sry dass ich hier jetzt so reinplatze, aber SlayerJens meint hier folgendes:
SlayerJens schrieb:
@quichibo
auch wenns nichts mit oaint zu tun hat, poste deine tipps mal oben in den fixierten thread, ich glaub die könnten so manchen helfen
dann mache ich das mal... wenn es keiner mag, sollen es die mods löschen
was viele hier nicht beachten: noch wichtiger als das zeichnen an sich ist die richtige beobachtungsgabe!
wenn du erstmal richtig beobachten kannst, kannst du dir den rest alles selber beibringen...
teil 1: die drei grundformen (prisma, zylinder, kugel)
nimm dir am besten einen würfel (bzw ein beliebiges prisma) und leg ihn auf den tisch, links darüber eine lichtquelle (kleine stehlampe, der einfachheit halber die einzige lichtquelle)... nun beobachte: wie ist der würfel in seiner grundstruktur aufgebaut?? wo sind parallelen? wenn ich kindern beibringen will, einen würfel perspektivis zu zeichnen, gebe ich ihnen folgenden tipp: zeichne zunächst die frontseite als ein einfaches quadrat(1), dann schräg darüber die rückseite ebenfalls als quadrat(2)... dann verbinde zum schluss die eckpunkte miteinander(3)...
.........................................L
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.1. _____ . 2. . __ |___ .. | .. . 3. /__t__/|
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bah ne ist das schwer mit ascii zeichen zu beschreiben... aber ich denke mal, man kann sehen, was ich meine
(ist ein bisschen schwierig geworden, aber die punkte lassen sich nicht vermeiden) ... du musst natürlich zum schluss noch die linien wegradieren, die man nicht sieht, weil der würfel wohl nicht durchsichtig ist...
dann kommt der nächste schritt: das licht, dass ich durch das große "L" dargestellt habe... beobachte wieder:
gibt es seiten, die heller sind bei dem würfel als andere seiten?
wenn du die lichtquelle schräg darüber angebracht hast, wie ich vorgeschlagen habe, müsste die obere seite (dargestellt durch "t" wie "top") die hellste sein, die frontseite ("f") etwas dunkler, die seite "s" die dunkelste... hier kommt kaum noch licht an... nun musst du dir überlegen, wie du das schattieren hinbekommen möchtest: überlege die eine struktur, am besten
parallel zu den kanten und nicht rund bzw. kreuz und quer
ich ziehe generell die "formschraffur" vor, weil man hierdurch allein durch die schraffur selbst schon die beschaffenheit des gegenstands erkennt... die formschraffur passt sich nämlich immer der form des gegenstandes an, anders als bei schraffur mit punkten (mal dicht, mal weniger dicht). die formschraffur geht folgendermaßen: du schaust, in welcher richtung die kante verläuft und machst nun viele viele parallele striche... aber nur auf der einen seite... für die seiten "f" und "s" bieten sich senkrechte striche als schraffur an, wobei "s" am dichtesten schraffiert werden muss, damit der schattige charakter zur gelteung kommt... für die topseite "t" schlage ich / oder _ vor... eben parallel zu den umrandenden kanten... zum schluss kannst du noch den untergrund mit einbeziehen (der würfel schwebt schließlich nicht mitten im raum.. oder doch
), das bedeutet, du zeichnest den "schlagschatten"... man unterscheidet nämlich 2 arten von schatten: den schatten am objekt selbst (also der, der "s" dunkel werden lässt) und den schlagschatten (der, in den man sich an warmen tagen setzt oder bei schattenspielen).... also beobachte wieder, wie der schlagschatten fällt: er müsste auf seite "s" am stärksten sein, dicht am würfel am dunkelsten, heller, je weiter er vom würfel entfernt ist... du zeichnest als (am besten parallel zur tischebene) die dunkle fläche, die sich weiter vom würfel weg langsam auflöst...
das wäre dann der am einfachsten zu zeichnende gegenstand...
