richtung und würde sie also direkt nach Kurast wehen und glücklich bestiegen die Neun (die vier Wölflinge waren zu Gwenis Freude auch dabei) das Boot. Mit einigen Tränen in den Augen stand Zaria am Pier und winkte ihnen hinterher. Dann lösten sich die Taue und die Segel wurden gehisst. Langsam bewegte sich das mächtige Schiff aus dem Hafen, immer nach Norden, direkt nach Kurast.
Die letzten Heckwellen brandeten gegen den Kai, dann hatte die ‚Speerspitze Zeraes’ den Hafen endgültig verlassen. Ein letztes Mal winkte Zaria ihnen hinterher, dann verließ sie den Pier und ging zurück in die Stadt, die Entscheidung der Amazonen erwartend.
 
Siehste ich hab's doch gewusst, die Geschichte dreht sich jetz darum wie Gweni zu ihrer Tante fährt, untermalt von der Seifenoper von Jelovina und dem Druiden...



;)
 
Time for Part IV:read:

Nechris :flame:

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Sturm auf Lut Gholein

--- Teil 4 ---

Zur selben Zeit in Lut Gholein:
Wutentbrannt öffnet Baal das Palasttor. Mächtig stoßen die Portalflügel gegen das Gemäuer und lassen das ganze Gebäude erzittern. Sofort knieten sich alle seine Untergebenen nieder, doch er achtet gar nicht darauf. Schnell schreitet er weiter durch Empfangshalle, Tod und Verderben folgten ihm auf den Versen. Einer seiner Diener öffnet ihm eine Tür am Ende des Saals und Baal verschwindet darin. Hinter der Tür befand sich ein kleiner Raum, in dessen Mitte saß Jerhyn, der Statthalter Lut Gholeins. Jerhyn bot einen schrecklichen Anblick. Die Diener Baals hatten ihn an einen Stuhl gefesselt und mussten ihn schon viele Tage verhört haben. Seine weiße Tunika war zerschlissen und sein eigenes Blut färbte seinen Turban rot. Unzählige kleine Schnittwunden waren in seinem Gesicht zu erkennen und sie hatten ihm drei seiner Vorderzähne ausgeschlagen. Zusammengeknickt saß Jerhyn auf dem Stuhl und blickte Baal in die Augen. Obwohl er so zugerichtet worden war, war in seinem Blick etwas kraftvolles, stark von Hass und einer gewissen Freude über seinen Trotz. Das brachte Baal fast zu Weißglut. Wütend stellte er sich breitbeinig vor dem Statthalter auf und begann ihn anzufauchen.
„Wie lange lass ich dich jetzt schon vernehmen? Einen Tag, zwei Tage, eine Woche? Ich weiß es nicht und langsam habe ich genug!“
Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch von Jerhyn und Baals Diener, welche auch in dem Raum versammelt waren, zuckten leicht zusammen, doch Jerhyn blickte ihm weiter trotzig in die Augen. Das ließ Baals Wut noch höher kochen. Er packte den Tisch mit beiden Händen und warf ihn wütend in die Ecke. Mit einem lauten Krachen traf er auf die steinerne Wand und splitternd zersprang er.
„Du wirst mir jetzt sofort sagen, wo der Eingang in die Geheime Zuflucht ist, oder ich...“
„Oder was?“, Jerhyns Stimme war zwar kraftlos, doch nicht verzweifelt. Sie hatte immer noch einen Hauch von Überlegenheit und noch war er nicht bereit, das Geheimnis preiszugeben.
„Oder was? Wollt ihr mich töten? Glaubt mir, in dieser Stadt gibt es schlimmere Schicksale als den Tod!“
Baal knurrte wütend. Er holte mit einem seiner beiden schwarzen Flügel aus und schlug zu. Die dünne, aber scharfe Haut der Flügel schnitt sich tief in Jerhyns Gesicht ein und erneut floss Blut aus der Wunde und tropfte auf die vertrocknete Lache am Boden.
„Ich werde euch eines dieser schlimmeren Schicksale spüren lassen!“
Laut brüllte der Herr der Zerstörung und eine riesige Flammenzuge schoss aus seinem Mund auf den Stadthalter zu. Jerhyn wand sich vor Schmerz und versuchte sich, vom Stuhl loszureisen, doch die Ketten der Unterwelt waren stark und fest. Jerhyn konnte sehen, wie seine Haut sich schwarz färbte und unter der immensen Hitze langsam abbröckelte und eingeäschert zu Boden fiel. Er schrie vor Schmerz, doch kein laut schien seine Lippen zu passieren. Das machte seine Qual noch schlimmer und weiter wand er sich, um aus der Flamme zu kommen. Dann war es vorbei. Die Flammenzunge hatte aufgehört. Verwundert blickte Jerhyn an sich herunter. Seine Haut war unversehrt und kein Stück schien zu fehlen. Baal blickte ihm genüsslich in die Augen
