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[Story]Ascension of the Fallen

Also gut. Da wir schonmal da sind, können wir auch weitermachen.

Hm ... ich wundere mich immer wieder, warum so wenige Leute posten. Ich weiß, hier wurde noch nie wirklich intensiv Feedback abgegeben, aber mich kümmerts schon ein bisschen. Warum? Es hat sich niemand über die kranke Rechtschreibung beschwert :ugly: Ich weiß, ich weiß, ich sollte das Kapitel mehrmals durchlesen, aber die Zeit drängst und wie kann einen Wunsch von Santa ausschlagen? Ganz einfach, so.
Ok, schlechte Witze beseite

viel Freude damit

Kapitel 1 - Teil 3
Ich kann mir echt keine Kapitelnamen ausdenken ... na ja, shice drauf.
Schmutzige Ströme aus Blut flossen durch die Höhle. Sie war so groß, dass Laut mehrere Sekunden brauchten um ein Echo zu erzeugen. Inmitten all dessen lag der Kopf eines Drachen. Vernarbt, gebleicht, faltig.
´Der Weltendrache stirbt also. ´
´Du hast natürlich kein Mitleid mit mir. ´ Die Stimme von Trang-Oul war ein brechender Berg.
Der Avatar nickte und breitete seine Arme aus. ´Einen letzten Wunsch? ´
´Meine Gläubige sind tot. Du glaubst nicht an mich, du weißt, dass es mich gibt. Das Land auf meinem Rücken ist gespalten. Mein Blut ist Schmutz. Was denkst du kann ich mir noch wünschen? ´
´Zu leben? ´, lockte Azrael und machte eine Handbewegung. ´Oder ist dir das Leben leid? ´
Die Zunge schnellt hervor, an Azrael vorbei, der zu langsam reagierte. Der gespaltene Muskelstrang wand sich um Vil herum und zog sich wieder zurück.
´Weißt du, warum ich dein Augenlicht nicht wiederherstellen konnte? ´
Der Gefragte nickte. ´Ja. Du bist selber blind. Also, ein letzter Wunsch? ´
´Nein. ´

Serenata erhob sich in die Lüfte. Mit ihr, ihre Legion. Plötzlich änderte sich die Welt.
Der Boden brach auf, vertrocknete. Der Himmel spuckte Säure und die Winde kreischten ununterbrochen. Die Legion wurde auf den Boden gefetzt und Flügel brachen. Erdbeben spalteten Gebirge, machten die letzten Städte dem Erdboden gleich.
Mit ihrem Gesicht am Boden horchte sie in die Tiefe. Nichts. Gar nichts.
´Der Weltendrache ist tot. ´, flüsterte sie und Angst ergriff ihren Verstand.
Am anderen Ende der Welt kam der Kopf des Boten niemals an. Der Überbringer wurde getötet, genommen vom Meer. Es stieg unaufhörlich und nahm sich Land. Der Urkönig betrachtete das alles mit einem gefährlichen Grinsen. Seine Leibgarde erhob sich wieder, Elysia trat von hinten an ihn heran.
´Canis schart seine Freunde um sich. ´, meinte sie leise. ´Uzul hat mich freigestellt, aber ich brauche eure Erlaubnis. ´
Der Urkönig seufzte. Seine Leibgarde erzitterte und die vertrocknete Haut pulsierte vor nekromantischer Magie. Die schwarze Haut straffte und Muskelnstränge weiteten sich.
´Wenn du gehst, bist du Vogelfrei. ´, winkt er ab und drehte sich endlich um. ´Ihr wollt die Welt retten? Diese Welt braucht keine Retter mehr. Diese Welt braucht nur den Henker, der ihre Achsen bricht. Und dieser Platz hat einen potenten Anwärter. Der Tod persönlich. ´ Der Urkönig stand auf und die zahlreichen Waffen an seiner geschwärzten und verkrusteten Rüstung klimperten.
´Aber vielleicht habt ihr Glück. Du stehst solange unter meinem Schutz bis du dich Canis angeschlossen hast. Ab da bist du Vogelfrei. ´, verabschiedete er sich und führte seine Leibgarde aus dem Zelt.
´Das Meer verlangt sein Eigentum zurück! Fällt alle Bäume, weckt die Baumflüsterer und lasst und in See stechen! ´, schrie er Befehle ins verschlafene Lager hinein. ´Wir spucken jeder höheren Macht ins Gesicht! ´
Die Springflut nahm die halbe Erste Armee. Der Wachtdienst war nicht schnell genug um das Herr zu wecken. Der Himmel war von Succubi und wahren Dämonen erfüllt. Sie flüchteten zu den Bergen hin, um sich dort zu verstecken. Kleinere Scharmützel ereigneten sich am Nachthimmel, als man mit dem Zehnten und Elften Kader der Engel zusammenstieß. Am Ende überlebte gerade einmal ein Viertel der ganzen Armee.
Garis’ Schultern bluteten. Die junge Succubi hatte sichtliche Schwierigkeiten ihn so lange in der Luft zu halten. Sie musste ihre Krallen in ihn bohren, damit er nicht stürzte. Und er kannte immer noch nicht ihren Namen. Plötzlich befanden sie sich unter einem Berg aus Muskeln und Sehnen. Die mächtigen Flügel des Dämons waren mit Runen beschriftet, die Gelenke mit Metallscharnieren verstärkt. Garis klopfte dankend auf den breiten Rücken, die Succubi seufzte erleichtert und wischte sich das Blut von den Klauen.
´Entschuldigung. ´, murmelte sie.
´Hm? ´, fragte Garis. Das Rauschen der Flügel verschluckte das Wort. ´Hast du was gesagt? ´
Die Succubi nickte. ´Ja, es tut mir leid. ´
Der Sergeant ohne Trupp guckte sich seine Schultern an, auf denen sich schon Schorf gebildet hat und zuckte mit ihnen. ´Keine Sorge, mit dem Alter heilt man schneller. ´, meinte er und zeigte auf den Dämon. ´In seiner Gegenwart kann man eh nicht sterben. Das ist Derillus, der Leibwächter der Matriarchin und Abkömmling vom großen Vassago. ´
Ein Grollen befahl ihm, dass er aufhören sollte zu reden. Er verzog seinen Mund und guckte sich das Meer unter ihnen an. Haushohe Wellen türmten sich unter ihnen auf, etwas war da unten. Er fasste sich an seinen Mund und versuchte eine genaue Form auszumachen.
´Ja, das ist Leviathan. ´, grollte der Leibwächter und zog sein riesiges Schwert. ´Er hat jetzt das Sagen unter uns. Und um uns herum herrscht Ziz. ´, die Stimme war tiefer als eine Kriegstrommel, die mit Menschenhaut bezogen war - Menschenhaut erzeugte erstaunlicherweise sehr Tiefe laute-.
Garis nickte benommen und legte sich auf den Rücken, die kleine Succubi kratzte sich am Kopf.
´Wohin fliegen wir? ´, fragte sie den großen Dämonen.
´Zu Ihr. ´, antwortete der Leibwächter knapp und löste sich von der größeren Gruppe. Das Schwert begann wie ein Vulkan zu rauchen und verhüllte sie vor neugierigen Blicken. Wie ein rauchender Komet schossen sie über dem Himmel und kamen unsanft auf. Kein Abbremsen oder ähnliches hatte sie gewarnt. Derillus stoppte einfach und seine Klauen kratzten kreischend über das glatte Gestein, als er auf die Matriarchin zuging. Sie fielen ihm vom Rücken und er machte einen Kniefall.
´Ich bringe euch Garis und Nyda. ´, sprach er und zeigte auf die Dämonen, die sich wieder aufrappelten.
Einzeln die Matriarchin stand im Sechseck, vor dem ihr riesiger Leibwächter kniete, und nickte.
´Warum sind wir hier? ´, fragte Garis etwas ängstlich. Er erkannte einige Runen, die das Sechseck bildeten.
´Wir vier, wir werden einen Gott finden und töten. ´

Völlig durchnässt traten sie aus dem Portal und trotteten langsam über den Steinboden. Vil hielt sich an seiner Robe fest, die mit Blut voll gesogen war und rieb sich ihr Gesicht ab, was ihr einen leichten rosa Farbton gab.
´Wohin gehen wir jetzt? ´, fragte sie und er guckte zu ihr runter. Alles, was sie sah war ein tiefer Abgrund aus Dunkelheit, der sich zu ihr runterbeugte. Sie zeigte keine Regung bei diesem Anblick.
´Wir sind Zuhause. ´, meinte er und sie ließ los. Ängstlich ging sie herum und guckte sich den Raum an. Kalter Stein, der keine Schatten war und Fenster, die kein Licht hereinließen waren kein wirklich angenehmer Ort.
´Ich hab Angst. ´, flüsterte sie dann und klammerte sich wieder an seine Robe. Seufzend gingen beide die Treppe hoch und er öffnete den Raum von Sulf. Warmes Sonnenlicht flutete den Raum und ein Garten erstreckte sich vor dem Fenster. Mehrere Vögel saßen auf dem Balkon und flogen bei ihrem Anblick davon.
´Ist das besser? ´, fragte er und schubste sie leicht in den Raum hinein. Zögernd berührten sie die Holzmöbel und drückte auf das Bett. Lachend sprang sie hinauf und tollte herum. Azrael folgte ihr und schloss die Tür hinter ihm.
Bandage?
´Ja? ´
Die Hölle ist nur eine weitere Sphäre neben vielen, oder?
´Sie ist besonders. Sie eine Sphäre, die Wiederbelebung und Unleben voraussetzt. Ähnlich wie der Himmel. ´
Hm, die Zeit verging anders.
´Ja. ´
Kann ich das auch mit meiner Sphäre machen?
´Das ist erst ab einer gewissen Größe möglich. Deine Sphäre umfängt erst eine Illusion und ein Kloster. ´
Das Reicht nicht?
´Nein. ´

Azrael zuckte mit seinen Schultern und setzte sich auf den Bettrand. Innerlich grinste er bei dem Anblick, den er einem Fremden gegeben hätte. Der Tod, in all seiner Dunkelheit und Stille, saß auf einem Bett in einem farbenfrohen Raum und stützte sich auf seine Sense während hinter ihm ein kleines Mädchen herum sprang. Unter ihm breitete sich ein kleiner Teppich aus Dunkelheit aus, der langsam weiter kroch und langsam kleine Fortsätze ausbildete.
´Ich werde gehen, gut? ´, fragte er und stand auf. Der Teppich löste sich und folgte ihm.
´Wohin? ´, fragte sie und blieb liegen.
Er öffnete die Tür und drehte sich um. ´Ich mache die Welt sicherer. ´
´Viel Glück. ´
Die Tür schloss sich erstaunlich laut und er ging die Treppen runter. Die Bänke verschwanden und der Altar zersprang. Allein ein abgenutzter Weidenstuhl blieb in der Mitte stehen und Azrael nickte zufrieden.
´Sieht doch viel besser aus. ´, meinte er zu sich selber und trat aus der Pforte hinaus. Es stand auf einer kleinen Insel. Wellen schienen sich nicht mehr als zwei Meter über den Strand zu wagen.
´Was hast du vor? ´
Die Welt sicherer machen.
´Das habe ich auch gehört, wo willst du anfangen? ´
Bei den Verrätern. Bei den Alten.
´Ich denke nicht, dass das Klug ist. ´
Das werden wir sehen, wenn wir dort sind.
´Kennst du den Ort? ´
Paral? Die Stadt wird ein Spaß.
´Warum? ´
Niemand kannte Angst.


Peris schritt elegant durch den Festsaal und wurde wohlwollend betrachtet. Gold hing überall an den Wänden und feinsten Licht strahlte von der Decke. Leise klimpernde Musik spielt ihm Hintergrund und er näherte sich dem Ältesten Kreis.
´Ah, Peris. Wie geht es euch? ´, wurde er von Miruk gefragt.
Er verbeugte sich von der Hüfte abwärts und breite seine vier Arme aus. ´Sehr gut, danke. ´, sagte er und richtete sich wieder auf. Küsste Hände der Edeldamen und schmierte Honig Münder.
Paral war der Schnittpunkt der Welten, lag im Mittelpunkt der Existenz und schickte sein Licht durch den Unendlichen Raum. Hier lebten die Gesegneten, die Weisen, die Perfekten. Er war auch der Geburtsort des Lebens und des Todes.
Azrael öffnete gewaltsam das Portal und stürzte auf die Straße. Sie war leer und die einzige Quelle des Lichts war der dekadente Palast auf dem Berg. Er verzog seinen Mund und wanderte ziellos in der Stadt herum. Alles war sauber, gut erhalten, perfekt. Enttäuscht fasste er sich an den Kopf und rammte die Sense in den Boden. Er zog sie hinter sich her, wie einen Pflug. Nur das dieser Pflug kreischende Geräusche erzeugte und Perfektion zunichte machte.
Langsam wurde die Straße heller, aber etwas anderes störte ihn. Er guckte wieder zum Palast hoch. Das Licht, das die Straße erhellte war schmutzig. Minderwertig und unrein.
´Ja ja, der Handel in der Alten Welt. ´, sinnierte Azrael und zog die Sense heraus. ´Zeit, dass ich verschwinde. ´, meinte er und verschmolz mit den Schatten.

Peris schritt die Stelle auf und ab. Beugte sich über sie, rieb sein haarloses Kinn und befühlte die Ränder. Es war eine scharfe Waffe. Sauberer Schnitt, aber die schwarzen Ränder auf dem weißen Marmor machten ihm Sorgen. Ahnungslos stand er auf und ging zum Palast. Die Kacheln würden ausgetauscht und der Vorfall vergessen werden, dachte er sich und stieg die weiten Treppen hinauf. Seine feine Roben wehten im Wind er und hielt seinen Stab stolz neben sich als er seine Aufwartung machte.
´Seid gegrüßt, Paral heißt euch willkommen. Die Stadt der Weisen und der Vollkommenheit. Hier werden alle eure Bedürfnisse befriedigt. Falls ihr Hilfe braucht, fragt nach Peris und man wird euch zu mir führen. ´, sagte er beflissen und richtete sich wieder auf. Ein alter Mann und eine Frau standen unter der Schwelle und guckten sich um.
Der alte Mann guckte sich lachend um und klopfte der Frau auf den Rücken. ´Na, Serra. Habe ich dir zuviel versprochen? ´, fragte er und stieg die Treppen hinab.
´Ihr müsst ihn entschuldigen, wenn er auf etwas fixiert ist verblasst alles um ihn herum. ´, entschuldigte sie sich mit einer Verbeugung bei Peris und eilte ihm nach. Dieser guckte ihre nach und zuckte mit seinen Schultern.
´Alles außer euch, wie es scheint. ´, meinte er auf ihre Entschuldigung und ging in den Palast hinein. Eine Säulenallee führte ihn in den Festsaal von gestern Nacht, er ging in den rechten Flügel hinein und drückte die Tore zum Herrscher auf. Der Herrscher war ein Malstrom aus Magie und Herrlichkeit. Er lebte bevor Leben entstand und lenkte von seinem goldenen Thron aus.
´Also Peris? ´, fragte die Gestalt aus reinem Licht und wandte sich ihm zu. Er musste seine Augen beschatten und kniete sich hin.
´Keine Hinweise. Nichts. ´, meinte er zerknirscht und ging wieder. Das Licht an der Decke war etwas dämmrig, Peris schob es auf seine Augen ab. Sie haben sich noch nicht vom Herrscher erholt.
Azrael betrachtete den Verräter aus einer Ecke heraus und hielt sich bedeckt. Er zog Schatten und Illusionen zusammen und verzog seinen Mund bei der mehrfach illuminierten Gestalt.
´Was hast du eigentlich vor? ´
Hm? Deine Stimme ist mir neu.
´Die Erzengel haben ihre Adeptin hergeholt. Sie ist im Dschungel gestorben. Nach dreihundert Jahren Guerillakrieg. Ihr Name ist Rel. ´
Rel, also … lange nicht mehr gesehen.
´Sie ist schüchtern. ´
Kann sein Luzifer. Oder sie hegt eine Abneigung gegen mich. Um deine Frage, Rel, zu antworten. Ich bringe dieser Welt etwas, was sorgfältig ausgemerzt wurde: Angst. Paral ist auf dem Licht aufgebaut und alles, was man damit assoziieren kann. Der Herrscher gibt das Licht und mit ihm wird gehandelt. Und hier sterben keine Lebewesen. Und das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
´Du solltest dich etwas zurückhalten. Ein neuer Spross ist im entstehen. Er ist schon bei Bewusstsein, kann aber noch nicht reden. Wenn ihr zuviel Kraft verbraucht wird er verkrüppelt. ´
Kraft, hm? Ich bin nicht so dumm und stelle mich den Herrscher. Nein, ich werde nach einem Muster vorgehen.
´Warum das? Es wäre doch besser unerkannt zu bleiben. ´
Vor was hättest du mehr Angst? Etwas was du nicht weißt, oder etwas was du weißt, dass es passieren wird?
´Bei letzterem könnt ich mich vorbereiten. ´
Na ja, ich denke schon, dass ich es schaffen werde.
´Woher die Gewissheit? ´
Es ist ziemlich leicht. Der Verstand der Mächtigen schützt sich nicht gegen triviale Dinge. Nur Extravagantes und Ungewöhnliches.
´Und eines Tages wirst auch du so gestürzt. ´
Von dir?
´Wir werden es sehen. ´

Azrael stand auf und ging ins Licht hinaus. Er streckte sich ausgiebig und seufzte. Kratzte sich am Kopf und guckte sich um.
´Hm, langweilig. ´

Elysia fuhr auf dem Schiff es Urkönigs mit. Sie fühlte sich extrem unwohl und blieb die meiste Zeit in ihrer Kabine. Auf die Drohung der Vogelfreiheit fand sie keine wirkliche Antwort. Die schwarzen Wellen begehrten zu ihr auf und sie wandte ihren Blick vom Bullauge ab. Wankend stand sie auf und ging hinaus. Frische Seeluft wehte durch den Gang und sie kletterte an Deck.
´Warum- ´, sie setzte zur Frage an, hielt es dann aber für nutzlos. Der Anblick sagte alles.
Der Urkönig stand manisch lachend an Steuerbord und hatte seinen Speer erhoben. Mitten in der Flotte war ein riesiges Untier aufgetaucht. Die Wrackteile von mehreren Schiffen flogen durch die Luft und im Wasser schwammen schwer gepanzerte Krieger.
´Kraken! Endlich lässt du dich blicken! ´, brüllte der König und Speere flogen durch die Luft.
´Warum-´, setzte sie nochmals an und wurde von Uzul unterbrochen.
´Er hat kein Opfer an Leviathan gebracht. ´, antwortete er ihr und reichte ihre eine Harpune. ´Ziel auf die Tentakeln und dann … springen wir. ´, schrie er über das Deck und titanisches Dröhnen erhob sich aus dem Wasser. Kraken erhob sich vollkommen aus den Wellen und noch mehr Schiffe wurden zerschmettert.
´Wa- ´
´Keine Zeit, spring! ´
Das Flagschiff der Flotte wurde unter dem Griff von drei Tentakeln gebrochen. Das Wrack flog durch die Luft und ein Teil der Insassen klatschte auf die glatte Haut. Der Urkönig bohrte sich ein Loch und schlüpfte wie ein Wurm hinein. Wässriges Blut schwappte ihm entgegen und er wurde mitgezogen. Sein Schwert war verloren, er tastete nach den Äxten, die er auf seinem Rücken befestigt hat. Sie lösten sich wie vorgesehen und er schlug nach allen Seiten aus. Schließlich fiel aus der Ader. Befand sich im Innenleben eines Monstrums ohne gleichen. Eine Struktur aus Blasen und Muskeln hielt den ganzen Körper aufrecht. Der Organismus pulsierte inmitten dreier riesigen Blasen und das Herz hing an der Decke. Neben ihm befand sich das, zugegeben flache aber riesige, Hirn. Es wurde von einem Käfig aus durchsichtigen Knochen umgeben.
Die zähe Blase platzte nicht unter seinem Aufprall, sie umhüllte ihn wie gierige Gallerte und raubte ihm die Restluft, die er noch hatte. Seine Äxte fraßen sich durch den Stoff und er fiel in die Blase hinein. Er schnappte hastig Luft, sie schmeckte feucht und nach Fisch, und schnitt sich so schnell aus der Blase hinaus, wie es ging. Zurückblieb etwas nierenförmiges von Größe eines Elefanten.
Seine Krieger schälten das Biest von außen, dämmriges Licht fiel herein und beleuchteten das grausige Innere. Es war ein Mahlstrom aus rosa und grau. Das vom Herz verzweigten sich Myriaden von Adern durch den Körper, transportierten das graue Blut durch den Körper. Uzul zog Elysia mit herein und warf sie nach oben. Er hielt Ausschau nach dem Urkönig und warf ein Seil herunter. Es war mit mehreren Widerhaken außen im Fleisch befestigt.
´Am Ende dieses Tages wird man euch einen neuen Namen geben! ´, brüllte er durch den Körper und wurde von einer Tentakel gepackt. Sie schleuderte ihn vom Körper weg.
Der Urkönig näherte sich dem Seil, seine Atmung warf Echos in seinem Helm, und stolperte beinahe über etwas Kühles. Er fasste es an, hunderte kleine Stränge, fast wie Sehnen, zogen sich unter der dünnen Membran durch Muskeln. Sein Brustkorb hob sich. Sein eigenes Brüllen erschallte im Monster. Die Äxte sangen ihr eigenes, dumpfes Lied als er den Nerv durchtrennte und mehrere Tentakel zuckend erlahmten.
Brennend vor Wut warf er die Äxte weg und kletterte das Seil hoch. Kraken machte ihm wirklich zu schaffen. Elysia hing an ihren Schwertern und klammerte sich krampfhaft an einer Pseudorippe fest. Er guckte kurz aus dem Spalt. Seine Flotte lag zerstört vor ihm. Zehn Fortsätze wüteten unter seinen schwimmenden Männern. Langsam färbte sich die See um sie herum rot. Seine Wut wandelte sich in kalten Hass und er wandte sich Elysia zu. Sie guckte ihn flehend an und er nickte unter dem Helm. Das riesige, zweihändige Schwert kam, fast zögernd, aus der Schlaufe heraus.
´Verhasster Vater, hoffen wir, dass deine Waffe geführt werden kann! ´, schrie er gen grauen Himmel an und ein grollen Antwortete ihm.
Er trat aus der Spalte hinaus, rammte das Schwert bis zum Heft in die glatte Haut hinein und begann zu rennen. Immer noch an der Rippe sah Elysia wie sich die tiefrote Schwertspitze durch das rosa Fleisch schnitt und ihr immer näher kam. Es riss ihr die Schulter auf und stoppte mitten in der Wunde. Es wurde herausgerissen, zerschnitt fast den Nerv. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie erbrach sich.
Das Schwert von Krieg hinterließ tiefe Schnitte. Fleischfetzen flogen umher und Blut besudelte seine Rüstung. Die matschige Masse unter seinen Füßen begann zu zittern und der kam endlich zur Schädeldecke.
´Verrecke! ´, schrie er und rammte das Schwert neben sich, sprang selber auf den Knochen hinab. Seine gepanzerten Fäuste hämmerten auf den Knochen hinab, sandten ein Feuerwerk aus Schmerz seine Arme hoch und dellten die Gelenke ein. Der Knochen gab langsam nach. Ein langer Riss zog sich durch das bleiche Gerüst und er brach ein größeres Stück heraus.
Die Welt drehte sich plötzlich um ihn herum, Saugknöpfe versuchten ihn herunterzuzerren. Ein Tentakel packte ihn um den Bauch herum und eine andere riss ihm den Helm vom Kopf, das Lederband riss bevor sein Hals nachgab.
Seine Finger fanden den Griff und er riss das Schwert wieder heraus, befreite sich und hakte auf den Knochen ein. Größere Platten lösten sich und ein manngroßer Spalt öffnete sich vor ihm. Kraken zuckte unter ihm spastisch und bäumte sich nochmals auf. Er war das Schwert von Krieg weg stürzte sich in das Hirn von Leviathans liebsten Abkömmling.
Es war erstaunlich heiß. Die Hitze schmorte ihn förmlich in der Rüstung und die Luft dehnte sich schlagartig in seinen Lungen aus. Seine gemarterten klauten um ihn herum und er drang immer tiefer in das Hirn ein. Plötzlich griff er ins Freie und schlug Elysias Kopf gegen eine Rippe. Sie ließ das Schwert los und seine zweite Hand ertastete es, zog es herein. Hunderte Adern platzten auf, füllten jede Ritze seiner Rüstung auf und er ertrank fast im Blut. Er fiel aus der Wunde heraus, wurde von den Rippen aufgefangen.
Das Biest rührte sich nicht mehr. Endlich. Er lauschte, nur sein dröhnender Puls und das hektische Atmen von Elysia … und ein Zischen. Die Blasen fielen in sich zusammen, der Leichnam sank.
´Oh scheiße! ´, zischte er und griff sich die Kriegerin. Er wählte den Weg durch das Gehirn. Die glitschigen Wände boten kaum Halt und er trat vor Entrüstung aus, rammte seine Füße ins tote Gewebe und hievte sich und Eylsia hinaus.
Er befand sich schon knietief im Wasser als er das Schwert wieder auf seinen Rücken befestige und sie wie einen Lappen unter dem Arm trug. Träge sprang er über Holzteile bis er zu einem besonders großen kam und dort kerzengerade stand. Stolz blickte er über das Schlachtfeld. Seine Armee lag auf dem Seeboden, seine Schiffe waren zerschmettert und die Wellen, die der Kampf ausgesandt hat, würden bestimmt noch mehr Tote fordern.
Mit einer Grimasse spuckte er ins Wasser. ´Wer hat gewonnen, Leviathan? Ich, eh? ´
Ferne Rufe machten ihn auf ein Schiff mit goldenen Segeln aufmerksam.
´Der Retter der Welt. Was für eine Enttäuschung. ´
´Das sagst du… ´, keuchte Elysia unter seinem Arm.
Der Urkönig hob eine Augenbraue. ´Oh, du bist aufgewacht … na dann. ´, meinte er und ließ sie fallen. Das zersplitterte Stück eines Decks erzitterte und sie hustete Blut.
´Meine Rippen … ´
Der Urkönig lachte. ´Nichts, was unser Retter nicht heilen kann. ´
´Warum hasst du ihn so? ´, fragte sie und drehte sich auf den Rücken. Das Schiff kam langsam in ihre Richtung.
´Weil du ihm alles beibringen wirst, was ich dir beigebracht habe. ´
´Ist das nicht gut? ´
´Er wird es nicht gut genug anwenden. ´, antwortete er und stupste sie mit seinem Fuß an. ´Steh auf und begegne ihm gefälligst mit Würde. ´, zischte er leise und zog sie hoch. Es kam noch mehr Blut aus ihrem Mund.
´Hm … deine Lunge scheint verletzt zu sein. ´, meint er gleichgültig und wartete wie eine Statue auf das Schiff.
´Du wirst noch zu einer Salzstatue, wenn du so stehen bleibst! ´, rief man ihm entgegen, als das Schiff Backbord an ihnen vorbeisegelte.
´Wenigsten werde ich irgendwann mal hart! ´, rief er zurück und kletterte die Strickleite hoch. ´Jetzt darfst du auf sie aufpassen. ´, meinte er stellte Elysia vor Canis hin.
´Ich denke nicht, dass du die anderen kennen lernen willst? ´, wurde er vom jungen Mann gefragt.
´Hat keinen Wert. ´, verabschiedete er sich von der Gruppe und öffnete ein Portal. ´Es wurde eh Zeit, dass ich verschwinde. ´, meinte er und trat auf eine kleine Insel. Nicht, dass, was man sich vorstellen kann, aber trotzdem nett.

