Der Glasbegleiter
Vorwort
Der
Glasbegleiter (lat. sectator hyalensis) stellt eine noch näher zu spezifizierende Anomalie dar und wurde erst Anfang des 21. Jahrhunderts von vereinzelten Forschern gesichtet.
Da neben Soziologie, Habitat und Physiognomie auch das Verhalten des Glasbegleiters mit keiner bekannten Lebensform vergleichbar ist, wird die zoologische Einordnung in jegliche Klasse heftig diskutiert, selbst die Klassifizierung als Lebensform selbst wird von einigen Experten angezweifelt. Einzelne Meinungen bezüglich des Wesens des Glasbegleiters reichen von einer optischen Täuschung über eine extraterrestrische Lebensform bis zu einem paranormalen Phänomen. In den meisten Fällen wird sogar von einem Mythos oder Aberglauben gesprochen und die schiere Existenz des Glasbegleiters verneint (der nachstehende Bericht kann jedoch aufgrund photodokumentarischer Belege die Existenz des Glasbegleiters hinreichend beweisen).
Es wird gebeten, weitere wissenschaftliche seriöse Beobachtungen umgehend zu melden, um die bisherigen allgemeinen Thesen zu verifizieren oder ggf. zu widerlegen.
Morphologie
Nach jahrelanger Recherche ist es gelungen, eine Sammlung photographischer Aufnahmen des Glasbegleiters in diesem Beitrag zusammenzufügen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Bild 1: Barbar in Harrogath mit Glasbegleiter
Der Glasbegleiter ist als humanoide Figur zu bemerken, seiner leicht transparenten Erscheinung verdankt der Glasbegleiter einen Teil seines Namens.
Sobald ein Teil der Ausrüstung des Forschers einen bestimmten Grad an Beschädigung aufweist, erscheint der Glasbegleiter und ahmt den Forscher, genauer gesagt, seine Ausrüstung stetig in gewisser Weise nach.
Die wenigen Experten sind inzwischen übereingekommen, die nachgeahmten Ausrüstungsgegenstände als Extremitäten des Glasbegleiters zu klassifizieren.
Auffallend dabei ist, dass immer die Extremität, welche den beschädigten Gegenstand am Körper des Forschers imitiert, eine orangene, in seltenen Fällen sogar rote Farbe annimmt und dass diese Extremitäten untereinander keinen direkten Zusammenhalt zu besitzen scheinen (siehe
Bild 1).
Das Erscheinungsbild des Glasbegleiters lässt eine Figur ähnlich einem Ritter mit Helm, Rüstung, Fußbekleidung und Handschuhen erkennen. Außerdem unterscheidet der Glasbegleiter dabei, ob (zur Sicherheit des Forschers) eine Waffe und ein Schild, nur ein Schild oder nur eine Waffe oder gar zwei Waffen getragen werden. Man unterscheidet deshalb den Glasbegleiter nach seinem Erscheinungsbild als
Glasbegleiter mit zwei Waffen (lat. sectator hyalensis armipotens) und
Glasbegleiter mit Schild (lat. sectator hyalensis parmatus); die Waffe wird jedoch immer - egal welche Verteidigungswaffe der Forscher bevorzugt und trägt - als Schwert wiedergegeben (siehe
Bild 2). Möglicherweise ist die Wahrnehmungsfähigkeit des Glasbegleiters diesbezüglich beschränkt.
Bild 2: Barbar mit Schwert und Axt, mit Glasbegleiter
Wird bezüglich einer möglichen Waffe und dem Tragen eines Schildes noch differenziert, so ist dennoch immer der restliche Körper des Glasbegleiters von gleicher, identischer Form – egal, ob eine Kopfbedeckung, Handschuhe und Rüstung getragen wird oder nicht (siehe
Bild 3 und
4). Durch die Unterscheidung bezüglich der Ausrüstung ist zwar eine genauere Klassifizierung des Typus möglich (siehe waffentragender Glasbegleiter, lat. sectator hyalensis armifer und waffenloser Glasbegleiter, lat. sectator hyalensis inarmatus), jedoch im Allgemeinen eher unüblich sind.
Bild 3: Barbar ohne Helm, mit Glasbegleiter
Bild 4: Barbar mit Helm, mit Glasbegleiter
Soziologie und allgemeine Verhaltensweise
Der Glasbegleiter wurde bisher nur als einzelne Erscheinung beobachtet. Er taucht unvermutet auf und begleitet den Forscher immer in gleich bleibendem Abstand. Unerklärlich dabei ist die äußerst exakte Einhaltung eines Abstandes, bzw. einer Positionierung gegenüber dem Forscher, welche weder durch abrupte, willkürliche Bewegungen noch durch sonstige Aktionen (akustische oder optische Signale) von seitens des Beobachtenden geändert werden kann – der Glasbegleiters übernimmt das Bewegungsmuster ohne erkennbare Verzögerung. Dabei kann der Glasbegleiter Stellen erreichen, die für den beobachtenden Forscher nicht ohne weiteres erreichbar wären (siehe
Bild 5).
Bild 5: Glasbegleiter auf Anyas Haus
Vollends rätselhaft ist die Eigenschaft des Glasbegleiters, nur demjenigen sichtbar zu sein, welcher die nachzuahmende, defekte Ausrüstung trägt – unbeteiligte Personen konnten trotz ausreichender Fachkenntnis und Reputation den anwesenden Glasbegleiter nicht bemerken (siehe
Bild 6). Aufgrund dieser Eigenart wurde der Glasbegleiter lange ins Reich der Fantasie verwiesen.
Bild 6: Glasbegleiter auf Brunnen bei Deckard Cain und Qua-Kehk
Habitat
Über das natürliche Habitat des Glasbegleiters ist nichts bekannt. Er taucht unversehens neben der beobachtenden Person auf, begleitet sie in oben beschriebener Weise und verschwindet ebenso abrupt, wie er erschienen ist. Eine nähere Untersuchung seines Schlafplatzes oder bevorzugten Gebietes der Nahrungsaufnahme konnte deshalb nicht erfolgen.
Bildfolge 8: Glasbegleiter in verschiedenen Erscheinungsformen
Fazit
Eine genauere Einschätzung des Glasbegleiters kann aufgrund der vorliegenden Sachlage nicht getroffen werden. Das einzigartige Bewegungsmuster sowie die bisher nicht erklärbare Möglichkeit, nur von ausgewählten Individuen bemerkt und dokumentiert zu werden, stellt eine Herausforderung für die Wissenschaft dar, neue, bahnbrechende Erkenntnisse können nicht ausgeschlossen werden.
Nichts desto trotz bleibt das oben erwähnte Problem der Klassifizierung des Glasbegleiters weiter bestehen.
Danksagung
Mein Dank geht an den Barbaren Barseptar (57) für die bildhafte Dokumentation dieses so einzigartigen Wesens und vielfachen Dank schulde ich dem Paladin Niklos de Myra (82) für die gewissenhafte Vorbereitung dieser Studie, welche mehrfach das Leben dieses hochbetagten Herren forderte – seine edlen Taten werden nicht vergessen!