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Barbaren ♂ ♀ Spielbericht - die Abenteuer eines Anfängers

Alles was mit Barbaren zu tun hat

TomGrenn

Kolumnenkönig 2010
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12 September 2006
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Spielbericht – die Abenteuer eines Anfängers

Vorwort

Da bin ich nun. Jahrelang Diablo II treu geblieben und dieses ominöse neue Spiel, das so widersprüchliche Emotionen bei seiner Spielerschaft geweckt hatte, stets aufmerksam (und mit ein bisschen Misstrauen) beobachtet. Online-Zwang, ein Auktionshaus (und auch noch mit Echtgeld! ECHTGELD!!), ein Schwierigkeitsgrad für professionelle Nerds, all das wurde abgewogen und in seiner Summe vorerst als nicht erstrebenswert erachtet*.
Doch nach und nach änderte sich das Spiel. Die Neugier blieb. Der Leidensdruck nicht mitreden zu können wuchs und schließlich kam ein Angebot einer Elektronikhauskette, das mir als Schwabe entgegenschrie: kauf es! Billig! Und lass es dir dann zum Geburtstag schenken!

*Online-Zwang widerstrebt(e) mir aus mehreren Gründen: schlechtes Internet drohte den Spielspaß zu mindern, abhängig zu sein von einem amerikanischen Konzern war mir unangenehm (ich kann mir nicht aussuchen, welchen Patch ich spielen will und muss denen persönliche Daten anvertrauen) und was am schwersten wog – das ständige Gefühl, dass einem das Spiel gar nicht gehört. Ich will alleine auf einer Insel mit meinem Spiel sitzen können, es in Händen halten, meinen Schatz für mich – halt, so könnte der Schatzgoblin reden.

Und ich erwarb es.

Gefühlte Äonen, nachdem Blizzard das Auktionshaus und das Inferno geschlossen hatte.
Das Auktionshaus hatte mich mehr oder weniger abgeschreckt. Ich hätte damit leben können, es nur für Echtgeld-Verkäufe zu nutzen (ich erinnere: Schwabe!). Den Spielspaß, selbständig durch Können und Geduld (okay, nur durch Geduld) voranzukommen, wollte ich mir allerdings nicht durch käufliches Heldentum vermiesen. Und das gemeinsame Spielen mit Uber-Spielern dank Kaufhaus-Uber-Gear wollte ich mir eigentlich auch nicht antun. Der Schwierigkeitsgrad Inferno indes… Es war reizvoll an einem Spiel teilzunehmen, dessen höchsten Weihen nur wirklichen Könnern vorbehalten waren. Und nicht dahergelaufenen Neureichen. Dass man in diesen den Spiel-Göttern vorbehaltenen Bereich zumindest hineinschnuppern könnte, um dann ehrfurchtsvoll zu stammeln: „Boah ey. Aber ich habe vier Sekunden überlebt! VIER!
Dann wurde generft, den Casual-Bubies der Honig altersgerecht auf dem Silberlöffel in den… Mund geschoben, die Dropraten erhöht und ach, einfach alles leichter gemacht. Easy to learn, but hard not to reach the end content.
Nicht, dass ich das in der nächsten Zeit einfach so erreichen würde. Ich spiele mit zu wenig Ehrgeiz, ich farme nicht und mich ziehen lassen, damit ich content überspringen und endcontent erreichen kann, kommt für mich auch nicht in Frage. Dass man nur mit Highend-Equipment ganz, ganz oben mitspielen kann und dies erst einmal erringen muss, bezweifle ich nicht – allerdings ist Ausrüstung, mit der man sich die ersten Qualstufen aussuchen kann, viel leichter zu erreichen und in seinen Ausprägungen auch viel ausgefeilter, mächtiger als bei der Veröffentlichung des Spiels. Wobei manche anscheinbar Schwierigkeiten haben mit „no more hard to master, but hard to accept the randomness of itemdrops“.
Womit wir bei dem Thema sind, worauf dieses Geschreibsel abzielt: ich spiele.
Ich bin nun da.

Ich werde darüber berichten, wie es ist, wenn man als blutiger Anfänger jedes Gespräch anhört, alles aufhebt (nachdem man etwas zerstört oder getötet hat), unvoreingenommen Fertigkeiten ausprobiert und manche Erwartungen erfüllt oder enttäuscht sieht – auf einfachster Monsterstufe, in einem privaten Spiel. Kein Bericht über spektakuläre Funde jenseits Level 70, ausgefeilte Skillung und ihre durchschlagende Wirkung auf Elitegegner oder Mode-Ratschläge, wie man sein Skorn optisch dem Rest anpasst. Ich weiß nicht einmal, ob diese Waffe überhaupt noch zeitgemäß ist.
Von dem her probiere ich mal, einen Spielbericht mit Text zu schreiben. Vorerst. Wenn genügend Buchstaben drin stehen, sagen diese vielleicht wenigstens halb so viel wie ein Bild. Oder hat jemand schon vergessen, wie der Skelettkönig aussieht?

