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[Story] Adversitas mortalis

Ich hab mich gerade in Yawis Schreibstil verliebt.

*hurra*
*Applaus*

@ Yawi unter mir: Bei Blutsbrüder bin ich erst bei Kapitel 35 und den ersten Teil habe ich noch gar nicht gelesen, werde ich aber auch machen, wenn ich genug Zeit finde.
 
Oh, Danke :).

Golem hast du ja schon ausgecheckt, oder :D?

Simon
 
Dieses Kapitel war nur in Yawis schreibstil machbar.
Sonst hätte es nicht gepasst.
Aber ich weiß, was noch für schöne Geschichten reinkommen, und auf die freue ich mich schon...
 
Gleich kommt einmal das nächste Kapitel...
Liest das eigentlich noch irgendwer hier?
 
Die andere Assassin


Joreth blieb alleine an seinem Tisch zurück.
Nachdenklich starrte er zur Tür.
_Wirklich faszinierend, wenn ich mich recht erinnere hatte sie sich doch freiwillig an meinen Tisch gesetzt...
Er überlegte ein Weilchen, was er jetzt machen sollte, dann fing er an, seine Taschen zu leeren.
Runen und Steine türmten sich auf dem Tisch, und Joreth begann mit Hilfe seines Horadric Cubes Runen und Steine aufzuwerten.

Einige Zeit später ging die Tür auf, und eine klatschnasse Morwen stürmte herein.
Sie setzte sich an einen Tisch, den Blick starr auf die Wand gerichtet.
Wenig später betrat Simon die Taverne.
Er setzte sich in eine andere Ecke, die Augen auf Morwens gekrümmten Rücken fixiert.
Keiner sagte ein Wort, aber die Aufmerksamkeit der gesamten Taverne lag auf den Beiden.
Schließlich hielt Morwen es nicht mehr aus.
__"Glotzt nicht blöd, und macht einfach weiter, habt Spaß, verdammt!"
Ihr Tonfall schwankte zwischen einem Aufschrei und einem erstickten Schluchzen.
Simon sprang auf und rannte zurück hinaus in die Nacht.

Joreth hatte die Szene von seinem Platz aus beobachtet.
Die beiden (oder auch drei?) schienen ernsthafte Probleme zu haben.
Und er war nicht unschuldig daran, hatte er doch die junge Assassin, die sich an ihn geklammert hatte, einfach auf Simons Schoß abgesetzt. Das Mädchen konnte doch nichts dafür, dass ihresgleichen ihm Unbehagen bereiteten...
Er stand auf, holte eine Decke und legte sie der zitternden Assassin um die Schultern.
__„Soll ich ihm nachgehen? Oder soll ich Mic bitten, Dir ein Wenig Gesellschaft zu leisten?“
Jahrelange Gesellschaft der erwähnten Assassin hatten ihn darauf vorbereitet, was jetzt kam.
Joreth riss den Kopf zur Seite um nicht von einem fliegenden Wurfmesser getroffen zu werden.
Morwen nahm das Rumglas vom Tisch und leerte es in einem Zug.
__„Ach lass mich!“
Damit stand sie auf und verließ die Taverne.
Joreth verdrehte genervt die Augen. Er packte seine Habseligkeiten zusammen und verließ die Taverne ebenfalls. Draußen blieb er stehen und sah sich um.
__"Tschuldigung wollt ich nicht" murmelt eine leise Stimme.
__"Ich weiß schon, warum ich meinem Bruder immer sage, dass er verrückt ist, Assassins sind lebensgefährlich!"
Joreth drehte sich ruckartig um und verschwand in Richtung des ortsansässigen Händlers, der Glücksspiel anbot.

Eine mindestens genauso genervte weibliche Stimme meinte: "Das habe ich gehört!"
Die Assassin, die mit diesen Worten hinter einem Eck hervortrat, trug ihre Haare kurz.
Sie musterte Morwen, dann streckte sie ihre Hand aus und reicht sie der anderen.
__"Kannst mich Mic nennen, machen die beiden auch so. Was ihn anbelangt," Eine Kopfbewegung in Richtung des verschwundenen Necromancers, "Er ist verrückt. Auch wenn er das Gleiche über uns Rest der Truppe erzählt."
Micaya griff nach Morwens Arm.
__„Komm, wir gehen rein, hier draußen ist es kalt und außerdem habe ich Hunger!“
Morwen musste Lachen. Vielleicht konnte der Abend ja doch noch etwas besser werden...

Die beiden Assassins setzten sich an einen Tisch, der noch nicht so sehr mit Gläsern vollgerümpelt war.
Micaya lehnte ihr Schild gegen einen freien Stuhl, das Schwert legte sie auf die Sitzfläche.
__"Kannst Du mir mal erklären," fragte Micaya die andere, "was das für eine komische Figur war, die da vorher an mit vorbei gestolpert ist? Sah ein bisschen so aus, als ob der eine Fuß vorwärts, der andere rückwärts laufen wollte..."
Eine beiläufige Bewegung wehrte das auf ihre Kehle gerichtete Messer ab.
Die ältere Assassin nahm der jüngeren die Waffe ab.
__„Ok, Themawechsel...“
Morwen lächelte schwach.
__„Was führt Dich eigentlich hier her?“
Micaya verdrehte die Augen.
__„Schlechte Gesellschaft. Ein verrückter Overlord, der um diese Jahreszeit einen gewissen Zug in diese Richtung hat. Kein Mensch weiß warum, nur dass seine Launen noch schwerer ertragbar sind als zu anderen Zeiten...“
Sie schüttelt den Kopf.
__„Und Du hast es freiwillig mit ihm ein paar Stunden ausgehalten?“
Morwen musste lachen.
__„So schlimm fand ich ihn eigentlich nicht, nur schrecklich neugierig. Was hältst Du von ner Runde Messer werfen?“
Die Ältere legte den Kopf schief.
__„Die Verliererin übernimmt die Rechnung, aber ich warne Dich, ich bin zwar eigentlich auf Fallen spezialisiert, aber der Umgang mit Wurfmessern liegt bei mir in der Familie!“
Sie kratzte sich am Kopf.
__"Wie ist der eigentlich an Deinem Tisch gelandet? Ich dachte immer, der hat was gegen Assassins..."
Micaya brach ab.
__"Sorry, wollte nicht neugierig sein, die schlechte Gesellschaft, in der ich mich gewöhnlich befinde, färbt wohl doch etwas mehr ab, als ich dachte..."
Morwen lachte.
__„Der hässliche Wandteppich da hinten? Siehst Du den roten Kreis?“
Micaya nickt und beobachtete, wie das Messer haarscharf an einem Kopf vorbei flog und genau im Zentrum des Zieles landete. Unmittelbar danach wurde es von Micayas Messer aus seiner Verankerung gerissen. Beide Messer fielen klirrend zu Boden, während ein in der Flugbahn sitzender Gast sich über die beiden Haarsträhnen auf dem Tisch wunderte.
Morwen nickte anerkennend.
__„Ok, ich zahle, und Du versuchst, den Wirt dazu zu bringen, gute Zutaten zu verwenden...“

