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Läuterlodern [Ich denke, also bin ich: Teil 4]

„Wer ist nun der bessere Vergifter, hm?“

:top: :lol:

Schönes Kapitel. Schade am ganzen ist, dass man, kaum ist man wieder so richtig drin, am Ende des Kapitels ist und es wieder etwas dauert bis das nächste kommt.. Aber immernoch die beste Story hier im Forum :) :top:
 
Huhu :hy:

Schönes Update. Speziell der Humor gefällt mir ausgezeichnet.

Zwar hätte ich auch am Anfang des Chaos-Sanktuarium mit mehr Widerstand gerechnet, allerdings tippe ich mal darauf, dass a) das dicke Ende / die richtig fiese Ansammlung von grauslichen Sachen noch kommt und ich dann b) mich gar nicht mal darüber beschweren kann, wenn es massiv unappetitlich wird, weil ich es ja schon früher erwartet habe...

Hm. Naja, kein fieser Söldner in Sicht, außerdem ist der Eisengolem eh nicht mehr ganz "aktuell", also sollte es wohl nicht so schlimm werden. (Hoffentlich. Kein Grund, mir das Gegenteil zu beweisen ;))

Seleya
 
So, das letzte kapitel ist jetzt einen monat her, wie sieht es mit einem update aus? als student weiß ich auch das gerade die ersten wochen besonders stressig sind, aber einmal im monat solte möglich sein, oder?
 
aber echt hey :motz:

ich hab bald Abschlussprüfung und mehr Zeit als du, trotz ganztagsjob, irgendwas läuft da verkehrt :D
 
ihr dürft aber auch nicht vergessen das es eine heidenarbeit ist eine geschichte zu schreiben

selbst wenn man zeit UND lust hat kann es manchmal sein das man keine 2 zeilen weiter kommt weils einfach net rund läuft


..übt euch in gedult das nächste bisschen kommt bestimmt
 
Deine Fans warten :) Fällt diablo noch vor dem release von D3? paar tage hast ja noch :angel:
 
Hab grad echt viel um die Ohren, unitechnisch...

...aber ein kleines Preview gibts trotzdem!























3.3 Reaction of 6-Acetyl-1-bromo-2-methoxynaphtalene
with 6-Methoxy-2-naphtaldehyde

Contrary to the encountered hurdles in attempted synthesis with a nitroaldehyde as starting agent, using a naphtalene-based Aldehyde with only a Methoxy substitutent proved far more successful. The condensation was carried out without problems (scheme 7).

ON1oI.png


Scheme 7: Synthesis of a doubly naphtalene-based Chalcone

The product turned out to be of poor solubility in most non-chlorated solvents; a hidden blessing, because as it's not soluble in Methanol, which was used for the reaction, a high yield without any noticeable byproducts could be achieved, as the product would constantly remove itself from the equilibrium.
Recrystallization in DCM/PE proved efficient and was performed, giving pure product with an 80% yield, as proven by NMR and mass spectrometry.
This result could even be improved in future iterations, as there definitely was some substance lost due to experimenting with solvents.
The product's colour was, somewhat surprisingly, of a deep yellow, not unlike Chalcones with just one aromatic ring on each side. The expanded π-system of conjugated double bonds doesn't seem to matter overly much for developing colour in this case.




Hoppla. Falsches Dokument :angel:.
 
Da verfolgt man die Story von Anfang an als stiller Leser, kommt endlich am Ende an, und? Schmort mit im Feuer der von der Story gefesselten Seelen und wartet!

Trotzdem unglaublich gut! Hab angefangen, weil ein Freund mir Teil eins geschickt hat, als Datei. Zu dem Zeitpunkt kannte ich D2 noch nichtmal :eek: Hat aber alles Sinn gemacht und auch ohne Hintergrundwissen gut gefallen ;)

Liebe Grüße
 
bin ich die einzige die nur irgendwas chemisches sieht im letzten "kapitel"??
 