etwas schwerer werden gegenstände mit rundungen:
nimm eine klopapier rolle und stell sie hochkant auf den tisch, die lichtquelle bleibt. hierzu bleibt zu sagen, dass neulinge oft nicht richtig beobachten, dass die obere und untere kante der rolle (von der seite betrachtet) nicht kreisrund sondern elliptisch verläuft... also wie ein kreis, der an 2 gegenüberliegenden seiten in die länge gezogen wurde... zeichne zunächst diese "ellipse" der oberen kante, dann an den seiten 2 senkrechte striche nach unten... dann der boden: hier ist zu beachten, dass die bodenkante parallel zu der oberen kante verläuft: also genau so elliptisch und nicht etwa gerade, wie viele kinder falsch beobachten...
ich habe da mal mein paint vergewaltigt, damit ich mich nicht nochmal mit dem ascii-code prügeln muss... bei I ist eine ellipse zu sehen, unter II ein schöner zylinder, und III ein falscher
dann kommt wieder die schattierung: hier ist zu beachten, dass der gegenstand
rund ist und nicht eckig... das heißt, wir haben nicht vorgegebene flächen, die dunkel sind und andere helle... aber wir müssen davon ausgegehen, dass es auf der vom lich abgewandten seite wieder am dunkelsten ist, auf der seite, die dem licht zugewandt ist, am hellsten... der übergang zwischen der dunklen und der hellen zone ist fließend... wähle zunächst auch wieder die schraffur, die parallel zum verlauf der seitenkante ist... also senkrechte striche, auf keinen fall waagerechte, denn dadurch wirkt die rolle flach... bei einer zweiten übung kannst du die schraffur in den elliptischen bahnen machen, also parallel zu der ober- und unterkante der rolle...
. erst so:
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|| | . | . . |
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später so... denke an einen kamm mit gebogenen, verschieden langen zinken... hier kommt die runde struktur der rolle besser zur geltung
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dann noch den schlagschatten, und der erste runde gegenstand ist fertig... allerdings mit einer rundung in nur einer richtung... jetzt kommt ein gegenstand mit rundungen in unendlich viele richtungen: die kugel! (nimm einen tennisball oder so)
der umriss der kugel ist - egal wie man guckt - immer kreisrund...
die schattierung ist das schwierige... die vom licht abgewandte stelle ist dunkel... die dunkelste ist jedoch das, was man bei den bisherigen gegenständen nicht sah: die stelle, mit der die kugel fast auf dem boden liegt... wähle dieses mal als schraffur am besten punkte, die an den dunkelsten stellen dich beieinander liegen und, je heller es wird, immer weiter auseinander liegen...
später kannst eine kugel wieder mit der formschraffur schraffieren, indem du die striche der form der kugel anpasst...
aus diesen 3 formen ist alles aufgebaut, was es gibt...
1. verschiedene varianten des prismas für alles technische (eben alles, was "flächen" hat)
2. der zylinder für säulen, beine, baumstämme, halme, körper... hier ist zu beachten, dass sich zylinder bei allen nätürlichen dingen an bestimmten stellen verjüngen, also dünner werden (bei gelenken z.b.)... hier kommt es wieder auf beobachtung an!
3. die kugel/halbkugel als bestandteil von köpfen, früchten, brüsten
teil2: menschen
bei menschen ist es wichtig, dass man erstens weiß, wie ein mensch aussieht und wo man anfangen muss.. es bietet sich generell an, erstmal zu vereinfachen: überlege dir, nach welchem schema etwas aufgebaut ist, verwede hierzu die grundfomen, die wir oben besprochen haben...
hier ist es wie immer am wichtigsten, erstmal richtig zu beobachten: scheu dich nicht davor, dich vor einen spiegel zu stellen und zu sehen, wie lang die körperabschnitte im verhältnis zu einander sind.
das idealbild des menschen ist folgendermaßen aufgebaut:
es ist grob in acht abschnitte eingeteilt welche wären:
- kopf
- hals und brust
- brust bis bauchnabel
- bauchnabel bis schritt
- oberschenkel teil1
- oberschenkel teil2
- unterschenkel teil1
- unterschenkel teil2 + fuß
es hat eine verjüngung im taillen-bereich, die arme sind lang genug, dass er sich den schritt kratzen kann bzw den oberen halben oberschenkel
verhältnisse, die zu beachten sind: armspanne = größe, oberarm = unterarm, oberschenkel = unterschenkel, handfläche im verhältnis zum gesicht
der kopf ist überhaupt eine sache für sich: er ist nicht rund sondern ein oval, bei dem das kinn die spitze ist... auch er ist wieder in abschnitte aufgeteilt...