Bald standen 2 Teller auf dem Tisch.
__„Wo kommst Du eigentlich her?“
Einen Moment verschwand das Lächeln aus Micayas Gesicht, bevor sie sich wieder im Griff hatte.
__„Es ist lange her, und ich werde auch weder darüber nachdenken, noch dorthin zurückkehren. Mein Zuhause ist jetzt die Straße, wo immer Joreth und Amaion beschließen hinzugehen.“
Sie sah die Jüngere direkt an, und wieder fragte sie sich, was an diesem Gesicht ihr so bekannt vorkam.
__„Woher kommst Du?“
Morwen biss sich auf die Lippen.
__„Ich bin schon lange von meinem Clan fort. Es gibt dort niemanden mehr, den ich vermissen würde. Oder der mich vermissen würde. Sie sind alle..“
Morwen brach ab und rieb sich die Augen.
__„Ich ziehe normalerweise alleine durch die Gegend, manchmal auch mit 1-2 Kampfgefährten. Ich trainiere meine Fähigkeiten und komme nur selten in die Zivilisation...“
__„Du hältst Dich von ihnen fern.“
Morwen überging den Einwurf der Älteren.
__„Dieses Mal werde ich wohl was ganz anderes machen...“
Sie sah zu Boden, hing ihren Gedanken nach.
Micaya wartete geduldig, bis die jüngere fortfuhr.
__„Ich werde mich in das Dämonenreich trauen. Und ich weiß noch nicht, ob ich von dort zurückkehre...“
Die Ältere zog eine Augenbraue hoch.
__„Hört sich interessant an, in der Richtung waren wir auch unterwegs. Allerdings hatten wir durchaus vor, zurückzukommen...“
Sie unterbrach sich.
__„Obwohl, bei Joreth kann man das nicht so genau wissen, aber wenn der nicht zurückkehrt, dann weiß ich nicht, ob es ein Monster war, das ihn umgebracht hat...“
Morwen wendet sich ab.
__„Ach egal diesmal wird mein Weg einsam sein, ich werde alleine gehen. Und wenn ich nicht zurückkehre dann ist es auch nicht schlimm. Bald schon werde ich aufbrechen, alleine!
Und Du kannst mich nicht aufhalten, ich werde diesen weg gehen. Es ist kein SPAß DA RUNTER ZU GEHEN, DAS IST EIN KAMPF UMS ÜBERLEBEN UND UM DAS DER WELT!“
Micaya lacht.
__„Du bist definitiv mit den falschen Leuten unterwegs gewesen, es KANN Spaß machen...“
Sie legte die Stirne in Falten.
__„Ich würde ja sagen, ich komm mit und halte Dir mit meinen Fallen den Rücken frei, aber ich kann die beiden nicht alleine lassen, wer hält die dann davon ab, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen? Hab mich an die gewöhnt...“
Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht der Assassin.
__„Übrigens nochmal Danke, dass Du Joreth vorher eine Weile unterhalten hast, war mal ganz nett, so ohne den sarkastischen Zyniker...“
Morwens Lachen war laut, wenn auch ein Wenig verkrampft.
__„Ach dann war er in bester Gesellschaft, mir sind schon einige Gefährten wegen meiner Sarkastischen Zynischen Art abgehauen. Danke für das Angebot trotzdem muss ich alleine gehen, ich muss über was nachdenken.“

Inzwischen war die Amazon am Nachbartisch aufgewacht.
Ein etwas irritierter Blick von ihr streifte den anderen Nebentisch – den, wo Joreth vorher gesessen hatte, und wo sich jetzt Rumgläser stapelten.
__„Habe ich was verpasst?“ murmelte sie mehr zu sich selber.
An dem anderen Tisch saßen nun zwei Assassins, was die Verwirrung nicht weniger werden ließ.
Mit einer Hand tastete sie nach einem schweren Lederbeutel an ihrer Seite.
Der Inhalt schien noch vollständig vorhanden zu sein.
Sie bestellte sich ein Frühstück und wandte sich den beiden Assassins zu – in der Hoffnung die Richtige zu erwischen.
__„Es tut mir leid, dass ich Dich gestern Abend so schief angemacht habe. Ich war einfach nur müde und gestresst von der langen Reise.“
Morwen verzieht das Gesicht.
__„Ich habe interessantere Tischgenossen gefunden. Aber den Kaffee würde ich an Deiner Stelle nicht so pur trinken...“
Micaya mustert die Amazon.
__„Warum hast Du eigentlich Scherben in der Hand?“ fragte sie irritiert.
Shar-Tel ließ die Überreste von Simons Rumglas angewidert fallen.
Mic wandte sich wieder Morwen zu.
__„Komm einfach hierher zurück, und erzähle mir, wie es Dir ergangen ist.“
Die Jüngere sieht sie nicht an, als sie antwortet.
__„Mache ich. Aber wenn S...“ sie unterbricht sich. „Wenn mich jemand suchen sollte, kannst Du ihm sagen, wohin ich gegangen bin?“
Micaya nickte mit Abwesendem Gesichtsausdruck.
Sie versuchte bereits, die Puzzleteile zusammenzusetzen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
Sie merkte kaum, wie Morwen aufstand und die Taverne verließ.

