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[ShortStory]The Night

Thorfax

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5 September 2007
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:hy: Nabend FAS :kiss:
Wie einige schon wissen habe ich seit etwas mehr als einem Jahr an Angel of Death geschrieben. Das Prolog/Präludium/Trailer/Teaser (ach was weiß ich?) zu etwas, was noch kommen wird.
Durch eine Abstimmung (*hust*hust*) wurde entschieden, dass ich als nächstes mit dem kleinen Ausflug des Hauptprotagonisten weitermache, der mehr als eine Dekade vor der Zeit von Angel of Death stattfand.
Die Story wird nicht wirklich lang werden. Vllt 2-4 Kapitel. Ach ja ... ich denke Vorkenntnisse sind nicht wirklich nötig, aber das überlassen wir den Lesern ;).


Kapitelübersicht:
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3

lg
faxi
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 1

Die Stimmung im Raum war gedrückt und leise. Allein Azrael schliff sein schartiges Schwert und betrachtete es immer wieder skeptisch. Er bemerkte nicht einmal, dass immer, wenn er mit dem Stein über die Klinge striff, die anderen jüngeren Eidwahrer zitterten und einige Ohren zuckten. Flackerndes Kerzenlicht kam von der einzigen Laterne an der Decke. Schatten wogten zwischen den Holzplanken auf und ab, und jede Erhebung schien wie Ebbe und Flut zu wachsen.
´Verdammt, hör endlich auf! Wenn du weitermachst, wird das noch ein Dolch! ´, schrie Wrex. Seine Stimme durchschnitt den Raum und mehrere unterdrückte Schreie erklangen. Er war größer als Azrael und hatte bessere Ausrüstung. Aber Neid war es nicht, was Azrael gegenüber ihm empfand. Es war eher höfliche Gleichgültigkeit und gewisse Abneigung, weil dieser Eidwahrer nur überleben konnte, indem er Andere ausnutzt.
Demonstrativ hob er sein Schwert und blies den Staub von der Schneide. Die Spitze zeigte genau auf das Schlüsselbein von Wrex, der aufgesprungen war.
´Hrm… immer noch nicht. ´, murmelte er und setzte mit dem Stein wieder an als eine Klinge an seinem Unterkiefer auftauchte. Einige sogen zischend die Luft ein und schwere Schritte kamen die Treppe runter. Der Stein bewegte sich knirschend über die Klinge und die Spitze an seinem Kinn zitterte. Der eigentliche Grund für die Abneigung war aber die Arroganz von Wrex, die scheinbar aus jeder Pore und Öffnung troff.
´Schwert weg. ´, sagte Hirov und stellte die Schüssel klappernd auf den Tresen ab. Wrex zog das Schwert nach oben weg und Blut tropfte auf den Boden. Ein fingerlanger Schnitt zog sich über Azraels Kinn und Lippen. Er zischte leise, steckte sein Schwert weg und drückte den schwarzen Ärmel gegen die Wunde.
´Diese Nacht wird nicht einmal die Hälfte von euch überleben. ´, begann Hirov gefasst. Als ob ihn das kümmern würde. ´Es sind etwa dreimal so viele Assassinen da draußen und versprengt einige Fanatiker. ´ Schwungvoll hob er die Schüssel und der Inhalt klimperte hell. ´Das sind Broschen. Trophäen für eure Feinde. Wer lebend, aber ohne eine wiederkommt, wird verstoßen. Ganz einfach. ´, flüsterte er und gab die Schüssel durch. ´Ach ja. Zum ersten Mal sind auch Seelenführer dabei. ´, meinte er desinteressiert und ging wieder nach oben. Auf der Treppe erhob er nochmals seine Stimme. ´Wenn ihr eure Brosche habt, verschwindet! ´
Seelenführer waren eine kleine Einheit innerhalb der Eidwahrer, die aus magisch Überbegabten bestand. Sie hatten weiße Roben an und waren ein Albtraum jedes Eidwahrers, der mit ihnen arbeiten musste. In Trance versunkene Halbwüchsige, die Seelen entreißen und benutzen konnten, sind nicht wirklich kompatibel mit paranoiden Sicherheitsfanatikern, wie Eidwahrern.
Die Schüssel kam vorbei und er nahm eine relativ schlichte Silberbrosche heraus. Es war eine stilisierte Rose und getrocknetes Blut klebte daran. Er kratze es mit seinem Daumennagel ab und steckte den Umhang zusammen. Der Beutel lag immer noch auf seinem Platz und metallische Laute erklangen als er ihn auf seinen Rücken wuchtete. Vierzig Eisennägel. Mindestens vierzig tote Assassinen. Die Kruste an seinem Kinn platzte wieder auf und er fluchte leise.
´Bilden wir Gruppen! ´, rief einer. Kleine Gruppen begannen sich zu formieren, einzeln die Seelenführer und einige Eidwahrer guckten um sich und Azrael drückte als Erster die Tür auf. Die Nacht war recht angenehm. Der Mond schien am Himmel und tauchte den Stein in ein blasses Blau, während alle Fenster verriegelt und Türen geschlossen waren. Alle vier Jahre wurde eine Nacht veranstaltet, am Tag des Totengottes. An diesem Tag war die Stadt tot, im wahrsten Sinne des Wortes. Keine Menschen, kein Geräusch. Nur Gotteslästerer oder richtige Gläubige wagten sich auf die Straßen.
Draußen guckte er sich um und erblickte eine zottelige Gestalt am Ende der Gassen. Sie winkte ihn zu sich her. Er schritt auf ihn zu, bedacht darauf, dass die Haken in dem Beutel nicht zu sehr klimperten.
´Dieser magische Beutel wird dich dein restliches Leben begleiten. ´, begrüßte ihn der Schamane des Nomadenstammes. Eigentlich waren es Nordmänner vom Arreat, die sich auf ihre ewige Wanderung begeben haben. Kranichflügel zierten die Schultern und ein Schnabel war im Bart verflochten. ´Aber deinen Speer musst du dir teuer verdienen. Vierzig Köpfe, achtzig Hände oder Ohren. Nur diese gelten als legitime Trophäen. Alles andere ist unbrauchbar. ´, grollte der Schamane und tippte ihm auf die Brust. ´Beherrsche dich. Wut oder Hass werden es auslösen. Es wirkt nur diese eine Nacht lang und die meisten Krieger meinen, dass man diese Erfahrung nie machen sollte. ´, verabschiedete er sich und Azrael schlüpfte am ihm vorbei. Es war wohl die Art der Nordmänner nicht zu viele Gefühle zu zeigen.
Das Schwert klapperte ein wenig in der Scheide, zog Aufmerksamkeit auf ihn. Das Ziel der Nacht war es einfach zu überleben, oder sein Leben möglichst teuer zu verkaufen. Eine Hand kam von hinten, ein Schienenbein wischte ihn vom Boden. Er atmete langsam aus, während er sich in der Luft streckte, mit den Händen abgefedert aufkam, und wieder auf die Beine sprang. Tausendmal auf dem Trainingsplatz geübt trägt der Schweiß endlich Früchte. Das Schwert zischte aus der Scheide, blockte die blitzenden Dolche.
´Minderwertig. ´, beurteilte der Assassine und trat ihn in den Unterleib. Er keuchte gespielt, bückte sich nach vorne und behielt die Hände im Auge. Ein Dolch kam von rechts, zielte auf seinen Hals. Er duckte sich, ging einen Schritt nach hinten, immer noch in Reichweite der Dolche riss er sein Schwert hoch. Ein Dolch flog weg und einige Finger folgten.
Langsam bezog er eine defensive Haltung, hob das Schwert, legte die andere Hand an den Griff und stellte die Füße in eine feste Position. Niemals zuerst angrei-scheiße! Hinter ihm landeten mehrere Assassinen und Dolche wurden gezogen. Das wird hässlich…, dachte er und reagierte auf den Assassinen vor ihnen. Der linke, und letzte, Dolch kam wie eine Nadel, Azrael wich nach rechts aus und zog das Schwert hoch. Die Hand fiel nach unten und Metall klimperte hell auf dem Boden. Der Assassine schrie markerschütternd und wurde von einem seiner Dolche abgewürgt. Azrael zerrte den Dolch heraus und hielt ihn als zweite Waffe vor sich, senkte das Schwert auf Hüfthöhe. Die Assassinen hinter ihm begannen sich zu bewegen. Die erste, er erkannte es an den Ausbuchtungen im Umhang, setzte hoch an. Er blockte mit dem Dolch, löste den Griff, griff ihr Handgelenk und zog. Sie knallte mit dem Kopf voraus gegen die Wand, drei Übrig. Ein anderer kam von unten, zielte auf den Bauch. Azrael zuckte nach hinten, bekam einen Kratzer ab und stach von oben runter. Der Assassine warf den Kopf nach hinten, bildete einen Kreis mit seinen Händen. Die Dolche zogen ein Kreuz über den Ärmel, verfehlten die Pulsadern um einige Hautschichten. Er ließ fast das Schwert fallen, fing es mit den Fingerspitzen auf und zog es nach oben. Schnitt oberflächlich über die Kehle. Blut spritze kurz auf und vernebelte seine Sicht. Dolche bohrten sich in ihn, wurden vom Kettenhemd darunter abgelenkt und verfingen sich im Stoff als er sich rücksichtslos drehte und den halbtoten Assassinen erlöste. Er drehte sich nochmals, mit dem Körper auf der Klinge, und schob ihm mit dem Fuß zum Paar, das noch vor ihm stand. Einer konnte ausweichen, der Andere wurde vom Körper zu Boden gerissen. Azrael sprang vor, durchstach beide Körper die am Boden lagen und versuchte das Schwert herauszuzerren. Als er erkannte, dass es sinnlos war, rollte er sich nach hinten und kam waffenlos auf die Beine. Der Assassine grinste und pfiff leise, lockend. Hielt die Dolche unten.
´Ach mist … ´, murmelte Azrael und warf sich nach vorne. Er kam mit voller Wucht gegen den Brustkorb des Assassinen auf. Im Fall entwand er ihm einen Dolch und stach ihm in die Brust. Der Knauf drückte sich schmerzhaft zwischen seine Rippen.
Er atmete aus als keine Geräusche mehr an sein Ohr drangen und begann mit der groben Arbeit. Als er den Beutel öffnete fand er nur die Hacken aufgereiht am Seil vor. Alles andere war weg. Misstrauisch steckte er je zwei Hände auf einen Hacken und durchsuchte danach weiter den Beutel. Er fand drei Tränke mit roter Flüssigkeit, die leicht süß rochen und einen Gürtel mit Wurfbeilen. Grinsend schnallte er seinen jetzigen Gürtel ab und zog sich den neuen an. Die Beile wurden in Lederhüllen aufbewahrt und ließen sich fließend herausziehen. Nur das Hineintun war, wie zu erwarten, etwas mühsam. Insgesamt waren es acht. Sechs hinten, und zwei rechts. Als er sich in Bewegung setzte beruhigten ihn die pendelnden Gewichte an der Hüfte ein wenig.
Macht der Gewohnheit.
Er bewegte sich durch Schatten, wie er es auf der Straße gelernt hat und dankte seiner Entscheidung, Mokassins zu tragen. Die geschmeidigen Lederschuhe erzeugten keinen Laut auf den unbarmherzigen Steinplatten und zudem hielten sie die Füße recht warm. Metall sang in der Luft, er presste sich an die Ecke und horchte. Höchstwahrscheinlich waren es nur zwei Personen. Einzeln blitzten Funken in seinem Blickfeld auf und ein Körper knallte gegen die Wand. Reaktiv rollte er nach vorne und sprang mit gezogenem Schwert auf. Überrascht stutzte er und steckte das Schwert weg. Vor ihm standen zwei Eidwahrer. Ein Junge und ein Mädchen, beide um die sechzehn Jahre alt. Der Junge rieb sich den Hinterkopf und Schamesröte schoss in sein Gesicht.
´Was ist passiert? ´, fragte er ruhig und guckte sich nach anderen um. Die Eidwahrer zogen die Kapuzen runter.
´Gar nichts! ´, zischte sie und zog ihre Kleider enger zusammen. Langsam seufzte er und zuckte mit den Schultern. ´Wenn ihr beide sterben wollt. ´, meinte er gleichgültig und drehte sich um. Die beiden Eidwahrer liefen ihm nicht nach, sondern trennten sich wie erwartet.
Wenn Menschen die Beherrschung verlieren … , dachte er grimmig und geriet wieder in sein gewohntes Dilemma. Er fühlte sich erwachsener als andere, aber sagte sich selber, dass er sich nicht über sie stellen dürfe. Langsam ging er durch die Gassen und vergaß den Vorfall während er paranoid um die Ecke guckte und die Dächer im Auge behielt. Stille stach in seinen Ohren und er schlich weiter. Warmer Schein spiegelte sich an einer Hauswand und der Geruch von Fleisch wehte durch die Gassen. Er spähte um die Ecke und entdeckte geschockt, dass man mitten auf der Straße ein Feuer entfacht hat. Gemächlich, um keine Aufmerksamkeit zu erregen guckte er die Dachränder an. Mehrere Assassinen saßen wie Gargoyle an den Simsen. Eins, zwei, drei … acht. Er wünschte sich einen Speer, selbst ein Besenstiel hätte es getan, aber das Schwert war einfach zu kurz. Einer nach den anderen ließen sie sich fallen, Azrael kam um die Ecke und sprang, nahm einen Assassinen in der Luft mit und zog ein Wurfbeil. Er warf blitzschnell, das Beil flog wirbelnd durch die Luft und grub sich in einen verhüllten Hals. Die Assassine brach gurgelnd zu Boden und brachte einen Eidwahrer zum stolpern. Er fiel genau in die Klinge seines Freundes, der hinter ihm stand und dieser ließ das Schwert los. Ein Dolch beendete sein Grauen.
Azrael nahm ein brennendes Holzscheit und rammte ihn unter die Kapuze, die hinter ihm aufgetaucht war. Fleisch verbrannte zischend und er ließ los. Ein gezielter Dolch kam von hinten und durchtrennte die Kettenglieder an einer Verbindung, drang durch die Haut und wurde von einer Rippe abgefangen. Er stolperte blind vor Schmerz nach vorne und riss sich den Dolch mit einem unterdrückten Schrei raus. Schweiß perlte von seiner Stirn und die Sicht wurde wieder schärfer. Hier und dort kämpften einige gestalten, er konnte nicht unterscheiden ob Freund oder Feind. Zischend zog er ein weiteres Wurfbeil als eine Gestalt rennend auf ihn zukam. Sie fiel vor ihm, das Beil hatte sich ins Bein gefressen und der Kopf flog davon. Azrael sprengte nach vorne, ein Sprühnebel aus Blut mit sich ziehend, hackte einen Assassinen neben sich nieder und wich mehreren Dolchen aus.
Überraschung und Schnelligkeit sind die beiden anderen Freunde eines Nordmannes. Da du nicht die Statur eines hast musst du dich vollkommen auf Schnelligkeit verlassen. Ein Spruch seiner Ausbilder, nach seinem symbolischen Tod. Er ist schon vor langer Zeit für seine Zunft gestorben, hat sogar mal sein eigenes Grab besucht. Der letzte Assassine fiel zu seinem Schwert und Azrael drehte sich um, um seine Wurfbeile einzusammeln. Die Eidwahrer rannten mit den Beilen winkend davon.
´Danke Az! ´, rief Wrex laut und lachte gackernd.
Sein Blut rauschte ihm in den Ohren und er musste sich mühsam kontrollieren, damit Es nicht ausbrach.
´Bastarde … ´, grollte er und sammelte die Hände ein. Zudem nahm er einen kleinen Schluck aus einer der Flaschen und zuckte kurz zusammen als der Knochen und das Fleisch darüber schmerzhaft heilten. Das kleine Feuer brannte weiter als er den Schauplatz verließ und der Gruppe folgte. Diesmal hielt er eine kleine Überraschung für sie bereit. Er tätschelte auf die Unterseite seines Beutels, rückte die Köpfe zurecht und begann wie Wasser über ein Flussbett zu fließen. Lange, ausholende Schritte, die mit den Zehenspitzen abgefedert und verstärkt wurden, lieferten das höchste Ausmaß an Geschwindigkeit und Stille. Er hatte diese Art Fortbewegung von den Nordmännern gelernt. Vor allem im Kranichclan wurde dies allen eingebläut, weil sich deren Philosophie auf den Pragmatismus und Effizienz konzentrierte. Der erste Schlag sollte tödlich sein. Der Zweite sollte nie kommen.
