Hallo Hyde,
vielen Dank für deine schnelle und ermutigende Antwort
Passenderweise habe ich gerade meine Einleitung beendet und kopiere sie einfach mal hoch, in der Hoffnung auf den ein oder anderen Interessenten und wie du schon geschrieben hast, Kritik und gute Tipps
Edit: Wow, bei so vielen Antworten muss ich jetzt wirklich endlich mal was liefern^^
1 Unruhiges Erwachen
Er erwachte mit der unumstößlichen Gewissheit aufziehender, unheilschwangerer Ereignisse. Es schien ein Tag wie jeder andere, aber alles wirkte dennoch etwas verzerrt, wie aus seiner Erinnerung entnommen und um eine handbreit verrückt. Auf dem massiven Holzrahmen seines Bettes sitzend betrachtete er konzentriert den Raum. Seine Frau schlief noch fest, ihre Atmung war tief und regelmäßig. Zunehmend baute sich eine innere Spannung auf, die er nur schwer kontrollieren konnte.
Bleib ruhig, vielleicht hattest du nur einen schlechten Traum. Aber das war es nicht. Auch wenn er sich in der Regel nicht an seine Träume erinnerte, so wusste er es dennoch, wenn er von einem Albtraum aufschreckte. An diesem Morgen gab es einen besonders schweren, kraftvollen Regen. Es war die Art Regen die er unter gewöhnlichen Umständen bevorzugte. Die Tropfen prasselten unaufhaltsam auf die Dächer nieder und erzeugten eine beruhigende Atmosphäre. Er stand auf und ging vor die Tür um die Ursache seines Unbehagens zu suchen, doch auch draußen fand er nichts ungewöhnliches. Es war dunkel für diese Zeit. Zwar gab es keine Uhr auf seinem Hof, aber sein Zeitgefühl war so ausgeprägt und präzise, dass es sich für ihn gar nicht lohnte den langen Weg zur nächsten Siedlung auf sich zu nehmen um eine viel zu teuere und mechanisch nur unzureichend gefertigte zu erstehen. Dann ging es ihm erneut durch den Kopf.
Es ist zu dunkel für diese Zeit! Die dichte Wolkendecke verwehrte ihm den Blick zur Sonne, doch es bedurfte keiner Betrachtung, er wusste nun mit absoluter Sicherheit was der Grund seines Gefühls und auch der anhaltenden Dunkelheit war. An einem anderen Ort der Erde hätte er vielleicht erkennen können, wie der Mond die Sonne verdeckt und nur mehr deren Ränder sichtbar waren. Er war bei weitem kein Sternenkundiger, aber Konstellationen wie diese waren meist Anlass gemeinsamer Feiern, zu denen alle Familien der weit verstreut liegenden Anwesen zur Siedlung kamen. Es waren noch viele Ernten bis zur nächsten solchen Gelegenheit, was nur einen Schluss zuließ.
Böses zieht auf.
„Aufstehen! Beeilt euch!“ Er durfte nun keine Zeit mehr verlieren. Einst wurde er bereits Zeuge einer solchen Finsternis. Zu dieser Zeit war es sein Vater der aufbrach, um sich dem zu stellen was sich vor dem Antlitz der Menschheit aufbäumte.
„Wir haben eine Sonnenfinsternis! Ihr wisst was das bedeutet, ich muss so schnell es geht aufbrechen. Ceed, es ist nun an dir meine Aufgaben zu übernehmen. Wir haben genug Vorräte gelagert, du brauchst erstmal kein Holz mehr zu sammeln. Stattdessen sollst du dich im Schwertkampf üben, ich gebe dir meine Waffe. Die Klinge ist sehr alt und schwer. Gleich wie viele Seelen sie bereits erlößt hat, ihre Klinge ist unersättlich und es dürstet sie nach Blut. Sei von nun an wachsam mein Sohn, die Diener des Bösen finden ihren Weg selbst hierher, zum Abgrund der Erde. Außerdem sollst du dir eine Rüstung schmieden. Spare nicht am Erz und arbeite sorgfältig.“
„Ich werde alles erledigen wie du es mir aufgetragen hast, aber kannst du nicht bleiben? Wir können uns hier verteidigen und Seite an Seite kämpfen!“
„Es gab bereits eine solche Schlacht. Lange bevor du geboren wurdest. Viele dachten wie du und kümmerten sich nicht um die ersten Anzeichen. Das Leben ging weiter, die Sonne erstrahlte bald wieder am Himmel und die Finsternis geriet langsam in Vergessenheit. Doch es kam der Tag an dem das Unheil seinen Lauf nahm. Kreaturen so schrecklich wie zahlreich fielen über die großen Städte her und selbst die uralten Wehranlagen der vergangenen Zeiten wurden restlos zerstört. Keine der alten Städte überlebte diesen Tag und es grenzt an ein Wunder dass diese Übermacht zurückgeschlagen werden konnte. Wie dies geschah ist unklar, es gibt keine schriftlichen Überlieferungen. Manche sagen eine letzte verzweifelte Armee um den König hätte den Sieg errungen, andere erzählen von einem gigantischen Wesen aus den Urtiefen der Meere das für uns kämpfte, doch sicher ist nur, dass die Narben dieses Kampfes noch lange nicht verheilt sind. Wir dürfen diesmal nicht mehr zögern, wir müssen jedes Unheil im Keim ersticken! Helft mir nun beim Packen meiner Ausrüstung, ich möchte noch heute Aufbrechen.“
Während also seine Frau und Tochter sich um das Einpacken der notwendigsten Dinge kümmerten, stieg er mit seinem Sohn auf den staubigen Dachboden. „Bald endet der Lange Regen. Nutze diese Zeit um das gesamte Dach zu prüfen und zu reparieren. Du darfst nichts übersehen, denn in der folgenden Regenzeit gibt es keine Möglichkeiten mehr auszubessern. Hilf mir jetzt aber dabei die Truhe zu öffnen, das Holz hat sich mit den Jahren verzogen und das Schloss ist verrostet.“
Mit brachialer Gewalt gelang es den beiden die gewaltige Truhe zu öffnen, und ein leichter blauer Schimmer erleuchtete den Dachboden.
