Nero
Member
- Registriert
- 3 Oktober 2008
- Beiträge
- 198
- Punkte Reaktionen
- 0
Hallo, liebe Leser!
Willkommen zu...
Die Ketten der Welt
...meiner neuesten Geschichte. Allerdings kann ich sie aus rechtlichen Gründen nicht hier im Forum veröffentlichen. Ich möchte mir nicht die Chance nehmen, sie später noch bei Wettbewerben und Verlagen anzubieten. Dort ist es die Regel, das nur unveröffentlichte Werke angenommen werden, aus, nunja, unmittelbar ersichtlichen Gründen.
Deshalb wird es hier eine Mailingliste geben. Wer mitlesen will, gibt mir seine E-Mail-Adresse und erhält dann ungefähr wöchentlich Post, wann immer ein neues Kapitel fertiggestellt ist.
Im Gegenzug wünsche ich mir dann von euch auch Rückmeldungen. Was euch gefallen hat und was nicht. Her mit der Kritik und Verbesserungsvorschlägen!
Für diese Kritik und Besprechungen aller Art(natürlich im Bezug aufs Thema) ist dieser Thread gedacht.
Wenn ihr jemand anderem die Geschichte zeigen möchtet, dann sagt ihm bitte, dass er sich bei mir melden soll. Er bekommt dann wie jeder andere auch die Sachen per Mail. Schickt nicht einfach die Kapitel wild in der Weltgeschichte herum.
Anfang nächster Woche wird voraussichtlich das zweite Kapitel die Runde machen. Das zweite? Ja, denn das erste gibt es als Lesprobe, wie Leser von Göttertraum vielleicht schon mitbekommen haben.
Jeanne
I Wind, Flamme
Als würden Karpfen sich in ihrem Magen wälzen. So fühlte es sich an.
Aylis presste die Hände vor den Bauch und tappte über den samtenen Teppich auf das Tor zum Hof zu.
Hinaus. Sie musste einfach hinaus.
Der Qualm der Pechfackeln biss sie in der Nase und der wabernde Feuerschein an den Wänden machte sie schwindeln.
Zuviel von den Haferflocken mit Honig am Abend? Dabei aß sie schon seit Wochen bei jeder Mahlzeit gerade eben genug, um das Magenknurren verstummen zu lassen.
Mit einer Hand raffte sie ihr Kleid hoch, damit der Spitzenbesatz nicht über die Treppenstufen schleifte.
An der Tür hielt sie an und lauschte. Metallenes Klirren drang vom Ende des Flurs her zu ihr.
Schritte? Aber die Burg hatte viele Stockwerke, viele Ritzen im Gemäuer – es konnte auch eine Magd sein, die den mitternächtlichen Abwasch erledigte und dabei Pokale aneinanderschlug.
Wieder bebte es in ihrer Körpermitte.
Es würde besser werden, wenn sie erst im Hof stand, an der frischen Luft. Ja, das würde es.
Sie zog die Tür auf. Ein Windstoß fuhr ihr in die Puffärmel des Kleids und rann kalt wie ein Winterschauer an ihrem Körper herab. Dann schlug die Tür hinter ihr zu.
Der Wind heulte von den Schluchten an der offenen Seite des Hofs her und wurde von den Wänden hin- und hergeworfen.
Kalt. Eiskalt.
Sie rubbelte sich über die nackten Unterarme. Bei jeder Bewegung grollte in ihr ein wütendes Tier, zog und zerrte mit seinen Klauen an ihrem Innersten.
Nein, Bauchschmerzen fühlten sich anders an.
Die Tür fiel ins Schloss – ein zweites Mal.
Zwischen den wogenden Blütenköpfen hob sich eine Gestalt ab. Der Mond spiegelte sich auf dem blanken Eisen eines Brustpanzers und auf dem Vollhelm, der den Mann zu einem Gesichtslosen machte. Nur durch einen schmalen Schlitz funkelten die Augen.
„Die Tigerin ist also aus ihrem Käfig ausgebrochen.“
Seine Stimme hallte blechern durch das Metall, dann ging sie im Wind unter.