Er huschte um die Ecke, verlor den Halt mit seinen Mokassins, während er fiel, fiel ihm eine glänzende Schicht auf den Steinen auf. Dann knallte er auf die Straße, rutschte über den Stein und stieß sich den Kopf an der Wand an. Der dumpfe Laut pflanzte sich durch den Boden fort und hallte in den Gassen wieder.
Sein Kopf pulsierte vor lauter Blut und fühlte sich schwer an. Er öffnete seine Augen und die verschwommenen Umrisse der Gasse zeichneten sich langsam ab. Vorsichtig tastete er unter der Kapuze zwischen seinen Haaren herum. Kein blut, nur eine große Beule. Erleichtert seufzte er, setzte sich auf und guckte sich um. Schwarze Gassen rechts und links von ihm. Schien wohl keiner bemerkt zu haben. Er drehte sich zur glänzenden Flüssigkeit und verrieb sie zwischen seinen Fingern. Öl. Davon abgesehen hat er vollkommen sein Zeitgefühl verloren. Er hätte zwei Sekunden oder zwei Stunden bewusstlos sein können. Nachdenklich wischte er sich die Mokassins ab und entschloss sich, dass er nur zwei Sekunden weggetreten war, sonst hätte man ihn entdeckt oder Schlimmeres.
Behutsam stand er auf und ging ein paar Schritte umher. Seine Balance war noch nicht ganz hergestellt, aber er war zuversichtlich, dass es sich legen sollte. Im Augenwinkel bemerkte er ein Pergament. Ein kalter Schauer lief ihm den Körper runter. Man hat mich doch gefunden … Er hob das Pergament auf und betrachtete es eingehend. Es war eine Karte von Caldeum, mehrere Gebäude waren mit Farben markiert und eine kleine Legende befand sich an der Seite. Es gab rote, grüne und blaue Gebäude. Rote wurden mit einem Schwert, grüne mit Pfeilen und die blauen mit einer Rüstung gekennzeichnet. Er fand seinen Aufenthaltsort, zwei Straßen von einem der größeren Marktplätze und mit dem Rücken zur Burg. Ein rotes Gebäude war eine Kreuzung von ihm entfernt, er hob eine Augenbraue, dachte kurz nach und zuckte dann mit seinen Schultern.
Mehrere Gestalten befanden sich vor dem Gebäude. Zehn Assassinen, um genau zu sein. Azrael kauerte hinter einer größeren Kiste und guckte mit flatterndem Herz über sich. Gleichzeitig versuchte er, möglichst viel von der Unterhaltung der Assassinen mitzukriegen.
´Zwei Stunden sind jetzt vergangen. ´, sagte eine weibliche Stimme. Sein Magen fiel, bestätigte ihm seine Befürchtung.
´Die meisten sollten jetzt ausgemerzt sein. Es leben noch zehn Paladine, um die … fünfzig Eidwahrer und hundert Assassinen. ´
´So viele? ´
´Ja, dieses Jahr scheint wohl besonders zu sein. Und die meisten Eidwahrer haben eine Rüstung an. ´
´Was für eine? ´
´Kettenhemde und vereinzelt Armschienen. ´
´Na klar, und wir haben gar nichts. ´
´Wir sind in Überzahl. ´
Jemand klopfte lautstark mit einem Holzstock auf den Boden. ´Haut endlich ab! Ihr nehmt jetzt schon seit einer halben Stunde meinen Stand in beschlag! ´, rief ein alter Mann und verscheuchte die Gruppe. Er wartete bis die Assassinen weg waren und setzte sich wieder hin.
´Kleiner! Kannst rauskommen. ´, meinte er und warf einen Stein gegen die Kiste, wohinter Azrael kauerte.
´Woher wisst ihr, dass ich hier bin? ´, fragte er verwundert während er sich dem Stand näherte. Der alte Mann zuckte mit seinen Schultern und wuchtete mehrere Kisten auf die Bänke vor ihm. Er zog die Deckel runter und enthüllte mehrere Schwerter.
´Dein altes Schwert und deine Schwerthand. ´, sagte er routiniert und streckte seine Hände aus. Azrael löste seine Scheide vom Gürtel und zog den Handschuh seiner rechten Hand aus.
´Hier. ´, sagte er und hielt ihm beides hin.
Schwielige Hände betastete seine Hand und Unterarm, dann das Schwert. ´Hrm … ´, meinte der alte Mann und hob ein Schwert auf. Es war länger als sein Altes und lag besser in der Hand.
´Zweiundvierzig Zoll Klinge. Sollte lang genug sein. ´, sagte er wartete bis Azrael das Schwert befestigt hatte. Das Gewicht war ungewohnt und er musste mehrere Beile verschieben, damit er wieder in Balance war.
´Und jetzt, verschwinde! ´, blaffte der Alte und stupste ihn mit dem Stock weg. Er nickte etwas verschüchtert und begab sich in Richtung Hauptmarktplatz. Diesmal begab er sich inmitten völliger Ruhe durch die Straßen. Die Klinge erzeugte Laute, auch wenn er gegen die Scheide klopfte und am Griff rüttelte. Ein Faden war über die Straße gespannt, spiegelte das Mondlicht. Er sprang drüber, kam hinter dem Faden auf und floss weiter. Was er nicht bemerkt hat, war, dass der Faden hinter ihm trotzdem zusammenfiel. Einige Glöckchen klingelten, oh, verdammt …, er bog scharf und die Ecke, zog das neue Schwert und sprang über mehrere Körper. In der Luft bemerkte er mehrere Schatten, die sich zu seinem Gesellten. Mehrere Dolche stachen sich wie Zähne durch den Umhang, sprengten ein paar Glieder im Kettenhemd und zogen sich wieder zurück. Er kam auf, zwischen zwei Leichen, drehte sich in der Spalte und wurde mit voller Wucht von einem Körper erwischt. Sein rechtes Fußgelenk knackte gefährlich und er landete auf einem anderen Körper. Mehrere Rippen knackten, seine oder die, der Leiche. Der Körper über ihm war ziemlich leicht, noch warm. Vor ihm standen drei Assassinen, alle mit Dolchen, einer mit einem Langmesser, bewaffnet und betrachteten ihn. Er blieb stocksteif liegen und wartete. Sein linker Arm war unter dem Körper eingeklemmt.
´Ist der Bastard tot? ´, fragte einer.
´Mal sehn. ´, antwortete ein Assassine und stützte sich über den Körper auf Azraels Brust ab. Die linke Hand, einen Dolch in zwei Fingern, tastete nach der Pulsader. Er fand sie und verspürte ein regelmäßiges Schlagen. Azrael zog seinen Kopf weg und drückte mit seinem linken Arm gegen den Körper. Der Assassine sprang überrascht zurück, Azrael setzte sich auf und warf den Körper. Oh scheiße …, er konnte das Gesicht im Mondlicht nur schlecht erkennen, aber er war sich ziemlich sicher, dass es eine Zivilistin war. Sein Herz begann zu flattern, pumpte Blut brutal durch seine Adern, katalysierten das Serum, dass man ihm eingeflößt hat. Er fand eine Spalte in den Steinen, zog sich mit seiner rechten Hacke nach vorne, stieß sich mit seiner linken Hand vom Boden ab und kam mit beiden Füßen auf. Der Assassine vor ihm wischte den Körper beiseite und wurde von einem Schwert begrüßt. Die Spitze bohrte sich unter den Kiefer, drang ins Gehirn hoch und Blut spritzte die Klinge runter. Er zog die Klinge rücksichtslos heraus, schnitt den noch stehenden Körper vor ihm nieder und stürmte nach vorne.
Ein Langmesser tauchte vor ihm auf, zielte auf den Bauch. Er lief frontal rein, weitere Glieder im Kettenhemd sprengten, die Spitze des Messers brach ab, und er schlug den Kopf ab. Mit dem linken Arm zog er den kopflosen Körper hinter sich und sah noch, wie der verbliebene Assassine versuchte zu fliehen. Er warf ein Beil, es bohrte sich in den ausgestreckten Arm, der sich über die Dachkante ziehen wollte. Der Assassine fiel runter, sah noch wie die Klinge auf sein Gesicht zukam. Der halbe Schädel flog davon, zog einen Blutschleier hinter sich her und klapperte mehrmals auf den Boden. Er sammelte sein Beil und Trophäen ein. Während er sich bückte, um die Leichen zurück in die Gasse zu befördern zischte etwas hinter ihm. Metallisches Glitzern war das einzige, was er noch von der Gestalt sah. Er ließ den Körper fallen und folgte ihr. Ignorierte die Schmerzen in seinem Körper, das Feuer in seinen Adern und vor allem den unerklärlichen Geschmack in seinem Mund. Es war sauer, schmeckte wie Kotze und stach zwischen den Zähnen. Von der Silhouette aus schloss er, dass es sich um einen Jungen handeln musste. Er hatte einen Hammer in der rechten Hand und einen Rundschild um den linken Unterarm geschnallt.
Die Gasse um ihn herum verschwand, sie befanden sich auf dem Marktplatz. Panisch guckte er sich um, überprüfte die Dachkanten und fand eine kleine Gruppe Kämpfender in der Mitte. Inmitten dessen blitzen Helme, Dolche und Schwerter auf.
´Bruder! Was machst du hier? ´, schrie einer der Paladine und versuchte die Eidwahrerin vor ihm mit dem Schild niederzuschlagen.
´Mein Fehler! ´, antwortete der Paladin vor Azrael und schlug mit dem Hammer von hinten einen Eidwahrer nieder.
… man hätte ja reden können. Dachte er sich und stoppte mehrere Meter vor der Gruppe, er hatte das Gesicht von Wrex gesehen. Gleichgültig dem Geschehen vor ihm holte er die Köpfe heraus, die an einem Knoten aus ihren Haaren zusammengehalten wurden. Bei denen, deren Haare zu kurz waren hatte er sich notdürftig beholfen. Mit Stoff und Lederstreifen gemacht aus den Kleidungsstücken der Toten hat er das Bündel zusammengebunden, was er in die Gruppe warf. Sie stoben kreischend auseinander. Azrael schlug dem Paladin mit dem Hammer von hinten ein Wurfbeil seitlich in den Hals, machte sich den Weg zum Bündel frei. Er zog das Wurfbeil mit, parierte einen Dolch damit, die Klinge grub sich halb durch den Stiel. Der Arm mit dem Dolch flog davon als er sein Schwert in einem großen Bogen zog und die Spitze durch den Hals trieb. Ein Schild krachte seitlich gegen seinen Brustkorb und schleuderte ihn zu Boden. Er schnappte nach Luft, wurde von einem Fuß beiseite getreten und landete auf dem Bauch. Hastig drückte er sich hoch, nahm sein Schwert wieder in die Hand und stürmte zurück ins Getümmel.
Der Paladin mit dem verstärkten Schild verteidigte sich in der anderen Hand mit einem Knüppel, der schon gefährlich dünn geworden war. Er wurde von mehreren Assassinen bedrängt, wehrte sie bravourös mit dem Stock ab und schlug immer wieder mit dem Schild um sich. Offenbarte seine Brust. Azrael drückte sich mit dem Schwert voran durch die beiden Assassinen, die vor ihm standen und rammte das Schwert durch die Brust. Mehrere Dolche zerfetzten den Umhang an den Ärmeln und sprengten das Kettenhemd noch mehr auf. Wuchtig stemmte er seinen Fuß gegen die Brust des toten Paladins und drückte die Leiche von der Klinge. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und hielt seinen Hals fest. Von links kam ein Dolch, traf nicht richtig, riss aber genug auf damit Blut in größeren Mengen herausquellte. Er wurde losgelassen, er presste seine Hand gegen seinen Hals und drehte sich um. Der Assassine hinter ihm wurde aufgespießt, mit einem Knochensplitter, der ihm Handbreit aus dem Rücken ragte.
Die Wunde fühlte sich heiß an während seine Zähen und Finger immer kälter wurden. Er drehte sich wieder um, die Hand immer noch über der Wunde und versuchte seine Sicht zu klären. Es kämpften noch zwei Paladine, alles andere war eine braune und schwarze Masse, die er nicht klar zuordnen konnte. Etwas löste sich kam geduckt auf ihn zu. Er schlug mit dem Schwert nach dem Schemen, verfehlte es und wurde wieder zu Boden geworfen. Der Schmerz drang kaum zum Hirn durch, er hatte einen Dolch in den Bauch gekriegt. Etwas Blitzendes tauchte wieder in der Nähe seines Halses auf. Ein Lichtstrahl blendete ihn kurz und die Gestalt über ihm rollte nach rechts weg. Sie blieb ruhig liegen und Blut sprudelte aus der Wunde am Kopf. Seine Sicht wurde langsam farblos, immer verschwommener bis er die Kontrolle über seinen Körper verlor und er schlaff wurde.
Etwas Raues an seinem Hals weckte ihn. Es bewegte sich langsam bis zur Kehle und löste sich von dort nur um wieder über seinen Hals zu streichen. Hastig schnappte er nach Luft und die Wunde an seinem Hals riss wieder auf. Zwei Hände drückten ihn nach unten.
´Ruhig … ruhig. ´, flüsterte die Person über ihm das raue etwas strich wieder über die Wunde. Er blieb ruhig liegen, versuchte zu erkennen, wer über ihm war. ´Also gut, die Wunde ist sauber. ´, meinte sie, die Stimme war zu hoch für einen Jungen, und Flüssigkeit floss über seinen Hals. Taubes Wohlgefühl folgte dem stechenden Schmerz und ihm wurde eine Flaschenöffnung an die Lippen gepresst. Er trank gierig und seine Sicht wurde immer klarer.
´Geht’s dir besser? ´, fragte das Mädchen in einem weißen Gewand. Sie hatte überall getrocknetes oder noch feuchtes Blut kleben. Sie leckte sich über die Finger und schluckte. ´Dein Blut schmeckt erstaunlich gut. ´, meinte sie und lächelte ihn mit rosa Zähnen an.
´Du hast mein Blut getrunken? ´, fragte er etwas schockiert und versuchte sich aufzusetzen. Seine Muskeln reagierten nicht richtig und er fiel wieder nach hinten.
´Die Wunde musste gereinigt werden. ´, antwortete sie schulterzuckend. ´Bleib’ noch liegen, dein Blut muss erst wieder hergestellt werden. Der Trank ist nur ein Beschleuniger für den Heilungsprozess. ´
Er nickte etwas verlegen. ´Wer bist du eigentlich? ´
´Freya, Seelenführerin. ´ Sie guckte sein Gesicht an nachdem sie ihm ihren Namen und Profession verraten hat. Er lief bleich an und verschluckte sich an seinem eigenen Speichel, den er schlucken wollte.
´Du denkst dir wohl, dass du genauso gut sterben könntest, stimmt’s Azrael? ´, fragte sie lockend.
´Woher kennst du meinen Namen? ´, fragte er erstaunt.
´Ich musste deine Seele berühren. ´
´Das bedeutet? ´
Sie fasste sich an die weißen Haare, ließ mehrere rosa Streifen übrig, und seufzte. ´Du warst im Begriff dich von dieser Sphäre zu lösen. Ich musste dich zeitlich an deinen Körper binden, dass du mir nicht wegstirbst. ´
Er runzelte die Stirn, versuchte sich an die Textstelle zu erinnern, die er erst gestern gelesen hatte. ´Du beherrscht den … Lebenskreis? ´
´Nein … noch nicht. Dein Blut sollte wieder hergestellt sein. ´, meinte sie und stand auf. Linkisch setzte er sich auf und rieb sich über sein Gesicht.
´Was denkst du gerade? ´
´Die Trophäen … ´
´Freust du dich nicht am leben zu sein? ´
´Noch viel zu früh dafür. ´
´So wirst du nicht lange leben. ´
Er zuckte mit den Schultern. ´Lebe schnell und sterbe jung? ´
´Mit fünfzig bist du noch ein Neugeborenes. Mit sechzig ein Kind, mit siebzig jugendlich, mit achtzig erwachsen. Wenn Tod mit neunzig kommt sagst du ihm: Komm wieder, wenn ich hundert bin. ´ Na? Wer war das? ´
´Nicht ich. ´

