• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

Blutsbrüder [Ich denke, also bin ich: Teil 2]

Hm ist ja mal wirklich interessant, wie du die Züge deiner Geschichte aufbaust. Nette Idee, sich mit den Katzen zu verbünden. Ich bin gespannt auf deine Fortsetzung.

lg, Gandalf
 
DybrarH schrieb:
Immerhin macht sich mal jemand Gedanken drum. Eine andere Sichtweise kann auch ganz erfrischend sein. :)

Ein kleines rotes Kästchen mit einem weißem Kreuz darauf erscheint am rechten unteren Rand meines Sichtfeldes.

"Uuuuh, lvl-up!"

Der General freut sich wie der Noob, der er ist...vermutlich wird er wieder Schwäche hochleveln...ich seufze und sage Nichts, weil ich das eh nicht kann.


Und das mit den Katzen...jaa, die sind ja nicht böse oder so - nur verwirrt :D. So wie ich. Manchmal. Meistens.

Ich danke euch :).

Simon
 
Schööön!
Diese Begründing ist fast so gut wie ein Extrakapitel!
(kein Wunder, wenn ich mich Sa abends aufrege, wenn ich sehe, bei "Fun, Art und Story Forum" steht als letzter Poster TwinYawgmoth drin, und ich kann nichts lesen, weil mein Browser beim Laden nen Timeout bekommt...
 
Der finale Kampf gegen Baal steht bevor. Die Wellen sind gefallen, der Meister hat sein Grinsen verschwinden lassen, genauso, wie auch das rote Kästchen für die Skills im Datennirvana verschwunden ist.

"Und? Wie fühlst du dich?"

"Ich kann es kaum mehr erwarten, Meister. Endlich sind wir am Ziel unseres Weges."

"Nenn mich nicht...ach, auch egal. Gehen wir, und sehen, was uns erwartet."

Ein Triplett Skelette macht den Anfang, danach stürme ich durch das rote Tor, das in die Kammer des Weltsteins führt...ein weißes Licht erfüllt meine Netzhäute...

...und ein schwarzes Ausrufezeichen auf gelbem Grund?

SEITEN-LADEFEHLER!

Irgendwo erklang Baals Lachen aus weiter Ferne.



:kiss:

Simon
 
Jaaa, genau das meine ich!
Bin grad fast vom Stuhl gefallen, meine kleine Tochter kam angerannt, grinsend wie immer und fragte: "Waas?"
Erklär mal einem 1 1/2 jährigen Kind, warum Du Dich grad wegschmeißt vor Lachen!
(und ich hab noch ein Extra bekommen, juhu)
 
Das (die Nachträge von TwinYawgmoth, nicht das Kapitel) erinnert mich doch stark an einen Bekannten, der trotz extrem schlechter Englischkenntnisse auf meine Empfehlung hin D1 probiert hat.

"Du, bei mir steht da schon die ganze Zeit level up und ich finde das nirgends!"
"Wie, was meinst Du?"
"Na, ich hab' jetzt das ganze Level abgesucht, aber da gibt's nur eine Treppe nach unten, nach oben gibt's keinen anderen Weg als wie ich hergekommen bin!"
"Hä? Lass mal sehen!"

Ich war so verwirrt, erst beim Anblick seines Bildschirms ist mir klar geworden, dass er tatsächlich ein level-up erreicht hatte. :rolleyes:

Ach, und zu meinem Blog... Du kommst zu spät...
Jaja, da freut man sich schon, nach dem Racletteessen bei der Verwandtschaft, ein paar mühsam zusammengestupfelte Zeilen über die standardmäßige Verspätung zu fabrizieren, und dann steht da so ein schönes Kapitel schon da!
Ich weiß nicht, ob der Ärger über die zerstörte Vorfreude oder die Freude über die zerstörten Ärgernisse überwiegt. :motz:






War nur Spaß, die Freude über Camouflage überwiegt.

Aber die Nachträge geben eine schöne Basis für zukünftige Blogs...
 
:D

Es gibt mal wieder dicken Nachschub. Mehr sog i net, enjoy.

Simon
 
Kapitel 53 – Dummheit der Vorfahren

Der Meister ist verschwitzt, atmet schwer und sein Gesicht ist stark gerötet. Trotzdem grinst er über das ganze Gesicht. Der Katzenführer runzelt die Stirn.

„Und was ist daran jetzt so großartig?“

Vor uns steht ein Skelett. Es trägt einen hohen, rechteckigen Schild, dessen Mitte vorgewölbt ist. Dieser Schild geht nahtlos in seinen Arm über, der dafür verdickt ist; sein ganzer Körper ist eher bullig geraten, dafür so klein, dass der Schild einige Zentimeter über seinen Kopf ragt. Sein anderer Arm endet in einer Kugel, elfenbeinern glänzend weil absolut rund; sie hat in etwa den Durchmesser seines Kopfes.

„Ich nenne sie ‚Wächter‘. Sie beschützen, ohne zu töten, wobei sie das können, wenn es sein muss – und ganz nebenbei, sie können mit den Kugeln sicher super Dinge einreißen.“

Die Katze nickt.

„Ich glaube, ich habe verstanden. Ihr wollt unsere Leben verschonen?“

„Genau!“

„Ehrenhaft, wirklich ehrenhaft. Es ist mir eine Freude. Können wir Euch dann den Weg weisen?“

Der Meister trinkt einen Manatrank und nickt, als der Schweiß verschwindet und sein Gesicht wieder normal bleich wird.

