Soo, habe mich mal wieder durchgerungen was zu Papier zu bringen. Es ist ja ziemlich interessant mal zurückzuschauen, wie alles so angefangen hat mit dem Schreiben...
Wenn ich jetzt mal so zwei Jahre zurückblicke auf meine ersten Gehversuche ist mir nämlich mal was aufgefallen: Meine ersten 'Storys' baiserten eigentlich quasi nur auf Kampf. Die Handlung hat sich quasi von Kampf zu Kampf gehangelt, zwischendurch gabs vielleicht mal 'nen kurzen Pseudodialog, in dem die Helden coole Sprüche von sich gegeben haben, um dann die nächsten Monster in die Hölle zu schubsen. Jetzt mag ich Kampfbeschreibungen gar nicht mehr so sehr... Mir machts mittlerweile irgendwie viel mehr Spaß die Handlung voranzutreiben, Charaktere zu entwickeln...
In diesem Sinne kann man das folgende Kapitel als eine Art Reminiszens an meine Anfangstage sehen. Sieben Seiten, Schriftgröße 10 und nur Kampf...
Freut euch drauf, dachte erst ich kürz es noch etwas zusammen aber dann hab ich es doch lieber gelassen. Genug der Vorrede, jetzt gehts los.
Bhaals Kohorten
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Jukka drehte sich um und schaute auf die Überreste des Berges, der bis vor zwei Minuten noch die Landschaft geprägt hatte. Noch immer waren dumpfe Explosionen aus dem Inneren zu hören, immer wieder stürzten große Brocken der umliegenden Hänge ab und donnerten in die Tiefe. Duriel war tot und Bhaal geflüchtet. Beides stand außer Frage.
Was ihm aber zu denken gab war, dass Bhaal jetzt die Zauberkünste Tal Raschas kannte. Das war mehr als gefährlich, denn Tal Rascha war nicht einfach nur ein Horadrimmagier gewesen, wie überall angenommen, nein, er hatte früher einer anderen Bruderschaft angehört, einer älteren Bruderschaft, von denen es eigentlich nur noch einen wirklichen Überlebenden gab – Und der war gerade fünf gewesen, als die Bruderschaft zerbrach.
‚Der ist ja im Moment außerdem wohl etwas behindert’ Sagte eine hämische Stimme in seinem Inneren.
Jukka schreckte zusammen, der Dämon!
‚Der bin ich, wunderschön, dass du dich erinnerst, wie lange haben wir jetzt nichts von einander gehört? Hundert Jahre! Mein Gott, das ist selbst für unsere Verhältnisse eine lange Zeit. Danke für das Inferno, es war sehr schön meinen Kräften endlich mal wieder freien Lauf zu lassen.’
Der Totenbeschwörer erkannte seinen Fehler jetzt, wo es offensichtlich mal wieder zu spät war. Wie immer.
Es konnte ganz schön lästig sein, einen Dämonen im Inneren zu haben, aber hin und wieder war es auch ganz nützlich, und außerdem, was war schon ein Nekromancer ohne einen Dämon?
Es war früher bei den alten Priestern gang und gäbe gewesen, sich selbst mit einem Dämon seelisch zu verbinden, um die Geheimnisse der Höllenmagie noch genauer studieren zu können, viele stürzte das ins Verderben, da sie nicht stark genug waren, den Dämon in Schach zu halten und besessen wurden.
Aber Jukkas Dämon war sowieso seltsam, denn er war aus der Hölle verbannt wurden und hegte scheinbar keine Pläne dorthin zurück zu kehren.
Wie gesagt – scheinbar aber einem Dämon wusste man dass nie so genau.
Die besonderen Umstände unter denen beide zusammen getroffen waren, hatten sie fester zusammengeschweißt, als es üblich war.
Trotzdem musste Jukka vorsichtig sein, denn nur weil der Dämon offensichtlich kein Höllenfürst werden wollte, hieß das nicht, dass er nicht Jukkas Körper begehrte und keine Chance ungenutzt ließ, seine mentalen Fesseln zu zerreißen.
Dieser ewige Kampf zehrte an Jukkas Kräften, denn in jedem Kampf, den er kämpfte, musste er einen Teil seiner Kräfte abstellen, um den Dämon zu fesseln, bei Duriel hatte er dazu offensichtlich keine Möglichkeit gehabt
„ Verdammt, mein Hintern schmerzt.“ Sagte Szarah plötzlich.
„ Soll ich mal nachschauen?“ fragte Jukka und blickte scheinbar beschämt zur Seite, als Szarah ihn scharf musterte.
„ Pass mal auf du kleiner Grufti... Bei dir schmerzt gleich was anderes.“
Ryan schreckte hoch, doch noch während er die Augen aufschlug wusste, er, dass der Traum zu Ende war. Trotzdem war er schweißgebadet.
Er wischte sich hastig über die Stirn und merkte, dass er außer Atem war, so als wäre er eine ziemlich weite Strecke gerannt.
Plötzlich begannen seine Arme und Beine wie verrückt zu krabbeln. Er öffnete den Schutzanzug, schickte ein Stoßgebet zum Himmel und schaute dann auf seine zerschundene Haut.