:kiss:
 
Zuletzt bearbeitet:
Seelenführer = Vorstufe zu den späteren Seelenankern?

Ansonsten: Blutig und interessant :top:




PS: Abstimmung \o/
 
Ich schätze ich werde jetzt auch bei deiner Mainstory einsteigen ;)
Sehr angenehm zu lesender Schreibstil... bisl direkt, aber naja :p
Erinnert mich teilweise an ein paar Dialogpassagen aus "The Witcher" :D

PS: Und unter "nicht wirklich lang" verstehe ich was anders :ugly:
 
@santa: Nö. :P :ugly:
@Stormer: Freut mich :D. The Witcher hab ich nie gespielt und "nicht wirklich lang" für meine Verhältnisse :ugly:

:kiss:
faxi
 
Kapitel 1

Die Stimmung im Raum war gedrückt und leise. Allein Azrael schliff sein schartiges Schwert und betrachtete es immer wieder skeptisch. Er bemerkte nicht mal, dass jedesmal, wenn er mit dem Stein über die Klinge striff, die anderen jüngeren Eidwahrer [zusammenzuckten] und einige Ohren [zuckten].
[] Zweimal 'zuckten'; wiederholungen klinge nicht so gut. Versuch eins der Wörter zu ersetzten.
In der Zeile darüber ist es mit 'Mal' das Gleiche. besser klingt 'Er bemerkte nicht einmal, dass immer, wenn ...'


Das Schwert zischte aus der Scheide, blockte die blitzenden Dolche.
[...]
Azrael zuckte nach hinten, bekam einen Kratzer ab und stach von oben runter. [Der Assassine warf den Kopf nach hinten, bildete einen Kreis mit seinen Händen. Die Dolche zogen ein Kreuz über den Ärmel, verfehlten die Pulsadern um einige Hautschichten. Er ließ fast das Schwert fallen, fing es mit den Fingerspitzen auf und zog es nach oben. Schnitt oberflächlich über die Kehle. Blut spritze kurz auf und vernebelte seine Sicht. Dolche bohrten sich in ihn, wurden vom Kettenhemd darunter abgelenkt und verfingen sich im Stoff als er sich rücksichtslos drehte und den halbtoten Assassinen erlöste. Er drehte sich nochmals, mit dem Körper auf der Klinge, und schob ihm mit dem Fuß zum Paar, das noch vor ihm stand. Einer konnte ausweichen, der Andere wurde vom Körper zu Boden gerissen. Azrael sprang vor, durchstach beide Körper die am Boden lagen und versuchte das Schwert herauszuzerren.]
[] Diese Stelle finde ich ein Bisschen unübersichtlich. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, geschweigedenn mir bildlich vorstellen, wer was macht.
Als er erkannte, dass es sinnlos war, rollte er sich nach hinten und kam waffenlos auf die Beine.
[...]
´Danke Az! ´, rief Wrex laut und lachte gackernd.
Sein Blut rauschte ihn => ihm in den Ohren und er musste sich mühsam kontrollieren, damit Es nicht ausbrach.
[...]
Ein Faden war über die Straße gespannt, spiegelte das [Sonnenlicht].
[] Die Sonne ist schon aufgegangen? Müsste Mondlich heißen. Sonst würde Azrael das Geischt im nächsten Absatz nicht so schlecht erkennen.
[...]
Er warf ein Beil, es bohrte sich in den ausgestreckten Arm, der sich über die Dachkante ziehen wollte.
[...]
Gleichgültig dem Geschehen vor ihm holte er die Köpfe heraus, die an einem [Knoten] aus ihren Haaren [zusammengeknotet] waren.
[] Wiederholung; siehe oben
[...]
Der Paladin mit dem verstärkten Schild [verteidigte sich in der anderen Hand mit einem Knüppel], der schon gefährlich dünn geworden war. Er wurde von mehreren Assassinen bedrängt, [verteidigte sich bravourös mit dem Knüppel] und schlug immer wieder mit dem Schild um sich.
[verteidigte sich ... Knüppel] Es gibt so viele schöne Wörter für 'Knüppel' und 'sich verteidigen', da fallen dir sicher auch passende Synonyme ein.
[...]
Von links kam ein Dolch, traf nicht richtig, riss aber genug auf damit sich Blut in größeren Mengen herausquellte.
[...]
Es kämpften noch zwei Paladine, alles andere war eine braune und schwarze Masse, die er klar nicht => nicht klar zuordnen konnte. Etwas löste sich. Kam geduckt auf ihn zu.
´´Mit fünfzig bist du noch ein Neugeborenes. Mit sechzig ein Kind, mit siebzig jugendlich, mit achtzig erwachsen. Wenn Tod mit neunzig kommt sagst du ihm: Komm wieder, wenn ich hundert bin. ´ Na? Wer war das? ´

Japanische Lebensphilosophie

Schöne Geschichte, bildhaft, geheimnisvoll. So etwas mag ich. Blutig ist sie auch.

Ich verstehe nur nicht ganz, warum die dort alle gegeneinander kämpfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
:kiss: Hey Danke für die Verbesserungen!

Bin nicht ganz durchgekommen, muss weg ... -.-

lg
faxi
 
Hey :hy:
Schreibe ich dir hier auch mal ;)

Die Wunde fühlte sich heiß an während seine Zähen und Finger immer kälter wurden.
Sollte das nicht eher Zehen heißen?
Ansonsten genau so gut geschrieben wie die Mainstory ;)
Finde das Ende vom kap. auch sehr gelungen
´ Na? Wer war das? ´
´Nicht ich. ´
:D

mfg
Julaeh
 
Danke :kiss:

Was soll ich noch sagen?
Ich ... Brainfart.

lg
faxi
 
Nya, Dübbelpost.

