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[Story] Der Weg in den Himmel

DerSpiegel

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29 Juni 2005
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So, hiermit beginne ich eine neue Story. Ich hoffe diesmal wird es insgesamt mehr Kritiken und Resonanzen geben, als bei meiner ersten. Aber ich denke, sie wird insgesamt auch besser sein, als dieletzte, weil das ja nunmehr meine zweite Story ist. :]

Ich bedanke mich schonmal bei Dark Summoner fürs Betalesen und hoffe, dass dieser auch weiter die Zeit findet, meine Geschichten gegenzulesen. :)



Der Weg in den Himmel

Prolog: Wo bin ich hier?


„Wirf den Ball wieder zurück!“ schrie ein kleines Mädchen aufgebracht. Das Mädchen wusste nicht wie alt es war, es wusste nicht, dass es bereits sechs Sommer erlebt hatte, denn in Lut Gholein war immer Sommer. Im Spiel mit dem Ball hingefallen, konnte sie nicht mehr auf diesen aufpassen, dann wurde er von einem kleinen Straßenjungen gestohlen. Weinend saß sie da. Es war ihr einziger Ball und nun war er weg. Sie würde keinen neuen mehr bekommen, denn durch Unruhen, die von Dämonen in den Partnerstädten Lut Gholeins verursacht wurden, konnte die Stadt nicht mehr handeln, ihr eigener Reichtum war dabei, diese Stadt zu Grunde zu richten, da die Preise in die Höhe schnellten.
Immer noch traurig machte sich die kleine Larissa auf den Weg nach Hause. Wenn sie keinen Ball mehr hatte, wollte sie auch nicht mehr draußen spielen. Ihre von der Sonne wohlgebräunte Haut schimmerte in der Abendsonne. Schulterlange, lockige, goldrotbraunfarbene Haare wallten von ihrem Kopf herab. Sie war dreckig vom Spielen im Staub, und wollte nun zu Hause von ihrer Mutter gewaschen werden. Ihre lumpigen Kleider hatten wieder neue Löcher bekommen, das würde ihre Mutter nicht glücklich stimmen. Das Kleid war bereits mit Flicken überzogen, die Originalnähte nicht mehr zu erkennen.
Auf dem Weg in die weniger reichen Viertel der an Reichtum verlierenden Stadt wurde das kleine Mädchen verfolgt. Sie ahnte nichts von dem, was in wenigen Sekunden ihr ganzes Leben ändern würde. Gerade als sie stillstand um an die Tür ihres Heimes zu klopfen packte sie jemand und drückte ihre einen stinkenden Handschuh auf den Mund. Eine Person, dessen Gestalt durch eine dunkle Robe verhüllt und dessen Gesicht vom Schatten der Kapuze bedeckt war, so dass Larissa ihrem Entführer nicht in die Augen sehen konnte, trug sie fort. Sie begann wieder zu weinen. Was würde nur mit ihr geschehen? Die Person rannte durch die Straßen Lut Gholeins, immer wieder die Richtung wechselnd, niemand sollte ihr folgen können. So wurde Larissa bis in die Abendstunden durch die Stadt getragen. Die Erschöpfung des Weinens wurde abgelöst durch den Schlaf. Sie wollte nicht mehr, es war ihr egal.
Auf einem Schiff kam Larissa wieder zu sich. Sie merkte sofort, dass sie auf einem Schiff sein musste, denn der Boden wiegte andauernd hin und her. Ebenso konnte sie das Salzwasser des Meeres riechen. „Was geschieht hier nur? Was wollen die von mir?“ Ein Wasserstrahl in den Rücken unterbrach das Mädchen in seinem Monolog. Der Strahl war so stark, dass sie mit dem Gesicht auf den Boden knallte. Ein Loch war in die Schiffswand gerissen worden, Wasser, kalt und von schwarzer Farbe, strömte mit großem Druck in die Kabine. Schnell verstand sie, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Alles Rütteln half nichts, die Tür der Kabine ließ sich nicht öffnen, das Bett auf dem sie aufgewacht war, schwamm bereits durch den Raum und der Tisch war in seiner Höhe auch schon fast vom Wasser eingeholt. Larissa, der das Wasser bereits bis zum Hals stand, wusste sich nicht anders zu helfen, als immer weiter auf die Tür einzuprügeln. Bald würde sie ertrinken, denn egal wie viel Wasser durch die Holzritzen in den Rest des Schiffes strömte, es kam zu viel nach. Das tapfere Mädchen kletterte auf den Tisch, er schwamm noch über dem Wasser, aber sobald die Kabine voll sein würde, hätte auch dieser nichts mehr genützt. Fieberhaft arbeitete sie an einem Fluchtplan. Sie wusste nur, dass sie auf dem Meer war, aber nicht wo. Sie hatte keine Ahnung, was sie draußen erwarten würde, wenn sie sich durch das Loch in der Wand zwängen würde. Doch schließlich erschien ihr das als die beste Fluchtmöglichkeit. Mutig tauchte das Mädchen mit den sechs Sommern hinab, und vergrößerte das Loch mit all ihrer Kraft, immer darauf bedacht den letzten Augenblick, bevor sich der Raum komplett mit Wasser gefüllt haben würde, abzupassen. So kam es, dass sie noch einmal auftauchte, sie schwamm nun direkt unter der Decke, bald war der Raum voll mit Wasser. „Okay, jetzt nur die Ruhe bewahren.“ redete sie sich zu. Der Augenblick war da, sie atmete tief ein und tauchte wieder ab. Das Loch war immer noch zu klein für das Mädchen, doch es schaffte den Kraftakt, sich hindurch zu zwängen. Ihr Kleid riss an den Stellen ein, an denen es auf scharfe Holzenden stieß. Larissa sah sich um. Unter ihr war ein riesiger Schatten zu sehen, eine riesige Bestie musste da unten am Werke sein, doch darauf bedacht, ihr Bestes zu geben, tauchte Larissa auf und dachte nicht weiter an das Monstrum in der Tiefe. Sie sah sich um. Es war schönstes Wetter an der Wasseroberfläche und von dem Schiff war nur noch ein Mast zu sehen. Bevor sie die Gegend um sie herum weiter begutachten konnte, wurde sie jedoch schon von hinten am Kleid gepackt und in ein Boot geworfen. „Da bist du ja.“ sagte einer der vier Kapuzenmänner an Bord. Er hatte eine rauchige Stimme und schien nicht erpicht darauf, sich in die Riemen zu legen. Dennoch mussten die vier Kapuzenmänner vorwärts kommen. Das wird wohl eine längere Reise.. Wohin es wohl geht? Ich hoffe uns wird der Proviant nicht ausgehen, sonst sind wir alle dazu verdammt hier zu verhungern. Larissa überlegte, wohin sie wohl gerade gebracht wurde.
„Du hast Glück, dass wir dich mithilfe eines Serums für Tage außer Gefecht gesetzt haben, du hast den Großteil der Reise mit Schlafen verbracht, somit haben wir es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel.“ meinte der mit der rauchigen Stimme. „Da hinten, dieses Land, das du im Hintergrund siehst, ist unser Ziel, wir werden morgen früh schon angekommen sein. Es ist besser wenn du wieder schläfst, dann wirst du keine Belastung sein.“ Bevor sich Larissa überhaupt wehren konnte, war sie bereits überwältigt worden und einer der Kapuzenmänner drückte ihr ein merkwürdig riechendes Tuch aufs Gesicht. Es wurde schwarz um sie herum.
Ein ohrenbetäubender Lärm war zu hören. Als Larissa langsam wieder zu Sinnen kam, spürte sie, dass hart die Regentropfen auf ihren Körper aufschlugen. Ebenso schlugen sie auf dem dichten Buschgrün auf, das vor ihrer Zelle wuchs. Vor ihrer Zelle? Larissa setzte sich auf und registrierte langsam die Umgebung. Sie war in einer Zelle aus Bambusstäben eingesperrt, um sie herum wuchsen grünste Pflanzen, wie sie nur im Dschungel vorkommen. Das leichte Blätterdach, mit dem ihre Zelle abgesperrt worden war, ließ eine Menge Regentropfen passieren, sodass sie nass bis auf die Knochen war. Larissas Bauch schmerzte sehr. Sie musste seit Tagen nichts mehr gegessen haben, sodass sie wieder erschöpft in den Schlamm hinuntersank und einfach nur schlafen wollte. Sie war gerade dabei von ihrer Mutter zu träumen, als sie auf einmal etwas spitzes in ihrem Gesicht spürte, etwas spitzes, das aber nicht scharf war. Aus Neugier, was das wohl sein mag, öffnete sie die Augen, vor ihr war ein rotes Gesicht, aus dessen Kinn in symmetrischer Form kleine Hörner ragten. Ansonsten sah es komplett menschlich aus, einzige weitere Ausnahme waren die gelben Augen mit den schwarzen Pupillen, die das Mädchen besorgt anstarrten. Ihr fielen auch die schwarzen Krallen an der roten Hand dieses Dinges auf. „Ahh!“ Larissa schrie erschrocken auf, was den Dämonen dazu veranlasste zurückzuweichen. Nun erkannte sie, dass dieser Dämon selbst erst nur ein Kind sein konnte. Der Dämon ging weiter nach hinten in die Zelle und brachte einen kleinen Teller. „Hier, das haben sie mir für dich gegeben. Ich habe es für dich aufgehoben. Ich bin Xamir.“ Dankbar nahm Larissa das durchnässte Brot von dem Teller und biss fest zu. Es tat gut etwas zu essen.
Wo bin ich hier?
 
