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Itemhandel: Freiher Handel (D2) vs AH

Mythoz

Mitglied
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27 Dezember 2007
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392
Wie der Titel schon sagt, es soll hier um einen kleinen Vergleich von Handelsystemen gehen. Dieser Thread dient dazu die jeweiligen Vor-und Nachteile darzustellen, und welche Auswirkungen dies auf den Spielspaß hat. Verglichen wird der Game-basierte freie Handel in D2 und der Auktionshaushandel in D3.

Freier Handel aus D2:

Die Spieler müssen sich zum Handeln verabreden, d.h. eigene Spiele erstellen. Dies kann über öffentliche Spiele (wie z.B. N Hoto O 2 Hrs) geschehen oder indem man sich über ein spielexternes Handelsforum zum Itemtausch verabredet. Der Tausch findet über das Handelsfenster oder den Boden statt.

Da es keine Gold-Währung gibt, gibt es nur Pseudowährungen wie z.B. SoJs in Classic, 20-Leben Kleine Zauber in LoD. Oder eben die berühmten Runen, wobei sich als Standardwährung High-Runes oder Ist/Mal-Runen bewährt haben, da diese zum erstellen von Runenwörtern benötigt werden. Diese Pseudowährungen droppen relativ oft und verbrauchen möglichst wenig Platz im Inventar.

Das D2-Handelssystem belohnt den aktiven Spieler, d.h. wer sich nicht aktiv auf den Marktplatz, sei es ein Forum oder die Ingame-Spiele, stellt und wirklich regelmäßig seine Items feilbietet, wird nur wenig Umsatz, d.h. seine Items in Handelswährung umtauschen können. Dabei reguliert das System sich von selbst: Wer nur 5 Minuten am Tag sich Zeit nimmt zu handeln, muss damit rechnen nur sehr wenig im Ingame-Handel zu verdienen. Eine Erleichterung ist auch hier das Handelsforum (auf PlanetDiablo z.B.), denn dort können Items aktivitätsunabhängiger (!) angeboten werden. Das Handeln selbst jedoch erfordert wieder Zeit (feilschen, spiel erstellen, Mule-Management, Shop-Management). Auch muss man seine angebotenen Item-Threads bumpen. Nur wer Zeit investiert, kann auch mit Profit rechnen.

Mit diesem System ist es nicht möglich, schnell mal eben ein Gozu-Item loszuwerden. Zum Teil waren aufwendige Muling-Aktionen nötig um den Tausch bei hochpreisigen Items durchzuführen, deswegen gab es auf einem zu Unrecht berüchtigten Forum mit den 3 Sternen eine Gold-Ersatzwährung, die relativ Stabil war und die normalen Tauschwährungen ersetzte, jedoch nicht die nötige Zeit, die man investierte um Profit zu scheffeln - obwohl es eine starke Vereinfachung zum reinen Ingame-Trading bedeutete, weswegen dieses Forum regen Zulauf erfuhr. Wie gesagt, auch hier musste Aktivität geleistet werden um Profit zu machen.

Ein nicht wesentlicher Punkt ist Verhandlungsgeschick und Kommunikation unter den Spielern. Wer extrem unfreundlich ist und nichtmal "Hi" sagt hatte eine gute Chance seine Items nicht verkaufen zu können. Auch beim Tausch über Foren hat sich eine positive Einstellung und Freundlichkeit ("Hi" sagen) bewährt und hat ein persönliches Umfeld zwischen Käufer und Verkäufer geschaffen. Man war ja irgendwie abhängig voneinander.

Vorteile:

- Aktivitätsbasierendes System, d.h. Handels-Inaktive Spieler bringen nur sehr wenig Items auf dem Markt. -> Aktivität wird belohnt. Relation Itemangebot zu Itempreis bleibt relativ konstant und passt sich an die aktive Spielerzahl an, was zu einer erhöhten Preisstabilität führt
- Itemzentrierter Handel, d.h. Verwendung von Ersatz- bzw. Pseudowährungen
- Kommunikation mit anderen Spielern ist sehr wichtig
- Es kann gefeilscht werden.
- Durch Kenntnisse der Preise, bzw. wenn jemand weiß wieviel dieses und jenes Item wert sein kann, kann dieser leichter Schnäppchen machen. Wissen über Itempreise wird somit belohnt.
- Ersatz/Pseudowährung sind stets gefragt und verschwinden oft aus dem System, da sie benutzt werden, z.B. zum Eni bauen und Selfuse auf einem Charakter.

Nachteile:

- Handeln und Mulen ist umständlich und zeitintensiv (Standpunktabhängig, ich wollte diesen Punkt trotzdem aufnehmen, wer A sagt muss auch B sagen; s. Oben)
- Die Möglichkeit gescammed (betrogen) zu werden ist beim Face-To-Face traden vorhanden und reell. Sollte über eine Ersatzwährung wie Forum-Gold getradet werden, erhöht sich das Risiko abgezogen zu werden, weswegen unabhängige Mediatoren hinzugezogen werden sollen (nur bei wertvollen Items).
- Verwaltung der angebotenen Gegenstände (z.B. über Foren) umständlich

Auktionshaus-Handel aus D3:

Die Spieler müssen sich nicht mehr verabreden um zu Handeln. Es gibt keine Möglichkeit mehr über öffentliche Spiele zu handeln. Es gibt eine allumfassende Goldwährung, alternativ kann im RMAH über die Währung €$ ein Item gekauft werden.

Es ist nicht mehr notwendig aktiv zu handeln, d.h. es ist möglich sich in 5 Minuten einzuloggen, bis zu 10 Items ins AH einzustellen und sich dann wieder auszuloggen und abzuwarten bis alle Items verkauft sind. Es ist nicht mehr notwendig mit anderen Spielern zu kommunizieren.

Items werden unpersönlich und sind unbegrenzt verfügbar und jederzeit ersetzlich. Items besitzen keine eigene Geschichte mehr.