„Jetzt ja – wie wärs so: Einer von euch geht voran, der Golem nebenher, und zwei Wächter; dann Ihr, ich, die Magier, links und rechts zwei normale Skelette, hinten zwei Wächter und der letzte von euch?“

Der Nachttiger und ich nicken synchron – ich kann weit besser reagieren als ein Skelett, und bin damit die logische Wahl zum Schützen der Vorhut; mich dagegen können die Skelette auch gut beschützen.

„Ihr braucht nur noch mehr Wächter, nicht wahr?“

Der Meister zuckt mit den Schultern.

„Hoffen wir, dass wir sie nicht brauchen – und wenn, dann sehen wir schon. Ich würde mich natürlich freuen, wenn wir Niemand von euerem Volk töten müssten...“

„Es hat keinen Sinn, sich jetzt schon Sorgen zu machen. Gehen wir.“

Zwei Blocks weiter ertönt wieder Stöhnen; der Späher, der uns führt, lugt um die Ecke, hebt die Hand, und winkt nur mich heran. Auf der Querstraße stehen mehrere Untote, und zwei Plünderer. Der Meister erhält Bericht von dem Nachttiger, den ich bestätige.

„In Ordnung, das wird knifflig...immerhin wollen wir nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen. Können wir sie umgehen?“

Der Anführer der Katzen schüttelt den Kopf.

„Alle anderen Routen werden von anderen Gruppen im Moment durchsucht; das hier ist unsere, die ist garantiert sicher. Aber wenn wir auf ein Dach gelangen könnten, und sehen, wie weit die Befackelung fortgeschritten ist, können wir vielleicht ausschließen, dass der Kampf gehört wird.“

Guter Plan! Ich winke den Späher, es ist der, dem der Meister das Leben gerettet hat, heran, und senke meine Hand. Er ist ein wenig skeptisch, als ich darauf deute; der Meister beruhigt ihn.

„Ich denke, mein Golem weiß, was er tut...willst du ihn hochheben?“

Ich schüttele den Kopf. Das nächste Haus hat dafür zu viele Stockwerke.

„Wie dann?“

Aber der Nachttiger steigt kommentarlos auf meine Hand; ich spüre sein Gewicht kaum, er ist wie die meisten Katzen schlank und agil. Ich greife um seine Hüfte – und reiße meine Hand hoch.
Er faucht erschreckt, aber fängt sich rechtzeitig; und er landet auf allen Vieren auf dem Dach. Kein schlechter Wurf, wenn ich mich mal selbst loben darf.
Bald springt er von selbst wieder herunter, landet genauso grazil wie vorher, und erstattet Bericht.

„Die Gruppe der Nachtklauen hat wohl nicht pausiert und ist schon über unseren Punkt hinaus; von ihnen sollten wir keine Probleme bekommen. Die Schattenfelle...“

„Was?“

„Ihre letzte Fackel ist noch auf Höhe des Marktplatzes.“

Der Anführer reißt erschreckt die Augen auf.

„Sie sind zu diszipliniert, um dort immer noch zu rasten!“

Der Späher nickt nur. Sein Vorgesetzter trifft eine schnelle Entscheidung.

„Wir gehen zum Marktplatz. Von dort haben wir mehrere Möglichkeiten, und vielleicht können wir den Schattenfellen ja helfen. Seid Ihr einverstanden?“

Der Meister nickt.

„Ich helfe gerne, wenn es uns nicht zu sehr verlangsamt – immerhin habe ich eine Welt zu retten.“

Dass der Nachttiger das so hinnimmt, beweist wohl, dass der Meister mal wieder aus dem Nähkästchen geplaudert hat – na ja, was kann es schaden. Immerhin sind das unsere Verbündeten. Jetzt. Hoffentlich.
Jedenfalls ist es mit ihnen kein Problem, die lausige Untotengruppe samt Plünderdämonen in Minutenschnelle zu erledigen – der Meister freut sich über genug Leichen für zehn Wächter.

Der Marktplatz liegt still und friedlich da...doch trügt der Schein? Über die oberste Stufe der auf die erhöhte Ebene führenden Treppe, worauf er situiert ist, spähen wir auf die Szenerie...mein Kollege tippt mir auf die Schulter, und ich wende mich um; er winkt mich nach unten, zum Rest der Gruppe, wo er Bericht erstattet.

„Es scheint Alles in Ordnung zu sein – aber ich habe da ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.“

Der Meister überlegt.

„Ich denke auch, dass das ein guter Ort für eine Falle ist – wir können uns nur über die Treppe zurückziehen, weil die Hänge zu steil sind; die Häuser engen uns auch ein, falls sie von unten kommen sollten, sind wir in der Scheiße. Aber ich habe da einen Plan...“

Oh Gott...wobei, bisher waren die gar nicht mal so unerfolgreich – weil er ein Meister auch im Improvisieren ist. Soviel muss man ihm schließlich lassen.

Wir betreten den Marktplatz – bewusst ungeordnet. Rechts und Links strecken halbzerstörte Gebäude Ziegelfinger in die Luft, vor uns eröffnet sich eine volle Markthalle – voller Trümmer, sie ist eine komplette Ruine. Links und Rechts des Platzes zweigen Straßen ab, außerdem an beiden Seiten der Markthalle im spitzen Winkel. Der Meister flüstert.