Das soll zeigen dass er mitten im Prüfungsstress ist, ist so gewollt, als joke! :D

Und nun hört auf hier was reinzuschreiben sonst mein'ich immer es gibt n'update :motz: ;)
 
Wie gemein von Blizzard den D3 Release genau dann zu machen wenn du keine Zeit zum zocken hast :P

Viel Glück dabei, finger weg vom gutenbergen, mach fertig das Zeug und dann her mit der Story :go:
 
Naphthalin schreibt man mit zwei h, ts...bin kurz davor, die Arbeit noch mal zu überarbeiten und abzugeben. Aber heute noch mal nachgeschaut, hab ja Zeit bis zum 23. Juni, Mensch, das ist ja noch eeewig...

Kann man sich schon mal nen Nachmittag frei nehmen und was weitaus Angenehmeres schreiben :).

Viel Spaß! Sollte auch zumindest eine offene Frage beantworten...und neue aufwerfen ;).

Simon
 
Kapitel 28 – Zwei Helden

Das vierte Siegel ist aktiviert. Nur noch eine Richtung verbleibt, in die wir nicht vorgedrungen sind. Mit großzügigen Verschnaufpausen hat der Meister die Armee wieder erschaffen...Leichen gab es zur Genüge.

„Wirst du die übrigen zu Wiederbelebten machen?“

„Ist mir zu unsicher. Sie gehorchen mir ohnehin nicht perfekt, und bei denen hier...noch gefährlicherer. Wir lassen sie liegen.“

„Ist mir ganz Recht.“

„Ihr könntet sie bei Problemen immer noch in einem Augenblick wegschicken.“

„Was zu spät ist, wenn sie mir schon ein Schwert in den Rücken gerammt haben. Die laufen uns schon nicht weg, Zweiter.“

Die Diskussion ist also zuende. Wir kehren in die Mitte des Chaos-Sanktuariums zurück. Ein kurzer Blick des Meisters streift das Pentagramm über dem Lavabecken; er lässt sich wenig anmerken, aber an Gesten wie diesen bemerkt man seine Unruhe. Kann ich ihm auch nicht wirklich verdenken. Ich sitze – gut, beinahe wörtlich – auf glühenden Kohlen.

Du bist hier doch immer der unerschütterliche Optimist.

Wünschte, meine Nervosität wäre so optimistisch wie ich selbst.

Selber Schuld, wenn du deinen Gefühlen so viel Macht gibst.

Wir sind kurz davor, den Herrn des Schreckens bewusst aus seinem Versteck zu holen, um ihn eigenhändig zu vernichten. Sag mir nicht, dass dich das kalt lässt.

Wir haben drei Übel der Hölle auf dem Gewissen. Der Meister ist stärker, als er es je war. Diablo, wie du richtig festgestellt hat, versteckt sich. Er hat Angst. Zu Recht.

Das gerade war mir ein wenig zu knapp, um völlig sorgenfrei weitergehen zu können.

Zu blöd, dass wir das dennoch machen werden, hm?

Wir sind in den Gang, der der Eintrittspforte gegenüberliegt, eingedrungen. Er macht sofort einen rechtwinkligen Knick nach rechts; vorsichtig luge ich um die Ecke, sehe aber nur mehr Wand nach kurzer Strecke. Es geht bald auf gleiche Weise nach links weiter.

„Luft ist rein.“

Der Meister schnieft.

„Sagst du, in deinem jugendlichen Leichtsinn.“

Sein mühsamer Witz versagt ein wenig bei mir. Noch eine gegnerfreie Abzweigung, wieder nach links...
Etwa zwanzig Meter vor uns endet der Gang. In der Mitte der Sackgasse liegt das letzte Siegel.
Der Meister schüttelt den Kopf.

„Wundert mich, dass sie nicht noch Schilder aufgestellt haben, auf denen 'keine Falle, tretet näher, wir haben Kekse' steht. Wir bleiben schön hier und sehen, was auftaucht.“

„Soll ich?“

„Du warst mit dem 'wir' gemeint. Das macht, uh, Robert hier. Los, Robert.“

Ein Skelett löst sich aus der Gruppe. Ich seufze übertrieben...nicht, dass ich es je natürlich klingen lassen könnte.

„Entwickelst du gerade Galgenhumor?“

„Überrascht dich diese bisher noch nie gesehene Facette meiner Persönlichkeit?“

Der Meister hat ein schiefes Grinsen aufgesetzt...das an den Ecken etwas wacklig scheint.