Aylis wich über den Plattenweg zurück. Ein weiteres Mal dröhnte es in ihr, wie vom Schlagen eines Gongs. Sie taumelte zur Seite und trat mitten in das Beet neben sich. Die Halme raschelten und gaben unter ihr nach.
„Ich bin keine Gefangene. Ich darf hinaus in den Hof, wann ich will.“
Es klang nicht überzeugend.
„Sicher.“ Seine Eisenstiefel klirrten über den steinernen Weg. „Aber ob du es solltest? Der Pöbel wird erst Ruhe geben, wenn er deinen Kopf auf einer Lanze sieht.“
Am Gürtel des Mannes glänzte die kupferne Schnalle mit dem Symbol des Fuchskopfes.
Dann war es einer aus der Leibgarde.
Sie stolperte zurück auf den Weg, weiter fort von dem Gerüsteten. Die Schmerzen kehrten zurück. Dolchkaskaden warfen sich von innen gegen ihre Glieder, wollten aus ihr herausbrechen.
„Der Pöbel kommt nicht hier hoch“, sagte sie, und um jedes Wort musste sie einzeln kämpfen, um es herauszuzwingen. „kein Mann kann es den Berghang hinaufschaffen.“
Mit den Schuhen stieß sie an das raue Gestein. Nur noch Moos quälte sich aus den Felsspalten hervor, und der Abgrund ins Tal öffnete sich wie das erstarrte Maul eines Riesen.
„Dann können sie mir dankbar sein dafür, dass ich ihnen den Weg erspare.“
Der Krieger watete durch die Blumenfelder zu ihr, und der Wind ließ die Platten seines Brustschutzes aneinander klappern.
Was hatte er vor? Er konnte nicht...
Aylis rutschte näher an den Abgrund. Unter ihren Schuhen knirschten Kiesel, lösten sich und rauschten ins Tal. Die Winde peitschten ihr in die nackten Beine. Aber in ihr strömten Flüsse aus flüssigem Schmerz, geschmolzenem Eisen, und brannten die Kälte fort.
Der Krieger fuhr mit den gepanzerten Fingern in das Blütenmeer und zog eine Blume heraus, die er ihr hinstreckte.
„Du musst das verstehen. Ich bin kein... kein böser Mensch. Unten in Seygrund habe ich ein Mädchen. Etwas älter als du, und sie ist so schön wie einhundert Mal Hundert dieser Blumen. Ich tue es für sie.“ Er zog sich den Helm vom Kopf, und sein Haar wehte ihm wie Fäden von reinem Kupfer um den Kopf. Seine Augen glänzten feucht. „Du kennst die Prophezeihung. Noch einen Mondlauf, und von dieser Welt wird nur noch Asche sein... wenn du dann noch atmest.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Die ganze Kälte der Nacht und des Sturms fuhr in sie.
Dann pochte das Blut ihr wieder in den Ohren. Pochte zweifach, als hallte ihr Herzschlag wider.
Aber der Junge. Der Junge mit den traurigen Augen. Er wollte ihr Leben, wie all die anderen.
„Ich bin es doch nicht“, sagte sie, und in ihrem Körper zog und stach es. Jeden Augenblick musste es sie zerreißen. „Ich bin nicht das Teufelskind, und ich habe doch niemandem ein Leid getan!“
Ebensogut hätte die Prophetin den Namen jedes anderen Mädchens nennen können! Wieso gerade ihren?
Die Klinge des Schwerts schabte an der Scheide, dann zitterte die Waffe in der Hand des Jungen. Mit der anderen, in der er die Blume hielt, zeigte er zwei Finger.
„Zwei Mal hat sich das Orakel bisher geirrt. Auf diese zwei Male kommen eintausend Wahrsprüche. Versteh doch... vielleicht bist du es wirklich nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach zu gering.“ Er schüttelte seinen Kopf und sah an ihr vorbei, in die Finsternis des Tals. „Ich werde sie am Ersten des nächsten Mondlaufs heiraten. Sie wird nicht zu Asche werden. Das lasse ich nicht zu. Verzeih mir, wenn du kannst.“
Die Spitze des Schwerts tastete sich in ihre Richtung.