In schneller hast und völlig unbeachtet von den Übrigen im Raum schlang die Amazon an ihrem Tisch große Mengen von Omlett, Schnitzel und Brotscheiben hinunter, bezahlte anschließend und machte sich Aufbruch bereit.
Sie schnürte die Stiefel fester, verstaute den Lederbeutel im Rucksack, zog die daraus hervor geholten Lederhandschuhe an und warf den Reisemantel über.
_Schwert ist scharf? Schwert ist…Zustand ist nicht so wichtig
Das Schwert sicher im Griff und ohne sich von irgendwem zu verabschieden verließ sie die Taverne und murmelte, während sie an der übriggebliebeben Assassin vorüber schritt:
__„Ist ein langer Weg zum Mount Arreat.“
Micaya schüttelte verwirrt den Kopf, das gab ihr alles eindeutig zu viele Rätsel auf.

Sie beobachtete, wie Joreth hereinkam, und begann, unter dem mit Gläser übersäten Nebentisch etwas zu suchen. Mit einem einfachen nicht-magischen Necromancerstäbchen und einem angeknacksten Sorceress-Orb kam er zu ihr herüber.
__„Setze Dich nie an einen Tisch mit zwei Besoffenen – oder lass nicht zu, dass sie sich an Deinem Tisch besaufen – Du findest hinterher nichts wieder.“
Micaya runzelte die Stirn.
__„Ich mag Morwen, und so besoffen kam sie mir gar nicht vor...“
Der Necromancer verzog schmerzlich das Gesicht.
__„Das liegt nur an diesem verflixten Kaffee! Davor haben die beiden die gesamte Taverne unterhalten...“
Joreth musste sich Mühe geben, um Micayas Ellenbogen auszuweichen.
__„Kannst Du mir sagen, was es mit der komischen Gestalt auf sich hat, die da vorher an mir vorbei gestolpert ist?“
Der Necromancer grinste.
__„Simon? Ich denke mal, er ist an sich ein ganz netter Junge, allerdings hat er da noch eine Zweite Persönlichkeit im Körper, Yawgmoth. Und der ist ...nicht so nett.“
Er lachte.
__„Hochinteressant...“
Mic rümpfte die Nase.
__„Ach, das war Dein Neustes Forschungsobjekt. Und Morwen mag Simon, aber Yawgmoth nicht?“
Der Necromancer legte den Kopf schief.
__„Deinesgleichen hat doch ne gewisse Vorliebe für dämonische Gestalten...“
Diesmal war er nicht schnell genug und schnappte nach Luft, weil Mic ihn durchaus mit einer gewissen Kraft erwischt hatte.
__„Simon und Yawgmoth sind beide hin und weg von der Kleinen...“ keucht er.
__„Darf ich jetzt wieder gehen, bevor irgendwelche lebenswichtigen Organe was abbekommen?“
Mic nickte.
Joreth begab sich zur Tür und rieb sich dabei die schmerzenden Rippen.
__„Assassins!“ grummelte er.
__„Lebensgefährlich, sich in ihrer Nähe aufzuhalten!“
 
Zuletzt bearbeitet:
nerienna schrieb:
Gleich kommt einmal das nächste Kapitel...
Liest das eigentlich noch irgendwer hier?
Aber natürlich :).

Äußerst schön umgesetzt, ich versteh schon VIEL mehr als damals live :D.

Simon
 
ich havs jetzt auch aml wieder durch, inzwischen ist es auch ein wenig nachvollziehbarer (die Satzstellung vewirrt nicht mehr ganz so).
 
Eigentlich wäre an dieser Stelle Gucky dran, das nächste Kapitel zu posten, aber sie hat mich gebeten, das für sie zu übernehmen.
Es ist trotzdem ihr Kapitel, sie hat es geschrieben, auch wenn ich es jetzt hier reinstelle...
 