„Na, noch eine Kostprobe!“
Noch einmal begannen die Qualen und wieder wand sich Jerhyn wie ein Schlange. Die Schmerzen waren unerträglich, doch er musste schweigen. Er durfte Baal nicht den Schlüssel zur Geheimen Zuflucht geben.
„Wo ist sie?“
„Ich werde es dir nie sagen!“
Ein weiteres mal brüllte Baal wütend auf und wieder entzündete er Jerhyn. Plötzlich hielt er inne. Einer seiner Untergebenen hatte das Zimmer betreten und schien ihn sprechen zu wollen. Entkräftigt saß Jerhyn zusammengesackt auf dem Stuhl. Er verstand nur folgende Worte.
„Geheime Zuflucht ... Schlüssel ... Geglasch!“
Jerhyn stöhnte auf.
Nein, das konnte nicht sein! Nicht Geglasch! Was müssen sie ihm angetan haben, damit er das verriet!
Jerhyn konnte immer noch nichts sehen, sein Blick war verschwommen, von den Qualen Baals, doch verstand er klar und deutlich dessen Worte.
„Töte ihn, wir brauchen ihn nun nicht mehr!“
Dann verlies er den Raum. Jerhyn blickte auf. Sein Blick war immer noch schwach, doch schien ei ein bekanntes Gesicht zu erkennen. Der Bote Baals, sein Todesurteil, er schien ihm bekannt vorzukommen. Plötzlich spürte er eine Speerspitze an seiner Brust. Das kalte Metall bohrte sich leicht in seine Haut hinein und richtete ihn auf. Nun war Jerhyns Blick klar und deutlich. Offenen Mundes starrte er die Gestalt an, die vor ihm stand. Fassungslos blicke er ihm in die Augen.
„Das hättet ihr nicht erwartet, stimmt’s Jerhyn, allmächtiger Stadthalter Lut Gholeins!“, es lag ungemein viel Verachtung in der Stimme und mit einem überlegenen Grinsen blickte ihn die Person an. Jerhyn war immer noch wie gebannt und blickte der Person tief in die Augen. Dann vernahm man seine verwunderte Stimme.
„Kaelan? Du? Wie konntest du? Warst du mir nicht immer treu ergeben!“
Kaelan lachte laut auf, laut und hämisch.
„Ich, euch ergeben? Nie! Schon von Anfang an sollte mir Lut Gholein gehören. Es war ein unglücklicher Zufall, das du es bekommen hast, Bruder!“
„Bruder?“
„Ja Bruder! Dein ach so ehrenwerter Vater hatte damals noch ein Kind, vor dir und deiner Mutter, als er sich mal wieder im Harem vergnügte. Das Ergebnis war ich! Doch ich wurde verschwiegen. Der Sohn einer billigen Hure konnte doch nicht Statthalter über das ‚Juwel der Wüste’ werden!“, er äffte wohl die Stimme seines Vaters nach, „doch nun“, seine Augen glühten dämonisch hell vor Freude, „nun gehört es mir, Bruder!“
„Es wird niemals dir gehören!“, Jerhyns Stimme war matt. Entsetzten war auf seinem Gesicht und fassungslos blickte er den ehemaligen Führer seiner Palastwache an.
„Oh doch, Jerhyn, das wird es! Ohne meine Hilfe wäre Baal nie hier hinein gekommen. Ich war es, der die Siegel der Kanalisation öffnete und die Stadt dem Untergang weihte und sobald er sie wieder verlässt, werde ich als sein Stadtverwalter zurückbleiben!“
„Ihr!“, Jerhyn spuckte nach Kaelan, so groß war seine Verachtung für ihn, „ihr werdet nie diese Stadt regieren!“
Abfällig wischte sich Kaelan die Spucke aus dem Gesicht. Ein letztes mal blickte er Jerhyn an.
„Oh doch, das werde ich! Nur wirst du dies leider nicht mehr erleben, Bruder!“
Damit lehnte er sich in den Speer und mit einem knochenbrechenden Geräusch durchbohrte dieser die Brust Jerhyns. Der Stadthalter stöhnte noch einmal lauf auf, dann sackte er matt und kraftlos zusammen. Das Leben war von ihm gewichen und mit einem lauten Krachen fiel er vom Stuhl. Das Geräusch verhallte, dann vernahm man nur noch Kaelans fürchterliches Lachen.
„Ruhet in Frieden, Jerhyn!“
Noch einmal lachte er dämonisch auf, dann verlies er den Raum.
 