1 Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Zum Geburtstag geschenkt musste das Spiel noch zwei Tage warten, bis a) Sonntag war und b) mich eine Erkältung zum Nichtstun verdammte. Computerspielen gilt in unserer Familie als Nichtstun. Also erstmal das Spiel auspacken, den Silberling ins Laufwerk schieben, einen Battle Net Account anlegen und
Tee trinken. Wörtlich und übertragen. Das Addon Reaper of Souls hatte ich mir zwar praktischerweise auch gleich schenken lassen, doch wollte ich als Anfang einen Durchgang ohne, vanilla, quasi meinen persönlicher Start von Diablo III. Zusätzlich zu der geplanten Vorfreude auf einen zweiten Durchgang mit Erweiterung sprach noch die Installation mit einer erbarmungswürdigen Internetverbindung für einen gestaffelten Anfang: mit einer angezeigten Downloadgeschwindigkeit von rund 100 Kb pro Sekunde dauerte es 8 Stunden, bis der Bereich „spielbar“ erreicht wurde. Und dann saß ich davor und überlegte ungelogen 5 Minuten, wie denn mein brandneuer Diablo III Barbar denn heißen solle. Kam ja auch völlig unerwartet.
Dass es ein Barbar werden sollte, war relativ früh klar. Ein Nahkampfcharakter, der sich anfangs (hoffentlich) einfach durchschlagen sollte, ohne auf Mana oder verfügbare Zaubersprüche angewiesen zu sein. Wohl aus Nostalgie von früheren Diablo Teilen: in Diablo II ließ sich als erstes Barseptar (Barbar, im September angefangen, hm?) im Blutmoor von Stachelratten und Gefallenen überwältigen. Hey, der hatte nur vier kleine rote Fläschchen, die wollte ich nicht einfach so vergeuden. Und vorher, im Urgestein der Diablo Serie, hatte ein TomGrenn (Klasse: „Warrior“) als Erster erfahren müssen, dass so ein gruseliger Dicker („Aaah, fresh meat“) leichter mit einem Bogen als mit einem kleinen Schwertchen zu erledigen war.
Dass Diablo III ein anderes Skill- und Itemsystem aufweist, wurde geflissentlich ignoriert. Also ein Name…
Es wurde „Maleachi“ (Prophet im Alten Testamet, Bedeutung: „mein Bote“, passt irgendwie zu der Endzeitstimmung) und der Begutachtung des Spielmenüs stand nichts mehr im Wege. Irgendwo entdeckte ich „privat“, was sich schon mal gut anhörte. Dauernd von einsteigenden Mitspielern überholt oder mit gutmeinenden Ratschlägen (schlimmstenfalls gehässigen Kommentaren) zugemüllt zu werden, entsprach nicht meinen Vorstellungen. Wie gesagt, Quest für Quest, Gespräch für Gespräch und weißes Item für weißes Item…
Außerdem wurde die Möglichkeit der freien Skillzuweisung erst einmal bewusst links liegen gelassen – irgendwas muss Blizzard sich doch bei dem System gedacht haben. Erst in der zweiten Session passte ich übrigens die Auflösung und die Lautstärke der Gespräche an, das war anfangs irgendwie noch suboptimal.
Und dann ging’s los.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da isser... Ein Bericht eines Neuanfängers in Diablo 3. Das liest sich einfach super besonders wenn man das Spiel von Beginn an gespielt hat, ist es interessant zu sehen, wie sich ein Neuling in diesem Spiel schlägt und was er von dem nun ziemlich gut gepatchten Spiel hält! :)

Ich freue mich auf weitere Texte, Bilder und Evtl auch Drops, wo man sich mit dir freuen kann.

Dir viel Spaß mit dem Spiel und lass uns alle an deinen Erfahrungen teilhaben ;)
 
Mich würde auch mal interessieren was aus dem Spiel geworden ist und wie es ein Neuling mit den inzwischen gekommenen Patches erfährt. Ich hab es 2 Wochen nach dem Erscheinen abgebrochen (und auch nie wieder angefasst), weil ich es einfach zu schlecht fand. Von daher bin ich gespannt, wie es Tom gefällt. Und dann schaue ich vielleicht auch mal rein.
 
Das ist mal ein SEHR interessanter Beginn eines spielerfahrungs-Textes. Gerade die Sache mit dem AuktionsHaus kann ich nur voll verstehen und das, wo ich bestimmt 30 Jahre jünger bin als du. Hat mich damals auch abgeschreckt und ich hab im Endeffekt dort nur Items verkauft und nicht gekauft. Man will sich dich nicht das Gefühl wegnehmen lassen, DAS Item (egal in welcher Qualität) endlich gefunden zu haben!

Wo du die Namen ansprichst: Ich finde es ja doch irgendwo schade, dass in Multiplayer-Partien nicht die Characternamen der Leute angezeigt wird sondern nur deren Accountname ;(

So, ich warte mal auf mehr, das ließt sich toll <3
 
MOAR!

Viel Spaß beim Spielen!
Wenn der Text weiterhin so bleibt, dann kommen wir sicher auch ohen Bilder aus :top:
 
Ja, super geschrieben und ich werde hier auch weiter mitlesen. Ich hab zu Release genauso angefangen wie TomGrenn und mich ein knappes halbes Jahr später nochmal Akt für Akt und Held für Held in HC durch den Content gedaddelt aber das Spiel war zu der Zeit ein völlig anderes...

Viel Spaß und Danke im Voraus für die weiteren Teile! :hy:
 