- augen auf halber höhe
- darüber stirn
- höhe und form des haransatzes variiert je nach alter und geschlecht
- die augen haben den abstand von etwa einem auge
- augenbrauen bis nasenspitze = abstand zwischen nasenspitze und mundlinie = abstand zwischen mundlinie und kinn
nun kommt es auf den menschen an, den du zeichnest: ist es ein mann oder eine frau oder ein kind?
fangen wir bei der frau an: zunächst ist eine raute zu zeichnen, genau die mitte der raute markieren und eine hälfte der raute mit der spitze auf diesen mittelpunkt zu setzen, zum schluss kommt ein ball als kopf (eigentlich ein oval) drauf, fertig ist die siluette einer frauenskizze, die man auch als solche erkennen können sollte... beim mann sind einige längen anders: der oberkörper ist kräftiger, die hüfte nicht so stark ausgeprägt wie bei der frau, er ist insgesamt kantiger (gerade in gesicht hat er kräftige kiefer)
beim kind hingegen gibt es eine weitere sache zu beachten: das "kindchenschema", nachdem alles aufgebaut ist, was wir niedlich finden:
- kleines gesicht im unteren teil eines großen kopfes
- große augen mit großen pupillen
- kleiner mund
- kleine nase
- kleines, rundes kinn
- "wohlgenährt", aber nicht fett
- kurze gliedmaßen
nicht nur kinder haben dieses schena, sondern auch niedliche tiere (hasen, eichhörnchen, katzen und noch extremer ist es, wenn sie noch jung sind... gesichter hübscher frauen haben auch viel mit dem "kindchenschema" gemeinsam... "sexy" frauen haben überdurchnittlich lange beine...
generell bei gesichtern: schöne gesichter sind symmetrisch und möglichst durchschnittlich... studien belegen, dass, wenn man viele gesichter übereinander legt (egal wie hässlich), nach und nach ein idealbild eines gesichtes herauskommt, welches "schön" ist... also wenn jemand schön sein soll, darauf achten, dass du nicht etwa die nase zu lang machst... wenn du jemanden hässlich machen willst, verändere die längen, die ich in der liste über den kopf beschrieben habe (z.B. setze die augen weiter auseinander)
man könnte noch viele tipps geben, wie augen etc gezeichnet werden, aber dazu kann ich nur sagen: beobachte, und du müsstest z.B. herrausfinden, dass der obere teil der iris ein stückchen vom augenlid verdeckt ist und die pupille nicht ganz in der mitte des auges ist... wenn sie das wäre, sehen die menschen aus wie in "charlie chaplin filmen"...
mein erstes naturalistsches portrait war z.B. das von kerrigan auf der BroodWar cd-hülle, hier konnte ich gut diese ganzen verhältnisse beobachten, schau dir portraits an, mit welchen mitteln es die zeichner geschafft haben, z.B. die nase aus dem gesicht abzuheben... als ergänzung sind anatomiestudien wichtig: wie ist das skelett aufgebaut, wie ein augapfel, wie sitzt dieser in der augenhöhle etc...
solche weiteren studien aber erst durchführen, wenn du merkst, dass du nicht weiterkommst, vielleicht klappt es ja auch ohne sie schon gut... und als letzten tipp zum thema menschen: eine wunderbare methode ist die
reduktion... sich bloß nicht im detail verfransen, wenn etwas nicht absolut wichtig ist, zeichne es unscharf... bei meinen figuren kann man in den seltensten fällen die pupillen sehen, dadurch wirken sie geheimnisvoll, hände lassen sich verstecken, indem man die figur die arme hinterm rücken verschränken lässt... wie man auf dem bild mit der zauberin ganz gut erkennen kann:
meine liebe Orbitania,
die gute alte Assassin (<--- bei der betrachtung der mauer und der tonne links müsste es eigentlich klingeln!) und
der ewige kampf zwischen gut und böse
natürlich nicht gleich mit so etwas schwerem wie dem letzen motiv anfangen, dafür habe ich ein semester mathematikstudium gebraucht
nimm eine einfache position und zeichen die figuren mit weiten klamotten an, da kommt e nicht drauf an, ob sie schiefe brüste oder so haben...
viel glück und spaß also beim beobachten + ausprobieren
demnächst kommen dann haltungen...