Garis verrieb Staub zwischen seinen Finger und warf ihn wieder zurück.
´Vorwärts. Zwei Stunden maximal. ´, meinte er zur kleinen Gruppe hinter ihm und schlich vorwärts.
´Erinnere mich daran, dass du dich meiner Ehrengarde anschließen musst. ´, meinte die Matriarchin und folgte ihm leichtfüßig.
´Shshshshh! ´, zischte er panisch und guckte um die Ecke. Die Akolythen haben sie wohl nicht bemerkt. ´Ihr müsst bitte leise sein! ´, flüsterte er hastig weiter und winkte Nyda herunter. Sie schwebte zu ihnen und nickte. Derillus war in Position.
´Wie lief noch mal der Plan? ´, fragte die größere Succubi. Der ehemalige Sergeant seufzte und zuckte zurück als sich einer der Akolythen umdrehte.
´Also gut. Wir zerstören den Tempel, zerren den Gott heraus und treten ihm Verstand ein? ´
´Sehr gut. Und wie heißt er? ´
´Er ist neu. Hundert Jahre maximal. Er hält sich vor den Gott des Todes. ´, antwortete Garis und spähte um die Ecke. ´Sein Name ist unwichtig. ´
´Genau. ´, antwortete die Herrscherin und streichelte der kleinen Succubi übers Haar. ´Du hast eine Frage? Stell sie am besten laut. Militärs mögen es nicht, wenn man etwas verschweigt. ´
Nyda räusperte sich ein wenig. ´Warum kümmert sich der Tod nicht selber darum? ´
Beide zuckten mit ihren Schultern. ´Er hat besseres zu tun. ´
´Keine Zeit. ´
´Keine Lust. ´
´Er weiß nicht, dass ihn jemand an die Leine nehmen will. ´
´Und warum wollen wir das verhindern? ´, fragte sie weiter.
Diesmal war es Derillus der antwortete. Seine Worte im inneren der Köpfe ließ sie fast vibrieren. ´Weil jetzt keine neuen Mitspieler erlaubt sind. Warum? Weil man keine weiteren Unschuldigen dulden will. Warum? Weil diese Welt dem Tod gehört. Und wie das? Weil er es kann und der Himmel es nicht akzeptieren will. Und warum will er das nicht? Das soll mal die Sorge von anderen sein. ´
Nyda schreckte zurück.
´Du hast ihn gehört. ´, meinte die Matriachin dazu und Garis setzte sich in Bewegung. Er hatte immer noch das alte, schartige Schwert mit sich. Seine Nackten Füße erzeugten einen patschenden Laut auf dem Marmorboden während er sich von hinten den Geistigen näherte. Der erste fiel lautlos, wurde vom Schwert geköpfte und kippte nach vorne. Garis befand sich auf seinen Schulterblättern und griff unter die Kapuze des anderen. Der Hals gab langsam nach und der Nacken knackte.
´Derillus, wenn ich bitten darf? ´
Das Dach der Kirche brach ein. Ein dunkelroter Dämon mit schwarzen Schwingen kam herunter und schwang sein grausiges Schwert herum.
´Ein Anblick, der mich immer wieder aufheitert. ´, meinte Garis und setzte sich auf den Boden, guckte der Zerstörung zu. Die beiden Succubi näherten sich von hinten und blieben links und rechts von ihm stehen. Derillus stapfte auf den Altar zu und hob einen Akolythen mit einem Speer von den Füßen. Sein Arm spannte sich, die Knochen brachen und eine Fontäne aus Blut und Organen ergoss sich in der Kirche.
´Wollt ihr denn nichts sagen? ´, fragte Nyda zögernd als Derillus den Alter niedertrampelte und mehre Akolythen mit dem Schwert zerriss. Das schwarze Schwert zog einen feinen Nebel hinter sich her und grub sich in die Grundmauern.
Ein Kopf landete vor ihnen und die Fenster zersprangen. ´Nicht nötig. Derillus sagt doch alles. ´, meinte die Matriachin und klatschte in ihre Hände. ´Er flieht gerade! Norden! ´
Der riesige Dämon schnaubte während er nickte und seine Schwingen spannte.
´Folgen wir ihm, oder? ´, fragte die Matriarchin glucksend und erhob sich in die Lüfte. Nyda griff ihn wieder an den Schultern und zog ihn mit hoch. Er verzog sein Gesicht als die Klauen sich wieder in die Narben gruben und in den Sehnen halt fanden.
´Na ja, kann man wohl nichts daran ändern. ´, meinte er während die Landschaft unter ihm dahin zog.
´Hm? ´
´Ich finde langsam gefallen an Gras. ´, log er und guckte nach vorne. Derillus fiel wie ein Falke vom Himmel und zermalmte den Gott unter seinen Füßen. Sein Schwert fuhr mehrmals herab und verspritzte Blut auf dem Gras. Aus der Ferne konnte er sehen wie Körperteile durch die Luft flogen und die Succubi erregt über ihm herumflatterte.
´Ist sie immer so? Ich habe sie mir anders vorgestellt. ´, flüsterte die kleine Succubi Garis ins Ohr. Er erschrak und sie schwangen in der Luft herum.
´Frag bitte laut und nicht so nah an meinem Ohr. ´, bat er sie und trat auf das Gras. ´Na ja … meistens ist sie zurückgezogen und ernst. Es scheint so als ob Krieg sie aufblühen lässt. ´, meinte er und näherte sich der roten Grasnarbe. Derillus stand schnaufend darüber und trat auf einen Haufen schwarzen Matsch ein.
´Warum. Stirbst. Du. Nicht? ´, fragte erstaunt und ließ sein Schwert herunterfahren. Es durchstach den Haufen und eine menschliche Form ließ sich ausmachen. Der Gott lachte spottend und spuckte in die Richtung des Dämons.
´Ich bin ein Gott! Ich kann nur von Meinesgleichen getötet werden! ´, schrie er und Derillus drehte das Schwert im Boden. Blutfontänen spritzten wiederholt durch die Luft und liefen an seinem Körper herunter. Er zischte wegwerfend. Die Matriarchin setzte sich auf seine rechte Schulter und guckte niedergeschlagen drein.
´Na ja … dann müssen wir wohl zu drastischeren Maßnahmen greifen. ´, meinte sie und zog eine Phiole aus dem Nichts. Eine dunkelrote Flüssigkeit schwappte darin herum und sie schüttelte bis sich Blasen gebildet haben. ´Nur Deinesgleichen? Ich glaube der hier dürfte es schaffen. ´ Sie trank die Flüssigkeit und spuckte einen Nebel aus dunkelgrünem Gas aus. ´Es schmeckt ja jedes Mal ekelhafter … ´
´Natürlich meine Liebe. Wenn ihr es zu lange aufbewahrt ist es nicht mehr frisch. ´, meinte die in rot gehüllte Gestalt. ´Oh, ihr habt einen neuen Leibwächter. Ich bin der Gott der Pestilenz, Krankheit, Seuche. Allgemein auch als Yersin bekannt. ´, verbeugte er sich vor den Dämonen. ´Na, was haben wir denn hier? Ein Gott. Hundertsechzehn … sag mal, wie hast du es den Geschafft die Aufmerksamkeit der Hölle zu erregen. Die Matriachin und ein Teil ihrer Ehrengarde. Antworte nicht. Ich kann es mir denken. Hm … euer Körper scheint noch ziemlich Gesund zu sein. Das wollen wir doch gleich ändern. Hey, meine Kleinen, aufwachen. Es gibt arbeit. Sieht ihr den da? Ja? Gut. ´, eine Wolke aus schwarzen Fliegen bedeckten augenblicklich den Leib und Yersin öffnete ein Portal. ´Wollt ihr Berichte? ´, fragte er an die Matriarchin gewandt.
´Er soll nur sterben. ´
´Das könnte etwas länger dauern. Ich führe gerade einige Experimente durch und er eignet sich hervorragend als Versuchskaninchen. ´, meinte er darauf und warf den Körper durch. Er zuckte krampfhaft und versuchte möglichst nicht auf den Fliegen zu kauen, die sich in seinem Mund niedergelassen hatten. ´Aber er wird sterben. Das ist klar. ´
Die größere Succubi nickte und Derillus zog verwundert sein Schwert aus dem Boden heraus. Götter.
´Na dann. Damit ist meine Schuld wohl abgetragen. Fühlt euch trotzdem eingeladen mich einmal zu besuchen. ´, er verbeugte sich und trat durch das Portal, dass dann feucht zuschnappte.
´Also mein Lieber. Ich werde dich erstmal aufschneiden, dann wirst du geheilt, wenn alles aufgeschrieben wurde. Dann darfst du dich eine Zeit lang ausruhen. Ah, Venus! Richte schon mal den Saal her! ´
´Mein Name is- ´
´Na na na na! Seit ich dir Freiheiten gegeben habe bist du undankbar geworden. Hat es dir vielleicht gefallen infiziert zu werden? Das können wir wieder herrichten … ah ja. Das ist Venus. Meine Gehilfin. Sie kann sich von allem heilen, auch andere. Du wirst ihren Anblick zu ehren lernen. Wenn du es nicht tust, na ja, sie ist etwas … ´
´Sag nichts Falsches! ´
´Siehst du? Undankbares Kind! Wer hat sie vor dem größten Perversen der Existenz gerettet? Ich! Es war keine große Sache höchstens eine Unannehmlichkeit … sie war ziemlich nützlich bis sie ihren Mund aufgekriegt hat. Stell es dir vor: So eine Schönheit und schüchtern! Was für eine Verschwendung! Wer bin ich, dass ich Wünsche abschlage? Natürlich habe ich sie aus dem Käfig gelassen und nach anderen Versuchsobjekten gesucht. Natürlich habe ich ihr Kleidung gegeben. Natürlich habe ich meine Behausung gesäubert. Und natürlich habe ich es bereut.
Du bist ja ein ganz schwerer. Keine Angst vor den Lederriemen. Die sollen dich davor schützen, dass du dich zu bewegst und überflüssige Schnitte erleidest. Schreiber bereit? Gut! Lasst uns anfangen!
Das Versuchsobjekt ich einhundertsechzehn Jahre. Blutgruppe, unwichtig. Göttliches Wesen. Ätherische Haut. Die Knochen darunter … undurchschnittlich weich. Schmerzempfinden. Überdurchschnitt hoch. Schwarzes Blut. Ich entferne die Organe und lege sie in eine Nährlösung ein. Venus erhält ihm an Leben. Eine Lunge. Zwei Herzen. Kein Magendarmtrakt. Mehrere Drüsen, deren Nutzen ich noch nicht weiß. Sehr hoher Blutverlust. Venus, sammle das Blut auf. Oh scheiße! Den letzten Satz streichen. Es haben sich hunderte Spinnen in den Drüsen gebildet. Sie sind herausgekrabbelt und … fressen den Leib auf. Dann müssen wir auch drastisch werden. Hey, seid ihr noch wach? Gut, seht ihr diese Viecher da unten. Fresst sie auf, aber lasst einige für die Untersuchung zurück. Wie ich Spinnen hasse… Keine Nieren. Die Prostata ist verkümmert. Die Milz ist abgestorben und das Innenleben sieht an sich sehr krank aus. Dokumentation beenden. ´, er zog seine besudelten Hände aus dem Leib und nickte Venus zu. Sie machte sich daran die Organe wieder hineinzulegen und anzunähen. Das Blut tropfte wie Öl von seinen Fingern während er nach etwas suchte, woran er sie abwischen konnte. Er fluchte zischend und rieb sie an seiner Robe trocken.
´Diese Flecken krieg ich niemals raus! ´
´Dann töte einen Drachen! Das dürfte doch machbar zu sein! ´, schnappte er zurück und ging durch die schmutzigeren Gänge seines Pavillons.
Einhundertsechzehn und schon ein Anwärter auf solch eine Macht. Was ist nur mit der Welt da draußen los? Wie lange bin ich schon hier drin? Hm … drei, acht, fünfzehn … zu lange. Ich brauche draußen Augen. Wo ist schon wieder?
´Antrax, du undankbarer Klotz! Wo bist du? ´, schrie er außer sich und strich über die Wand.
Jetzt müssen wir also richtig beschissen werden. Ich muss die Pest vorantreiben … das Blut wird mir bedeutend helfen.
Die Ziegel verschoben sich quietschend und gaben den Blick auf eine geradete Gestalt frei. Ihre blasse Haut war mit krankhaft grüngelben Pilzen bewachsen und die Luft war dick von Pollen. Der verunstaltete Körper wurde von mehreren, schwebenden Wesen umsorgt. Bei jedem hing eines oder mehrere Rückgräte vom knochigen Brustkorb runter. Riesige, prankenartige Arme hingen an den Seiten herab und betupften die Haut mit Wasser und Essig. Zehn riesige Sensen aus Knochen und Haut lagen im Raum verteilt und wurden von Flechten verborgen.
´Weckt den Vierten auf. Der zweite ist im Entstehen und ich brauche wieder meinen Kriegsherrn dort draußen. ´, befahl er seinen eigens erschaffenen Dämonen und klatschte in seine Hände. ´Macht sein Pferd bereit und gebt ihn einen Mantel, Sense und bitte, bitte, diesmal soll er nicht wieder als sabbernder Haufen Elend enden. ´
Die Dämonen erschauderten, ihr Meister war wütend. Das kam sehr selten vor. ´Es wird getan, Herr. ´, grollte der mit dem schlichtesten Helm und brach das Rad in der Luft. Die Speichen pfiffen durch den Raum und der Körper fiel auf den Boden.
Schwere Schritte hallten durch den Gang und der Herold stand vor dem Raum. ´Ihr habt gerufen. ´
´Keine Zeit zum Trauern, keine Zeit zum Weinen. ´
´Nur Zeit für eines. Nur Zeit für den Tod. ´, schloss der Herold ihre Vereinbarung und hielt seine Hände nach vorne.
´Geh nach draußen. Schließ dich unserem Freund an und sei meine Augen. Ich werde hier noch gebraucht. ´, wies er die riesige Gestalt an und drehte sich wieder um.

Der Urkönig betrat das kleine Kloster und erschrak beim Klang von Kinderlachen. Es kam aus dem Obergeschoss und zeugte von ehrlicher Freude. Seiner Gestalt leugnend ging er zitternd die Treppe hinauf und stand dann vor der Tür. Seine Hände öffneten und schlossen sich krampfhaft während er langsam den Knauf umdrehte. Das Schloss öffnete sich, aber er drückte die Tür nicht auf.
Was ist mit dir los? Es nur Freude, nur Freude. Warum hast du Angst davor? Warum hast du überhaupt Angst.
´Also wirklich … wenn du mit mir sprechen willst, dann drück endlich die Tür auf. Dort drinn ist es gemütlicher. ´, meinte plötzlich jemand hinter ihm. Sein Ellbogen zielte reflexartig auf die Stimme und schnitt durch Luft. ´Zum Glück hab ich auch gute Reflexe. ´, meinte Azrael drückte die auf. Vil sprang ihm entgegen und umarmte ihn in der Luft. Der Urkönig stand staunend vor dem Raum und trat langsam in das Licht ein. Die Umrisse flackerten plötzlich und er musste blinzeln. Sie befanden sich einem schmutzigen, voll gestopften Raum, in dem Staub die Luft schwängerte. Er blinzelte wieder. Wieder der sonnendurchflutete Raum.
´Denk nicht zu sehr über den Raum nach. ´, schlug ihm der Avatar vor und setzte das Mädchen auf dem Bett ab. ´Was kann der Urkönig nur von mir wollen? ´
´Jeder muss über die Runden seine Runden kommen. ´, antwortete der Nomade und trat auf die Terrasse hinaus. ´Wie kommt es eigentlich, dass du so eine Bleibe hast? ´
´Die Vorstellungskraft meiner Schwester. Na ja, ich könnte grad etwas Hilfe in Paral gebrauchen. Dem Herrscher muss etwas näher gebracht werden. ´, meinte er nach einem Schulterzucken.
´Das wäre? ´
´Angst. Wenn ich ihn töten würde könnte es hässlich werden … na ja. ´
´Hmpf. Hört sich verrückt genug an. Gehen wir. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern und führte den Krieger auf den Strand hinaus. ´Ein paar Anweisungen: keine Unschuldigen, erst töten, wenn man uns töten will und … versuche möglichst viel Kollateralschaden an den Gebäuden anzurichten. ´
´Wozu? ´
´Damit es dort nicht so langweilig aussieht. ´
Er öffnete ein goldenes Portal und zeigte darauf. ´Siehst du, was ich meine? ´


:kiss:
:hy:
Danke fürs lesen und ... :ugly:
lg
faxi

Edit: Mehehehe, 14 hits sollte schon was heißen ... :lol: :ugly:
Edit2: Hm ... immer noch kein Feedback, dafür noch mehr Hits.
 
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Du hast dir auch Zeit gelassen mit liefern :p

Erst Mal: Hör auf den Betaleser zu überspringen, das is nicht gut

Serra taucht also wieder auf, fehlt nur noch Magierin 2 die sich damals der Hölle angeschlossen hat. Dann können sie sich die Feuerbälle um die Ohren hauen :ugly:

Und Peris hat ein extra Paar Arme gekriegt :eek:

Die Szene mit dem Kraken ... du hast Clash of the Titans geguckt, oder ^^


Ansonsten hab ich eigentlich nix zu meckern
 
Bietest du dich als Beta an?
Wenn nicht ... gib mir troztdem ne Verbesserung :ugly: Edit: nach längerem Magenknurren und nachdenken werde ich wohl wieder Venom einschalten. :hy:
Hm .. den neuen hab ich net gesehen, ich hab mir mal vor ner Dekade rum den alten angeguckt.

Sonst: Hui, neue Siggi du hast :lol: :clown:

lg
faxi
 
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Heyho!:hy:
Vielleicht gibt es kein Feedback mehr, weil es immer das Selbe ist:
Das Update ist super, noch dazu sehr groß, damit man auch einigen Stoff zum lesen hat, die Geschichte ist wie immer genial und der Schreibstil unverkennbar ;)
Wie man sieht hat es mir wieder gefallen, das einzige was ich jetzt noch zu sagen hab ist: Weiter so und hoffe auf baldiges Update

mfg Julaeh

Edit: hey! jetzt bin ich Schamane ;)
 
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Danke :kiss:

"Unverkennbarer Schreibstil" hrhr, mein Kopf ist grad gewachsen :ugly:
Um... Updatemäßig ... Half Life 2, Headcrabs, Vortighaunts, Combines stehlen mir grad all meine Zeit; aber ich bin bei ca 2 Seiten ... :ugly:


lg
faxi

Edit: Kleenes Update: 6 1/5 Seiten.
 
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Also gut. Ich hab das Kap mehrmals durchgelesen, Fehler ausgemerzt und hoffe jetzt, dass man es ohne Augenkrebsgefahr lesen kann.