so jetzt hatte ich endlich die zeit mal kurz deine geschichte zu lesen:

gefällt mir persönlich bisher viel besser wie deine letzte geschichte.
*aufsnächste upwart*
 
Klingt vielversprechend :)

Hier nur ein Hinweis:

Eine Person verhüllt durch eine lange Robe, mit einer großen Kapuze, sodass Larissa ihrem Entführer nicht in die Augen sehen konnte.

Hier fehlt etwas, irgendwie wirkt der Satz unvollständig. Zum Beispiel könnte hier lauten: "Eine Person, dessen Gestalt durch eine dunkle Robe verhüllt und dessen Gesicht vom Schatten der Kapuze bedeckt war, so dass Larissa ihrem Entführer nicht in die Augen sehen konnte."
 
Segan, weisst du was?
Du hast Recht, dieser Satz kein Verb. ^^


Ist editiert. :]
 
Hab per PM eigentlich schon alles gesagt aber dennoch hier nochmal:

Spannend und mysteriös erzählt, desweiteren finde ich das sich dein Schreibstil enorm verbessert hat.:top:

Schnell weiterschreiben:go:
 
Ihre von der Sonne wohlgebräunte Haut schimmerte in der Abendsonne.
Stark, sichtlich oder tief gebräunt; aber wohlgebräunt würde ich nur benutzen, wenn der Text aus persönlicher Sicht erzählt würde und wir es mit einer sehr eitlen Person zu tun. ("Wie immer um diese Jahreszeit war meine Haut wohlgebräunt...")

