• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

[Story] Der Weg in den Himmel

Okay, dann zähle ich dich dazu, Gandalf. ;>

@ all:
1. Ich hab das mit den 2 Jahren jetzt in zwei Wochen geändert, das hat mich doch irgendwie sehr gestört... Ich bin so froh über diese Kritik. ^^
2. Nach dem Wochenende könnt ihr mit Kapitel 2 rechnen, leider bin ich das Wochenende über weg, aber vielleicht schaff ich es sogar bis Freitag. :)
 
Tja, Dark Summoner ist abwesend und ich bin am WE weg, will euch aber Kapitel2 nicht vorenthalten. :)
Somit poste ich euch einfach das nicht betagelesene zweite Kapitel. ^^

Kapitel 2: Druiden

Larissa stand still da. Respektvoll betrachtete sie den Baum vor sich. Er war riesig! Größer noch, als der Palast von Lut Gholein! Mit offenem Mund starrte sie den sich bewegenden Lichtern an dem Baum nach. Was war das für eine Magie? Wüsste sie es nicht besser, würde sie sagen, sie träume. „Dieser Baum ist riesig! Der muss ja uralt sein!“ „Ja, das ist er auch. Er ist so alt wie die Zeit selbst. Vor vielen Hunderten von Jahren wurde hier unser Stamm gegründet, an diesem Baum, der Gründer war ein Mann namens Flacla-Géar. Er war ein enger Verbündeter von Bul-Kathos, dem Vater der Barbaren. Flacla-Géar und seine Männer kamen damals an diesen Baum, und wussten sofort, dass er eine besondere Magie beherbergt. Vor allem die Geister des Waldes veranlassten sie zu dieser Vermutung. So blieben sie und studierten diese ihnen unbekannte Magie.“ Larissa kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gebannt lauschte sie Merans Worten, sodass eine kleine Pause eintrat, denn sie dachte, er würde weiterreden. „Welche Geister?“ fragte sie schließlich. Der Druide hoch seine rechte Hand und zeigte auf eines der Lichter an dem Baum. „Diese Lichter dort. Das sind Geister, Geister des Waldes. Sie hüten die Magie dieses uralten Ortes. Und du wirst bald die hier vorhandene Magie erlernen dürfen!“ Strahlend sah er sie an. „Aber warum ich? Ihr hättet damals jedes Mädchen entführen können. Ich verstehe das nicht...“ „Ganz einfach,“ erwiderte Meran, „du bist die Reinkarnation einer alten Göttin unseres Stammes. Der Weise hat es uns prophezeit. Du bist die Wiedergeburt einer Göttin, von der außerhalb dieses Waldes niemand weiß. Die Druiden haben ihren Namen nicht preisgegeben, für die Außenwelt ist nur bekannt, dass es einen für uns wichtigen Baum gibt, aber sonst nichts.“ Eine Pause trat ein, weiterhin war betretenes Schweigen alles, was Larissa nach einer längeren Rede Merans hervorbringen konnte. „Diese Göttin ist damals urplötzlich verschwunden gewesen. Wir wussten, dass sie einfach nicht mehr da war, so verstrichen viele Generationen, die nicht von ihrem Geist geprägt wurden. Meine Väter waren diejenigen, die darauf aufpassten, dass nichts falsch lief, oder versuchten, die Göttin wiederzufinden. Und schließlich fand ich dich. Der Weise erzählte einst in seiner Prophezeiung, dass dieser Tag, an dem wir dich fanden, kommen würde. Er versorgte uns mit den nötigen Informationen und so fanden wir dich schließlich.“ Mehr als ein „Wow!“ brachte Larissa nicht hervor. Sie wollte es nicht glauben, doch begann sie langsam zu realisieren, was er gemeint hatte. Es würde jedenfalls auch erklären, warum seine Stimme so vertraut für sie klang. Göttin... Was sollte das nur bedeuten? „Und was wird dann mein Training sein?“ Sie klang unsicher, doch versuchte sie krampfhaft dies nicht zu zeigen, erfolglos. „Keine Sorge, wir werden keine andere Seele in deinen Körper holen. Wir werden dich zu einer Frau ausbilden, die mithilfe der Natur Gutes tun wird. Du wirst gebildet und stark sein, der Geist jener Göttin wird dich beflügeln zu lernen und zu begreifen und wenn die Zeit dazu gekommen ist, wirst du einen großen Auftrag erhalten, den du dann mit Xamir zusammen erledigen –“ „Und was ist mit ihr?“ Larissa hatte Meran unterbrochen. Er lächelte sie an und meinte, sie könne die Maus gerne mitnehmen, wenn sie wolle, das entscheide sie. Als Larissa die Maus wieder herunternahm geschah etwas merkwürdiges, die kleine Maus wollte einfach nicht auf den Boden zurück, sie kletterte an Larissa hinauf und setzte sich auf ihre Schulter, dabei schlang sie ihren Schwanz um des Mädchens Hals, damit sie nicht herunterfallen konnte. „Diese Maus macht aber sehr ungewöhnliche Dinge, wenn du in der Nähe bist, Meister Meran.“ „Nur eine kleine Kostprobe, mich brauchst du übrigens nicht mit ‚Meister’ anreden.“, meinte er vergnügt. „Das wirst du auch bald können. Du wirst lernen, wie du dich mit Tieren verständigen kannst. Immer wenn die Maus in deinen Augen etwas unglaubliches getan hat, steckte ich dahinter. Ich habe mit ihr geredet und sie gebeten diese ‚unglaublichen Dinge’ zu tun. Interessant, oder?“ Wieder hatte Larissa seinem Enthusiasmus nichts entgegenzubringen. „Mit Tieren reden?“ „Mit Tieren reden.“
Meran setzte sich wieder in Bewegung und näherte sich weiter dem Baum, zögernd folgte ihm das Mädchen. Vor dem Baum angekommen fiel Larissa auf, dass er tatsächlich auch mit einer Art Tür versehen war, eine Tür, die man erst sehen konnte, wenn man direkt davor stand. Dies musste ein wichtiger Platz sein, aber was sie viel mehr beschäftigte, war die Frage, was sich denn hinter der Tür in den heiligsten aller Bäume verbarg. Der riesige Baum stand da und die beiden direkt davor. Gleich würden sie eintreten und Larissa würde mit Magie in Berührung kommen, mit so mächtiger Magie, wie sie nur den Druiden in Scosglen vorbehalten waren. Meran sprach etwas in einer anderen Sprache, Worte, die Larissa nie gehört hatte. Sofort öffnete die riesige Eiche ihre Pforten, ein grelles Licht kam den Wartenden durch den Spalt der Türen entgegen.