„In etwa so wie dein bisher noch nie zur Schau gestellter Sarkasmus, also nein...“

Er sieht mich an, plötzlich ernst.

„Wir tun das jetzt, Golem.“

Ich nicke.

„Natürlich.“

„Kein zurück mehr?“

Vor meinen Lippen bilden sich Wirbel, als ich überhitzte Luft ausstoße. Habe mich selten so menschlich gefühlt. Unter anderen Umständen hätte mich das gefreut, nehme ich an. Den Blick an das Ende des Ganges gerichtet hebe ich meine Hand an den Mund.

„Jetzt drück den blöden Schalter, Robert!“

Der Meister legt mir fest die Hand auf die Schulter, als das Siegel in rotem Licht aufglüht.
Wird der glühende Ball herbeigerufener Gegner erscheinen? Die Sekunden vergehen wie Jahre...
...nichts.

„War das...?“

Ein Klicken ist alles, was uns warnt. Dann ertönt ein Krachen, das bis ins Mark geht. Eine Staubwolke weht von hinten heran. Ich fahre herum; ein Skelettritter hat mit einem einzigen Schlag eines unserer Skelette vernichtet. Um seine blanken Knochenfüße wabert eine orangerote Aura, bestehend aus bösartigen Flammen.

Die Hölle steh uns bei...

Das ist der ganz falsche Wunsch! Es fällt mir erst irgendwann später auf, aber in diesem Moment fällt jeglicher Zweifel, jegliche Unsicherheit von mir ab. Sofort ist mir klar, was passiert ist; trotz unserer Vorsicht sind die Siegelwächter hinter uns aufgetaucht. Die Falle war hinterhältiger als gedacht Diese Ritter sind stark, sind viele – Himmel, sind es viele – und wir sind in größter Gefahr. Die nächsten Sekunden entscheiden alles...und ich denke am schnellsten von allen hier.
Meine zwei Schwerter schießen hoch, dringen penibel gezielt mit stummer Unterstützung des Zweiten zwischen die Rippen des Skelettzerstörers, heben ihn von den Beinen und werfen seinen fleischlosen Körper zur Seite, gegen den nächsten heranstürmenden Angreifer. Ich habe ein Adjektiv vergessen: Sie sind schnell. Weitaus schneller, als der Meister reagieren kann. Kurz stolpern zwei von ihnen, als ihr Kollege, leider unversehrt, zwischen ihnen landet, aber schon sind zwei Magier gefallen, in hinterster Reihe einfach überrannt. Ich lasse meine Waffen fallen; gerade sind sie nutzlos, und schnell wieder aufgehoben. Meine Arme werden länger, packen zwei Wächter am Genick, drehen sie um.

„Verteidigt euch!“

Einer der Gegner ist zu schnell. Mit nur wenig Mühe kann ich die Ausrichtung meines rechten Armes ändern, packe ein Skelett an der Schulter, und das Rückgrat des Angreifers verfängt sich in dem Feuerband zwischen mir und unserem Krieger. Er stürzt.
Die Armee beginnt, sich in Bewegung zu setzen. Zwei Schwerter knallen gegen Knochenschilde; wenigstens einen Hieb überleben die Wächter also, das ist mehr als beruhigend...zumindest, was diese extrem wichtigen ersten Sekunden angeht.

„Eiserne Jungfrau, General!“

Im Rufen stürze ich mich ins Getümmel. Versuche, so viele von ihnen dazu zu bringen, mich anzugreifen. Funktioniert passabel gut. Säbel hacken in mein Feuerfleisch...mit gewaltiger Wucht. Und viele von diesen.

Das hätten wir vielleicht nicht...

...ach verdammt...wenigstens noch...einen...Schritt...
Schwärze.

Der Meister drückt mir ein Schwert in die Hand.

„Tu was. Egal, was. Aber nicht wieder mitten hinein stürzen.“

Meine Hand ist rot und hautlos.