Sie wollte die Hände heben, so sinnlos es war. Doch in die Arme und Beine senkte sich ihr eine unsagbare Schwere. Ihr Körper war der einer Statue, und das Schwert ruckte zu ihr.
Ein warmer Puls durchrauschte sie. Wohlig warm.
Die Welt erstarrte für eine endlose Sekunde.
Traurig blickte der Junge sie an, seine Bewegung erlahmte, die Klinge vor ihrer Brust.
Ein lautloser Wind zerrte die Blätter der Blume ab, die er in der Hand hielt. Ein Blatt, dann noch eines, dann die übrigen mit einem einzigen Stoß. Blätter lösten sich auch aus den Blumenreihen hinter dem Jungen. Eine Welle aus Blütenblättern rollte los, schälte sich von der Wiese. Das ganze, endlose Feld schickte seine Blüten in den Himmel hinauf.
In ihren Ohren fauchte es, als stünde sie im Zentrum eines Orkans.
Der Stengel rutschte dem Jungen aus der Hand, zerfiel in graue Staubkörner, und in der anderen Hand schmolz das Metall seines Schwerts und fiel in dicken Tropfen auf die Erde. Seine Rüstung pellte sich von ihm herunter wie die Schale einer Frucht. Nur Unglauben in seinem Gesicht.
Aylis stand bewegungslos da, und ihr ganzes Wesen rann zu einem einzigen Gedanken zusammen. Nein.
Bis ein lautloser Wind dem Jungen die Stiefel vom Boden hob und die Erde aus allen Poren Flammen gebar. Ein Pflug aus Feuer, der voranfauchte, glimmende Gräser beiseitewarf und die Erde in Brocken davonspritzen ließ. Und den Jungen mit den traurigen Augen mit sich riss.
Nein...
Leserdatenbank:
-G4nd4lf-
martini-dry
Esme
Kenne
Othin
Nachtgoblin
Willkommen zu...
Die Ketten der Welt
...meiner neuesten Geschichte. Allerdings kann ich sie aus rechtlichen Gründen nicht hier im Forum veröffentlichen. Ich möchte mir nicht die Chance nehmen, sie später noch bei Wettbewerben und Verlagen anzubieten. Dort ist es die Regel, das nur unveröffentlichte Werke angenommen werden, aus, nunja, unmittelbar ersichtlichen Gründen.
Deshalb wird es hier eine Mailingliste geben. Wer mitlesen will, gibt mir seine E-Mail-Adresse und erhält dann ungefähr wöchentlich Post, wann immer ein neues Kapitel fertiggestellt ist.
Im Gegenzug wünsche ich mir dann von euch auch Rückmeldungen. Was euch gefallen hat und was nicht. Her mit der Kritik und Verbesserungsvorschlägen!
Für diese Kritik und Besprechungen aller Art(natürlich im Bezug aufs Thema) ist dieser Thread gedacht.
Wenn ihr jemand anderem die Geschichte zeigen möchtet, dann sagt ihm bitte, dass er sich bei mir melden soll. Er bekommt dann wie jeder andere auch die Sachen per Mail. Schickt nicht einfach die Kapitel wild in der Weltgeschichte herum.
Anfang nächster Woche wird voraussichtlich das zweite Kapitel die Runde machen. Das zweite? Ja, denn das erste gibt es als Lesprobe, wie Leser von Göttertraum vielleicht schon mitbekommen haben.
Jeanne
I Wind, Flamme
Als würden Karpfen sich in ihrem Magen wälzen. So fühlte es sich an.
Aylis presste die Hände vor den Bauch und tappte über den samtenen Teppich auf das Tor zum Hof zu.
Hinaus. Sie musste einfach hinaus.
Der Qualm der Pechfackeln biss sie in der Nase und der wabernde Feuerschein an den Wänden machte sie schwindeln.
