TwinYawgmoth
Champion des Hains, Storywriter of the Years
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- 14 März 2006
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Einleitung
Wieder war die Glocke ertönt, und Colenzo stand im Thronsaal, sein Herr unbesiegbar grinsend hinter ihm. Schweiß stand auf der Stirn des Verdrehten Schamanen, dessen Erscheinen immer mit Todesangst verbunden war - eine endlose Reihe von Malen war er schon hier angekommen, nur um sofort wieder zu sterben...durchbohrt von Speeren, zerhackt von Schwertern, zu Eis gefroren von Zaubern unglaublicher Stärke, und wann immer er einen Hammer sah, bekam er einen Schreikrampf. Seinen Dienern ging es nicht besser als ihm - sofort schwärmten sie aus, in der leeren Hoffnung, sich irgendwo verstecken zu können, bevor das Inferno sie hinwegfegte, aber sie wussten, sie würden gefunden werden. Sie wurden immer gefunden. Und geschlachtet. Womit hatte er das nur verdient?
Außer natürlich damit, nach einem Leben voller Sünde in der Hölle zu landen und sich danach bis direkt in die Ränge der persönlichen Diener Baals hochzuarbeiten? Ein Weg voller Entbehrungen für seine schwache Dämonenspezies, aber er war immer stolz darauf gewesen, zu Achmel, Bartuc und Venthar zu gehören. Nur Lister hatte er nie ausstehen können. Doch wofür? Für endlose Qual? Das hätte er auch als kleine, schwache, verdammte Seele haben können.
Warum bekam er dieses Mal überhaupt so viel Zeit für seine Gedanken? Warum hatte ihn Baal gerufen? Niemand stand im Thronsaal! Oder...sollte es wirklich einer dieser seltenen Momente sein, in denen die Helden von sie verfolgenden Monstern aus den Vorkammern überrascht wurden und von ihnen niedergemacht wurden, noch bevor er auftrat? Schwache Hoffnung auf wenigstens ein paar Minuten der Ruhe blühte in ihm auf...
"Steh nicht so rum! Hilf mit suchen! Es IST Jemand hier!"
Colenzo zuckte zusammen, als er Baals Stimme, wie ein Erdrutsch klingend, hinter sich hörte.
"Ja...ja, Meister. Ich suche. Ich suche. Ihr auch! Findet den Helden!"
Der lilafarbene Dämon humpelte auf seinen Stock gestützt ein paar Schritte nach vorne, sich demonstrativ umsehend. Sollten diese nutzlosen Kleinen das doch machen...wofür hatte er sie denn?
"Chef! Chef!"
"Ja, was ist denn?"
"Wir können Niemand finden!"
Colenzo schlug sich mit der Hand an die Stirn. Nach und nach trudelten aus allen Ecken des Saals weitere seiner Diener an, jeder mit leeren Händen und dem Bericht, Nichts gefunden zu haben. Gerade wollte ihr Führer mit den Schultern zucken und sich eine Tirade von seinem Meister abholen, als ein gellender Schrei vom Eingang her ertönte.
Kurz darauf rannten zwei seiner Diener heran, die sich bei der Suche am weitesten vorgewagt hatten. Einer musste den anderen stützen, der seinen Arm umklammert hatte, leise stöhnend.
"Was ist los, habt ihr ihn etwa gefunden?"
"Ja...ja! Er ist da draußen und wartet einfach, umgeben von seinen verdammten Wölfen, man kann ihn nicht mal von ihnen unterscheiden! Aber er war es! Er hat ihn gebissen. Gebissen, sage ich!"
Colenzo hob eine Augenbraue.
"Und er hat euch laufen lassen statt euch zu schlachten?"
"Ich verstehs ja auch nicht, Chef! Was jetzt? Wollen wir wenigstens versuchen, ihm seinen Hintern zu...uh..."
"Was ist?"
Der Begleiter des Gebissenen übergab sich vor die Beine seines Bosses. Colenzo sprang angeekelt zurück.
"Gah! Was soll das!"
"Ich...ich fühl mich nicht besonders..."
Colenzos Augen weiteten sich, als er das orange Halo bemerkte, das sich um ihn gebildet hatte...war das nicht auch bei dem anderen...sein Blick schoss zu dem Gebissenen.
Sein Körper lag am Boden, kein Leben mehr darin.
"Nein..."
Der Schamane hob seinen Stab und belebte seinen Diener wieder. So nicht. Da keuchte der Zweite mit dem Halo, fiel auf die Knie und zuckte. Colenzo nickte einem anderen zu, der hinlief und sein kleines Messer in die Kehle des Leidenden stieß. Sobald ihn das Leben verlassen hatte, kehrte es wieder zurück.
"So, und jetzt..."
"Äh, Chef..."
"Was ist denn?"
"Solltest du wirklich in dieser Farbe glühen?"
Colenzo hob langsam seine Hände vor die Augen, und er wusste, es war nicht nur die eisige Faust des Entsetzens, die ihn direkt in die Magengrube traf, es war auch noch etwas Anderes. Schnell sprangen seine Diener von ihm weg, als er auf die Knie fiel, aber schon konnte er bei drei weiteren die orange Aura der Krankheit sehen, die auch ihn umgab und durchdrang. Seine Gedanken trübten sich, als Schaum in seinen Mund stieg, und das Atmen wurde immer schwerer...
Kurz, bevor seinen Augen sich bis zur nächsten Wiederholung seines ewigen Sterbekreislaufs schlossen, sah er einen seiner Diener, der der Vergiftung entkommen war, von einem Speer durchbohrt werden. Für ihn...endete es wenigstens...schneller...seine Uhr...tickte...die Sekunden...dehnten sich in Ewigkeiten der Agonie...