Am anderen Ende des Dorfes gab es eine kleine Kampfarena. Hier wurde Xamir immer für sein Training hingebracht. Er erlernte dort die einfachsten Kampftechniken, bis hin zu den Spezialtechniken der vermummten Kämpfer. Xamir mochte den Weg zur Arena. Jedes Mal kam er an einem wunderschönen Flussbett, dessen Anblick ihn immer wieder aufs Neue faszinierte, vorbei. In den Morgenstunden, wenn das Licht durch die Baumwipfel brach und sich im Wasser spiegelte, wollte der kleine Dämon am liebsten nicht mehr weg von diesem Fluss. Manchmal stahl er sich heimlich davon, nur um diesen Anblick genießen zu können. Selbst während der Regenzeit war es ein toller Anblick. Viele, große Regentropfen, die die Stille des Wassers durchbrachen und einen Anblick boten, wie Xamir ihn sehr schätzte. Er mochte das Bild von viel Wasser, das schnell auf andere große Mengen Wasser fiel. Doch nun war er nicht hier, um sich den Fluss anzusehen. Er war auf dem Weg in die Arena, in der viele andere Druiden auch für den Kampf trainierten. Sie halfen ihm gerne bei der Verbesserung seiner Kampftechniken und Xamir war auch immer bereit ihnen zu helfen, wenn denn jemand seine Hilfe benötigte. Zu seinem Leidwesen kam das eher selten vor, denn dies waren bereits geübte Kämpfer, doch wenn es soweit kam, war er immer mit stolz geschwellter Brust vorangegangen und hat ihnen beiseite gestanden.
Zu Beginn bestand sein Training darin, seine Sinne zu schulen. Die Druiden formten einen Gang, indem sie sich gegenüber stellten. Nun begannen sie mit Holzwaffen aufeinander einzuprügeln, die Ordnung ihres Platzes nicht verlassend. Xamirs Auftrag bestand darin mit verbundenen Augen sich einen Weg durch den Gang zu bahnen, bei Misserfolg handelte er sich oftmals ein paar Blutergüsse ein, denn die Druiden stoppten mit ihrem Kampf nicht, wenn er an ihnen vorbeikam, schließlich waren sie ja auch dabei zu trainieren. Der Dämon lernte schnell, schon in wenigen Stunden konnte er sich seinen Weg durch die ganze Arena bahnen. Die Druiden standen nun in Zweiergruppen nach Belieben in der Arena verteilt und schlugen weiter auf einander ein, während der Dämon sich an ihnen vorbei mogelte, um an das andere Ende der Arena zu gelangen. So schulte er für eine Woche sein Gehör, immer und immer wieder lief er mit verbundenen Augen durch die Arena, jedoch wurden die Aufgaben auch jedes Mal schwerer, so kam es zum Beispiel auch dazu, dass die Druiden nicht mehr fest an irgendwelchen Plätzen standen, sondern Jagd auf ihn machten. Diese Aufgabe erwies sich als schwierig, denn es waren mehr Druiden, als Xamir an seinen beiden Händen abzählen konnte, mindestens vier Hände waren nötig, um alle zu zählen.
Das Tageslicht drang wieder in seine Augen, genauso wie der Regen, denn wenn Xamir fertig mit seinem Training für den Tag war und die Augenbinde abnahm, sah er zuerst gen Baumwipfel. Ein schwaches, durch Wolken und Bäume getrübtes Tageslicht und viel Regen fielen ihm in die Augen, es machte ihm jedoch nichts aus. Freude breitete sich in seinem Körper aus, wenn er wieder vollends in der Natur sein konnte. Nachdem er seinen Blick in das Dach des Waldes beendet hatte, sah er immer auf die Arena um sich herum. Schlammiger, vom Regen aufgeweichter Boden. Die Kampf- und Trainingsfläche erstreckte sich über einen Kreis, um ihn herum war ein Weg angelegt worden, auf dem man sich mehr oder weniger trockenen Fußes bewegen konnte, denn die Wege waren überdacht. Nass wurde man jedoch trotzdem, wenn man Pech mit der Richtung hatte, in die der Wind den Regen trieb.
Auf seinem Rückweg zum Haus in dem er mit Larissa wohnte schlenderte er oftmals noch ein bisschen durch das Dorf und sah sich gut um. Was hatten die Druiden alles in ihrem Dorf? Es gab einige Aufgaben für jeden von ihnen. Manche Druiden beschäftigten sich mit der Jagd, sie ruhten erst, wenn es genug Essbares für das ganze Dorf gab, dazu kamen dann noch diejenigen, die sich mit der Zucht von Gemüse und Zauberpflanzen beschäftigten. Der Wachstum einer jeden Pflanze konnte sogar noch magisch beeinflusst werden, jedenfalls schloss Xamir das aus den Pflanzen, die er gesehen hatte. Am einen Tag noch Setzlinge, standen da einen Tag später schon prächtig gedeihende Pflanzen. Weiterhin gab es handwerkliche Berufe, sowie auch die Kampfausbildung, beziehungsweise die Geistesschulung, für die Druiden, die sich für den Pfad des Kämpfens per Verstand entschieden haben. Jeder Bereich, den ein Dorf zum allgemeinen Wohl brauchte, war durch irgendwelche Leute besetzt, somit ging es jedem gut, und jeder hatte auch die gleichen Chancen, etwas aus sich zu machen. Es gab auch Frauen bei den Druiden, die durchaus in der Lage waren, sich für einen der Berufe zu qualifizieren. Sollte eine von ihnen es nicht schaffen, war das auch kein Problem, dann beschäftigte sie sich eben mit etwas anderem.
Xamir hielt oftmals an dem Haus, in dem man magische Dinge holen konnte. Er fragte sich dann, was es darin wohl zu kaufen gab, hinein traute er sich nicht... Wie würde das auch aussehen, wenn auf einmal ein Dämon in dem Laden auftauchen würde, um sich irgendwelche magischen Gegenstände abzuholen? Eines Tages, als er wieder vor diesem Laden stand, hörte er Larissas vertraute Stimme hinter sich nach ihm rufen. Sie kam auf ihn zugerannt, die Sonne war dabei unterzugehen und der Regen prasselte auf sie nieder. Winkend kam sie zum Halt und stellte sich an seine Seite. „Was machst du denn hier, Xamir?“ fragte sie interessiert und strahlte ihm entgegen. „Ich komme vom Training. Ich frage mich, was es in diesem Laden so gibt.“ „Lass uns doch einfach hineingehen und nachschauen.“ Ohne den Dämonen nach Ausreden überlegen zu lassen, packte sie ihn am Arm und zog ihn mit hinein. Der Laden war schön durch einige Öllampen erleuchtet, welche man auf den ersten Blick überhaupt nicht erkennen konnte. An der kuppelartigen Decke hingen viele Pflanzen, die Decke war regelrecht zugewuchert damit und darin verbargen sich diese Lampen. Es war ein toller Anblick, während die Pflanzen dadurch leuchteten, strahlten sie ein grünes Licht durch den ganzen Raum. Im hinteren Teil des Raumes war eine Tür, die wohl zu den privaten Gemächern des Besitzers führte, davor jedoch war eine kleine Theke errichtet worden. Außerdem gab es Regale überall in dem Raum, an den Wänden und sogar mittendrin stehend. „Was kann ich für euch beiden denn tun?“ der Ladenbesitzer war gerade aus der Tür getreten und betrachtete die Kleinen warmäugig. „Ich bin Meister Riordian, bei mir gibt es alles, was auch nur ansatzweise mit Magie zu tun hat.“ Der ältere Druide, dessen weißer Bart von seinen Haaren aus zum Kinn wuchs, näherte sich seiner Theke und stellte sich erwartungsvoll dahinter. Xamir stand nur stramm da und wusste nicht, was er sagen sollte, die Worte ‚ich will nur sehen, was es hier gibt, bin gleich wieder weg’ kamen ihm unpassend vor. Gerade als er begann sich Sorgen darüber zu machen, was er sagen sollte, unterbrach Larissa das Schweigen. „Ich brauche eine Kylanpflanze, und vier Setzlinge davon. Kann ich bitte auch Töpfe für diese bekommen?“ „Aber natürlich, Kleines, einen Moment bitte.“ Meister Riordian brachte, was Larissa sich wünschte und die beiden machten sich auf den Weg zurück nach Hause.
„Was sind denn Kylanpflanzen, Larissa?“ fragte Xamir interessiert die tief hellblauen Blüten begutachtend. „Das sind Kältepflanzen, ich brauche sie für mein Training. Eine darf ich so nehmen, die anderen soll ich selbst züchten, hat Meran gesagt.“ „Meran ist dein Lehrmeister?“ „Ja.“ „Ich hätte auch gerne einen Freund zum Lehrmeister. Ich kenne nicht einmal den Namen meines Lehrmeisters.“ Die beiden unterhielten sich weiter über Larissas Training. Sie erzählte ihm, was sich hinter der Tür verbarg, in dem großen Baum. Genau betrachtet, gab es in dem Baum nichts anderes, als eine riesige Magiequelle. Larissa konnte sie schon teilweise selbst kontrollieren. Sie hatte die Macht über den Raum, sein Interieur so zu ändern, dass sie die perfekten Bedingungen für ihr Training hatte. So konnte sie zum Beispiel den Raum von Regenwald zu Hochgebirge und dieses zu einer tiefen Höhle verwandeln. In der passenden Gegend würde sie dann die passenden Trainingseinheiten abhalten können.
Zu Hause verschwand Larissa zugleich im Schlafraum. Sie zog sich um, ein neues Kleidchen wehte nun um ihren Körper, wenn sie durch den Raum hüpfte und tanzte. Xamir hatte auch neue Kleidung bekommen. Beide hatten sie hellbraunen Stoff am Körper, Xamirs neue Hose hatte ein Seil, das er als Gürtel nutzte und war weit ausgeschnitten, so brauchte er auch noch zwei kleine Seile um die Hose an seinen Beinen zuzubinden. Sie setzten sich an einen Tisch im Hauptraum und Larissa zeigte ihm, wie man mit den Kylanpflanzen umzugehen hatte. „- und dann musst du nur noch ein bisschen Wasser darüber gießen und das alles stehen lassen und dann-“ Hoch konzentriert machte Larissa vor, wie man diese Pflanze bearbeiten musste. Beim zweiten Versuch klappte es dann auch, einer der Setzlinge, die Larissa bekommen hatte, sollte es veranschaulichen. Nach der Prozedur schossen diverse kleine Ranken aus der Erde innerhalb des Topfes und bildeten sofort tief hellblaue Blüten. „Wow!“ stieß der Dämon beeindruckt hervor. „Jetzt kommt das Beste,“ sie riss die Blüten einer Miniranke ab, „öffne deine Hand, Xamir.“ Er tat, wie sie ihm geheißen hatte. Larissa öffnete ihre Hand und langsam fielen die Blüten herab. Sie zogen kleine, glitzernde Spuren hinter sich her, kleine Eispartikel, die von ihnen abfielen und in der Wärme des Raumes, weg von der Blüte, schmolzen. Schließlich fielen die Blüten in seine Hand. „Die sind kalt!“ sagte er erschrocken und zog seine Hand unter ihnen wieder weg. Larissa lachte und erklärte ihm, dass das so sein musste, schließlich waren das ja Kältepflanzen, sie waren dazu gemacht, Kälte zu produzieren. Gebannt lauschte der Dämon ihrer Erzählung über die Kältepflanzen. Er bereute, nicht auch so eine erbittet zu haben, doch Larissa ließ ihm nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, wie er auch an eine solche Pflanze kommen würde. Sie schob ihm ihren eben frisch gezüchteten Rankenbottich hinüber unter die Nase, sodass er aufgrund der Kälte niesen musste. „Da, schenk ich dir, ich bin sicher, du wirst noch Verwendung dafür finden. Lass uns schlafen gehen.“ Mit einem großen Gähnen beendete sie ihren Satz. Xamir strahlte, er konnte sein Glück kaum fassen, er war nun tatsächlich im Besitz einer eigenen Kylanpflanze!