„Die Runen haben nach all den Jahren ihre Kraft nicht verloren. Ich hatte gehofft diese Rüstung, wenngleich sie mir sehr viel bedeutet, nie wieder anlegen zu müssen.“
„Ein Siegel des Königs, warst du etwa in der Legion?“
„Das bin ich noch immer. Auch wenn unser Königreich und mit ihm die Zivilisation wie wir sie kannten, untergegangen ist, so gibt es noch immer vereinzelte Festungen mit hochrangigen Offizieren, bemächtigt Rekruten offiziell aufzunehmen. Auf der Suche nach meinem Vater beschloss ich einfacher Soldat zu werden, da das Reisen unter königlichem Wappen deutlich einfacher war und noch immer ist. Ohne Order des Königs ist die Legion dazu verpflichtet in der zugeteilten Region Frieden zu sichern und die Einhaltung der Gesetze durchzusetzen. Der König ist jedoch gefallen und der Eid der Offiziere hindert sie daran die Armee neu zu strukturieren. Kommandeure der Festungen sind dazu verdammt dem langsamen Zerfall zu trotzen, ohne Aussicht den Kampf zu gewinnen. Sie nahmen mich also auf um die Autonomie der Festung zu sichern, doch als die Nahrungsmittel knapp wurden entließ mein Kommandeur ein Großteil der Truppen in Rufbereitschaft. Ich glaube nicht dass die Leuchtfeuerlinie bis zu uns noch intakt ist, aber ich habe auch nicht vor bis dahin abzuwarten. Mein erstes Ziel wird das Kloster sein, vielleicht gibt es dort einen Truppenverband dem ich mich anschließen kann.“
„Warum denn das Kloster? Was haben die Mönche dort mit der Legion zu tun?“
„Das Kloster war einst Niederlassung des Ordens. Die Mönchen lebten dort in Askese und in Harmonie mit den angrenzenden Städten. Doch vor der letzten Finsternis gewann die Armut in den Städten Überhand und die Kriminalität stieg an. Es kam als Folge zu Überfällen auf Karawanen durch Wegelagerer. Da aber das Kloster in den Berg hineingebaut wurde, und der Gebirgspass durch dessen Hallen führt, quartierte der König dort Truppen ein, um die Handelsrouten zu schützen. Seit dieser Zeit teilten sich die Mönche die Mauern mit den Soldaten des Königs. Aber genug jetzt, hilf mir beim Anlegen der Platten.“
Sein ohnehin kräftiger Körperbau wurde durch die imposante Rüstung nur noch mehr hervorgehoben. So stand er also, in voller Montur und ausgestattet mit Proviant für die wochenlange Reise, bedächtig im Regen und blickte auf seine traurig winkende Familie zurück, die er womöglich niemals wieder sehen würde.
Bitte Herr, halte deine schützende Hand über meine Familie und schenke mir die Kraft dem Bösen Einhalt zu gebieten.
Kaum hatte er sich abgewandt um den beschwerlichen Weg zu beschreiten, da entdeckte er in weiter Ferne, tief in der Dunkelheit ein winziges Glimmen wie ein einzelner Stern am nächtlichen Firmament.
Ist das ein Leuchtfeuer? Dann soll es so sein, meine Pflicht ruft und ich folge.
Jetzt bin ich gespannt auf euer Feedback
Und direkt noch eine kleine technische Frage..
In meinem ersten Post möchte ich die nachfolgenden Kapitel (sofern erwünscht
) verlinken, aber bei mir öffnet sich dafür ein neuer Browser-Tab.. liegt das an meinen Einstellungen oder gibt es einen HTML-Code den ich für einen Link im bestehenden Tab einsetzen kann?