„Hast du...“

„Dreh dich um und mach!“

Ich stehe zwei Skelettrittern gegenüber, die einfach durch unsere Linien gebrochen sind...weil die Skelette fast vernichtet sind. Eiserne Jungfrau tanzt über den Angreifern, aber noch viel schlimmer ist der andere Fluch, den ich sehe. Schwächen zeichnet unsere Krieger. Die Gegner können ihre Hiebe relativ sicher ignorieren, zerren sie zu Boden, zerbrechen sie mit kleinen Tritten, teilen sich den zurückgeworfenen Schaden. Es ist brutal, effizient, schnell und zeugt davon, dass sie den Fluch komplett verstanden haben, dem sie unterworfen sind.
Ein einzelner Magier in dunkelrot steht hinter ihnen und gibt ruhige Anweisungen, deren Wortlaut ich nicht mitbekomme. Er...

Frag dich später, wie er sich in dieses Siegel gesperrt hat und gib mir die Kontrolle, schnell!

Ich lasse den Zweiten gewähren, immer noch leicht geschockt. Mit dem leider nur einzelnen Schwert in der Hand tut er sein bestes, um die Hiebe der Gegner zu parieren; sie sind nicht allzu stark – im Gedanken an die Eiserne Jungfrau, offensichtlich – aber schnell. Die Klinge tanzt hin und her, unser Körper ist an der Grenze seiner Geschwindigkeit. Ihre ist vollkommen unnatürlich. Meine Gedanken rasen, als ich versuche, den Kampf zu beurteilen, einen Plan zu entwickeln. Wir dürfen es uns nicht erlauben, verletzt zu werden, das würde dem Meister überhaupt nicht gut bekommen. Warum hat er die Blutform gewählt, und nicht schnell einen Feuerblitz abgeschossen? Woher hat der Meister überhaupt das Schwert? Es ist ein solches, wie es die Ritter benutzen...
Ich erinnere mich an das Bild, das er bot, als ich ihn gerade sah. Mit einer tiefen Schnittwunde am Arm...die ich ebenfalls teile, welche der Zweite aber schmerzerprobt ignoriert...die hat er sich nicht selbst zugefügt. Damit ist klar, was passiert ist: ich war doch zu langsam gewesen, um alle rechtzeitig aufzuhalten. Ein Ritter hat ihn erreicht, bevor die Armee sich formieren konnte. Dem Himmel sei Dank, dass nichts Schlimmeres passiert ist – noch nicht. Aber vermutlich haben ihre hastigen Aktionen, um den Angreifer zu töten, viel Schaden für den Kampfverlauf angerichtet.
Der Zweite landet einen Hieb an der Schulter des rechten Gegners, aber die Klinge prallt an dessen Rüstung ab. Ein Fehler! Er dreht sich blitzschnell zur Seite, aber unsere Brust wird aufgeschnitten. Der Meister keucht hinter mir. Den Schaden teilend zuckt der Gegner etwas zusammen, als unter der Rüstung ein Knochen hörbar bricht.

„Voller Angriff, jetzt!“

Plötzlich ändert sich der Fluch über den Köpfen der Gegner zu verstärktem Schaden. Der Zweite ballt die freie Hand zur Faust und rammt sie mit unserer übermenschlichen Kraft in die verletzte Stelle des Ritters. Er stolpert zurück, noch nicht vernichtet. Sofort pariert der Zweite den anderen, aber wir haben nur Sekunden gewonnen.
Im Hintergrund konzentrieren sich zwei Wächter und ein Skelett darauf, einen Gegner schnell zu töten. Gerade lässt ein Keulenschwung seine Schulter zersplittern...da ändert sich der Fluch über den Köpfen unserer Recken zu etwas, das ich bisher noch nie gesehen habe: tanzenden roten Blasen, die mich an eine Flüssigkeit erinnern.

Das ist Lebensspender!

Was bedeutet das?
Meine Frage beantwortet sich selbst, als der verletzte Ritter die Deckungslosigkeit unserer angreifenden Wächter ausnutzt, sein Schwert in die Hüfte eines rammt...und die Schultersplitter sich wieder zusammensetzen. Noch ein Schlag, und der Knochen unseres verbündeten gibt nach, bald der Rest des Körpers ebenfalls.

„Ach, du willst also so spielen?“

Der Meister flucht Schwächen.