Kapitel ist beim Betaleser, der aber seit zwei Tagen net zurückschreibt ... dachte nur ich geb n kleines Update.

Edit: Grad nachgesehen wieviele Wordseiten es bei AoD sind. 183. Und ich schein einige Leser verloren zu haben. Cleglaw, X-ecutor, Spoon ... macht mich iwie traurig, dass se net mehr bei mir gepostet haben.

lg
faxi
 
Zuletzt bearbeitet:
Quadrupelpost. Guckt euch auch das Post über diesem an.

Ich stell jetzt einfach das Kapitel rein. Auf eigene Gefahr! Augenkrebs! Auf eigene Gefahr!

Kapite 2

Azrael versuchte nochmals aufzustehen, er wankte ein wenig und wurde skeptisch von Freya betrachtet, die sich gegen eine Wand gelehnt hat. Ihr weißes Gewand wurde mit jeder Sekunde dreckiger und dreckiger.
´Ich glaub´ jetzt geht’s! ´, zischte Azrael und sprang auf und ab. Er federte und sprang ein wenig höher.
´Übertreib es nicht. ´, meinte Freya trocken und klopfte ihm auf die Schulter. Sie war einen Kopf kleiner als er und recht schlank. Mit den Schultern zuckend vergewisserte er sich, wo er war. Sie befanden sich immer noch in einer Seitengasse am Marktplatz, wo das Gemetzel stattfand. Die Seelenführerin hat alle Körper beiseite geschafft, nur der große Blutfleck blieb in der Mitte kleben. Grübelnd fuhren seine Finger über die Karte, seine Zeigefinger blieb auf dem Stützpunkt liege, aus dem sie gekommen waren.
´Denkst du darüber nach, wie weit du dich vom Stützpunkt entfernen kannst? ´, fragte Freya wissend.
Er hob eine Augenbraue und zuckte mit seinen Schultern. ´Ja. ´, antwortete er kurz und faltete die Karte zusammen. Sie befanden sich mehrere Straßen neben der Ostmauer der Burg, zwei Kreuzungen nach links war ein Brunnen verzeichnet.
´Brauchst du Wasser? ´, fragte er während er seinen Wasserschlauch befühlte und erstaunlich wenig Flüssigkeit vorfand.
´Ich würde mich gerne waschen. ´, meinte sie nachdenklich.
´Wenn du sterben willst. ´, antwortete er darauf und fuhr sich durch die Haare.
´Warum so verkniffen? ´
Er drehte sich um und guckte sie an. ´Keine Zeit. ´ Hektisch zurrte er mehrere Ledergurte fest und schüttelte sich. Keine allzu lauten Geräusche, alles war fest verbunden und nichts schwang ungewollt umher. ´Wir können los. ´, flüsterte er an Freya gewand und spähte aus der Gasse hinaus.
´Acht Assassinen auf den Dächern. Zwei neben uns, einer hinter uns und der Rest um den Marktplatz herum. ´, sagte sie gelangweilt und stand auf. Interessiert guckte er Freya an. ´Seelen erzeugen einen gewissen Glanz in unserer … Wahrnehmung. ´, antwortete sie schulterzuckend auf seinen fragenden Blick.
´Das ist gut. ´, meinte er aufgeregt. ´Was weißt du noch? ´
´Sehr viel über dich. ´
Verlegen kratzte er sich am Kopf. ´Wissen ist Macht, egal was für eins. ´ Er seufzte aus seinem Innersten und nickte dann. ´Das gibt uns den entscheidenden Vorteil gegenüber den Assassinen. ´
Freya legte ihren Kopf schief und schien nach Erklärung zu verlangen.
´Na ja … Assassinen beziehen ihren Hauptvorteil aus der Überraschung ihres Auftretens. Wenn man weiß wo sie sind, sind sie keine Gefahr. ´, antwortete er und warf einen toten Körper auf den Markplatz. Die Assassinen erschraken und flohen. ´Und wenn man weiß, was sie erschreckt, hat man Macht über sie. ´
´Du kannst Illusionen erzeugen? ´, fragte sie erstaunt. ´Ich dachte alle Eidwahrer währen magisch unbegabt. ´
´Ich war ein Mittelding. Mit Magie war ich unterdurchschnittlich und das Schwert sprach mir auch nicht zu, aber ich mag Klinge- ´
´Speere, du magst Speere lieber, weil sie eine größere Reichweite haben und du lieber keine Schmerzen spürst. ´
´Richtig. ´, sagte er. Azrael war rot angelaufen und scharrte auf der Stelle rum. ´Meine Ausbilder bei den Nordmännern sagen mir immer, dass ich auch ein paar Schnitte einstecken soll. Schmerz gehört zum Kampf. ´
´Das sind nicht deine Wor- ´
´Können wir damit aufhören? ´, fragte er leise und guckte sich bittend an.
´Aber ich mag diese Spiele. ´
Genervt rollte er mit den Augen und ging aus der Gasse raus.
´Also gut, ich hör damit auf! ´, zischte sie etwas verärgert und folgte ihm. ´Wir bewegen uns gerade parallel mit einer Gruppe von drei Assassinen, die du verscheucht hast. ´
Er nickte und bog in Gasse links von ihm. ´Wie weit? ´
´Hundert Meter geradeaus, dann sollten wir sie treffen. ´
Wie ein Fisch floss er durch die Straße, überquerte eine Kreuzung und sah den ersten Schatten vor ihm vorbeihuschen. Der zweite kam gerade noch so durch, den Dritten erwischte er im Laufe und schleuderte ihn gegen die Wand. Die zwei vor ihm drehten sich nicht um, sie rannten schneller weiter. Azrael zog ein Wurfbeil, tötete damit den Assassinen vor ihm und warf. Die Schneide erwischte die Achillessehne des zweiten und brachte ihn zum Fall.
´Mia! Hilf mir! ´, schrie der Assassine. Der Schatten vor ihm guckte kurz zurück, warf ihm einen Kuss zu und kletterte die Wand hoch. Azrael riss das Beil aus und rammte es in den Hinterkopf des Jungen. Danach folgte die übliche Prozedur. Er zählte die Handpaare auf den Haken. Elf. Ohne die Hände, die er nicht abschneide konnte. Seufzend besteckte der zwei weitere und verstaute sie wieder im Beutel.
´Du ziehst ein Kielwasser aus gebunden Seelen mit dir. Sie flehen dich an, sie ziehen zu lassen. ´, flüsterte Freya plötzlich neben seinem Ohr. Er ging abgehackt einen Schritt von ihr weg und fasste sich an die Brust.
´Das … kann sein. Ich werde sie nach der Nacht ziehen lassen. ´, meinte er misstrauisch und verzog sich in die Nächste Sackgasse. Müll türmte sich hier Meterweise auf und der Geruch der Verwesung stieg aus der Sackgasse auf. ´Hier dürfte eigentlich keine- ach Verdam- ´, er drehte auf dem Absatz um und griff sich Freya, die verdutzt die Mauer anschaute, die langsam nach vorne fiel. Sie war erstaunlich leicht, aber der Müll erwischte ihn bevor er den Gedanken verarbeiten konnte. Er wurde am Kragen hochgezogen und mit einem Schild gerammt. Der Müll dämpfte zwar den Fall, verfing sich aber überall in den Lederriemen. Als er aufstand zog er Dinge mit hoch, die er in seinem Leben auf der Straße noch nie gesehen hatte.
´Was haben wir denn da gefangen? ´, fragte der Paladin und zog sein Breitschwert. Hinter ihm standen fünf weitere. Zu viele. Er war hoffnungslos tot, wenn einen Kampf anfängt. Azraels Schwert zischte aus der Scheide und er schnitt sich von den Überbleibseln von Lebewesen los.
´Müll? ´, fragte er interessiert und schob sich näher auf Freya zu, die bewusstlos unter dem Müll lag.
´Na ja, Überraschungen sollten schon halten. ´
´Dito. ´, meinte Azrael darauf und versuchte sich einer Illusion, die er nur vage kannte. Furcht. Die Paladine fuchtelten plötzlich in der Luft rum und verzogen ihre Gesichter zu Grimassen. Azrael sprang nach vorne, griff sich Freya am Gewand und schulterte sie während er floh. Die Illusion ließ, wie nicht anders zu erwarten, nach. Ärgerliche Stimmen erklangen und metallisches Klackern hallte durch die Straßen. Azrael rannte an einer schmalen Gasse vorbei, drehte um und lief hinein. Er legte Freya auf den Boden und kletterte die Wand hoch. Ungefähr auf dreiviertel der Höhe klemmte er sich mit beiden Beinen an den Wänden fest und stützte sich mit der linken Hand. Unkontrolliertes Zittern setzte ein, als sich an der Hüfte Krämpfe bildeten. Taktisch war diese Gasse auch ein Albtraum. Mit der rechten Zog er das Schwert und hielt es nach unten.
Der erste Paladin kam herein, er war leichter ausgerüstet, wohlmöglich ein Späher, und schickte sich an Freya zu untersuchen. Azrael lies das Schwert fallen. Es bohrte sich von oben durch das Rückgrat und Azrael glitt nach unten. Nervös riss er das Schwert heraus und warf die Leiche in die Gasse hinein.
´Lotar! ´, zischte ein andere Paladin. ´Wo bist du? ´
Keine Antwort. Versuchend sich leise fortzubewegen schlich der Paladin näher an die Ecke, wo Lotar hineingegangen war. Als er um die Ecke guckte begrüßte ihn ein Schwert. Die Spitze drang sauber durch die Brücke über der Nase ins Hirn. Azrael zog den gepanzerten Körper rein, kugelte sich dabei fast die rechte Schulter aus, und warf ihn zum Späher. Drei noch.
´Da war was! Alle mitkommen! ´, zischte eine hellere Stimme und Azrael schob sich tiefer in die Schatten. Gehetzt guckte er sich nach Fluchtmöglichkeiten um. Die Gasse war schmal und sehr lang. Sie müssten im Gänsemarsch hereinkommen, um ihn zu kriegen. Er könnte sich über die ganze Länge hin zurückziehen. Wäre da nicht Freya, die direkt hinter ihm lag. Er nahm sie wieder und brachte sie zur Mitte, weiter konnte er nicht gehen, weil die Paladine rein kamen. Schweigend zog er ein Wurfbeil und warf aus der Bewegung. Ein Schild fing es ab, wurde aber über die Augen gehoben, Azrael rannte nach vorne und rammte sein Schwert in den ungeschützten Unterleib des Paladins. Von hinten rannte jemand zu ihm.
´Bücken! ´, zischte die Person und Azrael erkannte die Stimme. Er ließ das Schwert los und bückte sich. Der Eidwahrer sprang von hinten über seinen Rücken ab und landete im Rücken der angehenden Kreuzritter. Zwei Kurzschwerter zischten aus der Schneide und begannen ihren bekannten Chor. Entspannt zog Azrael sein Schwert aus dem Bauch und versuchte Freya aufzuwecken.
´Na, wie geht’s? ´, fragte er währenddessen Irim, der seine Schwerter wieder einsteckte.
´Na ja, könnte besser sein. ´, antwortete er gepresst. Azrael guckte zur Seite, Blut tropfte Dick von der Kleidung des Bekannten.
´Sieht ganz so aus. ´, meinte er und nahm seinen Beutel vom Rücken. Er warf ihm eine Flasche zu und schnitt acht Hände ab. Unter den ratlosen Blicken Irims hackte er sie auf und legte sie zurück in den Beutel.
´Wie viele? ´
´Fünfzehn. Nicht einmal die Hälfte von dem, was ich abliefern muss. ´, antwortete er und schüttete sein restliches Wasser über Freyas Kopf. Sie kam langsam zu sich und verzog ihr Gesicht angewidert.
´Du – ich - wir stinken! ´, zischte sie. Irim brach beinahe in einen Lachkrampf aus.
´Das ist die menschlichste Seelenführerin, die ich jemals gesehen hab! ´, meinte er gepresst und rieb sich über sein Gesicht.
Azrael zuckte mit seinen Schultern. ´Was ist mit dir passiert? ´
´Hinterhalt. Ich hab’ Scheiße gebaut. ´, antwortete Irim und verzog sein Gesicht. ´Ich bin fünf Kreuzungen weiter Südlich auf Wrex Gruppe getroffen. Sie waren überschwänglich und haben verdammt viel Krach gemacht. Den Rest kannst dir vorstellen, oder? ´
´Wie viele haben überlebt. ´
´Meine kleine Gemeinschaft hat’s ausgelöscht, ´, murmelte er bitter und spuckte aus. ´Wrex hat es irgendwie geschafft die meisten seiner Mitläufer am Leben zu halten. ´
´Die meisten? ´
´Peris hat’s erwischt. Sie haben ihn liegen lassen. ´
´Peris kann nicht tot sein. ´, meinte Freya und stand auf. ´Seine Seele brennt noch. ´
Azrael hob eine Augenbraue. ´Ich kenn’ ihn nicht. ´
Irim zuckte mit seinen Schultern. ´Auf dem Weg ist mir Orthans über den Weg gelaufen. Kennst du auch nicht? ´
Azrael schüttelte seinen Kopf. ´Ich bin nicht wirklich auf dem Laufenden, wenn es um Namen von Eidwahrern geht. ´
Freya tippte ihm auf die Schultern. Beide drehten sich um, sie bedeutete ihnen still zu sein. Irim übernahm die Spitze und Azrael verbarg sich in seinem Schatten. Der Eidwahrer mit den zwei Schwertern grinste. Sein Freund wurde förmlich vom Schatten angezogen und konnte sich so gut wie unsichtbar machen. Es war Furcht erregend, wie leise Azrael hinter ihm schlich und, dass Irim nicht mal seine Atmung hören konnte. Er guckte um die Ecke, niemand da, alles leer. Sie befanden sich in einem Seitenarm von einer Hauptstraße. Überall waren Blutspuren verspritzt und Stofffetzen verstreut.
´Lange, schmale Dolche. ´, sagte Azrael hinter ihm und Irim zuckte sichtbar zusammen. Freya sog scharf die Luft ein.
´Über uns. Sie haben uns! ´, zischte sie ängstlich und guckte nach oben. ´Sie haben Magiedämmende Gegenstände dabei! ´, fuhr sie weiter und drückte beide auf die Straße. Direkt in die Falle hinein.
Azrael und Irim zogen ihre Schwert, stellten sich Rücken an Rücken.
