Wie immer sitz ich hier, abseits vom Lager.
Der Wind zerzaust mein Haar, die Haut gegerbt vom Regen und nur die Wölfe begleiten meinen Weg. Lange ist es her, daß ich mit anderen gereist, verblendete, die selten sehn welch Untergang das Land geweiht.
Oft schon habe ich gehört die Legenden von der alten Zeit, der Zeit der Helden.
Doch hineingeboren in die neue Welt bleibt nur der hohle Klang der Worte, von den alten Taten und Legenden.
Stolz blicke ich hinunter zu meinen Begleitern drei. Fünfe waren es einst doch zwei der Wölfe, zerissen wurden sie von der Zeit. Wer braucht schon falsche Helden, in ihrem weltlichen Tand vergessend, daß die Spitze des Eisbergs immer weiter besteht, solange man nicht an die Basis geht.
Schon vielen dieser Helde hab ich blind vertraut, nur um ihr Schwert in dem einen, meinen Körper zu sehen. Blind vor Wut ein neues Leben gesucht und Schlußendlich laut fluchend den Packt eingegangen der ewiges Leben gewährt, und doch einem den wahren Heldentum verwehrt.
Doch die Natur ist meine Heimat, das Feuer meine Stärke. Und bin ich nicht geboren, um ebendiese zu beschützen? Dann kann es doch nur nützen, dieses ewige Leben.
Dieses ewige Streben nach Vollkommenheit befällt auch mich von Zeit zu Zeit, doch je vollkommener ich werde, desto mehr zieht es mich zur Erde. Desto mehr streb ich dem Tod, der Stagnation entgegen. Vom Anfang bis zum Ende in Einsamkeit verlebend.
Doch was höre ich dort vom Lager her? Lauter Gesang, verkündend neue Taten, die Helden feiernd, wenn auch nur wenige den Sieg errangen. Erblicke ich da, was selten ich gesehen? Ein Erfahrener der bereit ist mit einem Jüngling einen Weg zu gehen?
Doch nein, wie immer nur das eine - der Erfahrene zeigt dem jungen wo Thor's Hammer hängt und bringt ihn weiter als aus eigner Kraft der Jüngling das allein geschafft. Anstatt zu helfen, das er findet eigene Kraft durch tun, nimmt er ihm die Arbeit ab. Anstatt zu säubern den Pfad von den Mächten des Dunklen, kitzelt der Erfahrene die Spitze des Berges ... und schon wieder Potential verloren an die Macht des Habens.
Noch immer dringen die Gedänge an mein Ohr. Lieder von den Heldentaten alter und neuer Zeit. Und wieder beginne ich zu Träumen, von einer Zeit in der sich die Helden wieder erheben um keine Ruhe zu geben bis auch der letzte Unhold gestellt, das letzte Böse gepfählt und in der Lache des eigenen Blutes liegend mit Stolz auf das Leben zurückblicken, das sie geführt.
Möget ihr mich begleiten, meine treuen Gefährten. Denn dieses Leben will ich fortan führen, frei von Zweifeln, Ängsten, Zorn. Seht, meine Gefährten, diese Gruppe von Helden, vielleicht sind sie welche der neuen, alten Garde. Sehet die liebliche Amazone in der schimmernden Rüstung, des Paladins würdig der neben ihr geht. Sehet den Barbaren, der vorneweg den Weg befreit von den gefallenen, die überall ihr Unwesen treiben in unserer Tage.
Vielleicht brauchen sie meine Talente, meine Einsicht in die Natur der Dinge. Doch werde ich Euch dann zurücklassen müssen, meine Freunde. Denn wenn ich dem Pfad folge, den ich jetzt beschreiten will, so muss ich das Glas des Wissens leeren und von neuem beginnen. Tropfen für Tropfen.
Doch eine Gewissheit beruhigt die aufkommende Trauer in meinem Herzen. Denn eure Kinder werden mir helfen so wie ihr es einst geholfen habt, werden mir beistehen, so wie ihr mir beigstanden habt. Doch sie werden mehr sein. Ihr Licht wird das Licht anderer erleuchten. Sie werden weiter beschützen, jedoch auch die anderen die mit mir ziehn, die auch ein Teil der Welt, aus der wir all geboren sind.
So sage ich, lasst uns Heldentaten vollbringen und Loblieder ebendieser lauschen - zusammen am Lagerfeuer
Bis denne
PS: der 2. Account heißt Dengenhardt ...