Mythoz
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Wie der Titel schon sagt, es soll hier um einen kleinen Vergleich von Handelsystemen gehen. Dieser Thread dient dazu die jeweiligen Vor-und Nachteile darzustellen, und welche Auswirkungen dies auf den Spielspaß hat. Verglichen wird der Game-basierte freie Handel in D2 und der Auktionshaushandel in D3.
Freier Handel aus D2:
Die Spieler müssen sich zum Handeln verabreden, d.h. eigene Spiele erstellen. Dies kann über öffentliche Spiele (wie z.B. N Hoto O 2 Hrs) geschehen oder indem man sich über ein spielexternes Handelsforum zum Itemtausch verabredet. Der Tausch findet über das Handelsfenster oder den Boden statt.
Da es keine Gold-Währung gibt, gibt es nur Pseudowährungen wie z.B. SoJs in Classic, 20-Leben Kleine Zauber in LoD. Oder eben die berühmten Runen, wobei sich als Standardwährung High-Runes oder Ist/Mal-Runen bewährt haben, da diese zum erstellen von Runenwörtern benötigt werden. Diese Pseudowährungen droppen relativ oft und verbrauchen möglichst wenig Platz im Inventar.
Das D2-Handelssystem belohnt den aktiven Spieler, d.h. wer sich nicht aktiv auf den Marktplatz, sei es ein Forum oder die Ingame-Spiele, stellt und wirklich regelmäßig seine Items feilbietet, wird nur wenig Umsatz, d.h. seine Items in Handelswährung umtauschen können. Dabei reguliert das System sich von selbst: Wer nur 5 Minuten am Tag sich Zeit nimmt zu handeln, muss damit rechnen nur sehr wenig im Ingame-Handel zu verdienen. Eine Erleichterung ist auch hier das Handelsforum (auf PlanetDiablo z.B.), denn dort können Items aktivitätsunabhängiger (!) angeboten werden. Das Handeln selbst jedoch erfordert wieder Zeit (feilschen, spiel erstellen, Mule-Management, Shop-Management). Auch muss man seine angebotenen Item-Threads bumpen. Nur wer Zeit investiert, kann auch mit Profit rechnen.
Mit diesem System ist es nicht möglich, schnell mal eben ein Gozu-Item loszuwerden. Zum Teil waren aufwendige Muling-Aktionen nötig um den Tausch bei hochpreisigen Items durchzuführen, deswegen gab es auf einem zu Unrecht berüchtigten Forum mit den 3 Sternen eine Gold-Ersatzwährung, die relativ Stabil war und die normalen Tauschwährungen ersetzte, jedoch nicht die nötige Zeit, die man investierte um Profit zu scheffeln - obwohl es eine starke Vereinfachung zum reinen Ingame-Trading bedeutete, weswegen dieses Forum regen Zulauf erfuhr. Wie gesagt, auch hier musste Aktivität geleistet werden um Profit zu machen.
Ein nicht wesentlicher Punkt ist Verhandlungsgeschick und Kommunikation unter den Spielern. Wer extrem unfreundlich ist und nichtmal "Hi" sagt hatte eine gute Chance seine Items nicht verkaufen zu können. Auch beim Tausch über Foren hat sich eine positive Einstellung und Freundlichkeit ("Hi" sagen) bewährt und hat ein persönliches Umfeld zwischen Käufer und Verkäufer geschaffen. Man war ja irgendwie abhängig voneinander.
Vorteile:
- Aktivitätsbasierendes System, d.h. Handels-Inaktive Spieler bringen nur sehr wenig Items auf dem Markt. -> Aktivität wird belohnt. Relation Itemangebot zu Itempreis bleibt relativ konstant und passt sich an die aktive Spielerzahl an, was zu einer erhöhten Preisstabilität führt
- Itemzentrierter Handel, d.h. Verwendung von Ersatz- bzw. Pseudowährungen
- Kommunikation mit anderen Spielern ist sehr wichtig
- Es kann gefeilscht werden.
- Durch Kenntnisse der Preise, bzw. wenn jemand weiß wieviel dieses und jenes Item wert sein kann, kann dieser leichter Schnäppchen machen. Wissen über Itempreise wird somit belohnt.
- Ersatz/Pseudowährung sind stets gefragt und verschwinden oft aus dem System, da sie benutzt werden, z.B. zum Eni bauen und Selfuse auf einem Charakter.