´Das sieht nicht gut aus, oder? ´, fragte Irim und stupste Azrael mit seinem Kopf an. Als er nicht antwortete lief es ihm kalt den Rücken runter. ´Az, du hast nicht das vor, oder? Die Stadtwache ist dumm, aber hier sind es ausgebildete Mörder! ´, zischte er nervös. Azrael stupste zurück.
´Was sollten wir sonst tun? Ich kann kleine, simple Illusionen erzeugen und du beginnst deinen Tanz. Ganz einfach. Du bist das Licht, ich spiele die Schatten. ´
´Bitte, das Sommerfest wurde zu einer Katastrophe wegen deinem Magen. ´
´Hier geht es um unsere Leben. ´
Irim schwieg eine Zeit lang, betrachtete wie Assassinen auf die Straße fielen und die Schlinge zuzogen. Freya stellte sich zu ihnen und sie bildete ein Dreieck.
´Was habt ihr vor? ´
´Einen Djinn aus der Lampe holen. ´, antwortete Azrael
´Wie viele Arme? ´, fragte Freya weiter.
´Zwei, oder vier? Deine Entscheidung. ´, meinte Azrael zu Irim.
Irim dachte nach, guckte seine Schwerter an. ´Fürs erste vier, wenn’s klappt bleibt es aus bei vier. ´
´Gut, ich forme dir Schwerter. ´, meinte Freya und zuckte mit den Fingern. ´Es sollte leichter gehen. ´, meinte sie.
´Dann zwei, meine eigenen. ´, sagte Irim und stupste Azrael mit seinem linken Schwertknauf an.
´Dann los. ´, meinte dieser und steckte sein Schwert weg.
Die Assassinen blieben stehen. Blauer, heller Rauch stieg um dem Eidwahrer mit den zwei Schwertern auf. Umhüllte ihn völlig und schien ihn zu zerreißen. Gellende schreie hallten durch die Hauptstraße und jegliche menschliche Norm verschwand. Die Beine fielen auf den Boden, an ihrer Stelle trat der Rauch und fungierte als Fortbewegungsmittel. Der Bauch blähte sich grotesk auf und wurde dunkelblau wie der Rest des Oberkörpers. Muskeln wucherten unter den stämmigen Armen und zuletzt zog er zwei Schwerter aus seinem Schlund. Unentschlossen guckten sich die Assassinen um, suchten nach einer Bezugsperson und bewegten sich unentschlossen.
´Ach ja … müssen immer einen Anführer haben. ´, flüsterte Azrael höhnend, für alle hörbar. ´Wie sieht’s aus, tanzen wir? ´
Der Djinn, Irim, nickte und schwang seine Arme umher. ´Freya, kannst du Musik machen? Etwas schnelles, abgehacktes. ´, bat er sie. Die Seeleführerin guckte sich etwas irritiert um und fing an zu klatschen.
´Das sollte reichen. ´
Die Arme schwangen weiter durch die Luft, der Körper drehte sich elliptisch mit und die Schwerter sangen bedrohlich in der Nacht. Der erste Assassine wurde in der Mitte geteilt, erst dann bewegten sie sich. Sie kamen von hinten. Azrael zog einen in den Schatten, schnitt ihr den Hals durch und schmiss den Leichnam aus dem Schatten raus. Ein Assassine tauchte neben ihm auf, zielte auf seinen Hals. Er wich zur Seite aus, bedacht darauf im Schatten zu bleiben und schlug zurück. Der Assassine blockte mit den Dolchen, hackte die Schneide zwischen den Klingen und zog ihn mit nach vorne. Ein Knie begrüßte seinen Bauch und er faltete sich darum. Etwas spitzte rammte sich in seinen Rücken, ruinierte das Kettenhemd endgültig und riss den ganzen Rücken auf. Mit der linken Griff er dem Assassinen in den Schritt, packte alles, was dort war und drückte. Sein Schwert kam frei und er brachte es mit voller Wucht nach unten.
´Fünf! ´
´Zwei! ´
Der Djinn drehte sich weiter auf seinem Tanz des Todes, ließ Körperteile fliegen und tauchte die ganze Szenerie in ein leichtes Rosa, dass sich auf den Kleidern ablagerte. Die Schwerter zischten wütend wie Schlange und rissen Assassinen im Stakkato auf.
´Zehn! ´
´Acht! Du lässt nach! ´
Azrael bewegte sich mit in den rapiden Tanzschritten und zog Assassinen in den Schatten. Vollkommen im Tanz versunken bemerkte er nicht, wie Freya verbissen gegen die Assassinen kämpfte. Sie hatte ernsthafte Schwierigkeiten. Die magiedämmenden Gegenstände neutralisierten die größten Teile ihrer Kampfmagie, die sie einsetzten konnte.
´Zwanzig! ´
´Zehn! ´
´Wer lässt nach?! ´
Irim trug sie zu Freya. Azrael erstach einen von hinten und zog eine andere zu sich rein. Freya stand zerrissen da und keuchte. Ihr Gewand war nur noch ein Hauch von Nichts, er konnte kurz ihre Rippen erkennen und drehte sich dann weiter. Plötzlich war dort ein Fuß. Er stolperte drüber und kam schmerzhaft mit der Schulter auf. Er zischte kurz und guckte nach oben. Irim stand über ihm und Schweiß perlte ihm von der Stirn.
´Alle weg. ´, hechelte er und grinste breit. ´Du hast letztes Mal nicht so lang durchgehalten. ´
Azrael nickte und drückte sich nach oben. ´Wie viele Umhänge sind noch halbwegs intakt? ´, fragte er und guckte sich um.
´Warum? ´
´Ich hab fast nichts mehr an! ´, beschwerte sich Freya und untersuchte einen Toten. Irim hielt sich den Bauch und lehnte sich gegen die Wand. Azrael seufzte und holte die Karte raus. Von hinten kam ein kleiner Freudenschrei und Irim krümmte sich auf den Boden.
´Geht’s dir gut? ´
´Hff, hff, hff, hff, hff! ´, war alles, was er hervorbringen konnte und hielt sich den Mund zu. Tränen liefen über sein Gesicht und seine Beine strampelten in der Luft. Azrael faltete die Karte zusammen und verpasste ihm eine Ohrfeige.
´Danke … ´, meinte sein Freund daraufhin und stand langsam auf. Freya sah beide an und zuckte mir ihren Schultern. Sie war beim Umziehen und striff sich den Umhang über.
´Wir befinden uns ziemlich nah am nördlichen Stützpunkt. Dein Stützpunkt, Irim. ´, sagte Azrael und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie befanden sich mitten auf der Straße und er scharrte in den Blutspuren herum.
Irim guckte ihm zu wie er Hände abschnitt und fein säuberlich aufstapelte.
´Warum tust du das eigentlich? ´, fragte er während Azrael wieder die Hände aufspießte.
Dieser guckte hoch und gab ihm einen flüchtigen Blick.
´Es ist mir ziemlich egal, was man von mir auf den Stützpunkten denkt. Für sie bin ich
eigentlich schon tot. Diese Hände, ´, er zurrte den Beutel wieder auf seinem Rücken fest und hüpfte ein wenig, damit sich die Hände ineinander schoben. ´sind für die Nordmänner. ´
Freya guckte Irim an und machte ein unwissendes Gesicht.
´Du kennst die Geschichte nicht? ´
´Nein. ´
´Azrael? Hast du was dagegen? ´, fragte Irim.
Der Angesprochene nickte und bedeute ihnen ihm zu folgen. ´Du solltest es doch wissen, Freya? ´
´Ich habe nur Fetzten von deinen Erlebnissen aufgefasst. Vor allem habe ich sehr viel von dir selber, als Person, erfahren. ´
Azrael seufzte.
´Ich war zehn. Mein erster Nachteinsatz. Ganz einfach, Kurierdienst von dem niemand etwas sehen sollte. Auf dem Rückweg wurde ich abgepasst. Achtzig Stiche, wurde mir vom Heiler gesagt. ´, er guckte nach oben und trieb sie schneller an. ´Ich war drei Tage lang bewusstlos. Der Heiler hat sich gewundert warum ich noch lebe. Die Nordmänner haben davon erfahren und mich aufgesucht. Ich habe zuerst abgelehnt. Sie sahen ziemlich geknickt aus und gingen wieder. ´ Er stoppte plötzlich an einer Ecke und guckte in die Straße hinein. Irim stieß fast gegen seinen Rücken und er musste Freya abfangen. ´Als ich in den Stützpunkt eintrat sah ich einen kleinen Totenschrein mit meinem Namen. Ire hat mich aufgeklärt, als einzige. Also ging ich zu den Nordmännern. Um deine Frage zu beantworten, warum ich Trophäen sammle, das ist ihre abgewandelte Form ihres Initiationsritus, um als erwachsener zu gelten. ´, erklärte er.
´Und wie sieht der, der Nordmänner aus? ´, fragte Freya interessiert.
´Du wirst für eine Nacht lang in einem zu engen Sarg sechs Fuß unter der Erde eingegraben. ´, meinte Azrael nüchtern.
´Welchem Zweck dient das? ´
´Man soll todesnahe Erfahrungen kriegen. Man soll den Tod akzeptieren. ´, antwortete er geduldig und ging in die breite Straße hinein. Sie hielten sich unter den Balkonen, die es nur im Viertel der Reichen gab, und kamen relativ ungestört zur nächsten Kreuzung.
´Singt da jemand? ´, fragte Freya erfreut und wollte um die Ecke gucken als Azrael sie zurückzog.
´Das sind die Schwerter von Elysia. ´, sagte Azrael und Irim nickte. Beide ziemlich bleich geworden.
´Wer ist Elysia? ´, fragte Freya unwissend.
´Ein Arrogantes Miststück, dass besser ist als Irim und ich zusammen. ´
´Soll das was heißen? ´
´Ja. ´, meinte Irim etwas nervös und guckte sich um. ´Normalerweise hält man sich fern von ihr, aber Azrael hat da seine eignen Vorstellungen. ´, meinte er und zeigte auf ihn. ´Er sagt immer, was er denkt und bei Elysia ist das nicht wirklich hilfreich. Sie weiß, dass sie die beste ist und scheut auch nicht davor zurück es laut Kund zu tun. ´, Irim kratzte sich am Kopf. ´Na ja, Azrael- ´
´- hasst arrogante Personen, genau. ´, vollendete Freya. ´Was hat er gemacht, damit sie sich hassen. ´
´Er hat ihr gesagt, dass sie ihren Mund halten soll. Unfreundlich. ´
´Wollt ihr noch lange reden? Sie wird gerade überrannt. ´, meinte Azrael und sprang aus dem Schatten hinaus. Assassinen wogten wie eine Welle aus schwarzen Käfern über den Boden. Niemals leben nur noch einhundert von denen! Dachte er sich und zog sein Schwert. Ihm flog ein Kopf entgegen, den er abfing und einem Assassinen ins Gesicht drückte. Als dieser erkannte, dass jener Kopf nicht mehr lebte war es schon zu spät für ihn. Der Blutschwall kündigte seine Ankunft an und alarmierte die Assassinen schon ihm voraus. Vier, jeweils zwei links und rechts von ihm, drehten sich synchron mit zwei Dolchen in den Händen um und nahmen ihn in die Zange. Jemand hielt ihn von hinten fest, er wurde über die Brust umarmt, und stieß ihn nach vorne. Er ließ sich fallen, entkam so zwar den Dolchen aber machte sich noch verwundbarer. Geschwind drehte er sich auf dem Boden um. Vier Arme waren über ihm und schlugen ins Nichts. Er durchstieß einen, zog den Arm zu ihm runter und griff sich daran hoch. Das Schwert kam nur ruckend frei, verfing sich immer wieder zwischen Elle und Speiche und kostete ihn zuviel Zeit. Er zischte, ließ los und zog zwei Beile. Er senkte seine rechte Schulter nach unten, wechselte ein Beil aus der Linken in seine freie Rechte und rammte es von unten gegen den ungeschützten Hals des Assassinen. Er zog die Kehle mit und warf das andere Beil. Mit der nun freien Linken zog er sein Schwert frei und warf das Beil in der rechten Hand. Beide Beile fanden ihr Ziel, Nacken oder Schulterblätter. Er hielt sich geduckt, durchschnitt von hinten zwei Paar Achillessehnen und fällte beide Assassinen gleichzeitig. Irim und Freya sind auch in den Kampf eingeschritten und schnitten sich Rücken an Rücken zu ihm durch. Elysia, immer noch der Mittelpunkt der Assassinen, drehte sich um ihre eigene Achse, ließ Körperteile fliegen und färbte die Luft rot. Sie hatte die nötige Zeit zum Erholen erhalten, als Azrael eingeschritten war. Er guckte zu, wie sie ihre letzte Bewegungen zu Ende führte und sich dann schwer auf ihre Knie stützte.
´Wie geht es Merakas? ´, fragte sie lächelnd und stellte sich auf. ´Er zeigt Talent. ´
Azrael zuckte mit den Schultern und trat vor sie, sie waren ungefähr gleich groß. Er seufzte von Herzen und gab ihr eine Backpfeife. Ihr Kopf ruckte nach links und die Halswirbel knackten gefährlich.
´Nur drei Sachen. Erstens, ein Danke wäre angemessen. Zweitens, du hast ziemlich viel Blut verloren. Drittens, als ich Merakas das letzte Mal gesehen habe, ist er auf anderen herumgetrampelt und … na ja, ich bin ein Toter, dass solltest sogar du wissen. ´, sagte er beherrscht und fing damit an seine Hände einzusammeln.
Elysia rieb sich die Backe und erblickte Irim. ´Irim! Wie geht es dir? ´, fragte sie freudig und ging auf ihn zu.
´Eigentlich ganz gut. ´, antwortete er etwas schüchtern. Er hatte Angst vor ihr. ´Azrael hat uns am Leben gehalten. ´, meinte er und zeigte auf Freya.
´Und wer bist du? ´
´Eine Seelenführerin. ´, antwortete sie knapp und guckte zu wie sich Azrael an einem Handgelenk abmühte.
´Warum macht er das? ´, fragte Elysia etwas irritiert.
´Trophäen. ´, antwortete Azrael und riss die Hand ab. ´Endlich. ´, zischte er und holte seine grausige Kette heraus. Gelassen, unter den schockierten Blicken von Elysia steckte er die Hände auf.
´Und was willst du damit machen? ´
´Schlag du mir was vor. ´, antwortete er kurz und rückte den Beutel zurecht. Er guckte kurz Irim an, der Spähen war und machte eine fragende Miene unter der Kapuze.
Dieser zeigte ein blutiges Lächeln fiel nach vorne um.
´Oh scheiße … ´


