• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

Cloud Computing - Computernutzung ohne PC

Stolperhannes

Diablo-Veteran
Registriert
5 April 2004
Beiträge
1.502
Eine meiner liebsten und einsichtigsten Argumente gegen Bezahl-D3 war immer das "MicroSoft-Argument".

Bill Gates hate bereits vor etwa 10 Jahren öffentlich von einem Betriebssystem "on-Demand" geträumt. Nach dem Einschalten des Rechners, der nur einen rudimentären Betriebssystemkernel besitzt werden nur die benötigten Teile des Betriebssystems aus dem Internet nachgeladen die für die jeweilige Sitzung bzw. jeweilige Situation erforderlich sei... Ermöglicht wird dies durch ein "Hochgeschwindigkeitsinternet".

Die Vorteile würden ja auf der Hand liegen:
- Kostenlose Verteilung des Kernels
- Ständig aktueller Contend
- Ständig neue Updates (zentral) gegen Viren
- Man zahlt nur die Minuten bzw. nur die Module (auch aus Officepaketen), die man benötigt. (Flatrate wurde damals nicht erwähnt)

Das Ganze setzte sich damals (natürlich!) nicht durch...

Heute neu aufgebrüht heißt das Ganze "Cloud Computing". Nur soll diesmal der PC mit eigenständiger Rechenkraft "sterben":

Revolution mit Ansage

Im Artikel werden Wasser- und Stromversorgung aus dem vorletzten Jahrhundert bemüht um dieses *hust* "abstrakte" Thema näher zu bringen. Beim Strom und beim Wasser sind wir keine Selbstversorger mehr. Wir verlassen uns auf den "Netzanschluß". Wir sind dann keine Selbstversorger mehr, aber ersparen uns das Brunnenbohren und Generator aufstellen. Lohnenswert günstiger. (Anm. wirklich? Ich bekomme langsam meine Zweifel...)

Im Artikel geht man sogar zum Thema Rechner noch ein Stückchen weiter. Es wird in etwa gesagt:"Warum lokal Rechenpower vorhalten? Das Internet ist so schnell, dass Rechner schwächer werden können"

Begründet wird dies z.B. mit dem EeePC...

"Und wenn das iPhone den ersten Sargnagel für den Personal Computer darstellt, wird der EeePC ein zweiter. Zwar erinnert das Gerät optisch noch an einen etwas zu klein geratenen gewöhnlichen Laptop. Aber Vieles, was einen Personal Computer bislang ausmachte, fehlt ihm: Festplatte, DVD-Laufwerk und ein hoher Preis zum Beispiel. Der EeePC kostet in der Basisversion knapp 300 Euro, ist auf billig getrimmt, eher ein Surfbrett als ein Computer, und kaum noch in der Lage, umfangreiche Programme zu verarbeiten oder riesige Datenberge zu speichern. Die Kunden können darauf aber offenbar verzichten"

Etwas schwächlich argumentiert der Artikel dagegen:
"Vielleicht liegt hierin auch der größte Schwachpunkt der Idee des Cloud Computings. Wer auf die Rechenkraft eines Personal Computers verzichtet und folglich sämtliche Programme und Dokumente von seiner heimischen Festplatte ins Internet verlegt, ist ohne Onlineverbindung aufgeschmissen."

Die Begründung mit dem EeePC nenne ich ein wenig "Verdrehung der Tatsachen"...
Ich selbst hatte ein Konzept zu einem Rechner erstellt, der dem Konzept des EeePC aus technischer Hinsicht ähnelte. Auch ohne Festlatte große Rechenpower etc.

Nur ging es im übertragenen Sinne darum zwischen Auto und Fahrrad ein Moped zu plazieren. Niemals in der Absicht ein Auto zu verdrängen... Immerhin hat jedes Vehkerhrmittel seine eigenen Aufgaben.

Ich denke, der interessierte Leser dürfte sich hier einen Überblick über den Vorgang verschafft haben. Ich bin mir völlig sicher, aber das scheint einer der schlechtesten Zeit-Artikel zu sein, die ich jemals gelesen habe.