2 Mein alter Freund Cain und Anhang

Quasi nackt stehe ich mitten auf einem Weg, der nur in einer Richtung begehbar ist. Schwert und Schild in der Hand, aber sonst nichts. Realistischer als in DII, wo die Charakter allesamt bei ihrer „Geburt“ schon ordentlich bekleidet aussahen, obwohl sie gar keine Rüstung trugen. Wahrscheinlich wäre spätestens bei der Zauberin oder der Amazonin das Jugendamt eingeschritten, wenn sie tatsächlich… Naja, jedenfalls trägt Maleachi einen Lendenschurz. Ich war recht angetan von der Idee, „meinen“ (bzw. einen meiner) Barbaren aus DII in einem zwanzig Jahre später angesiedelten Diablo Universum steuern zu dürfen. Haare sind gewachsen (immer noch mit einem Zopf!), Gesichtstattoos durch Narben ersetzt und – er spricht! Nicht nur „Ich kann nicht.“ oder sonstige Belanglosigkeiten, nein, ganze Sätze, passend zur Situation! Alles ganz nett. Und die Grafik natürlich nicht mehr im Jahrtausendwende – Style.
Dann geht’s auch schon los mit dem Hacken und Slayen. Gleich mit einer Angriffsfertigkeit ausgestattet, nichts mehr mit Standardangriff. Was sich anders anfühlt: ich muss beim Monstertreffen etwas genauer zielen. Das Gefühl, dass bei einem Klick auf einen Gegner der Mauszeiger „kleben bleibt“, ist für mich im Vergleich mit Diablo II schwächer. Vielleicht ist der Trefferbereich ja auch stärker auf die Monsterkontur abgestimmt (was wahrscheinlicher ist: grobmotorische Trefferfertigkeiten meinerseits). Ich verbuche das mal unter dem Thema „wieder mal was Neues zu lernen“. Jedenfalls gibt es im weiteren Verlauf immer wieder einen Mausklick, bei dem Maleachi sich zwischen zwei, drei Zombies drängen will, anstatt wenigstens einem von ihnen eins auf die Rübe zu geben.
Und dann bin ich auch schon bei Leah und knüppele ehemals unschuldige Dorfbewohner nieder. In town! Gut, ich war vorgewarnt worden. Aber bei solchen rauen Sitten zieht es mich raus aus dem vermeintlichen Schutz der Dorfpalisaden und draußen wird nach alter Väter Sitte ein grau-grün-blau weichgezeichnetes Gebiet von Zombies (Verzeihung, wiedergängerische Dorfbewohner, neuerdings Untote) gereinigt. Der Fachspieler spricht von „gecleant“.
Wieder bin ich freundlich überrascht, denn die so gescholtene Atmosphäre ist schon recht liebevoll schaurig gestaltet: anstatt aus schreiend grünem Einheitspixelgras zu materialisieren, kriecht und zieht sich das Kanonenfutter aus Bodenspalten, oder es bleibt ein zu Erfahrungspunkten verwertbarer Torso nach erstmaligem Zerteilen übrig. Nur ein kleinerer Boss gibt in seiner quietschgelben Gestaltung Anlass zur Frage, warum gerade diejenigen, welche die bösen Heerscharen anleiten sollten, sich so dermaßen zur Zielscheibe machen. Insgesamt muss ich allerdings den Versuch anerkennen, der Atmosphäre wieder etwas von dem dunklen Schauer und Grusel aus dem ersten Teil zu geben. Auch wenn das der Konsolengeneration geschuldeten Tempo und die Effektschleuderei (BAM!, Blutwolke! Feuerwerk! Nochmehrfeuerwerk!) dem sanften Grusel entgegenwirken.
Dass man nicht rennen kann, nehme ich ebenfalls überrascht zur Kenntnis. Wieder etwas wie im ersten Teil. Dafür weicht Maleachi selbständig aus, macht manchmal sogar einen richtigen Satz vom Monster weg. Fast ärgerlich, wenn man eigentlich gerade wieder zuschlagen wollte; in Diablo II war Wegstoßung als Affix (am Charakter!) oft unerwünscht.
Aber Dingens-Mütter erledigt, Leah-sucht-Opa Quest angenommen (klar gehört es sich nicht, in den Besitztümern eines Abwesenden zu stöbern, aber vielleicht könnte man ja einen wichtigen Hinweis finden, schon mal daran gedacht?), nettes Bogenmädel („Leah folgt Euch jetzt“) zu Hexenhütte gebracht und schwupps, schon steht man wieder alleine da. Huch. Von spürbarer Hilfe kann man da nicht reden. Und von wegen „folgt Euch“. Die kennt den Weg und läuft voraus! Oder ist gemeint „die Leah ist brav und tut, was ihr sagt“? Fehlt nur noch, dass die Meldung kommt „Leah geht mit Euch“. Mein Maleachi würde sich zwar geschmeichelt, jedoch eindeutig zu alt dafür fühlen (abgesehen davon, dass ich ja auch eine Barbarin hätte wählen können). Ich hatte ja schon früher im Forum geschaut und den Spott über die seltsamen Spielmeldungen erfahren à lá „wenn der Wert [Eurer Lebenskugel] auf Null sinkt, seid ihr tot“. Ach.
Maleachi schafft es mit seiner geringen Lebensregeneration und dem noch lächerlichen life after each kill jedenfalls nicht, dass sich die rote Kugel ernsthaft leert. Wahrscheinlich ist das Spiel aber zu schnell (hektisch?), als dass ich das bemerkt hätte.
Jedenfalls bleibt Leah nicht bei meinem starken, tödlichen Maleachi (so alleine in so einer gefährlichen Zeit?), welcher brav in die Kirche geht. Diesmal liegt kein Sterbender davor, der um Rache bittet. Kaum den Krater hinabgestiegen (im Video sah das so, hm, so steil und unmöglich aus), schon muss der alte Zausel Cain vor einer eigens herbeigerufenen Höllenschar gerettet werden. Mann mann mann, wenn ich als untoter Skelettkönig so dermaßen unfähige Untergebene hätte, würde ich im Grab bleiben. Oder umziehen, nach Skovos zum Beispiel und mir von Baströckchen bekränzten Skelettmädchen einen Drink bringen lassen.
Cain ist nicht mehr ganz der Alte, er repetiert kein „Bleibt ein wenig und hört zu / Stay a while and listen“. Dafür bietet er in Neutristram im Interaktionsmenü an, Gegenstände zu identifizieren. Die magischen Sachen waren aber schon mit ihren Eigenschaften bekannt, ebenso die seltenen. Der darf nur die Uniques (und ggf. Sets) benennen? Naja, so wie ich die Geschichte gehört habe, darf er das sowieso nicht mehr lange…
Cain und Leah glücklich vereint wird Maleachi losgeschickt, den untoten Leoric tot zu machen. Cain scheint keinen Zweifel daran zu haben, dass so ein dahergelaufener, alter, halbnackter Barbar das auch schaffen würde. Von der Möglichkeit, an Leoric vorbei zu schleichen und dann das Meteoritengeheimnis zu ergründen, wird gar nicht erst gesprochen.
 
Sehr schön geschrieben :)

Ich warte gespannt auf den nächsten Teil!
 
dito

so ein unvoreingenommener Blick aufs Spiel liest sich echt erfrischend.
 
Sehr schöner Bericht, danke! :top:

Wo du die Namen ansprichst: Ich finde es ja doch irgendwo schade, dass in Multiplayer-Partien nicht die Characternamen der Leute angezeigt wird sondern nur deren Accountname ;(

Das stimmt allerdings. Besonders wenn man sich ganz unbedarft einen blöden Accountnamen zugelegt hat. "Der ist ja nur für mich und somit egal..." :ugly:
 
Liest sich toll und ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Das mit den "privaten" Spielen ist sehr gut gelöst seitens Blizzard. Man hat alle Ruhe der Welt, sich dem Spiel "hinzugeben", durch den Chat hat man nicht das Gefühl, ein Singleplayer-Game zu spielen und wenn man dann doch mal in Gruppe losziehen will, kann man das mit wenigen Mausklicks tun...