Eine Person, dessen Gestalt durch eine dunkle Robe verhüllt und dessen Gesicht vom Schatten der Kapuze bedeckt war, so dass Larissa ihrem Entführer nicht in die Augen sehen konnte, trug sie von dannen.
von dannen würde ich hier durch fort oder ein ähnliches Wort ersetzen. Von dannen tragen hat immer einen Hauch von Eleganz, Leichtfüßigkeit und Würde und wird eigentlich auch nicht benutzt, wenn jemand von einem anderen (und sogar wider Willen) weggeschleppt wird.

Er hatte eine rauchige Stimme und schien nicht erpicht darauf, sich in die Riemen legen zu müssen.
Da kommt das zu müssen weg.


So, du siehst du schon, ich gebe hier nur noch kleine Verbesserungsratschläge(mit Ausnahme des letzten Punktes), viel ist da nicht besser zu machen. :)
Was mir persönlich nicht gefällt, ist die so schnell voranschreitende Handlung und die bisherige Unvertrautheit mit dem Protagonisten. Gerade die ersten Absätze vor der Entführung hättest du dazu nutzen können, ihr Spiel und ihre kindlichen Gedanken("Wann kommt Papa nach Hause? Muss er noch lange arbeiten?") zu beschreiben, die Aufschluss über Lebensverhältnisse, Familie, etc. geben.
Auch, wenn du in der dritten Person schreibst, solltest du die Hauptperson nicht gesichtslos lassen(und es scheint mir nicht so, dass du da bewusst eine mystische Atmosphäre um das Kind aufbauen möchtest). Wenn sie nicht interessanter und umfangreicher gestaltet als die Nebenpersonen ist, ist sie eigentlich keine Hauptfigur, sondern nur Fokus des Geschehens, um den herum alle möglichen Dinge geschehen, zu der man selbst aber keinen wirklichen Bezug hat.
...was dich natürlich nicht davon abhalten soll, komplexe Nebencharaktere zu basteln. ;)
Nur gibt es für mich im Moment wenig Anreiz, mit dem Mädchen mitzufiebern. Da ist der kleine Dämon viel interessanter.
Aber, was nicht ist, kann ja noch werden!

Weiter so! :angel:
 
Der Anfang gefällt mir sehr gut !

Dein Dir eigener "Märchenstil" kommt hier wesentlich besser an als in den Kapiteln 2 bis Ende vom Spiegel der Gier; - die Personen werden über scheinbare Nebensächlichkeiten und ihre Taten charakterisiert. Es bleibt sehr viel Raum für eigene Vorstellungen, ich finde das gut.

Diese Geschichte schreitet wieder sehr schnell voran; ein Diebstahl, eine Entführung, ein Schiffbruch und der letzte Stop in einer Zelle mit einem freundlichen Dämon sind sehr viel für ein Post dieser Länge und Reader's Digest hätte Schwirigkeiten, das einzukochen. Wenn Du das Tempo halten kannst und nicht weiter beschleunigst wie in Deiner vorherigen Geschichte, bleibt's unbedingt lesenswert.

In Summe : Bitte weiterschreiben
 
Undead Poet: Die mittleren zwei Kritiken sind okay, werd ich gleich verbessern, aber das andere ist schon so geplant, das kommt dann noch später deutlicher hervor. Das Mädel wird ein Hauptcharakter, aber wartets ab. ;>
Das mit der Haut soll einfach heißen, dass sie eine gebräunte Haut hat, aber nicht unbedingt dunkel oder gar schwarz ist. So, wie wir aussehen, wenn wir aus dem Urlaub kommen eben. ^^

Systemerror: Auch das schnelle Voranschreiten ist hier geplant, dies ist ja nur ein Prolog, der nur einen kleinen Überblick geben soll, nämlich, dass es ein Mädchen, einen Dämonen und eben die mysteriösen Kapuzenmänner gibt, und dass die Gute auf eine fremde Insel verschleppt wird.
Familienverhältnisse sind belanglos und tun nichts zur Sache, ich werde auf diverse Familienpersonen nicht eingehen. ^^
Ob ich es schaffe, das Tempo zu halten, wird sich zeigen, ich hoffe es jedoch sehr, dass die Geschichte lesenswert bleibt, wär ja schlimm, wenn nicht. :)
 
DerSpiegel schrieb:
Das Mädel wird ein Hauptcharakter, aber wartets ab. ;>
Ah, versteckte Mitteilung entschlüsselt. ;)
In dem Fall muss ich mich entschuldigen. Solltest dir aber trotzdem überlegen, ob du nicht etwas zu flach bleibst.

Das mit der Haut soll einfach heißen, dass sie eine gebräunte Haut hat, aber nicht unbedingt dunkel oder gar schwarz ist. So, wie wir aussehen, wenn wir aus dem Urlaub kommen eben. ^^
Verstehe, du willst also mit "wohlgebräunt" auf ein Mittelmaß hinsteuern. Mir würde da auch keine andere Bezeichnung einfallen, aber ich persönlich würde den Teil dann lieber streichen. Dass die Leute in einer Wüstenregion gebräunt sind, ist eigentlich nur selbstverständlich. Und gerade Kinder, auf die gut Acht gegeben wird, dürften noch keine verbrannte Haut haben.
Wichtig würde es nur werden, wenn sich das Mädchen vom Rest der Menschen dieses Ortes unterscheiden würde.