Nachteile:
- Handeln und Mulen ist umständlich und zeitintensiv (Standpunktabhängig, ich wollte diesen Punkt trotzdem aufnehmen, wer A sagt muss auch B sagen; s. Oben)
- Die Möglichkeit gescammed (betrogen) zu werden ist beim Face-To-Face traden vorhanden und reell. Sollte über eine Ersatzwährung wie Forum-Gold getradet werden, erhöht sich das Risiko abgezogen zu werden, weswegen unabhängige Mediatoren hinzugezogen werden sollen (nur bei wertvollen Items).
- Verwaltung der angebotenen Gegenstände (z.B. über Foren) umständlich
Auktionshaus-Handel aus D3:
Die Spieler müssen sich nicht mehr verabreden um zu Handeln. Es gibt keine Möglichkeit mehr über öffentliche Spiele zu handeln. Es gibt eine allumfassende Goldwährung, alternativ kann im RMAH über die Währung €$ ein Item gekauft werden.
Es ist nicht mehr notwendig aktiv zu handeln, d.h. es ist möglich sich in 5 Minuten einzuloggen, bis zu 10 Items ins AH einzustellen und sich dann wieder auszuloggen und abzuwarten bis alle Items verkauft sind. Es ist nicht mehr notwendig mit anderen Spielern zu kommunizieren.
Items werden unpersönlich und sind unbegrenzt verfügbar und jederzeit ersetzlich. Items besitzen keine eigene Geschichte mehr.
Vorteile:
- Instant-Trading
- Riesiges Itemangebot, jedes Item ist erhältlich
- Preise sind im Nu ermittelt, Wissen über Itemwert ist durch das extrem homogene Itemsystem nicht notwendig - ein bißchen Verstand vorausgesetzt
- Extrem sicher
- Keine (bzw. extrem wenig) Aktivität erforderlich
Nachteile:
- Kein aktivitätsbasierendes System, jeder Spieler bietet problemlos seine Items an, dadurch entsteht eine extrem großes Angebot was entsprechend auf den Preis der Items drückt
- Galoppierende Inflation, da es keine richtige Goldsink gibt, was das Gold aus dem System nimmt. -> alles wird immer weniger Wert.
- Dadurch, dass selbst gute Items immer erschwinglicher werden, gibt es nur noch geringe Nachfrage nach mittelmäßigen Items
- Kein Zurücksetzen der Wirtschaft und somit einem Neustart wie es durch Ladder-Resets geschieht.
- Auktionshaus-Bots benachteiligen ehrliche Spieler
- Nur 10 Items pro Account können angeboten werden (über RMAH sind es nochmal 10)
- Feilschen ist ein Fremdwort und findet kaum (und nur bei hochpreisigen) Gegenständen statt
- Kommunikation ist nicht mehr nötig um zu verkaufen/kaufen
- Es gibt keine seltenen, legendären Items (in D2 z.B. ein 08 Walkürenflügel), alles ist jederzeit und immer verfügbar. Die Items sind beliebig austauschbar und haben keine Geschichte...
- Selffound ist beim leveln von 1-60 eine Farce, es gibt viel bessere Items zu erschwinglichen Preisen im AH
- Kein Itemwissen notwendig
- Blizzard selbst kann über die Echtgeld-Auktionen Geld verdienen
Persönliche Meinung:
Wie man sieht haben beide Handelssysteme ihre Vor- und Nachteile. Das D2-System ist wesentlich zeitaufwendiger und weniger Casual-freundlich. Auch kann Blizzard hiermit keinen Profit generieren, da Echtgeld aus dem System gehalten wird, und nur umständlich über externe Itemshops gehandelt werden kann. Gerade für Spieler, die nur wenig Zeit mit D3-Handel verbringen möchten - was verständlich ist - ist das D3-System ideal. Man kann das Thema wohl auch auf emotionaler Ebene betrachten: Was hab ich mich in D2 über so Knackwürste aufgeregt, die in mein Game "O shako N pul" kommen und mir ihren frischgedroppten IK-Hammer andrehen wollten. Dann kommt man doch irgendwie ins Gespräch und unterhält sich über Gott und die Welt und am Ende schenkt man dem Noob einfach den grünen Hut weil es einem egal ist. Genauso wie man sich aufregt, wenn man gerade wegen nem Rohling gescammed wurde (5 soc Dao statt einer 5 soc BA). Oder man freut sich weil man jemanden grad zu einem sehr niedrigen preis einen 9 cr/19 life SC erfeilscht hat. Wo ist das in D3? Da gibt es nur noch ein Excel-Tabellen-Sheet. Der aktuellen Spielergeneration (ironischerweise Generation Facebook genannt) scheint dies zu gefallen. Wie die Verkaufszahlen beweisen.
