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barbMa

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Dupes und deren Auswirkungen auf den Handel


Wie oft liest man im Channel oder auch in diversen Threads hier im Forum:

Außerdem sind die Tauschraten durchaus realistisch z.B. 5 Ists* für eine Jah/Ber/Lo...
(*ein für die nachfolgende Berechnung angenommener, theoretischer Wert)

Solche oder ähnliche Aussagen hört man sehr oft. Dabei gehen die Verfasser immer davon aus, dass sich ISTs als Zahlungsmittel zu besorgen nicht schwerer sei, als eine HR zu finden. Nun ist dem wirklich so?

Dafür muss man die Möglichkeiten betrachten, die dem Spieler zur Verfügung stehen, um an eine IST zu gelangen:


Erste Möglichkeit: Traden


Es gibt zahlreiche Items, die einen hohen Nutzwert für den Spieler besitzen. Da sich IST als Standardzahlungsmittel schon lange eingebürgert hat, kann man - insofern man ein solches Item findet - dieses für ISTs hier im Forum oder im Spiel verkaufen. Das klärt aber nicht, woher die zahlreichen ISTs stammen. Schliesslich muss sie der Handelspartner diese Rune ja auch irgendwoher haben. Um ein RL-Beispiel heranzuziehen: Man kann seinen Computer auch nicht für Euro verkaufen, wenn die Bundesbank keine Euro gedruckt bzw. geprägt hat (Ausser der Händler druckt seine Noten selber - wobei wir wieder auf die Duper zurückkämen).

Fazit: Man kann zwar via Traden in den Besitz von ISTs kommen, aber das hilft bei der Klärung des Zusammenhangs zwischen IST und HR nicht weiter, da de facto durch das Handeln von Items keine ISTs in die Spielwelt eingeführt werden.


Zweite Möglichkeit: Der Runenquest


Beim zweiten Quest im vierten Akt im Spielgrad Hölle (Hellforge-Quest - Höllenschmiede-Quest), erhält man eine zufällig ausgewählte Rune zwischen HEL und GUL. In der Ladder hat man darüber hinaus die Möglichkeit, Runen mit einem Würfelrezept zur nächsthöheren Stufe upzugraden. Ein "downgraden" ist nicht möglich. Die reine Chance eine IST-Rune bei diesem Quest zu erhalten, beträgt 1:11 (von HEL bis GUL sind es 11 mögliche Runen, da die Wahrscheinlichkeit, welche Rune fällt, zufällig ist, beträgt auch die Chance bei dieser Queste IST zu erhalten 1:11).

Nun kann man die anderen anfallenden Runen zu IST upgraden. Damit erhält man bei jedem Runenquest in Hölle umgerechnet ca. 0,2 IST. Um also eine IST zu besitzen müsste man durchschnittlich 5 dieser Quests machen, um 5 IST zu besitzen, derer 25. Nun gehen wir von der schlechtesten Variante aus, um diesen Quest erledigen zu können -> Man spielt einen Charakter bis Level 20 im Schwierigkeitsgrad "Normal" und Level 40 im Schwierigkeitsgrad "Alptraum", um nach Hölle kommen zu können.

Mit entsprechendem Wissen, zwei Rechnern oder zwei Diablo-CD-Keys benötigt man dafür maximal zwei Tage, bis der Charakter im Schwierigkeitsgrad "Hölle", Akt 4 angekommen ist (immer die Hilfe eines High-Level-Shuttlesklavens oder Partyunterstützung vorrausgesetzt. Mit guten Unterstützern lassen sich die 2 Tage auf ein paar Stunden verkürzen, allerdings ist dabei natürlich schonmal gute Ausrüstung von nöten). Um 5 IST sein Eigen nennen zu können benötigte man also auf diese Weise ca 50 Tage. Klingt ja nicht sehr verlockend.

Diese Vorgehensweise lässt sich aber noch stark verfeinern. In LoD (Lord of Destruction) gibt es eine Levelbeschränkung für den Ahnenquest, der die Vorraussetzung bildet um Baal besiegen und somit in den nächsten Schwierigkeitsgrad wechseln zu können.

In Classic existiert der gesamte fünfte Akt und somit auch der Ahnenquest nicht. Dadurch ist es möglich, einen Level-1-Charakter innerhalb von 2 Stunden bis in den Schwierigkeitsgrad Hölle durchzubringen (im allgemeinen auch "rushen" genannt; darunter versteht man, den Char so schnell wie möglich durchzubringen, nur die wichtigsten Quests werden erledigt). In Classic fällt beim Runenquest aber auch keine Rune (sowas gibt es in Classic nicht), deswegen wird dann der Charakter ab dem dritten Akt in Hölle Classic (vorher funktioniert das nicht) zu einem LOD-Char konvertiert. Anschliessend kann dieser Char in LOD den Runenquest machen und erhält wieder eine zufällig ausgewählte Rune.