:hy: :kiss: allen.

viel Freude damit

Kapitel 2

Die Knochen um ihn herum brachen wie Zweige während er sich aufrichtete. Die Flügel auf seinem Rücken knackten und bewegten sich hölzern. Die Kuppel über ihm war in einem dunkelroten Ton angemalt, die Wände mit Samtvorhängen der gleichen Farbe behangen. Eine Flügeltür wurde geöffnet und er wandte sich langsam dem Geräusch zu. Der dämmrige Raum wurde nur von dem Lichtkegel erhellt.
´Wer ist das? ´, fragte er und war schockiert über seine eigene Stimme. Es kam ein dissonantes Krächzen heraus, als ob in seinen Lungen ein Chor aus Leidenden und Sterbenden sang.
Die stummen Krieger legten einen Körper auf den Boden und machten Platz für jemand anders. Ein schlichtes, weißes Leinengewand an dessen Hüfte zwei hohle Kugeln mit Weihrauch hingen. Der weiße Rauch sickerte aus den eckigen Öffnungen und verteilte sich in der Luft.
´Das, ´, fing die Frau an und trat über die Leiche. ´Ist oder war Samiel. Er wurde von einem gewissen Azrail getötet. ´
´Azrail? Der Todesengel mit dem ich gedient habe? ´, fragte er mit der gleichen Stimme und zuckte zusammen. Sie war jetzt lauter, aber nicht besser geworden.
´Nein, nicht jener Azrail, jener ist auch tot. Dieser Azrail war einst ein Mensch, der jetzt ein höheres Wesen geworden ist. ´
´Mensch? Der Fehler Inarius’? ´, er hasste seine Stimme.
´Ja. Ich habe einen Verdacht, wen er abgelöst hat. ´, meinte die Heilige und umkreiste ihn, richtete mehrere Knochen zurecht. Seine Flügel waren vollkommen sekelettiert.
´Wer? ´, fragte er und versuchte aufzustehen. Seine Beine gaben nach und er fiel auf seine Knie. Wiederholt knackten Knochen und Staub stieg auf.
´Er wurde zum Tod. ´
´Wie kann das sein? ´
´Man hat ihn zu sehr manipuliert, kontrolliert, herumgeschubst. ´, meinte sie darauf und stellte sich wieder vor ihm hin. ´Man hat ihm zuviel genommen, zuviel zugemutet, zuviel aufgetragen. Dann ist er außer Kontrolle geraten. ´
´Mit wessen Hilfe? Wer hat Schuld daran? ´
… das es so einfach geht, habe ich nicht gedacht. Selbst hier kann man sie noch so leicht manipulieren. ´Die Hölle, der Alte Feind. ´
´Also gut. ´, seine Hände klatschten auf seine Oberschenkel und er stand auf. Wankte kurz auf der Stelle, ging an Serenata vorbei und legte Samiel zwischen die Knochen. ´Die Schweigende Garde meldet sich zum Dienst. ´, flüsterte er und stellte sich vor Serenata hin.
´Der Name ist Vil`Aeris. ´
´Vil`Aeris. ´, sprach er nach und ging in das Licht hinaus. Hinter ihm folgten die Krieger. Sie hatten graue Rüstungen an und keine Flügel. Ihre Münder und Augen waren zugenäht, entstellten ihre Gesichter.
´Bringt mir Faden und eine Nadel. ´, befahl er und seine Männer verstreuten sich.

Yersin grinste unter seiner Kapuze und hielt das Glasgefäß ins dämmrige Licht. Venus stand neben ihm und guckte immer wieder besorgt zu den Dämonen, die mit Sensen um dem Vierten herum still im Raum standen. Der Vierte hielt sein Pferd an den Zügeln, das so aussah als ob man es ausgegraben hätte. Die Haut war bleich, wie das Gewand seines Reiters und obwohl sie nichts von Pferden verstand sah es todkrank aus. Braune Pocken und Blutergüssen zeichneten unter Haut ab und es schien zu husten. Die Geschenke eines Gottes waren abartig, beschloss sie.
´Sehr gut, der Prototyp ist fertig. ´, sagte er und drehte sich zur Gruppe. ´Nehmt das mit euch, sammelt alle Krankheiten ein, die ihr auf dem Weg antreffen werdet und bringt es mir zurück. ´
Die Dämonen nickten und der Vierte schwang sich auf die Stute. Er nahm die Phiole entgegen und trabte langsam davon. Seine Garde folgte ihm lautlos und sie verschwanden durch ein dunkelgrünes Portal.
´Wohin werden sie gehen? ´
´Nicht dahin, wo der Tod ist. Dort wird es keine Krankheiten geben. Eher dorthin, wo alles mehr oder weniger noch im Gleichgewicht ist. ´, meinte der Gott darauf und schlurfte davon. ´Bring mir die andere Phiole des Prototyps mit, wir müssen weitertesten. ´
Seine Gehilfin erschauderte und ging in die entgegengesetzte Richtung. Der Gott des Todes war immer noch am Leben, worauf Venus ein wenig stolz war. Yersin hat ihn alles Mögliche angetan, und war immer noch nicht zufrieden mit den Ergebnissen. Seufzend nahm sie das Reagenzglas aus dem Halter und begab sich wieder zum Versuchsraum. Dort saß der Gott an seinem Schreibtisch und raufte sich die Haare. Sie sah es nur kurz, weil sie hereinkam, er hatte dunkelgraue, weißscheckige, drahtige Haare, die er in einem kleinen Zopf zusammengebunden hat. Beim Klang ihrer Füße zog er die Kapuze wieder hoch und stand auf.
´Ich habe eine Idee. ´, sagte er und nahm die Phiole entgegen. ´Die Pest, die ich an dir getestet habe, war ultradestruktiv und sich schnell ausbreitend. Wir sprechen jetzt aber von Göttern. Davon abgesehen ist die Pest ein Bakterium. ´
´Ist das irgendwie … ? ´
´Es ist wichtig, ja. Bakterien leben an sich selber, Viren sind keine Lebewesen. Sie brauchen einen Wirt. Pest käme also nicht mehr in Frage. ´
´Warum? ´
´Götter fallen nicht so einfach gegen Lebewesen. Ich brauche eine … ´, eine lange Stille senkte sich auf den Raum hinab. ´Götter haben Blut, oder? ´
´Ja? ´
´Sehr gut. Ich habe eine Idee. Du bleibst hier, wenn du mir auch nur versuchst zu folgen, stirbst du. ´
Sie zuckte sichtlich zurück. Schweigend blieb sie auf der Stelle stehen und wartete bis ihr früherer Peiniger zurückkehrte. Der Raum war recht sauber, abgesehen von den rostigen Käfigen an der Decke und dem Holztisch in der Mitte. Schlurfende Schritte bestätigten seine Ankunft, er kam mit einem großen, verschlossenen Glas zurück. ´Das Ding dürfte fast perfekt sein. Aerogene Verbreitung, hämorrhagisches Fieber, Virus. ´, kicherte er und stellte das Glas auf seinen Schreibtisch. ´Uns dürfte das nichts anhaben … ´
Venus ging davon, Yersin schien wieder in seinem Element zu sein, er brauchte ihre Hilfe nicht. Eigentlich Schade.

Canis wandte sich vom Portal ab und guckte die Runde. Elysia saß auf dem Boden, atmete mehr Blut als Luft. Lysses seufzte und beugte sich zu ihr runter.
´Leg dich auf den Rücken, breite die Arme aus und sag nichts. ´, sagte er und zupfte an den Bandagen um seine Hände herum. Er löste sie langsam und brachte rohes Fleisch und Münder wie bei einem Blutegel zum Vorschein.
´Keine Angst. Du wirst geheilt werden. ´, meinte er auf ihre erschrockenen Blicke und griff überraschend in ihren Mund. Seine Finger entkamen gerade noch ihren Zähnen und zogen einen Schwall Blut mit sich. Der kopfgroße Tropfen hing wabbernd in der Luft; noch mehr Blut kam heraus.
Der Krieger zuckte mit seinen Schultern und fragte sich, warum er den jungen Blutflüsterer eigentlich mitgenommen hatte. ´Kommst du klar, Lysses? ´
´Ja, ja. ´, antwortete er gepresst und zeichnete ihre Lungen nach. Sein dunkelbraunes Gesicht war durch Anstrengung verzerrt und Schweißerlen rollten an seinen Wangen herunter.
Der Retter nickte zögernd und guckte in die Runde. ´Habt ihr das auch gerochen? ´, fragte er und zeigte auf die Stelle, wo das Portal das Urkönigs war.
´Es roch nach Tod. ´, spuckte der alte Mann aus und seine Feder kratzte weiter über das Pergament. ´Und Blut. ´, schloss er an und schielte zu Elysia hinüber, die jetzt nun etwas mehr Farbe hatte.
´Was war eigentlich der helle Schein gestern Nacht? ´, fragte der Blutflüsterer und schloss Elysias Augen. ´Sie muss sich ausruhen. ´, meinte er auf die Blicke der anderen. ´War jemand bei dir? ´
Die Kugel wabberte weiter wie eine Qualle in der Luft und warf groteske Spiegelbilder von Canis Gesicht. Feine Ströme aus Blut wanden sich wieder in Elysias Körper während Lysses daneben saß und ständig seine Finger bewegte. Die Münder an seinen Unterarmen schlossen und öffneten sich ständig, zerrten an den Muskeln und rissen das feine Narbengewebe auf.
´Es war ein Engel, oder? Die Stimme, die ich gehört habe war wie ein Chor aus Männern. Also männlich, was wollte er? ´
Ihr Anführer fasste sich an den Kopf und guckte hilfesuchend die anderen an. Belau, der Magier, der so aussah als ob er einen Mann in der Luft zerreißen konnte, guckte ihn interessiert an und schüttelte den Kopf.
´Mich hat’s aufgeweckt. ´
´Mich auch. ´, fügte die narbige Jägerin hinzu und hörte mit ihren Beschäftigungen auf. Das Schiff schaukelte, dank Magie, kaum, trotzdem musste er sich an der Rehling festhalten.
´Ziele, Namen, um die Welt zu retten. ´
Belau zischte, was als Lachen durchgehen konnte, und stand auf. ´Endlich, ´, seufzte er und knackte mit seinen Knöcheln. ´sag an! ´
´Derillus, der Leibwächter der Herrscherin der Hölle und diese. Die Vier Reiter der Apokalypse und den Tod persönlich. ´
Lysses zuckte zusammen und fing sich gerade noch. Die wabbernde Kugel stoppte in Myriaden von Tröpfchen über Elysia Körper und fügte sich wieder zusammen. ´Wir sollen also dem Tod entgehen? ´
Belau hielt sieben Finger hoch. ´Der Tod ist das finale Ziel. Alle anderen sind nur Vorbereitung. Derillus und die Herrscherin, die Herrscherin fällt erst, wenn Derillus fällt. Die Vier Reiter, jeder kann sie benutzen; der Tod, was fürchtet ein Individuum mehr? ´, er tippte an seinen Kopf. ´Wir werden benutzt. Eigentlich sind wir weniger als Kanonfutter. ´
Canis zuckte erschrocken zurück. ´Wie, woher, was sagst du da? ´
´Ganz einfach. Die Hälfte meines Lebens sah so aus, dass ich einer Bibliothek hockte, der Bibliothekarin, die nie zu altern schein, nachguckte und mir Wissen aneignete. Derillus ist ein Abkömmling von Vassago, dem beschissensten Typ, von dem ich jemals gehört habe. Ehrlich gesagt passt die Beschreibung dieses Kerls zum Bibliothekar. Die Herrscherin … wenn wir uns ihr auch nur hundert Meter nähern können ohne zu sterben, haben wir schon Großes erreicht. Die Vier Reiter. Jeder ist irgendwo anders verstreut. Der Erste, Paral, die Stadt, wo alles zusammenläuft. Der Zweite, geboren aus Blut, Leiden und Schmerz. Er wird in einer kataklysmischen Schlacht entstehen. Der Dritte, Tod und Hunger in seinem Kielwasser. Der Vierte, alles wird verfallen. ´, Belau atmete durch. ´Wir werden benutzt, um zu sehen, wie stark die Feinde sind und wo sie sind. ´, der Magier klatschte in seine Hände und zog sie langsam auseinander. Er erschuf ein Bild eines Engels aus Flammen und erweiterte es. ´Wir sind gar nichts gegen sie. ´, meinte er und zeigte auf den Torso. ´Keine Organe. Reine Macht. Sie steuern sich durch ihre eigene Willenkraft. ´, er fasste sich an seinen Kopf und ließ das Bild verschwinden. ´Canis, sag mir eine Sache. Warum sollen wir dir noch weiterhelfen? ´
Die Jägerin seufze und kratzte sich an der Narbe, die quer über ihre Lippen verlief. ´Belau, ich denke Canis hat das auch gemerkt. Alle wissen es. Für die sind wir Menschen nichts weiter als Vieh, das zur Schlachtbank geführt wird. ´
´Danke Pia. ´, meinte der Angesprochene dazu und kratzte sich am Kopf. Der Rest tauschte einen Blick. Er hat doch nicht gewusst. Die Jägerin zuckte mit ihren Schultern und untersuchte weiter die Befiederung ihrer Pfeile.
Der Blutflüsterer stand auf und bandagierte wieder seine Unterarme. ´Fertig. Sie muss einen Tag lang schlafen. Keiner weckt sie auf. ´, wies er sie alle an und Belau trug sie nach unten. ´Unser erstes Ziel ist also Derillus … ´, meinte er und befestige die Stoffstreifen mit Klammern. ´Oh, da ist er ja … ´

´Wohin fliegen wir eigentlich? ´, fragte Garis, der sich an Nydas rechten Knöchel festhielt. Sie befanden sich so zwar in einer Schräglage, aber sie konnten besser agieren.
Derillus guckte zur Antwort die Matriarchin an.
´Wir suchen nach dem Schiff. ´, antwortete sie zusammenhangslos und flog weiter.
´Das heißt? ´, hackte Garis weiter und ließ sich von der kleineren Succubi neben die Matriarchin fliegen. ´Was für ein Schiff? ´
Sie mahlte mit ihrem Kiefer und seufzte dann. ´Satan hängt im Süden fest. Er tut alles, was er kann, um Vassago aus der Bibliothek zu holen und muss sich gegen drei Bastionen des Himmels behaupten. Da die Erste so gut wie ausgelöscht ist müssen wir unabhängig voneinander agieren.
Es gibt viele Ziele, die man noch auslöschen muss. ´

Die Matriarchin lag auf dem Rücken ihres Leibwächters und döste, als plötzlich überall um sie herum Magie aufflackerte. Fiszzt!.
Nyda ließ Garis fallen und fing die Matriarchin auf, die sich noch in einen Schockzustand befand. Derillus fiel wie ein Stein vom Himmel und versuchte sich zu orientieren während er hektisch mit seinem Schwert durch die Luft schnitt.
Der ehemalige Sergeant schlug fluchend um sich und lenkte seinen Fall so, dass er direkt auf das Schiff zielte. Ein Segel zu treffen war schwer, vor allem wenn man keine Oberfläche für den Wind bieten konnte. Das Segel an der Stelle zu treffen, wo am schwersten getötet werden konnte eigentlich unmöglich. Sein Schwert rutschte an der Oberfläche des Stoffes ab und er knallte mit dem Rücken aufs Deck. Wütend zischend rollte er sich nach rechts, um den Schwert zu entkommen, das ihn aufspießen wollte. Er kam schnell wieder hoch und parierte einen hoch angesetzten Schlag. Sein linkes Bein zuckte nach vorne und trat gegen den rechten Oberschenkel, er gab zwar nicht nach, aber der Mann mit der aufwendigen Rüstung zuckte sichtlich zurück.
Garis setzte nach, krallte sich mit seinen Zehen an einem Knieschützer fest und zog sich nach oben. Sein Schwert zuckte in der rechten gleichzeitig zum Hals hinab. Etwas traf ihn von der Seite; das Erste, was er wahrnahm war der schwere Geruch von gegrilltem Fleisch. Dann kamen die Schmerzen. Seine ganze linke Seite war gegart. Brüllend, völlig seinen Instinkten verfallen, humpelte er erschreckend schnell auf seinen Peiniger zu und rammte ihm den Ellbogen zwischen die Beine. Sein Gegenüber fiel zusammen wie ein nasses Handtuch und wimmerte während er fiel. Garis’ Knie ließ das Wimmern verstummen und er drehte sich zischend um.
´Oh, Garis ist wütend geworden. ´, meinte die Matriarchin und flog von selber, musste Nyda auffangen, die sie getragen hatte. ´Das hast du gut gemacht, Kleine. Erinnere mich daran dich auszuzeichnen. ´ Ein Nicken antwortete ihr und die größere Succubi schaute sich nach ihren Leibwächter um.
´Gefunden. ´
´Wir sinken! ´, schrie ein Matrose bevor er gepfählt wurde. Das Schwert zuckte hoch, bohrte sich durch den After in den Bauch hinein und trat oberhalb der Kehle wieder heraus. Als es wieder durch den Bauch des Schiffes zurückgezogen wurde das Wasser schlagartig dunkelrot. Unter dem Schiff schwamm Derillus herum und schnitt es wie ein Schwein auf. Schon wieder ein Abtrünniger. Dachte er grimmig und schob seinen animalische Kopf ins Schiff hinein.
´Lysses! Du Bastard! ´, brüllte er und brach völlig ins Schiff ein.
Die Jägerin zuckte herum und schickte einen Pfeil auf die Reise. Die eiserne Spitze fand die rechte Kniekehle von Garis, schnitt diese auf und bohrte sich in die Achillessehne des linken Fußes. Das dämonische Gebrüll drang kaum zu ihr durch, nur der Name. Canis und die Ausgestoßene guckten gleichzeitig den Blutflüsterer an. Der eine überrascht, die andere misstrauisch. Ihr alter Bogen spannte sich knarrend und eine andere Spitze zielte auf den Kopf des Schamanen.
´Woher? ´, fragte Canis.
´Wer bist du? ´, fragte die Ausgestoßene.
´Lange Geschichte. ´, meinte Lysses und wirbelte auf der Stelle herum. Ein Pfeil bohrte sich in seine Kapuze hinter seinem Nacken. ´Ich werde jetzt wohl lieber gehen, dann dürften die Dämonen auch verschwinden. ´, meinte er und schnitt sich mit einem Dolch die Handfläche auf. ´Verkauft eure Leben teuer, das ist mein letzter Rat an euch. ´
Sein Körper fiel plötzlich in einem Schwall aus Blut zusammen und verflüchtigte sich dann zu Luft. Seine Kleider flatterten von Deck. Die Jägerin grollte frustriert und bemerkte, dass das Schiff nicht mehr kenterte, aber dafür sank.
´Scheiße! Hohl Elysia und Belau, ich mach ein Boot bereit! ´, schrie sie dem perplexen jungen Mann zu und zerrte einige Matrosen mit.
´Alter Mann! Was macht ihr den hier? ´, fragte sie überrascht als man die Plane vom Boot entfernte.
´Ich schlafe hier. ´, meinte er unberührt und gähnte. ´Immerhin schaukelt es hier nicht. ´
Er wurde grob beiseitegeschoben und die Narbige schaute sich nach Canis um. Elysia wurde von ihm gestützt und Belau rappelte sich langsam auf.
Garis warf sich von der Seite gegen die Jägerin und gab ihr eine Kopfnuss. Der Körper brach zusammen, er hatte die Schläfe getroffen. Er wurde wieder nach hinten gestoßen und knallte gegen die Treppe. Derillus raste unter ihnen und die meisten Planken des Decks wurden aufgerissen. Rote Gischt und Gedärme wurden in die Luft geschleudert und der riesige Dämon schwang sein Schwert nach unten.
Canis warf die beiden Frauen über Bord und stieg selber auf die Rehling, um zu den Matrosen nach unten zu springen. Belau war schon unten und hob seine Arme. Plötzlich gab sein Bein nach. Das schartige Schwert hat sich von hinten durch sein Knie gebohrt. Er sah noch kurz wie die Kniescheibe lose herumschwang und verlor dann sein Bewusstsein als eine knochige Faust seitlich gegen seinen Schädel hämmerte.
Der ehemalige Sergeant hatte sich wieder gefasst und zerrte sein Schwert heraus, nahm noch etliche Bänder mit, und schubste den Körper nach unten. Das Deck befand beinahe auf Wasserhöhe als er von Nyda unsanft an den Schultern gepackt wurde.
´Warum hast du ihn am Leben gelassen? ´, fragte sie interessiert.
´Keine Ahnung. ´, antwortete er gebunden und guckte dabei zu wie Derillus das Schiff teilte und sich in die Luft erhob. Die Matriarchin fing ihn in der Luft ab, bevor er zu den anderen stoßen konnte und umflatterte ihn herum.
´Was macht sie mit ihm? ´
´Keine Ahnung, höchstwahrscheinlich beruhigen. ´
Sie hingen eine Weile in der Luft bis sie endlich weiterflogen. Die Matriarchin betrachtete das versengte Fleisch von Garis und legte ihren Kopf schief.
´Du bist fast zum anbeißen. ´
… danke?