Der Herr der Stürme


Mic blieb auf ihrem Platz sitzen, nachdem Morwen die Taverne verlassen hatte. Gedankenverloren starrte sie einen staubigen Balken an. Plötzlich ging die Tavernentür auf und ein Druide mit gehetztem Gesichtsausdruck trat ein. Als er die Assasine erblickte stoppte er als sei er gegen eine Wand gelaufen.
Sie war keine typische Schönheit, aber die Aura von Lebensfreude und Selbstsicherheit, die sie umgab, verlieh ihr etwas Besonderes. Sie wirkte wie ein Mensch, der gerne lacht, aber nicht über andere, sondern mit anderen Menschen zusammen.
Alles in Allem faszinierte ihn diese Frau.
Langsam ging er auf sie zu, konnte seinen Blick einfach nicht von ihr nehmen.
Er stolperte, wodurch die Assasiene auf ihn aufmerksam wurde. Ein abschätzender Blick glitt über den Druiden, der sofort rosa anlief. Dann aber er riss sich zusammen und fragte:
__„Öhm hast du, Morwen gesehen,… sie ist ebenfalls eine Assasiene. Meine Raben haben mir berichtet dass sie hier sein soll.“
Die Assasiene sah ihn Skeptisch an:
__„Wer bist du? Und warum fragst du nach Ihr?“
__„ Entschuldigung“ Immer noch starrte er die Assasiene an,
__„Mein Name ist Tscha“
__„Und Ich heiße Mic“ Die Assasiene reichte Tscha die Hand.
__„Ich suche Morwen schon etwas länger…und weißt du nun wo sie ist? Ich mache mir Sorgen.“
Mic verzog ihr Gesicht.
__"Ne,.. falscher Anfangsbuchstabe."
Der Druide schaute sie verdutzt an.
__"Ich glaube, sie würde es mir übel nehmen, wenn ich ihr die falsche Person hinterherschicke..."
Ein Tongolem öffnete die Tür.
Der Wirt warf einen wütenden Blick in seine Richtung.
__"Sagt mal, sind wir hier eigentlich auf dem Bahnhof? Setzt euch, esst was, trinkt was aber hört auf rein- und raus zu rennen wie ne Herde kranker Hühner!"
Tscha Grinste breit: „Was mich drauf bringt..." Der Druide hob eine Hand, "Ich hätte gerne nen Rum."
Mic runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
__„Was meintest du mit „Falscher Anfangsbuchstabe“ Tscha nahm einen Schluck des Rums den er gerade bekommen hatte.
__„Ich mach mir wirklich sorgen um Morwen, ich hab schon seit ein paar Tagen ein ganz schlechtes Gefühl.“
__„Welches Interesse hast Du daran Morwen zu… treffen bzw. sie zu finden?“
Mic seufzte.
Der Druide sah sie jetzt ernst an.
__“Na gut, Morwen hat wohl ein Auge auf eine gewisse Person geworfen, der es wohl geschafft hat, sie ein wenig zu verärgern. Was ein gewisser Freund von mir wahrscheinlich noch unterstützt hat, wie ich ihn kenne.“
__"Jedenfalls wird seine Anwesenheit das nicht wirklich verbessert haben."
Sie vergrub das Gesicht in den Händen.
Tscha war kreide bleich geworden
__„ Oh Nein…ich…ich, Mist, ich denke…Oh Nein Oh Nein“
Er Sah Mic etwas geschockt an:
__„Sie wird etwas Dummes anstellen!“
Auch jetzt wo der Druide so gestresst war, hingen seine Blicke an Mic.
Tscha trank den Rest seines Rums.
__"Was genau kann ich nicht sagen, dazu weiß ich zu wenig ,doch wenn…wenn muss sie einer Suchen"
__"Ich würde Vorschlagen, Du suchst jemanden, dessen linker Fuß in eine andere Richtung will als der rechte, und den schickst Du zu mir." meinte Mic.
__"Ich werde dem dann mal was erzählen, und dann machen wir uns gemeinsam auf den weg und passen auf, dass er das nicht vermasselt, was hälst Du davon?"
__„Am besten werde ich meine Wölfe suchen lassen, in der Dunkelheit kommen die besser zurecht.
Mic nickte anerkennend.
__"Mein Shadow und der Golem von nem Freund werden auch helfen, während der Golem des Chaoten, der das mitzuverantworten hat, Jor ablenkt. Schließlich wollen wir den ja nicht schon wieder dazwischen haben..."
__„Jor…Joreth?“ Tscha sah erstaunt aus sein blick wurde fragend: „Ich kannte mal jemanden der so hieß… jedoch habe ich ihn lange nicht gesehen...“ Er lehnte sich entspannt zurück, jetzt war es an Mic erstaunt anzusehen: „Gerade redest du noch von: „Wir müssen sie unbedingt finden“ und jetzt sitzt du hier so ruhig und trinkst Rum. __„Man sollte immer die Ruhe bewahren“ Jetzt jedoch lag ein etwas schuldbewusster Unterton in seiner Stimme, und wie um sich zu rechtfertigen, setzte er hinzu: „Immerhin suchen ja meine Wölfe, ich könnte nicht viel ausrichten in dieser Dunkelheit. Ich denke mal wir haben jetzt etwas Zeit vielleicht können wir ja was essen und uns etwas unterhalten“ „Es wäre wunderbar mit einer so netten Frau zu speisen“ Er lachte Herzhaft und ging zur Theke um etwas zu essen zu holen als er zurück kam stellte er einen Teller vor Mic ab und setzte sich ihr Gegenüber. __„Wie ich schon sagte bin ich Morwen hierhin gefolgt, es war wohl sehr schwer sie zu finden doch ich machte mir Sorgen. War bis vor kurzem im Gebiet des SüdGodlef (Der Godlef ist ein Fluss der den Ganzen Kontinent durchzieht) in der nähe Tschalarans (Eine Stadt in der Elben und Menschen zusammen Leben). Es ist ein Langer weg von dort hierher.“
Mic lächelte.
__„Wir werden sie schon finden, keine Sorge.“
Sie trat mit dem Fuß gegen ihren Schild, den sie dann rasch wieder auffing.
__„ich bin übrigens auf Fallen spezialisiert. Und Du?“
__„Tornadostormer.“
Tscha sah abwesend zur Tür, bevor sein blick wieder an der Assassin hängenblieb.
Mic lachte.
__„Nett, 2 Elemente, die ich nicht beherrsche..“
 
Zuletzt bearbeitet:
Dumdidum, wie wenig los...zum Glück kann die Autorin nicht angepisst deswegen sein und das Schreiben aufhören, einfach, weil sie nicht die Einzige ist.

Gut, ich hätte auch kommentieren können...aber so sparts mir nen Triplepost.

Enter nächstes Kapitel!

Simon
 
Gefühlte Differenzen



Der Schnee rieselte von überschwer bedeckten Baumspitzen, herab auf eine schmächtige Gestalt.
Simon saß an einem Baum, dem gleichen, an den er vor gar nicht allzu langer Zeit und gleichzeitig einer Ewigkeit er geprallt war, eine Flucht früher.
Seine rechte Hand gab seiner linken Wange schwache Ohrfeigen, aber sein ganzes Gesicht wirkte wie paralysiert.
"Und du wirfst mir vor, böse zu sein! Überhaupt, du kannst meine Stimme nur ganz schlecht nachmachen...du bist unfähig! Unfähig! Ein solches Mädchen zu vergraulen!"
Mit eisiger Ruhe antwortete Simon sich selbst zwischen Schlägen.
"Wie ich dir schon einmal sagte, du bekommst sie nicht. Und wenn ich sie vor dir schützen muss, indem ich sie in die Flucht schlage, dann mache ich das auch."
"Schön, gut, dann hast du das halt gemacht! Sei stolz auf dich! Und deine verdammte Ehrlichkeit, während wir schon längst mit ihr in einem warmen Bett liegen könnten! Stattdessen sitzt du hier rum, wir erfrieren langsam, und warum? Trinken wir einen Rum, um zu vergessen!"
"Wir...gehen...nicht...zurück...in...ihre...Nähe..."
"Wovor hast du Angst? Dass sie dich tötet, weil du so schlimme Sachen zu ihr gesagt hast? Dass sie womöglich herausfindet, dass du das warst, und nicht ich?"
"Du wolltest das sagen, ich habe die Worte auf meiner Zunge gespürt!"
"Und ich konnte mich zurückhalten!"
"HÄTTEST DU ABER NICHT IMMER!"
Die Ohrfeigen endeten, und Simon rieb sich mit der linken Hand die gleiche Wange. Er zittert.
"Wir gehen nicht zurück. Ich will sie nicht mehr sehen. Ich will nicht mehr in die Versuchung geraten, dich in ihre Nähe zu lassen, durch mich!"
"Jetzt sei doch mal still...hast du was gehört?"
"Was? Gott, suchen die uns etwa, oder was? Wir müssen los..."
Simon erhob sich wankend...die Kälte hatte seinem Körper zu schaffen gemacht. Da stieß ein rechter Fuß forsch vor, und als der linke auf dem Schneematsch des Bodens ausrutschte, war es ein kurzer Fall bis sein Hinterkopf unsanfte Bekanntschaft mit der Baumrinde machte.