Ich denke, Du wirst Dich gut einleben Tom :hy:

diabloische Grüße

Stormi
 
3 I can see what you see not

Bevor Maleachi aber tiefer in der Kirche den Grund des Meteoritenkraters aufsucht, muss noch dem Schmied seine Frau italienisch geschieden werden. Auch das hatte ich mir schon gespoilert, weshalb die herzzerreißende Szene von mir nicht ausreichend emotional gewürdigt wird. Maleachi aber spricht dem neuen Gegenstände-auf-Bestellung-Macher sein Beileid aus, worauf dieser ohne jede Gefühlsregung ein, zwei Ausbildungsstufen nimmt. So ein kalter Hund. Aber geschickt mit dem Hammer, Maleachi durfte dank ihm seinen zweiten und später auch dritten seltenen Gegenstand in das Inventarfenster integrieren.
Für die Wiedererweckung des Skelettkönigs Leoric – damit man ihn aus dem Weg räumen kann (hat das irgendwas mit Logik zu tun?) – braucht man ja seine Krone. Interessanterweise nicht das Unique aus Diablo II (Untote Krone, wir erinnern uns?), sondern nur einen Questgegenstand, den ich zumindest nicht einmal im Inventar begutachtet habe. Und dafür geht man auf den Friedhof, stapft in (alle) drei Krypten, welche zu guter Letzt eine ulkige Teleportfunktion (zurück auf Anfang) besitzen. Praktisch. Noch praktischer sind übrigens die gefühlte alle 100 Meter aufgestellten Wegpunkte. Auch wenn Cain die letzten 20 Jahre der einzige Horadrim und mit wichtigen Forschungen beschäftigt war, so hat er anscheinend doch die Zeit gefunden, das Horadrim-Wegpunktnetz auszubauen.
Krone gefunden, Bedenkenträger inhumiert, Krone repariert und ab wieder in die Kirche. Zwischendurch sind immer neue Errungenschaften gefeiert worden: zum ersten Mal 5 Monster auf einmal getötet, zum ersten Mal einen magischen, nein warte, jetzt sogar einen seltenen Gegenstand angelegt, zum ersten Mal mehrere Sachen auf einmal zerdeppert (und ich hab mich nicht einmal für die mutwillige Zerstörung hiesiger Handwerkskunsterzeugnisse entschuldigt),… Ich warte noch auf die Meldung „zum ersten Mal alleine auf’s Klo gegangen“.
Und siehe da, der erste Begleiter erwartet uns. Ein geheimnisvoller Krieger, der sich nach kürzester Zeit als Templer offenbart. Er folgt Maleachi, er folgt nicht, er würde folgen… Was für eine Frage, ob ich ihn wieder ins Dörfchen schicken will! Zumal er ja nur fordert, dass die seinen Orden betreffende Unterhaltungslektüre ihm gehören soll. Obwohl, bisher hat Maleachi alle Bücher selber eingesackt – hm, schwierige Entscheidung. Maleachi entscheidet über meinen Kopf hinweg, dass das okay sei. Und wenn dann doch mal ein wertvoller, goldgebundener Foliant mit dem Titel „Die geheimen Ausschweifungen der Templer, jetzt neu mit farbigen Abbildungen“ auftaucht?
Überhaupt, wo bin ich hingeraten? Wenn mich nicht alles trügt, gab es da dieses Mezgerkämmerchen (ohne Kühlung), den Gefallenenversammlungsraum für fröhliche Wir-klauen-dem-Wirt*-die Fahne Partys, die Halle der Blinden mit den creepy illusion weavers und nicht zu vergessen das Skelettwartezimmer, wo Leoric rüstungslos, dafür aber nicht weniger gefährlich seine Spielkumpane beschwor. *Mit „Wirt“ ist tatsächlich Ogden, der Wirtshausbetreiber gemeint und nicht Wirt, der kleine, schuftige Holzbeinbengel, dessen Ableben wundersame Besuche bei aufrecht laufenden, aggressiven Kühen ermöglichte.
Aber hier in den Kellergewölben der Kirche wiederholt sich die Architektur (gut, warum sollte ein Architekt sich für ein weiteres Stockwerk eine neue Raumaufteilung einfallen lassen?) und eine Reminiszenz an alte Diablo 1 Stockwerke ist mir nicht aufgefallen. War damals mein Erstaunen über die Tiefgründigkeit des Kirchengebäudes groß, so muss es diesmal immens sein: der Meteor hat wohl ganz neue Bereiche zugänglich gemacht; unendliche Weiten im Untergrund. Die optische Idee, tiefer gelegene Räumlichkeiten schon zu zeigen bevor man sie erreicht, erzeugt zwar hübsche Ansichten und ein Gefühl von Größe, lässt einen aber beim Innehalten an der Statik zweifeln.
Zum Glück aber kommt man kaum zum Rasten, sobald man einen Schatzgoblin erlebt hat, hält man bei jeder Gegnergruppe Ausschau nach so einem wandelnden Geldautomaten.
Dann kommt schließlich die königliche Gebeinkammer. Maleachi darf noch einmal seine hoffentlich geeignete Fertigkeitenauswahl zeigen: lieber für einen einzelnen, starken Leoric einen bereits mit Rune versehen Einzelangriff oder für etwaige beschworene Skelette einen Multiangriffsskill? Können Skelette überhaupt bluten? Sprung oder Aufstampfen? Und klar, als passive Fertigkeit ist dieses Heilungsdingens was für Weicheier, wir wollen gnadenlos einem am Boden liegenden Gegner 40% mehr Schaden zufügen.
Begleiterbubi wurde bereits mit besserer Ausrüstung ausgestattet (nein, wir haben noch keine Ringe) und mit Notheilung sowie Verlangsamung auf den Zwischenendkampf eingestimmt.
Und dann geht’s los in die aus den Testversion-Filmchen bekannte Arena. Warum Leoric sein Eigenheim beschädigt, ohne den Zugang zu ihm tatsächlich unmöglich zu machen, muss ich nicht verstehen. Man kann an den herbeigerufenen Knochenhindernissen schön seine Wut aufladen und zur Not noch ein paar Vasen zertrümmern, bevor man dem Skelettkönig die Krone aufsetzt. Der wackelt auch hübsch bedrohlich mit dem Köpfchen. Doch dann kommt ein Kampf, der zwar länger dauert, aber nicht wirklich viel Taktik erfordert. Sobald Leoric Freunde ruft, erscheinen die in unmittelbarer Nähe und geben somit nur weitere Wut-Tankstationen. Wären da Bogenschützen weiter weg, hätte Maleachi oder sein heiliger Freund sich vielleicht darum kümmern müssen, aber so…
So hält man nach vollbrachter Tat sein erstes einzigartiges Schmuckstück in der Hand (eine zerbrochene Krone, sieht, hm, nicht so hübsch auf Maleachis Haupt aus aber hey, die Werte übertreffen alles, was bisher fiel) und

wird darauf hingewiesen, dass man das Spiel upgraden kann und man jetzt quasi die Probierversion durch hat.
Ich wusste doch, dass die (mehrfach fehlgeschlagene) Registrierung des Spiels bei Blizzard irgendeine Bedeutung haben muss.
 