Familienverhältnisse sind belanglos und tun nichts zur Sache, ich werde auf diverse Familienpersonen nicht eingehen. ^^
Das sehe ich aber ganz und gar nicht so. Gerade, da es sich um ein Kind handelt, nehmen eben diese Themen große Teile seines Denkens ein. Auch sein Handeln ist vom sozialen Umfeld bestimmt.
Naja, gut, aber du hast ja noch etwas anderes vor...
 
Oh, den Post habe ich ja überhaupt nicht bemerkt. War da ein Forenbug, als der gepostet wurde?
Naja, egal, kann ja noch schauen, ob ich im zweiten Kapitel das ein bisschen einbringen kann, aber die werden ja eh bald groß und stark, weil sie immer brav ihr Gemüse essen und so. ;)

Zum Thema: Kapitel 1 ist soweit fertig, aber es wäre eventuell nice, wenn ich noch nen zweiten Betaleser hätte, damit der gute Dark Summoner nicht alles alleine machen muss, vor allem, da er z.Z. recht wenig Zeit hat.
Jemand Bock?
 
Kannst es mir mal schicken, aber nur unter der Voraussetzung, dass du auch zwei oder drei Tage warten kannst ;)


Weiteres per PM, falls du Interesse hast ;)
 
So, hier habt ihr nun Kapitel 1.
Es ist länger, als der Prolog, wie schon gesagt, das oben sollte nur ein Prolog sein.
Ich freue mich weiter auf eure Kritiken!
Mfg