„Auf in die Häuser.“

Zwei Skelette lösen sich von der Gruppe und nehmen zwei Nachttiger mit; der Anführer bleibt beim Meister. Kurz darauf kehren die Skelette allein zurück; die Posten sind gesetzt, und Alles scheint in Ordnung zu sein. Der Meister runzelt die Stirn.

„Zumindest in einem hätte ich wen versteckt...“

Wir gehen vorsichtig weiter. Der Meister stolpert fast über einen Pflasterstein, der schief aus dem Boden ragt. Verfluchte Dunkelheit!
Als wir zwischen den beiden Seitenstraßen sind, ertönen Pfiffe – aus beiden Häusern. Unsere Posten haben Alarm geschlagen...aha! Ein Zangenangriff! Gut, dass wir vorbereitet waren. Als Plünderer in Massen von beiden Seiten heranströmen, stellen zwei Wächter auf jeder Seite ihre Schilde auf und formen so eine nahezu undurchdringliche Phalanx. Die lebenden Wesen (inklusive mir, natürlich) bleiben in der Mitte des geschützten Korridors, während die Magier sich bereit machen.

„Feuer!“

Ich hebe die Magier mit jeweils einer Hand hoch, und sie schießen über die Schilde hinweg auf die heranrennenden Feinde. Einige fallen, wobei sie wohl nur verletzt sind; der Meister bemüht sich, aber noch explodiert Nichts. Ist sowieso noch zu früh.
Blau glühende Klingen entfesseln einen wahren Sturm auf die Schildwände, aber die Wächter halten ihre Position mit willenlosem Gleichmut, ohne einen Zentimeter zu weichen. Sie haben die Schilde in die stellenweise weit offen liegende Erde gerammt, und damit sind sie nicht zu verschieben.
Jetzt beginnen die Dämonen, um die Wände herum zu fluten; der Meister bellt einen Befehl, und die Schilde lösen sich, um einen flexiblen Schutzkreis um uns zu erschaffen. Mehrere Feinde dringen durch, während die Wächter sich lösen, aber bevor sie diesen in den ungeschützten Rücken fallen können, stürmen ich und der Nachttiger los, um sie zu erledigen. Durch die jetzt entstandenen Lücken in unserer Verteidigung schießen Magier, und was hineinkommt, wird von uns beiden vernichtet. Wir sammeln fleißig Leichen an...

„Wir könnten den Ausfall-Befehl geben!“

Der Katzenführer ist fast in euphorisch zu nennender Stimmung, als immer weniger Plünderer in den Kreis gelangen und ihm so Gelegenheit zu einer kurzen Unterredung mit dem Meister geben.

„Zermürben wir sie an zwei Fronten! Unsere Posten können sich von hinten auf sie stürzen!“

Der Meister schüttelt den Kopf, überhaupt nicht euphorisch.

„Wir halten die Stellung, aber es sind eine ganze Menge – wenn sie sich den Posten gleich zuwenden, sobald diese aus den Häusern kommen, sind die tot. Und solange wir sie nicht brauchen, bin ich auch nicht gewillt, unsere Trumpfkarte einzusetzen.“

Gerade, als der Nachttiger zu einer Antwort ansetzen will, reißt es ihn von den Beinen. Was...?
Unter uns bebt der Boden, der schon vorher angehobene Pflasterstein fällt um...und etwas schiebt ihn zur Seite...
Horden von Zombies heben sich aus dem Boden.

„Oh Scheiße, das ist gar nicht gut...“

Ein Wächter fällt, als ein lebender Kadaver ihm den Schädel zertrümmert. Das Schild verpufft zu Staub. Gegner dringen ein.

„VexLoBerJahKo!“

Der Meister ist aufgeregt genug, um das Runenwort für die Explosion zu schreien. Feuer erfüllt den Platz. Plünderer fallen in Massen. Aber die Untoten wanken nur...
Da bebt die Markthalle. Trümmer verschieben sich. Noch mehr Zombies kommen zum Vorschein! Und über die Treppe...strömen noch mehr Plünderer. Wir sind umzingelt! Ein Wächter wird geradezu erdrückt von Untoten, die einfach über ihn hinwegklettern, die Körper der Plünderer nutzend. Unser Auge des Sturms verkleinert sich. Der Meister sprengt hektisch, aber die Untoten lassen sich kaum aus der Ruhe bringen davon.
Einer steht vor mir. Ich steche blitzschnell auf ihn ein – und meine Klaue schubst ihn nur zurück, er ist hart wie Stein! Was ist mit diesen Toten los? Ich knie schnell nieder und halte ihn auf dem Boden fest – und steche mich an ihm! Weiches, faulendes Fleisch – von wegen – oder?
Jetzt sehe ich es: In seiner Haut sind zahlreiche Steine eingebettet – von seiner langen Totenruhe unter dem Pflaster? Egal, auf jeden Fall macht es ihn ziemlich schwer zu töten – und das ist gar nicht gut. Ich reiße ihn hoch, und bevor er mich schlagen kann, fliegt er in hohem Bogen weg. Aber er wird wiederkommen...