Fazit:: Es ist möglich via Runenquests am Tag (bei 10 Stunden Spielzeit) eine IST zu erarbeiten. Um also 5 IST sammeln zu können benötigte man 5 Tage. Wenn man noch mehr CD-Keys hat oder sich mit anderen Spielern organisiert, geht es noch schneller.


Dritte Möglichkeit: Monster töten


Die "normale" Möglichkeit. Die höchste Dropwahrscheinlichkeit auf eine IST-Rune besitzt die Gräfin. Hier beträgt die Chance 1: 1110. Das bedeutet man benötigte im Durchschnitt 1110 Gräfinnenruns um eine IST bei ihr zu finden. Die Gräfin droppt im Einzelspiel durchschnittlich 4 Gegenstände. Wir gehen davon aus, dass man im Schnitt rund vier Minuten pro Run benötigt (mit Einloggen, Turm suchen etc.). Folglich würde man 1110 Minuten reine Spielzeit brauchen um eine IST bei der Gräfin zu finden. Wir nehmen an, dass man auch hier 10 Studen täglich der Runensuche widmet. Umgerechnet würde man also rund 2 Tage brauchen um eine IST bei der Gräfin zu finden. Fünf IST hätte man also in 10 Tagen gefunden. Tatsächlich wäre die Zeit noch wesentlich kürzer, da die Gräfin ja auch eine sehr gute Dropwahrscheinlichkeit auf MAL und andere Runen nahe der IST besitzt, die man zur IST upgraden könnte.

Ferner besitzen die meisten Monster in Hölle (und auch teilweise in Alptraum) eine geringe Chance eine IST zu droppen. Es gäbe also auch die Möglichkeit statt gezielter Runs eine möglichst grosse Anzahl an Monstern zu töten. Diese Wahrscheinlichkeit ist selbst bei den Monstern, die eine sehr hohe Runendropchance haben aber 600mal kleiner als die Dropchance bei der Gräfin. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich 600 Monster in der selben Zeit zu töten, die man braucht um die Gräfin zu finden und zu töten. Folglich klammern wir diese Möglichkeit aus um an ISTs zu gelangen, da sie einfach wesentlich zeitaufwendiger ist.

Fazit: Wie man es nun anstellt, ob man nun der betagten Dame im Turm zu Leibe rückt oder dem Schmied in Akt 4 auf die Nerven geht, es ist absolut möglich innerhalb von 10 Tagen die notwendigen 5 IST für eine Channelrune zusammen zu haben.

Nun untersuchen wir einmal, wie lange man dafür benötigt um eine HR finden zu können

Welche Möglichkeiten außer dem Dupen gibt es denn, um an eine HR zu gelangen? Nun, da sind die Möglichkeiten doch recht eingeschränkt. Entweder man upgraded Runen um eine HR zu erhalten, oder man tötet eben möglichst viele Monster. Mehr Möglichkeiten gibt es einfach nicht...


Das Upgraden


Wir gehen davon aus, dass man Runen die aus RQs stammen zu HR upgraden will. Nun ist die höchste Rune, die beim RQ fallen kann eine GUL. Diese ist nicht mehr eigentliche "Währung", wie IST und könnte deswegen problemlos zu HR gecubed werde. Da es außerdem wenig sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für GUL gibt, beläuft sich der Wert von GUL nicht auf zwei IST, sondern auf IST UM (Mittelwert, je nach "alter" der Laddersession liegt dieser wert höher oder niedriger als UM). Daher: Wer würde schon zwei IST für eine GUL ausgeben, wenn er diese selbst zu GUL cuben könnte und GUL an sich kaum Nutzwert hat.

Um die erste, wirkliche HR, die OHM, zu bekommen bräuchte man bereits vier GUL, was einem Gegenwert von ca. vier IST entsprechen würde. Wir sehen, dass die Runen im Game für bereits weniger vertraded werden. Um eine LO zu cuben benötigte man also 8 GUL (12 IST), für SUR 16 GUL (24 IST), für BER 32 GUL (48 IST), für JAH 64 GUL (96 IST), für CHAM 128 GUL (160 IST), für ZOD 256 GUL (290 IST). (IST-Wert bezieht sich auf den ungefähren Mittelwert einer IST im hiesigen Tradebereich).

Wir sehen recht schnell, dass wir ziemlich schnell exorbitante Mengen an GULs benötigen um eine HR zu cuben. Eine BER oder JAH zu cuben würde wochenlange Beschäftigung mit RQs bedeuten. man müsste quasi fast die gesamte Laddersaison unter den Scheffel des Runencubens stellen.