Vorteile:

- Instant-Trading
- Riesiges Itemangebot, jedes Item ist erhältlich
- Preise sind im Nu ermittelt, Wissen über Itemwert ist durch das extrem homogene Itemsystem nicht notwendig - ein bißchen Verstand vorausgesetzt
- Extrem sicher
- Keine (bzw. extrem wenig) Aktivität erforderlich

Nachteile:

- Kein aktivitätsbasierendes System, jeder Spieler bietet problemlos seine Items an, dadurch entsteht eine extrem großes Angebot was entsprechend auf den Preis der Items drückt
- Galoppierende Inflation, da es keine richtige Goldsink gibt, was das Gold aus dem System nimmt. -> alles wird immer weniger Wert.
- Dadurch, dass selbst gute Items immer erschwinglicher werden, gibt es nur noch geringe Nachfrage nach mittelmäßigen Items
- Kein Zurücksetzen der Wirtschaft und somit einem Neustart wie es durch Ladder-Resets geschieht.
- Auktionshaus-Bots benachteiligen ehrliche Spieler
- Nur 10 Items pro Account können angeboten werden (über RMAH sind es nochmal 10)
- Feilschen ist ein Fremdwort und findet kaum (und nur bei hochpreisigen) Gegenständen statt
- Kommunikation ist nicht mehr nötig um zu verkaufen/kaufen
- Es gibt keine seltenen, legendären Items (in D2 z.B. ein 08 Walkürenflügel), alles ist jederzeit und immer verfügbar. Die Items sind beliebig austauschbar und haben keine Geschichte...
- Selffound ist beim leveln von 1-60 eine Farce, es gibt viel bessere Items zu erschwinglichen Preisen im AH
- Kein Itemwissen notwendig
- Blizzard selbst kann über die Echtgeld-Auktionen Geld verdienen

Persönliche Meinung:

Wie man sieht haben beide Handelssysteme ihre Vor- und Nachteile. Das D2-System ist wesentlich zeitaufwendiger und weniger Casual-freundlich. Auch kann Blizzard hiermit keinen Profit generieren, da Echtgeld aus dem System gehalten wird, und nur umständlich über externe Itemshops gehandelt werden kann. Gerade für Spieler, die nur wenig Zeit mit D3-Handel verbringen möchten - was verständlich ist - ist das D3-System ideal. Man kann das Thema wohl auch auf emotionaler Ebene betrachten: Was hab ich mich in D2 über so Knackwürste aufgeregt, die in mein Game "O shako N pul" kommen und mir ihren frischgedroppten IK-Hammer andrehen wollten. Dann kommt man doch irgendwie ins Gespräch und unterhält sich über Gott und die Welt und am Ende schenkt man dem Noob einfach den grünen Hut weil es einem egal ist. Genauso wie man sich aufregt, wenn man gerade wegen nem Rohling gescammed wurde (5 soc Dao statt einer 5 soc BA). Oder man freut sich weil man jemanden grad zu einem sehr niedrigen preis einen 9 cr/19 life SC erfeilscht hat. Wo ist das in D3? Da gibt es nur noch ein Excel-Tabellen-Sheet. Der aktuellen Spielergeneration (ironischerweise Generation Facebook genannt) scheint dies zu gefallen. Wie die Verkaufszahlen beweisen.
 
In dem Punkt muss ich dir Recht geben. D2 lebte zum Teil auch von der zwischenmenschlichen Ebene, und da war das Handeln ein Stützpfeiler. In D3 ist das alles weggefallen, eben durchs AH. Einstellen und zack - fertig. Kaufen und zack - fertig. Das kommunikative Miteinander gibts nicht.

Allerdings könnte man sich da an der eigenen Nase packen. Handeln übers Tradefenster ist ja (zum Glück) immer noch möglich. Nur geht halt jeder ins AH, geht immerhin schneller. Hier wären eben Spielenamen oder richtige Channel echt hilfreich.

PS: Ich will gar nicht so am AH rumreiten. Ich verstehs voll und ganz, wenn jemand das Handeln über Foren furchtbar fand (ich hab es ja geliebt :D), für den ist das AH natürlich ein Segen. Aber leider Gottes gibts halt in D3 kaum Interaktion, und das ist dann doch ein fetter Minuspunkt.

Mfg :hy:
 
Mit dem D3 Auktionshau verhält es sich wie mit dem Handel im RL: irgendwann wurde es zu umständlich Hühner gegen Kühe zu handeln, also ist man auf die Idee mit dem Geld und der Bank gekommen.

Das AH ist einfach schneller, bequemer und sicherer. Mich, und wahrscheinlich viele andere auch, hat es in D2 unheimlich genervt X Trade-Accs zu verwalten um dann beim eigentlichen Handel dutzende Runen/Gems/Charms usw, usf... hin und her zu verschieben, dauernd natürlich mit der Bedrohung im Nacken einen Temp-Ban zu kassieren. Dazu kam dann das, wie du richtig sagst, zeitaufwendige System mit im Forum posten, bumpen, Trade abschliessen, PN hin und her zu schicken um eine Zeit zu finden wo beide on sind etc, etc...

Ich bin voll berufstätig, habe eine Familie und auch sonst noch ein Sozialleben. Mir bleiben unter der Woche höchstens 2-3 Stunden am Tag für das Hobby Diablo und die möchte ich mit spielen verbringen und nicht Gems hin und her mulen.

Es ist einfach ein Fakt dass die Menschen sich immer für den schnellen effizienten und sicheren Weg entscheiden werde, das hat nichts mit der Generation Facebook zu tun.

Des weiteren stimmt es nicht dass das D3 System die Vielspieler nicht begünstigt. Um einen Umsatz zu erzielen muss man erst mal Items haben die man verkaufen kann. Daran kann man auf 2 Arten kommen: farmen und im AH Traden. Beides ist zeitaufwendig. Das AH Traden, sprich billig kaufen, teuer verkaufen, ist wohl unumstritten der beste Weg reich zu werden. Er setzt jedoch genaue Kenntnis der Preise voraus sowie ein dauerhaftes Beobachten des AH, die "flippable" Items stehen i.d.R. nur wenige Minuten drin. Beides ist nur möglich wenn man viel Zeit im AH verbringt.
 
tl;dr?

ne ich habs sogar überflogen. Mir und ich bin überzeugt auch vielen anderen fehlt wie dir die soziale Komponente beim Handeln. Das Spiel hab ich, obwohl Teil der "Generation Facebook" (war das eigtl schonmal Unwort des Jahres?) gekauft ohne Spielerfahrung über die Beta hinweg gesammelt zu haben und damit auch ohne großartig Erfahrung mit dem AH sammeln zu können. Die meisten hatten noch nicht einmal diese Gelegenheit und haben wegen dem großen Namen Diablo zugegriffen. Die Verkaufszahlen sind also unwesentlich.

Fand die Idee des AHs allerdings nach Jahren Thread bumping, Suchlisten erstellen und mühseligen Durcharbeitens durch Itemlisten wirklich gut. Mittlerweile merke ich wie sehr mir diese ganze Arbeit, die Vielfalt des Handels und die zahlreichen Möglichkeiten an gute Items zu kommen fehlt aber c'est la vie - das ist so und das wird so bleiben. Auch 1.1 wird das AH nicht herauspatchen.
 