„Ausfall! Ausfall!“

Der Meister erschafft hektisch neue Skelette – drei, weil noch ein Wächter steht. Und als zwei Katzen von gegenüberliegenden Hauseingängen aus in den Kampf eingreifen, rennen auch zwei Skelette die Treppe hoch, die sich unten versteckt hatten. Von hinten fallen sie den Plünderern in den Rücken und machen mit ihnen kurzen Prozess. Und was ist mit den Zombies? Wir kriegen sie nicht klein...
Ist das ein Anführer, der da ein wenig weiter weg steht? Er hat eine andere Farbe...dunkler...und halt, warum sind die Zombies aus der Markthalle schon hier? Die rennen ja...
Unsere Situation ist ein wenig sehr verzweifelt, habe ich das Gefühl...wenigstens sind die Katzen durch die langsameren Untoten gekommen, aber die schnelle Fraktion unter dem Dunklen Vorfahr ist schon dabei, unsere Skelette erbarmungslos zu erledigen. Nur die Magier können mit konzentriertem Sperrfeuer einen Untoten auf einmal verbrennen, aber es sind einfach zu viele – wir brauchen die Kadaverexplosion – die aber nicht wirkt!
Moment...warum wirkt sie nicht? Weil die Zombies eine Steinhaut haben? Aber warum sind die Steine nicht längst herausgefallen, vor Allem bei den ganzen Explosionsdruckwellen?
Sie müssen Teil der Untoten geworden sein! Das heißt allerdings auch...
Ich schubse meinen derzeitigen Gegner um und renne zum Meister; der blickt nervös zurück, wir sind fast an den Rand des Hangs gedrängt, und die Treppe ist schmal und steil...

„Golem, ist dir was eingefallen?“

Ja! Ich deute auf das Fluchfähnchen an seinem Stab.

„Aber das kostet mich nur Mana – und was soll das bringen?“

MACH EINFACH!

„Was hab ich zu verlieren...“

Oranges Licht erfüllt den Platz. Ich stoße meine Klauen vor – und spieße den nächsten Zombie auf.

„Das schwächt die Steine?“

Sie sind Teil der Monster! Der Fluch schwächt sie in ihrer Gesamtheit! Egal, nun sprenge!
Der Meister tut wie angedacht, und endlich zeigt die Explosion Wirkung. Er ist von dem ganzen Beschwören schon ziemlich mitgenommen...nur einmal ertönt der Knall. Aber diesmal ist er wenigstens verheerend. Die Skelette dringen vor, die Katzen bleiben zurück, nicht benötigt.
Nur ihr Anführer leistet noch Widerstand; ein Skelett zerlegt er mit einem Schlag. Und auf einmal rennt er auf mich zu!
Ich packe den letzten Wächter und reiße ihm sein Schild ab. Ihm ist das egal, und er überlebt es – was für ein Glück! Der erste Schlag des Dunklen Vorfahren treibt mich auf die Knie, und mein ganzer Arm wird taub. Was für eine Kraft hinter diesen faulenden Armen steckt! Aber ich halte meine Stellung, verbissen statt gleichmütig, als wäre ich ein Wächter.
Immer wieder hageln Schläge auf mich ein, und mir bricht fast der Arm...da sehe ich durch den Wirbel des besonders schnellen Untoten, wie der Meister sich heranschleicht. Was hat er nur vor? Die Skelette, die bisher versucht haben, ihn mir vom Leib zu halten, sind offenbar alle gescheitert: Staub liegt um den Vorfahr. Da geht auch noch der Fluch aus – und der Meister scheint zu erschöpft, erneut zu fluchen! Wie wollen wir ihn vernichten?
Das Schild fällt mir aus den Händen – und eine Dolchspitze erscheint aus der Kehle des Zombies. Der Meister hat eine ungeschützte Stelle gefunden!
Ein typisches Stöhnen wird zum Gurgeln, aber immer noch „lebt“ der Untote...wirbelt herum...
Eine Peitschenschnur wickelt sich um die Brust des Meisters, was sehr wehtut, wie ich weiß, aber er wird gerade noch aus der Reichweite des Schlages gezogen. Warum vergiftet der Dolch ihn nicht zu Tode? Ist er immun? Egal. Ich springe hoch, packe den Griff, und drehe den Kris in der Wunde.
Unser Gegner fällt um, als sein Kopf keinerlei Verbindung mit dem Rest des Körpers mehr aufweist, die über ein paar Hautfetzen hinausgeht. Ich ziehe das Kris weg und ramme mein Schild über die jetzt tote Leiche, nur zur Sicherheit...noch einmal...noch einmal...es zerfällt zu Staub. Der Wächter wurde vom Meister, ob seiner jetzigen Nutzlosigkeit, freigelassen. Er nimmt sich den Dolch, und der Anführer, der gerade seine Peitsche aufwickelt, tritt zu ihm.

„Dieser Schlag hätte Euch fast getroffen...“

„Ja, ich bin dir unendlich dankbar, dass du mich weggezogen hast.“

„Noch mehr, wenn Ihr Euch vorstellen könnt, warum wir diese hier Pestbringer nennen.“

Der Meister schluckt. Seine Knöchel werden weiß um den Griff des Jade-Tan-Dos.

„Kennt ihr die Dinger etwa schon?“

„Was meint Ihr, was diese Stadt vernichtet hat – sicher hat es nicht geholfen, dass sie ihre Toten, warum auch immer, unter dem Marktplatz vergraben haben.“

Der Meister schüttelt den Kopf.