Wenn bei einer OHM sich der Channelpreis mit dem Cubepreis noch ansatzweise deckt, dann steht schon der Cubewert einer LO in keinem Verhältnis mehr zum Einheitspreis der Channelrunen.

Ich denke man kann ausschliessen, dass ein geistig gesunder Mensch Hunderte GUL zu ZOD cubed um sie anschliessend für 5 IST im .Game zu verkaufen. So lassen sich die niedrigen Tradepreise für HR nicht ergründen.

Nun wie sieht es denn mit der anderen Möglichkeit aus an HR zu kommen?


Der Monsterdrop


Wie sieht es denn mit der Dropwahrscheinlichkeit von HR aus? Ist es möglich in der Zeit, die man benötigt 5 IST zu finden annähernd möglich eine HR zu finden?

Nun das werden wir untersuchen. Wir gehen mal von einer der beliebtesten und nützlichsten Runen für viele Charaktere aus, die zudem im Vergleich zu höheren Runen noch deutlich häufiger fällt aus: Der LO

Die beste Dropchance auf eine LO ist beim Questdrop von Andariel in Hölle. Diese beträgt 1:139958. Andariel droppt im Einzelspiel im Schnitt 5 Items. Das bedeutet man müsste der grantigen Dame durchschnittlich 27991 Mal auf den Leib rücken damit diese sich erbarmt eine LO fallen zu lassen. Und das alles als Masterdrop wohlgemerkt (mit einer bestimmten Technik ist das möglich). Angenommmen man benötigt pro Run zwei Minuten, wären das 55982 Minuten um eine LO bei ihr zu finden. Wieder bei ca 10 Stunden Runzeit am Tag wären das ~94 Tage, also mehr als drei Monate Tag und Nacht Andariel quälen um eine LO zu finden.

Insgesamt steht der Zeitaufwand dieser Methode mit dem der Beschaffung von 5 ISTs in keinerlei vernünftigen Relation. In der Zeit, die es durchschnittlich nötig wäre um eine LO zu finden könnte man ohne Weiteres 50 IST und mehr finden.

Vielleicht ist die Chance deutlich höher, wenn man einfach sehr viele Monster tötet? Wir werden sehen.

Die beste Chance bei einem normalen Monster für eine LO wäre bei Radament, da dieser aber nur ein einzelnes Monster ist kommt er für diese Variante nicht wirklich in Frage. Die nächstbeste Dropchance haben die Ratsherren in Travincal. Diese haben ein Chance von 0,0002% eine LO droppen zu können. Günstigerweise droppen die Ratsherren immer mehr als einen Gegenstand. Im Einzelspieler-Modus droppen sie durchschnittlich 3 Gegenstände. Zudem ist der Weg verhältnismässig klein (Wegpunkte -> "Travincal" -> noch ein paar Meter weiter östlich) bis zu den Ratsherren und sie sind garantiert immer da.

Also wählen wir diesen Weg um HR zu finden. Es sind insgesamt 15 Monster, die im Schnitt jeweils 3 Gegenstände droppen. Das wären also 45 Drops pro Run.

Nun addieren wir die Chance von den einzelnen HR bei diesen Monstern. Diese betrüge zusammengenommen 0,00072 bzw. 1:138900. Man benötigt also auf die Chance irgendeines HR-Drops mindestens 138900 Drops. Bei durchschnittlich 45 Drops pro Run wären das 30864 Runs die man braucht um irgendeine HR grösser OHM finden zu können. Wir nehmen an, dass es einen Charakter gibt, der das Ganze in einer Minute schafft, dann würde man 30864 Minuten benötigen um eine HR zu finden. Bei 10 Stunden Spielzeit am Tag wären das 51 Tage, die man nur zum Runensuchen aufwenden würde.

Auch hier wäre der Zeitaufwand deutlich höher, als 5 IST zu suchen.


Die bittere Schlussfolgerung


Beide Möglichkeiten eine HR zu finden benötigen ein vielfaches an Aufwand im Vergleich dazu, eine geringe Menge ISTs zu finden. Trotzdem werden im .Spiel HR zu deutlich niedrigeren Preisen vertraded, als dies eigentlich der Fall sein dürfte. Dies lässt eigentlich nur zwei Schlüsse zu:


  • 1. Der Verkäufer ist aufgrund von extremen Unwisens oder/und geistiger Umnachtung nicht in der Lage den tatsächlichen Wert seiner Rune einzuschätzen und verkauft sie deswegen für lau.