Flüssigkeit floss in Simons Hals, und er hustete heftig, hochfahrend. Gleich zwei Köpfe, die sich dich über ihn gebeugt hatten, zuckten zurück; schnell jedoch hielten sie inne, und jetzt war es an Simon, zurückzuweichen, da beide unbekannten Gesichter ihn wenig freundlich ansahen...
"Wer ist das...?"
"Still. Was ist passiert, wer seid ihr, wo bin ich?"
"Als ob ich etwas Anderes gefragt hätte..."
Die eine Gestalt, die Simon unangenehm an Jemand erinnert, die er gerade erst mit Gewalt versucht hat, aus seinem Leben zu streichen, runzelte die Stirn.
"Ich schätze, du bist ausgerutscht und gegen einen Baum geknallt...da hat Shadow dich gefunden. Wir sind in der Taverne, du warst schon mal hier?"
"Ja...ja. Danke."
"Gut gemacht, gut gemacht. Wenn ich einst die Mittel habe, werde ich deine Dienste treu belohnen. Den Rest der Unwürdigen hier kannst du nun aus meinem Blickfeld entfernen."
Neben Augenbrauen hoben sich auch Fäuste, und der bullige Mann, der Simon gerade angesprochen hatte, beugte sich mit grimmigem Gesicht tief über ihn, die Hand abschüttelnd, die ihn an der Schulter berührte, und den von weiter hinten kommenden Rat, Yawgmoth einfach zu ignorieren, auf eben jenen selbst anwendend.
"Fang mir nicht mit sowas an, du bist nicht wirklich in der Position, mich zu verarschen, sonst werd ich ganz schnell äußerst unleidig..."
"Aber...was soll das denn...ich..."
Der ungefähr doppelt so Schwere packte Simon an der Kehle und schüttelte ihn.
"Stell dich nicht blöder, als du bist! Was hast du mit meiner Schwester gemacht? Wo ist sie?"
Die kurzhaarige Frau, deren Hand er vorher abgeschüttelt hat, zog ihn mit Gewalt zurück; obwohl er weitaus mehr Kraft hatte als sie, ließ er sich führen, aber er verlor nie die Fratze der Wut, die sein Gesicht verzerrte. Die Schwarzhaarige versuchte, ihn zu beruhigen...aber auf ihrem Gesicht spiegelte sich auch äußerste Überraschung wieder, was sie ablenkte. Im Gegensatz dazu ließ sich der Wütende nicht ablenken.
"Seit Ewigkeiten suche ich sie, seit sie damals verschwunden ist, und jetzt ist die Spur so heiß, ich bin so nah dran, und du...du ruinierst mir Alles..."
Simons Gesichtsausdruck wurde kalt und er reibt sich mit der rechten Hand den Hals.
"Mach das noch einmal, Kollege, und ich schwöre dir..."
"Ruhe, Yawgmoth. Was ist mit Morwen? Ist sie nicht mehr hier?"
Der Große versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, in dem die kleine Frau ihn immer noch hielt; sie hatte ihn geändert...er entkam nicht.
"Du wagst es, mich so etwas zu fragen?"
"Ja, ich wage, du stinkender Haufen Wolfskacke, und überleg dir gefälligst, wie du mit deinem zukünftigen Herrn redest!"
Simons linke Hand packte eine Whiskyflasche und rammte sie auf seine rechte.
"AH! Deeskalation, Yawgmoth! Wie oft muss ich dir noch erklären, was das bedeutet? Kann ihm bitte Jemand mein Problem erklären? Ich sterbe so ungern, nur, weil ein Dämon Scheiße erzählt..."
Damit öffnete er unter Schmerzen die Flasche, hielt sie an seinen Mund und setzte sie eine Weile nicht mehr ab, wenngleich er es öfter versuchte...und sich dabei verschluckte.
Hustend bekam er nicht mit, wie sein großes Problem endlich den Griff der Frau abgeschüttelt bekam und ihm die Flasche aus der Hand schlug, die ihn voll an der Stirn traf. Simon starrte ihn glasig an, aber sein Blick klärte sich...zu Wut auf der einen Seite und völligem Unverständnis auf der anderen. Der Mann brüllte jetzt vor Zorn.
"Mir sind deine Probleme scheißegal, was hast du mit ihr angestellt? Sags mir, oder ich bring dich um, und ich mache keine Witze!"
Simon blickte weiter desorientiert, und schon holte sein Gegner aus...da schnitt eine Frauenstimme dazwischen.
"Tscha, ich sagte, du sollst dich beruhigen! Was soll das denn nützen?"
"Ich will wissen, was er mit Morwen gemacht hat!"
"Nichts."
Er und die Frau starrten Simon an, dessen verwunderte Miene einem schiefen Grinsen wich.
"Körperliches zumindest."
"WAS SONST?"
Simon sah so aus, als würde er sich gerne als nächstes selbst erwürgen. Aber dann seufzte er, sich den Kopf reibend...