„Idioten. Was ist mit den Schwarzfellen...?“

Der Anführer wirft unseren Posten einen Blick zu; diese schütteln nur den Kopf und miauen leise. Seine Miene verfinstert sich.

„Das Tal der Schlangen ist gleich am Ende dieser Straße, die ist nur ein wenig lang, aber gerade. Wir können leider nicht mit Euch hineingehen – es sei denn, Ihr wollt das. Aber ich rate zu einer kleineren Gruppe.“

Der Meister nickt.

„Kümmert euch um euere Toten. Ich danke euch für die Hilfe, die ihr uns erbracht habt – wir sehen uns wieder, hoffe ich. Wenn das Böse besiegt ist und die Sonne wieder scheint.“

Die Katzen salutieren und verharren in Starre, bis wir sie nicht mehr sehen – dann erfüllt ein klagendes Heulen die Luft, als sie ihre im Kampf für eine sinnlose Sache gefallenen Kameraden beweinen.
 
Schade, daß aus dem Schild maskulin gegen Ende doch wieder das Schild neutrum wurde, aber ein Anfang war es :D

Die Idee mit den Wächtern gefällt mir übrigens. Eigens erdacht, oder gibts die irgendwo in einer Mod?
 
DybrarH schrieb:
Schade, daß aus dem Schild maskulin gegen Ende doch wieder das Schild neutrum wurde, aber ein Anfang war es :D

Hm, ich hab nur einmal explizit drauf geachtet...blöd, wenns nicht als Reflex funzt.

Die Idee mit den Wächtern gefällt mir übrigens. Eigens erdacht, oder gibts die irgendwo in einer Mod?

Ne, das ist von mir. Danke! Ich dachte mir, irgendwas außer cooleren Helmen muss ne erhöhte "mehr Leben" lässt sich schwer spannend umsetzen. Außerdem, wäre ich ein Totenbeschwörer, würde ich mir sowas einfallen lassen. Erwartet noch andere Skelformen in Zukunft, welche, weiß ich noch nicht :D.

Simon
 
Absolut genial, wie du die Steinhaut beschrieben hast. Wirklich toll. Mir gefällt deine Story wirklich sehr gut. Danke dafür. Ich freue mich auf ein Update.

lg, Gandalf
 
Oh, recht herzlichen Dank :D.

Ich sollte mal wieder schreiben - das ist das vorerst letzte Kapitel. Aber keine Sorge: Es warten Tage der Langeweile, wie ich vermute. Zivikurs in Münchberg. Hoffentlich gibts Internet. Derweil kann ich aber handschriftlich ordentlich was produzieren. Und vielleicht auch jetzt gleich, fühl mich inspiriert.

Auf jeden Fall gibts jetzt mal das Allerletzte :D...für ca. 5 Minuten hats den Status. Enjoy.

Simon
 
Kapitel 54 – Empfangshölle

Eine riesige Schlange ragt vor uns auf. Der Meister hebt langsam den Blick an ihrem Körper nach oben...

„Die wussten früher echt, wie man beeindruckendes Zeug baut, was?“

Mehr als beipflichten kann ich ihm da nicht – trotzdem, so großartig die Statue ist, eine gewaltige Viper mit einem zahnigen Grinsen und zwei klauenbewehrten Armen, ein wenig...verstörend...ist sie doch.
Egal. Wir gehen zwischen ihr und einem Zwilling vorbei, der auf der anderen Seite des Eingangs des längst eingestürzten Tempels steht; beide sehen zwar nicht mehr ganz frisch aus, aber hier ist nur noch ein Abgang vorhanden...ich werde es wohl nie verstehen, warum wir immer unter die Erde müssen zum Kämpfen.
Etwas klickt, als ich auf einen schiefen Stein trete. Hm?
Ich bin nicht schnell genug, um wegzuspringen, als ein Steinkegel aus dem Boden schießt, die Spitze sich abhebt, um einen Spalt zu öffnen, und daraus drei Feuerbälle in unsere Richtung fliegen. Der Meister ist auch nicht schnell genug...aber ein Wächter! Sofort ist der Schild da und das Feuer zerfließt harmlos an dem kalten Knochen. Ich ducke mich auch dahinter, an der Brandstelle auf meiner Brust reibend; zum Glück habe ich einen gewissen Schutz, weh tut es trotzdem. Der Meister zieht eine Grimasse.

„Herrlich. Kämpfer, geht mal seitlich heran und stochert ein wenig in den Schlitz...halt, nur zwei von euch. Du und du.“

Die beiden zücken ihre Schwerter, schleichen um die Schusslinie, und hacken auf die Verbindung zwischen Spitze und Torus des Kegels...was Nichts zu bringen scheint; die Schwerter werden zurückgestoßen. Der Meister wird verärgert.