    2. Es handelt sich um ein Dupe.

Selbst Anfänger wissen, dass eine HR etwas Besonderes ist. Angesichts der Häufigkeit der Spiele: " O *HR* N 4-5 ISTs" ist diese Möglichkeit aber eher zu vernachlässigen.

Fazit: Der Grossteil der Runen, die für wenige ISTs angeboten werden müssen einfach aufgrund der Logik des Spiels und des Wirtschaftssystems von Diablo Dupes sein. Wer sich für ein paar IST im Channel eine HR traded und dabei der Überzeugung ist, diese wäre selffound, gibt sich dem Selbstbetrug hin.




Beeinflussung des Handels durch Dupes



Wenn man über die Auswirkungen von Dupes auf die Spielwelt von Diablo2 diskutiert, scheint es häufig so, als wären diese Auswírkungen für die meisten Spieler gar nicht so groß.
Auch wenn die benötigten Runen für ein Runenwort im Channel oder in Foren ohne einschränkende Blacklist gekauft worden sind, ist das für viele ehrliche Diablospieler in Ordnung, solange sie eben nicht selbst dupen.
Häufig liest man in diesem Zusammenhang Kommentare wie zum Beispiel:

Ich habe mir für legit Runen meine Enigma ertraded - für mich ist sie legit
bzw.
Im Channel könnten auch legit Enigmas sein
oder
Ich cheate nur passiv, das ist nicht schlimm
et cetera.


Aber wie sieht es denn wirklich aus? Und was stimmt denn nun?
Um diese Frage zu beantworten, muss man sich zuerst einmal ansehen, welche Auswirkungen das Dupen und das Kaufen von Dupes denn nun eigentlich hat:


Kleine Preisentwicklungskunde:


Hier gehe ich von einem sauberen B.net aus, Dupes folgen später.
Der Preis für einen Gegenstand berechnet sich direkt nach dem erforderlichen Aufwand ihn zu bekommen, der daraus resultierenden Seltenheit und der Nützlichkeit des Gegenstands bzw. dem Bedarf.


Der Beschaffungsaufwand:


So berechnet sich der Preis für ein Item oder eine Rune primär aus ihrer Droprate.
Also stellt der Preis für ein Item bzw. eine Rune den benötigten Zeitaufwand es zu finden dar.
Bei den Runen gibt es nun eine Besonderheit: Sie lassen sich direkt aus den Zahlungmitteln herstellen. Also gibt es bei den Runen einen zweiten Aufwandsfaktor zur Preisfindung: Das Cuben. Der Preis wird sich also nie über oder gleich der benötigten Anzahl Cuberunen befinden, da sonst der Tradewillige einfach selbst cuben würde. Bei den High Runes bildet der Cubewert sogar den primären Faktor, da die Droprate so gering ist, dass sie dagegen kaum mehr ins Gewicht fällt.
Bei Items gibt es diese Möglichkeit nicht, also kann der Preis den reellen Aufwandswert überschreiten, da es für den Käufer nicht die Möglichkeit gibt sein Kapital direkt in den Gegenstand umzuwandeln - was die Schwelle bei den Runen bedeutete.
Der Käufer müsste sich also dem möglicherweise sehr hohen Zeitaufwand stellen und wenn er dazu keine Lust hat, den Preis des Verkäufers akzeptieren.

Was uns zum zweiten Faktor führt: Seltenheit (die direkt aus dem Beschaffungsaufwand hervorgeht)


Angebot und Nachfrage:


Dadurch, dass ein Gegenstand/eine Rune einen hohen Aufwand erfordert gibt es entsprechend wenige. Daraus resultiert wiederrum, dass es fast keinen Preiskampf gibt und der reelle Preis erhalten bleibt.
Bei Items kann der Preis den reellen Aufwandswert sogar noch übersteigen, da es, wenn der Aufwand hoch ist, daraus resultierend wenige Items gibt, die Besitzer des Items fast keinen Preiskampf mit anderen Besitzern haben und somit die Preise hoch halten können. Dies kann man bei sehr seltenen Items, wie Tyraels Macht oder der Windforce in 1.09 sehen: Die Verkäufer haben keinerlei Konkurrenz und wenn sie sich querstellen ist der Käufer genötigt mehr zu bieten oder aufzugeben.
Wenn der Aufwand jedoch geringer ist, gibt es mehr Ware und die Verkäufer fangen an, sich zu unterbieten, was den Preis unter den dem Aufwand angemessenen sinken lässt. Und wenn der Markt ersteinmal gesättigt ist, gibt es womöglich viel mehr potentielle Verkäufer als Käufer, was den Preiskampf weiter verschärft. Dies lässt sich zurzeit bei den meisten häufigen Items feststellen, die immer billiger vertauscht werden, weil es mehrere Leute gibt die dieses Item haben und anbieten und somit gezwungen sind ihre Konkurrenten durch Preissenkung zu unterbieten oder auf dem Item sitzenzubleiben.