Kapitel 1: Xamir

Larissa saß an eine Wand aus Lehm gelehnt, während sie nasses Brot zu sich nahm und vom Regen auch weiterhin nicht verschont wurde. Das nasse Brot lag ihr schwer im Magen, doch sie musste essen, ansonsten wäre das Gefühl im Magen sowieso schlimmer gewesen. Sie überlegte weiterhin, wo sie hier eigentlich war und warum gerade sie von einem der Kapuzenmänner mitgenommen wurde. Es gab so viele Mädchen in Lut Gholein, die ein höheres Lösegeld eingebracht hätten. Mit einem Donner erwachte sie aus ihren Überlegungen, sie sah sich wieder genau ihre Umgebung an, welch tristes Aussehen. In der Zelle gab es nichts. Ein Bett aus Gras, zwei große Palmwedel als Decke und sonst nur Schlamm. Das Grasbett war nicht erst so angelegt worden, es war normales Gras, das hier schon länger wachsen musste, nur darum herum wurde es herausgezogen. Das war mehr oder weniger Glück, denn ansonsten wäre das Bett zusammen mit dem schlammigen Regenwasser fortgespült worden. Plötzlich fiel Larissa wieder ein, dass sie ja nicht alleine hier war. Ein kleiner Dämon war ihr Zellenpartner. Xamir saß in einer Ecke, in der er kaum von der Dunkelheit der Nacht zu unterscheiden war. In einer gebückten Haltung saß er einfach nur da, und schien ins Leere zu starren. Larissa schlief über der nichtssagenden Haltung des Dämonen ein.
Ihre Träume waren wild. Viel drehte sich um Xamir. Wer war er? Was machte er bei den Kapuzenmännern? Immer wieder tauchte das Bild von einem kleinen Dämonen vor ihr auf, der sich vor Schmerz die Haut vom Körper riss. Im Hintergrund dieses Bild waren Flammen und Tote. Die Flammen stoben hoch hinauf, die Toten standen einfach nur da und beobachteten das Schauspiel des Dämonen. Als dieser sich vollends die Haut vom Leib gerissen hatte, fiel er zu Boden. Das Bild wechselte. Nun sah sie einen großen Baum. In den Baum war eine Tür eingelassen. Ohne zu zögern betrat die kleine Larissa das Innere des Baumes. Zum Vorschein kam ein Ball. Ihr Ball. Sie hatte ihn endlich wieder. Doch gerade als sie ihn aufheben wollte, kam ihr wieder das Bild von Xamirs Selbsthäutung in die Quere. Wieder musste sie dieses schreckliche Szenario mit ansehen. Tatenlos dastehend ließ sie das Prozedere fortfahren. Sie wollte nur, dass es endlich aufhört. Dieses Mal waren die Bilder etwas schärfer, sie konnte mehr von Xamirs Gesicht sehen. Seine Augen. Blutunterlaufen waren sie weit aufgerissen. Die Schmerzen Xamirs mussten unerträglich sein. Niemand schien dem kleinen Dämonen zur Hilfe zu eilen. Larissa entschloss sich die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „Xamir, du blutest! Deine Augen!“ Doch als sie dem Dämonen näher kam, griff er sie an. Er drückte das Mädchen von sich und schrie laut auf. Mit seiner rechten Hand riss er ihr Gesicht in Fetzen...
Larissa öffnete ihre Augen. Die Sonne schien auf sie herab und sie bemerkte, dass die Hand des Dämonen auf ihrer Backe lag. Zart hatte er versucht sie zu wecken. „Du hast im Schlaf geschrieen, ich wollte dir keine Angst einjagen.“ sagte Xamir schüchtern und verließ das Mädchen, um wieder in seiner Ecke zu sitzen. Nun, da es hell war, konnte Larissa ihr Gegenüber besser erkennen. Es war klar, dass ein Dämon da vor ihr saß. Er hatte eine rote Haut und war nicht sonderlich groß, jedoch konnte er auch nicht viel älter als Larissa mit den sechs Sommern sein. Statt Fingerkuppen und Fingernägeln hatte er dicke, schwarze Krallen, auch an seinen Füßen. Aus seinem Kinn wuchsen zwei kleine Hörner, nicht größer als Kieselsteine, dennoch nicht zu übersehen. Er hatte ein Paar normaler Augen, die jedoch durch die schwarze Farbe im Kontrast zu seiner Hautfarbe standen, außerdem liefen seine Ohren spitz zusammen. Er hatte auch Haare, was Larissa etwas verwunderte, sie dachte, Dämonen hätten keine Haare, aber an Xamir sah das nicht schlecht aus, ein Haarschopf bestehend aus kurzen, schwarzen Haaren, die, weil sie nass waren und Xamir ein bisschen nachgeholfen hatte, nach hinten standen. Larissa fiel auf, dass der Dämon eigentlich überhaupt nicht bösartig oder gar abstoßend aussah. Sie wollte ihn näher kennen lernen.
Sie nahm ihren Mut zusammen und näherte sich ihm. Der Dämon sah sie etwas verwirrt an, sagte aber nichts. So konnte Larissa sich ungehindert zu Xamir gesellen. Da saßen sie nun nebeneinander. Links Larissa, rechts Xamir. Sie in ihrem zerfetzten Kleid, er in einer zerfetzten Hose. Sie mit angewinkelten Beinen, er mit ausgestreckten Beinen. Sie sahen einander an. Nach einer Weile unterbrach Larissa das Schweigen. „Ich habe von dir geträumt...“ Sie stockte. Tränen sammelten sich in Larissas braunen Augen. „Es war so schrecklich!“ Und sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Xamir saß weiter da. Er beschloss Larissa zu trösten und zu fragen, was sie denn geträumt hatte. Sie erzählte ihm ihren Traum. Eine Stille trat ein, doch er erzählte ihr, was genau sich da seinen Weg in ihren Traum gesucht hatte.
„Das ist normal für mich. Für uns Dämonen ist das, wie wenn du Geburtstag hast! Wir nennen es ‚Neugeburt’, denn es tut ganz schön weh und ist nicht schön zu ertragen. Ich will das nicht machen, doch für uns Dämonen ist es gut, denn wir werden dadurch stärker. Unsere alte, schwächere Hülle wird durch eine neue ausgetauscht, damit wir stärker im Kampf werden.“ Xamir stockte. „Doch normalerweise greife ich dabei niemanden an, und es sind auch keine Toten oder Feuer hinter mir... Ich habe bald eine solche ‚Neugeburt’.“ Er sah sich Larissas Haar an. Am Mittelscheitel blond, dann leicht hellbraun in ein zartes Rot übergehend, warf es seine Locken von ihrem Kopf. Die braunen Augen flackerten, da sie mit Tränen gefüllt waren, die an Larissas Stupsnase vorbei, das Gesicht herunterliefen. „Aber keine Sorge, ich werde weder dir, noch sonst jemandem Schaden zufügen. Es könnte sein, dass es mit deiner Hilfe schneller und schmerzloser vorbei geht! Wirst du mir helfen?“ Larissa nickte nur, aber sie wagte es nicht, den Mund aufzumachen. Die Vorstellung, dass der arme Xamir ein solches Erlebnis Jahr für Jahr durchleben musste, war zu viel für sie.