Nachtrag:
Jetzt, beim Nachgooglen von Markus Rohwetter und ältere Artikel finde ich auch solche Dinge:
"Vielleicht sollte man Herrn Rohwetter einen Einführungskurs Internet schenken oder zurück an die Journalistenschule schicken, damit er die Bedeutung des Wortes objektiv lernt."

oder
"Marcus Rohwetter hat für die Zeit einen Artikel zum Rechtsstreit zwischen Viacom/MTV und Google/Youtube verfasst, der nur so vor Lächerlichkeiten strotzt, dass ich da echt was zu sagen muss. Ich bin ja viel gewohnt, aber gleich der allererste Satz ist schon eine bodenlose Frechheit und zeigt, dass der Autor das Konzept „online“ wahrscheinlich nur aus der Eingabemaske seines CMS’ kennt, während er wahrscheinlich AOL für das Internet selbst hält.

>>YouTube ist eine digitale Halde für Videoschrott.<<"

Auf diese Weise neu betrachtet denke ich, ist dieser Artikel anscheinend wieder nur ein Beweis seiner persönlichen Unfähigkeit...
 
Alle Jahre wieder...

Das dieses Thema immer wieder ausgekramt wird ist schon überraschend. Das gute ist aber, das sich das Thema Cloud-Computing, oder wie auch immer es bezeichnet, wird sich immer in der Wolke auflöst, die es seien möchte.

Die Historie beginnt bereits mit den Mainframes der 60er Jahre. Die dicken Schränke standen irgendwo im Keller und die Eingaben/Ausgaben liefen über Terminals die über ein Netzwerk oder auch Modemverbindung weit weg standen konnten.
Zugegeben damals waren Computer auch nur von einer Handvoll von Personen überhaupt zu bedienen.

Dann kam der Personal Computer auf immer mehr Schreibtische und immer häufiger wurde diese auch vernetzt.

Schlaue Menschen kamen auf die Idee einen dicken Server zu nehmen, der alles verarbeitet, und kleine einfache Rechner als Zugangspunkt zu verwenden. Das ganze bekam die schöne Bezeichnung Thin-Client.
Im Unterschied zum Mainframe waren dort interaktive Anwendungen möglich.
Wer schon einmal mit diesen Techniken gearbeitet hat, kennt aber die Probleme. Bei hohen Latenzen im Netz eine stockende Bedienbarkeit, weil nach jedem Aktion erst die Antwort abgewartet werden muss. Glücklicherweise werden eine GUI-Elemente wie der Mauszeiger auf dem Thin-Client berechnet, so dass wenigstens dieser nicht hinterherzieht. Dennoch werden große Teile des Desktops irgendwo auf dem Server berechnet und als zum Client beschickt.
Ergibt ganz fiese Phänomene wenn man ein Video schauen möchte, anstatt den schlancken komprimierten Stream zu senden, werden fast unkomprimierte Einzelbilder geschickt, weil den Client schlicht die Leistung fehlt einen Stream zu dekodieren.

Und heute wird die Technik als Cloud Computing angepriesen.

Ohne Zweifel hat das Konzept die Rechenleistung zu zentralisieren seinen Reiz, sowohl technisch als auch wirtschaftlich, aber es spricht auch jede Menge dagegen.

Abhängigkeit von Onlineverfügbarkeit: Wenn die Verbindung ausfällt ist alles weg.
Redundanz und Datensicherung: Blind auf den Dienstleister der die Cloud-Technik zur Verfügung stellt zu vertrauen ist mutig. Auf lokale Sicherung kommt man nicht drum herum.
Datenschutz: Hier liegt ein enormer Schwachpunkt. Meine Geschäftsdaten irgendwo zu speichern, wo ich nicht einmal kenne wo, fiele mir im Traume nicht ein. Deshalb werden solche Techniken nur firmenintern eingesetzt werden, maximal noch mit gesicherten Zugriffen über das Internet als Transportmedium.
Und ob ich meine persönliche Texte mit einen Google-Word online schreibe, überlege ich mir auch dreifach. Man hat einfach keine Kontrolle darüber was mit den Daten passiert.

