*Senftube ausgrab und draufdrück*
Bei dem Thema kann ich einfach nicht still bleiben
Als erstes sollte nochmal (wie weiter vorne schon erwähnt wurde) darauf hingewiesen werden, dass Tolkiens enorme Leistung die Erschaffung einer eigenen Welt samt Geschichte, Sprache, Schrift und was sonst noch dazu gehört ist. Der "Herr der Ringe" mag zwar der bekannteste Ausschnitt daraus sein, letztendlich ist er aber nur ein winzig kleiner Teil.
Der kleine Hobbit ist durchaus lesenswert, man sollte aber bedenken das es eigentlich ein Kinderbuch ist, dementsprechend der Schreibstil auch zuweilen etwas infantil wirkt. Eignet sich jedoch recht gut um ihn auf Englisch zu lesen (hab ihn selbst zuerst auf Englisch und erst später auf Deutsch gelesen).
Das "Book of lost tales" empfand ich persönlich, als jemand der den LotR mehrfach gelesen und lieben gelernt hat, fast schon als Offenbarung. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Passagen von Tolkiens Sohn zwischen den Geschichten recht bald nur noch überflogen und nur an wirklich interessanten Stellen konzentriert gelesen habe. Wer allerdings nur einen kurzen Abriss möchte, dürfte mit dem Silmarillion besser bedient sein.
Zum Thema Buch vs. Film: ich hab die Bücher vor den Filmen gelesen und hab jedesmal wenn ich die Filme seh das Bedürfnis, die Drehbuchautoren schlimmster Folter und unendlichen Qualen auszusetzen.
Klar, jetzt kommt natürlich das Argument "aber man muss bei einem solch riesigen Werk doch abstriche machen!". Das ist zwar ein zulässiger Punkt, anbetracht der Tatsache das die Filme ohne hin schon massiv an Überlänge leiden schon etwas schwammig. Dazu kommt dann noch dass Dinge, die im Buch nur eine winzig kleine Rolle haben und dementsprechend im Film auch nur eine kleine Nebenrolle hätten sein dürfen, aufgebohrt wurden bis zum geht nicht mehr (z.B. Arwen). Und dafür zentrale Elemente wie Tom Bombadill einfach mal stumpf weggelassen wurden.
Versteht mich nicht falsch, die Filme sind für sich betrachtet Meisterwerke. Kulissen, Kostüme, Schauspieler (insb. die bereits angesprochenen Ian McKellen und Christopher Lee)- vom Feinsten. Und das Gänsehaut-Feeling, wenn die Reiter von Rohan im Morgengrauen vor Minas Tirith auftauchen, ist einfach unbezahlbar. Trotzdem bleibt neben dem lachenden -zumindest bei mir- immer auch ein weinendes Auge.
Ich find man muss Film und Buch einfach als zwei losgelöste Dinge betrachten. Dann kann man beides genießen.
Ist schon richtig, es fällt nur zuweilen schwer den Kopf beim Film kucken soweit auszuschalten, dass das klappt

€: die unten beschriebene Szene ist ein gutes Beispiel dafür.