Während die beiden Freunde sich ins Bett begaben, fand innerhalb der großen Eiche eine geheime Versammlung statt. Drei Männer nahmen an ihr Teil, einer saß in einem Sessel und betrachtete einen Eichbaumgeist, wie er durch das Zimmer schwebte, während die beiden anderen hinter ihm standen und sich mit ihm unterhielten. Es waren Meran und Xamirs Lehrmeister, die da zu dem Mann im Sessel sprachen. „Larissa macht sich sehr gut!“ „Xamir ist herausragend talentiert!“ Beide lobten die neuen Mitglieder im Stamm der Druiden in höchsten Tönen, während der Druide im Sessel nur ruhig zuhörte. Schließlich kamen die beiden Lehrmeister zu einem Ende und der Dritte ergriff das Wort. „Ich bin erstaunt, wie schnell sie sich hier zurechtgefunden haben. Xamir schleicht schon alleine durch das Dorf, um den Sonnenaufgang vom Fluss aus zu beobachten, Larissa redet von ihren Pflanzen, als wäre es das normalste der Welt. Beide schlagen sich sehr gut in ihrem Training. Ich bin sehr zufrieden. Die beiden scheinen einfach perfekt zueinander zu passen, obwohl er ein Dämon ist. Ich muss euch meinen Dank übermitteln, ihr habt beide sehr gute Arbeit geleistet. Macht weiter so, sie müssen immer weiter trainiert werden, bringt ihnen alles bei, was es zu wissen gibt. Ich spüre, wie das Böse zusammenkommt und sich formiert...“ Eine kurze Pause trat ein, dann wurde sie von den beiden anderen durchbrochen. Wie aus einem Munde hallten die Worte „Ja, oh Weiser!“ aus ihren Kehlen, sie drehten sich um und ließen den Weisen allein in seinem Gemach zurück.
 