Sehr schön :D
Mit der Logik ist das so eine Sache. Warum sonst sollte sich ein fast nackter Barbar für einen Meteoriten interessieren? Scheidungen auf italienisch durchführen? Irgendwelche alten Männer aus Kathedralen retten? Und warum, verdammt noch mal, hat der keine Angst vor Gespenstern oder merkwürdigen Krankheiten die man sich bei all dem halbverwesten Zeug einfangen kann?

WEgen der Registrierung: Versuchs mal im Hilfeforum
 
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Ich les hier auch fleißig mit, aber es nutzt sich ab, immer wieder aufs neue zu schreiben, dass es unterhaltsam und gut geschrieben ist. Trifft auf diesen Teil ja wieder zu.

Alle Ungereimtheiten bezüglich Logik in D3 aufzudecken wäre aber wohl ne Lebensaufgabe.

Die Krone des Skelettkönig sieht doch wieder so aus wie in Diablo 1. Nur in D2 wurde sie etwas stümperhaft umgesetzt.

D1-u-helm-of-spirits.gif


Bei mir gab es dieses Registrierungsproblem übrigens auch und ich durfte nochmal neu anfangen, als ich den Skelettkönig umgehauen habe. Fortschritt war damals weg, die Ausrüstung aber nicht, wenn ich mich recht erinnere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Templar: Da darfst du leider auf Akt5 warten. Ich finde, da wurde MASSIGST Potential weggeschmissen, die Begleiter im Spiel als mehr als nur Zu(ch)hauer zu präsentieren.
Warum man den Skelettkönig umhauen muss, ist storytechnisch einfach erklärt: Durch den "Meteoriten"-Absturz sind die uralten Kräfte im ganzen Akt1 wieder aktiv geworden und damit auch der Skelettkönig. Und zudem versiegelt dem sein Körper noch den Durchgang zur Absturzstelle. Also entledigt man sich zweiter Probleme (aktive böse uralte Kräfte und Blockierung des Durchganges zum absturz) indem man ihn umkloppt.
Und weil man es halt kann *g*.
 