Rote Kratzer zogen sich kreuz und quer über seine Unterarme und Beine, als wäre er in einen Stachelbusch gefallen.
Wie eine Dominoreihe kippten die Gedanken in seinem Kopf um.
„ Schlecht geschlafen?“ fragte Doro aus der anderen Ecke des Raums.
Ryan nickte abwesend, er konnte einfach nicht fassen, was geschehen war.
„ Hatte der große Dämonenjäger etwa Alpträume?“ stichelte Doro.
„Woher denn?“ fragte Ryan scheinheilig.
„ Nun, sagen wirs so, du wälzt dich im Schlaf und rufst ‚Hilfe’ und ‚Nein!’?“
Ryan seufzte:
„ Der große Dämonenjäger hat gerade traumatische Erlebnisse aus Kindheitstagen verarbeitet.“
„ Also doch Alpträume. Wer war es denn? Der Böse Wolf oder Dracula?“
Ryan drehte sich vollends zu Doro, die sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
„ Dracula hab ich eigenhändig einen Silberpflock ins Herz gehauen, bevor ich ihn mit dem Flammenwerfer geröstet habe, vor dem wird ich ja wohl kaum Angst haben. Nein, ich hab Mephisto getroffen und schau mal, was passiert ist.“
Er zeigte Doro die zerkratzten Arme und Doro starrte ungläubig auf die roten Striemen.
„ Du siehst ja aus, als wärst du mit einem Schredder zusammengeraten. Das da kommt aus deinem Traum?“
Ryan nickte und schaute Doro fest in die Augen:
„ Was ich damit sagen will, sollte einer von euch in nächster Zeit einen schlechten Traum haben, dann nehmt die Beine in die Hand und rennt, so schnell ihr könnt! Ich glaub Mephisto kann in unsere Träume, wie damals. Bei der Prüfung vor der Hölle!“
Just in diesem Moment schnarchte Elias plötzlich einmal laut, was Doro und Ryan in schallendes Gelächter ausbrechen ließ.
„ Dann wecken wir doch besser mal die Schlafmütze.“
„Wozu haben wir eigentlich eine halbe Stunde nach einem Haus mit Betten gesucht, wenn sich dieser Typ einfach auf den Boden legt?“
Als sie gerade fertig waren, Elias über die Ereignisse der letzten Nacht in Kenntnis zu setzen, hörten sie von draußen plötzlich Waffenlärm.
Ryan sprang auf die Füße, musste aber sofort den Kopf einziehen, als donnernd ein Eisblitz die Wand zerschlug.
„ Raus hier!“ brüllte er und sprang mit einem Salto die Treppe hinab, kurz bevor die Wand von einem bedeutend größeren Flammenball perforiert wurde.
Ryan hatte etwa zwei Meter Vorsprung vor Doro und Elias und irgendwas ließ ihn spüren, dass das Haus zu einer tödlichen Falle geworden war. Die Haustür war verschlossen, aber glücklicherweise schien dieses Haus seit hunderten von Jahren niemand mehr betreten zu haben, denn die Tür war aus Holz gefertigt, Holz, das von den extremen Temperaturunterschieden morsch und brüchig geworden war.
Er presste seinen Absatz in den Boden und sprang nach vorn. Im Sprung schnellte sein Fuß nach vorn und mit einem lauten Splittern durchdrang sein schwerer Kampfstiefel die Holzplatte. Scharfe Holzteile sausten durch die Luft, Ryan aber rollte sich über die Schulter ab und sprang schnell wieder auf. Hinter ihm rannten Doro und Elias durch die Tür, nur Sekunden bevor das ganze Gebäude mit unglaublicher Wucht in die Luft flog.
Die Drei sahen nicht, welches Geschoss das Haus getroffen hatte, nur die Folgen waren für ihre Augen zu erkennen.
Von einer Sekunde auf die nächste schien es, als hätten die Mauern des Hauses keinen Halt mehr, es war, als ginge ein Räuspern durch das Innere des Hauses. Ein Flimmern stieg aus dem Fundament auf und umhüllte die Wände, verstärkte das Zittern noch und ließ das ganze Szenario aussehen wie eine unheimliche Fata Morgana.
Ryans Augen weiteten sich und er schrie:
" Weg!"
Auch Elias hatte die Gefahr erkannt und umhüllte sie mit einem Schild.
Flammen zuckten am Boden des Hauses auf, während sich im Inneren die Explosion entfaltete. Auf einmal explodierten die Außenmauern wie von einem Faustschlag getroffen. Riesige Brocken und kleinere Splitter wurden wie Kleinfeldgeschosse weggeschleudert, während sich der orangefarbige Feuerball aus dem Boden heraus kugelartig ausbreitete. Blitze zuckten daraus hervor, Meter um Meter vergrößerte sich die Explosion, wirbelte Sand auf und schleuderte die festen Bestandteile des Hauses, die schon am Boden lagen weiter durch die Luft. Eines der Teile wurde mit einer solchen Wucht in den Sandboden getrieben, dass es sofort darin verschwand, während ein Anderes ein umstehendes Haus tosend zusammenstürzen ließ. Dann mit einem Mal fiel das Epizentrum der Explosion ruckartig in sich zusammen, wurde dabei immer dunkler, roter, während es zusammenschmolz wie ein Luftballon, der keinen Innendruck mehr hatte. Nur die weggeschleuderten festen Teile flogen weiter und gingen in einen Schauer aus scharfkantigen Trümmerstücken über die Drei nieder. Dann schoss urplötzlich eine gigantische Feuersäule in den Himmel, wie ein heißer Wasserstrahl. Er war dunkelrot und derart heiß, dass gelbe Blitze ohne Sinn und Richtung durch ihn hindurch zuckten.