Was zum lesen *freu* - Kritik wird editiert und Erster :)

Edit: Mir hat das Update sehr gut gefallen. Weiter so. Das lesen bringt spaß und ist nicht langweilig - genau so wie es sein sollte :top:
 
[...]mindestens vier Hände waren nötig, um alle zu zählen.
:top:

Klingt besser als "Es waren um die zwanzig.".
Einige kleine Grammatik- und Ausdrucksschwächen, aber die sehen stark nach Flüchtigkeitsfehlern aus. Einfach noch einmal durchgehen, dann klappt das.
An einer Stelle sagt Larissa "Wow!" - überleg dir, ob das wirklich in die Geschichte passt.

Ich warte auf mehr. :)
 
Zur Info:

Hab sie mittlerweile betagelesen, also wird hier ab Montag eine verbesserte Version ohne Flüchtigkeitsfehler stehen;)

Greetings

Dark Summoner
 
An der Rechtschreibung arbeiten wir noch sonst machts echt spass zu lesen:D weiter so
 
Hab mal das, was beim Betalesen aufgefallen ist verbessert. Wenn ich die Zeit finde, lese ich selbst heute Abend nochmal drüber, um noch andere Fehler zu finden.

Lord_Voodoo: Das mit den Rechtschreibfehlern überrascht mich jetzt, ich halte mich für jemanden mit guter Rechtschreibung, müssen Leichtsinnsfehler sein. :D
Mfg
 
Ist gut zu lesen ist zwar noch so der eine oder der andere Fehler drin aber ansonsten :top: :top: :top:
 
Hallo,

auch von meiner Seite ein großes Lob.
Erst haben mich die langen Texte abgeschreckt, aber irgendwie kam ich nicht los und nun könnt ich maulen das ich schon fertig bin. ;-)

"Der Druide hoch seine rechte Hand und zeigte auf eines der Lichter an dem Baum."

Ich denke er hob die Hand. Dies fiel mir auf. Mal sehen find ich noch was negatives??? Nöö, machense weiter so. ;-)=