„Heilt euch doch durch Schaden, wenn ihr keinen verursacht!“

Da landet wieder verstärkter Schaden. Ein Knurren ertönt hinter mir. Kurz ergibt sich ein Patt, dann werden unsere Skelette auch geschwächt, und verlieren wieder...ganz zu schweigen von mir. Der Zweite konnte diesen Wechsel nicht voraussehen, sein Schwert sinkt leicht ab, und der Gegner durchbricht unsere Verteidigung...tief schneidet er in unsere linke Schulter. Mir entweicht ein Schrei.
Und die Rüstung meines Angreifers platzt auf, als seine eigene Schulter geradezu explodiert. Im letzten Moment hat der Meister Eiserne Jungfrau geflucht. Der Zweite setzt sofort nach, packt mit der rechten Hand den Hals des anderen und zerbricht ihn, gerade als Verstärkter Schaden auf dem Besitzer landet.

„Ja! Wer flucht jetzt schneller, hm?“

Über den Skeletten erscheinen plötzlich bunte Lichter.

„Achtung, Meister, er...“

Ein Feuerbolzen fliegt durch die Reihen der Gegner, welche gerade im richtigen Moment Platz machen. Elitetruppen, keine Frage! Der Zweite ist immer noch dabei, an den Kampf zu denken...ich kann mich auf anderes konzentrieren. Reiße die Kontrolle an mich, ignoriere das Schwert des einen Ritters, der noch direkt vor mir steht, vollkommen und reiße die Hand zur Seite.
Der Feuerblitz trifft sie, zerplatzt, und in einem Blutnebel explodiert unbeschreiblicher Schmerz von der Einschlagsstelle. Meine Hand wurde glatt zerfetzt, bis zum Ellenbogen.

Er hat...unseren Widerstand...schwinden lassen...

Ich bin zu geschockt von dem Aufprall, wie durch einen roten Nebel dringt das Brüllen des Meisters zu mir durch. Ein Krummschwert landet tief in meiner Seite, was fast untergeht, aber nur in dem Sinne, dass Erfrieren angeblich ein schönerer Tod ist als Verhungern. Beides ist verdammt unangenehm. Aber ist das noch wichtig? Gleich spüre ich, wie eine Enthauptung sich anfühlt...das Schwert des Gegners zischt herab...
Und trifft auf gleichen Stahl. Zwei Wiederbelebte treten neben ihn; er erhält Verstärkten Schaden, und bevor er reagieren kann, wird er von dem enthauptet, der mir nicht gerade diesen Körper gerettet hat. Als Lohn dafür zerstaubt der frische Untote sofort...der Ritterheld hat eine zeitlich perfekte Jungfrau angebracht. Verdammt...sie schenken sich überhaupt nichts, was die Schnelligkeit in diesem Fluchduell angeht.
Meine Hand formt sich wieder. Der Meister hat es geschafft, einen Heiltrank zu trinken. Und überhaupt, wenn ich es recht bedenke...ich war gerade fast blind vor Schmerz, aber er hat, das Gleiche spürend, zwei Ritter wiederbelebt, ihnen Anweisungen zugerufen und im genau richtigen Augenblick geflucht. Dann seine Wunden versorgt.

Ich muss sagen, ich bin...überrascht.

„Los, Golem, und du auch, wir gewinnen das! Wir lassen uns von diesem Kerl doch nicht mehr verarschen!“

„Ja!“

Bevor ich dem Wiederbelebten hinterherstürme, halte ich kurz inne und drehe den Kopf nach hinten.