Zuviel von den Haferflocken mit Honig am Abend? Dabei aß sie schon seit Wochen bei jeder Mahlzeit gerade eben genug, um das Magenknurren verstummen zu lassen.
Mit einer Hand raffte sie ihr Kleid hoch, damit der Spitzenbesatz nicht über die Treppenstufen schleifte.
An der Tür hielt sie an und lauschte. Metallenes Klirren drang vom Ende des Flurs her zu ihr.
Schritte? Aber die Burg hatte viele Stockwerke, viele Ritzen im Gemäuer – es konnte auch eine Magd sein, die den mitternächtlichen Abwasch erledigte und dabei Pokale aneinanderschlug.
Wieder bebte es in ihrer Körpermitte.
Es würde besser werden, wenn sie erst im Hof stand, an der frischen Luft. Ja, das würde es.
Sie zog die Tür auf. Ein Windstoß fuhr ihr in die Puffärmel des Kleids und rann kalt wie ein Winterschauer an ihrem Körper herab. Dann schlug die Tür hinter ihr zu.
Der Wind heulte von den Schluchten an der offenen Seite des Hofs her und wurde von den Wänden hin- und hergeworfen.
Kalt. Eiskalt.
Sie rubbelte sich über die nackten Unterarme. Bei jeder Bewegung grollte in ihr ein wütendes Tier, zog und zerrte mit seinen Klauen an ihrem Innersten.
Nein, Bauchschmerzen fühlten sich anders an.
Die Tür fiel ins Schloss – ein zweites Mal.
Zwischen den wogenden Blütenköpfen hob sich eine Gestalt ab. Der Mond spiegelte sich auf dem blanken Eisen eines Brustpanzers und auf dem Vollhelm, der den Mann zu einem Gesichtslosen machte. Nur durch einen schmalen Schlitz funkelten die Augen.
„Die Tigerin ist also aus ihrem Käfig ausgebrochen.“
Seine Stimme hallte blechern durch das Metall, dann ging sie im Wind unter.
Aylis wich über den Plattenweg zurück. Ein weiteres Mal dröhnte es in ihr, wie vom Schlagen eines Gongs. Sie taumelte zur Seite und trat mitten in das Beet neben sich. Die Halme raschelten und gaben unter ihr nach.
„Ich bin keine Gefangene. Ich darf hinaus in den Hof, wann ich will.“
Es klang nicht überzeugend.
„Sicher.“ Seine Eisenstiefel klirrten über den steinernen Weg. „Aber ob du es solltest? Der Pöbel wird erst Ruhe geben, wenn er deinen Kopf auf einer Lanze sieht.“
Am Gürtel des Mannes glänzte die kupferne Schnalle mit dem Symbol des Fuchskopfes.
Dann war es einer aus der Leibgarde.
Sie stolperte zurück auf den Weg, weiter fort von dem Gerüsteten. Die Schmerzen kehrten zurück. Dolchkaskaden warfen sich von innen gegen ihre Glieder, wollten aus ihr herausbrechen.
„Der Pöbel kommt nicht hier hoch“, sagte sie, und um jedes Wort musste sie einzeln kämpfen, um es herauszuzwingen. „kein Mann kann es den Berghang hinaufschaffen.“
Mit den Schuhen stieß sie an das raue Gestein. Nur noch Moos quälte sich aus den Felsspalten hervor, und der Abgrund ins Tal öffnete sich wie das erstarrte Maul eines Riesen.
„Dann können sie mir dankbar sein dafür, dass ich ihnen den Weg erspare.“
Der Krieger watete durch die Blumenfelder zu ihr, und der Wind ließ die Platten seines Brustschutzes aneinander klappern.
Was hatte er vor? Er konnte nicht...
Aylis rutschte näher an den Abgrund. Unter ihren Schuhen knirschten Kiesel, lösten sich und rauschten ins Tal. Die Winde peitschten ihr in die nackten Beine. Aber in ihr strömten Flüsse aus flüssigem Schmerz, geschmolzenem Eisen, und brannten die Kälte fort.