Weil wenn ich den ganzen Teil poste ich immer 'keine Verbindung zum Server' bekomme, die Story drin ist, aber die Story nicht oben:D

Nechris:flame:

EDIT: :confused: Warum macht meine Sig bei DBvH und Badimeph so einen Knick:confused: , obwohl kein Sigknick im Sigfenster ist:confused:
 
Nanu, keine Antworten auf den letzten Teil und immernoch keine Wertung??? Soll ich aufhören? Naja, trotzdem hier noch mal ein Teil!

so long

Nechris :flame:

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Sturm auf Lut Gholein

--- Teil 5 ---

Laut kreischten die Möwen auf, welche langsam und mit mächtigen Flügelschwingen ihre Kreise um die ‚Speerspitze Zeraes’ zogen. Eine sanfte Brise wehte von achtern in die Segel und ließ das Schiff mit angenehm schneller Fahrt vorankommen. Sanft plätscherten die Wellen gegen die Planken und brachen sich am Bug. Dort vorne stand auch Gweni. Die kleine hielt in ihrer Hand einen Teil ihres Brotes (eigentlich sollte sie es zum Frühstück gegessen haben) und verfütterte es an die Möwen. Belustigt sah sie zu, wie jedes Mal alle auf den kleinen Brotkrumen herabstießen, sobald sie ihn in die Luft warf. Hinter ihr stand Dakard an einer der drei großen Masten gelehnt und schaute ihr zu. Plötzlich vernahm er neben sich die Schritte seines Sohnes. Gildor war aus dem Krähennest heruntergeklettert und kam nun seinem Vater zu. Seit sechs Tagen hatte er dort begeistert gesessen und Ausguck gehalten. Die meiste Zeit hatte er dort verbracht und war nur ab und an zum Essen erschienen. Seine Haut war sonnengegerbt und obwohl er zum Teil von den Amazonen abstammte, hatte selbst er sich mittlerweile einen leichten Sonnenbrand geholt. Freudig blickte er seinen Vater an.
„Von Oben kann man Kurast bereits sehen. Wahrscheinlich werden wir es heute Abend erreichen, solange der Wind nicht noch mehr nachlässt!“
„Danach sieht es aber im Moment nicht aus, mein Sohn! Schau, dort!“, Dakard zeigte zum Himmel. Strahlend blau schien er ihm entgegen und es waren nur einige Wolken zu erkennen.
„Bei dieser Wolkenformation wird der Wind schnell nachlassen! Wahrscheinlich werden wir frühestens Morgen in Kurast ankommen!“
Gildor war beeindruckt.
„Woher weißt du das? Weswegen kannst du das Wetter voraussagen?“
„Wie du weißt, war mein Vater Fischer in Kurast und bevor ich zu den Paladinen ging, hat er mich und Griez oft mit hinaus genommen!“
Dakard wirkte bei dem Gedanken an Griez etwas bedrückt. Es war zwar nun über zwanzig Jahre her, doch noch immer hatte er es sich nicht verziehen, dass er ihn damals alleine vor den Toren gelassen hatte. Er fuhr fort.
„Jedenfalls hat uns mein Vater damals auch ein wenig Wetterkunde beigebracht und ich muss sagen, dies hat sich über die Jahre als nützlich erwiesen! Weißt du einmal, in einer kühlen Sommernacht vor zwanzig Jahren war ich mit meinem Paladintrupp auf dem Plateau von Kurast unterwegs. Nachts wollten sie alle unter freiem Himmel schlafen, nur ich machte mir die Mühe und errichtete mein Zelt. Ausgelacht haben sie mich damals, ‚es sei doch keine Wolke am Himmel zu sehen’, doch ich baute fleißig weiter. Am nächsten morgen fand ich sie alle unter einer großen Weide zusammengekauert. Über Nacht hatte es angefangen zu regnen und so liefen sie alle am nächsten Tag bibbernd in ihren rostigen, quietschenden Rüstungen zurück. Nur ich und meine Ausrüstung waren trocken geblieben.“