„Solltest du mit nicht einen anderen Körper geben?“

„Ich bin bereit, schnell was an dir zu ändern. Vertrau mir.“

Sofort wende ich mich wieder dem Kampf zu. Etwas in seinen Augen...seiner Haltung...seinem Auftreten...hat mich vollkommen überzeugt. Er ist in diesem Moment so selbstsicher, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Denn oft war er dies schon oberflächlich, aber immer schwang da dieser Unterton der Überheblichkeit mit. Er war zu sehr von sich überzeugt. Aber jetzt? Grundsätzlich seit wir hier sind, aber nie in diesem Ausmaß? Kein Iota Zweifel, dass er genau weiß, was er tut, bei mir oder bei ihm. Seine Selbstsicherheit ist genau so groß, wie sie sein darf: grenzenlos.
Das Feuer der Hölle hat ihn zu dem gemacht, wozu er immer bestimmt war: Einem Helden.
Der Zweite stupst mich innerlich an, damit ich das Schwert des gerade zerstörten Wiederbelebten nicht vergesse, dann laufe ich unter der sicheren Führung meines Helden in die Schlacht. Gerade zerfällt das letzte unserer Skelette...Himmel, sie sind wirklich, wirklich stark, aber gegen manche Dämonenhorden versagen sie immer noch wie Papier. Gut, dass unsere Kampfstrategie mittlerweile aus weit mehr besteht...die Gegner dringen vor, da erscheint Verstärkter Schaden über allen, und die eine Leiche, die wir schaffen konnten, explodiert gerade als ich und mein grauer Kollege an der Front ankommen. Keiner der Gegner stirbt sofort, aber ihre verletzten und hilflosen Körper werden uns direkt vor die Füße geschleudert. Wie hat unser alter Feind die Kadaverexplosion vergessen können? Ich sehe, wie er, nur für einen kurzen Augenblick, stutzt...er hat einen kritischen Fehler begangen, seine Truppen in diesem engen Raum massiert, so helfen ihnen keine Aura, keine Flüche. Bevor er sich und den Rest seiner Armee sammelt, von denen immer noch ein gutes halbes Dutzend in den hinteren Linien nahezu unversehrt sind, kann der Meister dem Wiederbelebten einen Exekutionsbefehl zurufen, den dieser klaglos ausführt, und wir trennen gemeinsam vier geschwächte Ritter von ihren Köpfen.

Halt!

Der Zweite konnte diesmal ein Auge auf alles haben, während ich den Körper steuerte; sofort beende ich meinen dritten Hieb, der Wiederbelebte ist nicht so schnell. Sein Schwert saust herab, trifft einen weiteren Ritter, der aber, im Erheben den Schlag überlebt, und unser zwangsrekrutierter Mitstreiter wird stattdessen von dem frisch angebrachten Rückstoßfluch auf ihm zerstört. Ich trete von meinem Ziel zurück, das sich aber nicht so schnell erhebt, wie ich dachte...und erstarre, als mein Blick auf das fällt, was vor mir ist.
Die Feuerkugeln um die Hände des dunkelroten Magierhelden senken sich wie in Zeitlupe und ein Blitz löst sich aus ihnen; ich weiß mit traumwandlerischer Sicherheit, dass direkt vorher über meinem Kopf der Widerstandsschwund erschienen ist. Keine Chance, auszuweichen...ich bin zu nah...
Schwärze.

Ich stehe direkt vor dem Helden. Hinter mir fallen die zwei Schwerter scheppernd zu Boden, die ich gerade noch gehalten habe.
Der Meister hat mich aus dem Projektil des anderen erschaffen.
Ein wenig ist der Zweite schneller als ich.

„Das ist ja schön, dich wieder zu sehen.“

Sein rechter Haken hebt den knochigen Körper des Gegners von den Füßen und lässt ihn einen halben Meter weiter hinten auf dem Rücken landen.

Sag mir immer, welchen Fluch wir über dem Kopf haben.

Da der Blick aus unseren selbstgeformten Augen so willkürlich ist wie die humanoide Form selbst, kann ich den Wunsch ohne Probleme erfüllen und einfach aus unserem Kopf sehen. Verprügeln könnte ich ihn aber eigentlich auch selbst.

Das ist mein Duell.

Oh, ist es jetzt auf einmal persönlich?
Der Zweite spart sich einen Kommentar und zerrt den anderen auf die Füße. Er starrt ihm ins Skelettgesicht.

„Jetzt bist du nicht mehr ganz so arrogant, was?“

Jungfrau.
Der Zweite wirft den Helden mit voller Wucht gegen die Wand, sorgfältig darauf achtend, dass er den Kontakt mit ihm völlig verloren hat, bevor die Knochen gegen Stein knallen. Das...ist eine gute Idee, um den Rückstoßschaden zu vermeiden.
Der andere kommt sehr schnell wieder auf die Füße...schneller, als ich oder der Zweite ihm zugetraut hätten.

„Wovon auch immer du redest...“

Ein Eisblitz fährt uns in die Brust, und er trifft zur Seite, weg von dem verlangsamten Händen des Zweiten, die ihn ergreifen wollen.

„...kleines Flämmchen, du solltest bedenken, mit wem du hier sprichst!“

Verstärkter Schaden!