Nun erstarrten alle Drei, als sie ihre Köpfe aus der Deckung zogen, denn dieses Feuer war genau dasjenige, das Diablo in der Hölle auf sie losgelassen hatte – nur das hier war die Maxi-Variante.
Das Höllenfeuer, es wütete wieder auf der Erde.
Flammende Buchstaben erschienen plötzlich am Himmel, weithin sichtbar und in ihrer Bedeutung unmissverständlich.
' Bhaal ist zurück'
Die Feuersäule teilte sich daraufhin und stürzte wieder gen Boden. Dunkler Rauch umspülte die schlangenartigen Fortsätze der Säule, die nun wie ein brennender Hurrikan wirkte.
Ryan erkannte die Richtung der Flammenschlangen und aktivierte sofort seinen Tempoblitz. Er packte Doro und Elias am Kragen und flog beinahe aus der Ruinenstadt. Die letzten paar Meter flogen sie tatsächlich, bevor sie, sich überschlagend hinter einer Düne landeten.
Die Flammen durchschlugen die Dächer der Häuser als wären sie aus Papier, mannsdicke Mauer wurden zerbrochen, wie Streichhölzer, riesige Steine wirbelten durch die Luft, stießen aneinander und wurden zu Staub zerbröselt. In jedem Haus entstand eine ähnliche Explosion wie die zu Beginn des Spektakels, bis das Höllenfeuer als glutrote Flut durch den gesamten Boden drang und sämtliche Bauwerke verschlang. Das Höllenfeuer fraß in Sekundenschnelle die ganze Stadt und verschwand dann im Erdreich, als wäre nichts gewesen.
Zurück blieb nur zu einer harten Masse verschmolzener Sand und weißglühende Trümmerteile.
„ Wow!“ entfuhr es Doro.
Ryan und Elias nickten stumm. Dem war nichts hinzuzufügen.
Als sich die Drei umdrehten, sahen sie eine neue Bedrohung auf sich zukommen.
Eine Gruppe Ziegenmänner und ein Leechkönig näherten sich von einem der umliegenden Hügel.
Doro verleierte die Augen:
" Das ist ja ein toller Morgen."
" Am besten wir legen uns gleich wieder hin und schlafen weiter."
Elias drehte sich um:
" Na wohin denn? Scheint ja nicht mehr viel Platz zum Schlafen dazusein."
Doro grinste:
„ Tu doch nicht so, als hättest du da bestimmte Ansprüche... Der Sand hier ist ach nicht härter als der Boden im Haus.“
„ Genau“ fügte Ryan hinzu „ Wer von uns verschmäht denn die schönen Betten, die wir extra gesucht haben.“
„ Ach wenn ihr wüsstet...“ Elias schaute sich nach einem guten Platz zum Kämpfen um, als sein Blick jedoch über die zerstörte Stadt glitt sah er jedoch, dass sich ein Rudel Skelette ihren Weg über die glühenden Trümmer bahnte.
" Achtung, Angriff von hinten!" rief er, wandte sich jedoch dem Leechkönig zu, der die unmittelbarere Bedrohung darstellte.
Lechkönige waren ekelerregende Geschöpfe. Ihr Unterleib war von schleimiger Konsistenz, dunkelgrün und quallenartig aufgeplustert erinnerte er entfernt an eine verfaulende Krake, die sich auf ihren langen Tentakel fortbewegte, während dürre, schwarze Spinnenbeine, die aussahen wie aus menschlichen Knochen gefertigt für den notwendigen Seitenhalt sorgten. Obenauf dieser Masse saß ein Harnisch, der den Oberkörper von diesem Monster schützte, sollte es überhaupt einen Oberkörper besitzen. Elias, war sich da jedenfalls nicht so sicher. In diesen Harnisch eingeritzt war das Wappen der Hölle, ein einfacher Totenschädel, durch dessen Augen sich eine Schlange wand.
Der eigentliche Kopf hatte keine Verbindung zum Rest des Körpers, sondern schwebte wenige Zentimeter darüber. Auch das war ein Totenschädel, wenn er auch relativ langgezogen und flach wirkte. Um den Kopf flammte ein Kranz wie ein Heiligenschein aus Licht. Elias wusste, dass dieser Kranz dazu diente, einem Gegner das Leben auszusagen und sich selbst zu heilen, wenn der Kontrahent zu Nahe an den Leechkönig herankam.
Dann nämlich sprang das Licht wie kleine Blitze auf den Körper des Gegners, bohrte sich in seinen Körper und riss alles Leben aus ihm heraus, welches dann in einem gleichen Lichtstrahl zurückfloss.