Diese verdammten Wolfsdruiden...
0. A Clockwork Orange
Wieder war die Glocke ertönt, und Colenzo stand im Thronsaal, sein Herr unbesiegbar grinsend hinter ihm. Schweiß stand auf der Stirn des Verdrehten Schamanen, dessen Erscheinen immer mit Todesangst verbunden war - eine endlose Reihe von Malen war er schon hier angekommen, nur um sofort wieder zu sterben...durchbohrt von Speeren, zerhackt von Schwertern, zu Eis gefroren von Zaubern unglaublicher Stärke, und wann immer er einen Hammer sah, bekam er einen Schreikrampf. Seinen Dienern ging es nicht besser als ihm - sofort schwärmten sie aus, in der leeren Hoffnung, sich irgendwo verstecken zu können, bevor das Inferno sie hinwegfegte, aber sie wussten, sie würden gefunden werden. Sie wurden immer gefunden. Und geschlachtet. Womit hatte er das nur verdient?
Außer natürlich damit, nach einem Leben voller Sünde in der Hölle zu landen und sich danach bis direkt in die Ränge der persönlichen Diener Baals hochzuarbeiten? Ein Weg voller Entbehrungen für seine schwache Dämonenspezies, aber er war immer stolz darauf gewesen, zu Achmel, Bartuc und Venthar zu gehören. Nur Lister hatte er nie ausstehen können. Doch wofür? Für endlose Qual? Das hätte er auch als kleine, schwache, verdammte Seele haben können.
Warum bekam er dieses Mal überhaupt so viel Zeit für seine Gedanken? Warum hatte ihn Baal gerufen? Niemand stand im Thronsaal! Oder...sollte es wirklich einer dieser seltenen Momente sein, in denen die Helden von sie verfolgenden Monstern aus den Vorkammern überrascht wurden und von ihnen niedergemacht wurden, noch bevor er auftrat? Schwache Hoffnung auf wenigstens ein paar Minuten der Ruhe blühte in ihm auf...
"Steh nicht so rum! Hilf mit suchen! Es IST Jemand hier!"
Colenzo zuckte zusammen, als er Baals Stimme, wie ein Erdrutsch klingend, hinter sich hörte.
"Ja...ja, Meister. Ich suche. Ich suche. Ihr auch! Findet den Helden!"
Der lilafarbene Dämon humpelte auf seinen Stock gestützt ein paar Schritte nach vorne, sich demonstrativ umsehend. Sollten diese nutzlosen Kleinen das doch machen...wofür hatte er sie denn?
"Chef! Chef!"
"Ja, was ist denn?"
"Wir können Niemand finden!"
Colenzo schlug sich mit der Hand an die Stirn. Nach und nach trudelten aus allen Ecken des Saals weitere seiner Diener an, jeder mit leeren Händen und dem Bericht, Nichts gefunden zu haben. Gerade wollte ihr Führer mit den Schultern zucken und sich eine Tirade von seinem Meister abholen, als ein gellender Schrei vom Eingang her ertönte.
Kurz darauf rannten zwei seiner Diener heran, die sich bei der Suche am weitesten vorgewagt hatten. Einer musste den anderen stützen, der seinen Arm umklammert hatte, leise stöhnend.
"Was ist los, habt ihr ihn etwa gefunden?"
"Ja...ja! Er ist da draußen und wartet einfach, umgeben von seinen verdammten Wölfen, man kann ihn nicht mal von ihnen unterscheiden! Aber er war es! Er hat ihn gebissen. Gebissen, sage ich!"
Colenzo hob eine Augenbraue.
"Und er hat euch laufen lassen statt euch zu schlachten?"
"Ich verstehs ja auch nicht, Chef! Was jetzt? Wollen wir wenigstens versuchen, ihm seinen Hintern zu...uh..."
"Was ist?"
Der Begleiter des Gebissenen übergab sich vor die Beine seines Bosses. Colenzo sprang angeekelt zurück.
"Gah! Was soll das!"
"Ich...ich fühl mich nicht besonders..."
Colenzos Augen weiteten sich, als er das orange Halo bemerkte, das sich um ihn gebildet hatte...war das nicht auch bei dem anderen...sein Blick schoss zu dem Gebissenen.
Sein Körper lag am Boden, kein Leben mehr darin.
"Nein..."
Der Schamane hob seinen Stab und belebte seinen Diener wieder. So nicht. Da keuchte der Zweite mit dem Halo, fiel auf die Knie und zuckte. Colenzo nickte einem anderen zu, der hinlief und sein kleines Messer in die Kehle des Leidenden stieß. Sobald ihn das Leben verlassen hatte, kehrte es wieder zurück.
"So, und jetzt..."
"Äh, Chef..."
"Was ist denn?"
"Solltest du wirklich in dieser Farbe glühen?"
Colenzo hob langsam seine Hände vor die Augen, und er wusste, es war nicht nur die eisige Faust des Entsetzens, die ihn direkt in die Magengrube traf, es war auch noch etwas Anderes. Schnell sprangen seine Diener von ihm weg, als er auf die Knie fiel, aber schon konnte er bei drei weiteren die orange Aura der Krankheit sehen, die auch ihn umgab und durchdrang. Seine Gedanken trübten sich, als Schaum in seinen Mund stieg, und das Atmen wurde immer schwerer...
Kurz, bevor seinen Augen sich bis zur nächsten Wiederholung seines ewigen Sterbekreislaufs schlossen, sah er einen seiner Diener, der der Vergiftung entkommen war, von einem Speer durchbohrt werden. Für ihn...endete es wenigstens...schneller...seine Uhr...tickte...die Sekunden...dehnten sich in Ewigkeiten der Agonie...
Diese verdammten Wolfsdruiden...