"Vielleicht hätte ich weniger drastische Methoden finden sollen, aber mir blieb keine Zeit...ich habe so getan, als wollte sie der Dämon in mir vergewaltigen, um sie abzuschrecken und so vor ihm zu schützen. Reicht das als Erklärung?"
Zwei Ohrfeigen knallten auf Simons Gesicht, eine rechts von der Frau, eine links von Tscha, welcher gleich wieder losschrie.
"Und wo wollte sie hin?"
Simon sah nicht so aus, als wäre er bald in der Lage, zusammenhängend zu antworten...schon holte Tscha wieder aus...da unterbrach ihn die Frau erneut, diesmal durch ein Flüstern.
"Ich weiß es."
"Und warum sagst du das nicht früher, Mic? Wohin?"
"Ins Dämonenreich, um sich seinem Herrn selbst zu stellen..."
"Aber das ist Selbstmord! Noch nie hat es Jemand geschaft, das zu überleben!"
Simon schaffte ein koordiniertes Zusammenzucken, und sah auf einen Schlag wieder aufnahmefähig aus. Tscha funkelte ihn an.
"Ich werde ihr folgen...und du kommst mit!"
Simon konnte diese grimmige Aufforderung gar nicht hören, so sehr war er damit beschäftigt, zu sich selbst - und wirklich zu sich - zu murmeln...
"Selbstmord, Selbstmord...was habe ich getan..."
"Du bist schuld, wenn sie stirbt! Jetzt pack zusammen! Und grins nicht so!"
"Ja...ja...Yawgmoth, warum grinst du?"
"Verstehst du es nicht? Endlich ziehen wir los und töten Etwas, meinetwegen Monster, das, was ich schon immer wollte!"
Mic warf ihnen Päckchen mit Verpflegung zu, die sie vom Wirt aquiriert hatte. Simon packte seines geistesabwesend ein, während Tscha die ganze Zeit zur Eile drängte, starrte dann aber seine leeren Hände an.
"Ich bin im Grunde fertig...aber..."
"Wir brauchen was zum Töten! Ich bin für was, mit dem man aufschlitzen kann. Oder abstechen. Oder beides!"
"Vielleicht etwas weniger...Drastisches. Ein Dolch?"
"Egal, auch damit kann man schlitzen und stechen! Hauptsache, töten!"
Tschau schnaubte, auch als Antwort auf das gefährliche Funkeln von Simons rechtem Auge in seine Richtung beim letzten Wort, das über seine gespaltene Zunge floss.
"Ich glaube, waffenlos gefällst du mir ganz gut...Golem! Hol deinen Herrn!"
Simon schielte immer noch begierlich nach Tschas Waffen, ein Auge demonstrativ geschlossen, ab und zu blinzelnd, als die Kopfschmerzen anschwollen, während Tscha ungeduldig wartete...
Ein Totenbeschwörer, etwas anders gekleidet als Jor, kam zur Türe herein.
Er begrüßte Mic herzlich, dann stellte er sich mit einer angedeuteten Verbeugung und einem fast dämonischen Grinsen vor den Druiden.
"Was kann ich für dich tun?"
Mic antwortete schnell.
"Pass mir auf die Gesellschaft hier auf, und sorg dafür, daß sie meine Freundin Morwen heil aus dem Dämonenreich zurückholen!"
Das Grinsen des Totenbeschwörers wurde noch breiter.
"Es wird mir eine Ehre sein!"
Er wandte sich Mic zu.
"Darf ich der Dame meines Herzens überlassen, auf meinen Bruder aufzupassen?"
Mic verzog das Gesicht.
"Ich schicke Shadow und seinen Golem, ok?"
Der Totenbeschwörer nickte.
"Das dürfte reichen."
Er sprach wieder Tscha an.
"Wann brechen wir auf?"
Dieser deutete auf die Tür.
"Jetzt."
Als Simon an ihm vorbeiging, fauchte er ihn an.
"Du bekommst deine Waffe...wenn du sie brauchst. Und wann das ist, bestimme ich. Nun folgt mir, ich weiß, welchen Weg wir nehmen müssen, und so weit kann Morwen nicht sein. Wenn wir...wenn du Glück hast, dann sind wir in Kürze wieder hier, aber Gnade dir Gott, wenn wir zu viel Zeit verschwendet haben deiner Eskapaden wegen..."
Der Totenbeschwörer war der Letzte, der hinausging, und winkte den Anderen, die verblieben, noch fröhlich zu.
"Ich wollte schon immer mal den Fürsten des Dämonenreichs in ein Knochengefängnis
sperren...nun, bis bald...hoffe ich."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finds gut und auch interessanter + verständlicher als am Anfang, allerdings ist es teilweise etwas verwirrend, wenn man nicht weis, wann Simon mit Yawgmoth und wann mit anderen leuten "redet", also der Unterschied zwischen Selbstgespräch und realem Gespräch ist ziemlich schwer festzustellen. Vielleicht könnte man das farblich oder durch Absätze übersichtlicher gestalten
 
