Gerade in dem für Informatiker interessanten Taiwan wird allerdings was anderes gesprochen.
Das stimmt so nicht. In Taiwan gilt auch Hochchinesisch (Putonghua) als Amtssprache.
Es gibt zu kleinen Teilen eine Vermischung mit dem Taiwanesischen Dialekt (wo halt ein Bestimmtes Wort mal anders ausgesprochen wird, aber die Schreibweise gleich bleibt), aber nur im Alltag und nicht bei Kommunikation auf internationaler Ebene im Arbeitsbereich(auch zwischen Taiwan und China).
Das ist allerdings auch auf dem chinesischen Festland der Fall und dort oft heftiger als auf Taiwan. Die Eigenheiten lassen sich schnell lernen und sind wie gesagt nur vereinzelt anzutreffen (mein Lieblingsbeispiel: Wenn man auf chinesisch nach einem Mülleimer fragt (Laji / 垃圾) bedeutet die gleiche Aussprache auf Taiwan Zungenkuss, auf Taiwan werden die Zeichen LeSi gesprochen).
Kann es eigentlich sein, dass es "Chinesisch" gar nicht gibt? Da soll es in jeder Provinz einen anderen Dialekt geben, der sogar für Originalvollblutchinesen unverständlich ist.
Viele Regionen haben ihren sehr eigenen Dialekt, welcher aber oft nur noch von Älteren gesprochen wird. In Minderheitengebieten wie z.B. der Inneren Mongolei herrscht noch eine stärkere Verbreitung, diese schrumpft aber stetig. Auffälligste Provinzen, wo selbst bei der jungen Bevölkerung die Dialekte/Sprachen noch stark verbreitet sind, sind wohl Guangdong/Kanton, Hong Kong, Xinjiang und Tibet (Gründe dafür kann man sich Größtenteils denken).
Amtssprache ist und bleibt aber Hochchinesisch (wie du bereits angemerkt hast) und darum geht es hier nunmal

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Ich hatte das als Kurz an der Sprachenschule der Uni neben dem Studium vor. Das heißt halt, dass es von vorne herein eine Nebenrolle spielen wird und es zugleich schwer wird, mal eben ein Jahr in das Land zu gehen. Später in Verbindung mit einem Auslandssemester dann wohl eher.
Japanisch oder Chinesisch sind nicht unbedingt Sprachen die man so nebenbei beim Studium gut lernen kann. Da man vor allem zu Beginn noch viele Hürden überwinden muss in Bezug auf Sprechen und schreiben/lesen, muss man viel Zeit investieren. Da ist es mit einmal in der Woche nicht getan, und das stiehlt dir dann natürlich Zeit, die du in deinem Hauptfach benötigst und auch für dein Leben abseits der Uni

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Soweit ich weiß werden auch eher selten umfassende Chinesisch-/Japanischkurse an Hochschulen oder anderen Einrichtungen angeboten und einmal die Woche reicht wie bereits gesagt nicht. Aber da musst du dich einfach mal informieren.
Aber es stimmt schon, Chinesisch braucht man nicht wirklich, aber genausowenig würde man Japanisch benötigen, es läuft eben doch alles auf Englisch ab... sind halt nur die BWLer in den Personalabteilungen die meinen "Hey, der kann Chinesisch, super!" und real ist das eigentlich pupsegal.
Es ist nicht "pupsegal" ob man als Firma einen chinesischsprechenden Kommunikator hat. (Ich schreibe jetzt nur zu China aber beziehe mich da zum Teil auch mit auf Japan, aber als Sinologe liegt mein Fokus natürlich auf China) Im asiatischen Raum ist es nämlich noch üblich nicht sofort Geschäfte abzuschließen, sondern sich erstmal anzunähern. Das reicht weiter als nur ein Geschäftsessen. Das dehnt sich gern mal auf 2-3 Essen mit anschließendem Karaoke, so blöd das klingt, aus. Wenn man da jemanden zur Hand hat der die Sprache kann, gestaltet sich die Annäherung natürlich einfacher und schafft auch eine Vertrauensbasis. Nur die mittlerweile wirklich großen chinesischen Firmen scheren sich da jetzt einen Dreck drum.
Für Deutsche Firmen ist es zudem interessant die Option zu haben, einen Mitarbeiter in ihre Ausstelle nach China schicken zu können, der mit den Arbeitern reden kann (die können nämlich fast kein Englisch). Wenn er außerdem im Alltag ohne Sprachhindernisse zurecht kommt, ist er noch eine Stütze im Unternehmen und bleibt als verlässlicher Partner vor Ort und zieht nicht frustriert ab, weil ihn die Barriere stört.
Es gibt zudem genug Beispiele in deutschen Firmen, die in ihren Büros auch in Deutschland Leute sitzen haben, welche sich um die Kommunikation mit ausländischen Firmen in deren Amtssprache kümmern. Das hat auch dem eventuellen Handelspartner gegenüber eine psychologische Komponente.
Für China ist dabei noch interessant, dass viele chinesische Firmen derzeit unbedingt expandieren wollen und mit ausländischen Firmen in Kontakt treten. Dies nehmen sie oft so schnell in Angriff, dass sie sich oft weder Gedanken über ausreichende Englischkenntnisse zur Kommunikation (das Englischniveau was in der breiten Masse Chinas als gut angesehen wird ist erschreckend schlecht) noch über die eigentlichen Rahmenbedingungen in dem jeweiligen Land informieren.