Gruß
euer Frechkerl
 
Kapitel 3: Eine erste Aufgabe

Wieder war eine harte, dennoch spaßige und schöne Woche vorbei. Larissa und Xamir fuhren beide mit ihrem Training fort. Während Xamir weiter seine Sinne schärfte, beschäftigte Larissa sich damit, die Macht ihrer Kylanpflanzen auf sich zu übertragen. Sie nahm ein Blütenblättchen von der Pflanze und legte sie auf ihre Zunge. Ihre Zunge wurde eiskalt, und wenn sie durch den Mund ausatmete verwandelte sich ihr Atem in einen kleinen Eisstrom, jedoch reichte er noch nicht weit. Wenn Larissa es schaffte die Macht der Pflanze sich zunutze zu machen, könnte sie den Eisstrom vergrößern und im Kampf schließlich einsetzen. Aber es war sehr schwierig. Xamirs Training war nicht von Verschiedenheit gekrönt, er musste immer wieder dieselbe Aufgabe absolvieren, nur dass seine Ohren dieses Mal außer Gefecht gesetzt wurden.
Nun lagen beide in ihren Betten und schliefen glückselig. Endlich konnten sie ein bisschen entspannen, Larissa träumte von ihrer Mutter. Sie vermisste sie nicht, sie hatte ihr halbes Leben in einem Waisenhaus verbracht und war damals nicht begeistert gewesen, von dort weggehen zu müssen. Dennoch hatte sie auch nie einen Gräuel gegen ihre Mutter gehegt. Sie war einfach nur froh, dass sie auch einmal Neues erleben konnte, irgendwann würde sie schon wieder zurückgehen, um sie zu besuchen, doch im Moment waren Xamir und Meran ihre Familie, die kleine Maus nicht zu vergessen. Das Mäuschen kam mal mit ihr, mal mit Xamir mit zu den diversen Trainingseinheiten. Sie schien auch Spaß daran zu haben und wollte nichts mehr ohne mindestens einen der beiden Kinder unternehmen. Larissas Gedanken schweiften umher. Sie träumte auch von den komischen Lichtern, die um den Baum flogen. Was mochte das nur für Magie sein? „AUFSTEHN, SCHNELL, LOS, LOS, LOS, LOS, LOS!!“ Xamir flog aus dem Bett, Larissa hingegen hob ihren Kopf und knallte damit erst einmal gegen die Wand. Etwas benebelt von den Schmerzen, die sie erlitten stellten sie fest, dass Meran soeben in ihr Zimmer gestürmt war. „Oh je, kannst du nicht wenigstens anklopfen?!“, meinte der kleine Dämon und hielt sich den Kopf, während er sich wankend auf die Beine stellte. „Oh ’tschuldigung, eventuell war ich doch etwas zu enthusiastisch!“ Meran half Larissa auch auf die Beine und kümmerte sich um die Platzwunde auf ihrer Stirn. Er legte seine Hand darauf und sie begann zu verschwinden. Eine komische Hitze durchströmte Larissas Körper bei diesem Vorgang, bis die Wunde schließlich nicht mehr zu sehen war. „Tut mir Leid,“ rechtfertigte der Druide sich. „Aber es gibt eine tolle Neuigkeit! Im Rahmen eures Trainings sollt ihr eine erste Aufgabe erhalten und sie hoffentlich auch zu aller Leute Zufriedenheit erledigen. Wie genau diese Aufgabe abläuft, erfahrt ihr in - “ Meran sah aus dem Fenster und prüfte den Sonnenstand durch die Blätter der Bäume. „zehn Minuten. Los, zieht euch an.“
Er ließ sie allein zurück und begab sich nach draußen. „Es gibt Momente, da wünschte ich, ich hätte diesen Eisstoß schon richtig erlernt!“ meinte Larissa genervt. Sie hatte gerade so schön geschlafen und nun musste sie innerhalb von zehn Minuten angezogen und wach sein. „Was hat er nur vor, dass er uns so früh und so übermotiviert wecken muss? Ich hasse übermotivierte Lehrmeister.“ antwortete der Dämon. Schließlich waren sie fertig und verließen ihr Schlafzimmer. Meran wartete vor der Haustüre und packte die beiden sofort am den Armen, als sie sich nach draußen gesellten. Er zog sie mit sich, so schnell lief er. Er lief zum Fluss, wo Xamirs Lehrmeister schon wartete. Die wenigen Sonnenstrahlen, die es schafften, das dichte Laubwerk zu durchdringen blendeten sehr. Als sie am Fluss dann ankamen zog Larissa es vor sich etwas Wasser ins Gesicht zu werfen und bevor irgendjemand etwas sagen konnte, stand sie schon im Fluss drin. Mit einem Gesichtsausdruck der Entspannung ließ sie nur ein leises „aahh..“ von sich hören. Leider hielt das nicht lange an, Meran holte sie sofort wieder aus dem Fluss. „Jetzt hört mal zu, diese Aufgabe, die wir euch stellen ist sehr wichtig für euch. Es ist eure Chance, euch bei den Druiden zu beweisen. Wenn ihr sie bewältigt, werdet ihr den Respekt eines jeden Einzelnen hier genießen. Wenn ihr euch gut schlagt, auch, aber na ja, versagen sollte ihr vielleicht lieber nicht..“ „Ihr werdet“, fuhr der Andere fort, „in die Berge geschickt werden. Ihr sollt für uns ein Buch holen, ein altes Buch, das für euch von großer Bedeutung sein wird. Ihr findet es in einer Hütte auf der Ostseite des Arreat Gebirges.“
So bekamen Larissa und Xamir alles nötige erklärt, sogar, welche Hütte es war, wurde ihnen gesagt. Das einzige Problem, das noch übrig war, war zugleich das größte. Wie würden sie nur da hinkommen? Im Arreat Gebirge würde es doch sicher nur so vor Feinden wimmeln. Ein wenig verunsichert machten sich die vier auf den Weg. Meran und der Andere waren ihre Begleitpersonen, sie würden sie bis zum Fuße des Gebirges begleiten, von da an wären die beiden alleine. Was die Kinder nicht wussten: Keineswegs würden sie zu weit von ihrer Seite weichen. Immer wieder würden sie nach ihnen sehen.
Als sie dann am Gebirge angekommen waren, verabschiedeten sie sich voneinander. Larissa und Xamir machten sich auf den Weg, den Berg hinauf. Eine steile Steigung war zu überwinden, um überhaupt weiter den Berg hinaufgehen zu können und bis zum Mittag hatten sie es auch endlich geschafft. Sie waren nun an einem Wald angelangt, über dem Berg hingen dicke, dunkle Wolken, die unentwegt weißen Schnee in die Welt entsandten und es peitschte ihnen ein starker Wind ins Gesicht. Die Sicht war nicht sonderlich gut, da der Wind natürlich auch die Schneeflocken mit sich riss, dennoch kamen die beiden recht gut voran. Sie kämpften sich durch den Schnee, der so hoch stand, dass Xamir gerade die Hälfte seines Körpers außerhalb davon hatte. Larissa ging es ähnlich, jedoch war sie etwas größer als der Dämon. Das grau, das durch die Wolken strahlte vermischte sich nun mit den Farben der Nacht. Es wurde dunkel und noch immer schneite es unentwegt, die Flocken waren sogar noch größer geworden. Larissa und Xamir bahnten sich nun ihren Weg durch den Schnee, auf einem mehr oder weniger baumfreien Weg, allerdings war dieser nicht sonderlich breit. Die Bäume standen bedrohlich zu beiden Seiten und schnitten hässliche Grimassen. Der viele Schnee, der sich auf den Tannen sammelte und die Äste nach unten drückte, ließ jene aussehen, als hingen dort irgendwelche aufgeknüpften Menschen. Hier und da erschraken die beiden, wenn ein Reh sich seinen Weg durch die Bäume bahnte und dabei das monotone Geräusch des Windes durchbrachen. „Wie lange geht das denn noch? Mir ist kalt, verdammt!“, brüllte Xamir von hinten zu seiner Gefährtin, jedoch konnte sie ihn nicht hören, der Wind war sehr laut und sie hatte einige Meter Vorsprung. Sie war vorausgegangen, weil sie größer war, sie wollte es dem kleineren Dämonen erleichtern durch den Schnee zu kommen. Wieder veränderte der Himmel seine Farbe. Es war nun tiefste Nacht geworden. Die Wolken waren weitergezogen, der kalte Wind zog jedoch weiter um die Berge. Ein sternenklarer Himmel, gekrönt mit dem Vollmond, der extra für sie sein Licht zu spenden schien. Der Wald schien eine Art Zangenbewegung zu vollziehen, der Weg wurde immer enger, die Bäume standen immer dichter beieinander und fast wäre Larissa nicht zwischen zwei der Bäume hindurch gekommen. Ein beherztes Schubsen von Xamir jedoch brachte sie weiter voran. Sie gingen weiter durch das endlose dunkel, mit den gruselig beschienenen Bäumen, bis sie schließlich aus dem Wald draußen waren. Vor ihnen war eine große Lichtung, auf ihr stand der Schnee ebenfalls mindestens einen halben Meter hoch, doch da war auch die Hütte, die sie suchten. Sie sprinteten voran, ein bisschen Schutz vor dem Wind war alles, was sie wollten.