4 Harter Kern – des Meteors

Schon ärgerlich, wenn man stunden-(nein, tage-)lang warten muss, bis das Spiel all das heruntergeladen hat, was es braucht, um dann erklärt zu bekommen, dass es nicht weitergeht.
Der Silberling war beim Kauf noch originalverpackt, eingeschweißt und der Spielcode deshalb sicher nicht schon in Benutzung. Bei der Registrierung hatte es aber mehrmals nicht geklappt. Aber so leicht gibt man nicht auf.
Und schafft die Registrierung und bekommt bestätigt: willkommen im Kreis der echten Diablo III Spieler.
Also wieder auf in das Spiel und mal nachgeschaut, wie ich (d.h. Maleachi) nun weiterkomme. Sobald man genau an dem Punkt weitermachen will, wo man so rüde gestoppt wurde, warnt einen das Spiel, dass bisherige Spielfortschritte überschrieben werden. Prinzipiell okay, aber ich wähle zur Sicherheit noch einmal Leorics Ende aus. So ein Untoter kann nicht oft genug sterben und vielleicht fällt noch einmal ein Legendary.
Was es natürlich nicht tut, dafür trifft man zum ersten Mal auf Gegner, die sogenannten Kontrollverlust zufügen: Maleachi wird eingefroren und steht erstmal dumm da. Dank Kindergarten-Monsterstufe sind die Monster aber recht inaktiv, vielleicht sind sie selber über den Effekt überrascht. So kloppt man sich durch die Grüppchen, befreit lustigerweise einen zweiten Templer („Wenn das Böse sich vor einem Templer schon fürchtet, dann werden zwei…“) und muss miterleben, dass dieser zweite Gehilfe nur temporär mitläuft. Dieses Mal hat Maleachi nicht wirklich die Wahl, Kormac II das Mitläufertum zu gewähren. Maleachi stimmt zwar wieder zu, als Kormac II nach dem Platin-Leseausweis fragt, aber danach – jedenfalls sind nicht alle Templer so treu wie Kormac der Erste.
Bei Leoric wird eine andere Skillauswahl ausprobiert, auf der Schwierigkeitsstufe merkt man da aber kaum Unterschiede. Ich klicke / Maleachi patscht halt auf den Gegner, bis der erhoffte Itemregen einsetzt. Wie erwähnt gibt es kein weiteres Legendary. Ich stehe in Neutristram eher vor der Wahl, ob ich unnütze Ausrüstung verscherbeln oder verschrotten soll. Und ich frage mich, ob dieser geheimnisvolle Fremde (Tyrael! Tyrael! Mensch Cain, das ist TYRAEL), der da so lange am Meteoritenkrater ausharrte, bis er freundlicherweise abgeholt wurde, mir später mal – nur so aus Dankbarkeit – sein demnächst gefundenes und repariertes Schwertchen auch so bereitwillig überlässt wie einstmals Kormac seinen mickrigen Speer.
Ehrlich, der Fund des Meteoritenkraters plus fest installiertem Wegpunkt gleich unter Leorics Popo war ein bisschen enttäuschend. Da hätte dieser Amnesie-Wunderjunge doch auch alleine herausgefunden.
Damit Amnesie – Angel-to-be – Tyrael mich fürderhin zu unterstützen gedenke, geht die der Leserschaft wohl bekannte Schwertbruchstückesuche los. Erstmal den angeblich ansonsten harmlosen Satyren (Ziegenmänner) gewaltsam den Metallscherben entreißen. An ihrer Stelle wäre ich sauer, wenn mir ein Fremder sowas (Metall, das vom Himmel fiel? Da lässt sich sicher was ganz Dolles draus machen…) wegnehmen wollte. Dass der Besitz eines Engelschwertbruchstückes aber zur Raserei anstatt zur Feier (Olé, olé, Finderlohn, olé) verführen soll, ist mir neu. Naja, in vorangegangenen Diablo-Spielen waren die Ziegenböcke auch nicht friedlich.
Maleachi geht zum nördlichen Dorfausgang von Neutristram hinaus auf den Anger – vorher war noch brav abgeschlossen – und trifft auf besagte Khazra. So zumindest wurden sie in der Ankündigung des Spiels mit samt interessanter Hintergrundgeschichte im Bestiarium genannt und angekündigt. Im Spiel bleibt davon nur die Benennung im Questtext. Außerdem gibt’s Blutfalkenneste. Heißen in Diablo III zwar anders, sehen aber immer noch nicht appetitlich aus. Fast bin ich geneigt, sie sogar noch hässlicher zu finden.
Untiere treten auf, die in ihrer Größe und ihrem Rammverhalten an gute alte Diablo I Zeiten erinnern. Und auch ein Schatzgoblin hüpft herum. Den ich erst an der Meldung erkenne und anschließend verzweifelt versuche, anhand der Goldspur zu stellen. Maleachi bleibt aber cool und schafft es noch rechtzeitig, bevor der Wicht entkommen kann. Da die (nicht) eingestellte Monsterstufe und der Goldbonus niedrigstmöglich sind, fällt der Belohnungsregen verglichen mit Bildern aus den Nephalemrifts mager aus. Macht (fast) nichts, es kann ja auch noch kein Höllenfeueramulettrezept gekauft werden.
Jedenfalls schlappt Maleachi stoisch in die einzige Höhle weit und breit, um die grottenschlechten Ziegenmänner (ha, welch ein Wortwitz) von dem verstörenden Einfluss des Schwertbruchstückes zu befreien. Magda tritt auf und löst Verwunderung aus:
a) Das Fräulein erinnert an eine ungesunde Mischung aus Maleficent / Malefiz aus Disneys Dornröschen und Tinkerlbell / Glöckchen aus Peter Pan mit ihrer Hörnerhaube und den Motten(?)flügeln.
b) Eine offensichtliche Widersacherin, die einen hilfreichen Tipp gibt, wo das zweite Schwertbruchstück zu finden sei. Sollen wir für sie die Kastanien aus dem Urahnentempel holen oder was?
Jedenfalls kann es nur komplizierter werden, wenn sich eine neue Partei in unseren Weltrettungs-, Verzeihung dem-Mann-vom-Himmel-mit-Amnesie-sein-Gedächtnis-Rettungsplan einmischt. Aber wäre ja auch zu einfach, drei Artefakte zu sammeln und gut wäre es gewesen.
In Neutristram lässt Tyrael (psst, das ist noch nicht offiziell) erkennen, dass er noch mehr von dem Stoff braucht. Und Leah hat wieder einen Geistesblitz, der ihr eine Zwangsverpflichtung einbringt, mit uns auf Indiana Jones Trip zu gehen. Nicht, dass ich was gegen zusätzliche Begleitung hätte, aber auch diesmal darf ich ihr doch sicher keinen Ausrüstungsgegenstand in die virtuelle Hand geben (oder die Rüstung, hm, hehe, ausziehen), oder?
Also wieder hinaus in die Wildnis und dort (die Gebietsgrenzen sind wie eh und je durch eine enge Passage gekennzeichnet) einen offensichtlichen Spitzbuben getroffen: ein Heiratsschwindler, Taugenichts, womöglich sogar Dieb erhält von uns Unterstützung, worauf der sich doch glatt als neuer Begleiter anbiedert! Kormac ist ehrlich entrüstet. Der Neue ist allerdings als Fernkämpfer für Maleachi vielleicht hilfreicher, zumindest beim ersten Durchspielen interessanter. Und schwupps steht der moralisch gefestigte Kormac in Neutristram, während Lyndon die toughe Leah anbaggert.
Und wenn wir schon in Neutristram sind, könnte dieser Mann, der vom Himmel fiel und offensichtlich ein Krieger ist, vielleicht etwas mithelfen, hm? Irgendein Ausrüstungsstück müsste dem doch in die Hand zu drücken sein, damit er mal was von der Gegend sieht und beim Fund von so einem Metallscherben ausrufen kann: „Hey, das sieht genau wie ein Teil meines Schwertes aus, das ist es!“
Aber nein, der „Fremde“ steht bei Cain herum, anstatt sich in dessen Behausung zu erholen oder gemeinsam mit Cain die neuesten Erkenntnisse mit irgendwelchen alten Prophezeiungen in irgendwelchen alten Folianten abzugleichen. Hart genug, einem Meteoriten gleich auf die Erde zu stürzen, aber jetzt Maulaffen feil halten und wahrscheinlich Tee trinken, wenn ich nicht gucke.
Also gehen Maleachi, Leah und Lyndon (ohne Tyrael) weiter zum versunkenen Tempel und treffen auf Alaric. Ein Geist eines Nephalems, ein paar Wegminuten (da es ein Computerspiel ist, nicht einmal Minuten) von Neutristram entfernt! Schweinerei, in Diablo II bin ich über Kontinente gereist, habe Wälder, Wüsten, Höhlen und Dschungel durchforstet und habe nie sowas zu Gesicht bekommen. Und da steht so ein Ex-Nephalem und macht komische Andeutungen! Überhaupt ist die NPC-Dichte, die einem eine Nebenquest reindrücken oder die Handlung vorantreiben, gefühlt höher.
Alaric kann jedenfalls Brücken entstehen lassen und schickt uns los, zwei Dingens zu holen. Als Prüfung. Anstatt drei Statuen zu besiegen also in zwei Höhlen rein, etwas über Nephalem-Geschichte lernen und blaue Murmeln einsacken. Sooo schwer war das gar nicht, das hätte ein Anderer (ein Hexendoktor? Ein Dämonenjäger?) sicher auch gekonnt. Besonders auserwählt muss man wohl doch nicht sein – vielleicht hätte das eine Gruppe Dorfbewohner schon mal erledigen können. Dann wären ja alle Nephalem!
Lyndons Sprüche sind übrigens nicht weniger unterhaltsam als die des tugendhaften Kormacs, der in Neutristram Andeutungen über seine dunkle Vergangenheit macht und dabei rauslässt, dass die tollen Templer mittels Auspeitschen gereinigt werden. Wir wussten doch schon alle, dass die rosa Paladine und ihre Artgenossen auf sowas stehen.
Der Nephalem Geist Alaric gibt unserer kleinen Reisegruppe den Weg frei und druckst immer noch herum, anstatt klipp und klar zu sagen: „Das habt ihr brav gemacht, ihr seid ganz doll. Übrigens ist hier euer offizieller Nephalem VIP Ausweis.“
Drinnen gibt’s wie üblich ein kleines Scharmützel (auch die Wächter sind nicht mehr das, was sie einstmals waren) und prompt kommt diese Magda noch mal. Die taucht auch überall auf, einfach so, mit ihren Lakaien / Kultisten. Jedenfalls disst sie Leah und vergisst dann, das Bruchstück selber mitzunehmen. Weiber.
 