Das Problem dabei ist ja aber, dass man sich dazu erst einmal verabreden müsste. Was wiederum mit dem derzeitigen Spielesystem praktisch unmöglich ist. Die Chance, dass man in Random Games jemanden trifft, der das benötigte Item braucht ist praktisch null. Man kann dann nur wider auf Foren zurückgreifen um sich zu verabreden, womit wir dann vom Regen in die Traufe gelangen. Darüber hinaus stopft man dann seine Freundesliste mit Leuten voll, mit denen man tradet, was im Endeffekt widerum dazu führt, dass die Frindlist aus 200 Leuten besteht, mit denen man mal getradet hat. 200 Leute auf der FL, von denen man 3 persönlich kennt - das ist genau, was mit Generation Facebook gemeint ist.
 
ne dann verlagert sich der Handel in die Foren. Auch in D2 hattest du keine Leute auf der FL mit denen du gehandelt hast. Man wird wieder Threads durchforsten, Suchlisten anfertigen, Item Shops in den Sigs haben etc.
Wenn du jemanden adden und nach dem Trade wieder aus der FL löschen musst ist das auch kein Problem.

Und ja, an dem Spielesystem muss sich etwas ändern. Die Forderung nach einer Lobby ist ja auch nichts Neues.

€: Mit der Generation Facebook will Mythoz soweit ich das verstanden habe hervorheben, dass unpersönlicher, schneller Handel gewünscht ist. (korrigier mich falls es anders gemeint war, ist halt das Problem mit solchen Phrasen - klingt gut aber verallgemeinert) Also etwas das eben nicht auf den Handel ohne AH zutrifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das AH ist einfach schneller, bequemer und sicherer. Mich, und wahrscheinlich viele andere auch, hat es in D2 unheimlich genervt X Trade-Accs zu verwalten um dann beim eigentlichen Handel dutzende Runen/Gems/Charms usw, usf... hin und her zu verschieben, dauernd natürlich mit der Bedrohung im Nacken einen Temp-Ban zu kassieren. Dazu kam dann das, wie du richtig sagst, zeitaufwendige System mit im Forum posten, bumpen, Trade abschliessen, PN hin und her zu schicken um eine Zeit zu finden wo beide on sind etc, etc...

Ich bin voll berufstätig, habe eine Familie und auch sonst noch ein Sozialleben. Mir bleiben unter der Woche höchstens 2-3 Stunden am Tag für das Hobby Diablo und die möchte ich mit spielen verbringen und nicht Gems hin und her mulen.

Das hat aber nix mit dem D2 Handelssystem zu tun, sondern damit, dass es keine Charübergreifende Truhe gab und Items nicht stackbar waren.
Stell dir das D2 Handelssystem mit einer großen accountweiten Truhe + Runen und Gems, die bis zu 100 stapelbar wären, vor.

Im Endeffekt zählt bei einem Spiel immer das Feeling und dabei hatte das System von D2 das Feeling von einem Basar, wo man kaufen und verkaufen konnte, gefeilscht hatte, sich unterhalten hatte und sich wie in einer "Gemeinschaft" fühlte.
D3 ist eher eine Art Supermarkt, wo man seine eigenen Items zum Verkauf stellen kann. Ein Supermarkt, wo man für sich selbst rumläuft, die Preise sieht und eben auch diese bezahlt oder es sein lässt. Man weiß nicht von wem man was kauft und man wechselt mit niemandem ein Wort. Es ist aufs "Wesentliche" konzentriert, nämlich den Handel. Dadurch ist es effizienter als der Handel über den Basar, aber eben auch einsamer.

Mir persönlich gefällt der Basar mehr. Es passt einfach besser zu so einem Spiel, welches sehr "mittelalterlich" gehalten ist.

Ich fände eine Mischung von beiden Systemen am besten. Also so, dass man das Forum ins Spiel bringen würde:
Es gibt eine Marktgasse, wo jeder seinen Stand aufstellen kann und seine Items anbieten kann. Dieser Stand ist da, egal, ob man selbst vor Ort ist, oder nicht. Wenn man vor Ort ist, kann man aber als Marktschreier die Kunden anlocken. So hat man die Wahl, ob weiterzockt während die Items im Stand stehen, oder aktiver versucht sie zu verkaufen.
Andere Spieler können durch die Marktgasse gehen, und werden evtl auf die Items in deinem Stand aufmerksam. Um zu handeln muss der Kunde aber den Verkäufer anwhispern und man muss sich zum Handel treffen.

Ist natürlich nur ein grobes Konzept, aber so würde ich mir das (für mich) perfekte System vorstellen. Um die Masse an Ständen zu senken, müsste man natürlich eine Filteroption einführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn vieles von dem was du schreibst richtig ist möchte ich doch etwas kritisieren.
Du schreibst doppelt, dass die Items in D3 durch das andere Handelssystem keine Identität mehr haben und auch keine Geschichte. Zum einen ignorierst du da völlig, dass d3 ein komplett anderes Itemsystem hat als D2. Zum anderen setzt du vorraus, dass die Items in D2 "Geschichte" hatten wenn man sie sich dort erhandelt hat. Inwiefern hatte ein CtA welches man sich in nem Open Game gegen nen Anni ertradet hat mehr "Geschichte" als ne IK Rüstung die man für 60 M im AH kauft? In beiden Fällen kennt man den Handelspartner nicht, in beiden Fällen erfährt man nicht wo das Item (oder die Runen) gedroppt sind und wielange das Item/Runen schon existieren (oder was meinst du mit dem eher unspezifischen Begriff Geschichte?).
Wie schon gesagt, viele der Unterschiede basieren zumindest auch im Teil auf dem deutlich anderen Itemsystem, wenn du also wirklich nur die Handelssysteme vergleichen willst musst du das bedenken.
 
Freier Handel aus D2:
Vorteile:

- Aktivitätsbasierendes System, d.h. Handels-Inaktive Spieler bringen nur sehr wenig Items auf dem Markt. -> Aktivität wird belohnt. Relation Itemangebot zu Itempreis bleibt relativ konstant und passt sich an die aktive Spielerzahl an, was zu einer erhöhten Preisstabilität führt
Wenn man Gamenamen mit 1000 Zeichen hätte verwenden können, hätten Leute dort auch sicherlich alle Items aufgelistet, die sie anbieten können. Da man nur wenige Zeichen hatte, wurde sich pro Tradegame auf 1-2 wichtige Items beschränkt. Wie war das mit den 10 AH Slots in D3?

- Itemzentrierter Handel, d.h. Verwendung von Ersatz- bzw. Pseudowährungen
Wenn man nichts hatte, was den gegenüber interessiert, musste man erneut 10 Jahre suchen.