Aber nicht nur wegen der Fähigkeit, Gegnern des Lebens zu berauben hießen die Monster Leechkönige, sondern auch, weil sie ihre eigentlichen magischen Kräfte aus zwei toten Höllenzauberern bezogen.
Anstatt von Armen besaßen die Leechkönige nämlich zwei krallenbewehrte, lange Tentakel, die sich in die Köpfe zweier Zombies bohrten, die ständig neben dem Leechkönig herhinkten. Die Zombies nahmen die grüne Farbe ihres Meisters an, wurden eins mit ihm und versorgten ihn ständig mit ihren Lebensenergie.
Elias betrachtete die Gestalten, die mit schiefen Köpfen humpelnd neben dem König auf ihn zukamen. Es waren alte Höllenmagier, die ihr Leben lassen mussten, um dem König zu dienen, einer trug sogar noch die Zauberer Krone, auch wenn die nun schief auf dem faulig grünen Kopf hing.
So verschmolzen kannte der Leechkönig alle Höllenmagie, besaß die Kräfte der Drei Magier und war erstaunlich gut geschützt, denn er verfügte über die Schildzauber der Magier, hatte deren Lebensenergie, konnte sich aus ihren Kräften heilen und seinen Gegnern das Leben aussaugen. Sollte einer der Magier im Kampf getötet werden, so bohrte der Leechkönig seinen Tentakelstachel wahllos in eines der umstehenden Monster oder Gegner und saugte sie aus, oder vereinigte sich mit ihnen.
Es war sogar schon geschehen, dass sich die etwa sechs Meter großen Monster mit einem Rundumschlag ihrer Begleitkreaturen aus einer zu argen Bedrängung befreit hatten, oder diese gar mit in ihre Gegnermassen schleuderte und dann den Toten Körper einfach explodieren ließ.
Leechkönige waren eine der gefährlichsten Magier der Hölle, neben denen die Ziegenmenschen beinahe wie Spielzeug wirkten, dessen war sich Elias bewusst.
Nicht mehr als das waren sie nämlich auch, einfache Monster, die der Leechkönig für seine Beschwörungen brauchte, oder als Heilmittel, oder als Nachschub, oder als Wurfgeschosse...
Sie alle wussten bestens Bescheid, wie man Dämonen bekämpfte, aber nur Elias war bereit den König zu bekämpfen, da sich Doro umgedreht hatte, um ihm den Rücken freizuhalten und Ryan als Nahkämpfer wusste, wie brandgefährlich es für ihn war, sich mit einem Leecher anzulegen. Genau in dem Moment, da Elias feuern wollte sprang hinter einem Stein knurrend ein Werwolf hervor.
Elias sah das Monster zu spät, um noch eingreifen zu können, glücklicherweise war aber Ryan in der Nähe, der sich um das Problem kümmerte.
Er warf sich genau in die Flugbahn des Angreifers und wischte ihn einfach aus der Luft.
Elias ließ einen Kettenblitz auf die beiden Magier los. Zuckend wurden die Gestalten durch die Luft geschleudert. Die Macht des Blitzes schleuderte sie zurück, aber der kreischende König zerrte sie an seine Seite zurück und schoss nun seinerseits auf Elias.
Ein Schauer aus Eissplittern regnete durch die Luft, aber Elias stoppte die Attacke mit fast schon spielerischer Leichtigkeit.
Doro war gar nicht mehr in Erinnerung, wie ekelerregend Skelette und Zombies aussahen. Während sie die Plasmakanone aus der Schulterhalterung riss, glitt ihr Blick über die zerstörten, längst angefaulten Knochen und die Hautfetzen der untoten Wesen. Es war unvorstellbar, dass dies einmal Menschen gewesen sein sollten. Ihrem Gesicht fehlte jegliche Spur von Emotion oder Intelligenz, ihr Blick war stumpf und tot, nur noch die Lust zu töten hielt sie auf den Beinen.
„ Bitteschön, ihr Drecksviecher, da kriegt ihr den Tod!’ murmelte sie, während sie die Sicherung zurück riss.
Der Infernal Destructor begann zu vibrieren, als sich im Inneren die gesamte Maschinerie auf Betriebstemperatur brachte.
Doro hielt das Visier vors Auge und wartete, bis die Sicherungsstimme ihr sagte:
„ Betriebstemperatur erreicht, einen angenehmen Tag noch.“
Dann feuerte sie.
Ein Batzen blassgrünes Plasma flog aus dem Lauf hervor und traf eines der vorderen Skelette in der Brust.
Nun geschah gewissermaßen folgendes. Die Skelettstruktur des Skelettes wurde durch die plötzliche Hitzeeinwirkung sofort zerstört, fiel quasi auseinander. Währenddessen wurde den umliegenden Atomen aber soviel Hitze zu geführt, dass sie wie verrückt zu schwingen begannen, ihre Plätze verließen und als winzige Kugelgeschosse durch die Luft sausten. Die Atome sausten durch den Raum, breiteten sich nova-artig zusammen mit der Hitze aus und regten die umliegenden Atome an, die ihrerseits in einer Kettenreaktion ihren Platz verließen. So wurde eine Streuwirkung erzielt, weil sich das Geschoss quasi kreisrund mit unglaublicher Durchschlagskraft durch die Reihen der Monster fraß.