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5 Nehmt Abschied, Brüder

Der Alaric sagt gar nichts dazu, dass so eine Kultistenführerin ohne Hausschlüssel in seinen geheimen Nephalemtempel reinkommt, geschweige denn, dass Maleachi ein Schwertbruchstück mitnimmt. Oder dass die Horadrim quasi vor der Haustür einen Wegpunkt gesetzt haben. Tyrael aber kann sich plötzlich erinnern, dass ein Teil des gesuchten Schwertes in einem Fischerdorf niedergegangen sein muss. Jetzt kann er sich daran erinnern, er weiß auch, dass es drei und nicht vier oder nur zwei Teile waren. Leah präsentiert auch sofort die Lösung, wo und welches Fischerdorf es sein muss (es gibt ja auch so wenige im Umkreis – Moment mal, liegt Tristram bzw. Neutristram nicht im Landesinnern?). Alles etwas obskur, wenn ihr mich fragt.
Die Sache wird heller – und heißer. Im besagten Fischerdörfchen nämlich brennt’s an allen Ecken und Enden, Kultisten tauchen auf und natürlich weiß Magda wieder ein Sprüchlein aufzusagen. Letzten Endes führt das alles zu einer der bedauerlichsten Szenen der ganzen Spielehistorie seit Menschengedenken: die momentane Oberbösewichtin hält Leah, Tyrael-ohne-Gedächtnis und Cain gefangen und



tötet Cain.