Die Flügel des Vogels flatterten mehrmals gegen ihr Gesicht als er wegflog. Sie wunderte sich über die Härte der Federn und guckte zur Tür. Laute Geräusche drangen von Unten herauf und es wurde gegen die Tür geschlagen. Ihre Lugen zogen sich vor Schreck zusammen und sie quiekte kurz. Es wurde wieder gegen die massive Tür gehämmert. Sie hielt sich die Ohren zu und guckte sich nach einem Versteck um. Der große Kleiderschrank bot sich an, warum hat sie ihn nicht schon früher bemerkt? Schnell kletterte sie hinein und wartete.
Die Tür flog durch den Raum und zwei grau gepanzerte Gestalten traten ein, zogen fast gierig die Luft ein und hielten ihre Schwerter hoch. Beinahe synchron wandten sie ihre Gesichter dem Mädchen zu, das auf dem Tisch stand. Sie rutschte aus und kam auf dem Boden auf. Eine Hand zuckte nach unten und packte sie am Arm. Hohe Schreie schallten durch den kleinen Raum als sie die Gesichter der Eindringlinge näher betrachtete.
Cherub, der Name war reiner Hohn angesichts seines Aussehend, verzog keine Miene, sondern nickte stumm. Nicht, dass er direkte reden konnte, sondern weil er die Schreie genoss.
Gut, sprach er leise in die Gedanken seiner Leute hinein und drehte sich um. Wir gehen.
´Die Schweigende Garde. ´, meinte Serenata und ihre Leutnants zuckten zusammen. ´Da kommen sie schon wieder und sie haben das Mädchen. ´ Sie saß auf ihren improvisierten Thron und stützte ihr Kinn auf ihrer Hand. ´Jeder hat schmutzige Geheimnisse. ´
Cherub ging als einziger weiter und blieb vor ihr stehen. Seine linke Hand lag auf seinem Schwertgriff.
´Ich schlage dir vor, dass du die Hand von deinem Schwert lässt, das spart uns beiden Ärger. ´, meinte sie freundlich. Der ehemalige Seraph tat wie ihm geheißen und ihre Leutnants entspannte sich.
Das Mädchen wandte sich in seinem stählernen Griff und hatte gerötete Augen. ´Wer muss den gleich weinen? ´ Sie beugte sich zu ihr herunter nur um angezischt zu werden. ´Na ja, sie war nie besonders freundlich. ´, winkte sie die Wächter ab und setzte sich wieder hin. ´Bringt sie in das Zimmer meiner Bediensteten. Dort sollte sie sich halbwegs wohlfühlen. ´

´Warum hat der Herrscher eigentlich Angst vor dir? ´ Die Frage kam unerwartet und der Avatar rollte plötzlich aus dem Bett.
´Wa- warum fragst du auf einmal? ´, fragte er zurück und kroch müde ins Kerzenlicht.
´Der Herrscher ist ein Wesen, dass man mit dem Gott der Engel vergleichen kann. Er dürfte eigentlich keine Angst kennen. ´
´Kannte er auch nicht. ´, meinte der Avatar und setzte sich auf. ´Na ja … er hat Angst vor dem Ungewissen. Normalerweise kann er alles in jeder Himmelrichtung sehen. Selbst die Nacht an diesen Ort ist mit einer Dämmerung zu vergleichen. Auf die Frage, warum er mich fürchtet. Er kann nichts gegen mich tun. ´
Es waren mehrere Wochen in Paral vergangen. Die Stadt wurde als Norm der Zeit angesehen, alle anderen Sphären waren entweder langsamer oder schneller. Der Tod rieb sich die Hände und schien unter der Kapuze zu grinsen. Der Urkönig seufzte und goss sich Tee ein. Sie hatten einen Dachboden eingefunden und lebten eingeengt nebeneinander her. Die zwei Betten waren möglichst weit voneinander entfernt aufgestellt, damit noch einen kleiner Tisch in der Mitte platz hatte. Meistens brannte eine Wachskerze, die niemals zu vergehen schien.
Das Händereiben machte ihn wahnsinnig. Das ständige Klopfen unter dem Tisch half auch nicht.
´Meine Fresse, was hast du jetzt wieder ausgeheckt? ´, fragte er grimmig und stoppte in seiner Bewegung. Er setzte die Tasse wieder auf den Tisch ab und tippte so stark auf das Holz, dass das kleine Flämmchen sprang und zitterte. ´Ich will dich nur an den Vorfall von letzter Woche erinnern, wo dich Peris zerfetzt hat. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern und legte seine Hände auf den Tisch. Von weitem sahen sie aus wie platte Spinnen. Ihre Schatten bewegten sich fast lebendig, teils vom Kerzenlicht, teils aus Gründen, die der Urkönig immer noch nicht herausgefunden hat.
´Wir haben die Wirtschaft in den Ruin getrieben als du deine ´Komm-Wir-Laufen-Unsichtbar-Nur-Mit-Blutigen-Fußspuren-Durch-Die-Ganze-Stadt-Dirket-In-Den-Palast-Hinein-Und-Malen-Dort-Etwas-An-Die-Wand-Nummer´ abgezogen hast! Der Herrscher hat einen verdammten Anfall gekriegt und alles Licht eingestellt. Wir müssen jetzt von diesem Tee leben! ´
Der Tod stellte seinen rechten Zeigefinger senkrecht auf die Tischplatte. Sein Gegenüber stutzte kurz und runzelte seine Stirn.
´Der Geruch von Rebellion hängt in der Luft. Ich warn´ dich. Mit dem Herrscher ist nicht zu spaßen. Ich hab’ ihn mal angepisst, das war vor ungefähr fünftausend Jahren, und was hat gemacht? Mitten in der Nacht gekommen und hat meine Familie abgemurkst. ´
Langsam legte Azrael seinen linken Zeigefinger mittig über das oberste Gelenk seines rechten.
´Das gefällt mich nicht. Kr- ´
´Kreuzigung. Genau. ´, meinte der Avatar nickend und grinste noch breiter. ´Hast du niemals an Rache gedacht? ´
´Oh verdammt, jetzt hast du mich. ´, die Worte kamen unüberlegt heraus und hingen in der Luft. Er fasste sich an den Mund und dachte zurück. Unbewusste wanderte seine zum Schwertgriff seines Vaters. Die bandagierten Finger strichen über die glatte Oberfläche des schwarzen Metalls und er sah immer noch das Blut auf der Klinge.
´Dann ist es also beschlossen. ´
Krieg, der zweite Reiter der Apokalypse, hatte reichlich von der Flüssigkeit vergossen und in seinen Körper gehabt. Er lebte unter einem Decknamen mit den Menschen, das Alter hatte ihn zu einem Trinker gemacht, die Gründe seines Abstiegs wurden niemals offenbart. Wohlmöglich die Zuneigung zu einer Menschenfrau. Der Urkönig war etwas auf der Ebene eines Nephilim. Zwar keine Missgeburt, aber ein Geschöpf aus Lebenden und Unlebenden. Seine Hand zuckte zurück, als er bemerkte, dass er das Schwert ergriffen hatte.
´Wir müssen über meine Bezahlung reden. ´, sagte er etwas sicherer.
Azrael seufzte. ´Das schon wieder? ´, fragte der Avatar und seine Hände fielen zusammen.
´Ich kann nicht von Illusionen leben, egal wie real sie auch scheinen. ´
´Dann glaubst du nicht genug. ´, kam die schnelle Antwort.
Diesmal seufzte der Urkönig. ´Ich rede nur über echtes Essen! Meine Bezahlung soll nur Fleisch sein. ´
´Fleisch ist teuer und schwer zu beschaffen … ´
Die kleine Flamme zitterte stärker und drohte ausgehen, als eine Bandagierte Hand stärker um den Tisch fasste. Der Avatar hob unter der Kapuze eine Augenbraue als er die nervöse rechte Hand am Schwert sah.
´Gut, gut. Keine Sorge, ich werde mir etwas einfallen lassen. ´, beschwichtigte er den Riesen vor sich und hob seine Hände.
´Keine Illusionen. Ich dreh dir die Luft ab, wenn du das machst. ´
´Wer sagt, dass ich noch atmen muss? ´
´Metaphorisch. Was willst du mit der Kreuzigung machen? ´, lenkte der Urkönig vom Thema ab und lehnte sich nach hinten.
Die Finger seines Gegenübers trommelten auf dem Tisch und er konnte sehen wie die Zahnräder ineinander griffen. Ihm ist etwas besseres, oder grausameres eingefallen. Verdammt. Er hat selber eigenhändig eine Familie ausgelöscht, um hier wohnen zu können. Das Klopfen kommt von der ´Stadtwache´, die uns gefunden haben. Verdammt. Die Schreie verfolgen mich immer noch. Die Körper müssten in ihren Betten liegen und unterbrochen weinen … scheiße, das wird nicht gut enden. Wenn die uns angreifen gibt es wirklich Tote.
´Ich habe eine bessere Idee. ´, sagte Azrael und bestätigte alle Befürchtungen des Kriegers.
´Die wäre? ´
´Ein Guillotine. ´
Der riesige Krieger stand auf und griff über den Tisch. Seine Pranken packten den Avatar am Kragen, oder dort, wo es sein sollte, und begannen heftig zu schütteln.
´Aufhören, sofort. ´, die eisige Stimme kam überraschend und der Urkönig ließ los. Er hatte den Avatar noch nie so sprechen hören. Sein Herz begann zu rasen und das Blut aus seinem Gesicht floss in seiner Beine. Er konnte spüren, wie die Oberfläche seiner Oberschenkel zu brennen begann.
´’tschuldigung. ´, entschuldigte er sich kleinlaut und setzte sich wieder hin.
Der Tod raufte sich die Haare unter der Kapuze und lehnte sich nach vorne, tippte mit seinem Finger in den Tee. ´Du hast den Tee verschüttet. ´, meinte er und zog sich wieder zurück. ´Weißt du eigentlich wie lange es gedauert hat die Blätter richtig zu trockenen? Acht Jahre! Ich bin durch die Hölle aus Ranken und Dornen gestapft und den verdammten Busch niederzuhacken und mir meinen Preis zu holen. ´, schimpfte Azrael und gestikulierte in der Luft herum. ´Und vor allem ist es Verschwendung von Essen. Hrm… kann man nichts machen. ´
´Du hast dich wirklich verändert. ´
Was meinst du?
´Du bist freundlicher geworden. ´
Und was bringt dich zu dieser Behauptung, Luzifer?
´Ihr verhaltet euch anders, redet vor allem viel mehr und immer mehr wirres Zeug. ´
Das ist anders schwer möglich, wenn man Stimmen in seinen Kopf hat.

´Zurück zur Guillotine. ´
Der Urkönig seufzte und rieb sich das Gesicht. ´Mach was du willst, es wird irgendwie funktionieren, soweit bin ich schon gekommen. ´
Ein Seufzen antwortete ihm, er wusste nicht ob er wieder erbleichen oder auch seufzen sollte. Schließlich entschied er sich dafür etwas zu sagen.
´Wollen wir nichts gegen das Klopfen tun? ´
Noch ein Seufzen. ´Stimmt, lieber jetzt als, dass sie uns die Tür eintreten. ´
Sie tranken ihren Tee aus und hoben den Tisch von der Dachluke. Der Eisenring zitterte und das Holz wölbte sich schon nach oben.
´Wie immer: du musst fest daran glauben, dass die Illusion echt ist. ´
´Das sagst du immer wieder … aber sind dann nicht alle Sachen, die du hast Illusionen? ´
´Man muss die Mitte zwischen Realität und Illusion beibehalten. ´
Er guckte zum Urkönig und erhielt ein Nicken.

Sie wussten nicht, was als erstes herauskam. Der Schwall aus tintiger Dunkelheit oder der Komet aus Metall.
Oder sie haben es nach den zahlreichen Schlägen gegen den Kopf vergessen. Es war mehr nicht wichtig. Jetzt waren sie wie Sklaven an einer Schnur aufgereiht. Die Arme waren hinter den Rücken verbunden und sie standen still im Raum. Immer wieder flackerten schwarze Fäden um die Hände und Füße herum, schienen sie wie Puppen zu steuern; die Köpfe schwangen lose hin und her.
´Einfacher als Gedacht. ´, meinte der Avatar und schulterte seine Sense als er hinausging. Sein linker Arm hing an seiner Seite herab während seine Finger zuckten. Der Urkönig rieb sich sein Gesicht und folgte ihm. Langsam näherte er sich wieder der Stufe, wo man alles für echt und getötet werden soll hielt.
Ihr Gang durch die Stadt zum Palast hin wurde mit gespenstiger Stille und einem Kinderlied begleitet. Der Tod pfiff ein altes Lied, hatte einen leicht tänzelnden Gang und schien immer mehr zu singen.
´Fuchs du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her! ´, kamen die leisen Fetzten des Liedes zum Urkönig geweht, der grimmig die Nachhut übernahm und mit den Zähnen mahlte. Das gefällt mir gar nicht. Peris wird ausrasten, der Herrscher sich einscheißen … was hat er nur vor?
Der große Platz vorm Palast kam näher. Eine einzige Gestalt stand in der Mitte und verwehrte ihnen den Weg.
´Was für ein Dramatiker. ´, meinte der Tod und trat in den Kreis ein. Seine Füße zogen eine Schleppe aus Schatten mit, die sich langsam zu den Zehen der Zuschauer ausdehnte. Manche wichen zurück und die Schatten folgten. ´Na ja, das kann ich auch. ´
Die kleine Flut stoppte und spaltete sich vor Peris der seinen Stab vom Boden hob.
´Was wollt ihr hier, Tod? Dies ist eine Sphäre, die euch vertrieben und ausgeschlossen hat. Hier dürft ihr nicht verkehren. ´, sprach er drohend und zeigte mit der Spitze auf Azrael. Dieser fasste sich an die Stirn und stoppte drei Mannslängen vor der mehrarmigen Gestalt.
´Hast du mich immer noch nicht erkannt, elender Verräter? ´, fragte er gelangweilt und ließ eine blaue Flamme in seiner Hand erscheinen. ´Erinnerst du dich jetzt? Im Berg, die Wand, der Dämon, der Engel? ´ Die Flamme verging zischend während er die Gefangenen hinter sich aufmarschieren ließ.
´Willst du Namen? Gut. Orthans, Urami, Irim, Erial, Azrael ´
´Na? , wie findest du die Vorstellung? ´, fragte der Avatar plötzlich hinter dem Urkönig während die Illusion vor Peris, der immer bleicher wurde, weitersprach.
´Was zur Hölle!? ´, zischte der Krieger und wirbelte herum. ´Was machst du hier? Seit wann bist du hier?! ´
´Seit ungefähr der letzten Kreuzung. Denkst ich würde persönlich vor Peris auftreten, nachdem er mich beinahe getötet hat? ´, antwortete mit einer Frage und zeigte nach vorne. ´Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben. Wie findest du die Vorstellung? ´
Der Gefragte schnaubte abfällig. ´Ich hätte dich längst umgebracht. ´
´Hm … mit dir würde ich auch anders Verhandeln. ´
´Du nennst das Verhandeln? Du folterst seinen Geist. Ich kann in seinem Gesicht sehen. Die Namen wecken ungewünschte Erinnerungen, die Flamme hat ihn beinahe einen Nervenzusammenbruch beschert und wenn du die Kapuze runterziehst wird etwas Schlimmes passieren. ´
´Pff. ´ Der Tod wedelte mit seiner Hand. ´Seinen Geist foltern? Damit habe ich noch gar nicht angefangen. Aber das mit der Kapuze ist eine tolle Idee. ´
´Fragst du dich nicht, wer ich bin. Weißt du es nicht schon? Willst du es sehen? ´, fragte der Avatar im Kreis und begann seine Kapuze herunter zu ziehen.
Peris begann zu schreien.
´Ganz recht, kleiner Bruder. Ich bin’s Keral. Ich bin wegen dir gestorben, alle sind wegen dir gestorben. Wegen deiner Gier nach Macht und Wissen. Du hast dich verkauft und guck mal wo du jetzt bist. Du bist vor meinem Gericht. Geschworene, ich. Zeugen, ich. Richter, ich. Gerichtsspruch, schuldig. Der Henker, na ja, indirekt bin auch ich das. ´
Er hob seine freie, linke Hand und etwas wuchs aus dem Boden heraus. Dunkelrot, stark gemasertes Holz. Der Balken wuchs heraus und zog zwei weitere Stämme mit. Langsam erkannte man die schwere Klinge, die an einem Seil hing und durch Kerben im Holz geleitet wurde. Schließlich stand das Hinrichtungsgerät auf dem Podest und die Gefangenen wurden vorgeführt. Es gab keinen Korb, um die Köpfe aufzufangen.
´Alle schuldig. Mehrfache Vergewaltigung, Plünderung und Mord. ´, meinte der Avatar beiläufig und der erste legte seinen Hals in die vorgesehen Kuhle, während der letzte die Hände um den Hebel legte. ´Alles Soldaten eines grausames Eroberungskrieges aus einem Grund: Man brauchte mehr Platz. ´
Die Klinge fuhr herab und trennte den Kopf sauber ab. Eine kurze Korona aus Blut bildete sich, als das Herz zum letzten Mal Blut in den Kopf pumpen wollte. Das abgeschlagene Stück Fleisch und Knochen rollte vom Podest in den schwarzen Nebel hinunter. Knirschend spannte sich die Schnur wieder und der zweite wurde vorgeführt.
´Das kann schon schneller gehen. Drei auf einmal, los. Die Guillotine ist breit genug. ´, drängte der Avatar und zwei weitere knieten sich hin. Noch mehr Köpfe rollten in den Nebel. Die Körper wurden von den folgenden drei beiseite geschoben und wieder wurde der Hebel betätigt. Ein leichter Lichtschein ließ sich an einem Fenster im Palast erkennen. Der Tod hob grüßend die Sense als die letzten zwei sich hinknieten. Der Avatar zerrte Peris am Nacken mit sich und drückte ihn in die Mitte. Legte ihm Riemen an und ging zum Zahnrad.
´Ein paar letzte Worte? ´
´Warum? ´
´Rache, weil ich es kann. ´, antwortete sein älterer Bruder und zog den Hebel.
´Haltet ein, Gevatter Tod. ´, sprach eine tiefe Stimme. Ein weißer Reiter trabte durch den Nebel und hielt das Fallbeil mit seinem Schwert auf. Der Geruch nach Hoffnung erfüllte plötzlich die Luft. ´Ihr habt euren Standpunkt deutlich genug gezeigt. Ich werde mit euch kommen. ´
Hinter dem Urkönig nickte der Tod und trat nach vorne. ´Sehr gut! ´, meinte er und klatschte in seine Hände. Der Nebel und die Körper lösten sich auf. Es blieben nur Peris und Guillotine übrig. Azrael löste die Riemen und der Ältere richtete sich langsam auf.
´Ich sage dir nur eines: lass dir das eine Lehre sein. ´, sagte er immer noch mit der Stimme von Keral und schob seine Kapuze nach hinten. Peris Augen fielen fast aus ihren Höhlen, als er schäumend in Ohnmacht fiel. Azrael hatte die Haut seines Bruders halb von seinem Gesicht hochgehoben und ein hämisches Grinsen offenbart.
´Erster, du bestimmt die Sterbe und Geburtenrate. ´
´Ein Toter auf zwei Geborene. ´
´Hört, hört! Eure Liebe kann jetzt Früchte tragen! Dankt dem Ersten Reiter und freut euch über ein wenig mehr gewonnene Natürlichkeit! ´, rief der Tod und trat von Podest herunter. Zeichnete einen grünen Strich aus Feuer in die Luft, der sich wie ein Maul auftat und den Blick auf einen Strand freigab.
´Nach dir. ´, meinte er und der Reiter nickte. Danach schoben der Urkönig und Azrael die Guillotine durch.
´Wie hat es dir gefallen? ´
´Du bist abartig. ´
´Hört sich fast wie ein Kompliment an, so wie du es sagst. ´
´Bezahlung glättet alle Wogen. ´
´Das schon wieder. Meine Fresse, also gut, ich besorg die einen Hof, wo du deine Bezahlung züchten kannst. Ist das nicht der Traum eines jeden Arbeiters, das Gold von Bäumen ernten, wenn man sie nur gießt? ´
´Einverstanden. ´

Der Urkönig dachte an das Gespräch zurück und verzog sein Gesicht während er auf seine Kühe guckte. Sie grasten auf einer weiten Ebene. Eine Sphäre voller Leben, in der des Todes.
´Wir gehen. ´, sagte die eisige Stimme hinter ihm.
Ihr tut mir jetzt schon leid. ´Gut, lass uns sie suchen. ´

´Er kommt. Was hast du nur getan, Cherub?! ´, schrie Serenata und guckte sich nach dem Mädchen um.
´Alles ein Teil meines Planes. Ihr wollt den Tod besiegen? Nehmt ihn, was ihm am Wichtigsten ist und er wird zittern, betteln. ´
´Wohin wirst du sie bringen? ´, fragte sie weiter und guckte das Mädchen an, dass sich mit glasigen Augen an der Hand eines Stummen festhielt.
´Kennst du noch den Platz, wo wir Satan fast hingerichtet haben? ´
´Du willst nicht? ´
´Doch. Sie wird das gleiche Schicksal erleiden. ´

´Also gut, mein Lieber. Du wolltest wissen, was ich vorhabe? Ich werde Armageddon ausrufen. Ganz einfach. ´



Möp, möp! :ugly:
lg
faxi

PS: Dübbelpost.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sooo, hmm wo soll ich anfangen ^^

Erstmal bei etwas, das mir nicht so ganz in den Kopf will :D

Cherub kann einfach so in die Sphäre von Tod maschieren und Vil entführen? Serenata lässt sie dann einquartieren und gerät am Schluss in Panik, weil Azrael sie holen kommt? Hätte ihr doch vorher schon klar sein müssen :ugly:


Der Rest fügt sich nahtlos ein :top:
 
:kiss:

Cherub ist ein abgebrühter (shice) Engel. Die schweigende Garde soll eine Art SWAT darstellen. Schnell rein, schnell raus, keine Spuren.

Wie sahs mit der Rechtschraibung aus?

lg
faxi
 
Naja, das mit "keine Spuren" haben sie wohl vergeigt wenn Serenata jetzt in Panik ausbricht :lol:

Deine Rechtschreibung ... naja ich bin eigentlich einer der letzten die so etwas beurteilen sollte, aber bis auf ein paar fehlende Buchstaben is mir eigentlich nichts aufgefallen :)
 
Haaahh, Erleichterung.

Na ja, die Buchstaben hab ich schon vermerkt, aber noch keine Zeit gehabt, sie editieren... paradox.

:hy:
faxi
 
Hallo Thorfax!

Ich habe mal Angefangen deine Geschichte zu Lesen, bis jetzt nur das erste Kapitel - aber ich werde wenn ich wieder Zeit hab weiter lesen.

Ich weiß nicht inwiefern Kritik erwünscht ist, aber ich hab mal Probeweise über deinen Anfang drüber geschaut und bisschen was dazu geschrieben, falls diese Art der Kritik nicht erwünscht ist PM bitte und ich werde es natürlich sofort rauseditieren.

Ich hoffe du kannst damit eine Kleinigkeit anfangen, da diese "Kritik" natürlich sehr Subjektiv von meinem eigenen Schreibstil geprägt ist.

Generell erstmal, gefällt mir deine Geschichte - dein Schreibstil ist recht fein - die Dialogen sind einfach Klasse bei den "Zwischenszenen" weiß ich nicht genau wie es mir gefällt.