Ein Kapuzenmann öffnete die Tür und kam in die Zelle der beiden. Er ging vor ihnen in die Hocke und holte etwas zu essen aus seiner Robe, aus einer Tasche noch einen Teller für die Speisen. „Hier, lasst es euch schmecken, ihr beiden!“ Er hatte eine andere Stimme als die Kapuzenmänner auf dem Ruderboot. Es musste noch mehr von ihnen hier geben, wo immer sie auch waren. Seine Stimme vermittelte eine gewisse Wärme, eine Art Vertrautheit. „Gewöhnt euch schon mal aneinander. Bald werdet ihr euch ein bequemeres Quartier teilen müssen.“ Er lachte. Larissa warf einen Blick auf das Essen, das der Kapuzenmann mitgebracht hatte. Ein halber Laib Brot, zusammen mit etwas Fisch. Davon würden sie beide satt werden. Larissa nahm den Teller, auf dem die Speisen lagen und teilte alles gerecht für sie und ihren Mitgefangenen auf. Weder sie, noch er schlugen das Essbare ab. Während zwei verschiedene Schmatzgeräusche die Zelle erfüllten, ergriff der Kapuzenmann das Wort. „So, du bist Larissa, richtig?“ „Ja, warum habt ihr mich entführt?“ „Das wirst du noch erfahren. Ich möchte nur, dass du weißt wer ich bin. Mein Gesicht kann ich dir jedoch noch nicht zeigen.“ Er wies auf seine Kapuze. „Ich bin Meran. Ich werde für euch beide der Ansprechpartner sein, da ich der Einzige bin, der sich überhaupt dafür interessiert, wen wir da entführt haben. Bald schon werdet ihr hier unterrichtet werden, bis dahin seid ihr auf jeden Fall aus dieser Zelle raus.“ Der Teller war inzwischen leer. „Ich lasse euch dann wieder allein, ihr müsst einander noch kennen lernen.“ Mit diesen Worten erhob sich der Mann, verließ die Zelle und bot Larissa und Xamir eine Möglichkeit, sich weiterhin ungestört miteinander zu unterhalten.
„Woher kommst du denn, wie bist du hier hergekommen?“ wollte Larissa von ihrem Gegenüber wissen. Xamir war bereit ihr diese Frage zu beantworten. Er erzählte, wie er beim Umherstreunen in einer von Dämonen besiedelten Gegend in eine Schlucht fiel. Glücklicherweise war in dieser Schlucht eine Art Portal in die Menschenwelt, er musste so nicht in das endlose Schwarz des tiefen Loches fallen, stattdessen landete er direkt hier in diesem Wald. Die Kapuzenmänner bemerkten sofort, dass sie ‚Besuch’ hatten und ließen dem kleinen Dämonen keinerlei Chance sich zu rechtfertigen. Dennoch gefiel ihm das Leben bei den Kapuzenmännern besser, er war zwar schon seit zwei Wochen in dieser Zelle, doch es war nicht langweilig. Er wurde täglich von ihnen trainiert, und würde auch bald wieder zu seinem Training gehen müssen, im Moment war er nur davon befreit, weil eine seiner ‚Neugeburten’ bevorstand. „Um mir diese ‚Neugeburt’ zu erleichtern, wollten sie mir einen Freund besorgen. Es hat irgendetwas mit einer Göttin zu tun. Ich weiß nicht, was sie damit meinen, aber sie werden es dir bald sagen.“
So verbrachten Larissa und Xamir die nächsten Tage miteinander in der Zelle, die ab und zu von Meran besucht wurde, aber ansonsten ihnen vorbehalten war. Sie lernten einander kennen und schlossen Freundschaft. Larissa hätte sich das nie träumen lassen. Der Gedanke, einen Dämonen zum Freund zu haben, wäre ihr vor wenigen Wochen noch gar nicht erst in den Sinn gekommen. Sie wusste nur, dass Dämonen etwas böses sein mussten, sie hatte nie einen gesehen und der erste Dämon, den sie nun zu Gesicht bekam, war ein kleiner, lieber und netter, den sie sofort leiden konnte. Die Tage verliefen immer gleich. Es gab geregelte ‚Mahlzeiten’, und wenn Meran die Gelegenheit fand, noch eine Sondermahlzeit, morgens war es schwül, gegen Mittag begann der Regen, in dem die Luft zwar etwas abkühlte, aber der Effekt war nicht sonderlich groß. Dieser Regen dauerte dann bis mitten in die Nacht hinein. Einmal spielten die Freunde mit einer Maus, die in ihre Zelle gelaufen war. Sie ließen sie gewähren und die Maus schien in das Spiel geradezu vernarrt zu sein. Immer wieder spielten sie Fangen mit der kleinen, flinken Maus. Wenn sie sie zu fassen bekamen, musste die Maus einen von ihnen erreichen. Ein schlaues Tier, diese Maus. Sie kam nun tatsächlich täglich vorbei, um mit ihnen zu spielen. Das Tolle war, dass die Spielergebnisse nie vorhersehbar waren, denn durch die anhaltenden Regenfälle ab dem Mittag, war es viel schwerer, die Maus zu fangen. In dem Schlamm kam das leichtgewichtige Wesen viel besser voran, und es war viel leichter, für die Maus selbst, einen der beiden anderen zu fangen. So waren die Tage schon wieder kürzer und Larissa und Xamir hatten einen neuen Freund in der Maus gefunden. Sie behielten sie bei sich, denn eventuell könnten sie der Maus ein paar tolle Fähigkeiten beibringen. Wie toll wäre es, wenn sie eine Maus besäßen, die Kunststücke vorführen konnte? Schnell brachten sie der Maus einfache Dinge bei, bald konnte die Maus sogar schon elegant von Anhöhen herunterspringen und bald waren sie alle drei bereit, Meran ein paar der Kunststücke vorzuführen. Der Kapuzenmann erfreute sich sehr an diesen Spielen, er schien jedoch auch noch einen gewissen Einfluss auf die Maus zu haben. So vollführte die Maus auf einmal Kunststücke, von der Larissa und Xamir nicht wussten, dass sie überhaupt in der Lage war, solcherlei Verrenkungen auf sich zu nehmen. Beeindruckend, was die Maus alles tat, wenn Meran in der Nähe war.
Durch die ganze Spielerei abgelenkt, bemerkten Larissa und Xamir nicht, wie schnell die Zeit doch voranschritt. So kam der Tag von Xamirs ‚Neugeburt’. Larissa wusste zuerst nicht, was mit Xamir los war, denn er benahm sich den ganzen Tag sehr zurückhaltend und sagte kein Wort. Nach einigem sorgenvollen Schweigen fiel Larissa dann auch wieder ein, dass Xamir erzählt hatte, dass seine ‚Neugeburt’ bald bevorstand. Sie kümmerte sich so gut sie konnte um den Dämonen. Sie sprach mit Meran darüber, doch leider konnte dieser ihr nicht helfen. Sie musste es alleine schaffen dem Dämon bei seiner ‚Neugeburt’ zu helfen. Ohne mit der Wimper zu zucken, sammelte sie ihre ganze Tagesration an Essen und schenkte es dem Dämonen. Er sollte bei Kräften bleiben, denn es würde sicherlich anstrengend sein, dieses Ritual zu durchleben. Mit liebevoller Hingabe bereitete sie das Bett, legte den Dämonen hinein und deckte ihn zu, sie richtete die Dachblätter so, dass Xamir im trockenen lag. Dadurch konnte sie ihm auch besser helfen, wenn der Regen nicht die ganze Zeit auf sie niederprasselte konnte sie sich gleich viel besser konzentrieren.