„Ihr zwei, wieder zurück. Wächter, geh näher ran. Golem – stützt du ihn?“

Mache ich – freiwillig, weil gefragt und nicht befohlen. Er lernt. Als der Wächter so nahe an die Falle herantritt, dass drei Feuerbälle gleichzeitig auf ihn einschlagen, fällt er fast um; aber ich halte ihn. Der Meister ist längt weg. Das Schild klappert an den Stein – und der Turm ist keine Gefahr mehr. Der Meister schleicht an ihm vorbei in den dunklen Tempeleingang. Ein Feuermagier erzündet eine Fackel, die wir uns von den Katzen geliehen haben, und er winkt mir zu. Ich schüttle den Kopf – wenn ich den Wächter loslasse, treffen mich drei Feuerbälle mitten ins Gesicht, und das dürfte kein Spaß sein...
Der Meister runzelt die Stirn...da höre ich ein Knacken. Was...?
Der von der Nähe der am Schild explodierenden Feuerbälle zur Glutröte erhitzte Stein zerbirst, als ich den Wächter loslasse und einen Hechtsprung in die andere Richtung vollführe. Kaum ein glühender Splitter trifft mich, und der Rest ist leicht zu ignorieren; das Schild hat lange genug gehalten, jetzt ist natürlich nur noch Staub da. Der Meister pfeift.

„Ich glaube, wir sollten jetzt ein wenig mehr aufpassen.“

Ja, glaube ich auch. Abermals allerdings zeigt sich der Wert der Wächter.

Die Eintrittshalle in die unterirdischen Bereiche des Tempels ist so groß, dass unsere Fackeln sie nicht ganz aushellen können; ein den Hauptgang entlangeschossener Feuerball verschwindet in der Ferne, als seine Magie ausläuft. Ein übles Gefühl, als hätte ich das hier schon einmal gesehen, überkommt mich; in der Tat, die Säulen, die drei in alle Himmelsrichtungen außer der, in der der Eingang liegt, führende Gänge vor dem Einstürzen bewahren – und schmücken, denn es sind viel zu viele...die gleiche Architektur wie in den Hallen der Toten. Und, wie ich vermute, denn dort waren wir nicht, im Steingrab. Einfallsreich waren die Ingenieure damals nicht – aber genial, zu wahren Wunderwerken fähig. Schade nur, dass wir diese Zeugnisse antiker Baukunst nicht wertschätzen können; selbst mir als, wie ich finde, feinsinniger Kreatur fehlt dazu eindeutig die Muße, wenn man sich gleichzeitig mit Dutzenden von Untoten herumschlagen muss.
Aber im Moment ist Alles ruhig, und wir genießen diese Stille. Der Meister hebt seinen Blick an die ferne Decke, die sich majestätisch über uns wölbt, seit Jahrhunderten dem Wüstensand trotzdend. Die Skelette...stehen still und stören nicht. Ich schlendere leicht in den linken Seitengang hinein; an der Wand steht aufrecht ein Sarkophag, seltsam unpassend hier...warum denn in der Eingangshalle – und so vereinzelt?
Ein Zischen ist Alles, was ich an Warnung bekomme, und es ist zu wenig. Aus dem Schatten schießt eine Gestalt heran, und in der Millisekunde vor dem Aufprall brennt sich mir ein furchtbares Bild ein: Klauen erhoben, Fängzähne entblößt, graue Haut matt, gelbe Augen irre glitzernd: Ein schrecklich lebendiges Exemplar einer Spezies, die ich in Statuenform schon draußen gesehen habe.
Dann erwache ich in einer Welt aus Schmerz, meine Augen können nicht begreifen, als sie sich viel zu langsam öffnen, wie ich noch lebe, wo meine Brust doch von oben bis unten aufgerissen ist, überhaupt – Auge sollte Einzahl sein, das rechte ist ausgebissen, -kratzt, was weiß ich. Aah...
Der Meister! Ich sehe ihn, er steht mir zugewendet, und er hält mit einer Hand seine Brust, die andere schafft es gerade so, die Pelta Lunata zu halten, als eine Mumie darauf einprügelt, einmal...zweimal...der Blutfleck unter seiner Stabhand wird größer, sein rechtes Auge zwinkert frenetisch – aber es ist noch vorhanden! Wäre ich in einem besseren Zustand, würde mich das interessieren...aber die Welt...schwindet...
Eine Schlange steht über mir, sie senkt ihren Kopf...die Fänge sind bereits blutig...
Bastard...
Der Glanz in ihren Augen verlischt, als meine Klauen, mit letzter, aber gewaltiger Kraft hochgerissen, ihren bereits ausgehängten Unterkiefer durchstoßen, und oben wieder herausbrechen. Verdammt, schwache Knochen, was? Ich ziehe sie hastig ein wenig zurück, und sauge Blut. Mehr Blut!
Langsam klärt sich der Nebel in meinem Kopf, ich werfe das Vieh ab und springe auf...oh, das hätte ich nicht tun sollen...aber der Meister!
Schwer atmend steht er über der toten Mumie. Und lächelt leicht, als er das Jade-Tan-Do hebt.

„Mein Gift schlägt seines, Golem...ich war immun gegen die Wolke...“

Aber nicht immun gegen Schläge! Ich bin nicht schnell genug...
Aber ein Wächter springt zwischen ihn und eine zweite Mumie, die ihn gerade von hinten niederknüppeln wollte. Ja! Die Keule des Skeletts zertrümmert stattdessen den Schädel des Untoten, für diese Arbeit sind die Wächter geradezu hervorragend geeignet.