Der letzte Faktor schließlich bezieht sich auch auf den Preiskampf, allerdings unter einem anderen Gesichtspunkt.
Wo es im zweiten Absatz um die Anzahl der Verkäufer ging, geht es hier um die Anzahl der Käufer.
Wenn ein Gegenstand nicht zu gebrauchen ist, gibt es nur wenige potentielle Käufer, auch wenn er noch so selten bzw. der Aufwand noch so hoch ist.
Dies drückt dann bei dem betreffenden Gegenstand den Preis noch weiter, da sich der Verkäufer entweder mit anderen Verkäufern um die wenigen Käufer, die dennoch Interesse an dem Gegenstand haben, bemühen muss und um diese auszustechen die Preise senken muss.
Oder - falls der Gegenstand selten, aber nutzlos ist - weil beide Seiten wissen, dass sie auf den jeweils anderen angewiesen sind: Der Käufer weiß, dass er den Gegenstand so schnell nicht mehr wiedersieht und der Verkäufer weiß, dass das vielleicht seine einzige Gelegenheit ist, den Gegenstand loszuschlagen.
Hier muss eine Einigung aus den 3 Faktoren herbeigeführt werden, vielleicht enscheidet auch das Verhandlungsgeschick einer Seite.


Zusammengefasst:
Der Wert eines Gegenstands berechnet sich aus dem benötigten Beschaffungsaufwand, der daraus resultierenden Seltenheit und der Brauchbarkeit.


Aber zurzeit haben wir ein Ungleichgewicht bei der Wirtschaft und damit auch den Preisen:


Die Auswirkungen von Dupes


Durch das Dupen sinkt der Beschaffungsaufwand für Runen immens, da einige Leute einfach per Mausklick Massen von "High Runes" erzeugen können, dadurch fallen die Preise.
Auch der zweite Faktor, die Seltenheit und der damit verbundene Preiskampf, beeinflusst den momentanen Preis von Runen enorm, da es unverhältnismäßig viele solcher Runen gibt und es für die Anbieter der Runen damit unmöglich wird, den reellen Preis zu halten.
Wenigstens die Brauchbarkeit der Runen wird nicht beeinflusst.
Als ob dies noch nicht genug wäre, beeinflusst das Dupen auch den Markt der Items:
Dadurch, dass aufgrund der leichten Verfügbarkeit von den Uniques überlegenen Runenwörtern praktisch jeder sich ein solches beschaffen kann, sinkt indirekt die Brauchbarkeit der Unique Items, wodurch der Preis gedrückt wird.
Ausserdem gelten die Runen als Währung. Nun ist von dieser Währung viel mehr vorhanden, als es sein dürfte, also kann und wird für die wirklich seltenen Items (s.o.) viel mehr geboten, als es der Normalfall sein dürfte.
Hier kommt wieder der Beschaffungsaufwand ins Spiel, da der Aufwand für ein Item je nach Preiskampfsituation in etwa mit einem gleichwertigen Aufwand aufgewogen werden sollte. Nun ist aber der Aufwand für die Runen, die als Zahlungsmittel gelten, gesunken. Also muss die Anzahl der zu bezahlenden Runen dieser Senkung des Aufwands angepasst werden.


Zusammengefasst:
Das Dupen von Runen hat die Preise für "High Runes" drastisch sinken lassen, die Preise für sehr seltene Items in die Höhe getrieben und die Preise für weniger seltene Items gesenkt.

Dupen schadet somit der gesamten B.net-Wirtschaft.


Folgen von Dupetrades


Neben dieser direkten Beeinflussung des Handels bei Diablo2, gibt es allerdings noch andere Auswirkungen von Dupes, die vielen vielleicht gar nicht bewusst sind oder nur indirekt mit dem Traden und Herstellen von Dupes in Verbindung gebracht werden:


Die Gelegenheitstrader


Es ist einfach so, dass die Duper und Botter seit jeher den Trademarkt auch für alle Legit-Player zerstören.
Da freut man sich, mal was Tolles gefunden zu haben - dass noch dazu selten ist - und schon muss man feststellen, dass es aufgrund der vielen verschiedenen Cheatmethoden bereits zur wertlosen Massenware geworden ist. Das ging ja zeitweise sogar schon so weit, dass man selbst bei kleineren Items immer mit dem bitteren Beigeschmack leben musste, möglicherweise ein geduptes oder erbottetes Item ertradet und somit seine Accs kontaminiert zu haben.
Früher war Traden eine so spaßige Angelegenheit, dass es oftmals mehr Spaß mache, als das Spielen selber. Heute ist Traden dank der Cheater zu einem Zustand des Dauermisstrauens pervertiert.