In der Hütte war alles sehr heruntergekommen, dennoch war sie dicht und bot Schutz vor dem Wind. Xamir fand in einer hinteren Kammer etwas trockenes Feuerholz und so war es schon gar nicht mehr so ungemütlich, denn sie zündeten ein Feuer im Kamin an, das den großen Wohnraum der Hütte erwärmte. „Lass uns erst mal ausruhen, wir können dann ja am nächsten Abend wieder aufbrechen.“, schlug der Dämon vor. Larissa war dafür und so setzten sie sich erst einmal ans Feuer und genossen die Wärme bis sie einschliefen.
Durch das Fenster beobachtete ein verbranntes und teilweise zerfetztes Gesicht das Geschehen in der Hütte, die Flammen flackerten vor sich hin und davor lagen zwei Kinder, eines davon schien tatsächlich ein Dämon zu sein. So schnell wie es aufgetaucht war, verschwand das Gesicht auch wieder aus dem Fenster.
Am nächsten Morgen erwachte Larissa als Erste. Sie reckte sich und sah aus dem Fenster, an ihm schien getrocknetes Blut zu kleben, was ihr am Abend zuvor noch nicht aufgefallen war. Langsam ging sie zu dem Fenster hin und sah hinaus. Weiß lag der Schnee da und vor dem Fenster waren Spuren, die von ihm wegführten! Larissa bekam es mit der Angst zu tun, heftigst weckte sie Xamir und sah dabei aus dem Fenster. Während der Dämon noch total müde langsam die Augen öffnete, sagte sie schnell und eindringlich: „Lass uns dieses Buch holen und dann verschwinden, hier ist irgendetwas!“ Xamir war sofort hellwach, als er die Angst in Larissas Stimme wahrnahm. Er stand auf und kratzte sich am Kopf. „Wer ist wo?“ „Schau aus dem Fenster!“ Als er die Spuren im Schnee vor dem Fenster sah wurde auch er leicht unruhig, jedoch ließ er sich nichts anmerken. Larissa schrie. Sie war zur Tür gelaufen und hatte sie geöffnet. Auch vor der Tür waren Spuren, der Schnee um diese Spuren war blutrot verfärbt. Als ihr Begleiter das sah, packte er sie und schlug die Tür zu. „Nicht aufregen, lass uns einfach nur das Buch holen. Wo ist es?“ Der Wind heulte auf. Wolken zogen wieder über das Land und verfärbten alles in ein tristes Grau. Die Suche nach dem Buch der Druiden begann, wo mochte es nur sein? Viel Platz ein Buch zu verstecken gab es in dem kleinen, baufälligen Häuschen nicht. Sie teilten sich auf und suchten Stunde um Stunde nach dem Buch, das so wichtig zu sein schien. Während die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwand und die Nacht ihren Schoß öffnete, gab Larissa missmutig ihre Suche auf. Das komplette Haus hatte sie sich angesehen, nichts hatte auch nur den Anschein gehabt, ein Buch zu beherbergen. Xamir tat es ihr gleich. So saßen sie wieder im Dunkel der Nacht in der großen Stube und starrten ins Feuer des Kamins. Larissa sah aus dem Fenster und wieder sah sie ein blutiges, vernarbtes, verbranntes Gesicht darin. „AHH!“, ihr Schrei weckte den Dämonen auf, der leicht eingedöst war. Auch er sah nun zum Fenster, dem Ding da draußen direkt in das Auge. Die zweite Augenhöhle war leer. Die verwesende Haut war auch schon mit Löchern gespickt. Xamir fiel vor Schreck nach hinten und landete mitten im Feuer. Sich wälzend schob er die ihn umschließende Glut von sich und richtete sich wieder auf. Abermals sah er zum Fenster, doch dieses Mal waren nur die Spiegelbilder von ihnen darin zu erkennen. „Xamir, du sitzt da auf etwas, lass mich mal schauen, bitte.“ Sie erhob sich und schob mit einem Holzstück den Rest der Glut beiseite. Eine kleine eiserne Tür war in den Boden eingelassen. Das konnte doch nur das Versteck für das Buch sein, nirgendwo im Haus wäre sonst ein Platz gewesen, den die beiden noch nicht durchsucht hatten. „Wer kommt schon auf die Idee im Feuer nach einem Buch zu suchen?“ meinte Xamir trotzig, als Larissa das Buch betrachtete, welches in den kleinen Raum unter der Türe lag. Es war mit ehemals goldenen, nun eher bräunlich schimmernden Lettern versehen. Sie formten das Wort Spiriti. Larissa nahm es heraus, es war sehr alt. Teilweise war der Einband schon zerfallen, die Seiten schienen jedoch nicht verloren gegangen zu sein, sie mussten noch alle vollständig darin vorhanden sein. „Öffne es!“, ungeduldig wies der Dämon sie an das Buch zu öffnen, er wollte wissen, wozu sie den ganzen Aufwand betrieben hatten.
Schneefall setzte ein. Auf einem Baum saßen Meran und der andere Druide. „Glaubst du es gibt Probleme? Sie sind schon seit gestern Abend da drin!“, unterbrach Meran besorgt das Schweigen. Sie hatten die perfekte Position um das komplette Haus zu überblicken. „Ach was, lass sie doch auch ein bisschen in dem Buch stöbern.“, bekam er nur als Antwort. Langsam lehnten sich die Druiden zurück, um ein wenig zu dösen. Stundenlanges Sitzen auf einem unbequemen Ast machte auch sie etwas schläfrig. Das Pfeifen des kalten Windes wurde lauter und dicke Schneeflocken stoben nun durch die Luft. Die Hütte stand fest im Sturm, doch draußen bewegte sich ein Schatten um sie herum. Zerfetze, lumpenartige Kleidungsstücke hingen trieb der Wind in seine Richtung. Den Schatten schien das nicht zu stören. Humpelnd bewegte er sich langsam durch den Knie hohen Schnee und umrundete das Haus. Er sammelte dabei diverse Holzscheite und Holzstücke auf, die er zum Verbarrikadieren der Hütte benutzte. Die Tür war nicht mehr zu öffnen. Schließlich stellte sich er sich vor das Fenster, in dem er schon zwei Male gesichtet worden war. Geduldig beobachtete er das Geschehen im Inneren der Hütte. Die Flammen flackerten nun wieder über der Eisentür und strahlten Wärme aus, Wärme, die er nie wieder spüren würde. Das Einzige, was er spüren konnte, war wenn er in lebendiges Fleisch biss, sogar Blut konnte er schmecken. Lauernd wartete er auf seine Gelegenheit.
Larissa und Xamir blätterten eifrig durch das Buch. Darin waren diverse Zeichnungen und Schriftzeichen, die sie nicht zu lesen vermochten. Über viele Seiten hinweg erstreckte sich der Buchinhalt. „Ich glaube ich habe so was schon mal gesehen!“, stieß Larissa plötzlich hervor. „Ja! Diese Teile da schweben immer um den großen Baum, oder?“ Xamir bejahte. Als er den Baum gesehen hatte, waren auch so komisch leuchtende Dinger am Baum entlang geschwebt. „Was mag das nur sein? Ich bin schon gespannt es zu erfahren.“ Klirr, die Scheibe zerfiel in viele Scherben, eine verweste Hand hing in den Raum. An ihr waren nur noch Knochen und einzelne Hautfetzen, die die Hand mit der Schulter verbanden. Das Wesen, das nun schon eine Weile vor dem Fenster gestanden war, hatte genug. Es wollte endlich töten, endlich fressen. Die Freunde standen auf und wichen zurück. Die Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben, unfähig auch nur etwas dagegen zu unternehmen begaben sie sich langsam zur Tür. „Sie geht nicht auf!“, flüsterte Xamir verzweifelt, als er an ihr rüttelte. „Mir egal, wie du das anstellst, ich will hier nur endlich weg!“, erwiderte Larissa ungestüm. „Mach schon! Mach schon! Das Ding muss doch irgendwie aufzukriegen sein!