:hy:
:kiss:
lg
faxi
PS: zum Dritten
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapite 2

´Und wenn man weiß, was sie erschreckt, hat man Macht über sie. ´

´Das … kann sein. Ich werde sie nach der Nacht ziehen lassen. ´

Azrael sprang nach vorne, griff sich Freya am Gewand und [schulterte sie über die linke Schulter] während er floh.
[] Das Schultern über die Schulter, ist wie als wollte man ein weißes Schimmel mit einem Sattel besatteln.

Die Spitze durchdrang => drang sauber durch die Brücke über der Nase ins Hirn. Azrael zog den gepanzerten Körper rein, kugelte sich dabei fast die rechts => rechte Schulter aus, und warf ihn zum Späher.

Sein Schwert kam frei und er brachte es mit voller Wucht nach unten.

Der Djinn drehte sich weiter auf seinem Tanz des Todes, ließ Körperteile fliegen und tauchte die ganze Szenerie in ein leichtes Rose => Rosa, dass sich auf den Kleidern ablagerte.

Er durchstieß einen, zog den => die Arme zu ihm runter und griff sich daran hoch.

Du verwendest oft 'rein', 'raus' und 'runter'. In Dialogen ist das erlaubt, in erzähltem Text verwendet man aber besser 'hinein', 'heraus' und 'herunter'.
 
Danke! :D
Wie hats sonst gefallen?

lg
faxi
 
Es hat sich seitdem nicht geändert.
Schöne Geschichte, bildhaft, geheimnisvoll. So etwas mag ich. Blutig ist sie auch.

Ich verstehe nur nicht ganz, warum die dort alle gegeneinander kämpfen.
Ich möchte aber immernoch gern wissen, warum die da alle gegeneinander kämpfen. So wie ich das verstanden habe, gibt es einmal im Jahr in Caldeum ein Schlachtefest, auf dem die sich alle gegenseitig abmurksen.
 
[...]Grad nachgesehen wieviele Wordseiten es bei AoD sind. 183. Und ich schein einige Leser verloren zu haben. Cleglaw, X-ecutor, Spoon ... macht mich iwie traurig, dass se net mehr bei mir gepostet haben.[...]

Okay, okay ;-)

Dann muss ich doch mal wieder was schreiben :D

Ich bin immer noch da :-)

Gruß
X-ecut0r
 
Er guckt doch nach ... :ugly:

@Fenix: hm ... ich hab, denk ich, in AoD behandelt, vllt kann ich es noch ... wir werden sehen

lg
faxi
 
Du hast es in AoD zumindest erwähnt und erklärt *g*

Die Nacht dient als Initiationsritus, dessen Ziel es ist zu Überleben.
Die bereits Initierten haben in dieser Nacht Waffenstillstand, also sind nur die "jungen" auf den Straßen unterwegs.
 
Das erste Aotf (jetzt dürft ihr raten) ist fertig und ... na ja. Ich komm mit The Night nicht weiter.

Aber, ich mach mich dran! :lol:

:hy:
faxi
 
The Night 3[end], ist fertig. Ich geh nochmal drüber, überspring Venom, damit er mal reinguckt und stellt es rein. TwinYawgmoth mäßig im nächten Post :ugly: :lol:
 
viel Freude damit
(das ist der Rohzustand, weil ich zu faul war ;), jetzt könnte ihr eine first hand inpression meiner REchtschraibung erhalten :ugly: )
Kapitel 3

IIn den nächsten fünf Sekunden ergoss sich die Hölle aus Dolchen über sie.
Eine Lawine aus Assassinen kam wie eine Rattenhorde aus der Straße gerannt, wo Irim gespäht hatte, und war über sie hergefallen. Sie rissen Azrael, der genau hinter Irim stand, das Kettenhemd vom Leib und fetzten sich wie ein Wirbelsturm durch die kleine Gruppe. Elysia begann von neuem mit ihren tödlichen Tanz und versank in Trance, ignorierte alle Wunden, die sie von den Dolchen zugefügt bekam. Freya kreischte empört und griff sich die Seele von dem Assassinen, der vor ihr aufgetaucht war. Nach einer reißenden Bewegung hielt sie die Seele in ihren Händen und die Fleischhülle gehorchte ihren Willen vollkommen. Der Junge fetzte sich durch fünf Assassinen bevor er gefällt wurde, Freya entzündete die Seele und nahm das Feuer in sich auf. Irim lag mit mehreren Dolchen im Rücken auf dem Boden.
Klingen fraßen sich durch Azraels Körper, ließen wieder den Geschmack in seinem Mund aufblühen, ließen ihn weitertöten. Er hörte auf zu zählen, verfiel seinen tierischen Instinkten.
Überleben.
Sein Schwert spaltete einen Kopf, die Hirnmasse spritzte gegen seinen malträtierten Oberkörper und das Blut schoss in hohem Bogen gen Himmel. Jemand stach wiederholt von hinten auf ihn ein. Er drehte sich, nahm ein viertel Kopf mit, und schlitzte ihr den Bauch auf. Mit einem Satz sprang er über die Leiche und pfählte de nächsten von oben. Das Schwert kam mit einer Explosion heraus und hüllte seine Sicht in reines rot, was das schwarz-weiße überdeckte.
Elysia schleuderte Blut von sich, ob ihr eigenes oder das, der Assassinen, konnte sie nicht mehr entscheiden. Ihre Schwertspitze nahm Därme, Köpfe und Hände mit. Sie beobachtete im Augenwinkel die Seelenführerin, wie sie einen Assassinen anfasste und seine Knochen in seinem Körper wucherten. Ihre Achillessehnen wurden durchschnitten. Ihre Tanzschritte wurden langsamer, stockender. Mehrere Dolche rissen sie auf und sie fiel.
Der Körper blieb tot stehen. Seine Knochen haben gewuchert, Speere ausgesät und ihn relativ schnell getötet. Sie selbst war selber nur noch ein Wrack. Ein Arm fehlte ihr, sie unterdrückte den Schmerz, und sie weinte unaufhörlich. Sie trauerte jedem Assassinen nach, der getötet wurde. Sie hatte fünf Seelen berührt, mehr hielt ihre eigene nicht aus, und Geschichten aus Indoktrination, Leid und Leistungsdruck erfahren. Ein Dolch bohrte sich in die Mitte ihrer Brust, blieb schwingend stecken. Das Vibrieren in ihrem Brustkorb beruhigte sie ein wenig und weckte wieder den Überlebensinstinkt. Mit der noch vorhanden Linken griff sie nach vorne, verlor drei Finger, und berührte einen Assassinen im Gesicht. Knochen wucherten erneut, ließen das Fleisch in einem roten Schauer aufplatzen und drückten die Gedärme heraus. Ein Golem warf seine Hülle ab und schleuderte Assassinen durch die Luft. Freya selber schloss sich in einem Gefängnis ein und fiel zusammen.
Er hatte mehr Metall als Blut im Körper und stolperte über die Leichen, die er selber zu verantworten hatte. Sie hießen ihn beinahe warm willkommen als vornüber fiel.