Das...das gibt es nicht! Er ist...ein anderer?

Zweiter, wir haben Schaden auf uns, das kann nur eines bedeuten!

Oh, du verdammte...

Gerade noch rechtzeitig lässt der Zweite unseren Körper zu einer Pfütze zusammenfallen, als Schwerter von hinten durch die Stelle zischen, wo wir gerade noch unseren Kopf hatten. Reiß dich zusammen! Mir ist egal, was du für eine Vendetta mit dem Roten hast, der Kerl wird jetzt umgebracht, die Aura ausgeschalten und das wars!

Ich kriege ihn noch!

Dann darf ich übernehmen hier, ja? Deine Antwort ist mir übrigens egal. Ich fließe nach hinten weg, um die Füße der überraschten Gegner. Mein Blick schwenkt nach hinten um; wir haben eine ganze Reihe verbündeter Wiederbelebter auf unserer Seite, denen der Meister Befehle zuruft. Da ihr Held damit beschäftigt war, mir auszuweichen, haben sie ihre Aufgabe gut erfüllt...aber jetzt hat er kurz Atempause. Ich überdenke kurz die Situation, als er seine Stimme erhebt.

„Der Fürst de Seis befiehlt euch, sich umzuwenden! Tötet den Beschwörer!“

„Macht weiter!“

Aber sie hören nicht.

„Ich bin die rechte Hand von Diablo persönlich! Wenn jemandem die Diener der Hölle gehorchen, dann mir!“

Und der Meister hat offenbar alle Leichen verbraucht, um die Front mit Wiederbelebten zu besetzen...das ist...schlecht.

„Golem, lenk ihn ab!“

„Das wirst du nicht.“

Ich muss stochernden Klingen ausweichen. Schnell forme ich mich wieder, zwischen Wiederbelebten und normalen Gegnern gefangen. Erstere marschieren auf den völlig schutzlosen Meister zu. Die anderen beschäftigen mich...

Schaden! Schwächen! Schwund! Schwächen! Schwund! Schaden! Jungfrau!

Die nächsten Sekunden sind...hektisch. So schnell wie irgend möglich versuche ich darauf zu reagieren, welchen Fluch ich gerade über dem Haupt halte, als der Zweite sie mir zuruft, und den Hieben der Gegner auszuweichen, gleichzeitig irgendwie in die Richtung des Helden vorzudringen, was mir aber misslingt. Ich kann neben seiner konstanten konzentrierten Barrage aus Fluchwechseln zur Verwirrung und Eisblitzen nur mein Bestes geben, um nicht vernichtet zu werden. Verdammt, so kommen wir nicht weiter!

Aber das ist doch genau, was wir wollten, oder? Er ist abgelenkt.

Oh...aber natürlich! Und, was er auch nicht weiß, weil er offenbar nicht von woher auch immer er gerufen wurde zusehen kann, ist, wie viel Kontrolle der Meister über seine Wiederbelebten wirklich hat...

„Die Waffen zusammen!“

Ich höre ein Klirren, als auf den Befehl des Meisters seine vier unwilligen Diener die Säbel an einem Punkt vereinen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er vorschnellt und deren Spitzen berührt...

...und ich stehe als Eisengolem vor ihm. Hinter mir zerfallen die Wiederbelebten, als er die Kontrolle über sie aufgibt. Er hat mich so beschworen, dass ich immer noch in Richtung der übrigen Gegner blicke; eine Feuerwolke, die gerade noch ich war, blüht zwischen ihnen auf.

„Los!“

Sofort stürze ich mich wieder dorthin. Die Explosion meines Körpers hat den Gegnern nur minimal geschadet, aber sie sorgte für Verwirrung. Mein Schwert findet ein Opfer und zersplittert einen Hüftknochen; der Ritter sinkt zu Boden, ich stoße nach...

Jungfrau!

Verdammt! Ein anderer hat sich bereits von seiner Verwirrung erholt, lässt sein Schwert heransausen...aber wir können noch ausweichen.

Schaden!

Sollten wir auch.