- Kommunikation mit anderen Spielern ist sehr wichtig
Kommunikation ist immernoch wichtig, nur im AH nicht relevant. Auch in D2 liefen sicher nicht die Kommunikationsexperten rum. pppppppppppppppp tptptptptptptptptptptptptptp gozu noob rofl nn crap gief frie plx

- Es kann gefeilscht werden.
Achso. Und der Gegenüber fängt sicher keine Flametiraden an, wenn man vom standardisierten 10 Sekunden Procedere abweicht, in dem ohne Kommentar die Items aus dem Gamenamen getauscht werden. Nach 3 Minuten voller vergeblicher Erklärungsversuche, warum es praktisch unmöglich ist, dass der 12 jährige Gegenüber aus Nordostpolen mit deiner Mutter hätte schlafen können, kommt ein anderer ins Spiel und verlässt dieses nach den standardisierten 10 Sekunden wortlos aber glücklich mit seinem neuen Item.

- Durch Kenntnisse der Preise, bzw. wenn jemand weiß wieviel dieses und jenes Item wert sein kann, kann dieser leichter Schnäppchen machen. Wissen über Itempreise wird somit belohnt.
Gilt für D3 ebenso. Nur dass man in D2 noch aktiv den Kontakt zum Verkäufer hatte, was eine andere Hemmschwelle ist, als wenn man nur auf den Knopf im AH drücken muss. Was ist da bloß schlimmer?

- Ersatz/Pseudowährung sind stets gefragt und verschwinden oft aus dem System, da sie benutzt werden, z.B. zum Eni bauen und Selfuse auf einem Charakter.
Eine Eni aus Mal, Ist und 20er SC gebaut.

Auktionshaus-Handel aus D3:
Nachteile:

- Kein aktivitätsbasierendes System, jeder Spieler bietet problemlos seine Items an, dadurch entsteht eine extrem großes Angebot was entsprechend auf den Preis der Items drückt
Es sind mehr Items im Umlauf, Items sind billiger, man bekommt weniger für seine Items. Muss man aber nicht auch selbst weniger für Items bezahlen? Wo ist da das Problem? Ob ich für 1000 verkaufe und danach für 1000 einkaufe oder für 10 verkaufe und für 10 einkaufe, macht doch keinen Unterschied. Nur mein Penis ist natürlich nicht mehr so groß, weil er bedingungslos an die Größe der Zahl geknüpft ist.

- Galoppierende Inflation, da es keine richtige Goldsink gibt, was das Gold aus dem System nimmt. -> alles wird immer weniger Wert.
Und wo war D2 da anders? Nein, Ladderreset zählt nicht!

- Dadurch, dass selbst gute Items immer erschwinglicher werden, gibt es nur noch geringe Nachfrage nach mittelmäßigen Items
Und wo war D2 da anders? Nein, Ladderreset zählt nicht!

- Kein Zurücksetzen der Wirtschaft und somit einem Neustart wie es durch Ladder-Resets geschieht.
Schlimm genug, dass D2 diese Neustarts braucht. Seien wir froh, dass es in D3 noch nicht so weit ist.

- Auktionshaus-Bots benachteiligen ehrliche Spieler
In D2 mussten dafür noch echte Menschen am Rechner sitzen, die den Tradepartner verarschen oder gar auch über Fremdsoftware komplett ausrauben.

- Nur 10 Items pro Account können angeboten werden (über RMAH sind es nochmal 10)
s.o.

- Feilschen ist ein Fremdwort und findet kaum (und nur bei hochpreisigen) Gegenständen statt
s.o.

- Kommunikation ist nicht mehr nötig um zu verkaufen/kaufen
s.o.

- Es gibt keine seltenen, legendären Items (in D2 z.B. ein 08 Walkürenflügel), alles ist jederzeit und immer verfügbar. Die Items sind beliebig austauschbar und haben keine Geschichte...
Bitte? Ich bitte doch arg drum, dass mir mein Helm mitten im Kampf nicht plötzlich eine Geschichte erzählen will.
Ansonsten s.o.

- Selffound ist beim leveln von 1-60 eine Farce, es gibt viel bessere Items zu erschwinglichen Preisen im AH
Und wo war D2 da anders?
Was kann das AH dafür, dass du dir sofort alle Items im AH holst?

- Kein Itemwissen notwendig
Und wo war D2 da anders? Du hattest deine Liste mit wervollen Items und Eigenschaften entweder im Kopf oder in greifbarer Nähe.

- Blizzard selbst kann über die Echtgeld-Auktionen Geld verdienen
Na und? Immerhin haben sie damit einen Grund mehr Arbeitskraft in die Instandhaltung des Spiels zu stecken, als es bei D2 der Fall war.


Edit:
Das hat aber nix mit dem D2 Handelssystem zu tun, sondern damit, dass es keine Charübergreifende Truhe gab und Items nicht stackbar waren.
Stell dir das D2 Handelssystem mit einer großen accountweiten Truhe + Runen und Gems, die bis zu 100 stapelbar wären, vor.

Im Endeffekt zählt bei einem Spiel immer das Feeling und dabei hatte das System von D2 das Feeling von einem Basar, wo man kaufen und verkaufen konnte, gefeilscht hatte, sich unterhalten hatte und sich wie in einer "Gemeinschaft" fühlte.
D3 ist eher eine Art Supermarkt, wo man seine eigenen Items zum Verkauf stellen kann. Ein Supermarkt, wo man für sich selbst rumläuft, die Preise sieht und eben auch diese bezahlt oder es sein lässt. Man weiß nicht von wem man was kauft und man wechselt mit niemandem ein Wort. Es ist aufs "Wesentliche" konzentriert, nämlich den Handel. Dadurch ist es effizienter als der Handel über den Basar, aber eben auch einsamer.

Mir persönlich gefällt der Basar mehr. Es passt einfach besser zu so einem Spiel, welches sehr "mittelalterlich" gehalten ist.

Ich fände eine Mischung von beiden Systemen am besten. Also so, dass man das Forum ins Spiel bringen würde:
Es gibt eine Marktgasse, wo jeder seinen Stand aufstellen kann und seine Items anbieten kann. Dieser Stand ist da, egal, ob man selbst vor Ort ist, oder nicht. Wenn man vor Ort ist, kann man aber als Marktschreier die Kunden anlocken. So hat man die Wahl, ob weiterzockt während die Items im Stand stehen, oder aktiver versucht sie zu verkaufen.
Andere Spieler können durch die Marktgasse gehen, und werden evtl auf die Items in deinem Stand aufmerksam. Um zu handeln muss der Kunde aber den Verkäufer anwhispern und man muss sich zum Handel treffen.

Ist natürlich nur ein grobes Konzept, aber so würde ich mir das (für mich) perfekte System vorstellen. Um die Masse an Ständen zu senken, müsste man natürlich eine Filteroption einführen.
Klingt soweit super.
Leider sind die Erinnerungen an D2 viel zu romantisch und verwaschen. In der Realität war es auch in D2 nichts anderes, als dass man in den angezeigten Games auf ein billiges Angebot gewartet oder 100 Forenshops auf ein Schnäppchen durchstöbert hat nur um den Trade dann auch so unpersönlich wie möglich (weil alles andere ja mehr Zeit beanspruchen würde) abzuwickeln und aus dem "persönlichen Supermarkt" mit dem neuen Item herauskommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass man die beiden Spiele überhaupt nicht vergleichen kann!