Kapitel 1

Wacht auf.
Sein schwerer Kopf rollte von einer Schulter zur nächstenzur anderen - empfände ich persönlich hier schöner und er hustete heftig. Das Gefühl kehrte in seine Arme und Beine zurück. Das Blut pumpte wieder heiß durch seine Adern und brachte weißen passt gleißender Schmerz vielleicht nicht besser - je nachdem was du ausdrücken möchtest, unter weißen Schmerz kann ich mir z.B kaum etwas vorstellenSchmerz. Der Stab steckte immer noch in seiner Brust.
Gut. Alles läuft nach Plan … versucht den Stab in eurer Brust zu greifen.Das Kursive fällt leider hier nicht so auf und verwird so erstmal, vielleicht findest hier eine bessere Lösung
Schweiß lief ihm am Rücken runter als er versuchte seinen unterernährten Körper zu bewegen. Sein Körper hatte den Großteil seiner Muskeln abgebaut. Die schwieligen Hände umfassten schließlich den Stab und hielten ihn fest.
Sehr gut, jetzt versucht zu ziehen.siehe Flüsterte die Stimme aus seinem Schatten weiter und drängte ihn es zu versuchen. Seine Trizepse spannten sich an und der Stab löste sich langsam aus der korrodierenden Wand. Das Gewicht seines verwitterten Körpers löste die Stange von der Wand zweimal kurz hintereinander das Wort "Wand" in ähnlicher Satzstruktur hier würde ich umstellenund er fiel mit der rechten Schulter auf eine Schicht Moos. Sein Auge in der Linken versuchte reflexartig einen Radius zu fokussieren, scheiterte aber kläglich. Aber er konnte einen kleinen Körper neben ihm erkennen.
´Sehr gut, sehr gut. ´, kicherte die Stimme aus seinem Schatten über ihm und zog den Stab heraus.Er konnte plötzlich freier atmen und hustete noch heftiger. Blut schoss zwischen seinen Zähnen heraus und benetzte das Moos vor ihm.
´Jetzt beginnt der kritische Teil. Ich muss eure Lunge, die Hauptarterie ein Teil vom … ´
Azrael hörte auf zuzuhören und konzentrierte sich darauf einen klaren Fokus auf die Umgebung um ihn herum zu kriegen. EsAlles? wurde langsam klarer, die Halme wurden schärfer undhier würde ich das und vielleicht durch ein Kommata ersetzen Schwindel setzte ein.
´Bleibt liegen, macht gar nichts! Ihr hättet fast die Lunge wieder aufgerissen! ´, wies ihn des Schattenwesen zurecht und vergrub seine Finger wieder im Loch das immer durch seine Brust lief. Die rauchigen Finger fühlten sich angenehm kühl an und er entspannte sich.
´Perfekt. Das Gewebe ist geheilt, jetzt müssen wir euch nur noch Leben und Macht einhauchen. Ich fühl mich so als ob ich einen Gott spiele. ´, den letzten flüsterte das Wesen und kicherte in sich hinein. Es griff in den Schatten seines Herren und zerrte das letzte verbliebene Wesen, außer ihm, heraus. Groß, drahtig, der mit dem stärksten Willen hat überlebt.
´Bist du bereit, mein Lieber? ´
´Mach’ es nur schnell. ´, antwortete es und kreuzte seine Arme über der Brust. Das Wesen verlor Form, wurde zu Rauch der sich in der Luft wand und langsam auf den alten Körper hinabsank. Das Medium wurde gesucht, etwas wo es sich umwandeln kannAn dem Satz störrt mich irgendwas, ich kann es jedoch nicht genau definieren, vielleicht das "das" gegen "ein" und das "wo" gegen "indem" austauschen?. Das Wesen mit Form wuselte um den Körper herum und öffnete die linke Hand, wo inmitten eines eingebrannten Pentagramms ein Auge gebettet war. Es war aderunterlaufen und grau geworden.
´Hier ist das Medium. ´
Der Rauch wand sich zu einer Spirale und sickerte langsam in das Auge ein. Der letzte Fetzten verschwand, vom Auge aufgesogen und verschluckt.
´Erlaubt mir mich vorzustellen. Ich bin Bandage. Der oberste Heiler und der letzte Spross der Dunkelheit in eurem Schatten. ´
Seine Zunge verteilte den Speichel in seinem Mund glitt wieder über seinen Gaumen. ´Bandage? ´, krächzte er kraftlos und versuchte sich aufzurichten. Seine Kleidung war ein unerträgliches Gewicht und er stürzte wieder nach hinten, japste nach Luft.
´Die Namenverteilung war einfallslos. Aber mir gefällt er. ´, antwortete der Heiler ohne jede Gefühlsregung. Sein Herr schien nicht mehr zuzuhören. Er war ohnmächtig geworden.
´Ach mist. ´

Eine heftige Ohrfeige weckte ihn auf. Er schüttelte sich, rieb sich sein Gesicht und hustete mehrmals Moos aus.
´Das war also das Problem. Ihr brauchtet nur Nahrung. Zum Glück ist derIch bin gerade verunsichert, aber heißt es nicht das Moos? Moos hier halbwegs essbar. Euer Körper ist wieder hergestellt. Jetzt können wir mit dem Wissen anfangen, dass ich euch verwehrt habe. Ihr dürft auswählen. Die ersten fünfzehn Jahre, fünfzehn bis fünfundzwanzig, fünfundzwanzig bis siebenundzwanzig. ´
Sein Herr guckte ihn unverständlich an.
´Mein Fehler, ihr wisst noch gar nichts. Also null bis fünfzehn. ´, korrigierte sich Bandage von selbst und fasste Azrael an den Kopf. Der Körper unter ihm zuckte spasmisch, versuchte die Flut aus Erinnerungen zu bändigen und zu verarbeiten.
´Gut, ihr habt das überstanden. Der nächste Schritt. ´, er grub seine Finger weiter in den Kopf hinein und öffnete ein weiteres Schloss, dass er angefertigt hatte. Azrael beruhigte sich, fasste sich an die Augen.
´Was ist lo-? ´
´Seid bitte still! Alles wird erklärt! ´, zischte Bandage hektisch und riss das letzte Siegel auf. Der Körper wurde schlaff und sabberte. Durchlief die Erinnerungen eines Drachen.
´Versteht ihr jetzt? ´
Ein Schwall aus Wasser benetzte plötzlich den Boden. ´Weißt du, was ich durchleben musste? Die Panik des Geborenwerdens! Fast drei Dekaden Leben in zwei Minuten! ´, keuchte Azrael und stand auf. Er spuckte den letzten Rest Magensäure aus und bekam endlich einen Fokus auf das Gebiet um ihn herum.
´Ah, euch geht es besser. Apophs wird erfreut sein. ´
´Ich bin der ganzen Scheiße leid. ´, meinte Azrael in einem Seufzer und erntete einen zweifelnden Blick des Heilers.
´Ihr scheint wieder gefangen zu haben. Das ist gut. ´
´Wer ist das Mädchen dort neben dem Stab. ´
´Vil`Aeris. ´
´Was?! ´, fragte er ungläubig.
Ein überwältigender Geruch der Trauer überwältigte Azrael. ´Sie hat ihre Erinnerungen aufgegeben, ihre Macht, so ziemlich alles um mir zu helfen euch am Leben zu halten. Zuerst habt ihr ihre körperliche Entwicklung aufgezehrt, dann gab sie euch ihre Erinnerungen. Als letztes sogar ein Gefühl. Hass. Ein starkes Gefühl. ´, zählte Bandage auf und wandte seine Blicke ab.
´Schläft sie? ´, fragte Azrael monoton und ging auf sie zu.
´Dürfte so sein. Die letzten drei Jahre war sie so. ´
Er setzte sich neben sie und stützte sich auf seine Hände.
´Wollt ihr hier warten? Wir müssen eure Regalien einsammeln. ´
´Sie ist Familie. ´, antwortete Azrael und Bandage verstummte für eine Zeit lang.
´Soll ich euch über den Stand euerer Macht aufklären? ´
´Wenn du willst. Und du kannst mich Azrael nennen. ´
Bandage stutzte und nickte. ´Zuerst deine Titel, Azrael. Kaz`Ur-Lnz, erster Spross der Dunkelheit. Gefallener Erzengel, Seelenfänger. Unlebender, Aasfresser des Lebens. Seelenpfähler. ´, der Heiler wartete auf eine Regung, fuhr dann weiter. ´Ich bin der letzte Spross, der sich in deinem Schatten aufhält. Luzifer und alle anderen Namenhaften Erzengel in deinem Schatten wurden von Himmel genommen. Harmonie und der Beutel werden von der Hölle verwahrt. Eure Illusionistischen Fertigkeiten sind unangetastet un- ´
´Mach es bitte kurz. ´
´Du beherrscht noch alles, was du vor deinem … Ableben konntest. Dir wurde aber alles andere genommen. Du bist schwach. In jeglicher Hinsicht. ´, sagte Bandage und konnte das leichte Zucken erkennen, dass über den Rücken von Azrael lief.
´Wie sieht es mit der Welt aus? ´
Bandage lachte bitter. ´Sie wurde umbenannt. Sie heißt jetzt Dystopia. Eine Welt, auf denen Götter wandeln und Kriege führen. Der Weltenwanderer hat seinen Tribut eingefordert. Leviathan, Behemoth und Ziz streifen durch die Welt und in ihrem Kielwasser … na ja. ´
´Und wie soll ich meine Regalien einsammeln? ´
´Das ist der leichte Teil. Ihr müsst nur warten. Eure Wiederbelebung ist nicht unbemerkt geblieben. Ein Dämonenlord der Hölle ist schon auf dem Weg. ´
Nen Absatz vielleicht, sonst ist der Übergang sehr hart
Ein Portal schnappte auf und eine riesige Gestalt knallte mit dem Kopf gegen die Decke.
´Dreck! Warum bin ich so groß? ´, grollte Derillus und setzte sich auf den Boden. Seine Gestalt hatte sich nicht sonderlich verändert, er istwar nur sehr groß geworden. Ein zweites Flügelpaar istwar dazugekommen und das Bein, dass Azrael ihm einmal abgeschlagen hatte, ist warwieder angewachsen. Die Haut istwar dunkelrot geworden und das Gesicht wurde immer weiter zu einer Kreuzung aus Wolf und Bulle. Er wurde zweimal wurde in kurzen abstandeine Zeit lang von Azrael erzogen.
Im Gegensatz zum restlichen ändert sichim vorangehenden Absatz die Sprache, vermutlich so gewollt - jedoch klingt es irgendwie ein wenig unbeholfen, würde hier noch einmal rüberschauen
´Wie geht’s Vassago? ´, fragte Azrael freundlich und drehte sich zu ihm. Vassago war der oberste Kriegsherr der Hölle.
´Hortet Seelen. Ansonsten eigentlich ganz gut. Er sagt immer noch, dass du zurückkommen sollst. Er verspricht dir Macht. ´
Azrael winkte ab. ´Meine Zeit in der Hölle ist um. Ich will wieder selber über mich herrschen. Warum bist du hier? ´
´Deine Sachen. Das Schwert und der Beutel. ´, antwortete Derillus und machte etwas von seinem Gürtel ab. Das Schwert landete in der Scheide vor ihm und der Beutel fiel obendrauf. ´Das Angebot steht solange, bis ich hier weggehe, dann ist der Waffenstillstand zwischen uns beendet. ´
´Gehe in Frieden. ´
Derillus stand auf und öffnete ein Portal. ´Ich bete, dass ich dich nicht auf dem Schlachtfeld wieder sehe. ´
´Beruhigend. ´
Das Portal schnappte zu und Ruhe legte sich wieder über das Moos in der Höhle.
´War doch gar nicht so schwer! ´, entschied Bandage. Azrael seufzte und machte sein Schwert an dem Gürtel fest, der Zephyr gehört hatte.
´Verdammt … ´, flüsterte Azrael. ´Was ist eigentlich mit den Eidwahrern passiert? ´
´Wurden ausgelöscht. Von anderen Totenbeschwörern. ´, antwortete der Heiler und Azrael befestigte den Beutel auf seinem Rücken.
´Wie das? ´
 
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Ich liebe Kritik :kiss:

Da ich gerade keine Zeit habe (lalalala, ich liebe Schule :ironieaus: ) kann ich nicht drüberlesen, aber Kritik ist immer erwünscht!

Edit: Um die kleinen Dinge wie Stimmen aus den Schatten etc zu verstehehn solltest du Angel of Death lesen ;)

lg
faxi
 
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Dübbelpost.

Na ja, es will nicht laufen. Es hakt, um Chuck zu zitieren und die Ferien rücken näher, China, Hitze, Essen, kleine Cousine=Schmerzen, rücken näher.

Aber, ich werde euch einen :keks: geben.
Ist ohne wirklichen Hintergrund, oder Motivation entstanden, ist auch nicht wirklich tiefgehend o. ä, es ist einfach ein Cookie, um mir den Hals zu retten.
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:ugly:

Sein Feld lag in Schutt und Asche während die Armee des Kriegsmeisters wie ein Erdbeben in Gleichschritt am Horizont verschwand. Sie waren schlimmer als ein Feuer oder Krähen gewesen. Alles war weg. Selbst die Samen haben sie gegessen und alles was ihm blieb war … er selbst. Sein Frau und Kinder wurden genommen, er war, wie sie gesagt haben, minderwertig. Er ging hinkend auf seine Hacke gestützt wieder in sein Haus hinein und setzte sich ächzend auf einen Stuhl. Der Innenraum war spärlich eingerichtet und überall hing der Staub. Es standen vier Stühle um den klapprigen Tisch herum, der eigentlich schon kaputt war, aber von der Fensterbank gestützt wurde.
Ein seufzen, der erste Laut seit drei Tagen, entfloh seinen Lippen und Tränen rollten dick und schwer seine Wangen hinunter. Die Welt verschwamm und er begrüßte es. Er konnte beinahe spüren, wie seine Augenlider anschwollen und den Tränenfluss versiegen ließen. Am Ende war seine Stirn auf das Ende der Hacke gestützt und Tränen tropften vereinzelt auf den schmutzigen Holzboden. Er konnte langsam wieder die Maserung erkennen und quälte sich wieder auf die Beine. Ein letztes Mal ging er so würdevoll wie möglich aus dem Haus auf das Feld hinaus. Seine Füße traten auf den festgetreten Mutterboden und fanden ihren leichten Halt.
Die Hacke fuhr nieder, erst schwach dann immer stärker und ungezielter. Er rutschte aus und das stumpfgeschlagene Blatt schlug hart gegen sein Schienenbein. Schreiend fiel er um und hielt sich die Stelle. Rapide bildete sich ein blauer Fleck und er schrie seine Verzweiflung gen Himmel. Er hatte den Schock überwunden und sein Verstand brach zusammen.
´Scheiße! Scheiße! Scheiße! ´, schrie er immer wieder und schlug auf den Boden um ihn herum. Seine rechte Hand schlug gegen die Hacke und er brach sich drei Finger. Der Schmerz zuckte hoch und er rollte sich auf die Seite, hielt sich das Handgelenk an seinen Bauch. Schmutzige Tränen, Rotz und Speichel flossen auf den Boden unter seiner linken Wange und er weinte wieder unkontrolliert.
Die Nacht brach an und der Mond zeigte sein hässliches Gesicht. Er lag zusammengekugelt auf seinem Feld und holte zitternd Luft. Seine Tränen wollten nicht versiegen und er zog immer wieder den Rotz hoch.
´Warum? ´, fragte er immer wieder wie ein Mantra und schlug schließlich wieder seine Augen auf als er jemand hören konnte. Schwarze Schuhe und ein schmutziger Mantelsaum schoben sich in sein beschränktes Sichtfeld und blieben stehen.
´Ich habe Legenden über die weinende Prinzessin gehört. Sie sollte einen Kelch voll weinen, um ihren Prinzen zu befreien. Es dauerte aber solange, dass der Prinz starb. Jetzt weint sie unaufhörlich, um seine Seele zu befreien. ´, meinte er setzte sich hin. Schlohweiße Haare umrahmten ein altes Gesicht, dass vom Leben gezeichnet und von Falten durchzogen war. Erfreulicherweise wiesen die Augen viele Lachfalten auf. ´Du, mein Lieber, scheinst aber um einen ganz anderen Grund zu weinen. ´
´Halts Maul! ´, schrie er und fing wieder an zu weinen. ´Was weißt du alter Mann schon? Mir wurde meine Familie genommen, mein Feld zerstört und auf mich gespuckt! Was kann ich noch tun außer sterben? Ich hasse das Leben! Ich hasse sie! Ich hasse! ´, schrie er unaufhörlich und versuchte aufzustehen. Er fiel mit dem Gesicht auf den harten Boden und brach sich fast die Nase.
´Warum? Warum tust du mir das an? ´, wimmerte und drehte sich wieder auf den Rücken. ´Gott, ich hasse dich. Warum tötest du mich nicht endlich? ´
Der Fremde seufzte. ´Gott? Wenn es ihn gäbe, wäre die Welt ganz anders. ´, meinte er und stand auf. Jetzt stand eine verhüllte Figur vor ihm. Die Robe wirbelte wie ein Meer auf seiner Haut und eine schattenumspielte Sense lag in seiner Linken. ´Es gibt aber viele Götter. ´, meinte er.
´Bist du einer? ´, fragte der Weinende und wischte sich die Augen. Der Dreck brannte schrecklich und er wimmerte wieder ein bisschen.
´Nein. Ich bin Tod. ´, meinte der Fremde und die Welt wurde schwarz-weiß. ´Lass mich dir eine Frage stellen: hasst du wirklich? ´
Durch den Dreck hindurch starrte er den narbigen Mond an und nickte dann schwach. ´Es ist mir alles egal. ´
Die Sense wurde in die andere Hand gewechselt und die linke kam seinem Gesicht langsam näher. ´Deine Kinder und Frau beten jeden Tag für dich. ´, meinte er und das Auge öffnetet sich.
 
Wir haben den Staubwedel geschwungen und die Paddel namens Technologie eingesetzt.
Soll heißen,
ich kann in China schreiben, da ich einen Laptop mitgenommen habe.
Und die Früchte meiner Arbeit?
Ein neues Kapitel.

viel Freude damit

Kapitel 2 - Teil 2

Vil`Aeris schreckte aus ihrem Schlaf und holte hörbar Luft. Ein Schwert wurde ihr an den Hals gehalten und es wurde langsam Druck aufgebaut. Sie guckte die Schneide hoch, erkannte langsam das Gesicht von Cherub und seinen Kriegern. Verschlafen rieb sie sich ihre Augen und gähnte. Sie saßen in einem Kreis um sie herum und schwiegen wie immer. Einer der Krieger hatte sich die Augen und den Mund kreuzartig zugenäht. Sie guckte ihn interessiert an.
´Wie hast du das mit deinen Augen gemacht? ´ Keine Antwort. Der Krieger rutschte ungemütlich hin und her.
´Kannst du mir eine Geschichte erzählen? ´, fragte sie nach einer Weile.
Das Schwert zitterte und wurde langsam zurückgezogen. Pergament raschelte und eine Feder kratzte Wörter auf den rauen Stoff.
Es gibt Geschichten der Unendlichkeit.
Ein Krieger hatte es geschrieben und wurde sofort getötet. Cherub zog sein Schwert heraus und zerrte den Körper weg. Das Blut floss Vil langsam entgegen und sie streckte ihre Hand aus. Eine andere hielt ihr Handgelenk fest und sie guckte wieder hoch. Der Krieger hätte nur Unverständnis und Unwissen gesehen, wenn er noch Augen gehabt hätte. Jetzt schüttelte er nur seinen Kopf und schob sie zurück auf ihr Kissen. Sie guckte weiter verständnislos drein und legte sich wieder hin.
Cherub kam zurück und setzte sich wieder.
Niemand berührt sie. Sie würde euch nur korrumpieren.
´Warum? ´
Vil`Aeris war einmal die größte Intrigantin und Magierin, die unter uns gewandelt ist. Jetzt ist sie zwar nichts mehr als ein Kind, aber dennoch gefährlich.
´Aber warum musste er sterben? ´
Hinterfrage mich nicht. Gehorche nur.
´Ja, Herr. ´

Wenn Cherub noch Augen gehabt hätte, hätte er all seine Krieger töten müssen.

Der Urkönig lehnte am Zaun und guckte in die Ferne. Tod saß neben ihm und hatte seinen Kopf auf seiner rechten Hand gestützt. Die Sense hing lose in seiner Linken und berührte fast den Boden. Immer mehr schwarze Flüssigkeit spritzte ihnen entgegen und der Urkönig trat etwas zurück. Auf der Grasfläche vor ihnen warf sich ein nicht identifizierbares Lebewesen hin und her und würgte schwarzen Schleim hervor.
´Ich glaube ich weiß, wer oder was es ist. ´, meinte Tod überraschend und sprang runter, direkt in den Schleim. Sein Schatten schien ihn regelrecht trinken. ´Ich bin Volk. ´, murmelte er.
´Was? ´
´Ich bin Volk. ´, sagte Tod etwas lauter zum Urkönig und zeigte auf seinen Schatten. ´Es gibt andere Wesen, die Seelen horten können. Ich gehöre zu ihnen. ´
Der Riese zog sein Schwert aus dem Boden und befestigte es auf seinem Rücken. ´Du bist der Tod, es ist deine Aufgabe Seelen zu horten. ´
´Nein. Meine Aufgabe ist es sie zu führen oder festzuhalten. Jetzt kann ich sie aber auch benutzen, jetzt bin ich eine militärische Präsenz, was es noch nie zuvor gegeben hat. ´, meinte er und ging näher in die Mitte hinein.
´Wer weiß davon? ´
´Die Sprosse und du. ´
´Sprosse? ´
´Sprosse wie ich. ´
Er kam der Gestalt immer näher und stand schließlich vor ihr. Sein Schatten hatte sich ausgedehnt und warf Wellen wie ein Meer. Es begehrte an seinen Waden herauf und fühlte sich an wie hunderte Katzen.
Erstickte, feuchte Laute wurden ihm entgegengeworfen und er stoppte. Es hatte eine reptilienartige Schnauze die zurückgezogen eine blaue Zunge offenbarte. Die Augen lagen dort, wo eigentlich die Nüstern seien sollten.
´Phak. Genau. ´, meinte er und beugte sich zu dem Wesen herunter. ´Bandage? ´
Was? Kam die Stimme genervt aus seinem Schatten. In diesem Schleim befinden sich Abermillionen Sprosse. Die meisten sind traumatisiert, andere völlig zerstört. Ach ja, falls ihr es wissen wollt, es ist ein Heiler geworden. Wir sind gerade dabei sie wiederzuverwerten. Alles, was wir an ihren Erinnerungen bergen können wird wieder eingesetzt. Wartet kurz. Diese Sprosse … sie stammen von einem größeren Kriegsherren, sie haben den Gestank von Göttern an sich.
Azrael nickte und zog sein Schwert. ´Also gut, Herr der Dunkelheit, Zeit, dass du deinem Schöpfer begegnest. ´
Husten, noch mehr Schleim und Flüssigkeit, dann sprach es stockend. ´Azrael war der Name, oder? Hah! Dass ich einmal von dir gerichtet werde, wie bedauerlich. ´
Der Tod nickte und setzte sich hin. ´Wie kommt es eigentlich, dass du deformiert bist? ´
Phak fauchte und sprang ihn an. Die Schnauze schlug hart gegen die Brust des Avatars und er ächzte.
´Entschuldigung. Wie kommt es eigentlich, dass ihr so deformiert seid, Herr? ´
´Anansi. ´, kam die zögernde Antwort. ´Er hat einen neuen Spielplatz gefunden. ´
´Wer ist Anansi? ´
Das Wesen schien zu grinsen. ´Machen wir einen Handel. Ich gebe dir meine Armee und Wissen, du ersparst mir deine Apokalypse. ´
Azrael stutzte. ´Woher weißt du davon? ´
´Es nicht so als ob du es im Schatten gehalten hast. ´, meinte Phak ironisch und schien die Augen zu rollen. ´Nein, du bist nur hinausgegangen, hast es an jede Tür genagelt und auf dem Markplatz einen Priester ausgeblutet während du es in die Menge geschrieen hast … ich sollte vielleicht erwähnen, dass Leviathan ein nachtragender Bastard ist. ´
Seine Klinge erzeugte helle Laute während er mit seinen Fingern dagegenschlug. ´Nicht meine Schuld. ´, antwortete er schulterzuckend und schielte zum Urkönig rüber. ´Hast du irgendwann mal Leviathan verärgert? ´
Der Angesprochene kratzte sich an der Wange und lief rot an. ´Ich habe seinen … Sohn getötet. ´, meinte er etwas verlegen und lehnte sich wieder an den Zaun.
Azrael hob eine Augenbraue und schwieg.
´Beeindruckend, oder? ´
´Erschreckend. Ich dachte immer, dass er keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte. ´, meinte der Avatar und drehte sich wieder zu Phak.
´Leviathan hat also das getan, was er am besten kann, und zwar denken. Nach deiner Aktion in Paral hatte er eins und eins zusammengezählt und es verbreitet. ´
Seufzen und weitere Ruhe. Der Gefallene schien nachzudenken und legte sich dann schließlich ins Gras. ´Planänderung, König. Ach ja, was ich nie gefragt habe, wie heißt du eigentlich? ´
´Bul´Miruk. ´
´Bul, wir gehen Leviathan besuchen. Dann Ziz. ´, sagte er gen Himmel gewandt und verzog seinen Mund. ´Vil wird wohl noch warten müssen. Verdammt, ich weiß nur, dass jemand sie entführt hat. Keine Ahnung, wer oder was es war. ´, meinte er zerknirscht und der Teppich auf dem er saß fiel zusammen.
Phak hustete wieder und überschwemmte den Avatar mit Schleim. Einige Sekunde später war er wieder trocken.
´Das war unnötig. Was willst du noch? ´
´Unser Handel. Erspare mir deine Apokalypse. ´, krächzte das Ungetüm.
Tod setzte wieder auf und rieb sich das Gesicht. ´Warum? ´
´Du hast noch nie eine mitgemacht, oder? ´
´Nein. ´
Der Kriegsherr räusperte sich und spuckte seinen letzten Klumpen aus. ´Dann verderbe ich dir nicht die Überraschung, und jetzt, was ist deine Antwort? ´
Das Schwert kam flüsternd aus der Scheide und legte sich zwischen die beiden kleinen Augen. ´Ein letzter Wunsch? ´
´Würdest du mir denn einen gewähren? ´
´Du weißt vom Weltendrachen? ´
´Natürlich. ´
´Meine Güte … ´, flüsterte Azrael und legte ein wenig Druck auf die Klinge. ´Also? ´
´Nehme mein Wissen und erspare mir deine Apokalypse. ´
´Gewährt. ´, antwortete und nahm plötzlich die Klinge weg. ´Wer ist eigentlich Anansi? ´
Das Geschöpf zischte frustriert. ´Ich habe gehofft, dass du es vergessen hast. ´, meinte es leise und holte raschelnd Luft. ´Der Harlekin, Spinnengott, Gott mit Tausend Gesichtern. ´
´Gut. ´, meinte Azrael und schlug den Kopf ab.