„ Cool!“ murmelte Doro. Zwar hatte Kabumm ihr die Wirkungsweise des Gewehrs erklärt, aber er hatte in keinster Weise erwähnt, dass es so eindrucksvoll werden würde, irgendwelchen Monstern damit das Lebenslicht auszupusten.
Die Skelette, die direkt von dem Plasma getroffen wurde oder sich direkt im Zentrum befanden verschwanden quasi sofort, die umstehenden Skelette begannen in Sekundenbruchteilen ebenso grün zu leuchten, wie das Plasma. Sie hielten plötzlich alle in ihren Bewegungen inne, dann fraß sich Licht aus dem Inneren der Knochen heraus, zerteilte sie und brach in hellen Strahlen daraus hervor. Die letzten Reste der Knochenasche zerfielen und stiegen als dichte Rauchsäule auf, während die Skelette in einem hellen Lichtkegel vergingen. Direkt aus dem Leuchten stiegen die Seelen mit dem gewohnten Kreischen in die Höhe, bis sich schließlich die gesamte Erscheinung auflöste.
Selbst fünf Reihen hinter dem Einschlag war die Hitze des Plasmas noch groß genug, um die Monster mit einem Schlag in Flammen aufgehen zu lassen und sie so zu vernichten.
Doro dankte Kabumm innerlich. Sie hatte in ihrem Leben schon viele Waffen in der Hand gehabt, aber das hier war bei weitem die Ästhetischste.
„ Viel Spaß damit!“ Hatte Kabumm ihr gewünscht „ Das Ding hier hält nicht mal ein Panzer auf!“
Als die Stimme Doro gerade wieder freundlich zurief
„ Betriebstemperatur erneut erreicht.“ Drehte sich plötzlich der Nekromancer um und sagte:
„ Würdest du die Güte besitzen, nicht meine ganzen schönen Skelette kaputt zu machen, das da sind die Bösen. Danke.“
Jukka wedelte mit der Hand in die Richtung der Ziegenmänner, die hinter Doro standen.
„Meine schönen Skelette, jetzt darf ich sie alle wieder neu beschwören. Typisch... Frauen. Gib ihnen ein Atom und sie spalten es, gib ihnen ein Skelett und sie werden es perforieren, gib ihnen dein Herz... Na lassen wir das.“
Er wollte eigentlich gar nicht so patzig sein, aber es war ihm nun mal raus gerutscht. Die Entschuldigung musste erst mal warten.
Doro wusste im ersten Moment nicht so richtig, was sie machen sollte, sie kochte vor Wut auf diesen Typen mit seiner dämlichen Bemerkung, ihre Finger zuckten, ihm eine Ladung Plasma an seine empfindlichsten Stellen zu werfen, aber da die Skelette offensichtlich keine feindseligen Handlungen vornahmen, sondern sich wie wild auf die Ziegenmänner stürzten, drehte sie sich schulterzuckend um und visierte ihrerseits die bösen Dämonen an.
Ziegenmänner waren eigentlich eher lustige Erscheinung, wenn man sie direkt in den Vergleich zu anderen Höllengestalten stellte.
Sie waren wohl eine Kreuzung aus Mensch und Ziege, obwohl sich Doro lieber nicht vorstellte, wie man das zu Stande bekam. Beine, Oberkörper, aufrechter Gang, alles Merkmale der Menschen. Aber sie hatten sowohl einen dichten, rötlichen Pelz als auch einen Ziegenkopf mit mächtigen, braunen Hörnern.
Ihre Hufe waren perfekt für die Bewegung im Sand geschaffen, aber Leisetreter waren sie nicht gerade, weshalb sie auch meist nur in Gruppen anzutreffen waren. Auf den zweiten Blick würde einem vielleicht noch der gierige Blick in den roten Augen auffallen, der sie als Mitglieder der Höllengarde auswies, aber ansonsten wirkten sie nur sehr wenig bedrohlich
Es gab sie in verschiedenen Ausführungen, die vor ihnen waren relativ schwach, trugen nur lächerliche, altertümliche Sensen, die an einer Rüstung nicht mal einen Kratzer verursachen konnten, wenn Doro, die fast keine Rüstung trug auch nicht gern mit ihnen Bekanntschaft im Nahkampf machen wollte, denn die Ziegenmenschen waren gnadenlose Nahkämpfer und die Sensen sahen durchaus aus, als könnten sie einige Körperteile ziemlich leicht abtrennen. Aber ganz offensichtlich hatte Bhaal noch Nachholbedarf, was moderne Technik anging, Doro stieß ein stummes Dankeschön aus und wollte feuern.
Da sah, sie aber dass Ryan wie ein irrer Gummiball durch die Monster sprang, die Elias zu nahe kamen und links und rechts Gliedmaßen abhackte, als wären sie aus Pudding.
‚Geh verdammt noch mal rüber, ich hab keinen Bock dich mit zu grillen.’ Dachte Doro, als sie sah, wie ein riesiger Werwolf Elias ansprang.