Alles, was normal geschrieben ist, ist für Alle hörbar, bzw wirklich dahingemurmelt.

Wenn was intern ist, ists kursiv; das war im letzten Kapitel so. Es ist ein Zeichen des ständigen Streites der beiden um den Körper, dass sie sich lieber über einen jeweils geklauten Mund unterhalten statt direkt in Gedanken.

Simon
 
Also jedes Wort, das kursiv geschrieben ist, wird "intern" gemurmelt? Ok, ist nur etwas komisch, wenn in einem Satz das erste Wort kursiv ist und der Rest des Satzes normmal. Außerdem kann man bei der Schriftgröße nach längerem Lesen das kursive nicht besonders gut lesen, wenn in einer Zeile kursiv und normal schnell wechselt. Vielleicht war ich gestern auch einfach zu müde ...
 
Einzelne Wörter sind manchmal zum Betonen kursiv gesetzt.
Wobei mir auch auffällt, daß Simon einen vollständigen gesprochenen Satz (von Tscha) kursiv gesetzt hat...
In meinen Kapiteln sind nicht laut gesprochene Unterhalteungen (siehe am Anfang Micaya/Shadow mit Zeichensprache) kursiv und ohne "
 
nerienna schrieb:
Einzelne Wörter sind manchmal zum Betonen kursiv gesetzt.

Exakt. Im Forum nehm ich dafür Caps, die Tags zu setzen ist mir zu blöd.

Wobei mir auch auffällt, daß Simon einen vollständigen gesprochenen Satz (von Tscha) kursiv gesetzt hat...
Jo, den schreit er nämlich. Also ist der ganze SATZ betont ^^.

Simon
 
das sorgt nur leider nicht unbedingt für übersichtlichkeit...
das war auch mein problem, ich meine die geschichte ist eh schon etwas verwirrend (finde ich prinipiell gut), aber dadurch wird es teilweise nicht mehr unbedingt nachvollziehbar
 
Nachdem ich heute Morgen auf den Maimarkt mußte und heute Mittag bei meinen Eltern essen durfte, gibt es das heutige Kapitel eben erst nachmittags...
Hat sich jedenfalls gelohnt!
 
Die Angst der Zurückgebliebenen


Micaya saß noch immer auf ihrem Stuhl, doch der leere Platz, wo vorher Tscha gesessen hatte, schien einem Vorwurf gleichzukommen.
War es ein Fehler gewesen, nichts zu unternehmen?
Wäre es besser gewesen, den anderen zu folgen?
Alleine herumzusitzen hatte ihr noch nie gutgetan, sie geriet dabei so leicht ins Grübeln.
Und dann musste sie an Dinge denken, die sie lieber verdrängt oder vergessen hätte.
Als die Tür aufging und Joreth hereinkam, war sie fast schon froh, ihn zu sehen.
Der Necromancer sah sie an und verzog schmerzlich das Gesicht.
Trotzdem kam er zu ihrem Tisch und setzte sich vorsichtig.
__„Wenn die Rippe nicht zumindest angeknackst ist, würde mich das sehr wundern!“
Micaya runzelte die Stirn.
__„Du hattest das verdient. Mindestens. Weißt Du, was Du da angestellt hast?“
Joreths trockenes Lachen ging in einem erstickten Hustenanfall unter.
Er griff in die Tasche und maß sorgfältig eine geringe Menge Heiltrank ab, die er dann schluckte.
__„Sie hätten das auch ohne mich geschafft. Ist irgendwas vorgefallen?“
Die Assassin senkte den Kopf.
Sie rieb sich die Arme, als sei es ihr kalt.
Schließlich holte sie tief Luft, aber ihre Stimme war trotzdem nur ein ersticktes Flüstern.
__„Morwen ist alleine losgezogen, Tscha meinte, sie wolle sich umbringen...“
Der Necromancer zog überrascht die Augenbraue hoch.
__„Druide?“
Micaya nickte.
__„Was hat der alte Gauner mit Morwen zu tun?“
__„Er ist ihr Bruder.“
Joreth legte den Kopf schief.
__„Das erklärt einiges. Ein paar Mal hatte ich den Eindruck, das schonmal gesehen zu haben, ich kann Dir nicht einmal sagen, ob es eine Geste, ein Gesichtsausdruck oder nur eine Formulierung war... ich habe Tscha auch seit vielen Jahren nicht gesehen. Aber dafür, dass sie ausgerechnet an meinen Tisch geschwankt ist, kann ich wirklich nichts...“
Er musterte Micayas ungläubiges Gesicht.
Mit einem leichten Seufzen legte er ihr eine Hand auf den Arm.
__„Es tut mir leid, dass ich Dich immer so mies behandelt habe, Du weißt, dass ich ein gewisses Problem mit Angehörigen Deines Volkes habe. Es ist mir vollkommen klar, dass Du nichts damit zu tun hattest, Du musst damals noch ein kleines Mädchen gewesen sein, und Morwen war mit Sicherheit noch nicht einmal geboren...“
Micaya fröstelte.
Dies weckte Erinnerungen, die sie lieber begraben hätte.
Sie zögerte lange, und Joreth war bereits an der Tür angekommen, als sie ihn ansprach.
__„Ich weiß, was Du meinst.“
Der Mann blieb stehen, eine Hand griff haltsuchend nach dem Türbalken.
__„Meine Mutter hat sich damals geweigert, diesen Auftrag auszuführen, es war der Letzte, den sie jemals erhielt...“
__„Danke ihr von mir.“
Joreth trat durch die Tür.
Er sah nicht mehr, wie Micaya das Gesicht in den Händen vergrub.

Scheinbar endlos schien die Zeit dahinzukriechen.
Micayas Gedanken verließen das Grab ihrer Mutter, nur um bei denen hängenzubleiben, die ihr jetzt am meisten bedeuteten.
Was war, wenn Amaion etwas zustoßen sollte?
Wie sollte sie jemals damit zurechtkommen?
Schlimmer noch, wie sollte sie Joreth erklären, dass sie seinen Bruder in den sicheren Tod geschickt hatte?
Sie zuckte zusammen, als eine sanfte Hand sich auf ihre Schulter legte.
__„So bekümmert, mein Mädchen?“
Die Assassin strahlte, als sie den Kopf hob. Doch das war nur von kurzer Dauer.
__„Du hörst Dich noch immer an wie Dein Sohn, Bink...“
Der dunkelhaarige Deín griff sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr.
__„Man könnte auch sagen, er klingt wie ich. Er wäre Dir lieber gewesen.“
Micaya kniff die Lippen zudammen.
__„Ja – und nein. Ich bin nicht alleine hier.“
Bink verzog spöttisch das Gesicht.
__„Natürlich nicht. Aber Du vermisst ihn genauso wie er Dich.“
Auf ihren wütenden Blick hob er abwehrend die Hand.
__„Ich weiß, dass Du nicht Asta bist, aber Du bist es, die er gesucht hat, wenn er mies gelaunt und Stumm von einer seiner Wanderungen zurückkehrt.“
Micaya seufzte.
__„Stünde ich nochmal vor der Entscheidung, würde ich bleiben. Ich habe dazugelernt in den Jahren seitdem, und ich kann jetzt sehen, dass es mehr mein Zuhause war als jeder andere Ort...“
__„Warum kommst Du nicht zurück?“
Sie schüttelte den Kopf.
__„Amaion – und Joreth. Sie brauchen mich.“
Der Deín lächelte schwach.
__„Und Du brauchst sie. Bringe sie einfach mit.“
Micaya schüttelte den Kopf.
__„Eines Tages vielleicht, jetzt muss ich mich erstmal mit einem anderen Fehler befassen, den ich begangen habe.“
Bink schnaubte.
__„Ich habe Ylira gesagt, dass sie ihre Finger von meiner Familie lassen soll, aber sie meinte, dies sei zu wichtig. Sie hält euch für wichtig, für ihre Werkzeuge.“
__„Sie ist zuständig für Schicksal und Veränderung, für Zufall und das, was daraus entsteht. Und warum nennst Du mich Familie?“
Bink legte seinen Kopf schief.
__„Was nicht bedeutet, dass wir ihre Methoden gutheißen. Sie hat auch schon mehr als einen Fehler gemacht... und Du kannst meinen Sohn verlassen, aber Familie wirst Du bleiben.“
Er erhob sich.
__„Ich geh mal wieder den Drei auf die Finger gucken. Wenn sie es zu schlimm treiben, ruf mich, ich helfe Dir.“
Er beugte sich vor und küsste die Assassin auf die Stirn.
Dann wandte er sich um und verschwand.
Micaya, die ihn ja kannte, wunderte sich nicht einmal, dass keiner der anderen in der Taverne Notiz davon nahm.
Deín kamen und gingen, so war es normal für sie, und niemand bemerkte diese Elementarwesen, wenn sie es nicht ausdrücklich so wollten.

Die Stunden vergingen, und Micaya konnte förmlich die zerfetzen Körper von Morwen und Amaion sehen, den stummen Vorwurf in ihren toten Augen.
Auf einmal erklang ein Klirren, und mit den Splittern einer schmutzigen Fensterscheibe landete ein großer schwarzer Vogel auf dem Boden, überschlug sich mit heftigem Flügelschlagen und blieb zu Micayas Füßen liegen.
Er rappelte sich auf, schüttelte sich, wobei einige Federn in allen Richtungen davonstoben, und sah die Assassin direkt an.
__„Ich habe eine Nachricht für Dich.“ krächzte der Rabe.
__„Sie sind ihr dicht auf der Spur, haben sie bald eingeholt. Du sollst Dir keine Sorgen machen..“
Damit löste sich der Vogel in Rauch auf.
Micaya schüttelte den Kopf.
Druiden, merkwürdige Leute...
Aber er hatte gut reden mit keine Sorgen machen, er musste ja nicht hier sitzen und warten, während andere etwas unternahmen.
Micaya bat den Wirt um kochendes Wasser.
Sie warf eine handvoll Kräuter in den gebrachten Krug und wartete, bis der Tee gezogen hatte.
Sie genoss den leicht bitteren Geschmack und das entspannende Gefühl, als die beruhigende Wirkung einsetzte, aber auch so ließ ihre Unruhe nur teilweise nach.
Am Boden der Teekanne angelangt starrte die Assassin, noch immer die Tasse in der Hand, ungeduldig die Tür an.

Als die Tür sich schließlich öffnete, konnte Micaya im Ersten Moment nur eine ihr bekannte Aura erkennen. Doch etwas war anders daran, denn die Aura, die Amaions Söldner von seiner Waffe erhielt, war deutlich schwächer als diese, und man konnte zusätzlich eine starke heilende Kraft wahrnehmen, ohne eine zusätzliche Heilaura zu sehen.
Ein Paladin trat ein.
Sein Blick schweifte über die Anwesenden und blieb an Micayas angsterfüllten Augen hängen.
__„Mic?“
Die Assassin nickte.
__„So werde ich genannt.“
Der Paladin trat zu ihr.
__„Man nennt mich Fürst Medicus, und ein Freund von mir hat mir einen Raben geschickt mit der Bitte, Dich hier aufzusuchen.“
Micaya musterte den Heiler.
__„Aber warum schickt er mir einen Heiler? Wenn es verletzte gibt, dann müsste er Dich doch zu sich...“
Die Assassin brach ab.
Ihr Gesicht wurde kreideweiß.
Sie packte den Heiler an den Armen.
__„Sag, dass er nicht tot ist...“ flüsterte sie.
Der Paladin legte ihr eine Hand auf die Schulter.
__„Ich weiß auch nicht mehr als Du, aber mit ein Wenig Glück werden wir beide bald mehr wissen. Der Rabe meinte, sie seien auf dem Rückweg...“
Micaya schüttelte den Kopf.
Gegen alle ihre Prinzipien ging sie zur Theke und bestellte ein Glas Rum.
Dann setzte sie sich wieder, das Glas in beiden Händen.
Sie starrte in das Glas, als hätte das irgendeinen Effekt.
So saß sie lange da.
Als schließlich Schritte von der Tür her zu vernehmen waren, krampften sich ihre Hände noch fester um das Glas.
Angstvoll sah sie in Richtung Tür, um dann aufzuspringen und sich mit einem erleichterten Aufschrei in Amaions ausgebreitete Arme zu werfen.
Der Necromancer grinste vergnügt.
Micaya löste sich von ihm, holte weit aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
__„Wie konntest Du nur...“
Mit einer fahrigen Bewegung wischte sie eine Träne weg.
__„Ich sitze hier und überlege, wie ich Deinem Bruder erklären soll, dass ich Dich in den Tod geschickt hab...“
Amaion fing ihre Hände ein, beugte sich vor und küsste sie.
__„Beruhige Dich, wir sind zwar alle etwas angesengt, aber noch am Leben. Deine Freundin ist ganz schön weit gekommen...“
 
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Cool!
Schön geschrieben. Jetzt blicke ich so gar die Char-Konstellationen durch.
 
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