Freier Handel aus D2:
Die Spieler müssen sich zum Handeln verabreden, d.h. eigene Spiele erstellen. Dies kann über öffentliche Spiele (wie z.B. N Hoto O 2 Hrs) geschehen oder indem man sich über ein spielexternes Handelsforum zum Itemtausch verabredet. Der Tausch findet über das Handelsfenster oder den Boden statt.
Da es keine Gold-Währung gibt, gibt es nur Pseudowährungen wie z.B. SoJs in Classic, 20-Leben Kleine Zauber in LoD. Oder eben die berühmten Runen, wobei sich als Standardwährung High-Runes oder Ist/Mal-Runen bewährt haben, da diese zum erstellen von Runenwörtern benötigt werden. Diese Pseudowährungen droppen relativ oft und verbrauchen möglichst wenig Platz im Inventar.
Das D2-Handelssystem belohnt den aktiven Spieler, d.h. wer sich nicht aktiv auf den Marktplatz, sei es ein Forum oder die Ingame-Spiele, stellt und wirklich regelmäßig seine Items feilbietet, wird nur wenig Umsatz, d.h. seine Items in Handelswährung umtauschen können. Dabei reguliert das System sich von selbst: Wer nur 5 Minuten am Tag sich Zeit nimmt zu handeln, muss damit rechnen nur sehr wenig im Ingame-Handel zu verdienen. Eine Erleichterung ist auch hier das Handelsforum (auf PlanetDiablo z.B.), denn dort können Items aktivitätsunabhängiger (!) angeboten werden. Das Handeln selbst jedoch erfordert wieder Zeit (feilschen, spiel erstellen, Mule-Management, Shop-Management). Auch muss man seine angebotenen Item-Threads bumpen. Nur wer Zeit investiert, kann auch mit Profit rechnen.
Mit diesem System ist es nicht möglich, schnell mal eben ein Gozu-Item loszuwerden. Zum Teil waren aufwendige Muling-Aktionen nötig um den Tausch bei hochpreisigen Items durchzuführen, deswegen gab es auf einem zu Unrecht berüchtigten Forum mit den 3 Sternen eine Gold-Ersatzwährung, die relativ Stabil war und die normalen Tauschwährungen ersetzte, jedoch nicht die nötige Zeit, die man investierte um Profit zu scheffeln - obwohl es eine starke Vereinfachung zum reinen Ingame-Trading bedeutete, weswegen dieses Forum regen Zulauf erfuhr. Wie gesagt, auch hier musste Aktivität geleistet werden um Profit zu machen.
Ein nicht wesentlicher Punkt ist Verhandlungsgeschick und Kommunikation unter den Spielern. Wer extrem unfreundlich ist und nichtmal "Hi" sagt hatte eine gute Chance seine Items nicht verkaufen zu können. Auch beim Tausch über Foren hat sich eine positive Einstellung und Freundlichkeit ("Hi" sagen) bewährt und hat ein persönliches Umfeld zwischen Käufer und Verkäufer geschaffen. Man war ja irgendwie abhängig voneinander.
Vorteile:
- Aktivitätsbasierendes System, d.h. Handels-Inaktive Spieler bringen nur sehr wenig Items auf dem Markt. -> Aktivität wird belohnt. Relation Itemangebot zu Itempreis bleibt relativ konstant und passt sich an die aktive Spielerzahl an, was zu einer erhöhten Preisstabilität führt
- Itemzentrierter Handel, d.h. Verwendung von Ersatz- bzw. Pseudowährungen
- Kommunikation mit anderen Spielern ist sehr wichtig
- Es kann gefeilscht werden.
- Durch Kenntnisse der Preise, bzw. wenn jemand weiß wieviel dieses und jenes Item wert sein kann, kann dieser leichter Schnäppchen machen. Wissen über Itempreise wird somit belohnt.
- Ersatz/Pseudowährung sind stets gefragt und verschwinden oft aus dem System, da sie benutzt werden, z.B. zum Eni bauen und Selfuse auf einem Charakter.