IPhone und Ihhh-PC als Abkehr vom herkömmlichen PC zu sehen halte ich für falsch. Das IPhone ist einfach nur ein Telefon mit großem Bildschirm mit dem etwas mobil gesurft werden kann. Arbeiten kann man damit nicht.
Und der EEE-PC ist einfach nur ein PC der die Rechenleistung hat der vor wenigen Jahren noch Standard war. Einen Brief konnte ich damals auch schon problemlos schreiben. (Eine Festplatte ist EeePC sehr wohl enthalten, nur dreht die sich nicht, sondern besteht aus Flash-Speicher. Soviel zur technischen Kompetenz des Artikels an dieser Stelle.)

Meine Prognose:
Vernetzte Anwendungen und zentralisierte Datenspeicherung werden dort verwendet, wo es Sinn macht. Sie werden den PC aber eher ergänzen anstatt zu ersetzten. Nur das Buzzword "Cloud Computing" wird dafür niemand verwenden.

An dieser Stelle noch einen Gruß an Herrn Schäuble, der sich für eine zentrale Speicherung aller Daten sicherlich interessieren dürfte.

Gruß Hasentod.
 
Diese Low-Power Geräte sind doch zur Zeit total in. Linutop, Zonbu und Cherrypal für den Desktopmarkt. Auf dem mobilen Markt kämpfen doch gerade alle größeren und kleineren Hersteller um die Marktlücke "Netbook", die so überhaupt keine Lücke mehr ist.

Ich denke, dass irgendwann einfach mal bei den Leuten angekommen ist - bzw. dass das noch ankommen wird -, dass man für "teh Interwebz", email, Office und Audio/Video einfach keine "state of the art"-Maschinen mehr braucht.

Wer lastet denn seine Hardware schon aus? Ich sitze hier an nem 4 Jahre alten Laptop und bestimmt die Hälfte der Zeit is der Prozessor auf halben Takt runtergetaktet. Die Grafikkarte liegt sowieso brach.
Wenn man nicht gerade Crysis auf hohen Details, CAD oder komplizierte Mathematik betreibt, dann braucht man einfach keine moderne Hochleistungshardware.

Aber es gibt auch moderne Niedrigverbrauchshardware mit den Leistungsmerkmalen von vor 8 Jahren und diese zieht gerade in den Markt ein. Einfach weil sie für alle Anwendungen des ottonormalusers genügt.

Das ist nicht das Ende der Computer wie wir sie kennen, sondern bloß ein Umschwung von Hochleistung nach Niedrigverbrauch im "Consumer/Office"-Bereich. Find ich vernünftig, die aktuelle Leistung des durchschnittlichen Desktoprechners steht doch in keinem Verhältnis mehr zu seiner Auslastung.

Und um auf den Artikel zurückzukommen: Unfug. Der EEE hat mit Cloudcomputing nix zu schaffen, der hat einfach kleine, verbrauchsarme und schwache Hardware, funktioniet aber im Prinzip wie jeder andere Laptop auch.
Das Cloudcomputing wie in dem Link von Leech angewandt hat allerdings mindestens einen Vorteil für den Ottonormalanwender: Kaum Wartungsarbeit. Wenn irgendwas nicht geht wird da angerufen, dann müssen die das Serverseitig fixen. Auch Updates werden wohl automatisch eingespielt.
Aber dieses Konzept ist nicht neu, wie Hasentod bereits sagt, könnte jetzt nur vom Betriebsumfeld ins private Umfeld fließen.

Mit dem Tod der Computer hat das alles nichts zu tun.


Was man aber mithilfe des Hochgeschwindigkeitsinternet und einer engeren Vernetzung der Rechner machen könnte, wäre die ungenutzte Rechenpower sinnvoll zu nutzen. Das nennt man aber nicht Cloud Computing, sondern Distributed Computing. Botnetze setzen das heute schon mit großem Erfolg ein :ugly:
 
Im Heise-Ticker kam gerade diese Meldung zum Cloud-Computing. Zwar auch nicht viel Substanz, aber schon realistischer als der Zeit-Artikel.
 
Zurück
Oben