„ Oh verdammt Ellie, pass auf!“ brüllte sie, wissend, dass sie Elias in der Luft zerreißen würde, würde sie den Werwolf mit dem Infernal Destructor töten, wenn er Elias so nahe war.
Nach einer kleinen Ewigkeit, so schien es Doro, sprang Ryan mit einem irrsinnigen Sprung auf den Wolf zu und warf ihn zu Boden. Doro feuerte ohne weiter nachzudenken auf die Ziegenmänner, jetzt wo Ryan endlich aus der Schussbahn war und sich die Monster bedrohlich näherten. Die Wirkung setzte auch hier ein, wenn auch nicht annähernd so effektvoll, da die Ziegenmänner einfach nur verglühten und zu Kohlestücken zerfielen.
‚Warum darf ich keine Skelette bekämpfen?’ fragte sie sich bockig und musste über ihre eigenen Gedanken lächeln.
Die Waffe war gegen diese Gegner auch weit weniger wirkungsvoll, denn die festen Körper der Ziegenmänner bildeten eine viel stärkere Barriere gegen die umherschwirrenden Teilchen als die nackten Skelette.
So wurde nur fünf oder sechs der Monster sofort vernichtet, aber die sekundäre Wirkung griff trotz der festen Körper auch die umstehenden Monster an, da sich die Hitzenova ihren Weg um die Monster herum bahnte. Einige der Ziegenmänner blökten angstvoll, als plötzlich ihr ganzer Pelz in Flammen stand, anderen wurden die Arme, oder andere Gliedmaßen weggerissen und wieder andere kamen gar nicht mehr dazu zu schreien, so schnell verglühten sie. Dennoch entstanden immer wieder neue Monster in der Mitte der Toten quasi aus der Luft heraus – Das Werk des Leechkönigs, der jetzt seinerseits auch Skelette und andere Monster aus den Toten beschwor.
Er schien Elias zuzulächeln, auch wenn man das bei seinem Gesicht nicht wirklich genau sagen konnte.
Elias versuchte die ganze Zeit, ihn, oder seine Begleiter zu vernichten, aber es schien als würde eine andere Macht ihn beschützen, denn keines seiner Geschosse vermochte ihn zu verletzen. Die Hölle hatte aufgerüstet – offensichtlich in gute Schilde, dachte Elias.
Nicht einmal Doros Geschosse vermochten die Panzerung zu durchdringen.
Das Plasma flog schnurgerade auf den Kopf des Monsters zu, zog eine flirrende Hitzespur hinter sich her, doch wenige Zentimeter schlug es auf etwas scheinbar sehr Hartem auf, verteilte sich wie eine Ladung Schlamm auf einer Fensterscheibe und kühlte aus.
Der Leechkönig aber trug keinen Schaden davon, nur die umstehenden Monster, beziehungsweise die herumliegenden Leichenteil verglühten oder verbrannten.
Hin und her wogte der Kampf, Doro versuchte verzweifelt die anstürmenden Monster von Elias fernzuhalten, unterstützt wurde sie dabei von Jukka, der, sofort das eines der Monster zu Boden ging, seinen Körper explodieren ließ oder seinerseits Skelette daraus bastelte, die viel effektiver waren, als die, die er allein mit seiner Gedankenkraft schuf. Er und der Leechkönig lieferten sich quasi ein Geschwindigkeitsduell, nach dem Motto, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Doch war es ein ungleiches Duell, denn egal wie viele Monster sie vernichteten, es entstanden immer wieder neue neben den Leichen.
Irgend ein Dritter musste seine Finger im Spiel haben, doch so oft Jukka auch seinen Blick schweifen ließ, er konnte niemanden erkennen.
Elias hatte die umstehenden Monster völlig aus seinem Blickfeld verbannt, er konzentrierte sich voll und ganz auf den Leecher und schickte nur hin und wieder einen Kettenblitz durch ihre Reiehn, wenn einer von ihnen gar zu nahe kamen.
Hin und her wogten die Geschosse, doch ein Sieger stand nicht in Aussicht. Der Leechkönig konnte Elias Schild, dass den Magier und seine Freunde umgab nämlich genau so wenig durchdringen wie umgekehrt.
Der Sand war schon schwarz gebrannt von den unzähligen Geschossen, die hin und her flogen, doch die Kämpfenden hatten kaum einen Kratzer abbekommen.
Es war schon ein Kreuz mit Defensivmagiern. Ihre Geschosse waren zwar viel zu schwach, um irgendwelchen Schaden anzurichten, aber hatten sie sich erst mal verbarrikadiert holte sie niemand so schnell aus ihrer mentalen Blockade hervor. Da half dann nur noch eins: Ein Schildbruchzauber und selbst der wirkte nur kurze Zeit.
Also gab es nur noch eine Lösung.
Elias zauberte noch schnell einen Kettenblitz und mähte damit die vordere Reihe der auf sie zustürmenden Monster nieder, dann ließ er sich auf die Knie fallen.
Er war sich der unmittelbaren Gefahr bewusst, in die er sich begab, denn er errichtete nur ein schwaches Schild um sich, um sich so wenig wie möglich ablenken zu lassen, aber es war die einzige Möglichkeit, auch wenn das, was er vorhatte bisher noch nie geklappt hatte.