Der Krieger fuhr mit den gepanzerten Fingern in das Blütenmeer und zog eine Blume heraus, die er ihr hinstreckte.
„Du musst das verstehen. Ich bin kein... kein böser Mensch. Unten in Seygrund habe ich ein Mädchen. Etwas älter als du, und sie ist so schön wie einhundert Mal Hundert dieser Blumen. Ich tue es für sie.“ Er zog sich den Helm vom Kopf, und sein Haar wehte ihm wie Fäden von reinem Kupfer um den Kopf. Seine Augen glänzten feucht. „Du kennst die Prophezeihung. Noch einen Mondlauf, und von dieser Welt wird nur noch Asche sein... wenn du dann noch atmest.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Die ganze Kälte der Nacht und des Sturms fuhr in sie.
Dann pochte das Blut ihr wieder in den Ohren. Pochte zweifach, als hallte ihr Herzschlag wider.
Aber der Junge. Der Junge mit den traurigen Augen. Er wollte ihr Leben, wie all die anderen.
„Ich bin es doch nicht“, sagte sie, und in ihrem Körper zog und stach es. Jeden Augenblick musste es sie zerreißen. „Ich bin nicht das Teufelskind, und ich habe doch niemandem ein Leid getan!“
Ebensogut hätte die Prophetin den Namen jedes anderen Mädchens nennen können! Wieso gerade ihren?
Die Klinge des Schwerts schabte an der Scheide, dann zitterte die Waffe in der Hand des Jungen. Mit der anderen, in der er die Blume hielt, zeigte er zwei Finger.
„Zwei Mal hat sich das Orakel bisher geirrt. Auf diese zwei Male kommen eintausend Wahrsprüche. Versteh doch... vielleicht bist du es wirklich nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach zu gering.“ Er schüttelte seinen Kopf und sah an ihr vorbei, in die Finsternis des Tals. „Ich werde sie am Ersten des nächsten Mondlaufs heiraten. Sie wird nicht zu Asche werden. Das lasse ich nicht zu. Verzeih mir, wenn du kannst.“
Die Spitze des Schwerts tastete sich in ihre Richtung.
Sie wollte die Hände heben, so sinnlos es war. Doch in die Arme und Beine senkte sich ihr eine unsagbare Schwere. Ihr Körper war der einer Statue, und das Schwert ruckte zu ihr.
Ein warmer Puls durchrauschte sie. Wohlig warm.
Die Welt erstarrte für eine endlose Sekunde.
Traurig blickte der Junge sie an, seine Bewegung erlahmte, die Klinge vor ihrer Brust.
Ein lautloser Wind zerrte die Blätter der Blume ab, die er in der Hand hielt. Ein Blatt, dann noch eines, dann die übrigen mit einem einzigen Stoß. Blätter lösten sich auch aus den Blumenreihen hinter dem Jungen. Eine Welle aus Blütenblättern rollte los, schälte sich von der Wiese. Das ganze, endlose Feld schickte seine Blüten in den Himmel hinauf.
In ihren Ohren fauchte es, als stünde sie im Zentrum eines Orkans.
Der Stengel rutschte dem Jungen aus der Hand, zerfiel in graue Staubkörner, und in der anderen Hand schmolz das Metall seines Schwerts und fiel in dicken Tropfen auf die Erde. Seine Rüstung pellte sich von ihm herunter wie die Schale einer Frucht. Nur Unglauben in seinem Gesicht.
Aylis stand bewegungslos da, und ihr ganzes Wesen rann zu einem einzigen Gedanken zusammen. Nein.
Bis ein lautloser Wind dem Jungen die Stiefel vom Boden hob und die Erde aus allen Poren Flammen gebar. Ein Pflug aus Feuer, der voranfauchte, glimmende Gräser beiseitewarf und die Erde in Brocken davonspritzen ließ. Und den Jungen mit den traurigen Augen mit sich riss.
Nein...
Leserdatenbank:
-G4nd4lf-
martini-dry
Esme
Kenne
Othin
Nachtgoblin
Zuletzt bearbeitet: