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Also gut. Da wir schonmal da sind, können wir auch weitermachen.
Hm ... ich wundere mich immer wieder, warum so wenige Leute posten. Ich weiß, hier wurde noch nie wirklich intensiv Feedback abgegeben, aber mich kümmerts schon ein bisschen. Warum? Es hat sich niemand über die kranke Rechtschreibung beschwert Ich weiß, ich weiß, ich sollte das Kapitel mehrmals durchlesen, aber die Zeit drängst und wie kann einen Wunsch von Santa ausschlagen? Ganz einfach, so.
Ok, schlechte Witze beseite
viel Freude damit
Kapitel 1 - Teil 3
Ich kann mir echt keine Kapitelnamen ausdenken ... na ja, shice drauf.
Schmutzige Ströme aus Blut flossen durch die Höhle. Sie war so groß, dass Laut mehrere Sekunden brauchten um ein Echo zu erzeugen. Inmitten all dessen lag der Kopf eines Drachen. Vernarbt, gebleicht, faltig.
´Der Weltendrache stirbt also. ´
´Du hast natürlich kein Mitleid mit mir. ´ Die Stimme von Trang-Oul war ein brechender Berg.
Der Avatar nickte und breitete seine Arme aus. ´Einen letzten Wunsch? ´
´Meine Gläubige sind tot. Du glaubst nicht an mich, du weißt, dass es mich gibt. Das Land auf meinem Rücken ist gespalten. Mein Blut ist Schmutz. Was denkst du kann ich mir noch wünschen? ´
´Zu leben? ´, lockte Azrael und machte eine Handbewegung. ´Oder ist dir das Leben leid? ´
Die Zunge schnellt hervor, an Azrael vorbei, der zu langsam reagierte. Der gespaltene Muskelstrang wand sich um Vil herum und zog sich wieder zurück.
´Weißt du, warum ich dein Augenlicht nicht wiederherstellen konnte? ´
Der Gefragte nickte. ´Ja. Du bist selber blind. Also, ein letzter Wunsch? ´
´Nein. ´
Serenata erhob sich in die Lüfte. Mit ihr, ihre Legion. Plötzlich änderte sich die Welt.
Der Boden brach auf, vertrocknete. Der Himmel spuckte Säure und die Winde kreischten ununterbrochen. Die Legion wurde auf den Boden gefetzt und Flügel brachen. Erdbeben spalteten Gebirge, machten die letzten Städte dem Erdboden gleich.
Mit ihrem Gesicht am Boden horchte sie in die Tiefe. Nichts. Gar nichts.
´Der Weltendrache ist tot. ´, flüsterte sie und Angst ergriff ihren Verstand.
Am anderen Ende der Welt kam der Kopf des Boten niemals an. Der Überbringer wurde getötet, genommen vom Meer. Es stieg unaufhörlich und nahm sich Land. Der Urkönig betrachtete das alles mit einem gefährlichen Grinsen. Seine Leibgarde erhob sich wieder, Elysia trat von hinten an ihn heran.
´Canis schart seine Freunde um sich. ´, meinte sie leise. ´Uzul hat mich freigestellt, aber ich brauche eure Erlaubnis. ´
Der Urkönig seufzte. Seine Leibgarde erzitterte und die vertrocknete Haut pulsierte vor nekromantischer Magie. Die schwarze Haut straffte und Muskelnstränge weiteten sich.
´Wenn du gehst, bist du Vogelfrei. ´, winkt er ab und drehte sich endlich um. ´Ihr wollt die Welt retten? Diese Welt braucht keine Retter mehr. Diese Welt braucht nur den Henker, der ihre Achsen bricht. Und dieser Platz hat einen potenten Anwärter. Der Tod persönlich. ´ Der Urkönig stand auf und die zahlreichen Waffen an seiner geschwärzten und verkrusteten Rüstung klimperten.
´Aber vielleicht habt ihr Glück. Du stehst solange unter meinem Schutz bis du dich Canis angeschlossen hast. Ab da bist du Vogelfrei. ´, verabschiedete er sich und führte seine Leibgarde aus dem Zelt.
´Das Meer verlangt sein Eigentum zurück! Fällt alle Bäume, weckt die Baumflüsterer und lasst und in See stechen! ´, schrie er Befehle ins verschlafene Lager hinein. ´Wir spucken jeder höheren Macht ins Gesicht! ´
Die Springflut nahm die halbe Erste Armee. Der Wachtdienst war nicht schnell genug um das Herr zu wecken. Der Himmel war von Succubi und wahren Dämonen erfüllt. Sie flüchteten zu den Bergen hin, um sich dort zu verstecken. Kleinere Scharmützel ereigneten sich am Nachthimmel, als man mit dem Zehnten und Elften Kader der Engel zusammenstieß. Am Ende überlebte gerade einmal ein Viertel der ganzen Armee.
Garis’ Schultern bluteten. Die junge Succubi hatte sichtliche Schwierigkeiten ihn so lange in der Luft zu halten. Sie musste ihre Krallen in ihn bohren, damit er nicht stürzte. Und er kannte immer noch nicht ihren Namen. Plötzlich befanden sie sich unter einem Berg aus Muskeln und Sehnen. Die mächtigen Flügel des Dämons waren mit Runen beschriftet, die Gelenke mit Metallscharnieren verstärkt. Garis klopfte dankend auf den breiten Rücken, die Succubi seufzte erleichtert und wischte sich das Blut von den Klauen.
´Entschuldigung. ´, murmelte sie.
´Hm? ´, fragte Garis. Das Rauschen der Flügel verschluckte das Wort. ´Hast du was gesagt? ´
Die Succubi nickte. ´Ja, es tut mir leid. ´
Der Sergeant ohne Trupp guckte sich seine Schultern an, auf denen sich schon Schorf gebildet hat und zuckte mit ihnen. ´Keine Sorge, mit dem Alter heilt man schneller. ´, meinte er und zeigte auf den Dämon. ´In seiner Gegenwart kann man eh nicht sterben. Das ist Derillus, der Leibwächter der Matriarchin und Abkömmling vom großen Vassago. ´
Ein Grollen befahl ihm, dass er aufhören sollte zu reden. Er verzog seinen Mund und guckte sich das Meer unter ihnen an. Haushohe Wellen türmten sich unter ihnen auf, etwas war da unten. Er fasste sich an seinen Mund und versuchte eine genaue Form auszumachen.
´Ja, das ist Leviathan. ´, grollte der Leibwächter und zog sein riesiges Schwert. ´Er hat jetzt das Sagen unter uns. Und um uns herum herrscht Ziz. ´, die Stimme war tiefer als eine Kriegstrommel, die mit Menschenhaut bezogen war - Menschenhaut erzeugte erstaunlicherweise sehr Tiefe laute-.
Garis nickte benommen und legte sich auf den Rücken, die kleine Succubi kratzte sich am Kopf.
´Wohin fliegen wir? ´, fragte sie den großen Dämonen.
´Zu Ihr. ´, antwortete der Leibwächter knapp und löste sich von der größeren Gruppe. Das Schwert begann wie ein Vulkan zu rauchen und verhüllte sie vor neugierigen Blicken. Wie ein rauchender Komet schossen sie über dem Himmel und kamen unsanft auf. Kein Abbremsen oder ähnliches hatte sie gewarnt. Derillus stoppte einfach und seine Klauen kratzten kreischend über das glatte Gestein, als er auf die Matriarchin zuging. Sie fielen ihm vom Rücken und er machte einen Kniefall.
´Ich bringe euch Garis und Nyda. ´, sprach er und zeigte auf die Dämonen, die sich wieder aufrappelten.
Einzeln die Matriarchin stand im Sechseck, vor dem ihr riesiger Leibwächter kniete, und nickte.
´Warum sind wir hier? ´, fragte Garis etwas ängstlich. Er erkannte einige Runen, die das Sechseck bildeten.
´Wir vier, wir werden einen Gott finden und töten. ´
Völlig durchnässt traten sie aus dem Portal und trotteten langsam über den Steinboden. Vil hielt sich an seiner Robe fest, die mit Blut voll gesogen war und rieb sich ihr Gesicht ab, was ihr einen leichten rosa Farbton gab.
´Wohin gehen wir jetzt? ´, fragte sie und er guckte zu ihr runter. Alles, was sie sah war ein tiefer Abgrund aus Dunkelheit, der sich zu ihr runterbeugte. Sie zeigte keine Regung bei diesem Anblick.
´Wir sind Zuhause. ´, meinte er und sie ließ los. Ängstlich ging sie herum und guckte sich den Raum an. Kalter Stein, der keine Schatten war und Fenster, die kein Licht hereinließen waren kein wirklich angenehmer Ort.
´Ich hab Angst. ´, flüsterte sie dann und klammerte sich wieder an seine Robe. Seufzend gingen beide die Treppe hoch und er öffnete den Raum von Sulf. Warmes Sonnenlicht flutete den Raum und ein Garten erstreckte sich vor dem Fenster. Mehrere Vögel saßen auf dem Balkon und flogen bei ihrem Anblick davon.
´Ist das besser? ´, fragte er und schubste sie leicht in den Raum hinein. Zögernd berührten sie die Holzmöbel und drückte auf das Bett. Lachend sprang sie hinauf und tollte herum. Azrael folgte ihr und schloss die Tür hinter ihm.
Bandage?
´Ja? ´
Die Hölle ist nur eine weitere Sphäre neben vielen, oder?
´Sie ist besonders. Sie eine Sphäre, die Wiederbelebung und Unleben voraussetzt. Ähnlich wie der Himmel. ´
Hm, die Zeit verging anders.
´Ja. ´
Kann ich das auch mit meiner Sphäre machen?
´Das ist erst ab einer gewissen Größe möglich. Deine Sphäre umfängt erst eine Illusion und ein Kloster. ´
Das Reicht nicht?
´Nein. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern und setzte sich auf den Bettrand. Innerlich grinste er bei dem Anblick, den er einem Fremden gegeben hätte. Der Tod, in all seiner Dunkelheit und Stille, saß auf einem Bett in einem farbenfrohen Raum und stützte sich auf seine Sense während hinter ihm ein kleines Mädchen herum sprang. Unter ihm breitete sich ein kleiner Teppich aus Dunkelheit aus, der langsam weiter kroch und langsam kleine Fortsätze ausbildete.
´Ich werde gehen, gut? ´, fragte er und stand auf. Der Teppich löste sich und folgte ihm.
´Wohin? ´, fragte sie und blieb liegen.
Er öffnete die Tür und drehte sich um. ´Ich mache die Welt sicherer. ´
´Viel Glück. ´
Die Tür schloss sich erstaunlich laut und er ging die Treppen runter. Die Bänke verschwanden und der Altar zersprang. Allein ein abgenutzter Weidenstuhl blieb in der Mitte stehen und Azrael nickte zufrieden.
´Sieht doch viel besser aus. ´, meinte er zu sich selber und trat aus der Pforte hinaus. Es stand auf einer kleinen Insel. Wellen schienen sich nicht mehr als zwei Meter über den Strand zu wagen.
´Was hast du vor? ´
Die Welt sicherer machen.
´Das habe ich auch gehört, wo willst du anfangen? ´
Bei den Verrätern. Bei den Alten.
´Ich denke nicht, dass das Klug ist. ´
Das werden wir sehen, wenn wir dort sind.
´Kennst du den Ort? ´
Paral? Die Stadt wird ein Spaß.
´Warum? ´
Niemand kannte Angst.
Peris schritt elegant durch den Festsaal und wurde wohlwollend betrachtet. Gold hing überall an den Wänden und feinsten Licht strahlte von der Decke. Leise klimpernde Musik spielt ihm Hintergrund und er näherte sich dem Ältesten Kreis.
´Ah, Peris. Wie geht es euch? ´, wurde er von Miruk gefragt.
Er verbeugte sich von der Hüfte abwärts und breite seine vier Arme aus. ´Sehr gut, danke. ´, sagte er und richtete sich wieder auf. Küsste Hände der Edeldamen und schmierte Honig Münder.
Paral war der Schnittpunkt der Welten, lag im Mittelpunkt der Existenz und schickte sein Licht durch den Unendlichen Raum. Hier lebten die Gesegneten, die Weisen, die Perfekten. Er war auch der Geburtsort des Lebens und des Todes.
Azrael öffnete gewaltsam das Portal und stürzte auf die Straße. Sie war leer und die einzige Quelle des Lichts war der dekadente Palast auf dem Berg. Er verzog seinen Mund und wanderte ziellos in der Stadt herum. Alles war sauber, gut erhalten, perfekt. Enttäuscht fasste er sich an den Kopf und rammte die Sense in den Boden. Er zog sie hinter sich her, wie einen Pflug. Nur das dieser Pflug kreischende Geräusche erzeugte und Perfektion zunichte machte.
Langsam wurde die Straße heller, aber etwas anderes störte ihn. Er guckte wieder zum Palast hoch. Das Licht, das die Straße erhellte war schmutzig. Minderwertig und unrein.
´Ja ja, der Handel in der Alten Welt. ´, sinnierte Azrael und zog die Sense heraus. ´Zeit, dass ich verschwinde. ´, meinte er und verschmolz mit den Schatten.
Peris schritt die Stelle auf und ab. Beugte sich über sie, rieb sein haarloses Kinn und befühlte die Ränder. Es war eine scharfe Waffe. Sauberer Schnitt, aber die schwarzen Ränder auf dem weißen Marmor machten ihm Sorgen. Ahnungslos stand er auf und ging zum Palast. Die Kacheln würden ausgetauscht und der Vorfall vergessen werden, dachte er sich und stieg die weiten Treppen hinauf. Seine feine Roben wehten im Wind er und hielt seinen Stab stolz neben sich als er seine Aufwartung machte.
´Seid gegrüßt, Paral heißt euch willkommen. Die Stadt der Weisen und der Vollkommenheit. Hier werden alle eure Bedürfnisse befriedigt. Falls ihr Hilfe braucht, fragt nach Peris und man wird euch zu mir führen. ´, sagte er beflissen und richtete sich wieder auf. Ein alter Mann und eine Frau standen unter der Schwelle und guckten sich um.
Der alte Mann guckte sich lachend um und klopfte der Frau auf den Rücken. ´Na, Serra. Habe ich dir zuviel versprochen? ´, fragte er und stieg die Treppen hinab.
´Ihr müsst ihn entschuldigen, wenn er auf etwas fixiert ist verblasst alles um ihn herum. ´, entschuldigte sie sich mit einer Verbeugung bei Peris und eilte ihm nach. Dieser guckte ihre nach und zuckte mit seinen Schultern.
´Alles außer euch, wie es scheint. ´, meinte er auf ihre Entschuldigung und ging in den Palast hinein. Eine Säulenallee führte ihn in den Festsaal von gestern Nacht, er ging in den rechten Flügel hinein und drückte die Tore zum Herrscher auf. Der Herrscher war ein Malstrom aus Magie und Herrlichkeit. Er lebte bevor Leben entstand und lenkte von seinem goldenen Thron aus.
´Also Peris? ´, fragte die Gestalt aus reinem Licht und wandte sich ihm zu. Er musste seine Augen beschatten und kniete sich hin.
´Keine Hinweise. Nichts. ´, meinte er zerknirscht und ging wieder. Das Licht an der Decke war etwas dämmrig, Peris schob es auf seine Augen ab. Sie haben sich noch nicht vom Herrscher erholt.
Azrael betrachtete den Verräter aus einer Ecke heraus und hielt sich bedeckt. Er zog Schatten und Illusionen zusammen und verzog seinen Mund bei der mehrfach illuminierten Gestalt.
´Was hast du eigentlich vor? ´
Hm? Deine Stimme ist mir neu.
´Die Erzengel haben ihre Adeptin hergeholt. Sie ist im Dschungel gestorben. Nach dreihundert Jahren Guerillakrieg. Ihr Name ist Rel. ´
Rel, also … lange nicht mehr gesehen.
´Sie ist schüchtern. ´
Kann sein Luzifer. Oder sie hegt eine Abneigung gegen mich. Um deine Frage, Rel, zu antworten. Ich bringe dieser Welt etwas, was sorgfältig ausgemerzt wurde: Angst. Paral ist auf dem Licht aufgebaut und alles, was man damit assoziieren kann. Der Herrscher gibt das Licht und mit ihm wird gehandelt. Und hier sterben keine Lebewesen. Und das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
´Du solltest dich etwas zurückhalten. Ein neuer Spross ist im entstehen. Er ist schon bei Bewusstsein, kann aber noch nicht reden. Wenn ihr zuviel Kraft verbraucht wird er verkrüppelt. ´
Kraft, hm? Ich bin nicht so dumm und stelle mich den Herrscher. Nein, ich werde nach einem Muster vorgehen.
´Warum das? Es wäre doch besser unerkannt zu bleiben. ´
Vor was hättest du mehr Angst? Etwas was du nicht weißt, oder etwas was du weißt, dass es passieren wird?
´Bei letzterem könnt ich mich vorbereiten. ´
Na ja, ich denke schon, dass ich es schaffen werde.
´Woher die Gewissheit? ´
Es ist ziemlich leicht. Der Verstand der Mächtigen schützt sich nicht gegen triviale Dinge. Nur Extravagantes und Ungewöhnliches.
´Und eines Tages wirst auch du so gestürzt. ´
Von dir?
´Wir werden es sehen. ´
Azrael stand auf und ging ins Licht hinaus. Er streckte sich ausgiebig und seufzte. Kratzte sich am Kopf und guckte sich um.
´Hm, langweilig. ´
Elysia fuhr auf dem Schiff es Urkönigs mit. Sie fühlte sich extrem unwohl und blieb die meiste Zeit in ihrer Kabine. Auf die Drohung der Vogelfreiheit fand sie keine wirkliche Antwort. Die schwarzen Wellen begehrten zu ihr auf und sie wandte ihren Blick vom Bullauge ab. Wankend stand sie auf und ging hinaus. Frische Seeluft wehte durch den Gang und sie kletterte an Deck.
´Warum- ´, sie setzte zur Frage an, hielt es dann aber für nutzlos. Der Anblick sagte alles.
Der Urkönig stand manisch lachend an Steuerbord und hatte seinen Speer erhoben. Mitten in der Flotte war ein riesiges Untier aufgetaucht. Die Wrackteile von mehreren Schiffen flogen durch die Luft und im Wasser schwammen schwer gepanzerte Krieger.
´Kraken! Endlich lässt du dich blicken! ´, brüllte der König und Speere flogen durch die Luft.
´Warum-´, setzte sie nochmals an und wurde von Uzul unterbrochen.
´Er hat kein Opfer an Leviathan gebracht. ´, antwortete er ihr und reichte ihre eine Harpune. ´Ziel auf die Tentakeln und dann … springen wir. ´, schrie er über das Deck und titanisches Dröhnen erhob sich aus dem Wasser. Kraken erhob sich vollkommen aus den Wellen und noch mehr Schiffe wurden zerschmettert.
´Wa- ´
´Keine Zeit, spring! ´
Das Flagschiff der Flotte wurde unter dem Griff von drei Tentakeln gebrochen. Das Wrack flog durch die Luft und ein Teil der Insassen klatschte auf die glatte Haut. Der Urkönig bohrte sich ein Loch und schlüpfte wie ein Wurm hinein. Wässriges Blut schwappte ihm entgegen und er wurde mitgezogen. Sein Schwert war verloren, er tastete nach den Äxten, die er auf seinem Rücken befestigt hat. Sie lösten sich wie vorgesehen und er schlug nach allen Seiten aus. Schließlich fiel aus der Ader. Befand sich im Innenleben eines Monstrums ohne gleichen. Eine Struktur aus Blasen und Muskeln hielt den ganzen Körper aufrecht. Der Organismus pulsierte inmitten dreier riesigen Blasen und das Herz hing an der Decke. Neben ihm befand sich das, zugegeben flache aber riesige, Hirn. Es wurde von einem Käfig aus durchsichtigen Knochen umgeben.
Die zähe Blase platzte nicht unter seinem Aufprall, sie umhüllte ihn wie gierige Gallerte und raubte ihm die Restluft, die er noch hatte. Seine Äxte fraßen sich durch den Stoff und er fiel in die Blase hinein. Er schnappte hastig Luft, sie schmeckte feucht und nach Fisch, und schnitt sich so schnell aus der Blase hinaus, wie es ging. Zurückblieb etwas nierenförmiges von Größe eines Elefanten.
Seine Krieger schälten das Biest von außen, dämmriges Licht fiel herein und beleuchteten das grausige Innere. Es war ein Mahlstrom aus rosa und grau. Das vom Herz verzweigten sich Myriaden von Adern durch den Körper, transportierten das graue Blut durch den Körper. Uzul zog Elysia mit herein und warf sie nach oben. Er hielt Ausschau nach dem Urkönig und warf ein Seil herunter. Es war mit mehreren Widerhaken außen im Fleisch befestigt.
´Am Ende dieses Tages wird man euch einen neuen Namen geben! ´, brüllte er durch den Körper und wurde von einer Tentakel gepackt. Sie schleuderte ihn vom Körper weg.
Der Urkönig näherte sich dem Seil, seine Atmung warf Echos in seinem Helm, und stolperte beinahe über etwas Kühles. Er fasste es an, hunderte kleine Stränge, fast wie Sehnen, zogen sich unter der dünnen Membran durch Muskeln. Sein Brustkorb hob sich. Sein eigenes Brüllen erschallte im Monster. Die Äxte sangen ihr eigenes, dumpfes Lied als er den Nerv durchtrennte und mehrere Tentakel zuckend erlahmten.
Brennend vor Wut warf er die Äxte weg und kletterte das Seil hoch. Kraken machte ihm wirklich zu schaffen. Elysia hing an ihren Schwertern und klammerte sich krampfhaft an einer Pseudorippe fest. Er guckte kurz aus dem Spalt. Seine Flotte lag zerstört vor ihm. Zehn Fortsätze wüteten unter seinen schwimmenden Männern. Langsam färbte sich die See um sie herum rot. Seine Wut wandelte sich in kalten Hass und er wandte sich Elysia zu. Sie guckte ihn flehend an und er nickte unter dem Helm. Das riesige, zweihändige Schwert kam, fast zögernd, aus der Schlaufe heraus.
´Verhasster Vater, hoffen wir, dass deine Waffe geführt werden kann! ´, schrie er gen grauen Himmel an und ein grollen Antwortete ihm.
Er trat aus der Spalte hinaus, rammte das Schwert bis zum Heft in die glatte Haut hinein und begann zu rennen. Immer noch an der Rippe sah Elysia wie sich die tiefrote Schwertspitze durch das rosa Fleisch schnitt und ihr immer näher kam. Es riss ihr die Schulter auf und stoppte mitten in der Wunde. Es wurde herausgerissen, zerschnitt fast den Nerv. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie erbrach sich.
Das Schwert von Krieg hinterließ tiefe Schnitte. Fleischfetzen flogen umher und Blut besudelte seine Rüstung. Die matschige Masse unter seinen Füßen begann zu zittern und der kam endlich zur Schädeldecke.
´Verrecke! ´, schrie er und rammte das Schwert neben sich, sprang selber auf den Knochen hinab. Seine gepanzerten Fäuste hämmerten auf den Knochen hinab, sandten ein Feuerwerk aus Schmerz seine Arme hoch und dellten die Gelenke ein. Der Knochen gab langsam nach. Ein langer Riss zog sich durch das bleiche Gerüst und er brach ein größeres Stück heraus.
Die Welt drehte sich plötzlich um ihn herum, Saugknöpfe versuchten ihn herunterzuzerren. Ein Tentakel packte ihn um den Bauch herum und eine andere riss ihm den Helm vom Kopf, das Lederband riss bevor sein Hals nachgab.
Seine Finger fanden den Griff und er riss das Schwert wieder heraus, befreite sich und hakte auf den Knochen ein. Größere Platten lösten sich und ein manngroßer Spalt öffnete sich vor ihm. Kraken zuckte unter ihm spastisch und bäumte sich nochmals auf. Er war das Schwert von Krieg weg stürzte sich in das Hirn von Leviathans liebsten Abkömmling.
Es war erstaunlich heiß. Die Hitze schmorte ihn förmlich in der Rüstung und die Luft dehnte sich schlagartig in seinen Lungen aus. Seine gemarterten klauten um ihn herum und er drang immer tiefer in das Hirn ein. Plötzlich griff er ins Freie und schlug Elysias Kopf gegen eine Rippe. Sie ließ das Schwert los und seine zweite Hand ertastete es, zog es herein. Hunderte Adern platzten auf, füllten jede Ritze seiner Rüstung auf und er ertrank fast im Blut. Er fiel aus der Wunde heraus, wurde von den Rippen aufgefangen.
Das Biest rührte sich nicht mehr. Endlich. Er lauschte, nur sein dröhnender Puls und das hektische Atmen von Elysia … und ein Zischen. Die Blasen fielen in sich zusammen, der Leichnam sank.
´Oh scheiße! ´, zischte er und griff sich die Kriegerin. Er wählte den Weg durch das Gehirn. Die glitschigen Wände boten kaum Halt und er trat vor Entrüstung aus, rammte seine Füße ins tote Gewebe und hievte sich und Eylsia hinaus.
Er befand sich schon knietief im Wasser als er das Schwert wieder auf seinen Rücken befestige und sie wie einen Lappen unter dem Arm trug. Träge sprang er über Holzteile bis er zu einem besonders großen kam und dort kerzengerade stand. Stolz blickte er über das Schlachtfeld. Seine Armee lag auf dem Seeboden, seine Schiffe waren zerschmettert und die Wellen, die der Kampf ausgesandt hat, würden bestimmt noch mehr Tote fordern.
Mit einer Grimasse spuckte er ins Wasser. ´Wer hat gewonnen, Leviathan? Ich, eh? ´
Ferne Rufe machten ihn auf ein Schiff mit goldenen Segeln aufmerksam.
´Der Retter der Welt. Was für eine Enttäuschung. ´
´Das sagst du… ´, keuchte Elysia unter seinem Arm.
Der Urkönig hob eine Augenbraue. ´Oh, du bist aufgewacht … na dann. ´, meinte er und ließ sie fallen. Das zersplitterte Stück eines Decks erzitterte und sie hustete Blut.
´Meine Rippen … ´
Der Urkönig lachte. ´Nichts, was unser Retter nicht heilen kann. ´
´Warum hasst du ihn so? ´, fragte sie und drehte sich auf den Rücken. Das Schiff kam langsam in ihre Richtung.
´Weil du ihm alles beibringen wirst, was ich dir beigebracht habe. ´
´Ist das nicht gut? ´
´Er wird es nicht gut genug anwenden. ´, antwortete er und stupste sie mit seinem Fuß an. ´Steh auf und begegne ihm gefälligst mit Würde. ´, zischte er leise und zog sie hoch. Es kam noch mehr Blut aus ihrem Mund.
´Hm … deine Lunge scheint verletzt zu sein. ´, meint er gleichgültig und wartete wie eine Statue auf das Schiff.
´Du wirst noch zu einer Salzstatue, wenn du so stehen bleibst! ´, rief man ihm entgegen, als das Schiff Backbord an ihnen vorbeisegelte.
´Wenigsten werde ich irgendwann mal hart! ´, rief er zurück und kletterte die Strickleite hoch. ´Jetzt darfst du auf sie aufpassen. ´, meinte er stellte Elysia vor Canis hin.
´Ich denke nicht, dass du die anderen kennen lernen willst? ´, wurde er vom jungen Mann gefragt.
´Hat keinen Wert. ´, verabschiedete er sich von der Gruppe und öffnete ein Portal. ´Es wurde eh Zeit, dass ich verschwinde. ´, meinte er und trat auf eine kleine Insel. Nicht, dass, was man sich vorstellen kann, aber trotzdem nett.
Garis verrieb Staub zwischen seinen Finger und warf ihn wieder zurück.
´Vorwärts. Zwei Stunden maximal. ´, meinte er zur kleinen Gruppe hinter ihm und schlich vorwärts.
´Erinnere mich daran, dass du dich meiner Ehrengarde anschließen musst. ´, meinte die Matriarchin und folgte ihm leichtfüßig.
´Shshshshh! ´, zischte er panisch und guckte um die Ecke. Die Akolythen haben sie wohl nicht bemerkt. ´Ihr müsst bitte leise sein! ´, flüsterte er hastig weiter und winkte Nyda herunter. Sie schwebte zu ihnen und nickte. Derillus war in Position.
´Wie lief noch mal der Plan? ´, fragte die größere Succubi. Der ehemalige Sergeant seufzte und zuckte zurück als sich einer der Akolythen umdrehte.
´Also gut. Wir zerstören den Tempel, zerren den Gott heraus und treten ihm Verstand ein? ´
´Sehr gut. Und wie heißt er? ´
´Er ist neu. Hundert Jahre maximal. Er hält sich vor den Gott des Todes. ´, antwortete Garis und spähte um die Ecke. ´Sein Name ist unwichtig. ´
´Genau. ´, antwortete die Herrscherin und streichelte der kleinen Succubi übers Haar. ´Du hast eine Frage? Stell sie am besten laut. Militärs mögen es nicht, wenn man etwas verschweigt. ´
Nyda räusperte sich ein wenig. ´Warum kümmert sich der Tod nicht selber darum? ´
Beide zuckten mit ihren Schultern. ´Er hat besseres zu tun. ´
´Keine Zeit. ´
´Keine Lust. ´
´Er weiß nicht, dass ihn jemand an die Leine nehmen will. ´
´Und warum wollen wir das verhindern? ´, fragte sie weiter.
Diesmal war es Derillus der antwortete. Seine Worte im inneren der Köpfe ließ sie fast vibrieren. ´Weil jetzt keine neuen Mitspieler erlaubt sind. Warum? Weil man keine weiteren Unschuldigen dulden will. Warum? Weil diese Welt dem Tod gehört. Und wie das? Weil er es kann und der Himmel es nicht akzeptieren will. Und warum will er das nicht? Das soll mal die Sorge von anderen sein. ´
Nyda schreckte zurück.
´Du hast ihn gehört. ´, meinte die Matriachin dazu und Garis setzte sich in Bewegung. Er hatte immer noch das alte, schartige Schwert mit sich. Seine Nackten Füße erzeugten einen patschenden Laut auf dem Marmorboden während er sich von hinten den Geistigen näherte. Der erste fiel lautlos, wurde vom Schwert geköpfte und kippte nach vorne. Garis befand sich auf seinen Schulterblättern und griff unter die Kapuze des anderen. Der Hals gab langsam nach und der Nacken knackte.
´Derillus, wenn ich bitten darf? ´
Das Dach der Kirche brach ein. Ein dunkelroter Dämon mit schwarzen Schwingen kam herunter und schwang sein grausiges Schwert herum.
´Ein Anblick, der mich immer wieder aufheitert. ´, meinte Garis und setzte sich auf den Boden, guckte der Zerstörung zu. Die beiden Succubi näherten sich von hinten und blieben links und rechts von ihm stehen. Derillus stapfte auf den Altar zu und hob einen Akolythen mit einem Speer von den Füßen. Sein Arm spannte sich, die Knochen brachen und eine Fontäne aus Blut und Organen ergoss sich in der Kirche.
´Wollt ihr denn nichts sagen? ´, fragte Nyda zögernd als Derillus den Alter niedertrampelte und mehre Akolythen mit dem Schwert zerriss. Das schwarze Schwert zog einen feinen Nebel hinter sich her und grub sich in die Grundmauern.
Ein Kopf landete vor ihnen und die Fenster zersprangen. ´Nicht nötig. Derillus sagt doch alles. ´, meinte die Matriachin und klatschte in ihre Hände. ´Er flieht gerade! Norden! ´
Der riesige Dämon schnaubte während er nickte und seine Schwingen spannte.
´Folgen wir ihm, oder? ´, fragte die Matriarchin glucksend und erhob sich in die Lüfte. Nyda griff ihn wieder an den Schultern und zog ihn mit hoch. Er verzog sein Gesicht als die Klauen sich wieder in die Narben gruben und in den Sehnen halt fanden.
´Na ja, kann man wohl nichts daran ändern. ´, meinte er während die Landschaft unter ihm dahin zog.
´Hm? ´
´Ich finde langsam gefallen an Gras. ´, log er und guckte nach vorne. Derillus fiel wie ein Falke vom Himmel und zermalmte den Gott unter seinen Füßen. Sein Schwert fuhr mehrmals herab und verspritzte Blut auf dem Gras. Aus der Ferne konnte er sehen wie Körperteile durch die Luft flogen und die Succubi erregt über ihm herumflatterte.
´Ist sie immer so? Ich habe sie mir anders vorgestellt. ´, flüsterte die kleine Succubi Garis ins Ohr. Er erschrak und sie schwangen in der Luft herum.
´Frag bitte laut und nicht so nah an meinem Ohr. ´, bat er sie und trat auf das Gras. ´Na ja … meistens ist sie zurückgezogen und ernst. Es scheint so als ob Krieg sie aufblühen lässt. ´, meinte er und näherte sich der roten Grasnarbe. Derillus stand schnaufend darüber und trat auf einen Haufen schwarzen Matsch ein.
´Warum. Stirbst. Du. Nicht? ´, fragte erstaunt und ließ sein Schwert herunterfahren. Es durchstach den Haufen und eine menschliche Form ließ sich ausmachen. Der Gott lachte spottend und spuckte in die Richtung des Dämons.
´Ich bin ein Gott! Ich kann nur von Meinesgleichen getötet werden! ´, schrie er und Derillus drehte das Schwert im Boden. Blutfontänen spritzten wiederholt durch die Luft und liefen an seinem Körper herunter. Er zischte wegwerfend. Die Matriarchin setzte sich auf seine rechte Schulter und guckte niedergeschlagen drein.
´Na ja … dann müssen wir wohl zu drastischeren Maßnahmen greifen. ´, meinte sie und zog eine Phiole aus dem Nichts. Eine dunkelrote Flüssigkeit schwappte darin herum und sie schüttelte bis sich Blasen gebildet haben. ´Nur Deinesgleichen? Ich glaube der hier dürfte es schaffen. ´ Sie trank die Flüssigkeit und spuckte einen Nebel aus dunkelgrünem Gas aus. ´Es schmeckt ja jedes Mal ekelhafter … ´
´Natürlich meine Liebe. Wenn ihr es zu lange aufbewahrt ist es nicht mehr frisch. ´, meinte die in rot gehüllte Gestalt. ´Oh, ihr habt einen neuen Leibwächter. Ich bin der Gott der Pestilenz, Krankheit, Seuche. Allgemein auch als Yersin bekannt. ´, verbeugte er sich vor den Dämonen. ´Na, was haben wir denn hier? Ein Gott. Hundertsechzehn … sag mal, wie hast du es den Geschafft die Aufmerksamkeit der Hölle zu erregen. Die Matriachin und ein Teil ihrer Ehrengarde. Antworte nicht. Ich kann es mir denken. Hm … euer Körper scheint noch ziemlich Gesund zu sein. Das wollen wir doch gleich ändern. Hey, meine Kleinen, aufwachen. Es gibt arbeit. Sieht ihr den da? Ja? Gut. ´, eine Wolke aus schwarzen Fliegen bedeckten augenblicklich den Leib und Yersin öffnete ein Portal. ´Wollt ihr Berichte? ´, fragte er an die Matriarchin gewandt.
´Er soll nur sterben. ´
´Das könnte etwas länger dauern. Ich führe gerade einige Experimente durch und er eignet sich hervorragend als Versuchskaninchen. ´, meinte er darauf und warf den Körper durch. Er zuckte krampfhaft und versuchte möglichst nicht auf den Fliegen zu kauen, die sich in seinem Mund niedergelassen hatten. ´Aber er wird sterben. Das ist klar. ´
Die größere Succubi nickte und Derillus zog verwundert sein Schwert aus dem Boden heraus. Götter.
´Na dann. Damit ist meine Schuld wohl abgetragen. Fühlt euch trotzdem eingeladen mich einmal zu besuchen. ´, er verbeugte sich und trat durch das Portal, dass dann feucht zuschnappte.
´Also mein Lieber. Ich werde dich erstmal aufschneiden, dann wirst du geheilt, wenn alles aufgeschrieben wurde. Dann darfst du dich eine Zeit lang ausruhen. Ah, Venus! Richte schon mal den Saal her! ´
´Mein Name is- ´
´Na na na na! Seit ich dir Freiheiten gegeben habe bist du undankbar geworden. Hat es dir vielleicht gefallen infiziert zu werden? Das können wir wieder herrichten … ah ja. Das ist Venus. Meine Gehilfin. Sie kann sich von allem heilen, auch andere. Du wirst ihren Anblick zu ehren lernen. Wenn du es nicht tust, na ja, sie ist etwas … ´
´Sag nichts Falsches! ´
´Siehst du? Undankbares Kind! Wer hat sie vor dem größten Perversen der Existenz gerettet? Ich! Es war keine große Sache höchstens eine Unannehmlichkeit … sie war ziemlich nützlich bis sie ihren Mund aufgekriegt hat. Stell es dir vor: So eine Schönheit und schüchtern! Was für eine Verschwendung! Wer bin ich, dass ich Wünsche abschlage? Natürlich habe ich sie aus dem Käfig gelassen und nach anderen Versuchsobjekten gesucht. Natürlich habe ich ihr Kleidung gegeben. Natürlich habe ich meine Behausung gesäubert. Und natürlich habe ich es bereut.
Du bist ja ein ganz schwerer. Keine Angst vor den Lederriemen. Die sollen dich davor schützen, dass du dich zu bewegst und überflüssige Schnitte erleidest. Schreiber bereit? Gut! Lasst uns anfangen!
Das Versuchsobjekt ich einhundertsechzehn Jahre. Blutgruppe, unwichtig. Göttliches Wesen. Ätherische Haut. Die Knochen darunter … undurchschnittlich weich. Schmerzempfinden. Überdurchschnitt hoch. Schwarzes Blut. Ich entferne die Organe und lege sie in eine Nährlösung ein. Venus erhält ihm an Leben. Eine Lunge. Zwei Herzen. Kein Magendarmtrakt. Mehrere Drüsen, deren Nutzen ich noch nicht weiß. Sehr hoher Blutverlust. Venus, sammle das Blut auf. Oh scheiße! Den letzten Satz streichen. Es haben sich hunderte Spinnen in den Drüsen gebildet. Sie sind herausgekrabbelt und … fressen den Leib auf. Dann müssen wir auch drastisch werden. Hey, seid ihr noch wach? Gut, seht ihr diese Viecher da unten. Fresst sie auf, aber lasst einige für die Untersuchung zurück. Wie ich Spinnen hasse… Keine Nieren. Die Prostata ist verkümmert. Die Milz ist abgestorben und das Innenleben sieht an sich sehr krank aus. Dokumentation beenden. ´, er zog seine besudelten Hände aus dem Leib und nickte Venus zu. Sie machte sich daran die Organe wieder hineinzulegen und anzunähen. Das Blut tropfte wie Öl von seinen Fingern während er nach etwas suchte, woran er sie abwischen konnte. Er fluchte zischend und rieb sie an seiner Robe trocken.
´Diese Flecken krieg ich niemals raus! ´
´Dann töte einen Drachen! Das dürfte doch machbar zu sein! ´, schnappte er zurück und ging durch die schmutzigeren Gänge seines Pavillons.
Einhundertsechzehn und schon ein Anwärter auf solch eine Macht. Was ist nur mit der Welt da draußen los? Wie lange bin ich schon hier drin? Hm … drei, acht, fünfzehn … zu lange. Ich brauche draußen Augen. Wo ist schon wieder?
´Antrax, du undankbarer Klotz! Wo bist du? ´, schrie er außer sich und strich über die Wand.
Jetzt müssen wir also richtig beschissen werden. Ich muss die Pest vorantreiben … das Blut wird mir bedeutend helfen.
Die Ziegel verschoben sich quietschend und gaben den Blick auf eine geradete Gestalt frei. Ihre blasse Haut war mit krankhaft grüngelben Pilzen bewachsen und die Luft war dick von Pollen. Der verunstaltete Körper wurde von mehreren, schwebenden Wesen umsorgt. Bei jedem hing eines oder mehrere Rückgräte vom knochigen Brustkorb runter. Riesige, prankenartige Arme hingen an den Seiten herab und betupften die Haut mit Wasser und Essig. Zehn riesige Sensen aus Knochen und Haut lagen im Raum verteilt und wurden von Flechten verborgen.
´Weckt den Vierten auf. Der zweite ist im Entstehen und ich brauche wieder meinen Kriegsherrn dort draußen. ´, befahl er seinen eigens erschaffenen Dämonen und klatschte in seine Hände. ´Macht sein Pferd bereit und gebt ihn einen Mantel, Sense und bitte, bitte, diesmal soll er nicht wieder als sabbernder Haufen Elend enden. ´
Die Dämonen erschauderten, ihr Meister war wütend. Das kam sehr selten vor. ´Es wird getan, Herr. ´, grollte der mit dem schlichtesten Helm und brach das Rad in der Luft. Die Speichen pfiffen durch den Raum und der Körper fiel auf den Boden.
Schwere Schritte hallten durch den Gang und der Herold stand vor dem Raum. ´Ihr habt gerufen. ´
´Keine Zeit zum Trauern, keine Zeit zum Weinen. ´
´Nur Zeit für eines. Nur Zeit für den Tod. ´, schloss der Herold ihre Vereinbarung und hielt seine Hände nach vorne.
´Geh nach draußen. Schließ dich unserem Freund an und sei meine Augen. Ich werde hier noch gebraucht. ´, wies er die riesige Gestalt an und drehte sich wieder um.
Der Urkönig betrat das kleine Kloster und erschrak beim Klang von Kinderlachen. Es kam aus dem Obergeschoss und zeugte von ehrlicher Freude. Seiner Gestalt leugnend ging er zitternd die Treppe hinauf und stand dann vor der Tür. Seine Hände öffneten und schlossen sich krampfhaft während er langsam den Knauf umdrehte. Das Schloss öffnete sich, aber er drückte die Tür nicht auf.
Was ist mit dir los? Es nur Freude, nur Freude. Warum hast du Angst davor? Warum hast du überhaupt Angst.
´Also wirklich … wenn du mit mir sprechen willst, dann drück endlich die Tür auf. Dort drinn ist es gemütlicher. ´, meinte plötzlich jemand hinter ihm. Sein Ellbogen zielte reflexartig auf die Stimme und schnitt durch Luft. ´Zum Glück hab ich auch gute Reflexe. ´, meinte Azrael drückte die auf. Vil sprang ihm entgegen und umarmte ihn in der Luft. Der Urkönig stand staunend vor dem Raum und trat langsam in das Licht ein. Die Umrisse flackerten plötzlich und er musste blinzeln. Sie befanden sich einem schmutzigen, voll gestopften Raum, in dem Staub die Luft schwängerte. Er blinzelte wieder. Wieder der sonnendurchflutete Raum.
´Denk nicht zu sehr über den Raum nach. ´, schlug ihm der Avatar vor und setzte das Mädchen auf dem Bett ab. ´Was kann der Urkönig nur von mir wollen? ´
´Jeder muss über die Runden seine Runden kommen. ´, antwortete der Nomade und trat auf die Terrasse hinaus. ´Wie kommt es eigentlich, dass du so eine Bleibe hast? ´
´Die Vorstellungskraft meiner Schwester. Na ja, ich könnte grad etwas Hilfe in Paral gebrauchen. Dem Herrscher muss etwas näher gebracht werden. ´, meinte er nach einem Schulterzucken.
´Das wäre? ´
´Angst. Wenn ich ihn töten würde könnte es hässlich werden … na ja. ´
´Hmpf. Hört sich verrückt genug an. Gehen wir. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern und führte den Krieger auf den Strand hinaus. ´Ein paar Anweisungen: keine Unschuldigen, erst töten, wenn man uns töten will und … versuche möglichst viel Kollateralschaden an den Gebäuden anzurichten. ´
´Wozu? ´
´Damit es dort nicht so langweilig aussieht. ´
Er öffnete ein goldenes Portal und zeigte darauf. ´Siehst du, was ich meine? ´
Danke fürs lesen und ...
lg
faxi
Edit: Mehehehe, 14 hits sollte schon was heißen ...
Edit2: Hm ... immer noch kein Feedback, dafür noch mehr Hits.
Hm ... ich wundere mich immer wieder, warum so wenige Leute posten. Ich weiß, hier wurde noch nie wirklich intensiv Feedback abgegeben, aber mich kümmerts schon ein bisschen. Warum? Es hat sich niemand über die kranke Rechtschreibung beschwert Ich weiß, ich weiß, ich sollte das Kapitel mehrmals durchlesen, aber die Zeit drängst und wie kann einen Wunsch von Santa ausschlagen? Ganz einfach, so.
Ok, schlechte Witze beseite
viel Freude damit
Kapitel 1 - Teil 3
Ich kann mir echt keine Kapitelnamen ausdenken ... na ja, shice drauf.
Schmutzige Ströme aus Blut flossen durch die Höhle. Sie war so groß, dass Laut mehrere Sekunden brauchten um ein Echo zu erzeugen. Inmitten all dessen lag der Kopf eines Drachen. Vernarbt, gebleicht, faltig.
´Der Weltendrache stirbt also. ´
´Du hast natürlich kein Mitleid mit mir. ´ Die Stimme von Trang-Oul war ein brechender Berg.
Der Avatar nickte und breitete seine Arme aus. ´Einen letzten Wunsch? ´
´Meine Gläubige sind tot. Du glaubst nicht an mich, du weißt, dass es mich gibt. Das Land auf meinem Rücken ist gespalten. Mein Blut ist Schmutz. Was denkst du kann ich mir noch wünschen? ´
´Zu leben? ´, lockte Azrael und machte eine Handbewegung. ´Oder ist dir das Leben leid? ´
Die Zunge schnellt hervor, an Azrael vorbei, der zu langsam reagierte. Der gespaltene Muskelstrang wand sich um Vil herum und zog sich wieder zurück.
´Weißt du, warum ich dein Augenlicht nicht wiederherstellen konnte? ´
Der Gefragte nickte. ´Ja. Du bist selber blind. Also, ein letzter Wunsch? ´
´Nein. ´
Serenata erhob sich in die Lüfte. Mit ihr, ihre Legion. Plötzlich änderte sich die Welt.
Der Boden brach auf, vertrocknete. Der Himmel spuckte Säure und die Winde kreischten ununterbrochen. Die Legion wurde auf den Boden gefetzt und Flügel brachen. Erdbeben spalteten Gebirge, machten die letzten Städte dem Erdboden gleich.
Mit ihrem Gesicht am Boden horchte sie in die Tiefe. Nichts. Gar nichts.
´Der Weltendrache ist tot. ´, flüsterte sie und Angst ergriff ihren Verstand.
Am anderen Ende der Welt kam der Kopf des Boten niemals an. Der Überbringer wurde getötet, genommen vom Meer. Es stieg unaufhörlich und nahm sich Land. Der Urkönig betrachtete das alles mit einem gefährlichen Grinsen. Seine Leibgarde erhob sich wieder, Elysia trat von hinten an ihn heran.
´Canis schart seine Freunde um sich. ´, meinte sie leise. ´Uzul hat mich freigestellt, aber ich brauche eure Erlaubnis. ´
Der Urkönig seufzte. Seine Leibgarde erzitterte und die vertrocknete Haut pulsierte vor nekromantischer Magie. Die schwarze Haut straffte und Muskelnstränge weiteten sich.
´Wenn du gehst, bist du Vogelfrei. ´, winkt er ab und drehte sich endlich um. ´Ihr wollt die Welt retten? Diese Welt braucht keine Retter mehr. Diese Welt braucht nur den Henker, der ihre Achsen bricht. Und dieser Platz hat einen potenten Anwärter. Der Tod persönlich. ´ Der Urkönig stand auf und die zahlreichen Waffen an seiner geschwärzten und verkrusteten Rüstung klimperten.
´Aber vielleicht habt ihr Glück. Du stehst solange unter meinem Schutz bis du dich Canis angeschlossen hast. Ab da bist du Vogelfrei. ´, verabschiedete er sich und führte seine Leibgarde aus dem Zelt.
´Das Meer verlangt sein Eigentum zurück! Fällt alle Bäume, weckt die Baumflüsterer und lasst und in See stechen! ´, schrie er Befehle ins verschlafene Lager hinein. ´Wir spucken jeder höheren Macht ins Gesicht! ´
Die Springflut nahm die halbe Erste Armee. Der Wachtdienst war nicht schnell genug um das Herr zu wecken. Der Himmel war von Succubi und wahren Dämonen erfüllt. Sie flüchteten zu den Bergen hin, um sich dort zu verstecken. Kleinere Scharmützel ereigneten sich am Nachthimmel, als man mit dem Zehnten und Elften Kader der Engel zusammenstieß. Am Ende überlebte gerade einmal ein Viertel der ganzen Armee.
Garis’ Schultern bluteten. Die junge Succubi hatte sichtliche Schwierigkeiten ihn so lange in der Luft zu halten. Sie musste ihre Krallen in ihn bohren, damit er nicht stürzte. Und er kannte immer noch nicht ihren Namen. Plötzlich befanden sie sich unter einem Berg aus Muskeln und Sehnen. Die mächtigen Flügel des Dämons waren mit Runen beschriftet, die Gelenke mit Metallscharnieren verstärkt. Garis klopfte dankend auf den breiten Rücken, die Succubi seufzte erleichtert und wischte sich das Blut von den Klauen.
´Entschuldigung. ´, murmelte sie.
´Hm? ´, fragte Garis. Das Rauschen der Flügel verschluckte das Wort. ´Hast du was gesagt? ´
Die Succubi nickte. ´Ja, es tut mir leid. ´
Der Sergeant ohne Trupp guckte sich seine Schultern an, auf denen sich schon Schorf gebildet hat und zuckte mit ihnen. ´Keine Sorge, mit dem Alter heilt man schneller. ´, meinte er und zeigte auf den Dämon. ´In seiner Gegenwart kann man eh nicht sterben. Das ist Derillus, der Leibwächter der Matriarchin und Abkömmling vom großen Vassago. ´
Ein Grollen befahl ihm, dass er aufhören sollte zu reden. Er verzog seinen Mund und guckte sich das Meer unter ihnen an. Haushohe Wellen türmten sich unter ihnen auf, etwas war da unten. Er fasste sich an seinen Mund und versuchte eine genaue Form auszumachen.
´Ja, das ist Leviathan. ´, grollte der Leibwächter und zog sein riesiges Schwert. ´Er hat jetzt das Sagen unter uns. Und um uns herum herrscht Ziz. ´, die Stimme war tiefer als eine Kriegstrommel, die mit Menschenhaut bezogen war - Menschenhaut erzeugte erstaunlicherweise sehr Tiefe laute-.
Garis nickte benommen und legte sich auf den Rücken, die kleine Succubi kratzte sich am Kopf.
´Wohin fliegen wir? ´, fragte sie den großen Dämonen.
´Zu Ihr. ´, antwortete der Leibwächter knapp und löste sich von der größeren Gruppe. Das Schwert begann wie ein Vulkan zu rauchen und verhüllte sie vor neugierigen Blicken. Wie ein rauchender Komet schossen sie über dem Himmel und kamen unsanft auf. Kein Abbremsen oder ähnliches hatte sie gewarnt. Derillus stoppte einfach und seine Klauen kratzten kreischend über das glatte Gestein, als er auf die Matriarchin zuging. Sie fielen ihm vom Rücken und er machte einen Kniefall.
´Ich bringe euch Garis und Nyda. ´, sprach er und zeigte auf die Dämonen, die sich wieder aufrappelten.
Einzeln die Matriarchin stand im Sechseck, vor dem ihr riesiger Leibwächter kniete, und nickte.
´Warum sind wir hier? ´, fragte Garis etwas ängstlich. Er erkannte einige Runen, die das Sechseck bildeten.
´Wir vier, wir werden einen Gott finden und töten. ´
Völlig durchnässt traten sie aus dem Portal und trotteten langsam über den Steinboden. Vil hielt sich an seiner Robe fest, die mit Blut voll gesogen war und rieb sich ihr Gesicht ab, was ihr einen leichten rosa Farbton gab.
´Wohin gehen wir jetzt? ´, fragte sie und er guckte zu ihr runter. Alles, was sie sah war ein tiefer Abgrund aus Dunkelheit, der sich zu ihr runterbeugte. Sie zeigte keine Regung bei diesem Anblick.
´Wir sind Zuhause. ´, meinte er und sie ließ los. Ängstlich ging sie herum und guckte sich den Raum an. Kalter Stein, der keine Schatten war und Fenster, die kein Licht hereinließen waren kein wirklich angenehmer Ort.
´Ich hab Angst. ´, flüsterte sie dann und klammerte sich wieder an seine Robe. Seufzend gingen beide die Treppe hoch und er öffnete den Raum von Sulf. Warmes Sonnenlicht flutete den Raum und ein Garten erstreckte sich vor dem Fenster. Mehrere Vögel saßen auf dem Balkon und flogen bei ihrem Anblick davon.
´Ist das besser? ´, fragte er und schubste sie leicht in den Raum hinein. Zögernd berührten sie die Holzmöbel und drückte auf das Bett. Lachend sprang sie hinauf und tollte herum. Azrael folgte ihr und schloss die Tür hinter ihm.
Bandage?
´Ja? ´
Die Hölle ist nur eine weitere Sphäre neben vielen, oder?
´Sie ist besonders. Sie eine Sphäre, die Wiederbelebung und Unleben voraussetzt. Ähnlich wie der Himmel. ´
Hm, die Zeit verging anders.
´Ja. ´
Kann ich das auch mit meiner Sphäre machen?
´Das ist erst ab einer gewissen Größe möglich. Deine Sphäre umfängt erst eine Illusion und ein Kloster. ´
Das Reicht nicht?
´Nein. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern und setzte sich auf den Bettrand. Innerlich grinste er bei dem Anblick, den er einem Fremden gegeben hätte. Der Tod, in all seiner Dunkelheit und Stille, saß auf einem Bett in einem farbenfrohen Raum und stützte sich auf seine Sense während hinter ihm ein kleines Mädchen herum sprang. Unter ihm breitete sich ein kleiner Teppich aus Dunkelheit aus, der langsam weiter kroch und langsam kleine Fortsätze ausbildete.
´Ich werde gehen, gut? ´, fragte er und stand auf. Der Teppich löste sich und folgte ihm.
´Wohin? ´, fragte sie und blieb liegen.
Er öffnete die Tür und drehte sich um. ´Ich mache die Welt sicherer. ´
´Viel Glück. ´
Die Tür schloss sich erstaunlich laut und er ging die Treppen runter. Die Bänke verschwanden und der Altar zersprang. Allein ein abgenutzter Weidenstuhl blieb in der Mitte stehen und Azrael nickte zufrieden.
´Sieht doch viel besser aus. ´, meinte er zu sich selber und trat aus der Pforte hinaus. Es stand auf einer kleinen Insel. Wellen schienen sich nicht mehr als zwei Meter über den Strand zu wagen.
´Was hast du vor? ´
Die Welt sicherer machen.
´Das habe ich auch gehört, wo willst du anfangen? ´
Bei den Verrätern. Bei den Alten.
´Ich denke nicht, dass das Klug ist. ´
Das werden wir sehen, wenn wir dort sind.
´Kennst du den Ort? ´
Paral? Die Stadt wird ein Spaß.
´Warum? ´
Niemand kannte Angst.
Peris schritt elegant durch den Festsaal und wurde wohlwollend betrachtet. Gold hing überall an den Wänden und feinsten Licht strahlte von der Decke. Leise klimpernde Musik spielt ihm Hintergrund und er näherte sich dem Ältesten Kreis.
´Ah, Peris. Wie geht es euch? ´, wurde er von Miruk gefragt.
Er verbeugte sich von der Hüfte abwärts und breite seine vier Arme aus. ´Sehr gut, danke. ´, sagte er und richtete sich wieder auf. Küsste Hände der Edeldamen und schmierte Honig Münder.
Paral war der Schnittpunkt der Welten, lag im Mittelpunkt der Existenz und schickte sein Licht durch den Unendlichen Raum. Hier lebten die Gesegneten, die Weisen, die Perfekten. Er war auch der Geburtsort des Lebens und des Todes.
Azrael öffnete gewaltsam das Portal und stürzte auf die Straße. Sie war leer und die einzige Quelle des Lichts war der dekadente Palast auf dem Berg. Er verzog seinen Mund und wanderte ziellos in der Stadt herum. Alles war sauber, gut erhalten, perfekt. Enttäuscht fasste er sich an den Kopf und rammte die Sense in den Boden. Er zog sie hinter sich her, wie einen Pflug. Nur das dieser Pflug kreischende Geräusche erzeugte und Perfektion zunichte machte.
Langsam wurde die Straße heller, aber etwas anderes störte ihn. Er guckte wieder zum Palast hoch. Das Licht, das die Straße erhellte war schmutzig. Minderwertig und unrein.
´Ja ja, der Handel in der Alten Welt. ´, sinnierte Azrael und zog die Sense heraus. ´Zeit, dass ich verschwinde. ´, meinte er und verschmolz mit den Schatten.
Peris schritt die Stelle auf und ab. Beugte sich über sie, rieb sein haarloses Kinn und befühlte die Ränder. Es war eine scharfe Waffe. Sauberer Schnitt, aber die schwarzen Ränder auf dem weißen Marmor machten ihm Sorgen. Ahnungslos stand er auf und ging zum Palast. Die Kacheln würden ausgetauscht und der Vorfall vergessen werden, dachte er sich und stieg die weiten Treppen hinauf. Seine feine Roben wehten im Wind er und hielt seinen Stab stolz neben sich als er seine Aufwartung machte.
´Seid gegrüßt, Paral heißt euch willkommen. Die Stadt der Weisen und der Vollkommenheit. Hier werden alle eure Bedürfnisse befriedigt. Falls ihr Hilfe braucht, fragt nach Peris und man wird euch zu mir führen. ´, sagte er beflissen und richtete sich wieder auf. Ein alter Mann und eine Frau standen unter der Schwelle und guckten sich um.
Der alte Mann guckte sich lachend um und klopfte der Frau auf den Rücken. ´Na, Serra. Habe ich dir zuviel versprochen? ´, fragte er und stieg die Treppen hinab.
´Ihr müsst ihn entschuldigen, wenn er auf etwas fixiert ist verblasst alles um ihn herum. ´, entschuldigte sie sich mit einer Verbeugung bei Peris und eilte ihm nach. Dieser guckte ihre nach und zuckte mit seinen Schultern.
´Alles außer euch, wie es scheint. ´, meinte er auf ihre Entschuldigung und ging in den Palast hinein. Eine Säulenallee führte ihn in den Festsaal von gestern Nacht, er ging in den rechten Flügel hinein und drückte die Tore zum Herrscher auf. Der Herrscher war ein Malstrom aus Magie und Herrlichkeit. Er lebte bevor Leben entstand und lenkte von seinem goldenen Thron aus.
´Also Peris? ´, fragte die Gestalt aus reinem Licht und wandte sich ihm zu. Er musste seine Augen beschatten und kniete sich hin.
´Keine Hinweise. Nichts. ´, meinte er zerknirscht und ging wieder. Das Licht an der Decke war etwas dämmrig, Peris schob es auf seine Augen ab. Sie haben sich noch nicht vom Herrscher erholt.
Azrael betrachtete den Verräter aus einer Ecke heraus und hielt sich bedeckt. Er zog Schatten und Illusionen zusammen und verzog seinen Mund bei der mehrfach illuminierten Gestalt.
´Was hast du eigentlich vor? ´
Hm? Deine Stimme ist mir neu.
´Die Erzengel haben ihre Adeptin hergeholt. Sie ist im Dschungel gestorben. Nach dreihundert Jahren Guerillakrieg. Ihr Name ist Rel. ´
Rel, also … lange nicht mehr gesehen.
´Sie ist schüchtern. ´
Kann sein Luzifer. Oder sie hegt eine Abneigung gegen mich. Um deine Frage, Rel, zu antworten. Ich bringe dieser Welt etwas, was sorgfältig ausgemerzt wurde: Angst. Paral ist auf dem Licht aufgebaut und alles, was man damit assoziieren kann. Der Herrscher gibt das Licht und mit ihm wird gehandelt. Und hier sterben keine Lebewesen. Und das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
´Du solltest dich etwas zurückhalten. Ein neuer Spross ist im entstehen. Er ist schon bei Bewusstsein, kann aber noch nicht reden. Wenn ihr zuviel Kraft verbraucht wird er verkrüppelt. ´
Kraft, hm? Ich bin nicht so dumm und stelle mich den Herrscher. Nein, ich werde nach einem Muster vorgehen.
´Warum das? Es wäre doch besser unerkannt zu bleiben. ´
Vor was hättest du mehr Angst? Etwas was du nicht weißt, oder etwas was du weißt, dass es passieren wird?
´Bei letzterem könnt ich mich vorbereiten. ´
Na ja, ich denke schon, dass ich es schaffen werde.
´Woher die Gewissheit? ´
Es ist ziemlich leicht. Der Verstand der Mächtigen schützt sich nicht gegen triviale Dinge. Nur Extravagantes und Ungewöhnliches.
´Und eines Tages wirst auch du so gestürzt. ´
Von dir?
´Wir werden es sehen. ´
Azrael stand auf und ging ins Licht hinaus. Er streckte sich ausgiebig und seufzte. Kratzte sich am Kopf und guckte sich um.
´Hm, langweilig. ´
Elysia fuhr auf dem Schiff es Urkönigs mit. Sie fühlte sich extrem unwohl und blieb die meiste Zeit in ihrer Kabine. Auf die Drohung der Vogelfreiheit fand sie keine wirkliche Antwort. Die schwarzen Wellen begehrten zu ihr auf und sie wandte ihren Blick vom Bullauge ab. Wankend stand sie auf und ging hinaus. Frische Seeluft wehte durch den Gang und sie kletterte an Deck.
´Warum- ´, sie setzte zur Frage an, hielt es dann aber für nutzlos. Der Anblick sagte alles.
Der Urkönig stand manisch lachend an Steuerbord und hatte seinen Speer erhoben. Mitten in der Flotte war ein riesiges Untier aufgetaucht. Die Wrackteile von mehreren Schiffen flogen durch die Luft und im Wasser schwammen schwer gepanzerte Krieger.
´Kraken! Endlich lässt du dich blicken! ´, brüllte der König und Speere flogen durch die Luft.
´Warum-´, setzte sie nochmals an und wurde von Uzul unterbrochen.
´Er hat kein Opfer an Leviathan gebracht. ´, antwortete er ihr und reichte ihre eine Harpune. ´Ziel auf die Tentakeln und dann … springen wir. ´, schrie er über das Deck und titanisches Dröhnen erhob sich aus dem Wasser. Kraken erhob sich vollkommen aus den Wellen und noch mehr Schiffe wurden zerschmettert.
´Wa- ´
´Keine Zeit, spring! ´
Das Flagschiff der Flotte wurde unter dem Griff von drei Tentakeln gebrochen. Das Wrack flog durch die Luft und ein Teil der Insassen klatschte auf die glatte Haut. Der Urkönig bohrte sich ein Loch und schlüpfte wie ein Wurm hinein. Wässriges Blut schwappte ihm entgegen und er wurde mitgezogen. Sein Schwert war verloren, er tastete nach den Äxten, die er auf seinem Rücken befestigt hat. Sie lösten sich wie vorgesehen und er schlug nach allen Seiten aus. Schließlich fiel aus der Ader. Befand sich im Innenleben eines Monstrums ohne gleichen. Eine Struktur aus Blasen und Muskeln hielt den ganzen Körper aufrecht. Der Organismus pulsierte inmitten dreier riesigen Blasen und das Herz hing an der Decke. Neben ihm befand sich das, zugegeben flache aber riesige, Hirn. Es wurde von einem Käfig aus durchsichtigen Knochen umgeben.
Die zähe Blase platzte nicht unter seinem Aufprall, sie umhüllte ihn wie gierige Gallerte und raubte ihm die Restluft, die er noch hatte. Seine Äxte fraßen sich durch den Stoff und er fiel in die Blase hinein. Er schnappte hastig Luft, sie schmeckte feucht und nach Fisch, und schnitt sich so schnell aus der Blase hinaus, wie es ging. Zurückblieb etwas nierenförmiges von Größe eines Elefanten.
Seine Krieger schälten das Biest von außen, dämmriges Licht fiel herein und beleuchteten das grausige Innere. Es war ein Mahlstrom aus rosa und grau. Das vom Herz verzweigten sich Myriaden von Adern durch den Körper, transportierten das graue Blut durch den Körper. Uzul zog Elysia mit herein und warf sie nach oben. Er hielt Ausschau nach dem Urkönig und warf ein Seil herunter. Es war mit mehreren Widerhaken außen im Fleisch befestigt.
´Am Ende dieses Tages wird man euch einen neuen Namen geben! ´, brüllte er durch den Körper und wurde von einer Tentakel gepackt. Sie schleuderte ihn vom Körper weg.
Der Urkönig näherte sich dem Seil, seine Atmung warf Echos in seinem Helm, und stolperte beinahe über etwas Kühles. Er fasste es an, hunderte kleine Stränge, fast wie Sehnen, zogen sich unter der dünnen Membran durch Muskeln. Sein Brustkorb hob sich. Sein eigenes Brüllen erschallte im Monster. Die Äxte sangen ihr eigenes, dumpfes Lied als er den Nerv durchtrennte und mehrere Tentakel zuckend erlahmten.
Brennend vor Wut warf er die Äxte weg und kletterte das Seil hoch. Kraken machte ihm wirklich zu schaffen. Elysia hing an ihren Schwertern und klammerte sich krampfhaft an einer Pseudorippe fest. Er guckte kurz aus dem Spalt. Seine Flotte lag zerstört vor ihm. Zehn Fortsätze wüteten unter seinen schwimmenden Männern. Langsam färbte sich die See um sie herum rot. Seine Wut wandelte sich in kalten Hass und er wandte sich Elysia zu. Sie guckte ihn flehend an und er nickte unter dem Helm. Das riesige, zweihändige Schwert kam, fast zögernd, aus der Schlaufe heraus.
´Verhasster Vater, hoffen wir, dass deine Waffe geführt werden kann! ´, schrie er gen grauen Himmel an und ein grollen Antwortete ihm.
Er trat aus der Spalte hinaus, rammte das Schwert bis zum Heft in die glatte Haut hinein und begann zu rennen. Immer noch an der Rippe sah Elysia wie sich die tiefrote Schwertspitze durch das rosa Fleisch schnitt und ihr immer näher kam. Es riss ihr die Schulter auf und stoppte mitten in der Wunde. Es wurde herausgerissen, zerschnitt fast den Nerv. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie erbrach sich.
Das Schwert von Krieg hinterließ tiefe Schnitte. Fleischfetzen flogen umher und Blut besudelte seine Rüstung. Die matschige Masse unter seinen Füßen begann zu zittern und der kam endlich zur Schädeldecke.
´Verrecke! ´, schrie er und rammte das Schwert neben sich, sprang selber auf den Knochen hinab. Seine gepanzerten Fäuste hämmerten auf den Knochen hinab, sandten ein Feuerwerk aus Schmerz seine Arme hoch und dellten die Gelenke ein. Der Knochen gab langsam nach. Ein langer Riss zog sich durch das bleiche Gerüst und er brach ein größeres Stück heraus.
Die Welt drehte sich plötzlich um ihn herum, Saugknöpfe versuchten ihn herunterzuzerren. Ein Tentakel packte ihn um den Bauch herum und eine andere riss ihm den Helm vom Kopf, das Lederband riss bevor sein Hals nachgab.
Seine Finger fanden den Griff und er riss das Schwert wieder heraus, befreite sich und hakte auf den Knochen ein. Größere Platten lösten sich und ein manngroßer Spalt öffnete sich vor ihm. Kraken zuckte unter ihm spastisch und bäumte sich nochmals auf. Er war das Schwert von Krieg weg stürzte sich in das Hirn von Leviathans liebsten Abkömmling.
Es war erstaunlich heiß. Die Hitze schmorte ihn förmlich in der Rüstung und die Luft dehnte sich schlagartig in seinen Lungen aus. Seine gemarterten klauten um ihn herum und er drang immer tiefer in das Hirn ein. Plötzlich griff er ins Freie und schlug Elysias Kopf gegen eine Rippe. Sie ließ das Schwert los und seine zweite Hand ertastete es, zog es herein. Hunderte Adern platzten auf, füllten jede Ritze seiner Rüstung auf und er ertrank fast im Blut. Er fiel aus der Wunde heraus, wurde von den Rippen aufgefangen.
Das Biest rührte sich nicht mehr. Endlich. Er lauschte, nur sein dröhnender Puls und das hektische Atmen von Elysia … und ein Zischen. Die Blasen fielen in sich zusammen, der Leichnam sank.
´Oh scheiße! ´, zischte er und griff sich die Kriegerin. Er wählte den Weg durch das Gehirn. Die glitschigen Wände boten kaum Halt und er trat vor Entrüstung aus, rammte seine Füße ins tote Gewebe und hievte sich und Eylsia hinaus.
Er befand sich schon knietief im Wasser als er das Schwert wieder auf seinen Rücken befestige und sie wie einen Lappen unter dem Arm trug. Träge sprang er über Holzteile bis er zu einem besonders großen kam und dort kerzengerade stand. Stolz blickte er über das Schlachtfeld. Seine Armee lag auf dem Seeboden, seine Schiffe waren zerschmettert und die Wellen, die der Kampf ausgesandt hat, würden bestimmt noch mehr Tote fordern.
Mit einer Grimasse spuckte er ins Wasser. ´Wer hat gewonnen, Leviathan? Ich, eh? ´
Ferne Rufe machten ihn auf ein Schiff mit goldenen Segeln aufmerksam.
´Der Retter der Welt. Was für eine Enttäuschung. ´
´Das sagst du… ´, keuchte Elysia unter seinem Arm.
Der Urkönig hob eine Augenbraue. ´Oh, du bist aufgewacht … na dann. ´, meinte er und ließ sie fallen. Das zersplitterte Stück eines Decks erzitterte und sie hustete Blut.
´Meine Rippen … ´
Der Urkönig lachte. ´Nichts, was unser Retter nicht heilen kann. ´
´Warum hasst du ihn so? ´, fragte sie und drehte sich auf den Rücken. Das Schiff kam langsam in ihre Richtung.
´Weil du ihm alles beibringen wirst, was ich dir beigebracht habe. ´
´Ist das nicht gut? ´
´Er wird es nicht gut genug anwenden. ´, antwortete er und stupste sie mit seinem Fuß an. ´Steh auf und begegne ihm gefälligst mit Würde. ´, zischte er leise und zog sie hoch. Es kam noch mehr Blut aus ihrem Mund.
´Hm … deine Lunge scheint verletzt zu sein. ´, meint er gleichgültig und wartete wie eine Statue auf das Schiff.
´Du wirst noch zu einer Salzstatue, wenn du so stehen bleibst! ´, rief man ihm entgegen, als das Schiff Backbord an ihnen vorbeisegelte.
´Wenigsten werde ich irgendwann mal hart! ´, rief er zurück und kletterte die Strickleite hoch. ´Jetzt darfst du auf sie aufpassen. ´, meinte er stellte Elysia vor Canis hin.
´Ich denke nicht, dass du die anderen kennen lernen willst? ´, wurde er vom jungen Mann gefragt.
´Hat keinen Wert. ´, verabschiedete er sich von der Gruppe und öffnete ein Portal. ´Es wurde eh Zeit, dass ich verschwinde. ´, meinte er und trat auf eine kleine Insel. Nicht, dass, was man sich vorstellen kann, aber trotzdem nett.
Garis verrieb Staub zwischen seinen Finger und warf ihn wieder zurück.
´Vorwärts. Zwei Stunden maximal. ´, meinte er zur kleinen Gruppe hinter ihm und schlich vorwärts.
´Erinnere mich daran, dass du dich meiner Ehrengarde anschließen musst. ´, meinte die Matriarchin und folgte ihm leichtfüßig.
´Shshshshh! ´, zischte er panisch und guckte um die Ecke. Die Akolythen haben sie wohl nicht bemerkt. ´Ihr müsst bitte leise sein! ´, flüsterte er hastig weiter und winkte Nyda herunter. Sie schwebte zu ihnen und nickte. Derillus war in Position.
´Wie lief noch mal der Plan? ´, fragte die größere Succubi. Der ehemalige Sergeant seufzte und zuckte zurück als sich einer der Akolythen umdrehte.
´Also gut. Wir zerstören den Tempel, zerren den Gott heraus und treten ihm Verstand ein? ´
´Sehr gut. Und wie heißt er? ´
´Er ist neu. Hundert Jahre maximal. Er hält sich vor den Gott des Todes. ´, antwortete Garis und spähte um die Ecke. ´Sein Name ist unwichtig. ´
´Genau. ´, antwortete die Herrscherin und streichelte der kleinen Succubi übers Haar. ´Du hast eine Frage? Stell sie am besten laut. Militärs mögen es nicht, wenn man etwas verschweigt. ´
Nyda räusperte sich ein wenig. ´Warum kümmert sich der Tod nicht selber darum? ´
Beide zuckten mit ihren Schultern. ´Er hat besseres zu tun. ´
´Keine Zeit. ´
´Keine Lust. ´
´Er weiß nicht, dass ihn jemand an die Leine nehmen will. ´
´Und warum wollen wir das verhindern? ´, fragte sie weiter.
Diesmal war es Derillus der antwortete. Seine Worte im inneren der Köpfe ließ sie fast vibrieren. ´Weil jetzt keine neuen Mitspieler erlaubt sind. Warum? Weil man keine weiteren Unschuldigen dulden will. Warum? Weil diese Welt dem Tod gehört. Und wie das? Weil er es kann und der Himmel es nicht akzeptieren will. Und warum will er das nicht? Das soll mal die Sorge von anderen sein. ´
Nyda schreckte zurück.
´Du hast ihn gehört. ´, meinte die Matriachin dazu und Garis setzte sich in Bewegung. Er hatte immer noch das alte, schartige Schwert mit sich. Seine Nackten Füße erzeugten einen patschenden Laut auf dem Marmorboden während er sich von hinten den Geistigen näherte. Der erste fiel lautlos, wurde vom Schwert geköpfte und kippte nach vorne. Garis befand sich auf seinen Schulterblättern und griff unter die Kapuze des anderen. Der Hals gab langsam nach und der Nacken knackte.
´Derillus, wenn ich bitten darf? ´
Das Dach der Kirche brach ein. Ein dunkelroter Dämon mit schwarzen Schwingen kam herunter und schwang sein grausiges Schwert herum.
´Ein Anblick, der mich immer wieder aufheitert. ´, meinte Garis und setzte sich auf den Boden, guckte der Zerstörung zu. Die beiden Succubi näherten sich von hinten und blieben links und rechts von ihm stehen. Derillus stapfte auf den Altar zu und hob einen Akolythen mit einem Speer von den Füßen. Sein Arm spannte sich, die Knochen brachen und eine Fontäne aus Blut und Organen ergoss sich in der Kirche.
´Wollt ihr denn nichts sagen? ´, fragte Nyda zögernd als Derillus den Alter niedertrampelte und mehre Akolythen mit dem Schwert zerriss. Das schwarze Schwert zog einen feinen Nebel hinter sich her und grub sich in die Grundmauern.
Ein Kopf landete vor ihnen und die Fenster zersprangen. ´Nicht nötig. Derillus sagt doch alles. ´, meinte die Matriachin und klatschte in ihre Hände. ´Er flieht gerade! Norden! ´
Der riesige Dämon schnaubte während er nickte und seine Schwingen spannte.
´Folgen wir ihm, oder? ´, fragte die Matriarchin glucksend und erhob sich in die Lüfte. Nyda griff ihn wieder an den Schultern und zog ihn mit hoch. Er verzog sein Gesicht als die Klauen sich wieder in die Narben gruben und in den Sehnen halt fanden.
´Na ja, kann man wohl nichts daran ändern. ´, meinte er während die Landschaft unter ihm dahin zog.
´Hm? ´
´Ich finde langsam gefallen an Gras. ´, log er und guckte nach vorne. Derillus fiel wie ein Falke vom Himmel und zermalmte den Gott unter seinen Füßen. Sein Schwert fuhr mehrmals herab und verspritzte Blut auf dem Gras. Aus der Ferne konnte er sehen wie Körperteile durch die Luft flogen und die Succubi erregt über ihm herumflatterte.
´Ist sie immer so? Ich habe sie mir anders vorgestellt. ´, flüsterte die kleine Succubi Garis ins Ohr. Er erschrak und sie schwangen in der Luft herum.
´Frag bitte laut und nicht so nah an meinem Ohr. ´, bat er sie und trat auf das Gras. ´Na ja … meistens ist sie zurückgezogen und ernst. Es scheint so als ob Krieg sie aufblühen lässt. ´, meinte er und näherte sich der roten Grasnarbe. Derillus stand schnaufend darüber und trat auf einen Haufen schwarzen Matsch ein.
´Warum. Stirbst. Du. Nicht? ´, fragte erstaunt und ließ sein Schwert herunterfahren. Es durchstach den Haufen und eine menschliche Form ließ sich ausmachen. Der Gott lachte spottend und spuckte in die Richtung des Dämons.
´Ich bin ein Gott! Ich kann nur von Meinesgleichen getötet werden! ´, schrie er und Derillus drehte das Schwert im Boden. Blutfontänen spritzten wiederholt durch die Luft und liefen an seinem Körper herunter. Er zischte wegwerfend. Die Matriarchin setzte sich auf seine rechte Schulter und guckte niedergeschlagen drein.
´Na ja … dann müssen wir wohl zu drastischeren Maßnahmen greifen. ´, meinte sie und zog eine Phiole aus dem Nichts. Eine dunkelrote Flüssigkeit schwappte darin herum und sie schüttelte bis sich Blasen gebildet haben. ´Nur Deinesgleichen? Ich glaube der hier dürfte es schaffen. ´ Sie trank die Flüssigkeit und spuckte einen Nebel aus dunkelgrünem Gas aus. ´Es schmeckt ja jedes Mal ekelhafter … ´
´Natürlich meine Liebe. Wenn ihr es zu lange aufbewahrt ist es nicht mehr frisch. ´, meinte die in rot gehüllte Gestalt. ´Oh, ihr habt einen neuen Leibwächter. Ich bin der Gott der Pestilenz, Krankheit, Seuche. Allgemein auch als Yersin bekannt. ´, verbeugte er sich vor den Dämonen. ´Na, was haben wir denn hier? Ein Gott. Hundertsechzehn … sag mal, wie hast du es den Geschafft die Aufmerksamkeit der Hölle zu erregen. Die Matriachin und ein Teil ihrer Ehrengarde. Antworte nicht. Ich kann es mir denken. Hm … euer Körper scheint noch ziemlich Gesund zu sein. Das wollen wir doch gleich ändern. Hey, meine Kleinen, aufwachen. Es gibt arbeit. Sieht ihr den da? Ja? Gut. ´, eine Wolke aus schwarzen Fliegen bedeckten augenblicklich den Leib und Yersin öffnete ein Portal. ´Wollt ihr Berichte? ´, fragte er an die Matriarchin gewandt.
´Er soll nur sterben. ´
´Das könnte etwas länger dauern. Ich führe gerade einige Experimente durch und er eignet sich hervorragend als Versuchskaninchen. ´, meinte er darauf und warf den Körper durch. Er zuckte krampfhaft und versuchte möglichst nicht auf den Fliegen zu kauen, die sich in seinem Mund niedergelassen hatten. ´Aber er wird sterben. Das ist klar. ´
Die größere Succubi nickte und Derillus zog verwundert sein Schwert aus dem Boden heraus. Götter.
´Na dann. Damit ist meine Schuld wohl abgetragen. Fühlt euch trotzdem eingeladen mich einmal zu besuchen. ´, er verbeugte sich und trat durch das Portal, dass dann feucht zuschnappte.
´Also mein Lieber. Ich werde dich erstmal aufschneiden, dann wirst du geheilt, wenn alles aufgeschrieben wurde. Dann darfst du dich eine Zeit lang ausruhen. Ah, Venus! Richte schon mal den Saal her! ´
´Mein Name is- ´
´Na na na na! Seit ich dir Freiheiten gegeben habe bist du undankbar geworden. Hat es dir vielleicht gefallen infiziert zu werden? Das können wir wieder herrichten … ah ja. Das ist Venus. Meine Gehilfin. Sie kann sich von allem heilen, auch andere. Du wirst ihren Anblick zu ehren lernen. Wenn du es nicht tust, na ja, sie ist etwas … ´
´Sag nichts Falsches! ´
´Siehst du? Undankbares Kind! Wer hat sie vor dem größten Perversen der Existenz gerettet? Ich! Es war keine große Sache höchstens eine Unannehmlichkeit … sie war ziemlich nützlich bis sie ihren Mund aufgekriegt hat. Stell es dir vor: So eine Schönheit und schüchtern! Was für eine Verschwendung! Wer bin ich, dass ich Wünsche abschlage? Natürlich habe ich sie aus dem Käfig gelassen und nach anderen Versuchsobjekten gesucht. Natürlich habe ich ihr Kleidung gegeben. Natürlich habe ich meine Behausung gesäubert. Und natürlich habe ich es bereut.
Du bist ja ein ganz schwerer. Keine Angst vor den Lederriemen. Die sollen dich davor schützen, dass du dich zu bewegst und überflüssige Schnitte erleidest. Schreiber bereit? Gut! Lasst uns anfangen!
Das Versuchsobjekt ich einhundertsechzehn Jahre. Blutgruppe, unwichtig. Göttliches Wesen. Ätherische Haut. Die Knochen darunter … undurchschnittlich weich. Schmerzempfinden. Überdurchschnitt hoch. Schwarzes Blut. Ich entferne die Organe und lege sie in eine Nährlösung ein. Venus erhält ihm an Leben. Eine Lunge. Zwei Herzen. Kein Magendarmtrakt. Mehrere Drüsen, deren Nutzen ich noch nicht weiß. Sehr hoher Blutverlust. Venus, sammle das Blut auf. Oh scheiße! Den letzten Satz streichen. Es haben sich hunderte Spinnen in den Drüsen gebildet. Sie sind herausgekrabbelt und … fressen den Leib auf. Dann müssen wir auch drastisch werden. Hey, seid ihr noch wach? Gut, seht ihr diese Viecher da unten. Fresst sie auf, aber lasst einige für die Untersuchung zurück. Wie ich Spinnen hasse… Keine Nieren. Die Prostata ist verkümmert. Die Milz ist abgestorben und das Innenleben sieht an sich sehr krank aus. Dokumentation beenden. ´, er zog seine besudelten Hände aus dem Leib und nickte Venus zu. Sie machte sich daran die Organe wieder hineinzulegen und anzunähen. Das Blut tropfte wie Öl von seinen Fingern während er nach etwas suchte, woran er sie abwischen konnte. Er fluchte zischend und rieb sie an seiner Robe trocken.
´Diese Flecken krieg ich niemals raus! ´
´Dann töte einen Drachen! Das dürfte doch machbar zu sein! ´, schnappte er zurück und ging durch die schmutzigeren Gänge seines Pavillons.
Einhundertsechzehn und schon ein Anwärter auf solch eine Macht. Was ist nur mit der Welt da draußen los? Wie lange bin ich schon hier drin? Hm … drei, acht, fünfzehn … zu lange. Ich brauche draußen Augen. Wo ist schon wieder?
´Antrax, du undankbarer Klotz! Wo bist du? ´, schrie er außer sich und strich über die Wand.
Jetzt müssen wir also richtig beschissen werden. Ich muss die Pest vorantreiben … das Blut wird mir bedeutend helfen.
Die Ziegel verschoben sich quietschend und gaben den Blick auf eine geradete Gestalt frei. Ihre blasse Haut war mit krankhaft grüngelben Pilzen bewachsen und die Luft war dick von Pollen. Der verunstaltete Körper wurde von mehreren, schwebenden Wesen umsorgt. Bei jedem hing eines oder mehrere Rückgräte vom knochigen Brustkorb runter. Riesige, prankenartige Arme hingen an den Seiten herab und betupften die Haut mit Wasser und Essig. Zehn riesige Sensen aus Knochen und Haut lagen im Raum verteilt und wurden von Flechten verborgen.
´Weckt den Vierten auf. Der zweite ist im Entstehen und ich brauche wieder meinen Kriegsherrn dort draußen. ´, befahl er seinen eigens erschaffenen Dämonen und klatschte in seine Hände. ´Macht sein Pferd bereit und gebt ihn einen Mantel, Sense und bitte, bitte, diesmal soll er nicht wieder als sabbernder Haufen Elend enden. ´
Die Dämonen erschauderten, ihr Meister war wütend. Das kam sehr selten vor. ´Es wird getan, Herr. ´, grollte der mit dem schlichtesten Helm und brach das Rad in der Luft. Die Speichen pfiffen durch den Raum und der Körper fiel auf den Boden.
Schwere Schritte hallten durch den Gang und der Herold stand vor dem Raum. ´Ihr habt gerufen. ´
´Keine Zeit zum Trauern, keine Zeit zum Weinen. ´
´Nur Zeit für eines. Nur Zeit für den Tod. ´, schloss der Herold ihre Vereinbarung und hielt seine Hände nach vorne.
´Geh nach draußen. Schließ dich unserem Freund an und sei meine Augen. Ich werde hier noch gebraucht. ´, wies er die riesige Gestalt an und drehte sich wieder um.
Der Urkönig betrat das kleine Kloster und erschrak beim Klang von Kinderlachen. Es kam aus dem Obergeschoss und zeugte von ehrlicher Freude. Seiner Gestalt leugnend ging er zitternd die Treppe hinauf und stand dann vor der Tür. Seine Hände öffneten und schlossen sich krampfhaft während er langsam den Knauf umdrehte. Das Schloss öffnete sich, aber er drückte die Tür nicht auf.
Was ist mit dir los? Es nur Freude, nur Freude. Warum hast du Angst davor? Warum hast du überhaupt Angst.
´Also wirklich … wenn du mit mir sprechen willst, dann drück endlich die Tür auf. Dort drinn ist es gemütlicher. ´, meinte plötzlich jemand hinter ihm. Sein Ellbogen zielte reflexartig auf die Stimme und schnitt durch Luft. ´Zum Glück hab ich auch gute Reflexe. ´, meinte Azrael drückte die auf. Vil sprang ihm entgegen und umarmte ihn in der Luft. Der Urkönig stand staunend vor dem Raum und trat langsam in das Licht ein. Die Umrisse flackerten plötzlich und er musste blinzeln. Sie befanden sich einem schmutzigen, voll gestopften Raum, in dem Staub die Luft schwängerte. Er blinzelte wieder. Wieder der sonnendurchflutete Raum.
´Denk nicht zu sehr über den Raum nach. ´, schlug ihm der Avatar vor und setzte das Mädchen auf dem Bett ab. ´Was kann der Urkönig nur von mir wollen? ´
´Jeder muss über die Runden seine Runden kommen. ´, antwortete der Nomade und trat auf die Terrasse hinaus. ´Wie kommt es eigentlich, dass du so eine Bleibe hast? ´
´Die Vorstellungskraft meiner Schwester. Na ja, ich könnte grad etwas Hilfe in Paral gebrauchen. Dem Herrscher muss etwas näher gebracht werden. ´, meinte er nach einem Schulterzucken.
´Das wäre? ´
´Angst. Wenn ich ihn töten würde könnte es hässlich werden … na ja. ´
´Hmpf. Hört sich verrückt genug an. Gehen wir. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern und führte den Krieger auf den Strand hinaus. ´Ein paar Anweisungen: keine Unschuldigen, erst töten, wenn man uns töten will und … versuche möglichst viel Kollateralschaden an den Gebäuden anzurichten. ´
´Wozu? ´
´Damit es dort nicht so langweilig aussieht. ´
Er öffnete ein goldenes Portal und zeigte darauf. ´Siehst du, was ich meine? ´
Danke fürs lesen und ...
lg
faxi
Edit: Mehehehe, 14 hits sollte schon was heißen ...
Edit2: Hm ... immer noch kein Feedback, dafür noch mehr Hits.
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