Elias summte und schloss die Augen, er fühlte, wie die Kraft in ihm aufstieg, quasi aus allen Poren vordrang und um ihn eine Art Kraftschild aufbaute. Er sammelte seine ganze magische Energie, verlagerte sie quasi aus seinem Inneren nach außen.
Ein Feuerball schlug knapp neben ihm in die Erde ein, er hörte Doro feuern und ein hektisches Piepen aus der Waffe, die sie trug. Irgendein Warnsignal, wahrscheinlich Munitionsmangel, oder Überhitzung, groß interessierte es ihn nicht. Wenn er Erfolg hatte, würde das keine Rolle mehr spielen.
Kurz zitterte die aufwallende Magiemasse, die jetzt schon so hoch konzentriert war, dass sie fast schon physisch wurde, vor ihm, aber Elias klammerte sich fest an seine Kräfte. Würde er jetzt loslassen, so würde es zwar eine gigantische Lichteruption geben, aber mehr auch nicht.
Elias summte wieder, aber jetzt mischten sich dumpfe Töne in seine Stimme, Töne einer Beschwörung, die er in den Tiefen des Zacharumtempels gelesen hatte.
Er erzitterte, fühlte, wie sich seine Gedanken immer mehr der großen Schwärze annäherten, doch er trieb sein Spiel weiter, grub noch tiefer und mobilisierte alles, was er besaß, um die Vernichtung der Drei zu verhindern, denn er hatte erkannt, dass dieses Schild nicht allein das Werk des Leechkönigs sein konnte, sondern dass eine andere Macht im Spiel war – und die war mächtiger als alles, was sie bisher kannten.
Sein Summen wurde lauter, deutlicher, steigerte sich bis zu einem schrillen Schreien, er zitterte wie in Ekstase, Schweiß strömte über ihn.
‚Bis zur Selbstaufgabe, für die Gemeinschaft’ dachte Elias und schrie das letzte Wort als unmenschliches Kreischen hervor.
Mit einem Mal erbebte der Boden, rings um sie herum schienen große Erdbrocken in die Tiefe zu rutschen, sodass sich um das Schlachtfeld eine schwarze Schlucht von unendlicher Tiefe zog.
Donnernd brachen die Brocken ab, schliffen knirschend über ihre festen Nachbarsteine und rissen Unmengen an Sand mit sich, der in stetigem Strom kreiselnd in der Dunkelheit verschwand.
Blitze schossen von dem eben noch blauen Himmel, der sich nun tiefschwarz verfärbt hatte, in diese Schlucht hinein. Elias riss die Arme auseinander, ein Geflecht von Blitzen schoss zwischen seinen Armen hin und her, die Luft um ihn herum verzerrte seine Gestalt wie eine unregelmäßige Lupe, Elias Konturen verschwammen, als ein donnerndes Grollen aus der Tiefe erscholl.
Ein Wirbelwind aller möglichen Farben kreiste um seinen Körper, umhüllte ihn und schien ihn zu verschlucken.
Vier Türme schossen aus der Tiefe in die Luft.
Feuer, Wasser, Erde, Luft, in kleinen Runen waren ihre Bedeutung an der Basis der Türme angebracht. Sie verliefen in einem hohen Bogen über das Schachtfeld hinweg, als wären sie perspektivisch verzerrt. Denn ihre Kanten waren vom Boden aus schnurgerade, wie von einem Hochpräzisionslaser geschnitten.
Sie verzweigten sich an den Spitzen, bildeten ein Kuppeldach über den Kämpfenden und schnitten sie völlig von der Außenwelt ab.
Lange, Spinnenbeinähnliche Seile schossen aus der Tiefe der Erde hervor, an jedem von diesen waren fünf Krallen, die sich fest in die Erde klammerten.
Dann mit einem Ruck zog sich eine Gestalt heraus, die einen Feuerschweif hinter sich her zog.
Das Monster wirkte fast menschlich, zumindest seine Konturen waren eindeutig die eines menschlichen Wesens, doch war seine Haut schwarz und an vielen Stellen aufgerissen, so als wäre sie nur die ehemalige Hülle des Wesen, die der Gestalt wie ein Hauch Pergament Form verlieh, aber nicht dafür gedacht war, sie wirklich zu schützen. Feuer brannte in seinem Inneren, loderte aus den Öffnungen hervor und umhüllte ihn wie eine zweite Haut.
Trotzdem umgab ihn von den Füßen aus, wie in seltsamer Widersprüchlichkeit zur heißen Wut des Feuers blaue Wasserwirbel, die ihn immer wieder umwirbelten und ein Blitzgeflecht aussand, dass die Unmengen an Löchern, Huckeln, Rissen und Kanten in der Haut der Kreatur in düsterem Schattenspiel hervorhob.
Sein Gesicht war starr und gefasst. Die Haare standen stramm in die Höhe und schienen selbst aus Feuer zu bestehen. Die Gestalt hob den knochigen Arm und zeigte mit dem langen Spindeldürren Finger auf die kämpfenden Ziegen, die sich angstvoll blökend an den äußeren Rand des Abgrunds zurückzogen.