Mit Einbruch der Nacht war es soweit. Unter der Haut ihres Patienten schienen viele kleine Mäuse herumzulaufen. Xamir schrie vor Schmerz, als seine Haut am Rücken aufzureißen begann. Während die Haut sich noch von alleine von seinem Körper pellte, begann er schon daran zu ziehen und zu zerren. Larissa half ihm, sie rollte die Kopfhaut, denn sie dachte es sei am Besten, oben anzufangen, da sowieso schon ein tiefer Riss in der Kopfhaut war. Als sie ihm in die Augen sah, sah sie dieselben blutunterlaufenen Augen, wie in ihrem Traum. Die Augen flammten auf, wurden zusammengekniffen und flammten wieder auf und waren dennoch blutrot. Zeitweilig konnte Larissa ihm nicht helfen, außer zu schauen, dass er nicht zu Boden fiel, denn ab und zu musste sie zurückweichen. Wenn der Dämon plötzlich komplett in Flammen stand, war es besser ihn nicht zu berühren. Immer wieder stießen Flammen an ihm empor, doch sie schienen keinerlei Schaden in seiner Umgebung anzurichten. „Hiiiiilf mir!“ kam es aus Xamirs Mund. Der Dämon bückte und krümmte sich vor Schmerzen, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Die letzten Reste der dämonischen Haut hingen an ihm, und er bekam sie nicht los. Obwohl sie eigentlich schon überall abgerissen war, schaffte der Dämon es nicht, seine Finger von seiner Ummantelung zu lösen. Beide wollte jedoch, dass das Prozedere schnellstens vorbei ging. Larissa fasste sich ein Herz und ging zu dem Dämonen heran. Nun stand auch sie in Flammen, doch komischerweise spürte sie keinerlei Schmerz. Die Flammen ignorierend widmete sich das Mädchen nun Xamirs Fingern. Festes Zerren schien jedoch nicht viel zu nützen, daher schnappte sie sich einen Finger von Xamirs anderer Hand und schnitt mit dessen Kralle nicht festhängende Haut ab. Nun konnte man alles von seinem Körper befreien. Die kleinen Fetzen, die noch beim Beginn der Krallen hingen, waren nicht wichtig, die würden von alleine abfallen. Nach langem Kampf war schließlich die Haut des Dämonen komplett abgepellt. Er sackte zusammen und lag reglos im Gras. Larissa deckte ihn mit zwei großen Blättern zu und hielt Wache an dem leblos daliegenden Dämonenkörper. Am nächsten Morgen sah sie ihn sich genau an. Ein paar Dinge waren schon anders. Xamir schien muskulöser, seine beiden Hörnchen am Kinn waren weiter hinausgewachsen, und seine Wirbel begannen aus dem Rücken hervorzutreten und sahen nun aus, wie die Hörner an seinem Kinn.
Wieder sammelte Larissa all das Essen, das sie nicht unbedingt brauchte, und hob es für ihren Freund auf. Sie wollte, dass Xamir möglichst bald gesund wird. In der Zeit, in der sie nichts zu tun hatte, spielte sie weiter mit der Maus, welche nun wieder neue akrobatische Einlagen beherrschte. Der Kapuzenmann mit dem Namen Meran hatte sich in den letzten Tagen nicht blicken lassen, wahrscheinlich wollte er die beiden nicht stören, diese Sache mussten sie alleine durchstehen – und Larissa schlug sich tapfer. Xamir mangelte es an nichts, und schließlich erwachte er nach drei Tagen aus seiner Bewusstlosigkeit, eine Tatsache, die Larissa sehr fröhlich stimmte. Sie konnte nun sicher sein, nichts falschgemacht zu haben, denn er war wohlauf. Die beiden schlugen die Zeit, bis er wieder auf den Beinen war mithilfe der tollen Kunststücke der Maus tot. Die überragendste Einlage war ein Hechtsprung von einer Anhöhe, mit Abrollen auf dem Rücken, die Maus war eine richtige Athletin geworden. Noch ein paar Tage später kam Meran wieder. Er setzte sich zu ihnen und fragte, wie denn alles abgelaufen sei. Positive Ergebnisse bekam er zu hören, was ihn sehr zufrieden stimmte. „Ich habe eine Belohnung für euch. Beide. In diesen Tagen habt ihr euren Zusammenhalt bewiesen, und nun sollte ihr endlich aus diesem stinkenden Dreckloch heraus. Eure Kleider sind ja nur noch eine dicke Schlammschicht.“ Meran reichte beiden je eine Hand und zog sie nach oben. „Folgt mir.“
Der Mann führte seine beiden, kleinen Freunde aus der Zelle hinaus. Sie durchliefen ein kurzes Waldstück und kamen schließlich in ein Dorf. In jenem lebten viele solche Kapuzenmänner. Sie gingen ganz normalen Tätigkeiten nach, einer war sogar gerade dabei eine Robe zu waschen, während der andere den Hof kehrte. Teilweise waren die Häuser aus Lehm erbaut, teilweise auch in die dicken Stämme der Bäume hineingeschlagen. Das Kuriose war jedoch, dass die Bäume deswegen weder an Stärke verloren, noch zu sterben schienen, obwohl sich große Löcher in ihren Stämmen befanden. Schließlich steuerte Meran auf ein kleines Lehmhäuschen zu und als sie dort angekommen waren, öffnete er die Tür. Darin war es gar festlich eingerichtet, jedenfalls kam es den beiden Kleinen so vor, im Gegensatz zu der Zelle, war das hier ein richtiger Palast! Es gab ein Schlafzimmer mit zwei bequem aussehenden Betten und ein großes Vorzimmer, in dem man wohl die meiste Zeit verbrachte. „Nun dürft ihr hier leben, es sei denn, ihr bevorzugt die Zelle.“ meinte Meran vergnügt. Ihr dürft euch auch bald frei im Dorf bewegen, dabei kann es sich nur noch um Tage handeln, bis dies euch gestattet wird. Ich muss euch bitten solange hier zu verweilen, außer man holt euch ab.“ „Ich möchte als erstes in dem Bett dort ein bisschen schlafen.“ Stieß Larissa euphorisch hervor. „Jetzt, da ich dieses warme Bett sehe, bin ich auf einmal so müde.“
Meran hatte nichts dagegen, doch bevor er sie verließ hob er seine Kapuze vom Kopf. Er war ein weißer Mann, blonde Haare auf dem Kopf, sowie einen Bart im Gesicht. Seine Augen strahlten. „Willkommen bei den Druiden von Scosglen! Jeder Druide, der euch seinen Namen verrät, muss mit ‚Meister’ angeredet werden, das sollte fürs Erste genügen. Geht nun und ruht euch aus.“ Larissa warf sich sofort ins Bett. Es war kuschelig und warm. Zum ersten Mal seit Wochen schlief sie tief und fest und hatte nicht einen bösen Traum. Nach zwei Tagen, die sie in Ruhe mit Xamir, der Maus und den Essensvorräten in einem der Schränke im Hauptraum verbrachte, öffnete sich wieder die Tür. Zwei Druiden kamen zum Vorschein. Zum einen Meran, zum anderen ein Druide, der sein Gesicht durch eine Kapuze verdeckte. Der mit der Kapuze richtete das Wort an Xamir. „Los, kleiner Dämon, es ist Zeit, weiterzumachen.“ Er verabschiedete sich von Larissa und ging mit dem anderen mit, es war wieder Zeit für ein neues Training. Meran lächelte Larissa entgegen. „Keine Sorge, du musst nicht allein bleiben. Du wirst ab heute auch ein spezielles Training absolvieren. Das wirst du von nun an täglich machen. Und von nun an darfst du dich auch frei im Dorf bewegen, wenn das dein Wunsch ist. Aber fürs Erste folge mir bitte.“
Hinter Meran bewegte sich Larissa aus dem Dorf hinaus in den Wald direkt dahinter. Wenige Schritte nur waren es, bis zu dem Platz, auf den der Druide sie führen wollte. Obwohl eigentlich die Sonne strahlend am Himmel stand, war es an diesem Platz dunkel. Ein riesiger Baum nahm jegliches Sonnenlicht in sich auf. Er war so riesig wie ein Hügel. Die kleinste Wurzel des Baumes war immer noch doppelt so groß, wie Larissa. An dem Baum selbst hingen diverse Lichtquellen. Sie wusste nicht, was das Licht auslöste, doch sie dachte sich, dass sie es schon früh genug erfahren würde.
„Glôr-an-Fháidha, der heilige Baum!“
 