Als das Moralempfinden der Trader noch größer war, brauchte es auch keine Blackliste und Probezeiten in den Tradeforen. Ein weiterer Einschnitt, den die legitimen Spieler den Cheatern zu verdanken haben.


Die Itemshops


Dieses niedrige Moralempfinden sorgt zudem dafür, dass der Markt bei Ebay und den Itemshops überhaupt erst möglich ist und dermaßen floriert. Mit jedem Duperunentrade im Channel schafft man also erst den Markt für sowas. Was sollten die mit allen ihren Dupes machen, wenn jeder willensstark genug wäre auf sie zu verzichten und halt mal ohne die (meist völlig unnötigen oder gar sinnfreien) HR-Wörter auszukommen? Dann würde sich das Dupen etc. ja gar nicht mehr lohnen. Aber es ist nunmal so, dass immer weniger Spieler dazu bereit sind.

Was wiederrum dazu führt, dass diese Shops wie Pilze aus dem Boden schießen und die Legit-Player die bereits zahlreichen Spammbots im Channel und sogar in den Games ertragen müssen.


Die Cheatakzeptanz


Die Massenverbreitung der Dupes und Bots sorgt für einen weiteren Verfall der Moral und somit zwangsläufig zu einer allgemeinen Cheatakzeptanz.
Durch diese Cheataktzeptanz wird das "Höher, Schneller, Weiter, Stärker!"-Prinzip noch mehr gefördert, und um "mithalten" zu können legen sich die sowieso schon Willensschwachen nur noch mehr ercheatete Items zu und/oder erfinden sogar immer neue Abzockmethoden wie den "/dnd acc pw"-Trick, "Browser-Plugins mit Keyloggern", etc.. Die Moral sinkt weiter, mehr Itemshops blühen auf. Noch mehr Cheatitems verpesten den Markt...


Die Spielperformance


Um diesen rasant wachsenden Markt zu bedienen, werden immer mehr Bots eingesetzt und nach immer mehr Dupevarianten geforscht. Dies belastet die B.Net-Server jedoch extremst, sodass es dann bei der Spielerstellung zu Wartelisten kam, die zum Teil 4stellig waren. Natürlich galten diese Listen nicht nur für die Cheater. Nein, auch alle Legit-Player mussten darunter leiden. Um dies (zeitweise) zu unterbinden wurde die Botprotection eingeführt. "Tolle Sache", nun müssen die Legit-Player auch noch beim mühsamen aber ehrlichen MF'en oder Mulen noch unter den Cheater-Spätfolgen leiden.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht heftige Lags im B.Net ertragen muss oder der Legit-Spieler nicht spielen kann weil er mal wieder aus dem Spiel geworfen wurde. Und warum? Weil ein paar meinen, durch Servercrashs etc. zu versuchen, Items ercheaten zu müssen.


Das Spielverständnis


Das Ganze geht ja schon so weit, dass die "Allgemeinmeinung" vorschreibt, dass Leute ohne Cheatitems angeblich ahnungslose "Noobs" sind, die sogar so ahnungslos und arm sind, dass sie nicht mal wissen, wie sie zu Trademitteln kommen können um sich selber Dupes zu besorgen. Dass es aber oftmals genau andersrum ist, will kaum einer mehr wahrhaben.

Geht mal in den Channel und erkläre dort, dass du nicht muliweise Enigmas und Co. hast. Die dann kommenden Flames sich echt "herzerwärmend".

Wie gut, dass Warden zumindest einen Großteil der MH'ler "aussortiert" hatte, und man in Open Games nicht mehr alle Nase lang wegen seinen Itemzusammenstellungen geflamed wird. Dabei sind es oftmals ja gar keine schlechten Items, sondern teils sogar hocheffektive Itemkombinationen, die die Leute die seit Ewigkeiten nur mit dem "vorgeschriebenen Highend-Cheatkram" rumlaufen, einfach nur nicht mehr nachvollziehen können.


Die D2-Freundschaften


Insgesamt ist dies also ein Selbstläufer, der sich selber immer mehr hochschaukelt, natürlich alles zulasten der Legit-Player.

So ziemlich jeder hat im Laufe der Jahre haufenweise nette Onlinebekanntschaften gemacht, von denen viele aufgrund dieser Zustände mit dem Spielen aufgehört haben. Wer kann nicht ein paar dutzend verkümmerte F-Listeinträge beklagen, die der allgemeinen Cheatlage zum Opfern fielen?