Dakard grinste und sein Sohn stimmte mit ein. Tel’lion kam hinzu und wollte auch erfahren, was los war, und so erzählte Dakard auch ihm die Geschichte. Der Druide war auch amüsiert.
Mittlerweile hatte der Wind stark nachgelassen und die Segel hingen schlaff am Mast hinunter. Gwenis Brot war auch alle geworden und zu ihrem Pech hatten sich nun auch die Möwen verzogen, um einen kühleren Platz für den Mittag aufzusuchen. Der Kapitän, es handelte sich um einen jungen Amazonenmann, kam mit besorgtem Gesicht zu den Dreien.
„Der Wind hat stark nachgelassen und wir befinden uns hier nicht weit entfernt vom Fjord von Kurast. Von dort, so heißt es angeblich, operieren die Piraten und ohne Wind sitzen wir hier wie auf dem Präsentierteller!“
Er blickte etwas besorgt drein, doch Tel’lion erwiderte diesen Blick vergnügt.
„Ich glaube, sie sind sich dem ernst der Lage nicht bewusst, Herr Druide! Wenn die Piraten kommen, dann wird ihnen das Lachen vergehen!“
„Wenn die Piraten kommen vielleicht, aber ich schmunzele ja auch nicht darüber, sondern über euer Problem! Wie viel Wind hättet ihr den gerne?“
Er schwenkte einmal mit seiner linken Hand und murmelte ein paar alte Druidenworte. Hinter dem Schiff türmten sich einige Wolken auf und eine steife Brise erfasste die Segel und ließ das Schiff zügig voran kommen. Der Blick des Kapitäns leuchtete auf.
„Wahrlich, von eurer Sorte sollte man mehr zur See fahren!“
„Danke für das Angebot, aber meine Stammesgenossen verlangt es nun mal nach Wald und nur sehr ungern verlassen wir diesen!“
Er grinste und die anderen stimmten mit ein.
Die Sonne neigte sich wieder dem Abend zu und in den Docks von Kurast herrschte helle Aufregung. Ungefähr zwei Seemeilen vom Hafen entfernt ankerte gerade ein großes und stolzes Kriegsschiff der Amazonen. Langsam wurden Boote zu Wasser gelassen um die Besatzung an Land zubringen und viele Eisenwölfe sammelten sich am Pier, um ihnen bei der Landung zu helfen. Auch viele Kinder und alte Leute hatten sich versammelt, denn noch immer war es ein Ereignis, wenn ein größeres Schiff aus dem Westen oder Süden anlegte. Freudig drängelten sich ein paar kleine Kinder durch die Erwachsenenmasse durch um besser sehen zu können, bis eine zarte Frauenhand sie sanft, aber zugleich bestimmend festhielt.
„Was drängelt ihr euch denn hier soweit vor? Wisst ihr nicht, wie gefährlich das ist? Was ist, wenn einer von euch ins Wasser fällt und zwischen einem Boot und dem Pier zerquetscht wird?“
Einige der Kinder blickten erschrocken drein, doch einer von ihnen, es war ein junger Barbar dessen Vater hierher gereist war, stellte sich bockig vor sie.
„Aber Aschara, wir wollen doch auch was sehen und von dort hinten sehen wir nur die Rücken der anderen.“
„Ach, wenn das so ist“, die Führerin der Eisenwölfe lächelte gutmütig, „na dann fasst mich mal alle an, ich werde euch zu einem schönen Platz bringen!“
Sofort versuchten alle Kinder, wild durcheinander stolpernd, Ascharas roten Umhang zu erwischen, und nach einigem hin und her gelang es ihnen allen auch.
„Nun haltet euch alle gut fest!“
Die Eisenwölfin tauchte sie alle in ein bläuliches Licht und kurze Zeit später standen die begeisterten Kinder auf dem Pyramide der Stadt. Von hier hatten sie einen wunderbaren Ausblick auf den Hafen und konnten selbst das entfernte Amazonenschiff sehen.
„Danke, Aschara!“, sie alle waren hellauf begeistert.