Nachteile:
- Handeln und Mulen ist umständlich und zeitintensiv (Standpunktabhängig, ich wollte diesen Punkt trotzdem aufnehmen, wer A sagt muss auch B sagen; s. Oben)
- Die Möglichkeit gescammed (betrogen) zu werden ist beim Face-To-Face traden vorhanden und reell. Sollte über eine Ersatzwährung wie Forum-Gold getradet werden, erhöht sich das Risiko abgezogen zu werden, weswegen unabhängige Mediatoren hinzugezogen werden sollen (nur bei wertvollen Items).
- Verwaltung der angebotenen Gegenstände (z.B. über Foren) umständlich
Auktionshaus-Handel aus D3:
Die Spieler müssen sich nicht mehr verabreden um zu Handeln. Es gibt keine Möglichkeit mehr über öffentliche Spiele zu handeln. Es gibt eine allumfassende Goldwährung, alternativ kann im RMAH über die Währung €$ ein Item gekauft werden.
Es ist nicht mehr notwendig aktiv zu handeln, d.h. es ist möglich sich in 5 Minuten einzuloggen, bis zu 10 Items ins AH einzustellen und sich dann wieder auszuloggen und abzuwarten bis alle Items verkauft sind. Es ist nicht mehr notwendig mit anderen Spielern zu kommunizieren.
Items werden unpersönlich und sind unbegrenzt verfügbar und jederzeit ersetzlich. Items besitzen keine eigene Geschichte mehr.
Vorteile:
- Instant-Trading
- Riesiges Itemangebot, jedes Item ist erhältlich
- Preise sind im Nu ermittelt, Wissen über Itemwert ist durch das extrem homogene Itemsystem nicht notwendig - ein bißchen Verstand vorausgesetzt
- Extrem sicher
- Keine (bzw. extrem wenig) Aktivität erforderlich
Nachteile:
- Kein aktivitätsbasierendes System, jeder Spieler bietet problemlos seine Items an, dadurch entsteht eine extrem großes Angebot was entsprechend auf den Preis der Items drückt
- Galoppierende Inflation, da es keine richtige Goldsink gibt, was das Gold aus dem System nimmt. -> alles wird immer weniger Wert.
- Dadurch, dass selbst gute Items immer erschwinglicher werden, gibt es nur noch geringe Nachfrage nach mittelmäßigen Items
- Kein Zurücksetzen der Wirtschaft und somit einem Neustart wie es durch Ladder-Resets geschieht.
- Auktionshaus-Bots benachteiligen ehrliche Spieler
- Nur 10 Items pro Account können angeboten werden (über RMAH sind es nochmal 10)
- Feilschen ist ein Fremdwort und findet kaum (und nur bei hochpreisigen) Gegenständen statt
- Kommunikation ist nicht mehr nötig um zu verkaufen/kaufen
- Es gibt keine seltenen, legendären Items (in D2 z.B. ein 08 Walkürenflügel), alles ist jederzeit und immer verfügbar. Die Items sind beliebig austauschbar und haben keine Geschichte...
- Selffound ist beim leveln von 1-60 eine Farce, es gibt viel bessere Items zu erschwinglichen Preisen im AH
- Kein Itemwissen notwendig
- Blizzard selbst kann über die Echtgeld-Auktionen Geld verdienen
Persönliche Meinung:
Wie man sieht haben beide Handelssysteme ihre Vor- und Nachteile. Das D2-System ist wesentlich zeitaufwendiger und weniger Casual-freundlich. Auch kann Blizzard hiermit keinen Profit generieren, da Echtgeld aus dem System gehalten wird, und nur umständlich über externe Itemshops gehandelt werden kann. Gerade für Spieler, die nur wenig Zeit mit D3-Handel verbringen möchten - was verständlich ist - ist das D3-System ideal. Man kann das Thema wohl auch auf emotionaler Ebene betrachten: Was hab ich mich in D2 über so Knackwürste aufgeregt, die in mein Game "O shako N pul" kommen und mir ihren frischgedroppten IK-Hammer andrehen wollten. Dann kommt man doch irgendwie ins Gespräch und unterhält sich über Gott und die Welt und am Ende schenkt man dem Noob einfach den grünen Hut weil es einem egal ist. Genauso wie man sich aufregt, wenn man gerade wegen nem Rohling gescammed wurde (5 soc Dao statt einer 5 soc BA). Oder man freut sich weil man jemanden grad zu einem sehr niedrigen preis einen 9 cr/19 life SC erfeilscht hat. Wo ist das in D3? Da gibt es nur noch ein Excel-Tabellen-Sheet. Der aktuellen Spielergeneration (ironischerweise Generation Facebook genannt) scheint dies zu gefallen. Wie die Verkaufszahlen beweisen.