Ist es da wirklich soooo verwunderlich, dass sich viele die Zeiten zurücksehnen, in denen Leute bereits für Channeltraden sofortige Bans kassierten, ohne "Wenn und Aber"? Nicht das "Wischiwaschi" was heutzutage läuft...
Oder ist es da wirklich verwunderlich, dass den Cheatern hier im Forum ein so rauher Wind entgegen weht?


All diese negativen Folgen bremsen den Spass vieler Spieler, die einfach nur gemütlich D2 zocken wollen.

Oft stehen sie mit ihren Forderungen nach ein bisschen mehr Verständnis jedoch alleine, viele meinen nämlich, den Schuldigen an der Misere bereits ausgemacht zu haben:

Für mich gibt es da nur einen schuldigen und derr heißt
(auch wenn das vllt zu hart ist) Blizzard-
Die sind einfach nich in der Lage dies zu beenden....

Ist diese Feststellung berechtigt? Und was würde es für Blizzard bedeuten, alle Duper zu bannen, die Itemshops zu bekämpfen und deren Spammbots aus den Channels zu vertreiben?


Warum unternimmt Blizzard Nichts ?


Mal abgesehen davon, dass die Itemshops & Co. sicherlich genug Gewinn abwerfen um hin und wieder mal nen Sixpack neue D2-Versionen zu finanzieren und unabhängig von der rechtlichen Situation:

Glauben manche wirklich dass jemand, der dermaßen skrupellos ist eine Spielwelt derart auszubeuten, davor zurückschreckt sich die CD-Keys im Laden oder in Videotheken etc. einfach abzuschreiben, anstatt das Game zu kaufen oder seine Game-Versionen mit den gesperrten Keys einfach weiterzuverticken?

Was schadet Blizzards Ruf (auch außerhalb von D2) wohl mehr? Ein paar verkaufte illegal entstandene Items und "automatisierte Spammer" oder eine Horde Stunk machende Kunden, die vom Bnet ausgeschlossen werden, weil ihre CD-Keys bereits beim Kauf wegen Mißbrauch durch andere gesperrt waren?

Wie Blizzard das sieht erkennt man ja an deren Reaktion darauf. Es wurden nicht die Spammbots gebannt, sondern den Leuten die sich dadurch belästigt fühlten die "Lobby" geschaffen, sodass sie zwischen Charauswahl und Gameerstellen/-betreten nicht mehr in die spammverseuchten Channel brauchen. Im Channel stehen also nur Leute, die das aus freiem Willen ertragen (oder welche, die Bots zusammen mit den Bettlern, etc. sofort squelchen )

Auch in den meisten Games ertragen die Leute das freiwillig, denn ansonsten würden sie die Games ja mit geeigneten Levelbeschränkungen erstellen und somit die meisten Spambots ausschließen.
Aber Stop: Da würden ja nicht nur die Spammbots ausgeschloßen werden, auch die "Highlevel-Shuttlesklaven" müssten dann ja draußen bleiben. Oder man zeiht sich in Passwort-Spiele zurück. Die Möglichkeit das man neue Leute kennenlernt ist dabei zwangsläufig recht gering.

Und schiebt man nicht selbst auch die Verantwortung von sich wenn man einfach sagt das System sei schuld....?!



Mehr Infos über Dupes in der Hack-FAQ von PlanetDiablo




Dieser Text basiert auf der Gemeinschaftsarbeit von Mitgliedern des AEC und Forenbenutzern, die nicht zum AEC gehören.

erstellt: 06.02.2006
überarbeitet von barbMa: 14.03.2010
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Überarbeiten rauskopiert.
 
Bin jetzt mal dazu gekommen, das durchzulesen.

Schöne Zusammenfassung! Ist denke ich ein sehr netter Text zum Verlinken.

Zwei Sachen: Erstens würde ich bei der Beschaffung von Runen noch erwähnen, dass man ja theoretisch einfach was Nettes bei Runs finden kann und das vergolden (was zu noch einfacher zu beschaffenden Ists im Vergleich zu HRs führt, weil man normalerweise ja viele Ists, aber vielleicht eine HR für ein kicky rare bekommen würde).

Außerdem gibts ja seit Neuestem ein Statement von Blizzard zu der Dupesache: Sie unternehmen Nichts dagegen, weils nicht GEHT. Das Spiel ist einfach bockalt, und da noch an den Servern, dem Lag und all den Bugs, die Dupes ermöglichen rumzuschrauben, wär ne Jahrhundertaufgabe, also lassen sies. Ist aber, meine Meinung, auch nicht wirklich ihr Bier, die haben genug für das Spiel getan (und tuns immer noch), bei Dupes könnten sich die Spieler WIRKLICH mal selber an die Nase fassen.