Man kann höchstens D3 mit einem nonladder D2 Spieler vergleichen.
Wenn ich davon ausgehe ist ein Handeln in einem Spiel wie Diablo absoluter Spielspassentzug!

Man ist zwar super schnell super gut, kann sich dann aber kaum noch verbessern und langweilt sich nur!

Man fängt einen neuen Char an und kauft den eben hoch. Nach 2 Tagen macht dann auch der keinen Spass mehr, weil ja nur "Mist dropt".

In D2 wurde dieses Problem dadurch umgangen, dass man Builds um spezielle gefundene Items drumrum basteln konnte und Ladderseasons eingeführt wurden.

Um in einer Ladder gut mithalten zu können und einen Char oder auch mehrere zeitgerecht fertig zu bekommen ist dann ein Handel auch in meinen Augen wieder sinnvoll.



Wenn ich nur die beiden Handelssysteme vergleichen soll, dann denke ich, dass das System von D3 doch um einiges sinnvoller ist! Man findet schnell, wonach man sucht und kann sich das Preis-/Leistungstechnisch beste Angebot raussuchen.
Das System ist sicher!

Wer es drauf anlegt könnte auch in D3 genau wie in D2 hier im Forum handeln.
Warum macht das kaum einer? Richtig, weil es einfach komfortabler möglich ist!
Das AH ist einfach ein Service, der von Blizzard angeboten wird um die Spieler vor Betrügern zu schützen und somit deren Spass am Spiel zu sichern.

Früher wurden hier Programme geschrieben um sein Angebot direkt in ein Shopsystem einlesen zu lassen. Heute ist der Shop einfach mal um längen größer und man muss auf der suche nach einem bestimmten Item nicht erstmal 15 Forenseiten diverser Shop-Threads durchlesen.^^
Wenn ich meine, dass es nötig ist in einem Spiel wie D3 Items zu erhandeln, weil man sonst eventuell nicht mit Profigamern mithalten kann, dann ist es wohl auch egal, ob man beim Handeln eventuell nette Leute kennen lernen würde.
Man spielt mit seinen tollen Items ja sowieso alleine, weil es einfach "effektiver" ist!

Genau dieses "Ich will den größten haben" Phänomen ist das Problem der von dir beschriebenen Generation Facebook. Es geht nicht um Spielspass, sondern um DPS Werte.^^

Man siehts momentan auch wieder bei PoE. Alle 2 Minuten wird wieder von irgendwem gefragt, was man am Besten machen MUSS.
Kaum noch einer geht hin und probiert einfach aus. Es könnte ja passieren, das der erste Char einen kümmerlichen Tod stirbt, weil seine eigene Idee einfach nicht gut war.
 
Danke für die Kommentare soweit!

Auch wenn vieles von dem was du schreibst richtig ist möchte ich doch etwas kritisieren.
Du schreibst doppelt, dass die Items in D3 durch das andere Handelssystem keine Identität mehr haben und auch keine Geschichte. Zum einen ignorierst du da völlig, dass d3 ein komplett anderes Itemsystem hat als D2. Zum anderen setzt du vorraus, dass die Items in D2 "Geschichte" hatten wenn man sie sich dort erhandelt hat. Inwiefern hatte ein CtA welches man sich in nem Open Game gegen nen Anni ertradet hat mehr "Geschichte" als ne IK Rüstung die man für 60 M im AH kauft? In beiden Fällen kennt man den Handelspartner nicht, in beiden Fällen erfährt man nicht wo das Item (oder die Runen) gedroppt sind und wielange das Item/Runen schon existieren (oder was meinst du mit dem eher unspezifischen Begriff Geschichte?).
Wie schon gesagt, viele der Unterschiede basieren zumindest auch im Teil auf dem deutlich anderen Itemsystem, wenn du also wirklich nur die Handelssysteme vergleichen willst musst du das bedenken.

Ich weiß nicht wie du gespielt hast, aber irgendwie waren selbst Runenwörter ne persönliche Geschichte. Z.B. bei mir die named Eni, die ich mit eni guten Kumpel getauscht hab, und der die Runen anscheinend dafür selber fand (war seine erste ein). Klar weiß ich nicht sicher ob was wahres dran ist an der Geschichte. Oder anderes Beispiel, die 4 sox def-bugged eth sacred targe die ich dann - nach erfolgreichem Sockeln - (das war richtiger adrenalin rush beim def-buggen ^^) nem sehr guten rl-kumpel geschenkt hab. Zusammen haben wir da z.B. dann die Runen zusammengesucht und gesockelt. Das hatte einfach so ne persönliche Ebene und war irgendwo emotional. Waren alles so unersetzliche Items, die man auch nicht guten Herzens vertradet hat weil man sie selbst so sehr brauchen konnte. Die items waren für einen selber so bedeutsam, weil man Sie eben nicht eben (goldstandabhängig) mal so schnell austauschen konnte, vor allem wenn man einigermaßen legit gespielt hat und nicht auf D2*** unterwegs war.
 
Ich weiß nicht wie du gespielt hast, aber irgendwie waren selbst Runenwörter ne persönliche Geschichte. Z.B. bei mir die named Eni, die ich mit eni guten Kumpel getauscht hab, und der die Runen anscheinend dafür selber fand (war seine erste ein). Klar weiß ich nicht sicher ob was wahres dran ist an der Geschichte. Oder anderes Beispiel, die 4 sox def-bugged eth sacred targe die ich dann - nach erfolgreichem Sockeln - (das war richtiger adrenalin rush beim def-buggen ^^) nem sehr guten rl-kumpel geschenkt hab. Zusammen haben wir da z.B. dann die Runen zusammengesucht und gesockelt. Das hatte einfach so ne persönliche Ebene und war irgendwo emotional. Waren alles so unersetzliche Items, die man auch nicht guten Herzens vertradet hat weil man sie selbst so sehr brauchen konnte. Die items waren für einen selber so bedeutsam, weil man Sie eben nicht eben (goldstandabhängig) mal so schnell austauschen konnte, vor allem wenn man einigermaßen legit gespielt hat und nicht auf D2*** unterwegs war.
So toll diese Momente auch gewesen sein mögen, haben sie rein garnichts mit dem "Traden in D2" zu tun.
Solche Momente kannst du in D3 genauso haben. Ich hatte sie schon. Die Freude des Freundes, wenn man ihm das Item schenkt, ist viel mehr Wert, als es ein anderes Item oder Gold sein könnte. Das hat aber auch alles nichts mit "Traden in D3" zu tun.
 