„Kein Problem! Wartet hier einfach, ich hol euch später wieder ab!“, sie lächelte noch einmal gutmütig, dann teleportierte sie sich zurück zum Hafen.
Die ersten Boote hatten bereits den Pier erreicht und ungefähr fünfzig Amazonen und Amazonenmänner tummelten sich schon auf dem Kai und halfen einigen Eisenwölfen, die restlichen zwei Boote festzumachen. Aschara blickte die Neuankömmlinge an und plötzlich stutzte sie.
Nein, das können doch nicht! Oder doch?
Schnell teleportierte sie sich zu dem Paladin, den sie in einem der Boote gesehen hatte.
„Dakard? Dakard bist du es?“
Der Paladin drehte sich um und blickte sie freudig an. Auch Tel’lion stieg nun aus dem Boot und blickte ebenfalls erfreut zu Aschara.
„Aschara, schön dich mal wieder zu sehen! Wie geht es dir?“
Die mittelalte Eisenwölfin schaute begeistert drein und fiel den beiden um den Hals.
„Schön euch mal wieder zu sehen! Lange ist es her!“, Begeisterung erschien in ihren Augen, dann entdeckte sie noch die anderen hinter Dakard, „Und wer seid ihr?“
Aschara lies von den beiden ab und blickte auf die drei jungen Leute.
„Das sind Gildor, Jelovina und Gweni! Meine Kinder! Kinder, das ist Aschara, Führerin der Eisenwölfe und eine alte Freundin von mir!“
Jelovina und Gildor reichten ihr freundschaftlich die Hand, nur Gweni versteckte sich hinter Dakards Beinen.
„Gweni, was ist denn? Willst du ihr nicht auch die Hand geben, das gehört sich so musst du wissen!“, er blickte etwas verwundert drein, sonst war Gweni nie so still und schüchtern. Die Kleine schüttelte einfach weiter den Kopf und verkroch sich noch weiter hinter Dakards Beinen, als sich Aschara zu ihr runter beugte.
„Was hast du denn, Gweni?“, auch Tel’lion schien verwundert.
„Schla, Schla, Schlange!“, stammelte sie heraus, während sie entgeistert auf Ascharas Schulter zeigte. Tatsächlich war dort der Kopf einer Schlange zu sehen und gefährlich zischte sie Gweni entgegen.
„Ach das!“, Aschara lächelte, „das ist Bora, die tut keinem was!“
Aschara packte die Schlang und zog sie komplett unter ihrem Umhang hervor. Vorsichtig legte sie sie sich um den Hals. Die Schlange war ungefähr anderthalb Meter lang und bräunlich war ihre fahlgelbe Haut gepunktet. Behutsam nahm Aschara den Kopf von Bora und hielt ihn Gweni entgegen.
„Da, streichele sie mal! Sie wird dir nichts tun.“
Vorsichtig erschien eine kleine Hand hinter Dakards Füßen und berührte zart den Kopf der Schlange. Sie tippte ihn nur einmal kurz an, dann zog sie die Hand sofort wieder zurück. Liebevoll zischelte die Schlange und langsam erschien Gweni wieder hinter Dakard. Dann fauchte Bora Gweni einmal kurz an und sofort verschwand die Kleine wieder hinter Dakard. Dakard, Tel’lion, Jelovina und Gildor lachten laut.
„Böse Bora, so was macht man doch nicht!“, Aschara war etwas außer sich, „tut mir leid Gweni, aber so ist sie nun mal, immer zu einem Scherz aufgelegt!“
Die anderen schmunzelten.
„Was haltet ihr davon, wenn ihr heute bei mir bleibt. Ich weiß zwar nicht, was euch hierher führt, aber kommt doch jetzt gleich mit zu mir. Ich habe bestimmt auch etwas süßes zu Essen für die Kleine!“, sie lächelte.
„Gern würde ich kommen!“, Dakard blickte zu Aschara, „aber ich und mein Sohn müssen uns erst noch um wichtigere Angelegenheiten kümmern. Ich bringe wichtige Kunde und der oberste Lord der Paladine muss diese noch heute erfahren, aber ich denke Tel’lion und meine beiden Mädchen können noch mit zu dir kommen, es reicht, wenn sie morgen früh nach Scosglen weiterreisen und ich würde ihnen gerne noch meine Heimatstadt zeigen.“