Simon
 
Super-Arbeit Ma, aber bitte noch das "2-5 Ists für eine Jah/Ber/Lo..." umschreiben, damit es nicht als BL-WS interpretiert werden kann. "Wenige IST ..." o.ä. vielleicht.
 
Irgendeine Rechengrundlage brauch man ja. Ich denke aber mit der deklarierung als angenommener gemittelter Wert ist dies ausreichend für eine non-BL-WS (wat für nen wort^^)
 
Wie wärs mit "schon für unter 5 Ist"?

Oder "im niedrigen einstelligen Bereich"?

Simon
 
Also ich find meine jetzige Formulierung gut passend, mal schaun was Rat/Colo/limegreen dazu sagt.
 
"(*ein für die nachfolgende Berechnung angenommener gemittelter Wert)" -> "(*ein für die nachfolgende Berechnung angenommener, theoretischer Wert)"

Wär das OK?
 
Hihi ok, das ist auch gut^^
 
Rat meinte es soll ein neuer Titel her:

Titelvorschläge:

- Stirb Dupeuser stirb
- Die IST als Währung: Beschaffung und Handel
- (Un-)Fairer Handel? IST und mehr - Beschaffung und Beschaffungskriminalität
- Dupes und deren Auswirkungen auf den Handel
- Mischformen wären auch denkbar

Das fällt mir spontan ein.
 
Rat meinte es soll ein neuer Titel her:

Titelvorschläge:

- Stirb Dupeuser stirb
- Die IST als Währung: Beschaffung und Handel
- (Un-)Fairer Handel? IST und mehr - Beschaffung und Beschaffungskriminalität
- Dupes und deren Auswirkungen auf den Handel
- Mischformen wären auch denkbar

Das fällt mir spontan ein.

ich bin mal so frei und sag dir meine Meinung zu den einzelnen Titel:

1. für einen sachlichen text unpassend, gibt auch unwissende dupeuser und die lesen das bei der überschrift ofc gerne :p
2. okay imho, wenn dir der dupebezug reicht
3. fast schon besser als 2
4. fehlt der ist-runen-aspekt, den du ja einbauen willst.

such dir imho was aus, 2 oder 3 ^^

edit: ach ja, es gibt nen offizieles statement von blizz letztens, dass sich definitiv nichts an der dupesituation ändern wird, musst du zwangsläufig verlinken. die konsequenz des ganzen ist ja, dass die situation nicht mehr auf blizzard zu schieben ist. die können es technisch einfach nicht, d2 is zu alt. also hilft alles jammern nicht, die spieler müssten selbst verantwortung tragen. DAS sollte dann auch irgendwo der schlusssatz sein, den die abhandlung kriegt nur so gewicht btw vermittelt ne dringlichkeit des handelns.
Fazit: Der Grossteil der Runen, die für wenige ISTs angeboten werden müssen einfach aufgrund der Logik des Spiels und des Wirtschaftssystems von Diablo Dupes sein. Wer sich für ein paar IST im Channel eine HR traded und dabei der Überzeugung ist, diese wäre selffound, gibt sich dem Selbstbetrug hin.

das ist teils falsch. mich würde es nicht wundern, wenn genauso viele runen erbottet sind. das ist zwar kein stück besser, aber wenn man schon ne abhandlung schreibt, dann auch wirklich korrekt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde 4. am Besten.

1. - viel zu provokant. Ich will keinen flamewar sondern einen aufklärenden Thread ^^
2. - nicht schlecht. Gefällt mir gut. Aber eigentlich geht es weniger um die IST, sondern darum wie andere Runen im Verhältnis zu ihr stehen.
3. - mir auch zu provokant. Beim typischen Leser denke ich weniger an den alten Hasen, sondern an Anfänger bei denen Aufklärung noch etwas bewirken kann. Da ist "Beschaffungskriminalität" doch ein ganz schöner Hammer.
4. - Gefällt mir. Deutet schon im Titel einen tieferen Sinn an. Nicht das übliche "Böse cheater Runenbaum n4p no-skill"-Gefasel, sondern ein echtes Argument, warum das Thema "dupes" nicht nur wenige, sondern alle Spieler betrifft.

5. - Mischform ...

"Inflation, oder wieviel ist eigentlich eine IST wert?"
"(Un-)Fairer Handel? - Dupes und deren Auswirkungen auf den Handel"
"Währungsreform - Wieviel kostet uns eine IST?"

Keine Ahnung. Such Dir was hübsches aus: Es wird Dein Name drunterstehen ;)

Soll übrigens ins TCF-Archiv falls die Info hilfreich ist.

€: Warum nicht der jetzige Titel? Wegen dem Kürzel "HR".
 
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