Wie oft habe ich ein Spiel aufgemacht, das sinngemäss in etwa lautete N godly Assa Amu Plz READ. Da stand dann: +2/massDex,ML,@R,Gf,Mf. Von 20 Leuten die ins spiel kamen haben mir 19 ihre beschissenen 'Gozu-FCR' Amus angeboten, die keinen einzigen Stat hatten, den ich gebraucht hab und haben auf meinen Hinweis, dass ich das absolut ned brauchen kann meistens mit einem "FU NOOOOOB" gequitted. Der 20. Spieler hatte sich verklickt. Ich hab in 7 Jahren dieses Amu nicht bekommen.

NN.

Jetzt kann ich gemütlich danach suchen und mir bleibt solche Kinderkacke erspart. Das ist eine Verbesserung :D:top:
 
Zuletzt bearbeitet:
Man könnte vielleicht auch einwenden, dass Blizzard mit der AH-Gebühr sogar noch einen Anreiz geschaffen hat, direkt miteinander zu handeln. Gerade bei hochpreisigen Gegenständen machen sich die 15% sehr stark bemerkbar (abgesehen davon, dass die richtig seltenen Sachen aufgrund der AH-Beschränkungen eh nicht übers AH gehandelt werden).

Wenn das aber schon hier kaum gemacht wird, darf man sich schon die Frage stellen, warum das so ist. Wenn das Handeln so viel Spaß macht wie behauptet, sollte man zumindest annehmen, dass Sachen ab 100 Millionen eher in Foren gehandelt werden. Der Zeitaufwand ist nicht viel höher, die Ersparnis bzw. der zusätzliche Gewinn (15 Millionen+ für nen paar Minuten "Arbeit") macht sich stark bemerkbar, und es macht auch noch mehr Spaß.

Dadurch, dass diese Entwicklung aber eben nicht eingetreten ist (außer vielleicht bei einer kleinen Gruppe, die mehr das AH spielt, dort dann kauft, um im Chat oder in Foren zu verkaufen), würde ich doch eher davon ausgehen, dass die Mehrheit nicht allzu viel Spaß am umständlichen Traden hat.

Schaut man sich D2 an, dann war es doch eben auch eher so, dass eine kleinere Zahl fast schon professioneller Trader gab, während der größere Teil der Spieler ab und zu was gekauft hat und vielleicht mal die Foren für nen größeren Drop zum Verkaufen benutzt hat. Was man da für Zeit aufbringen musste, nur um 1 PG-Items zu verkaufen, war schon enorm.

Jetzt kann man halt das AH spielen, dazu versuchen, dort gekaufte Items woanders ohne Gebühr zu verticken (oder für mehr als 115% des Einkaufspreises im AH) anstatt ähnlich viel Zeit mit dem Verwalten von Mulis, Tradethreads und Tradespielen zu verbringen.
 
Wenn man Gamenamen mit 1000 Zeichen hätte verwenden können, hätten Leute dort auch sicherlich alle Items aufgelistet, die sie anbieten können. Da man nur wenige Zeichen hatte, wurde sich pro Tradegame auf 1-2 wichtige Items beschränkt. Wie war das mit den 10 AH Slots in D3?

Eine falsche Pauschalaussage. Hatte man ein oder mehrere Items zum Verkauf, gab es unterschiedliche Arten, in den Handel einzusteigen. Besaß man beispielsweise ein Shako, hat man es tatsächlich gemacht wie du gesagt hast. Das sah dann beispielsweise so aus:

O Shako N Pul

Der Unterschied zu D3? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war der Trade nach dem MF-Run, den man in diesem Spiel machen konnte, abgeschlossen.

Besaß man dagen ein einen seltenen Gegenstand wie beispielsweise ein Greifenauge, so hatte man die Möglichkeit, sich den Gegenwert bieten zu lassen:

O Griffon N Runes
O Griffon N gozu Items

Ohne den eigentlichen Wert zu wissen, konnte man sich Gebote geben lassen. Gefiel einem ein Gebot nahm man an. Kannte man den Wert des zu verkaufenden Items allerdings, konnte man sogar abschätzen ob das Gebot gut oder schlecht war. In jedem Fall konnte man aber abschätzen, in welche Richtung sich der Preis bewegt - starke Ausschläge nach oben oder unten, wären nämlich sofort aufgefallen.

Besaß man sehr teure Items, konnte man Foren nutzen, sich dort den Preis schätzen lassen und die Items dort auch verkaufen. Dadurch, das teure Items nunmal nicht auf Anhieb verkauft werden, geht das dort auch über sehr lange Zeiträume, Tage oder gar Wochen. Da der Wert für High End kaum schwankt, spielt das aber keine Rolle. Das Handeln mit anderen Items wird dadurch ebenfalls nicht beeinflusst.

War es nun aber so, dass man massenhaft mittelmäßige, aber brauchbare Items hatte, so konnte man sie in in gwöhnlichen Tradegames wie "Tradecenter", "Trade here" usw. anbieten. Die Preise waren ähnlich wie beim Shako standartisiert. Auf diese Weise konnte man sich rasch von übermäßigem Plunder befreien. Waren Items darunter, die man so gar nicht los geworden ist, konnte man sich in Games wie "free for Noobs" oder in ähnlichen Verschenkaktionen davon befreien.

Und wie ist es nun in D3?

Zunächst einmal kann man keine Games erstellen. Daraus ergibt sich, dass man auf diese Weise keine Preise mehr in Erfahrung bringen kann. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

- Man tradet im Channel

- Man schaut im AH nach dem Preis ähnlicher Items

Bei Möglichkeit 1 ergibt sich das Problem, dass die meisten Leute das Traden im Channel hassen. Praktisch überall regen sich die Leute über die "Idioten" auf, die ihr Zeug im Channel anbieten. Das diese Leute aber ihrerseits vom Spiel zu diesem Verhalten genötigt werden, wird dabei nicht beachtet.

Bleibt also das AH. Doch auch hier ergeben sich wieder Probleme. Will man den Preis des eigenen Items herausfinden schaut man sich vergleichbare an. Allerdings ist es so, das die Preise im AH nach Ermessen des Verkäufers eingestellt sind. Daraus ergibt sich, dass die Preise breit gefächert sind, statt wie bei D2, wo sich die Preise mittig konzentrieren, mit einzelnen Ausschlägen nach Links und Rechts. Deshalb ist man geneigt, zunächst einen höheren Preis anzusetzen, um nicht zu niedrig zu verkaufen. Wenn man merkt, dass die Preise zu hoch sind, passt man sie unten an.