Spica saß gelangweilt am Fenster und guckte in die Ferne. Satans Armeen lagerten vor der Bibliothek und das Licht der Engel erhellte auf ewig die Nacht.
´Was Belau wohl macht? ´, fragte sie sich selber und stand auf. Sie kannte die Regale auswendig, jedes Buch auf seinen Wortlaut genau und sie wusste sogar, wo welches Staubkorn hingehörte.
Es war trotzdem nicht genug.
Sie gierte nach mehr Wissen. Es gibt viele Dinge, nach denen ein Mensch streben kann; Macht, Geld, Lust, aber Wissen brachte die größte Befriedigung.
Sie wollte mehr.
Nachts ging sie manchmal nachtwandelnd durch die endlosen Reihen, Schweiß rann ihr den Körper herunter und ihre Finger zuckten unkontrolliert.
Sie brauchte mehr.
Vassago war tot. Sie hatte ihn getötet, aus Zorn über sein Kopfschütteln, als er ihr nicht mehr Wissen besorgen konnte, ohne Grenzen zu übertreten.
´Es wäre das Beste, mal nach ihm zu gucken. ´, meinte sie lächelnd und schnippte mit ihren Fingern. Die Rüstung neben dem Eingang erwachte und ging scheppernd auf sie zu. ´Bist fast so gut, wie Azrael … wie geht es eigentlich ihm? Ihn müsste ich auch mal besuchen, er hat es weit gebracht. Ist Tod geworden. ´
Leider konnte sie Vassagos Seele nicht einfangen. Sie versteckte sich seit hunderten von Jahren irgendwo zwischen den Regalen und arbeitete gegen sie. Er versteckte Bücher, wenn sie sie am meisten brauchte, verdrehte Gänge wie ihm beliebte und zerstörte nach und nach seine eigene Rüstung.
Sie warf einen Kuss in die Bücherei hinein und wies die Rüstung an das Tor zu öffnen.
´Auf wieder sehen, mach ja nichts kaputt. ´
Das blendende Licht schattierte den Abdruck von Vassago wie er langsam neben Spica trat und sie ernst anguckte. Ohne seine Rüstung sah er schmaler aus, war aber immer noch eine imponierende Gestalt.
´Hrmpf, Miststück. ´, meinte er und stapfte davon.
Spica hätte etwas getan, wenn sie nicht schon halb durch ihr Portal und der Lärm der Armeen nicht so laut gewesen wären. Meeresluft schlug ihr entgegen und Gischt prallte gegen ihre rechte Körperhälfte. Der Wind schnitt kreischend an ihrer Haut und Unterdruck bildete sich in ihrer Lunge. Sie schnappte nach Luft und die Rüstung pfiff ihr eigenes, schrilles Lied hinter ihr. Die Ursache dafür war spektakulär wie furchterregend. Mehrere Zyklonen tobten auf dem Meer und trieben Wellen turmhoch. Fauchende Böen und scheppernde Wellen fegten über den Ozean und zerrissen alles, was sich ihnen entgegenstellte. Der Himmel war dunkelgrau und grollte sein eigenes Bass zum Schauspiel.
Skeptisch guckte sie sich um und fand einen halbvergrabenen Körper. Es war ein Mann mit einer goldenen Rüstung und eingefallenen Gesicht. Sie ging zu ihm hin und zeigte auf ihn. Die Rüstung zog ihn aus dem Sand und er begann wieder zu schreien. Eines seiner Beine hing nur noch an den Bändern am Knie und pendelte jetzt frei in der Luft herum. Sie berührte kurz die Haut und er erschlaffte.
´Wir gehen wieder. ´, meinte sie als sie nicht Belaus Präsenz fand. Ihr Portal öffnete sich quälend langsam und schnappte gleich wieder zu. ´Was-? ´, fragte sie kurz und wurde abgeschnitten. Ein weiblicher Engel stand dort, wo das Portal gewesen war grinste manisch. Hinter ihr standen drei, drei, Erzengel.
´Lass ihn liegen. ´, sagte sie mit einem drohenden Tonfall und leckte ihr Zähne. ´Bruder, wir sind da. ´
´Was redest du da? ´, fragte die Magierin erzürnt. ´Ich habe nichts mit euch tu tun. ´, meinte sie und versuchte wieder ein Portal zu öffnen.
´O doch. ´, meinte der weibliche Engel und das Portal schnappte wieder zu. ´Du hast meinen Mann angefasst, jetzt hast du etwas mit uns zu tun. Und jetzt lass ihn liegen. ´ Sie kam langsam näher und sah relativ krank aus. Schwarze Ringe zogen sich wie Tinte unter ihren Augen entlang und ihre Flügel sahen schmutzig aus. ´Gib ihn mir … ´, lechzte sie und ihre Hände schossen nach vorne.
´Fera? ´, fragte der Mann schwach und versuchte gegen den eisernen Griff der Rüstung anzukämpfen. ´Fera? Bist du das? Warum? Warum hast du mir das angetan? ´, fragte er gequält und streckte seinen hängenden Arm zur Magierin aus. ´Bitte, bitte helft mir. ´
Fera fauchte und warf sich gegen den Arm, der Canis festhielt. Sie klaute an den Gelenken herum und schob sich weiter auf den jungen Mann zu. Die Rüstung packte sie an den Flügeln und warf sich in den Sand.
´Wenn du mir erzählst, was passiert ist, werde ich helfen. ´, meinte die Magierin interessiert und wartete auf ein Antwort.
Canis erblickte nur verschwommene Schemen und nickte schließlich. ´Bringt mich nur weg von hier. ´
Sie verbeugte sich grinsend und stoppte die Zeit.
Es war unangenehm, wenn man an den Strängen der Realität zupfen musste, aber sie machte das nicht zum ersten Mal. Knobelnd löste sie den Kreis, den die Frau gewoben hatte und öffnete wieder ein Portal. Es war auch viel einfacher nur die Zeit für sich selber zu stoppen, nun musste sie aber auch ihren Leibwächter und den Mann durch das Portal kriegen. Sie verzog ihren Mund und nahm das Portal an den Rändern, stellte es vor die Rüstung und bewegte die Membran durch ihre Begleiter. Schließlich löste sie ihren Zauber.
´Lebt wohl. ´, verabschiedete sie und sprang selber durch das Portal, das sich schnappend schloss.
Sie bettete den Mann auf einen Tisch und setzte sich neben ihm.
´Also, was ist passiert? ´
Canis rieb sich seine Augen und holte zitternd Luft. ´Tod war wütend. ´

Bandage war über einen Sergeant gebeugt als sie eintrafen. Er war zu beschäftigt mit seiner Arbeit als dass er seine Umgebung Aufmerksamkeit schenken konnte. Der neue Heiler bemerkte sie zuerst und stoppte. Er kam langsam zu Bandage herüber und tippte ihm auf die Schulter.
´Nadel? ´, fragte er und richtete sich auf. ´Was ist? ´
´Dort. ´, meinte Nadel und zeigte auf die Neuankömmlinge. Sie waren die einzigen, die noch vollkommen aufgebaut waren. Ketten und Siegel zogen sich über ihre Körper, die selbst für Bandages Standards groß waren. Es waren fünf Sprosse, deren Köpfe man nicht klar erkennen konnte - dort wo sie seien sollten, liefen Schultern einfach stumpf zusammen - die langsam auf Bandage zustapften. Zwei hatten ein Auge, einer einen Mund und die zwei anderen jeweils ein Ohr.
´Wir sind das Wissen von Phak, dem Zweiten. Er wurde durch Anansi getäuscht und verkrüppelt. Er erfuhr seine Erlösung durch die Hand von Azrael, dem Fünften, dem der Anspruch auf Wissen gewährt wurde. ´, sprach der Mund ganz rechts und die Ohren, die eigentlich wie Löcher schienen, zuckte ein wenig.
Bandage verbeugte sich und die Augen taten es ihm nach. ´Ich bin Bandage. Oberheiler von Azrael und amtierender Bibliothekar. ´
´Wir werden diese Aufgabe übernehmen. ´, sagte der Mund mit einem Ton der Finalität.
´Um in diesen Verstand zu navigieren müsst ihr euch einfach nur ein Wort, oder Form denken, die eurer Destination ähnelt. ´, erklärte er, verbeugte sich nochmals und wand sich wieder dem Sergeant zu. Die Sprosse verschwanden und ließen kurz abdrücke in der Schattenwelt zurück.
´Worauf wartet ihr noch? ´, rief Bandage dann den zusammengesetzten Heilern zu. ´Wir haben noch siebenstellige Zahlen vor uns! Auf, auf, auf!
Azrael?´
Ja?
´Setz dich hin. Phaks Bibliothekare räumen kurz deinen Kopf auf.

Bul´Miruk stand neben seinem Gefährten, er fand das Wort selber komisch als es ihm einfiel, und lies seinen Blick über die Grasebene schweifen. Es war überraschenderweise nicht vom Wasser überschwemmt worden und selbst Nephilim hielten sich fern. Der Himmel über ihm war hellblau und Wolken zogen träge im Wind dahin. Seine Armee kam näher. Sie folgten ihm überall hin. Selbst im Tod dienten sie ihm noch. Es war eine Armee aus Untoten, die er getötet, oder durch jahrelange Kriege hinweg erweckt hat.
Etwas berührte ihn am Bein. Er zuckte zusammen und guckte nach unten. Die Robe von Azrael war mit Zungen überwuchert, zwischen denen Augen hin und her zuckten. Sie schwangen herum und schienen die Umgebung abzusuchen. Sie verschwanden so schnell, wie sie aufgetaucht sind und ließen eine leicht durchscheinende Gestalt zurück. Tod saß mit der Sense an seiner linken Schulter im Schneidersitz da und schien immer wieder zu nicken.
´Bul? ´, fragte er.
´Ja? ´
´Wie viel Zeit ist vergangen? ´, fragte er, stand auf, seufzte und guckte wieder in den Himmel.
´Ein paar Sekunden. ´, meinte der Urkönig und hob eine Augenbraue. ´Warum? ´
´Hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt, ich wurde von fünf Göttern unterrichtet. ´, antwortete der Avatar etwas bedrückt und stützte sich auf die Sense wie ein alter Mann. ´Wir müssen noch viel machen, bevor wir Leviathan oder Anansi begegnen wollen. ´
´Kraken schien nicht so stark zu sein. ´
Azrael prustete kurz und knackte dann mit seinem Hals. ´Ah, schlechte Angewohnheiten. ´, flüsterte er und drehte sich zu ihn um. ´Kraken war nichts weiter als der liebste Spross von Leviathan. ´, meinte dieser wegwerfend und knackte mit seinem Rückgrat. ´Ugh, meine Fresse, ich werde alt und gebrechlich. Na ja, Liebe ist überbewertet, vor allem bei großen, paranoiden Intriganten, die nichts mehr lieben, ha, da ist es schon wieder, als Effizienz. ´
´Und was bist du? ´
Tod stutzte kurz und legte seinen Kopf. ´Der Aasgeier des Lebens, Engeljäger, Dämonentod, Unlebender, der auf seinem mächtigen Ross Sternschnuppe reitet. ´, er beugte sich kurz nach vorne und die Bandscheiben über seiner Hüfte knackten. ´Viel besser. Was soll ich schon sein? Ich bin ein Pazifist, der einmal Schreiber werden wollte und nun alles umbringt, um mal mindestens eine Woche ruhe zu haben. Ich bin soweit gegangen, dass ich jetzt sogar Frauen und Kinder umbringen würde. Schockiert? ´ Der Urkönig antwortete nicht, sondern guckte ihn etwas skeptisch an.
´Und die Wahrheit? ´, fragte er nach dann einer Weile.
Tod schien wieder breit zu grinsen. ´Ah, ja. Wahrheit. Sie ist doch viel besser als Liebe. Na ja, ich liebe - dieses Wort ist überall - Tee, Gebäck und Kuchen. Ich bin also verfressen, zufrieden? ´
Der Urkönig nickte kurz, machte den Mund auf und schloss ihn dann wieder.
´Frag schon.
´Also gut, was willst du noch machen? ´
Bul hatte bei jedem zweiten seiner Sätze das Gefühl, dass der Avatar von Ohr zu Ohr grinste.
´Na ja, ich will Yersin mal einen Besuch abstatten und meinen Namensvetter besuchen. ´, antwortete er und öffnete ein beinahe transparentes Portal.
´Stimmt, ich weiß` deinen Namen immer noch nicht. ´
´Azrael, und jetzt geh schon durch. ´

Der Herold stapfte schlecht gelaunt über den Meeresgrund.
Er bewegte sich ja normalerweise schon gemessen und ohne Hast, aber die Geschwindigkeit im Wasser machte ihn krank; nicht, dass er mit den tausenden Pocken, schwärenden Wunden und allem möglichen unter der Rüstung nach perverse Standards gesunde gewesen wäre, nein, es war, dass er nur langsamer werden konnte. Seine verschwommene Sicht störte ihn auch ein wenig.
Eine neue Sense zierte seine Hände. Drei Meter hoch und ein Blatt, dass halb so lang war wie der Stiel, der die Dicke eines männlichen Beins hatte. Sie war der Grund, warum er durch das Salzwasser lief. Die Schneide musste anrosten und der Stiel morsch aussehen, dann erst würde er sie als Waffe akzeptieren. Währenddessen tötete er mit den Händen, brach zu neugierigen Fischen die Köpfe auf und aß hin und wieder etwas vom Fleisch, oder vom Hirn, was relativ schmackhaft war.
Der Grund für seine schlechte Laune war die Stimme, die immer wieder auf ihn einredete.
´Dein Meister ist ein rückgratloser Verräter. Er hat die Engel hintergangen und deshalb fristet er sein Dasein als Verrückter und Krüppel. Dein Potenzial wird nicht voll ausgenutzt und selbst deine Erfolge werden nicht gewürdigt. Komme zu mir, ich biete dir Alles, was du dir vorstellen kannst. ´
Als Herold musste er solche Gespräche jeden Tag ertragen, aber diesmal konnte er sie nicht verdrängen. Unter seinem Helm pochten die Adern an seinen Schläfen so stark, dass sie sich immer wieder flach gegen dem Helm drückten. Thunk, thunk, thunk. Seine Füße traten auf den Meeresboden wie auf tote Körper von Feinden. Er versuchte sich abzulenken und fuhr über das Sensenblatt. Es war etwas rauer, genügte aber seinen Anforderungen noch nicht. Er wusste selber, dass es zu lange dauern würde. Frustriert seufzte er, Blasen stiegen zwischen seinen Zähnen auf und schwebten wie Quallen nach oben zur Wasseroberfläche, wo sie zerplatzten. Seewasser schwemmte seine Lungen, es brannte zuerst, dann legte sich eine angenehme Kühle in seinen Körper, der vor Fieberhitze pochte. Leicht enttäuscht sprang er ein wenig und durchbrach die Wasseroberfläche. Die Luft kühlte ihn schlagartig ab und der Wind wehte ihm von rechts ins Gesicht. Es war Nacht als er wieder an den Strand trat und das Wasser aus seiner Lunge drückte. Ein dicker Pfropfen Schleim folgte.
´Scheiße … ´, krächzte er heiser und scharrte die Stelle mit Sand zu. Die Kalte Nachtluft schien ihn ein wenig zu beleben und er ging weiter. Er fühlte sich auf einmal federleicht und sehr schnell.
´Ich muss öfters rauskommen. ´, murmelte er und rieb sich über sein Gesicht. Er schüttelte den wässrigen Eiter weg und gähnte. ´Yersin, ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, aber ich hab noch nichts wirklich Erstaunliches entdeckt. ´, sagte er so als ob sein Lehnsherr genau vor ihm stand. In Wirklichkeit erschein Venus, sie sah etwas kränklich aus und hustete immer wieder.
´Was kann ich für dich tun? ´, fragte sie mit der gewohnt weichen Stimme und guckte ihm mit leicht roten Augen an.
Der Herold legte seinen Kopf schief und kratzte sich ein wenig an den wenigen Pockenmalen an der linken Backe. Sie waren größtenteils durch Narben verschwunden. ´Du siehst krank aus. ´
Diesmal hustete sie feucht und schluckte den Schleim wieder runter.
´Immer ausspucken. ´, riet er.
Sie nickte schwach und drehte sich um. ´Also, ´, fing sie an als sie wieder den Herold ansah. ´Yersin ist fast mit der Krankheit fertig. Er weiß aber nicht, wo sich der Tod befindet. ´
´Ich soll ihn also suchen. ´
´Genau. ´
Seufzen und das Geräusch von scharrendem Metall auf Sand erfüllte kurz die Luft. ´Er weiß, dass ich nicht wirklich der Geschickteste darin bin Leute aufzuspüren. ´
Seine Bemerkung fand keine Ohren mehr, Venus war wieder verschwunden. Er fragte sich kurz, wie sie das immer machte, zuckte mit den Schultern und setzte seinen langen Marsch fort. Sie ist ja immerhin eine Göttin … ich wünschte ich könnte das.

´Willkommen im Himmel. ´, säuselte ein alter Engel und betrachtete sie misstrauisch. ´Was könnt ihr hier nur wollen? Der größte Kriegsherr neben Vassago und Tod selbst. ´
Azrael legte den Kopf schief und verbeugte sich ein wenig. ´Michael altert also auch. ´
Der Engel stand auf und spuckte aus. ´Pff, Mund halten. Meine Armeen sind längst tot. Sie waren das Öl in der Kriegsmaschinerie. Öl, dass langsam aber stetig durch Blut herausgewaschen wurde. ´
Bul fühlte sich etwas unwohl in der Gegenwart des Erzengels. Er war genauso hoch wie er selbst und strahlte trotz seines sichtbaren Alters Autorität aus. ´Ich kann hier bleiben. ´
´Nein, du kommst mit. ´, antwortete Tod sofort. ´Also, Michael, wir wollen Azrael besuchen, den richtigen Azrael. ´
Michael lief etwas bleich an und grinste dann. ´Azrael also … es gab schon verdammt viele Azraels hier. Drei um genau zu sein. Den Erzengel Azrael, dann einen normalen Engel Azrael und dann der letzte, Azrail wurde er genannt. Er weiß immer noch nicht, was er angerichtet hat. ´
Tod hob eine Augenbraue unter der Kutte und verzog seinen Mund. ´Was hat er den gemacht. Vielleicht treffe ich ihn einmal. ´
´Verarsch mich nicht, Azrail, ich weiß, dass du es bist. Wenn Serenata um dich bescheid weiß, muss ich es doch schon seit Äonen gewusst haben. ´, meinte der Erzengel rau und spuckte wieder aus. ´Du hast unseren Gott befreit. Na ja … unseren Gott, der etwas senil ist. ´
´Etwas Schlimmes daran? ´
´Er lässt sich zu leicht manipulieren. Weißt du, deine kleinen Geschwister? ´
´Was ist mit ihnen? ´
Sie steuerten langsam auf eine hochaufragende Kathedrale zu. Es waren keine religiösen Zeichen zu sehen, nur schwarzes Obsidian, dass wie ein Schwert den weißen Himmel teilte und die Umgebung verdunkelte.
´Fera ist eine Hure und Merakas eine Ecke schlimmer. ´, sagte Michael unverblümt und guckte auf den sich windenden Schatten. ´Ich glaube du solltest Luzifer, Hadriel und Uriel wieder rauslassen. ´
´Hol sie dir. ´, meinte er und lockerte seine Kontrolle um sie herum. ´Sie haben mir bisher eh nichts genützt. ´
´Dann werden sie mir umso besser dienen. ´, meinte Michael und wurde kurz ätherisch. ´Sie sagen, dass noch eine fehlt, sie heißt Rel. ´
Azrael zuckte mit seinen Schultern. ´Keine Ahnung wo sie ist. ´, meinte er dann und besann sich wieder auf die Bemerkungen von Michael. ´Warum sollen meine Geschwister so schlimm sein? ´
´Fera gab sich dem Ersten hin, dem die Rüstung des Retters passte und Merakas, na ja, er ist etwas verschwenderisch. ´
Tod schüttelte seinen Kopf. ´Ich hab sie eh noch nie richtig gekannt. ´, meinte er. ´Warum hast du uns eigentlich so leicht hereingelassen? ´
´Ich hätte es fast begrüßt, wenn du hier wieder ein Gemetzel angerichtet hättest. ´, lächelte der Erzengel hinterhältig. ´Wie letztes Mal, das war ein schöner Anblick. ´
´Was? ´
´Du hattest noch Reue in dir. Damals warst du noch ein normaler Pazifist, diesmal bist du ein verrückter Pazifist. ´
´Ich nehme es als Kompliment, dass du mich immer noch Pazifist nennst. ´
´Warum willst du eigentlich zu Azrael, Tod? ´
´Keine Ahnung, ihn will ihn wohl kennenlernen. ´
´Da gibt’s nichts, was sich lohnen würde. Er mag nur Tee und Kuchen. ´
´Dann war der Ausflug nicht umsonst. ´
Michael seufzte. ´Er ist verweichlicht, hatte seit tausenden Jahren keinen Grund mehr, um mal wieder grausam zu sein. Weißt du, wir Engel sind nicht wirklich das Gute in persona, wir sich nur rechtschaffen Böse; und das nur für unsere Verhältnisse. ´
Azrael gluckste ein wenig. ´Und was bin ich? ´
´Die stählerne Faust, die man nicht gern, aber doch zu oft einsetzt. ´
´Das ist doch eher Bul. ´, meinte Tod und klopfte dem Kriegsherr auf die Schulter. ´Er ist potenziell gefährlicher als ich. ´
´Das würde mich auch interessieren, wie habt ihr euch eigentlich getroffen. ´
´Ich hab fast seinen Vasallen umgebracht. ´
´Sie ist jetzt vogelfrei, hat sich dem Retter angeschlossen. ´, der Stich im Magen brannte heiß. ´Ich sprech’ nicht gern über sie. ´
Michael nickte. ´Azrael, würde es dir was ausmachen, wenn Bul bei uns bleibt, ich könnte ihn gebrauchen. ´
´Ungern. ´, meinte Tod und guckte Bul an. ´Es ist aber eigentlich seine Entscheidung. ´
Bul guckte glasig nach vorne und ging seine Möglichkeiten durch. Er war ein König ohne Land, natürlich würden alle um ihn werben. Nur die Engel hätte er als letzte erwartet. Tod, warum hatte er sich ihm angeschlossen? Das Versprechen auf Fleisch oder die Erwartung auf ein wenig Ruhe und Frieden? Oder doch die Vorahnung auf eine Schlacht, die selbst seine Anforderungen sprengen würde?
Er holte tief Luft und seufzte wie ein Kessel unter Druck. ´Was würde auf mich zukommen? ´
Der Engel zuckte mit seinen Schultern und rieb sich die Augen. ´Du würdest in jedem Dreckloch laden und es säubern müssen. ´
´Hört sich … fordernd an. ´, antwortete er nachdenklich und kratzte sich an der narbigen Wange. ´Hört sich verlockend an, aber ich lehne ab, mir gefällt gerade meine Situation. ´
Michael zuckte mit seinen Schultern und die kleine Gruppe blieb vor dem kleinen Dienstboteneingang stehen. ´Ein Versuch war's wert. ´, meinte er und klopfte an. ´Er müsste ein wenig auf sich warten lassen, backt bestimmt gerade etwas. ´, meinte der alte Engel und schickte sich an zu gehen. ´Strengt euch an angegriffen zu werden. ´, verabschiedete er sich.
´Wir werden dir ein paar Köpfe schicken. ´, meinte Tod grinsend und drückte die Tür auf. Sie war weder abgeschlossen, sie hatte kein Schloss, noch irgendwie verkeilt. Sie gingen hinein, Bul musste seinen Kopf einziehen, damit er nicht bei jedem Schritt gegen die Decke knallte, und folgten den Treppen nach oben. Je weiter sie in das Gebäude eindrangen, desto kräftiger wurde der Geruch nach Teeblättern und Mehl. Die Sackgasse tauchte plötzlich auf und Azrael prallte an die Wand. Zerknirscht rieb er sich sein Gesicht und versuchte einen angenehmen Fokus in dieser Umgebung zu bekommen. Er musste sich auf drei Meter beschränken und tastete dann die Wand ab.
´Ah, da seid ihr beiden. ´, meinte eine kratzige Stimme hinter ihnen und zog beide mit. Der Erzengel Azrael war etwas dicker und hatte einen dicken Lederschurz, wie ihn die Schmiede trugen, an. ´Entschuldigt meine Stimme, ich weiß auch nicht, was ich mit ihr machen soll. ´, meinte er und kratzte sich am Hals. Bul musste sich bemühen nicht zurückzufallen und wunderte sich über die kleinen Flügel auf dem Rücken des Bäckers. Es waren kleine, schwarze Flügel wie bei Raben, die aufgeregt flatterten.
´Wiederbelebung kommt bei perfekten Wesen immer mit einem Preis: Individualität. ´, gluckste er und ließ auch endlich Tod los. Sie befanden sich in einem warmen Raum, in dem mehrere Öfen brannten und Golems arbeiteten.
´Kann man Engel also endlich unterscheiden. ´, meinte Tod und guckte sich die noch warmen Kuchen an. Bul folgte ihm mit Abstand, war aber nicht so zurückhaltend. Er prüfte einige auf ihre Konsistenz oder aß ein paar Krümel.
´Genau, genau … wer seid ihr eigentlich? ´, fragte der füllige Engel.
´Ich bin Tod und das ist Bul'Miruk, der Urkönig. ´, beide verbeugten sich und warteten auf eine Antwort.
´Tod, soso, du warst doch letztens wieder hier. ´
´Tod hat gekündigt, ich bin eingesprungen. ´, meinte der Avatar.
Azrael seufzte und schnitt einen Kuchen in acht Stücke. ´Schokolade, eine Erfindung der Dämonen. Hat mich einen ganzen Krieg gekostet um das Rezept zu erhalten. ´, er zeigte beiläufig auf den riesigen Kuchen. ´Tod hat also endlich den Löffel abgegeben, hm? Was willst dann du von mir? Deine Mentoren sind doch gut genug. ´
Azrael grinste und nickte. ´Diesmal suche ich nicht nach Einführung, diesmal suche ich nach einer Person. ´
´Und wie kann ich dir dabei behilflich sein? ´, fragte der Bäcker und reichte jedem ein Stück.
Azrael aß ein Stück und stutzte. ´Süß, fast zu süß. ´, flüsterte und aß weiter. Bul nickte und verschlang das Stück mit zwei weiteren Bissen. ´Aber trotzdem ziemlich vertraut. ´
´Danke, danke. ´, meinte der Engel und setzte sich hin. ´Hey! Ihr da! Nicht zu nah an die Öfen treten, oder ich versandet mir die Kuchen! ´
Tod wischte sich die Krümel von den Mundwinkeln und faltete seine Hände. ´Ich suche nach Vil`Aeris. ´
Azrael runzelte die Stirn. ´Tee? ´
´Warum nicht? ´
´Vil`Aeris, das erste Mal, dass ich ihren Namen nicht mit einem Fluche verbunden höre. Was hat du mit ihr zu schaffen? ´
´Komplizierte Geschichte, sagen wir einfach, dass sie meine Schwester ist. ´, meinte Azrael.
´Übersteigerter Beschützerinstinkt. ´, prustete der Engel. ´Hattest wohl noch nie Geschwister gehabt, oder? ´
´Hab mich nie wirklich um sie kümmern können. ´
´Lass dir eines sagen: kleine Geschwister nerven. ´
Der Avatar zuckte mit den Schultern und nippte am Tee, der ihnen von einem Golem serviert wurde.
´Nützliche kleine Wichtel, oder? ´, meinte der Engel und hob seinen Becher.
´Der Tee ist gut. ´, meinte der Avatar. ´Na ja, vielleicht hast du recht, trotzdem will ich sie finden. ´
Azrael setzte seinen Becher ab und wischte sich die Hände an der Schürze ab. ´Ich kann dir nur eines raten: frag Leviathan. ´
Der Avatar nickte und verbeugte sich. ´Danke, wir gehen dann. ´, verabschiedete er sich und ging.
´Bul, ´, er drehte sich vor dem Gebäude um und guckte zum Urkönig hoch. ´Du hattest in letzter Zeit nichts zu tun gehabt, ich hab da was für dich. ´
´Das wäre? ´
´Besorg mir Charon. ´