Ich habe hiermit sicher niemandem (mich eingeschlossen) eine völlig unbekannte Wendung der Geschichte gespoilert. Schade war’s trotzdem. Zusätzlich schade fand ich die Art der Inszenierung: man eilt besorgt nach Neutristram zurück und darf dann in Spielegrafik hilflos mitansehen, wie die Katastrophe passiert. Cains Tod wäre eine Cutscene wert gewesen!
Außerdem ist Magda wieder mal ausgesucht doof, in dem sie an Stelle der Bruchstücke den Meteoritenmenschen mitnimmt. Warum Magda nicht endlich dem Helden auflauert und ihn plus Tyrael ausknipst, bleibt ein Rätsel (das sollte sie bei meinem Maleachi ruhig mal probieren, ha!). Und Leah hat zu ihren willkürlichen Superkräften (Diablo, ick hör dir trapsen) auch noch obendrein eine Gratisvision – die aber nur die Richtung weist. Schnitzeljagd vom Feinsten.
Also wieder raus aus der Stadt, Pardon, dem Fischerdorf und ab in die nächste Höhle (direkt nach dem Ortsschild, wie praktisch). Der verrückte Einsiedler davor gibt einen guten Eindruck, dass einen etwas Neues erwartet. Draußen gab es noch Spinnenkokons, die Winzlingsgegner freisetzten. Drinnen gibt es zwar genau die gleichen Spinnenkokons, jedoch diesmal nur als Hintergrundoptik. Maleachi stapft trotzdem misstrauisch an jedem einzelnen Kokon vorbei. Zum Glück übersieht er dabei nicht die größeren Verwandten, die sich pittoresk von wo auch immer abseilen. Und letztlich findet er eine Schatztruhe mit Zeitschloss. Hei macht das Spaß, die anstürmenden Spinnen zu zermetzeln! Maleachi setzt dabei auf Zerfleischen mit Verheeren und ist fast enttäuscht, als schließlich der Anstrom versiegt.
Spannend wird es erst wieder, als Godmother of all Spiders ihr mühsam eingesponnenes Nachtmahl verteidigen will. Ein(e) Zwischengegner(in), die sowas wie ein Angriffsmuster (mal bin ich da, mal wieder nicht) besitzt, wow. Auch hier habe ich wie bei Leoric den Eindruck, dass die zwischendurch auftauchenden minderen Diener nur als Aufladestationen für Wut / Zorn / whateveryourCharacterneedsforSpecialAbilities dienen. Der befreiten Zigeunerin (Sinti? Andere ethnische Minderheit?) ist das egal, weiter geht’s mit einem Tip, wo denn der arme Tyrael hin verschleppt worden sein könnte.
Den Ziegenmännern diesmal etwas zu übergeben anstatt ihnen etwas wegzunehmen, hört sich prinzipiell positiv friedfertig an. Letzten Endes werden aber alle Khazra zerlegt (wie gesagt, Schnitzeljagd), dass dabei ein Zauberstab gefunden wird und übergeben werden könnte, ist vollkommen nebensächlich. Hauptsache, der Weg ist frei zu Leorics Anwesen.
Hier gibt es endlich ein Wiedersehen mit den Banditen, die gewisse Rivalitäten mit Lyndon pflegten. Storytechnisch sind sie aber wohl irrelevant, wahrscheinlich muss ich die Stelle noch mal mit Kormac durchleben, damit ich den tieferen Sinn, öhm, ignorieren kann. Jedenfalls sind nach den Banditen wieder Kultisten dran und Magda… schickt wie immer ihre Handlager vor, bevor sie im Darkroom verschwindet. Langsam frage ich mich, ob Maleachi der Dame jemals persönlich auf die Finger klopfen kann, wenn sie sich dauernd einfach aus dem Staub macht.
Aber zurück zu dem, was Diablo ursprünglich ausmachte: durch schaurige Gewölbe vorbei an Blutspritzern sich durch unzählige Monster schlachten und kritische Fragen erst dann stellen, wenn der Bildschirm längst wieder erloschen ist. Wenn man sie überhaupt stellen mag. Da sind noch voll funktionsfähige Fallen, obwohl der Betreiber der Folterbude längst vermodert ist (oder zumindest kürzlich zum zweiten Mal endgültig getötet wurde). Da wuseln Unmengen an grauslichen Unholden und dämonischen Widersachern durch die Gänge, doch die Gefängniszellen sowie die Foltermöbel sind (glücklicherweise) verwaist, zumindest findet man nur tote Überreste. Und die Bücher oder Briefe, die unterwegs gefunden werden, fördern zwar das Eintauchen in die Spielewelt, indem sie plastisch das vergangene Geschehen oder gar die Gedanken der Beteiligten darstellen. Aber dass inmitten einer solchen gefährlichen Umwelt mein lieber Maleachi die Zeit findet, genau die richtigen Zeilen zu lesen, ist schon seltsam. Auch die Plaudereien zwischen Maleachi und seinem Begleiter laufen irritierend emotionsgedämpft ab; das Grauen der allgegenwärtigen Folter beeindruckt beide kaum. Maleachi ist halt schon ein abgeklärter, hartgesottener Barbar.
Für kurze Zeit geht es raus an die frische Luft – irgendwas von Hochland ist zu lesen - und schwupps, schon läuft man wieder in einem Gefängniskeller par excellence der nächsten Questgeberin in die Arme: Leorics geköpfte Gattin wünscht die Erlösung ihrer ehemaligen Gefolgschaft. Die sechs bedauernswerten Geister + Skelette (die sind wenigstens wirklich tot) sind schnell gefunden. Da fordert die Exkönigin doch glatt noch, den Kerkermeister, welcher die Suche mit Zwischenrufen begleitete, aus der Welt zu schaffen. Die bisherigen Gegner wurden bisher ohne größere Beachtung ihres Aussehens oder Namens zu Erfahrungspunkten verarbeitet. Dieser überdimensionierte Fettwanst mit Gittereimer über dem Totenschädel ist für mein Verständnis allerdings schon sehr skurril. Und bald darauf besiegt. Nun wird noch das tragische Ende der Königsgattin in einem geisterhaften Reenactment bestaunt – endlich bekommt man mal den fiesen Erzbischof Lazarus zu sehen – und ab geht’s ins nächste Level, beziehungsweise die nächste Etage.
Manche gebietsspezifischen Besonderheiten wie periodisch flammende Gitterböden werden halb ignoriert. Maleachi nimmt zu wenig Schaden, als dass er darauf besonders achten müsste. Erst in den ruhigen Minuten des sogenannten real life kommt der Gedanke auf, dass da jemand dauernd Brennstoff nachlegen muss. Manche Designerideen werfen allerdings schon im Spiel Fragen auf: soll man diese Stachel bewehrten Fallbretter, welche die rechteckigen Zombiequellen im Boden versiegeln, so früh wie möglich auslösen und sich an zermatschten Gegnern erfreuen (wie sadistisch) oder lieber so lange es die eigene Geduld aushält Erfahrungspunkte sammeln? Warum überhaupt es solche Monsterfallen gibt oder gar woher diese Unmengen an Untoten erscheinen, wird wieder gnädig dem die Logik verschlingenden Spielfluss mitgegeben.
Als nächstes gibt es fast wieder ein Highlight. Magda (die schon wieder) führt ihren Champion vor, der diesen lästigen Verfolger endlich erledigen soll: gestatten, der Butcher. Egal wie er in der aktuellen Version heißen mag, für mich ist und bleibt er der Butcher. Auch wenn sein Aussehen und sein Spruch „Ah, Frischfleisch!“ mich seltsam weniger berühren als in der Ur-Version. „Ah, fresh meat!“ war halt schon legendär.
Maleachi haut stoisch (oder planlos?) zu, während Lyndon sonst was macht. Jedenfalls rennt der Dieb nicht panisch davon oder gibt sonstige Schreckenslaute von sich. Zwar brennen meinen Heroen die Fußsohlen, aber als Maleachi entscheidet, dass eine halbvolle Lebenskugel bedenklich sein könnte, kann eine dieser Gesundheitskugeln ohne viel Aufwand eingesammelt werden, sodass dem weiteren fröhlichen Hauen und Stechen nichts mehr im Wege steht. Letzten Endes muss auch dieser Klotz fallen.
Da die bisherigen Gegner es nicht schafften, den Bildschirmrand rot zu färben, fürchte ich fast, mich an dieses Krabbelgruppenniveau zu gewöhnen und im späteren Verlauf schmerzhaft dazu lernen zu müssen.
Schmerzhaft scheint auch das zu sein, was Tyrael durchmacht. Vorher ist Maleachi noch eine Treppenkonstruktion heruntergelaufen, die extrem an die Flucht der Ringträgergruppe aus Moria in Peter Jacksons Herr der Ringe - Verfilmung erinnert. Im extra dafür designten Tyrael-Folter-Showdown-Raum hängt dann der arme Kerl zwischen Kultisten und stammelt was von „Ich sterbe“, sobald die nichtswürdigen Kuttenträger ordnungsgemäß zum Entschlafen gesandt wurden. Dass so eine Kultistenbehandlung keine Wellnessmassage ist, hatte ja schon Kormac erfahren müssen. Dennoch verwundert, dass die simple Übergabe des Engelsschwertes sowohl eine komplette Heilung als auch eine augenblickliche Amnesieheilung bewirkt. Mal ehrlich, wenn das Schwertchen so toll ist, hätte Maleachi die Welt selber mit ihm erobern können, egal wer gerade in so einem Wüstenkaff dasselbe versucht.
Soll heißen, Baals infamer Plan wird von Tyrael aufgedeckt und es geht weiter in den zweiten Akt. Nachdem Maleachi noch genüsslich sein Inventar aufgeräumt und mit diversen NPC geplaudert hat.
 
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Und hier noch die Werte, mit denen Maleachi in den zweiten Akt startet:

http://planetdiablo.eu/forum/attachment.php?attachmentid=36542&d=1412880006]

Er trägt die zerbrochene Korne, die Zielsucherplatten und seine Waffe ist Der Zweihänder. Vielleicht gefällt ihm auch Der Henker als Werkzeug.
 
Du kannst deinen Charakter auch gleich komplett verlinken :p
 
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