Und hier kommt wiederum der begrenzte Platz im AH zum tragen: Man kann nicht einfach endlos Zeug einstellen um zu schauen, wann jemand kauft, sondern mein Platz ist begrenzt. Weiterhin weiß ich nicht, ob sich überhaupt jemand für mein Item interessiert hat, ob es ihm zu teuer war, ob er ein vergleichbares Item gefunden hat, warum er sich schließlich für das andere Item entschieden hat usw.

So kann es sein, dass ich für einen bestimmten Preis ein Item hätte verkaufen können; dann aber im Preis runter gehe, weil ich es augenscheinlich nicht losgeworden wäre. In Wahrheit allerdings interessierte sich jemand für das Item, entschloss sich dann aber für ein anderes, weil dies geringfügig (unmerklich) besser war als meines, bei Gleichem Preis. Hätte ich das gewusst, wäre ich im Preis nicht runtergegangen, sondern hätte einfach auf den Nächsten gewartet.

Außerdem werde ich genötigt, meine 1ß Plätze möglichst effektiv zu nutzen. Das heißt im Umkehrschluss, dass ich keine mittelmäßigen Items mehr verkaufen kann, denn dies wäre Platzverschwendung. Andererseits muss ich ja gerade dieses Zeug loswerden, weil ich bereits weiß, dass es in ein paar Wochen komplett wertlos geworden. Verschenken geht auch nicht, denn dazu müsste ich Gameserstellen können...

Ergo mache ich aus Items, die eigentlich mehr Wert sind Craftmaterialien, weil mein Platz im AH begrenzt ist, und ich keine Games erstellen kann um das massenhaft droppende Zeug loszuwerden.

Lustiger treiben diese Probleme die Leute wieder in die Foren. Denn da hat man folgende Vorteile:

- Preise schätzen lassen

- keine Absurden Preisvorstellungen, sondern angepasst an den Geldbeutel der Leute

- keine Transaktionsgebühren

- kein oberes Preislimit

- kein Mengenlimit

- Möglichkeit, Interessenten wahrzunehmen

soviel zu Punkt 1.

Wenn man nichts hatte, was den gegenüber interessiert, musste man erneut 10 Jahre suchen.

Was für eine Aussage. Wenn ich die Abermillionen- und Millarden nicht habe, die im AH verlangt werden, muss ich auch ewig warten.

Kommunikation ist immernoch wichtig, nur im AH nicht relevant. Auch in D2 liefen sicher nicht die Kommunikationsexperten rum. pppppppppppppppp tptptptptptptptptptptptptptp gozu noob rofl nn crap gief frie plx

Reden wir hier übers Handeln oder über public Botbaalruns? Wenn jemand in D2 in mein Spiel kommt, sich für mein Item interessiert und mir eine Frist setzt, bis zu dem ich ihn anflüstern kann, weil er ja selbst auch nicht ewig warten möchte, dann kann ich mich entscheiden, ob ich das zulassen möchte, oder ob ich auf den großen Coup warte. Gegebenfalls kann ich ihn auch zappeln lassen und ihm am Ende noch ein Angebt machen aus dem ich mehr herausschlage, weil mir sein Interesse bereits bekannt ist. In D3 weiß ich nichtmal, ob überhaupt jemand mein Zeug kaufen will.

Achso. Und der Gegenüber fängt sicher keine Flametiraden an, wenn man vom standardisierten 10 Sekunden Procedere abweicht, in dem ohne Kommentar die Items aus dem Gamenamen getauscht werden. Nach 3 Minuten voller vergeblicher Erklärungsversuche, warum es praktisch unmöglich ist, dass der 12 jährige Gegenüber aus Nordostpolen mit deiner Mutter hätte schlafen können, kommt ein anderer ins Spiel und verlässt dieses nach den standardisierten 10 Sekunden wortlos aber glücklich mit seinem neuen Item.

Wenn ich in den Spielnamen schreibe "O Shako N Pul" werde ich bestimmt nicht anfangen zu feilschen und Pul + Lem verlangen. umgekehrt, wenn der andere feilschen will und nur 2x Lem statt Pul bietet kann ich mich entweder drauf einlassen, weiterfeilschen oder ablehnen - Flames sind da in der tat nicht nötig. Das es geistig und sozial verkrüppelte Menschen gibt, die das trotzdem machen ist doch nicht Schuld des Handelns.

Gilt für D3 ebenso. Nur dass man in D2 noch aktiv den Kontakt zum Verkäufer hatte, was eine andere Hemmschwelle ist, als wenn man nur auf den Knopf im AH drücken muss. Was ist da bloß schlimmer?

Anders ausgedrückt, du hast weniger Probleme damit, jemanden über den Tisch zu ziehen, wenn du ihn nicht kennst? Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass es wirklich die Schuld des Gegenübers ist, wenn er sich nicht mit dem Handel auseinandersetzt. Das schließt Betrug natürlich nicht ein (was du aber scheinbar je nach Situation in Erwägung ziehst).

Eine Eni aus Mal, Ist und 20er SC gebaut.

Sehr komisch, die Eni stand natürlich stellvertretend für Runenwörter allgemein. Runen wurden nunmal ständig verbraucht, ebenso wie Charms, sobald sie benutzt statt gehandelt wurden.

Es sind mehr Items im Umlauf, Items sind billiger, man bekommt weniger für seine Items. Muss man aber nicht auch selbst weniger für Items bezahlen? Wo ist da das Problem? Ob ich für 1000 verkaufe und danach für 1000 einkaufe oder für 10 verkaufe und für 10 einkaufe, macht doch keinen Unterschied. Nur mein Penis ist natürlich nicht mehr so groß, weil er bedingungslos an die Größe der Zahl geknüpft ist.

Aufgrund des Affixsystem in D3 hat man aber nun keinen stetigen Preisanstieg mehr, sondern einen sprunghaften. Deswegensind einstmals mittelmäige Items heute nur noch "Crap". Dagegen stehen High End-Items zu unbezahlbaren Preisen, wodurch eine unüberwindbare Diskrepanz besteht. Nur der "One-Lucky-Drop" ermöglicht noch den Sprung nach oben, durch den Verkauf von Low Items geht das schon lange nicht mehr.

Und wo war D2 da anders? Nein, Ladderreset zählt nicht!

Natürlich zählt der Ladderreset, wenn ein Feature da ist, nutzt man es auch. Davon allerdings abgesehen, gab es in den Laddersaisons tatsächlich weit weniger Inflation.

Lies einfach mal alte Threads, die frisch nach Laddereset erstellt wurden. In praktisch jedem, in dem es um Preise geht, wirst du den gleichen Ton hören "... ich würde warten, bis sich die Preise eingependelt haben...".
Das ist der offensichtlichste Beweis für die Preisstabilität. Inflation gab es praktisch nur vor und nach Reset - weil dann ja jeder wusste das Reset ist bzw. weil es keine Items gab und diese dann nach und nach verfügbar wurden.