„Halt still, Golem!“

Ich erstarre, vom Befehl des Meisters überrumpelt und sofort gefangen, ohne Chance, anzukämpfen. Nein! Er hat nur noch mich und keine Leichen, der Ritter, der daliegt, ist noch nicht erledigt...will er den anderen etwa durch Eiserne Jungfrau...? Aber kurz bevor mich das Schwert trifft, sehe ich Verstärkten Schaden über dessen Kopf. Verflucht im wahrsten Sinne des Wortes!
Mein Kopf wird abgetrennt, das geschwächte Metall gibt nahezu widerstandlos nach...aber kurz bevor die Schwärze mich umfängt, sehe ich, wie die Halswirbel des Angreifers zersplittern.

Nach meiner Wiedererschaffung sammle ich blitzschnell meine Gedanken. Was ist passiert? Der Held hat nur gesehen, dass auf seinem Diener keine Eiserne Jungfrau war – also hat er ihn zuschlagen lassen. Und jetzt kommt es mir, was ich vergessen und der andere übersehen hat...als Eisengolem habe ich eine inhärente Dornenaura. Ich erhielt mehr Schaden durch seinen Schlag, und der zurückgeworfene wurde noch einmal verstärkt! Natürlich ist er daran sofort gestorben.
Und da er inmitten seiner Kollegen stand, und ohnehin Verstärkter Schaden auf der Truppe war, und einer von ihnen, geschwächt durch mit, auf jeden Fall durch eine Explosion sterben würde...
...haben Zwillingsdetonationen gerade sämtliche Fußsoldaten des Fürsten de Seis ausgelöscht.
Vor dem ich jetzt stehe, durch einen Feuerblitz aus dem Ring des Meisters an die richtige Position gebracht.
Er versucht zu rennen, aber ich packe ihn am Genick und halte ihn hoch wie der Zweite gerade.

„Zweite Hand von Diablo, ha! Für dich brauche ich nur eine Faust!“

„Du wirst die Hölle mit Feuer nicht besiegen!“

Der Meister lacht.

„Wetten, dass doch?“

Über dem Kopf des Fürsten erscheint das Farbenmeer des Widerstandsschwundes. Mein Mund verzieht sich zu einem Grinsen.

Jungfrau.

Hat er sich so gedacht, hm?
Ich baue einen mächtigen Feuerball mit meiner linken Hand auf, trete ihm sanft in den Rücken – was ein wenig sticht – und zerfetze den Kopf des Fürsten mit dem abgefeuerten Projektil auf einen, sauberen Streich.

„Gut ge...“

Das konstante Hintergrundlicht wird auf ein gutes Viertel der Intensität gedämpft. Ein Beben dringt durch die gesamte höllische Kathedrale, stark genug, um mich und den Meister zu Boden zu werfen.
Ich helfe ihm gerade hoch, als das Beben endet...und eine fürchterliche, düstere Stimme durch die Gänge donnert.

„Nicht einmal der Tod wird dich vor mir retten!“
 
wow, das war ein cooler kampf, ich freue mich schon auf das diablo kapietel:flame:
 
„Nicht einmal der Tod wird dich vor mir retten!“

Ich wurde gerufen? :D
Jaja ich weis der Avatar passt seit letztem Mai nicht mehr ... woot ich bin schon über n Jahr verstafft :ugly:

Aber ihr erinnert euch ja sicherlich noch :diablo:


Echt cooles Kapitel, hat sich gelohnt zu warten :top:
 
Richtig gutes Kapitel wie immer.
de Seis war also doch nicht unser bekannter roter Ritter, aber verwechslungsgefahr bestand.

und nun heißt es wieder warten und diesmal wrid es noch schlimmer, da der finale von Act 4, der lang ersehente Kampf gegen Diablo selbst, kurz bevor steht, lass uns also bitte nicht zu lange warten.

Und nach dem Tod von Diablo kommt natürlich noch der 5. Act, mit einer neuen noch nie dagewesenen Golemgestalt und mit der Fragen werden wir Natalya nochmal sehen?

Freue mich schon auf die Fortsetzung.
 
Du bist wiedermal in Hochform :) Cool dass du mit der Arbeit so früh dran bist :)

Und jetzt hast du ja noch genug Zeit nen schönen Diablo-Kampf zu schreiben!

Natalya würde ich auch gerne wiedersehen.. :)
 
teuflisch gut! ich freu mich auf nachschub und das bestimmt bissige gespräch zwischen den beiden ;)
 
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