Venus tauchte wieder auf und wurde sofort von Yersin umarmt. Er drückte die heftig und ließ sie dann wieder los.
´Tut mir leid, ich brauchte das gerade. ´, meinte er und ging voraus. Sie folgte ihm etwas eingeschüchtert und versuchte ihr Herz wieder unter Kontrolle zu bringen. ´Unser Serum ist fertig. ´, meinte der Gott und führte sie in ein Theater. Sie standen unten im Sandring, vor ihnen war der Gott des Todes angekettet, nur dass er haarig und acht Augen hatte. Sie wurden allen plötzlich auf das Paar fokussiert.
´Wollen wir es doch gleich ausprobieren, oder? ´, fragte der Gott etwas angespannt und warf eine volle Phiole gegen den Körper des Spinnenhybrids. ´Kein Inkubationszeit. ´
Der Mutant warf sich gegen die Ketten, quoll auf und schrie.
´Das Bindegewebe wird zersetzt, wir dürfte jetzt bald abgeschabte Haut sehen. ´
Der angekettete Gott warf in den Sand und versuchte sich mit dem kleinen Steinchen zu kratzten. Die Haut kam in großen Fetzten ab und blutige Spuren zogen sich zentrisch um den Körper herum.
´Den Organen und Augen ergeht es fast gleich. ´
Die Augenbälle barsten und eine Fontäne aus Blut schoss kurz durch die Luft.
´Das Blut ist voller Erreger, er verbreitet sich durch die Luft. Man dürfte so eine Sphäre aus Sterblichen in ein bis zwei Tagen auslöschen. Man verdreifacht die Zeit für Götter. ´
Yersin guckte Venus an, die einfach nur nickte. Er seufzte und schüttelte seinen Kopf. ´Wo sind eigentlich die Reiniger? ´
´Kommen. ´
´Gut, folg mir. ´, wies er sie an und ging zurück in sein Büro, wie sich die Reagenzgläser im Ständer auf dem Schreibtisch befanden. Er lies sich in den Stuhl fallen und rieb sich sein Gesicht.
´Was ist los? ´
´Anansi ist wieder da. ´
´Anansi? ´
´Viele sagen er wäre eine männliche Form der alten Vil`Aeris. ´, meinte er müde.
´Schlimm? Stimmt es denn? ´, fragte Venus zurück und versuchte ihm in die Augen zu gucken.
´Beides, beides. Er mag mich nicht, weil er dich mag. ´
Venus stutzte. ´Wie das? ´
´Er ist der Grund warum du deine Seele an mich verkauft hast. ´
´Bisher habe ich es noch nicht bereut. ´
Yersin seufzte und guckte sie mit glasigen Augen an. ´Sei froh solange du es noch kannst. Anansi ist ungehalten, wenn man ihn in seinen eigenen Spielen schlägt. ´, er gähnte. ´Ich bin viel zu alt für so nen Scheiß'. ´

lg
faxi
:hy:
:kiss:
Und jetzt gehts in Restaurant ... ich muss mich noch anziehen :ugly: :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich :p

Irgendwie lustig, das fast jeder Azrael mag seid er zum Tod geworden ist. Sogar in den Himmel darf er rein.
Spica mischt sich auch langsam ins Geschehen ein, aber mir fehlt Larze :motz:


Ansonsten gewohnte Qualität und Verwirrung, bei so viele Azraels im Himmel :ugly:
 
Mhm. Notiert :ugly: :lol:

Dann definiere bitte noch gewohnte Qualität :clown:

Ansonsten ... ich muss meine Sig wieder aktualisieren:D

lg
faxi
PS: Smiley overkill und der Gedanke, dass du mich nie enttäuschst, wenn es darum geht Kritik abzugeben :D

Sonst koin Feedback? ;( sad panda
 
Zuletzt bearbeitet:
:hy: Allen :kiss:

Scheint nichts los zu sein, egal.
Ich brauch jemanden, der so sicher mit der Englischen Sprache ist, damit er mir hilft meine Einsendung zum Blizzard Schreibwettbewerb zu korrigieren.

viel Freude damit

Kapitel 2 - Teil 3

Der Krieger holte zitternd Luft und biss fest auf das Holz während sie über sein zerstörtes Knie fuhr, um es zu heilen. Schweiß rollte ihn in Perlen die Stirn hinunter als sie absichtlich das nackte Fleisch anfasste. Eigentlich hätte sie mit einem Bruchteil ihrer Willenskraft Lebewesen schaffen können, anstatt nur eine Verletzung zu heilen. Mit einem leicht sadistischen Grinsen guckte sie das verzerrte Gesicht an als sie die Bänder zurecht zupfte und dann langsam das Bindegewebe wieder aufbaute. Der Meniskus folgte, Knorpel, Sehnen, Muskeln, Fett und als letztes die Haut. Sie richtete sich langsam auf nur um zu sehen, dass Canis in Ohnmacht gefallen war. Empört blies sie ihre Backen auf und gab ihm eine Backpfeife.
´Aufwachen. ´, flüsterte sie ihm schließlich ihm ins Ohr und der junge Krieger schreckte mit hochrotem Kopf hoch.
´Ja, ja, natürlich, mein Teil der Vereinbarung. ´, flüsterte halb im Delirium und rieb sich die Augen. ´Tod war wütend. ´
´Das hast du schon mal gesagt. ´
´Ja, ja, freilich. ´, meinte Cannes nochmals und rieb sich wieder die Augen. ´Wir waren auf dem Meer, alle Vorräte aufgebraucht und waren kurz davor dem Kannibalismus zu verfallen. Um die Wahrheit zu sagen, einer der Matrosen hat in seiner Verzweiflung versucht Belau zu esse- ´, er stoppte als er den furchterregenden Gesichtsausdruck von Spick erblickte. Die Temperatur im Raum stieg unnatürlich schnell, er konnte kaum noch atmen. Langsam sengten seine Haare an und der stechende Geruch nach verbranntem Horn brachte ihn zum Würgen.
´Sie sind alle tot. ´, flüsterte er und hustete wieder. Spica beruhigte sich langsam und beugte sich zu ihm hinunter.
´Was? ´, zischte sie scharf und Canis zuckte zusammen.
´Die Matrosen, alle weg. ´, jammerte dieser und schluckte schwer. ´Sie sind im Sturm verschwunden. Alle auf einmal. Mein Knie wurde immer schlimmer und Eiter floss in Strömen heraus. Ich hatte Fieberträume, ich sprach mit Göttern. ´, die Wörter kamen wie ein Fluß heraus und Spica runzelte die Stirn. Sie fasste ihm an die Schläfen drang einfach in seinen Geist. Sie hätte das schon an Erster Stelle machen sollen.
Ihr rollte der Kopf eines Mädchens vor die Füße und Blut klebte an der goldenen Rüstung.
Ruckartig zog sie ihre Hände wieder zurück und fasste sich ans Kinn. Man hat seinen Verstand vollkommen vergewaltigt und alles Mögliche verstärkt. Da hat wohl jemand vorgesorgt. Seufzend setzte sie sich hin und hörte mit steigender Desinteresse zu als Canis wieder anfing zu sprechen.

Das Licht am Ende des Tunnels gab es wirklich. Es war grell, stach in den Augen und verblasste je näher sie dem Ausgang kam. Nebelartige Hinterlassenschaften rollten von ihren Flügeln und Haut in die Luft und verflüchtigten sich. Es wurde immer kälter und schneidender Wind fauchte den Tunnel hinunter. Der Atem kam milchweiß aus ihrem Mund heraus und folgte den ätherischen Wirbeln in den Berg hinein.
Sehr gut. Du scheinst endlich stabil genug zu sein. Die Heiler haben ein ganz großes Stück geleistet.
Sie wusste nicht ob sie die Stimme langsam hassen oder lieben sollte. Sie begleitete sie schon seit mehr als zehntausend Jahren; immer ihre Schwächen erwähnend und fragend, hat sie sie fast in den Wahnsinn getrieben. Die Umgebung stach, falls es möglich war, noch mehr in den Augen als das Licht am Ende des Tunnels aus dem sie gerade gekommen war. Bitterkalte Luft schmiegte sich gegen sie und schien sie nach unten ziehen zu wollen.
Larze stand am Ausgang und fror. Zitternd rieb sie sich ihre Hände und presste ihre Flügel fest gegen den Körper. Für eine Succubi, die Hitze liebte, war das die Hölle. Ihre steifen Gelenke protestierten bei jeder Bewegung und die Sehnen zogen sich ohne ihren Willen immer wieder zusammen. Das Klappern ihrer Zähne wurde von den Bergen zurückgeworfen und legte sich zu einem Pseudorauschen übereinander.
Mir gefällt es hier, Apophs. Dachte sie wütend und versuchte ihre Flügel zu spannen. Sie wurde fast in die Luft gerissen als Böen den Hang hinauffegten und Schnee aufwirbelten.
´Tut mir Leid, dass du dir ausgerechnet einen Schlupfwinkel ausgesucht hast, der in zehntausend Jahren zum kältesten Ort diese Sphäre wird. ´ Antwortete der Spross bissig und unterließ es den Heilern einen Befehl zum Wärmen zu geben.
Ja ja, ich seh's ein. Anderes Thema, ich soll jetzt also endlich stabil sein? Wieso hat es so lange gedauert?
´Dämonenblut lässt sich nur schwer abbauen. Du hattest zwar das nötige Herz, aber nicht das kompatible Blut. Ich musste ein halbes Regiment Heiler abstellen, damit du nicht stirbst. Drei andere Regimente waren damit beschäftigt dich Zelle für Zelle vorzubereiten. ´
Auf was?
´Das. ´

Ihr gefiel Apophs Tonfall nicht, war aber nicht mehr in der Verfassung es zu denken. Der Boden sackte unter ihr weg und der Berg hörte einfach auf existieren. Sie fiel wie ein voller Kartoffelsack und wurde wenige Momente später auch von der weißen Wand verschlungen. Die Luft wurde aus ihrer Lunge und dem Blut gepresst. Muskelkrämpfe liefen durch ihren Körper während sie versuchte zu gleiten. Als erstes kam die Luft wieder. Wie eine riesige Faust schlug sie ihr ins Gesicht und sie zog den Sauerstoff gierig ein. Es war aber noch kälter als auf dem Berg.
´Das war der Weltenwandler. ´
Halt die Fresse und mach mich bitte warm.
´Ich hab auf das `Bitte` gewartet. ´
Meinte der alte Spross und weckte die anderen auf. Fast augenblicklich erhitzte sich das Blut und wurde siedend heiß durch ihre Adern gepumpt. Zuerst tat die Hitze noch mehr weh als die Kälte, sank aber schnell ins Fleisch ein und lockerte die verkrampften Muskeln.
Danke.
´Immer doch. Und jetzt mach dich bereit um dein Leben zu fliegen. Engel haben dich entdeckt. ´
Was? Kannst du nichts gegen sie machen?
´Nein. Und jetzt, flieg!

Apophs hinterlegte seinen Befehl mit einem Impuls. Ihre Flügel schlugen kurz oben und unten zusammen. Hektisch setzte sie die Bewegung fort und genoss wieder die Freiheit, die mit dem Fliegen verbunden war. Die Erde bewegte sich träge unter ihr während sie ihr Bestes versuchte nicht von Lanzen aufgespießt zu werden. Die schnelle Luft kitzelte ihren Körper, Schwertspitzen versuchten das gleiche. Sie sackte zusammen, ließ sich scheintot fallen, um Zeit zum Nachdenken zu haben.
Wo bin ich?
´Tief, sehr tief im Süden. ´
Der Südpol?
´Wie ich schon sagte. ´
Verdammt, was machen Engel hier?
´Sie werden von Satan belagert. ´

Sie stutzte kurz und runzelte dann ihre Stirn. Die Engel verfolgten sie immer noch.
Wie zur Hölle weißt du all das, wenn wir gerade von einer Sphäre zur anderen gewechselt haben?
´Heh, Kontakte. ´
Sei nicht so kryptisch. Versuch doch wenigstens mich am Leben zu erhalten.
´Phak, der große, dünne, ist tot. ´
Dieser aalglatte Schleimbolzen?
´Alles nur Lüge. Er ist in Wirklichkeit ein ganz Netter. ´
Mir egal. Also gut, er ist tot? Wie hilft uns das weiter, wenn einer deiner mächtigsten Freunde tot ist?
´Wir haben einen fast genauso mächtigen, vielleicht sogar gleichmächtigen, Verbündeten, vielleicht auch Freund, dazu gekriegt. ´
Das sind mir zwei `vielleicht` zuviel.
´Azrail. ´
Ja? Ist er auch tot?
´Er ist Tod. ´
Er ist tot?
´Er
ist Tod. ´
Tot?
´Tod. ´
Also
ist er tot, wie hilft uns das?
´Meine Fresse, muss ich dir denn alles buchstabieren. Er ist T-O-D. Er ist der Avatar des Todes, der Unlebende, Aasfresser der Seelen, Hirte der Sünden- ´
Ja, ja, ja! Die Titel sind jedem allgemein geläufig. Also haben wir jetzt einen nützlichen Verbündeten, der uns nicht so leicht wegsterben wird?
´Na ja, Wissen sind kryptische Sprosse. ´
Wissen? Wer ist das?
´Phak hat ein Sinnbild unterworfen, es gefünftelt und benutzte es als Bibliothek. ´
Sinnbild?
´Stell sie dir wie Götter des So und So vor, stimmt zwar nicht annähernd, ist aber eine gute Art der Visualisierung. Und jetzt sind sie an Azrael gekettet. ´
Was wissen sie denn?
´Alles, wenn man nett fragt. ´
Und kann Azrael nett fragen?
´Er hat es mehrmals bewiesen. Er ist aber nicht der Typ, der gerne frägt, er sucht die Antworten lieber selber heraus. ´
Dann ist er dumm. Kluge Leute fragen unaufhörlich.
´Sind wir nicht ein wenig voreilig mit den Behauptungen? ´
Vielleicht.
´Er lernt aus Fehlern, ist das nicht was? ´
Das steigert meine Meinung nicht.
´Woher kennst du ihn eigentlich? Er war doch im Himmel eingekerkert und du bist ein Dämon. ´
Davor war er in der Hölle.
´Ein bemerkenswerter Aufstieg in der Hierarchie. ´
Pff, deine Ansichten von Himmel und Hölle beruhen auf längst vergangenen Zeiten. Hölle ist nicht mehr der kriegsgeifernde Aggressor und Himmel scheißt auf den Pazifismus.
´Wenn das so ist. Was willst du gegen die Engel tun? ´
Man hat Lilith mal den Fallenden Stern genannt.
´Und? ´
Das war ich. Wir wurden als wir jung waren oft verwechselt.
´Und? ´
Meine Fresse, muss man dir denn alles zeigen?