Und wo war D2 da anders? Nein, Ladderreset zählt nicht!

Zeug wie Shako, Oculus und Spirit ist man wirklich IMMER losgeworden.

Und wo war D2 da anders?
Was kann das AH dafür, dass du dir sofort alle Items im AH holst?

Also stimmen wir darin überein, dass das AH nutzlos ist? Warum hast du dir dann die Mühe gemacht, es zu verteidigen? Wenn man sich eh keine Items aus dem AH holt, kann man es sich auch komplett sparen. Moment mal, da kommt mir doch eine Idee...

Und wo war D2 da anders? Du hattest deine Liste mit wervollen Items und Eigenschaften entweder im Kopf oder in greifbarer Nähe.

Gehirnaussetzer? Wenn er die benötigten Eigenschaften im Kopf hat, handelt es sich doch um Itemskenntnis. Umgekehrt war das bloße Kennen von Gozu Items keine Garantie von guten Builds. Wenn man einfach nur auf Preis und High-End geachtet hat, kam gerne mal so ein Blödsinn wie Greifenauge auf Trapsen bei heraus.

MfG
 
man kann stunden damit verbringen, so einen thread zu schreiben, zu antworten, oder zu lesen.

oder man spielt stattdessen ein spiel, das einem spass macht. ich wünsche dir, mythoz, dass du wieder so ein spiel findest, damit wir dich und deine krampfhaften versuche, d3 schlechtzumachen, endlich los sind.
 
In einem Punkt bin ich anderer Meinung als du, Mythoz. Du schreibst das System von Diablo 3 wäre noobfreundlicher, da es weniger Kenntnisse hinsichtlich der Itempreise voraussetzen würde.

Einerseits stimmt das, weil man jederzeit im AH nach ähnlichen Items suchen kann. Dank der riesigen Fülle an angebotenen Items wird man da meistens schnell fündig.

Andererseits gab es bei Diablo 2 Preislisten, an denen man sich orientieren konnte. Es gab zwar auch Random Stats, die den Wert von items teilweise stark beeinflusst haben. Diese Random Stats spielen aber bei Daiblo 3 eine noch größere Rolle, da nicht nur die Höhe bestimmter Werte zufällig ist, sondern auch, welche Stats überhaupt auf Setitems und Legendaries auftauchen. Außerdem sind rare Items vom Preis generell schwerer einzuschätzen als Legendaries und Sets. Diese spielen bei Diablo 3 eine größere Rolle (zumindest auf bestimmten Slots).

Man braucht also bei Diablo 3 ein breiteres Wissen darüber, welche Stats auf welchem Slot möglich sind und wie diese Stats sich auf den Wert von Items auswirken. Bei maximal 6 komplett zufälligen Stats auf einem Item gibt es extrem viele Kombinationsmöglichkeiten. Um effizient farmen zu können muss man schnell entscheiden, welche Items man sofort beim Händler verscherbelt und welche man behält.

Dass man bei Diablo 2 teiweise das komplette Inventar mit Charms voll hatte (bis auf 16 Plätze meistens), dass der Platz in der Truhe extrem begrenz war und, dass es keine gemeinsame Truhe aller Charaktere gab, machte die Sache natürlich auch nicht gerade leichter.

Besonders bei Rohlingen war die Sache kompliziert. Man musste wissen, welche Rohlinge für welches Runenwort geeignet sind, wie gebräuchlich und wertvoll diese Runenworte sind, welche Sockelzahl Rohlinge durchs Sockeln bei Larzuk oder durchs Sockeln per Würfelrezept bekommen können und wie ein erhöhter Rüstungs- oder Schadenswert von Items in "gutem Zustand" den Wert von Rohlingen beeinflusst. Dazu kamen noch Automods, die den Wert von Rohlingen ebenfalls extrem beeinflussen konnten.

Ich erinnere mich da an eine 8er Baalparty, die minutenlang eine ätherische Heilige Rüstung auf dem Boden liegen gelassen hat bis sie mir irgendwann aufgefallen ist. Nachdem ich die per Würfel gesockelt hatte, hatte sie 134x Def und 4 Sockel (ist im PlanetDiablo Forum für ca. 50 Ist rausgegangen). Und ich muss sagen.. ich fand es sehr befriedigend, dass die ganzen Kiddie-Noob-Hammerdine, die zwar mit Hoto, Maras und und Enigma in der Gegend rumrennen (bzw. porten), aber im Grunde keinen blassen Schimmer von dem Spiel haben, in dem Fall mal das Nachsehen hatten. xD
 
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Ich finde es ehrlich gesagt zum Kotzen, dass jeder, der hier Vergleiche zwischen Diablo 2 und Diablo 3 anstellt oder generell kritische Anmerkungen zu Diablo 3 macht gleich als Miesmacher abgestempelt und beleidigt wird.

Manche Dinge sind zwar bei Diablo 3 besser als bei Diablo 2. Viele andere Dinge, die Diablo 2 zu dem genialen Spiel gemacht haben, das es war, sind aber bei Diablo 3 verschlechtert oder schlicht abgeschafft worden. Was ich von einem würdigen Nachfolger erwarte, ist aber etwas anderes. Nämlich, dass schlechte Dinge verbessert und die Stärken ausgebaut werden.

Kommentare wie "spiel doch das Spiel anstatt ständig zu meckern" oder "behalt gefälligst deine Meinung für dich, wenn du alles nur schlecht machst" sind bei sachlicher, gut begründeter Kritik völlig daneben. Vor allem dann, wenn die Leute, die meine nicht ausschließlich positive Meinung zu Diablo 3 nicht teilen, sich nichtmal die Mühe machen zu argumentieren, sondern nur bescheuerte Sprüche bringen.

Ich würde das nicht schreiben, wenn mir dieses Verhalten nicht schon in einigen anderen Threads aufgefallen wäre.

Edit: sry für den Doppelpost
 
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Im Grunde mag ich das AH sehr, die Vorteile sind hier beschrieben.

Nur merke ich mehr und mehr, wie es mir den Spielspaß raubt.

Die Qualität der angeboten Items steigt ständig, die Preise dafür sinken unaufhörlich (für mich unerreichbare Items mal ausgenommen). Die Ursache ist auch beschrieben.

Dagegen kann man nicht anspielen. Tägliches Erfolgserlebnis? Schon lange nicht mehr. Wöchentlich? Auch nicht mehr. Monatlich? Hier ungefähr liegt die Grenze im Moment bei mir. Der letzte YEAH-drop ist jedenfalls länger her als einen Monat.

Und das ist zu wenig. Als - sagen wir mal - Mittelklassespieler findet kein Progress meiner Mains mehr statt (Paragon ok, aber wird auch langsam mühselig).

Erreichbare Items stellen keinen Wert dar, unerreichbares bleibt unerreichbar.
 
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