Im Fernsehen laufen aber dann tragischerweise immer nur jene grausam synchronisierten Versionen, die jedwede schauspielerische Leistung, die aufgebracht wurde, zerstören. Deswegen besorgen sich die meisten Leute ihre Serien inzwischen über andere Kanäle. Als legale Methode sei der DVD-Import genannt.
Genau wie bei Filmen muss man bei Serien den massenkompatiblen Unfug von dem liebevollen Geschichtenerzählen und der "echten Kunst" abspalten.
Der Vorwurf, dass Serien "jahrelang das gleiche Thema breittreten, ohne dass etwas Sinnvolles zur Handlung beigetragen wird" ist analog zu dem Vorwurf, dass es "in Filmen eh immer nur um Geballer geht". Betrifft nur die - leider sichtbarste - schäbige Untergruppe.
Woran du denkst, sind Seifenopern, bzw. modern "Telenovela". Woran ich denke sind von vorne bis hinten von Anfang an (!) geplante Handlungen, die sich nur über ein Vielfaches der Spieldauer eines Films erstrecken. Das ermöglicht unter anderem wesentlich differenziertere Charakterentwicklung. Als Positivbeispiel der letzten Jahre seien die Serien "Breaking Bad", "Battlestar Galactica" und "The Borgias" genannt.
Als Positivbeispiele für keiner spezifischen Handlung folgenden, aber durch ihren künstlerischen "Witz" sehenswerte Exemplare "30 Rock" und "Community".
Ich persönlich ziehe gute Serien sogar dem Medium Film in der Regel vor, da mir in einem Film kaum die Zeit bleibt mich ausreichend auf Plot, Setting und Charaktere einzulassen - das ist ja quasi sofort wieder vorbei. Meine "emotionale Investition" in einen Seriencharakter lohnt sich einfach viel mehr als die in einen Filmcharakter, sozusagen.