„Wo kam der denn her? Hier sind...waren...doch nur Schlangen und die eine Mumie...“

Als die Skelette von ihren jeweiligen Kämpfen mit anderen angreifenden Schlangen – ihre Knochen schlugen wohl auch deren – zurückkehren, höre ich über das Klappern fast nicht das Quietschen. Ich fahre zur Quelle herum...
Der Sarkophag öffnet sich, und eine Mumie kriecht hervor. Sofort bin ich da, durchstoße den Wiedergeborenen, und springe weg; ich will nicht zu viel Blut saugen, und nebenbei muss ich der Wolke entgehen.
Ich reibe mir die Hände. Das sollte es gewesen...
Der Sarkophag öffnet sich, und eine Mumie kriecht hervor. Mir fällt die Kinnlade herunter, und ich merke, dass es dem Meister genauso geht.
Dieses Mal sind drei normale Skelette zur Stelle und zerhacken ihn, aber die Säuregiftwolke schädigt sie...da stößt der sich öffnende Deckel eines von ihnen zur Seite, und eine Mumie kriecht hervor.

„Zerstört den Sarkophag!“

Die beiden Wächter knüppeln auf ihn ein, und die Magier verbrennen ankommende Mumien sofort, ohne, dass groß Gas entweichen kann. Die normalen Skelette halten sich zurück; in den drei Worten des Meisters ist eine Menge an übermittelter Taktik mitgeschwungen, offensichtlich.
Drei Mumien später ist endlich ein Haufen Kiesel vor uns, der auch nicht mehr zuckt, als sich darin beschworene Untote regen wollen...
Der Meister stößt angehaltene Luft aus.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier um jeden Meter kämpfen müssen...“

Ich auch. Und das gefällt mir nicht wirklich.
 
Hey,

dankeschön für das Update. Gefällt mir. Nur fande ich es ein bisschen kurz :)

lg, Gandalf
 
tolles update :top:
vor allem der erste satz... :clown: ich dachte schon, jetzt gäbe es wieder einen Kampf :D
zum Glück gabs den dann ein bisschen später ;)
 
Hehe, so wars gedacht :D.

Ich wünsche erst mal nen guten Morgen - heut Nachmittag bin ich daheim, wird ne Pein, zu veröffentlichen - also, warum nicht gleich? Geeeenau - und ich denke, Manchen von euch wirds freuen ;).

Ganz nebenbei, ich war ja die Woche über in Münchberg - werds nächste Woche auch sein.

Das ist ein FURCHTBARES Kaff, und es ist NICHTS los. Nun, warum sag ich euch das?

...8 Seiten handschriftliche Story als Ergebnis. Aka 3 Kapitel.

YAY VORSPRUNG! Und das ist erst das, was ich DIESE Woche geschrieben hab...

Nun ja. Enjoy :D.

Simon
 
Kapitel 55 – Schmerzbewusstsein

„Golem, Golem…wie zum Teufel haben wir das gerade überhaupt überlebt?“

Weiß ich es? Er sollte tot sein, wenn er wirklich die gleichen Verletzungen hatte wie ich. Das nachzuprüfen hatte ich vor der Heilung leider keine Zeit, sonst wäre er es wohl auch jetzt. Aber ich glaube es nicht. Ich halte weit mehr aus als er, ein Angriff wie der gerade gegen mich hätte ihn schlicht zerfetzt. Dennoch – hätte ich ein Herz, wäre es Matsch gewesen. Und damit seines. Ich besitze zwar offensichtlich kein solches Organ – warum auch, ich habe ja auch keinen Verdauungstrakt, wie wir schon leidvoll feststellen mussten, was mich am Leben hält ist die verabscheute Magie…aber an dessen Stelle war gerade eine Wunde, eine tiefe. Und der Meister müsste sie haben.

„Jetzt pass mal auf, das muss ich wissen. Skelette…wenn von der nächsten Gruppe nur noch ein Gegner lebt, lasst ihn am Leben, und du, halte ihn fest, Golem. Klar?“

Ich ahne, worauf er hinauswill…könnte das schmerzhaft werden? Er scheint den Gedanken an das, was jetzt zu folgen hat, nicht zu genießen. Aber da müssen wir wohl durch. Zunächst einen Gegner fangen!
Ein paar Gänge und willkürliche Abzweigungen später, der Grundriss des Tempels brennt sich während unserer zunächst ziellosen Wanderungen in mein Gedächtnis, treffen wir, was wir wollten: Hinter einer Wand zischt es. Gut, dass die Wand sich öffnen lässt: Eine Steintür liegt vor uns. Der Meister nickt.

„Zwei Skelette vor die Tür, Wächter daneben, einer dahinter!“

Eine Berührung seiner Hand lässt die Tür hochfahren, und sofort duckt er sich zurück und hinter die Dreiergruppe direkt vor dem Eingang.
Sofort stürmen Schlangen heraus, treffen auf die Skelette…und diese weichen aus, wie der Meister ihnen lautlos mitgeteilt hat, durch seinen reinen Willen. Sie stoßen in vollem Ansturm auf den Wächter…der standhält.
Von der Seite knüppeln und schneiden sie Knochendiener nieder.
Als nur noch eine lebt, hören die Skelette das Angreifen auf…bis auf eines. Es erduldet einen Klauenhieb, noch einen, derweil es blau anläuft; letztlich bricht seine Starre aber, und ein Arm der Viper wird sauber abgetrennt. Sie zischt in Qual auf – und ich halte sie fest, an den Nichts mehr tragenden Schultern, als auch ihr zweiter Arm auf den Boden fällt. Das Skelett tritt zurück, ein Wächter rammt seine dicke Faust ihn ihren Mund, der sich gerade zu mir umgedreht hat, und zwei Knochenfüße fixieren ihren Schwanz: Sie ist hilflos ausgeliefert, langsam verblutend.
Der Meister tritt heran.