„Was ist das für wichtige Kunde, die du bringst Dakard? Hoffentlich keine schlechte?“, Aschara schaute besorgt und Dakard entgegnete ihren Blick betrübt.
„Ich denke, es ist besser, wenn Tel’lion dir das nachher unter vier Augen erklärt. Entschuldige mich, ich werde jetzt gehen!“
Damit zogen er und Gildor weiter zum Wegpunkt, schließlich wollten sie so schnell wie möglich nach Travincal, zum obersten Lord der Paladine. Aschara wand sich unterdessen an die Restlichen.
„Kommt, geht schon mal vor! Meins ist das sechste Haus auf der linken Seite nach dem vierten Steg! Ich treffe euch gleich da, ich muss aber noch ein paar Kinder aus einer misslichen Lage befreien!“, sie schmunzelte und verschwand. Tel’lion nahm die beiden Mädchen an die Hand und dann verschwanden sie in die Richtung, die Aschara ihnen gezeigt hatte.
Die Sonne war bereits hinterm Horizont verschwunden und Travincal war nur noch von dem unruhigen Flackern hunderter Fackeln erhellt, als Dakard und Gildor am Wegpunkt eintrafen. Dakard war dankbar dafür, das die Tempelstadt nun auch ihren wieder errichtet hatte, denn noch zu gut erinnerte er sich an die anstrengenden Märsche von den Docks, durch den stickigen Dschungel und über den Damm von Kurast. Die Tempelwache grüßte ihn freundlich und ließ ihn ohne weiteres durch, als er eine Audienz beim hohen Lord Pedro erbat. Er und sein Sohn hatten mittlerweile ihre Schiffsklamotten ausgezogen und glänzten nun wieder in der Tracht der Paladine. Rasch liefen sie durch den Gang, dann erreichten sie die schwere Eichenholztür. Kurz blickte Dakard auf das Kampfmotiv, welches in die Tür geschnitzt war. Anstatt der Szene vom ersten Krieg strahlte ihm nun sein eigenes Gesicht entgegen. Er stand alleine auf dem Kopf Listers, sein Schwert mit beiden Armen erhoben und zum zustoßen bereit. Um ihn herum sah man das zerstörte Harrogath und die restlichen Menschen, die einen letzten Wiederstand gegen das Böse formten. Dakard seufzte.
So heroisch war das gar nicht!
Er seufzte ein weiteres mal, dann pochte er an die schwere Tür. Ein dumpfes Dröhnen ging durch das schwere Holz und kurz Zeit später vernahm er die freundliche Stimme Lord Pedros.
„Herein!“
 
*up* echt zum :cry: , warum akzeptiert das Forum so lange Posts nicht:autsch:

Nechris :flame:
 
... und wann kommen jetzt endlich die spannenden Puppenspiele bei der Tante??!


Eine Kritik hab ich: Die Bezeichnung "mittelalt" für eine (obendrein weibliche) person halte ich nicht für glücklich gewählt ;)
 
So, jetz weiß ich endlich, warum alle so begeistert sind von dem, was du schreibst! :) Das is wirklich klasse, ich muss erstmal nachholen, den ersten Teil zu lesen. Irgendwie scheinst du ja schon jahrelange Erfahrung zu haben oder irre ich mich?
Auf jeden Fall habe ich nix auszusetzen :) :top: :top: :top: :top: :top: !
 
So nu hast ja deine 5 Sterne und die Hits können sich ja auch sehn lassen :)

Das Problem ist, dass an deinen Geschichten Detailkritik verdammt schwer ist, weils so gut wie gar nix zu meckern gibt und einige sich den Post "super, klasse..." halt verkneifen ;)

Also bitte ned aufhören :top:
 
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