´… scheiße, scheiße, scheiße! ´, zischte jemand verzweifelt. Etwas Raues strich über seinen Rücken, suchte nach dem Hals, Hände drehten ihn um und die Zunge leckte ihm die Wunden. Seine Sicht klärte sich ein wenig, immer noch rot guckte er in ein knochenbleiches Gesicht, das sich die Lippen aufgebissen hat. Freya war immer noch mit seinen Wunden beschäftigt. Irim machte sich sorgen um sie. Sie hatte sich in ihr selber eingeschlossen, sprach kein Wort. Nachdem die Mauer eingestürzt war kroch sie sofort auf Azrael zu und zog ihm die Dolche aus Körper, um sein Blut trinken zu können. Zu guter letzt hinterließ sie einen roten Abdruck in der Nähe seines Bauchnabels und fiel zur Seite. Sie seufzte. Irim nahm das als ein Zeichen der Zustimmung auf und kippte den Restinhalt der Flasche in den Mund seines Freundes. Die Augen wurden klarer, verloren ihren glasigen Ausdruck und wirkten nur noch erschöpft.
Er durchsuchte fanatisch den Beutel, schob die Handkette zur Seite, kramte nach weiteren Tränken und brachte die letzte Flasche heraus. Er kippte die Hälfte über den Körper von Azrael und flößte Freya soviel ein wie möglich. Danach kippte er den Rest über sie. Elysia war nirgends zu sehen.
Verzweifelt kauerte er sich hin und guckte sich hoffnungslos um. Jemand legte ihm eine Hand auf die Schulter. Es war Azrael der sich aufgerafft hatte. Beide nickten und Azrael begann sich neu einzukleiden. Freya blieb weiterhin bewusstlos. Aus den Augenwinkeln betrachtete er ihre blutroten Lippen, die im krassen Kontrast zu ihrem bleichen Gesicht standen; trotzdem stellte er die Frage.
´Hat sie mein Blut getrunken? ´
´Und etwas Komisches Gemacht. Ich dachte ich hätte etwas Transparentes über dir Gesehen. ´, antwortete Irim müde, ob vom Blutverlust oder der Verzweiflung.
Wie ein Aasfresser grub er sich durch die Leichen, suchte nach passenden Kleidungsstücken, die er dann auf einen Haufen türmte. Die Brosche hatte er verloren. Schließlich setzte er sich in den Haufen und tat es Irim gleich.
Was hat die Nacht noch einen Sinn für mich? Wenn ich ohne Brosche zurückkomme bin ich verstoßen. Ich könnte zu den Nordmännern gehen, aber ich habe nicht genug Hände und in meiner Verfassung …, er führte Selbstgespräche die im Kreis liefen und versuchte zu rekonstruieren wie viele Assassinen er getötet hatte. Eins, zwei, drei, vier … sieben. Drei zu wenig. Elend schnitt er die Hände ab und hakte sie fein säuberlich ein. Freya rührte sich wieder, ein kleiner Hoffnungsschimmer tat sich vor ihm auf. Irim nahm eine Handvoll Kleidungsstücke und wickelte die Seelenführerin damit ein.
Sie flüsterte es Unverständliches für Azrael, der gerade über die Leichen kletterte.
´… drei Stunden. ´
´Habt ihr eure Broschen noch? ´, fragte Irim. Freya nickte, Azrael tippte auf seinen blanken Oberkörper. ´Verdammt! ´, zischte Irim und Azrael nahm sich einen Mantel. ´Was willst du jetzt tun? ´
´Heroisch sterben? Du schulterst Freya während ich euch den Rücken freihalte. ´, er faltete die Karte auseinander und suchte nach einen Fixpunkt. ´Wir sind tief in der Nordstadt. Drei Stunden stellen das Minimum an Zeit dar, die wir bei unserer Verfassung brauchen. ´
Irim schaute seinen Freund irritiert an. Azrael neigte nicht zu Himmelfahrtskommandos.
´Das ist nicht dein Ernst, oder? ´, fragte Irim und stand auf. ´Hast du dir den Kopf gestoßen? Das ist reiner Selbstmord! Das einzig Kluge ist es hier zu warten! ´
Sein Freund hob eine Augenbraue und spuckte Blut aus. ´Drei Stunden ausharren? Und dann nochmals fünf Stunden für die Rückkehr? Das ist Selbstmord. Wir verlieren alle Blut, acht Stunden heißt, dass wir uns hier und jetzt das Schwert in die Brust stoßen können. ´, fauchte er zurück und zeigte auf die Seelenführerin. ´Sie hat uns beiden das Leben mehr als nur einmal gerettet. Jetzt heißt es Schulden zurückzahlen! ´, zischte er gefährlich nah an Irims Gesicht. Dieser grinste auf einmal.
´Ich hab’ dich noch nie so entbrannt auf etwas gesehen. ´, meinte er neckisch. ´Kann es sein, dass du auf sie stehst? ´
Ihm antwortete eine Ohrfeige.
´Das heißt wohl `Nein`´, seufzte er und rieb sich Wange. Er guckte sich um, versuchte es so zu sehen, wie Azrael und entdeckte den roten Fleck, der sich langsam unter den Lagen von Umhängen, in die Freya gewickelt war, abzeichnete. Schweigend nickte er und hob sie hoch. Sie war erstaunlich leicht.
´Das heißt wohl `Ja`´, flüsterte Azrael und zog sein Schwert. Getrocknetes Blut und Hautfetzen klebten an der schartigen Klinge. ´Gut. Wir gehen gerade aus, dann links, zweite rechts und dann den langen Weg zur Erlösung. ´, erklärte Azrael und senkte die Schwertspitze.
´Ich glaube wir werden frühestens mittags ankommen. ´, vermutete Irim und zuckte mit seinem Kopf zum Horizont, wo sich schon ein feiner, rosa Streifen abzeichnete. Azrael schluckte und sie setzten sich in Bewegung. Die engen Gassen wirkten auf einmal so vertraut und sicher. Er unterdrückte den Brechreiz, den er jedes Mal bekam, wenn er einen kleinen Hauch in seinem Nacken spürte. Man hatte sie schon vor ihrer Flucht entdeckt. Aber sie sollten nicht schnell sterben, ausbluten wie ein Tier, so sollte ihr Tod aussehen. Sie bogen nach rechts, kamen auf einer der zwei Hauptstraßen und Irim stoppte, Azrael prallte von hinten gegen seinen Rücken.
Er zischte wütend, Irim drehte sich zu ihm um. ´Da können wir nicht lang! ´, zischte er ängstlich. Azrael drückte sich an ihm vorbei und trat in ein Schlachthaus von Straße ein. Leichen waren an die Straßenränder geschoben und boten ein schauriges Bild aus verschmierten Blut und den Gesichtern des Todes. Friedlich, überrascht, ängstlich, schmerzhaft, keine Übergänge. Ihr Blut sickerte zwischen das Pflaster und erzeugte bei jedem Schritt ungewollte Laute. Der blasse Schein des Mondes schien rosa zu sein.
´Wir haben den Mond mit Blut gefärbt. ´, meinte Azrael schulterzuckend und drehte sich zu Irim um.
´Hier müssen wir aber lang. ´
´Sie werden uns umbringen. ´
Azrael zog seinen Freund zu sich hin, für Außenstehende hätte aus genauso gut eine Umarmung sein können. ´Hör mal zu. Sie haben uns schon längst entdeckt. Sie könnten uns schon längst umbringen, warum nicht? Befehle, Sadismus. Die einzigen zwei Möglichkeiten. Bei Befehlen haben wir Glück, bei Sadismus … verkaufen wir unsere Leben für einen hohen Preis. ´, zischte er ihm wütend ins Ohr und ließ ihn wieder los. Irim nickte noch bleicher und trabte voraus. In seinem Schatten folgte ihm Azrael.
Ich muss immer sehr lang ohnmächtig gewesen sein. Kam ihm plötzlich in den Sinn während er lief und darüber nachdachte warum es schon so spät war. Vor ihm lief Irim, halb verblutet, notdürftig verbunden und verzweifelt. Sein Angstgeruch war so stark, dass Azrael ihn fast riechen konnte. Freya, auf der Schwelle zum Tod, atmete kaum noch, wurde von Irim getragen. Hinter ihm lief Azrael, zerfetzt, mit Narben überzogen und mit einem stumpfen Glanz in den Augen. Sie hielten sich so nah wie möglich am Straßenrand, sprangen vereinzelt über Arme und Beine, niemals über Köpfe. Die Stille drückte wie eine Nadel auf dem Trommelfell. Macht es wenigsten schnell. Der Mond war nur noch eine verblassende Scheibe am Himmel, wurde von der Sonne abgelöst, die erst noch das volle Maß der Grausamkeit enthüllen würde.
Langsam senkte sich die Morgendämmerung auf sie und die ersten Strahlen berührten die Türme der Reichen. Das erste Metall blitze im Sonnenlicht als Azrael sich an Irim vorbei schob und einen Assassinen regelrecht Pfählte. Er schulterte die Leiche, zog das Schwert heraus und warf sie zu den anderen Leichen – haben die das nur für uns getan?. Irim unterdrückte einen Schrei und begann zu rennen. Azrael fluchte hinter ihm und hängte sich an seine Fersen.
´Wills du verrecken?! ´, zischte er wütend und klatschte ihm mit der breiten Seite seines Schwertes gegen die Hüfte. ´Wenn du so weitermachst läufst du dich tot! ´
´Das sind wir doch schon! ´, schrie ihn plötzlich Irim an, der angehalten hatte und Azrael mit einem tritt vom Boden wischte. ´Werf’ nur einmal deinen Stolz weg! ´, brüllte er weiter und Tränen liefen ihm über die Wangen. ´Wir – ich werde hier und jetzt sterben! Kommt nur! ´, schrie er seine Herausforderung gen Himmel und ließ Freya auf Azrael fallen. Er konnte sie gerade noch so auffangen während er aufstand und sah er in erschreckend erfreute Augen.
´Ich wurde noch nie in meinem Leben getragen, außer von meiner Mutter, versteht sich. ´
Mehrere Assassinen landeten auf der Straße, zogen ihre Langdolche und warfen Reflektionen auf die geröteten Steinwände.
´Irim will sterben, kannst du laufen? ´
´Ich bevorzuge es getragen zu werden. ´
´Kannst. Du. Laufen? ´
´J-Ja. ´
Azrael schnitt die Umhänge auf und sie schälte sich heraus. Irim kreuzte längst seine Schwerter mit den Assassinen.
´Willst du ihm nicht helfen? ´
´Ich habe längst meinen Stolz weggeworfen. ´, antwortete Azrael darauf und lief los, schnitt einen Assassinen nieder, der sich von hinten an Irim anschleichen wollte. ´Jetzt will ich nur noch überleben. ´
Freya konnte den Unterton nicht richtig einordnen, verstand ihn aber als bitter-ironisch. Sie versuchte mit ihm mitzuhalten, japste mehrmals nach Luft und fiel dann auf die Straße. Da sie mit der verstümmelten linken Hand ihren rechten Armstumpf umklammerte, kam sie schmerzhaft auf und schälte sich die Haut vom halben Gesicht. Den Schrei konnte sie sich nicht verkneifen. Azrael hob sie fluchend auf und lief weiter, begann ungewollt zu fließen. Nach einiger Zeit schloss er die Augen und allein seine verkrampfte Atmung und die Schmerzen an seinem Körper begleiteten ihn. Viel leichter zu ertragen als das, was er mit den Augen sah. Eine endlose Straße, die sich zwischen zwei besudelten Häuserreihen entlang zog und die ihm vertrauten Gebäude einfach nicht näher kamen. Er bemerkte nicht wie mehrere Assassinen hinter ihm landeten und ihm leise folgten.
Langsam und leise begann sich die Stimme namens Verzweiflung zu äußern.
´Du wurdest zum Kämpfen ausgebildet. Das sind indoktrinierte Mörder. Du weißt, was das bedeutet und willst dich immer noch nicht ausliefern? Lass doch diesen Körper fallen. Sie wird sterben, egal was du tust. Und deine Beine fangen gleich Feuer, sie brennen schon richtig. ´, das einzige Problem war, dass ihm die Stimme schockierend bekannt vorkam. Miyo?.
Der saure Geschmack kam wieder. Diesmal fühlte er sich seltsam willkommen an. Setzte sich hinter der Zunge fest, schickte Beben durch seinen ganzen Körper. Im Lauf schulterte er Freya, sie keuchte als sich plötzlich eine Schulter in ihren Magen bohrte. Mit der freien Linken zog er ein Wurfbeil und machte mehrere Ausfallschritte nach vorne. Beim letzten senkte er seinen Oberkörper soweit runter, dass er nach hinten gucken konnte ohne seinen Rücken zu verrenken, oder sich umzudrehen. Das Beil fand schnell und schmerzlos sein Ziel. Er richtete sich wieder auf und nahm Freya von seiner Schulter.
´Das tat weh. ´, quengelte sie kindisch und schwang ihren Kopf kraftlos gegen seinen linken Arm.
Etwas ritzte seinen rechten Mokassin von hinten. Er machte mehrere angsterfüllte Sätze nach vorne, kam ungeschickt auf, sein Fußgelenk knackte. Kein lautes Knacken, es war ein Knacken, dass sich nur durch die Knochen fortpflanzte, als ob etwas zwischen zwei Steinen brach. Schmerz bildete sich wie ein Ring um den Fuß und er stolperte. In der Luft wurde er mittels eines Trittes gedreht und die Haut an seinem Rücken schabte sich in Rollen ab oder verbrannte, als er auf dem glatten Stein aufkam.
Zwei Füße nagelten seine Arme auf den Boden fest und blitzendes Metall kam auf ihn herunter. Durchbohrte Freya und blieb in einer seiner Rippen stecken. Das einzige was ihn kümmerte war das Gesicht unter der Kapuze.
Miyo!
Er zog seine rechte, durch das Blut schlüpfrige Hand unter dem Mokassin hervor das Handgelenk mit dem Messer, drehte es bis es knackte und den Langdolch losließ. Dann drehte er sich auf die rechte Seite, zog sie mit und hämmerte seine linke, nun freie Faust gegen ihre Nase. Sie entwand sich ihm, blieben mehrere Schritte schockiert vor ihm stehen. Er stand auch auf, hatte Freya zwischen seinen Füßen und riss das Messer aus ihr heraus.
Langsam verschob er seine Stellung und hob das Langmesser, hatte das Mädchen, dass er auf einem längst vergessenen Neujahrsfest getroffen hatte, direkt vor der Klinge. Er wurde brutal zur Seite gewischt, ein bulliger Assassine stand vor ihm und brüllte ihn an.
´Wie kannst du es wag- ´, weiter kam er nicht. Azrael hatte ihm die Hand in den Mund gerammt und verhakte seine Finger hinter seinem Unterkiefer. Dann zog Azrael, half mit dem Langdolch nach. Schließlich hielt er einen Unterkiefer samt Zunge und abgerissenen Wangen in der linken Hand. Das Leiden des Assassinen wurde von einem Wurfbeil erlöst, das Azrael gar nicht wahrnahm.
Er hatte sich wieder Miyo zugewandt, die ihn flehend anguckte.
Der erste Stich weckte sie auf. Der zweite Stich verfehlte sie. Der erste Streich durchtrennte ihre linke Wade. Der dritte Stich machte ihre Hüfte nutzlos. Der zweite Streich ihre Arme. Der vierte Stich sollte töten. Paladine.
Er fiel fast in eine Klinge, reaktiv sprang er über sie, zog seine Beine an und kam schmerzhaft auf, weil er sich auf dem Rücken abrollen musste. Der Paladin stand über Miyo, die blutend auf dem Boden lag und hustete, guckte ihn gehässig an und verschwamm. Eine Wand aus Eisen traf ihn. So kam es ihm zumindest vor. Er wurde nach hinten geschleudert, die Schmerzen in seinem Rücken überwältigten ihn als er wiederholt über den Stein schlitterte und er schrie.
´Schrei nur Häretiker. ´, meinte der Paladin gleichgültig und brachte sein blitzendes Schwert runter. Der Langdolch half wenig. Er zersplitterte. Von Eis zerfressen, mit Feuer gedehnt und mit Blitzen umspielt flog es durch die Luft. Azrael brachte sein rechtes Bein hoch, hoffte, dass der Paladin dort nicht gepanzert sei und hämmerte sein Schienenbein gegen den Schritt seines Gegners. Er torkelte nach hinten. Keuchte abgehackte Wörter. Azrael raffte sich auf, spuckte Blut und zog sein Schwert. Er sprang nach vorne, die Schwertspitze direkt auf das Gesicht des Paladins gerichtet und brachte sie mit voller Wucht herunter. Etwas traf seine Klinge, ließ sie gegen den Brustpanzer stoßen. Das Schwert rutschte ab – Fett – und er prallte mit seinem Kopf gegen den stählernen Helm.
Benommen richtete er sich auf, die Wunde an seinem Kinn ist wieder aufgeplatzt und er hatte sich die Mundhöhle aufgebissen. Nochmals spuckte er Blut aus und wischte sich die Lippen ab. Zwei Gestalten kamen ihm entgegen. Er konnte nicht erkennen, wer es war, aber sie bewegten sich ziemlich schnell. Er hob das Schwert, zitternd nahm er eine relativ feste Stellung ein und machte sich bereit den ersten aufzuspießen.
Etwas traf ihn am Kopf und er fiel um. Die Platzwunde blutete nur spärlich.
Sie liefen an ihm vorbei, schnitten ihm Grimassen und lachten feindselig. Die letzte Beleidigung.
´Danke, dass du uns den Weg frei gemacht hast! ´, rief einer und fällte den Paladin im Vorbeigehen. Bevor er wieder in Ohnmacht fiel sah er, wie Miyo davongetragen wurde.