Garis verschluckte sich an seinem eigenem Speichel und hustete heftig. Nyda schwang in der Luft herum musste ihn auf Derillus absetzten.
´Was ist? ´, fragte sie.
´Guckt in den Süden. ´, er musste wieder husten und spürte die Hitze auf seinem Rücken. Die Matriarchin pfiff anerkennend. Derillus schnaubte kurz und flog ungerührt weiter.
Eine zweite Sonne brach gerade die Erde auf und warf Bögen aus flüssigen Licht in den Himmel. Die echte Sonne verblasste immer mehr und Donner rollte durch die Luft.
´Da ist wohl jemand wütend. ´, meinte die große Succubi im gewohnt gelangweilten Tonfall und zog Nyda zu sich her. Garis und Derillus guckten gezwungen weg und bewunderten den Sonnenuntergang.
´Riecht nach Larze. ´, meinte Garis und rümpfte seine Nase. ´Kennst du sie? ´
´Ist das nicht Lilith? ´, fragte der große Dämon etwas irritiert. ´Wer ist Larze? ´
Der kleinere Dämon hob eine Augenbraue. ´Ah ja, stimmt. Sie war die Succubi in meinem ehemaligen Trupp. Etwas zurückhaltend, aber unter dem Einfluss von Bier, Met, oder Ähnlichem unberechenbar. Sie hat sogar versucht Azrail zu betten. ´
´Oh, wirklich? Die Geschichte will ich hören! ´, meinte die Matriarchin plötzlich aufgeregt und beugte sich nach vorne. Nyda entspannte sich und seufzte erleichtert.
Der Sergeant zuckte mit seinen Schultern. ´Azrail trinkt nicht. Hat also seine monatliche Ration gedreht und sie dann Larze gegeben. Wenn man ihr zuviel gibt wird sie ziemlich … willig. ´, meinte er zögernd und kratzte sich am Ellbogen. ´Er hat am Ende doch nachgegeben. ´
Er guckte stutzend die Matriarchin an, die relativ gefesselt von seiner Erzählung. ´Ist etwas? ´
´Ich will nur wissen wie meine, entfernte Nichte? Ja, sie muss die Schwester von Lilith sein, und Lilith war die Nichte von … egal. Ich will wissen, wie sie ihre Jungfräulichkeit verloren hat. ´
Garis guckte Derillus fragend an, der unter seinen Lidern die Augen verdrehte. ´Sie sind weggegangen und Azrail ist sofort wieder zurückgewesen. Rieb sich die Knöchel, hat sie wohl ausgeknockt. ´
´Pff, langweilig. ´
Der kleinere Dämon kratzte sich an der Schläfe. ´Wohin fliegen wir eigentlich? ´, fragte er und beäugte seine linke Seite an. Das Fleisch war violett, narbig, zog bei jeder Bewegung und fühlte sich merkwürdig gefühllos an, wenn man es kratzte.
Derillus grollte. ´Wir suchen nach Lysses. ´, antwortete er knapp.
´Wer ist Lysses? ´, fragte Nyda, die sich aufgerappelt hat.
´Ein Abtrünniger Blutschamane, so ziemlich der Beste. ´, meinte Garis der sich weiterhin in Larzes Schauspiel verlor. ´Man nennt ihn auch Rotkäppchen. ´
´Die Schlimmsten haben immer die kindischen Namen. ´, meinte die Matriarchin schulterzuckend und sprang vom Rücken. Derillus folgte ruckartig, sodass Garis abrutschte und Nyda mehrere Meter mit sich runterriss bis sie sich halten konnte. Festland. Und sehr viele Banner.
´Das ist die Sechste! ´, zischte Garis. ´Die sind auch hier? ´
Die Matriarchin nickte und flog weiter dem Boden entgegen.
´Die Sechste? ´, fragte die Nyda, die sich mit Garis hinten hielt.
Der Sergeant verzog sein Gesicht und hielt sich davor zurück auszuspucken. ´Ich war seit den großen Kriegen dabei. Die Sechste war zunächst eine Strafexpedition, dafür auserwählt Gefangene zu befreien und na ja, zu bestrafen eben. ´
Die Matriarchin landete und schien etwas entgegenzunehmen.
´Wir sind aus dem Schlund der Hölle in etwas Schlimmeres gerannt. Ein zehntel Überlebte; wir wurden komisch, mutierten. ´
´Ich kann nichts sehen. ´
´Ich habe mehr Hörner als alle anderen niederen Dämonen. ´
Die kleine Succubi zuckten mit ihren Schultern und guckte zu wie Derillus äußert vorsichtig landete.
´Was ist jetzt so besonders an der Sechsten? ´, fragte Nyda, die mit Garis auch langsam dem Boden entgegenkam. Derillus wirkte nervös, seine Hände spielten die ganze Zeit mit den Fetischen an seinem Waffengehänge herum.
´Unsterblichkeit. ´, meinte Garis und spuckte aus sobald sie auf dem Grad aufkamen.
´Ist das nicht gut? ´
´Würdest du gerne auf ewig kämpfen, töten, sterben müssen? Wir hassen unsere Existenz. ´, meinte er und trat an der Matriarchin vorbei. ´Netter Plan, kleines. ´, meinte er und guckte die bunten Reihen der Sechsten an.
´Das kleines habe ich überhört. ´, meinte die Matriarchin leise aber etwas unsicher. ´Was werdet ihr jetzt tun? ´
Garis schüttelte ein paar Hände und drehte sich um. ´Wir … nehmen jetzt Befehle entgegen. ´
Die Matriarchin verzog ihren Mund und nickte dann. ´Satan wird gerade im Süden abgemetzelt, aber er hat schon Schlimmeres überstanden, ihr müsst den Westen sichern. ´
Der Sergeant seufzte. ´Namen, Orte, Befehle. ´
´Merakas, Westgrat, alle auslöschen, keine Überlebende. ´, antwortete sie knapp und flog mit den geflügelten Dämonen weg.
´He, schön euch wiederzuhaben, Leutnant. ´, sagte der Dämon neben ihm. Die meisten Dämonen der Sechsten waren für ihren Status absurd groß und sehnig.
´Ich auch, wer lebt denn alles noch, Korporal? ´
´Drei Kader Kampfmagier, zwei Regimente Reguläre und neun Gekettete. ´, antwortete der Angesprochene zögernd.
Garis fasste sich ans Gesicht und schüttelte seinen Kopf. ´Zweihundertdreißig von wievielen? Zwanzigtausend? ´
´Ich sollte euch vielleicht etwas erzählen … ´, meinte der Korporal.
´Mhm? ´
´Wir haben einen neuen Meister. ´
Beide stoppten auf ihrem Weg ins kleine Lager, Garis guckte den Korporal skeptisch an.
´Weiter. ´
´Wir arbeiten jetzt nicht mehr für die Hölle. ´
Der narbige Sergeant nickte langsam. ´Was ist mit dem Befehl, der Matriarchin? ´, fragte er fast noch langsamer.
´Er wird ausgeführt, er stimmt mit unseren Zielen überein. ´
Der Sergeant seufzte nochmals. ´Von wem wurden wir angestellt? ´
´Er nennt sich Anansi. ´
´Wann war es jemals anders? ´, meinte Garis und zuckte mit seinen Schultern. ´Was hat er uns gegeben? ´
´Das Versprechen auf Sterblichkeit. ´, meinte der Korporal und Garis verstummte. Der alte Dämon leckte sich schließlich die Lippen und nickte langsam. ´Die Magier sollen die Portale vorbereiten. ´
´Wollen wir von unten oder unten einbrechen? ´
´Teile alle in fünfer Trupps auf. Nur die Kader und die Geketteten sollen gesichtet werden. ´, befahl Garis und rieb sich über sein Gesicht. ´Länger als ein paar Monate? ´
Schulterzucken. ´Wir können nicht durch einen primären Riss eindringen, wir müssen vierzig kleine und einen größeren Riss erzeugen und sie synchron zünden. Das braucht mindestens einen Monat. Dann noch einen weiteren, um die Geketteten zu wecken. ´
´Wie kommt, dass wir noch neun haben? ´, fragte Garis halb verwundert und setzte sich auf einen Platz, der ihm angeboten wurde. ´Jeder vernünftige Feind tötet sie, wenn er sie aufspüren kann. ´
´Wir haben sie nicht eingesetzt, die Situationen haben es bisher noch nicht erfordert. ´, meinte der Korporal und faltete seine Hände.
Garis hob eine Augenbraue. ´Und woher kommt es, dass du nicht der bist, für den du dich ausgibst? ´
Die Illusionen verschwanden und ein Mensch setzte sich neben ihn. Er hatte schwarze Haut und braune, wollige Haare, die kurzgeschoren waren. Ein weißer Umhang betonte seine Haut und wehte bei den leichtesten Regungen.
´Was hat ihn verraten? ´, fragte er etwas frustriert. ´Ich bin Anansi. ´
´Die Schatten. Sie waren alle falsch. Das war das Erste. Das Zweite war, dass du meinen Rang falsch eingeschätzt hast, ich war und bin immer noch Sergeant. ´, meinte Garis und gähnte. ´Wo ist die wirkliche Sechste? ´
Anansi schnaubte. ´Tot. Zerschlagen auf den Feldern von Westgrat. ´, antwortete er einfach.
Der Narbige rieb sein Gesicht und spuckte aus. Er konnte klar sehen, dass Anansi das nicht gefiel. ´Stimmt es, dass du die Sechste eingestellt hast? ´
´Ich habe sie auch in den Tod geschickt. ´, meinte der jung aussehende Mann und lehnte sich nach hinten. Er bewegte sich merkwürdig. Fast wie Wasser in einer Blase.
Irgendetwas ist komisch an ihm.
´Wozu brauchst du eine Armee? ´, versuchte es dann Garis.
Anansi schien etwas verdutzt zu sein. ´Ich wollte eine Festung schleifen, dafür braucht man doch eine Armee, oder? ´
Der Sergeant verzog seinen Mund. ´Wie sieht mit dem Pakt mit Satan aus, kannst du so einen Kraftakt ausführen? ´
Der Mensch guckte ihn kurz irritiert an, zuckte dann mit seinen Schultern. ´Natürlich nicht, das war eine opportunistische Lüge. ´
´Wie? ´
Anansi blieb eine Weile stumm. Sie saßen auf einem abgestorbenem Baum. Das Meer rauschte von allen Seiten heran und nahm sich das Land in einem übernatürlichen Tempo. Der Himmel verdunkelte sich immer mehr und das erste Donnergrollen rollte durch die Wolken.
´Satan war recht überrascht über meinen Namen. Er hat aus mir der Hand gefressen. ´, meinte der junge Mann plötzlich und schreckte Garis auf.
´Aha, ja, ja. ´, meinte dieser und fasste sich wieder. ´Ich war abgelenkt. Satan war überrascht? ´
Anansi hob eine Augenbraue. ´Das war er. ´
Der Sergeant seufzte und stand auf. Selbst so war er gerade einmal so groß wie der sitzende Gott. ´Wie kamst du hier her? ´
´Wie, wie kam ich hier her? Was soll die Frage? ´, Anansi stand auch auf und Garis musste hochgucken. ´Ich bin auf einer Ebene … aufgewacht mit einem Plan. ´
Der Dämon grinste breit und schlug ihm gegen die Schläfe. Der Körper sackte zusammen und blieb reglos liegen. Garis rieb sich Knöchel und ließ seine Finger wieder in die Gelenke einschnappen.
´Immerhin nichts gebrochen. ´, meinte er und fasste sich an den Kopf. Schließlich beugte er sich doch hinunter und untersuchte den Körper. Betastete die Gelenke und dehnte die Muskeln. Die Anatomie war gründlich anders. Er hatte viel mehr Gelenke als ein normaler Mensch oder Dämon. Das Faszinierende war aber, dass es alles Pfannengelenke waren. Er konnte seinen ganzen Körper beliebig verdrehen und überdehnen.
Garis spuckte bitteren Speichel aus und fasste sich an den Mund, um die Übelkeit zu unterdrücken.
Er untersuchte die Muskeln genauer und stellte fest, dass sie fast wie gedrehte Taue waren.
´Ohh. ´, stöhnte Anansi und regte sich. Garis trat ihn nochmals gegen den Kopf, um seine Untersuchungen ungestört fortgesetzten zu können. Schließlich lehnte er sich zurück und wischte sich über die schweißnasse Stirn.
´Warum? ´, fragte der Gott leise und regte sich.
´Um dir zu helfen, sagen wir es so. ´, meinte er und hielt ein Stück Haut in der Hand. ´Pakte mit Satan sind riskant für beide Seiten. ´, meinte er und hielt einen weißen Fleck hoch. ´Das war euer Vertrag. ´
´Was redest du überhaupt? ´
Garis seufzte. ´Also ganz von Anfang an. Dämonische Pakte sind zweischneidige Schwerter, für alle Parteien, so etwas wie ein Ehrenkodex, dass ein Dämon einen Vertrag nicht brechen darf. Dies hier ist deine Unterschrift. ´ Er zerriss den Lappen umständlich. ´Die nicht mehr gültig ist. Du bist nicht mehr an den Vertrag gebunden. ´
´Das wusste ich gar nicht … ´
´Weiß kein Mensch. Jetzt zum zweiten Punkt. Du bist ein Wiedergänger. ´
Anansi guckte ihn ratlos an und verzog sein Gesicht als die Robe über das nackte Fleisch zwischen seinen Schulterblättern streifte.
´Anansi ist der Tricksergott, Gott mit tausend Gesichtern, der Wahre Unsterbliche. ´ Garis verzog seinen Mund dachte über seine eigene Existenz nach. ´Der sterbliche Unsterbliche, wenn man es so will. Er wird jedes mal wieder geboren, wenn er stirbt. ´
´Ich kann also nie wirklich ausgelöscht werden? ´, fragte der Vielgelenkige und rieb sich die Schläfen, um die Kopfschmerzen zu vertreiben. ´Ist doch gut. ´
Der Sergeant verzog wieder seinen Mund. ´Willst du aufhören zu existieren? ´
Der Gott ihn noch irritierter an als vorhin. ´Warum sollte ich? ´
´Neue Erfahrungen. ´
´Denkst du ich würde mich zum Tod verführen lassen? Wie soll ich noch etwas fühlen können, wenn ich existenzlos bin? ´
´Ein Handel mit dem Tod. ´, antwortete Garis und stand auf. ´Dieser Tage soll er recht freundlich sein. ´
Anansi legte seinen Kopf schief, er schlug beinahe auf der rechten Schulter auf, und legte seine Stirn in Falten. ´Nein. ´
Garis zuckte mit seinen Schultern. ´Wohin willst du gehen? ´
´Warum willst du es wissen, willst du etwa mitkommen? ´
Garis schaute ihn kurz mit überraschten Augen an und hob eine Augenbraue. ´Dazu bin ich wohl verpflichtet; bin schließlich immer noch in deinem Dienst. ´
Der Gott schaute sich um und bedachte die brausenden Wellen, die ihren Füßen schon sehr nah gekommen waren. ´Essen wäre nicht schlecht. Ich kenne da so einen Ort. ´
´Nach dir. ´

Der Reiter betrachtete das Pferd neben ihm. Es war eine alte Stute, die schon eigentlich tot sein sollte. Nach den Angaben des Bauern war sie schon weit über vierzig Jahre alt. Sie war recht langsam, hatte müde Augen und man konnte die Rippen klar erkennen. Die Haut war schwarz und die Haare standen in alle Richtungen ab.
´Wie viel? ´, fragte der Vierte und ein Dämon reichte ihn mehrere Münzen. Seine Stimme war ein feuchtes Blubbern aus Lauten, die zufällig Worte bildeten. Der Bauer sah die Gruppe mit großen Augen an. Als er sie zum ersten Mal gesehen hat, schwellte sein Herz an und stinkender Schweiß brach aus. Nach einem kurzen Wortwechsel krampfte sein Herz in seiner Brust und er holte nun zu schnell Luft. Schwarze Punkte brannten sich in sein Blickfeld und er kippte um.
Der Vierte Reiter legte seinen Kopf schief und seufzte. Er warf die Münzen auf den Boden und wies einen Dämon an das Pferd an den Riemen zu führen.
´Wie viel haben wir eingesammelt? ´, fragte er dann und zeigte auf den Schrank mit den Einmachgläsern, die ein Dämon durch die Gegend schleppte.
´Drei Mutationen, zwei Unbekannte, vier Bekannte und eine halbwegs interessante Infektion. ´, antwortete der, für den Schrank zuständige, Dämon.
Der Reiter nickte ritt eine Weile schweigend weiter. Das Meer nahm sich das Land in einem immer schneller werdendem Tempo. Er konnte hören, wie sich die Wellen an den Bäumen brachen und der Geruch des Wassers lag in der Luft. Ihm wurde plötzlich klar, dass er wohlmöglich durch den letzten Wald in dieser Sphäre trabte.
´Wie viel Land haben wir abgesucht? ´
Der kleinste Dämon ratterte mit seinem Kiefer unter dem Helm und begann dann richtig zu sprechen. ´Viertausenddreihundertfünfundzwanzig Inseln. ´
´So viele? ´, meinte der Reiter und stoppte plötzlich. ´Da war ja was. ´, meinte er flüsternd und versuchte sein Pferd zu wenden. Die Wellen waren zu stark für die Beine des verrottenden Wesens, dass nur durch den Überlebenswillen der Krankheiten, die sich aus seinem Fleisch entwickelten, am Leben erhalten wurde.
Der Wald und das andere Pferd waren nicht mehr da, in Wirklichkeit hatten sie noch nie existiert. Er ritt auf Muscheln und durch Gischt, die versuchte ihn samt Pferd in den Ozean zu ziehen. Den Dämonen erging es weniger freundlich. Die Flut nahm sie mit all ihrer Gewalt während der Vierte Reiter der Apokalypse darum kämpfte ein Portal aufzumachen. Wasser riss an seinem Laken, den er mehrmals um seinen Körper geschlungen hatte und prügelten auf seine treue Stute ein, während er zugucken musste, wie seine Kinder in Stücke gerissen wurden. Meervolk, Vollstrecker Leviathans, schossen aus dem Strudel empor, brachen Knochen wie Rüstung unter ihrem Ansturm.
Das Portal öffnete sich und er versuchte sich samt Pferd hindurchzuziehen. Er sah gerade noch den Kopf von Yersin als er endgültig vom Wasser erfasst wurde.
´Was zur? ´, fragte der Gott und schob Vesus weg, deren Gewand vorne voller Blut war. ´Erst das mit Venus und jetzt- ´, der Rest ging im Gebrüll des Strudels unter. Ironischerweise schaffte es sein Pferd es durch das Portal. Die Hinterhufen gruben sich in seinen Brustkorb und katapultierten ironischerweise das lepröse Tier durch den Riss in der Realität.

Sein Körper fühlte sich angenehm kühl an. Die Fieberhitze wurde vom Wasser gekühlt während der mörderische Druck seine Knochen brach und ihn zusammendrückte.
´Die Ketten sind gar nicht nötig. ´, sagte er und Wasser strömte vermischt mit Sekreten und Eiter aus seinem Mund.
´Du bist doch mit dieser Art der Kommunikation vertraut, oder? ´
Verreck in einem Graben.
´Deine Aggressionen sind unbegründet. ´
Deine Ausdrucksweise geht mir an meinem faltigen Arsch vorbei.
´Ich bezweifle, dass ich diesen Teil deines Körpers betrachten will. ´
Erstick an deinen Tentakeln, warum hast hältst du mich gefangen?
´Vorsichtsmaßnahmen. Ich möchte die Zahl der unschuldigen Opfer möglichst gering halten. ´
Und was ist mit diesen Ketten?
´Deine Auffassungsfähigkeit für Offensichtliche Dinge scheint durch die Krankheiten in deinem Hirn- ´
Dein Hirn wird auch bald püriert, hrrhrr, wie bei Kraken, oder?
´Eine fehlerhafte Evolution. ´
Nicht mehr so gesprächig, hm? Weißt du was? Wenn du nicht mehr reden willst, mach' ich es. Mein Pferd, dass das mir die Rippen gebrochen hat, ich hatte sie schon als Fohlen. Mein altes Pferd hat geworfen, keine Ahnung welches Viech sie bestiegen hat, damit sie gebären kann, und ist kurz daraufhin verreckt. Da stand ich also. Ein Reiter der Apokalypse ohne Pferd. Ich hab also das Fohlen großgezogen, war eine beschissene Sauerei- hörst du mir eigentlich zu? Nicht, dass es mir etwas ausmacht, dass du mich ignorierst, aber es wäre nett, wenn ich wüsste, dass mein Publikum noch nicht vollkommen hirntot ist.


Der Erste Reiter seufzte und wandte seinen Blick von den Kühen ab. Er war von den Tieren fasziniert, aber er hatte wichtigere Dinge zu tun. Er musste die Apokalypse vorantreiben. Es blieb immer an ihm hängen. Die anderen Drei waren zu beschäftigt damit sich mit Urkräften herumzuschlagen und endlich aufzutauchen.
´Wir schaffen das, oder? ´, fragte er sein Pferd, dass zur Antwort schnaubte. ´Wir haben das ja schon mehrmals durchgemacht. ´

´Das hast du ja faszinierend gemacht. ´
Halt's Maul.
´Wer muss den gleich weinen?

Danke, Hermit, dass du mich daran erinnerst, dass ich ein Drecksack bin. Ich weiß selber, dass ich es geschafft habe,
ja, meine Fresse, du bist ja fast wie eine Mutter. ´
Das tut so weh.
´Ja, ganz ruhig kleines. Ich hab's ja herausgefordert. ´
Ich kann gar nichts mehr sehen.
´Das kommt von den Tränen. Du kannst sie nicht wegwischen. ´

Apophs versuchte sein Möglichstes. Seine Heiler waren damit beschäftigt sich mit dem neuen Organismus vertraut zu machen; sie kamen voran, aber es war nicht genug. Larze hat Verbrennungen des Zweiten und Vierten Grades. Die Haut zwischen den Flügeln war vollkommen verbrannt und das Fleisch bis zu den Knochen verkocht. Das war nicht das Schlimme, die Flügel spürte sie gar nicht mehr, wie die Arm und Beinstümpfe, weil die Nervenden vollkommen zerstört waren. Die Schmerzen kamen vom Oberkörper. Blasen zogen sich über die sonst straffe Haut und sandten ein Inferno aus Impulsen durch das Rückgrat in ihr Hirn. Flüssiger Schmerz floss durch ihre Brust und vernebelte alle ihre anderen Sinne. Es war ein Wunder, dass sie nicht schon durch den Schock gestorben war.
Eine Lanze bohrte sich durch ihren Körper. Der Schmerz kam gar nicht mehr an. Sie wurde in die Luft gehoben und rutschte am Spieß herunter bis sie endlich stecken blieb. Der Engel sah etwas besser aus als sie, litt aber schlimmere Schmerzen. Flüssiges Metall erkaltet langsam auf seine Haut und Federn flossen in zischenden Blasen von seinen Flügel.
´Mein Sieg. ´, zischte er grollend und guckte sich das Gesicht der verstümmelten Succubi an. Es war nach menschlichen Maßstäben verführerisch, nach seinen aber aber nur ein weiteres Gesicht.
Die schwarze Flüssigkeit floss den Lanze herunter und sammelte sich in Tropfen, die dann auf seinen geschmolzenen Panzerhandschuh fielen. Er guckte das dickflüssige Sekret angeekelt an und versuchte es mit seiner freien Hand wegzuwischen. Es blieb an seinen starren Fingern hängen und wurde lang gezogen. Überrascht schüttelte er seine Hand und die Fäden verklebten miteinander. Noch mehr Sekret kam aus dem Körper heraus, als er näher hinguckte schmolz eigentlich der ganze Körper zu diesem schwarzen Sekret. Der Körper fiel in großen Teilen von der Lanze und klatschte feucht auf den aufgebrochenen Boden. Erschreckend schnell floss es auf ihn zu, er wich stolpernd zurück und versuchte sich umzudrehen. Wie Wasser zwängte es sich in alle Ritzen seiner geschmolzenen Rüstung, drang durch die Poren seiner Haut in seinen Körper ein und erhielt den ersten Geschmack.
Das ist komisch. Kein Fleisch.
´Ihr habt recht, Apophs. Dieser Engel besteht nicht mehr aus Fleisch, er ist ein Medium für Macht geworden. ´
Erklärung, Heiler.
´Man kann ihn mit Larze oder Azrael vergleichen. Er ist ein Gefäß für pure Macht. Sein Fleisch ist nicht mehr, er wird durch reine Willenskraft, wenn auch nur unbewusst, zusammengehalten. ´
Also Pseudounsterblichkeit.
´Nicht wirklich. Es ist gewaltsam entstanden. Sie haben keine Option der Regeneration. ´
Azrael und Larze sind auch Hybriden, die gewaltsam entstanden sind.
´Azrael ist ein Grenzfall. Sein Verstand war verwirrt als wir ihn für uns genommen haben, Larze wurde gefügig gemacht. ´
Heißt das, dass wir sie immer noch benutzen können?
´Solange wir es noch können. Larze liegt noch in unseren Einflussvermögen, Azrael ist eigenständig geworden. ´
Also gut, was wollen wir jetzt mit dem Engel anstellen? Er ist ein Medium der Macht, dass man von seinem Gott abzweigt hat.
´Wir benutzen es für unsere Zwecken, was sonst? ´
Was ist eigentlich unser Ziel?

Der Körper des Engels zerfiel wie der von Larze. Der schwarze Schleim floss aus der Rüstung und bildete eine brodelnde Pfütze. Langsam verdichtete sich die Pfütze zu einer Gestalt, die halbwegs der von Larze entsprach.
´Unser Ziel? Totale Macht, wie immer. ´
Ihr wollt mich also benutzen …
´Was? Du kannst noch mithören? ´
´Das ist leider war. Wir werden dich wohl benutzen müssen. Löscht ihre Erinnerungen der letzten Ereignisse, und heilt verdammt nochmal den Körper. ´


Hrm ... keine Ahnung, was ich sagen soll.
lg
faxi

PS: Grad gemerkt, dass es wieder mal ein Doppelpost ist.
 
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Forenschluckauf. Gerade erst bemerkt, und mal die Kapitel editiert, ich hab 2 volle, nicht 1 1/3 drinne. Hat mich schon gewundert...

Ansonsten nutze ich mein Tripplepost, um nach Feedback zu betteln. Habt ihr keine Kritik werde ich nicht besser, und ihr kriegt schlechtes Material. Logik, wie es die Vulkaner sagen würden ... :ugly:


:hy: :kiss:
faxi
 
Zuletzt bearbeitet:
Larze, na endlich :kiss: Zwar nur als Werkzeug, aber das kann sich ja noch ändern :)

Sonderlich viel Aktion war ja nicht, dafür wieder jede Menge Ausgangspunkte für neues Gemetzel.

Dämonen auf der Suche nach Sterblichkeit finde ich einen interessanten Ansatz, aber wenn die 6te Unsterblich ist, warum sind dann nur noch so wenige übrig? :confused:

Und der erste Reiter ist doch Krieg, oder? Krankheit müsste die Nummer 3 sein, Hunger die 2 und Tod selbst die 4.
 
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