Der beschworene Geist breitete seine Schwingen aus, an denen sich unzählige, weit aufgerissen rote Mäuler befanden, die mit zahlreichen rasiermesserscharfen Zähnen gespickt waren, stürzte sich aus der Luft auf die Monster herab und riss sie in den Abgrund.
Nur der Magier stand noch da und feuerte einen Blitz ab, der einfach von den Blitzen, die das Monster umgaben aufgesogen wurde.
Das Monster schlug zu, wie ein Boxkämpfern. Mit seltsam geringer Geschwindigkeit verlängerte sich seine Arm, tausende Blitze bildeten eine Art Armverlängerung an der sich sogar eine Faust befand, wie Doro und Elias, deren Münder in offensichtlichen Erstaunen offen stehen blieben feststellten.
Die Eruption an schierer unbändiger Kraft war unbeschreiblich. Elias und Doro mussten schützend die Hände vor die Augen reißen, um nicht zu erblinden.
Obwohl die Kraft des Zaubers wohl mit der Wirkung einiger Wasserstoffbomben in unmittelbarer Näher des Explosionszentrums gleichzusetzen war, stand der Leechkönig immer noch unverletzt da. Jetzt erst dämmerte Elias, wer das Schild errichtet haben musste – So stark konnte nur das Schild eines Höllenkönigs sein. Bhaal musste hier irgendwo sein. Deshalb auch das Höllenfeuer.
Der Höllenkönig war nicht geflüchtet und hatte eine einfache Warnung hinterlassen, nein er legte es gleich darauf an.
In seiner Überraschung, dass er diesen gigantischen Zauber doch noch zu Stande gebracht hatte, hatte Elias vergessen, das Schild zu zerstören.
Elias fühlte sich, als würden sämtliche Gedärme aus ihm heraus gequetscht, Blut quoll in einem dunkelroten Strom aus seinen Ohren, aus seiner Nase und seinen Augenwinkeln hervor.
Seine Lippen sprangen wie ein kleines Glasgefäß auf, aber dennoch brachte er es zustande, den Spruch zu sprechen, wieder sackte er zusammen, als ein goldenes, dolchartiges Geschoss durch die Luft sauste.
Das Schild des Monster wurde mit einem Mal sichtbar, es sah beinahe aus, wie die Kuppel über ihn, doch nur für eine Sekunde, dann zogen sich weiße Fäden durch die magische Essenz.
Langsam wie bei Verbundglas, dass von einer Kugel getroffen wurde splitterte das ganze Schild, zerfaserte in vielen, unregelmäßigen Bahnen und erst dann explodierte es, wie von einem inneren Druck zerfetzt.
Doro ging automatisch in Deckung, als ein Hagel scharfkantiger Splitter heransauste, aber Elias war nicht einmal mehr zu dem fähig und die Splitter schnitten ein unregelmäßiges Muster in sein Gesicht.
Bis zur Selbstaufgabe – Zum Wohl der Gemeinschaft, dachte er wimmernd, als er fühlte, wie seine Blutgefäße platzten. Nur noch ein paar Sekunden, sagte er sich und betete, dass er es durchhalten würde.
Doro feuerte ihre Waffe ab, aber als sie das Geschoss der Kreatur sah, wusste sie, dass ihre Waffe nicht mehr als Kinderspielzeug in einer solchen Situation war.
Die Kreatur schleuderte sich mit seiner ganzen Gestalt in einer Art Selbstmordattacke auf den Leechkönig. Seine Hände weit ausgestreckt, die Klauen zu auf den Angreifer gerichtet, die Zähne gefletscht, so donnerte es heran.
Vor ihm breitete sich eine pulsierende Masse aus brennenden Blitzen und eisigen Splittern wie ein krallenbewehrtes Schild aus und hielt genau auf den Leechkönig zu, der nun ohne seinen sicheren Schutz ziemlich hilflos war.
Als Elias Kreatur auf den Boden aufschlug bebte die Erde so hoch, dass Doro von den Füßen gerissen wurde, Gesteinsbrocken sprangen auf und ab, ein schockwellenartiges Vibrieren breitete sich um den Einschlagskrater aus, die Erde riss auf, feine Spalten zogen sich wie ein Spinnennetz durch das Gestein, doch dann verschwand die Erscheinung auch schon.
Langsam, wie dichter Rauch verschwammen die Konturen der Kuppel zunächst, rissen dann auf und offenbarten einen blauen Himmel und eine Sonne, die ihre Glutstrahlen nun ungebremst über Doro, Elias und Jukka warf. Die Kreatur selbst war und blieb verschwunden, sie war wieder in die Erde übergegangen, aus der sie gekommen war und hatte den Leechkönig mitgerissen. Nur der klaffende, schwarze Krater am Einschlagort kündete noch von ihrer Existenz.
Elias hockte regungslos auf seinen Knien, die ganze Welt drehte sich um ihn, ihm wurde schlecht, doch gerade in dem Moment, da er glaubte sich übergeben zu müssen, verschwand alles um ihn herum und machte einer undurchsichtigen Schwärze Platz.
So Miss Venusia, jetzt weißt du, warum der Life-Tap so mächtig war.
Hoffe es hat euch gefallen, bis nächste Woche, hoffentlich schaff ich's