Ja, weiter! :top:
Habe nichts zu kritisieren, da sind nur ein paar Flüchtigkeitsfehler.
 
:hy:

Schön verbessert, liest sich gleich viel besser:top:
Was die wirren Stellen angeht:
Es ist noch ziemlich unklar, wieso Larissa nach Xamirs Häutung bei den Druiden bleibt und trainiert wird. Außerdem verstehe ich nicht wieso sich nur Meran dafür interessiert wer sie ist. Ich denke aber das das so gewollt ist und noch aufgeklärt wird;)

Was mir noch unklar ist, wieso die Druiden einen Dämonen bei sich aufnehmen, ihn 2 Jahre(!) in einer feuchten Zelle laßen, und ihm dann plötzlich Larissa bringen die ihm bei seiner Häutung hilft und ihn danach in einer Lehmhütte wohnen lassen:confused:
 
Sind ein paar Flüchtigkeitsfehler drinnen, stören aber nicht wirklich.

Die Handlung verwirrt mich, ehrlich gesagt, doch ziemlich. Aber ich hoffe, du wirst sie im Laufe der Zeit klären ;)
 
Dark Summoner: Die Gute kann ja nirgendwo mehr hin, sie ist ja offensichtlich sehr weit weg verschleppt worden, daher bleibt sie dann halt bei den Druiden, die sind ja nicht soo böse.
Das mit Meran kommt noch, aber das mit der Einsitzzeit ist schon wahr.. Hm..
Naja, vielleicht sollte ich wohl doch nicht von Samstag auf Sonntag Nacht schreiben. xD
Unter der Woche ist leider so gut wie keine Zeit. :/
 
DerSpiegel schrieb:
Dark Summoner: Die Gute kann ja nirgendwo mehr hin, sie ist ja offensichtlich sehr weit weg verschleppt worden, daher bleibt sie dann halt bei den Druiden, die sind ja nicht soo böse.

Ich wollte eher darauf anspielen, wieso die Druiden sie nicht zurück nach Lut Gholein bringen, jetzt wo sie ihren "Zweck" erfüllt hat?;)
Ich denke die Druiden brauchen sie noch für irgendwas (Göttin:confused:) und behalten sie deshalb bei ihnen;)
 
Nette Story :) Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Du kannst mich jetzt auch zu deinen Lesern zählen.

mfg

Gandalf
 
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