Seine Rückkehr war weniger glorreich. Er schleppte sich so gut wie tot in den Stützpunkt, das Schwert hatte er zurückgelassen, um weniger tragen zu müssen, und erbrach Wasser auf den Boden. Das erste, was er erblickte war Irim, der ihm eine Brosche an den Gürtel klatschte und ihn stützte.
´Wie has’ du den das geschafft? ´, fragte Azrael leise während er zu Hirov geschliffen wurde.
´Elysia. ´, antwortete sein Freund und grinste. Er drehte Azrael um, nahm die Brosche ab und warf sie zurück in die Schüssel, die Rose war vollkommen mit vertrocknetem Blut beklebt.
´Wie viele hast du eigentlich getötet, oder ist das dein eigenes Blut? ´, fragte der Mann in seinen mittleren Jahren mit einem spöttischem Grinsen. Als Antwort wurde die Tür aufgetreten. Abeleu, ein Nordmann, stand wutschnaubend unter der Tür und trat in den Schankraum. Als er Azrael erblickte stapfte er auf ihn zu und gab ihm eine Kopfnuss.
´Wach endlich auf! ´, zischte er ihm und mehrere Speichelfäden lösten sich von seinen Lippen. ´Dich so demütigen zu lassen! ´ Der Beutel wurde ihm gegen den Bauch gedrückte und Abeleu verschwand wieder.
Irritiert starrten die Eidwahrer zur Tür und zu Azrael, der auch die Augenbrauen hob. Schließlich straffte er sich und wischte sich den Speichel vom Gesicht. Er trat mit flatterndem Herz vor Hirov und öffnete seinen Beutel, zog das Seil Haken für Haken heraus und ließ es wie einen grotesken Darm auf den Boden fallen.
´Zähl selber. ´, sagte er und spuckte wieder Blut. Direkt vor Hirovs Füße.

Er saß da wie eine Mumie. Der Wagen rollte weich über den Sand und sprang manchmal leicht auf. Er wurde von Caldeum weggebracht. Der Karawanenführer, ein alter Soldat namens Schädelbrecher, brachte ihm einen Wasserschlauch.
´Der muss für drei Tage halten. ´, wies er ihn an und ging wieder, bekam Azraels Nicken gar nicht mit.
Weg von der ganzen Scheiße… , dacht er bitter und ging den letzten Tag nochmals durch.
Abends wurden die Heiler fertig. Legten ihm die letzten Bandagen und flößten ihm nochmals diese leicht süß riechende Flüssigkeit ein. Er kam in den Stützpunkt zurück, nur um zu sehen wie die Überlebenden von ihren Eltern getröstet wurden. Allein Iunas guckte ihn traurig an. Verbittert schleppte er sich die Treppen hinauf. Wrex und zwei andere hatten ihn abgepasst und zusammengeschlagen. Als sie fertig waren stand Azrael wieder auf leckte sich die Mundhöhle ab. Kein Blut, sie sind Müde.
´Warum eigentlich? ´
´Du hast Scheiße gebaut. ´
´Wie? ´
´Hirov beleidigt. ´
´Er hat auch auf mich angesetzt? ´
´Nur Wrex. ´
Azrael hatte sich den genannten Eidwahrer gegriffen und zu sich ins Zimmer gezogen.
Die Mumie seufzte wieder und ihr Nebensitzer erschauderte ein wenig.

Er schloss ab und führte den ersten Schlag aus. Die Bandagen auf seinen Rücken zogen etwas, hielten aber. Wrex torkelte, bekam einen tritt in die Magengrube. Die Tür wurde aufgebrochen. Azrael packte ihn an den Haaren und rannte in den Gang hinaus. Elysia stand da und rieb sich die Schulter, hatte einen etwas ängstlichen Ausdruck auf dem Gesicht. Er drückte sie beiseite und rammte den Kopf in seiner Hand gegen die Holzwand. Einmal. Zweimal, Elysia schrie. Dreimal und der Körper wurde schlaff. Viermal und ein knacken setzte ein. Fünfmal und Blut spritzte. Sechsmal und ihm wurde selber auf den Kopf geschlagen. Siebenmal und der Schädel barst. Achtmal und er fiel selber in Ohnmacht.
Mitten in der Nacht hielten sie noch ein Tribunal ab.
Er saß in der Mitte des Schankraumes, vor ihm saßen Hirov und Iunas als Oberpriesterin. Auf den Bänken die Eltern und Geschwister von Wrex. Leute, die er noch nie gesehen hatte und einige Eidwahrer.
´Die Strafe lautet Hinrichtung. ´, fing Hirov an. Iunas guckte ihn mit einem scharfen Blick an.
´Nein. ´, sagte sie kalt. ´Hast du etwas zu deiner Verteidigung vorzubringen? ´, fragte sie ihn dann nachdem sie Hirov zurechtgewiesen hatte.
Azrael hob eine Augenbraue, verzog seinen Mund. ´Notwehr. Er und zwei andere haben mich angegriffen. ´
´Wann? ´
´Vor ungefähr fünf Stunden. ´
´Hatten sie Motive? ´
´Wrex einen Befehl, die anderen beiden waren Mitläufer. ´
´Befehl? ´, fragte Iunas verwirrt.
Azrael nickte. ´Hirov, ´, er guckte ihn an. ´hat ihn auf mich angesetzt, weil ich ihn beleidigt habe. ´
Iunas nickte und rieb sich ihr Gesicht. Hirov ergriff die Gelegenheit.
´Das ist eine Lüge. ´, sagte er unverblümt. ´Du hast ihn schon immer gehasst. Deine Tat war reiner Eigennutz. Hinrichtung. ´
Iunas guckte wieder hoch, plötzlich mit riesigen Ringen unter den Augen.
´Hast du Zeugen. ´
´Ja, ich kenne aber ihre Namen nicht. ´
´Wie das? ´
´Sie haben mich mit Wrex angegriffen. Ich habe nicht nach ihren Namen gefragt. ´
´Warum hast du Wrex getötet. ´
´Ein Impuls. Es schien … mir eine passende Rückzahlung zu sein. ´
´Rückzahlung? ´
´Geschehnisse in der Nacht. ´
Die Oberpriesterin nickte müde und gähnte. Guckte in die Runde, entschlüsselte die verborgenen Zeichen.
´Dieser Stützpunkt heißt dich nicht mehr willkommen. Du wirst in den Süden gebracht. Deine Strafe wird abgemildert, weil wir nicht feststellen können ob du bei voller geistiger Zurechnungsfähigkeit gewesen bist. ´, sie zeigte auf seinen bandagierten Kopf und Körper. ´Ansonst musst du immer zehn Meter Abstand von allen Angehörigen von Wrex halten. ´, sie schlug auf den Tisch und gähnte.
Azrael nickte. ´Darf ich noch ein paar Sachen sagen? ´ Iunas nickte. ´Direkt? ´ Sie nickte zögernd.
´Hirov. Du bist ein schmieriger Bastard, der sich seinen Rang erkauft hat. An die Eltern von Wrex, euer Sohn ist zwar kein Bastard, aber nicht minder ein Arschloch wie Hirov. Die beiden Eidwahrer, die mit Wrex gehandelt, nein, alle die, ihr je mit Wrex mitgelaufen seid. Ihr. Seid. Feiglinge. ´, er nickte den Parteien zu und ging hoch. Im Schankraum herrschte ungemütliche Stille.
´Er scheint seine Tat nicht zu bereuen. ´, meinte Hirov.
´Reue ist etwas, was du ihm nicht beigebracht hast! ´, zischte Iunas wütend. ´Halte einmal, nur einmal, deinen Mund! Wenn du unbedingt willst kann ich Wrex Seele dem Tod entzerren und ihn wieder beleben, damit er aussagen kann! ´, führte sie ihre Triade weiter. ´Das, ´, sie zeigte auf die Treppe und den Schankraum. ´ist ein Produkt von dir! Sei froh, dass er aufgehalten wurde! ´ Ihre Wut steigerte sich noch mehr, bis sie nicht mehr reden konnte.

´Einfach weg. ´
´Was? ´, fragte der Junge, der neben ihm saß.
´Einfach weg von der ganzen Scheiße. ´
´Was? ´
´Was? ´, fragte er zurück.
´Du hast etwas gesagt und ich habe es nicht verstanden. ´, erklärte der schwarze Junge.
Azrael zuckte mit seinen Schultern. ´Nichts Wichtiges. Warum bist du auf der Karawane? ´
´Lernen. Die Gilden in Kurast suchen wieder Zauberer. Und du? ´
´Kämpfen. Die Totenbeschwörer brauchen einen zusätzlichen Schwertarm. ´
´Du kannst mit dem Schwert kämpfen? ´, fragte der Adept erstaunt.
´Ja. ´, antwortete Azrael müde und der Adept nickte.
´Stimmt, du musst heilen. ´, sagte er und stand auf. Der Eidwahrer legte sich nach hinten.
´Ich weiß, dass du da bist, Miyo. ´
´Wie? ´
´Ein stechendes Gefühl im Magen. ´
Sie traute sich nichts mehr zu sagen und sprang vom Wagen. Traute sich nicht einmal zu winken während er kleiner wurde und sie anguckte. Traute sich nicht einmal sich zu verabschieden.



Damit ist dieser kleine Spinoff abgeschlossen :kiss:
Danke fürs lesen.
 
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