„So, jetzt können wir testen. Schnell, eine Klaue!“

Ich lasse das Monster los: Es ist keine Gefahr mehr. Dann hebe ich einen abgetrennten Arm auf und reiße eine Klaue heraus, was ziemlich unsauber ist, aber bei meinem Teint fallen die Blutspritzer nicht auf.

„Also, Golem, dann mal los…schneid dir…den kleinen Finger ab.“

WAS? Das mache ich nie…im…aaaah! Krämpfe…ich muss…AH!
Zitternd starre ich auf meinen Fingerstumpf. Und der Meister…hält seine blutende Hand…und mit Überwindung lässt er sie los.
Das Blut dringt aus einem tiefen Schnitt rings um seinen kleinen Finger an der gleichen Hand, an der ich gerade einen verloren habe. Aber sein Finger sitzt noch an seiner Hand. Mit der anderen, die genauso zittert wie meine, zieht er daran. Und schreit auf.
Aber der Finger bleibt mit der Hand verbunden.
Seine Stimme ist gepresst.

„Stich dir…die Klaue…in den Bauch. AAAAH, verdammt!“

Er klappt zusammen, neben mir…und hält die Hände über den Bauch zusammen…und zwingt sich, sie wegzuziehen. Ich lasse sie schön auf der Klaue, die immer noch in mir steckt…und den Blutfluss stillt…oOoOoO, tut das weh…

„Golem…es ist…nur eine Fleischwunde…ich bin mir ziemlich sicher, Nichts brennt…meine Organe sind intakt…“

Schön für dich! Wirklich schön! Arschloch!

„Die Schlange…töte sie…heile uns.“

Ich reiße mir mit grimmigem Nachdruck die Kralle aus dem Bauch, springe mit zusammengebissenen Zähnen auf und entlocke ihm so einen Schrei. Gut! Dann ramme ich meine Klauen sauber in die Halsschlagader der noch lebendigen Schlange, was ihr ein kurzes Pfeifen um die Faust des Skeletts entlockt…bevor sie, noch blasser als vorher, zu Boden sinkt.
Der Meister grinst.
Ich möchte ihm gerne eine Faust genau da in die Mitte platzieren…

„Golem, das ist großartig! Ich nehme nicht die genau gleichen Verletzungen hin wie du – Alles, was mich wirklich töten könnte, bleibt mir erspart! Wir teilen den Schmerz, wir teilen das Blut. Aber dein Tod wird nie meiner sein, wenn ich nicht verblute!“

Aber natürlich, darauf wollte er hinaus! Staunen ersetzt meinen Zorn…seine Knochen werden nicht durchtrennt, weil ich keine habe, nur aus Blut geformte Gewebemasse, seine Organe werden nicht verletzt, weil ich auch keine besitze…und, wenn mich der Griff an diese Stelle vorher nicht täuschte…
Ich wiederhole ihn…nein, ich habe nicht mal Augen. Wenn man in die leeren Höhlen sticht, tut mir das weh, als hätte ich gerade eins verloren, und ihm auch – aber ich kann keins verlieren, und er verliert auch keines.
Meine Wunden heilen, egal, wie schwer sie sind, denn um zu verbluten, müsste ich komplett verschwinden…wobei es ab einem gewissen Schmerzpegel sehr schwer wird, mich unter Kontrolle zu halten, und ganz nebenbei die Erschöpfung durch seinen Blutverlust sich zurücküberträgt.
Aber das ist phänomenal, und wie kann ich ihm dafür böse sein, dass er den Mut hatte, sich diesem Test auszusetzen? Wie hätte er es anders herausfinden sollen? Ich grinse zurück und klopfe ihm auf die Schulter, was sein etwas schwaches Lächeln wieder festigt. Ich denke, das macht ein paar Dinge einfacher, wenngleich ich trotzdem aufpassen muss, wie zuvor auch…

Denn Schmerz tut immer noch weh.
 
da freu ich mich aber mit dir, dass du schon soviel geschrieben hast :D
heißt das, dass wir in Zukunft auch ein paar längere Updates kriegen? :confused:
btw, wo liegt dieses Münchberg denn?

Das Kapitel war schick :top:
ich hab immer gedacht, der golem hätte Augen, man lernt nie aus :D
 
lord freak schrieb:
da freu ich mich aber mit dir, dass du schon soviel geschrieben hast :D
heißt das, dass wir in Zukunft auch ein paar längere Updates kriegen? :confused:

Kommt ganz aufs Kapitel an - aber rechne mal: Ich schreib kleiner als Word (und da kommen ne Menge mehr Leerzeilen rein), also sind 8 Seiten handschriftlich ca. 10 Wordseiten, wenn nicht mehr. Die sich auf drei Kapitel verteilen. Naaa?

btw, wo liegt dieses Münchberg denn?

Wusste ich auch lange nicht - zwischen Nürnberg und Hof, näher bei letzterem. Die letzte Ecke Bayerns.

Das Kapitel war schick :top:
ich hab immer gedacht, der golem hätte Augen, man lernt nie aus :D

Siehste, das dachte er auch ;). Immerhin hat er sich noch nie in nem Spiegel gesehen. Aber im Spiel sieht mans (nicht), und daran halte ich mich ja auch.

Simon
 
Zurück
Oben