“ Xamir wusste sich nicht anders zu helfen, als es mit Gewalt zu versuchen. Er schlug kräftig auf die Türe ein und langsam lösten sich sogar Splitter aus ihr. „Schnell! SCHNELL! Das Ding ist schon in der Stube!“, schrie Larissa verzweifelt. Sie stand mit dem Rücken zu Xamir und sah nun dem Zombie direkt in sein verwestes Gesicht. Der Zombie war riesig, dreimal so groß wie Larissa. Wie sollte sie nur gegen so ein Monstrum ankommen? Es war aussichtslos. Langsam schritt der Zombie auf sie zu, humpelnd kam er bedrohlich näher und streckte seine verrottete Hand nach ihr aus. „Xamir, er ist gleich bei mir.“ „Halt ihn irgendwie auf, ich hab’s gleich!“ Larissa überlegte, doch der einzige Ausweg, der ihr einfiel war, dass sie versuchen könnte, einen Eishauch auf ihn zu richten. Würde es wirken? Sie musste es ausprobieren, es war die einzige Möglichkeit sich zu wehren. Das Buch wackelte in ihren zitternden Händen, während Larissa sich konzentrierte um einen solchen Angriff zu wirken. Und gerade als der Zombie sie packen wollte, gelang es ihr. Sie schaffte es tatsächlich den ganzen bereits toten Körper mit einem kalten, eisartigen Hauch zu bedecken. Ein Lachen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Endlich hatte sie es geschafft, diesen Zauber zu wirken – da packte sie auch schon der Zombie. Den Eishauch ignorierend zerrte er an Larissas Schulter. „Xamir, er hat mich! Er hat mich!“, Larissa verließ jede Hoffnung. War das schon das Ende ihres noch so kurzen Lebens? Xamir würde es bestimmt auch nicht schaffen gegen das Biest anzukommen. „Da, dieses Loch ist groß genug für uns!“ Der Dämon packte seine menschliche Freundin und riss sie aus der Klaue des Zombies – oder zumindest riss er die Klaue aus dem Zombie! Der Arm des Untoten war geradewegs aus der Schuler herausgezogen und hing nun immer noch an Larissas Schulter. Unglücklicherweise hielt ihn das nicht davon ab weiter an ihr zu zerren und sich tief in ihr Fleisch zu bohren. „Komm schon! Komm schon, raus aus dieser verfluchten Hütte!“ Xamir wiegte sich schon im Sicheren. Die knochige Hand von Larissa abzubekommen wäre sicher kein großes Problem, doch leider hatte er nicht daran gedacht, dass der Zombie keinerlei Schmerz empfand und einfach weiter Jagd auf sie machte. Mit seinem verbliebenen Arm schlug dieser wutentbrannt die Türe, die er vorher so gut verbarrikadiert hatte ein. Ein einziger Schlag war ausreichend, um sie in tausend Splitter zu zerhauen. Glück im Unglück: Unter diesen Wetterbedingungen und in dem tiefen Schnee kam der große Zombie nur schwerfällig voran. Er humpelte jedoch weiter hinter den beiden her.
Larissa schrie unter Schmerzen. Die Hand des Zombies war nun fast so tief in ihr Fleisch eingedrungen, dass sie bald einen großen Fetzen aus der Kindesschulter reißen konnte. Die verwesende Haut an dieser untoten und dennoch lebenden Hand verursachte bereits erste Abwehrreaktionen in Larissas Körper, doch eine solche Verunreinigung des Blutes würde bestimmt noch ihre Folgen nach sich ziehen. Auf dem Baum schreckte Meran aus seinem Schlaf, er hatte tatsächlich Larissas Schreie durch den Wind hindurch gehört. Er richtete sich auf und sah sofort die Situation, die sich vor der Hütte abspielte. Verzweifelt versuchte Xamir von dem Zombie wegzukommen, er trug Larissa inzwischen huckepack, doch der riesige Zombie konnte trotz seines Humpelns größere Distanzen mit einem Schritt überwinden. Kampfbereit sprang Meran von Ast zu Ast und rannte schließlich auf die beiden zu, der andere jedoch war von Merans schnellem Handeln so erschrocken, dass er erst mal vom Ast fiel und sich einige Meter tiefer an einen anderen klammern musste. Endlich hatte der Druide zu seinen Schützlingen aufgeschlossen. Larissa sah ihm in die Augen, es funkelten Wut und Hass in ihnen, wie Larissa es nie zuvor bei irgend jemandem gesehen hatte. Schützend stellte sich Meran vor sie und begann auf den Zombie einzuschlagen, nachdem dieser den Druiden erreicht hatte. Er zerlegte den Untoten förmlich, am ganzen Boden verstreut lagen dessen Gliedmaßen. Zum Abschluss dieses Zerhackens wirkte er noch einen Zauber und trat zurück. Der Boden tat sich auf, helles Licht strömte aus ihm heraus, dicht gefolgt von unvorstellbarer Hitze, immer größere Löcher bildeten sich im Boden und nahmen die Gliedmaßen des Zombies in sich auf. Meran näherte sich Larissa und entfernte vorsichtig die Hand des Zombies aus ihrer Schulter und warf sie zu den anderen Gliedmaßen. Als schließlich alle in den Abgrund geflogen waren, schloss der Boden sich wieder und es war wie vorher, nur der Schnee war an dieser Stelle geschmolzen.
Als Meran sich umdrehte sah er, wie der andere Druide die beiden Opfer des Zombies erreicht hatte. Er kümmerte sich um Larissas Wunde, Xamir hatte sie inzwischen auf den Boden gelegt und stand nun ratlos, aber auch staunend daneben und beobachtete, was sein Lehrmeister da mit Larissa anstellte. Er griff in die Wunde hinein, was Larissa noch mal mehr Schmerzen bereitete. Xamir wollte eingreifen, aber Meran hielt ihn zurück. „Sieh zu und lerne..“ Die Hand des Druiden verließ Larissas klaffende Wunde wieder, in den Fingern hielt sie einige Hautreste des Zombies. Larissa, am Ende ihrer Kräfte war inzwischen von dem Schmerz so betäubt, dass sie in Ohnmacht fiel. So war es besser, nun konnte man ihre Wunder leichter behandeln, da sie nicht mehr zappelte. Als schließlich alle Zombiereste aus ihrem Körper entfernt waren sprach der Druide einen Zauber, der die Wunde wieder einigermaßen zusammenbrachte. Natürlich war das nur provisorisch, aber es würde solange halten, bis sie wieder im Lager der Druiden waren. „Dass euch ein Zombie angreift war eigentlich nicht Teil unseres Planes. Es tut mir Leid, dass wir euch einer solchen Gefahr ausgesetzt haben.“, entschuldigte sich Meran bei dem Dämonen. „Wir hätten vorher nachsehen sollen, ob mit der Hütte und ihrer Umgebung immer noch alles in Ordnung ist. Aber wahrscheinlich wurde diese dunkle Seele erst vor wenigen Tagen von den Wölfen zerrissen. Wegen seiner Sünden wieder in die Welt der Sterblichen zurückgesandt, sollte er als Untoter sein Unwesen treiben.“ „Ist schon gut Meran, es ist ja niemand wirklich zu Schaden gekommen. Ich nehme an, Larissa wird wieder vollständig gesund werden, oder?“ „Ja, natürlich wird sie das. Dafür werde ich schon sorgen.“
So begaben sich die drei zurück ins Lager der Druiden, Larissa verbrachte die Rückreise auf den Schultern des Druiden, der sie von der Haut des Zombies befreit hat. Im Lager angekommen wurde sie sofort verarztet und konnte schon an demselben Tag zurück zu Xamir in das eigene Häuschen, wenn auch unter der Bedingung nicht zu wild herumzutollen. Meran kam auch noch einmal vorbei, um ihnen mitzuteilen, dass beide, sobald Larissa gesund war, in das Geheimnis des Buches eingeweiht würden. „Meran, ich habe es geschafft!“, meinte Larissa noch, als er sich wieder auf den Weg machen wollte. „Was hast du geschafft?“ „Den Eishauch. Aber leider hatte er keinen Effekt auf den Zombie.“, fügte sie traurig hinzu. „Es freut mich, dass du diesen Zauber geschafft hast, das ist sehr gut. Mach dir keine Sorgen, wegen dem Zombie, wahrscheinlich hatte Kälte keinen Effekt auf ihn, weil er sich an die Umgebung im Arreat Gebirge angepasst hat. Bald wirst du stärkere, mächtigere und vor allem heißere Zauber erlernen!“ Mit einem Zwinkern verabschiedete er sich schließlich von dem Mädchen und Xamir und machte sich auf den Weg, um seinen eigenen Beschäftigungen nachzukommen.

Weit entfernt, in einem anderen Land saß ein dicker Mann an einem Tisch und las einen Brief. Er trug eine weiße Robe und ein rotes Band um die Schultern. Sein Gesicht war faltig und grau, dennoch stieß es eine Ausstrahlung des Bösen aus. Es klopfte. „Herein.“, sagte er forsch und bewegte seine Augen nur widerwillig von dem Pergament in seinen Händen weg. Vor ihm stand eine nackte Schönheit, die sich aber genauso schnell wieder aufmachte, wie sie gekommen war. Das war sein Zeichen. „Ahh, endlich ist das Bad fertig.“ Unter Stöhnen richtete er sich auf und bewegte sich aus seinem Raum und ging einen dunklen Gang entlang, in einen größeren Raum, in dem ein Becken eingelassen war. Es war voller Blut. Darum herum standen viele Schönheiten. Frauen aus aller Herren Länder. Alle waren sie komplett nackt und erfreuten den Mann mit ihren Reizen. „Rein mit euch, meine Damen.“, sagte er mit gespielter Höflichkeit und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er entledigte sich auch seiner Kleidung und stieg mit einem Messer in der Hand zu den Frauen ins Becken.
 
Wie immer :top: :top: :top:
Ich hab noch einen Fehler gefunden als ich fertig mit Lesen war hab ich ihn aber schon vergessen...

erster:)
 
Eine komische Hitze durchströmte Larissas Körper bei diesem Vorgang
"Komische" klingt etwas, naja, komisch. Besser passen würde ungewohnt, eigenartig, seltsam, unerklärlich.

Durch das Fenster[...]
Und so weiter. Mir ist bei dem Perspektivenwechsel erst aufgefallen, dass es einer ist, als er schon beinahe vorbei war. Zumindest Absätze könntest du benutzen, um ihn einzugrenzen. Gilt auch für spätere Perspektivenwechsel.

Als er die Spuren im Schnee vor dem Fenster sah wurde auch er leicht unruhig, jedoch ließ er sich nichts anmerken.
Widerspricht sich selbst. ;)

Langsam schritt der Zombie auf sie zu, humpelnd kam er bedrohlich näher
Noch ein Widerspruch.


War ganz schön aufregend, das Kapitel. Halt die Spannung aufrecht...
 
Kommt da noch was???
also ich hatte mir jetzt eine Fortsetzung erhofft aber da hier nix is muss ich den Thread trotzdem hoch katapultieren...
 
Ja ich werd schon noch weiterschreiben, keine Sorge. ;>
Ich war aufgrund diverser Feierlichkeiten verhindert. Muss jetzt erst wieder neu reinkommen. ;x
 
Sehr sehr schöne Geschichte. Also der letzte Absatz macht ja echt mehr Lust auf eine Fortsetzung. Oder willst Du Deine Leser mit dem letzten Absatz nur fesseln? ;-))

Eine Frage hab ich noch. Im vorletzten Abschnitt schreibst Du.
"So begaben sich die drei zurück ins Lager der Druiden,..."

Aber es waren doch 4. Xamir, Larissa und die beiden Druiden, oder hast Du Larissa rausgenommen, weil sie wie im zweiten Teilsatz auf dem Rücken des einen Druidens mitkam???

Ansonsten supergeil. Sehr spannend. Weiterso. Sagte ich schon das es supergeil ist? ;-)

Gruß
euer Frechkerl
 
Jo, die gute Larissa wird ja getragen, die anderen begeben sich zurück. ;>
Ich werd morgen erstmal die Fehler, die dem guten Dark Summoner aufgefallen sind ausmertzen, dann setz ich mich mal langsam an das nächste Kapitel. :)
 
mir gefällt die story bisher sehr.
weiter so :top:


ich freue mich aufs nächste kapitel
 
Hui, da schreib ich gestern endlich mal weiter und heute kommt Moon of the Spider an! :D
Naja, bald könnt ihr mit Kapitel 4 rechnen. ;>
 
Zurück
Oben