TwinYawgmoth
Champion des Hains, Storywriter of the Years
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- 14 März 2006
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Comm,
als ich mal wieder die sicherlich-schon-so-häufig-wie-die-Dupesache-aufgetretene-Diskussion, ob Blizzard Diablo vernachlässigt oder der Support super ist, im Patch-Thread verfolgte, fiel mir mal wieder auf, wie absolut kontrovers da die Ansichten sind. Der Eine denkt, dass Blizzard sich nen Dreck um die Comm kümmert, der Andere, dass der Eine froh sein soll, dass sie überhaupt noch was für ein so altes Spiel machen...
Mir kam dabei ein Gedanke, der es sich von der Theorie her meines Erachtens zu verfolgen lohnt:
Blizzard liebt dieses Spiel nicht.
Was will ich damit sagen? Nun, betrachten wir zunächst uns und unser Verhältnis zu diesem Spiel. Dass wir immer noch hier im Forum aktiv sind, immer noch Char um Char hochziehen, meinetwegen vor einem Jahr aufgehört haben, aber vorher intensiv gezockt haben, beweist wohl, dass uns dieses alte Spiel mit der schlechteren-als-heutige-Spiele-Grafik zumindest irgendwann absolut begeistert hat.
Für Viele ist Diablo II DAS Spiel, das beste Spiel, das je über den Ladentisch gegangen ist. Wir sind Fans, wir sind begeistert. Manche von uns regen sich sogar über virtuellen Betrug darin auf *pfeif*. Wir mögen uns noch so über schlechte Drops, die lächerlichen HR-Wörter, die Leute, die sie dupen aufregen, wir LIEBEN dieses Spiel einfach.
Jetzt sehen wir es doch einmal von Blizzards Seite. Sie haben ein SPIEL gemacht, damals, in 2000. Ein innovatives Spiel. Ein geniales Spiel.
Eine Geldquelle. Sie haben damit gewaltig Kohle gemacht, und das meines Erachtens auch völlig zu Recht - diese absolut saubere Arbeit verdient eine solche Belohnung.
Aber damit sind wir beim Punkt: Für Blizzard ist Diablo ein erfolgreiches Projekt, meinetwegen auch mehr als ein Goldesel: Ein Prestigeobjekt. Eine Marke mit brachialem Erfolg.
Aber, um wieder auf oben zurückzukommen: Blizzard, der Konzern, die Verantwortlichen - sie spielen GARANTIERT kein Diablo selbst. Das sind Geschäftsleute mit einer sicher durchaus nicht einfachen Arbeit, mit Familie, was auch immer. Für sie ist Diablo II einfach nur das Spiel, das sie einmal gemacht haben, und das sehr gut verkauft wurde, weil sie es gut gemacht haben. Meinetwegen sind sie stolz darauf - aber sie lieben es nicht, wie wir es tun.
Ich finde es ganz wichtig, diesen Unterschied zu begreifen. Denn er erklärt Einiges. Tausende Leute hier meckern darüber, dass der Hammerdin so stark ist, dass die Feuerfallen verbuggt sind, dass es kaum Druiden im BNet gibt.
Aus meiner Perspektive sage ich klar: Stimmt. Da ist noch Verbesserungsbedarf. Eine Menge Details sind problematisch, es liegen überall Bugs und Unsinnigkeiten begraben. Warum ist Last Wish so teuer und trotzdem so scheiße? Warum kann Flammenbeller Nix?
Aber was kümmert das Blizzard eigentlich? UNS kümmert es. Wir lieben dieses Spiel. Wir wollen, dass es balanced ist, dass teuere Sachen erreichbar sind, dass es keine Duper gibt. Und wir jammern, wenn Blizzard unsere tausend Wünsche nicht erfüllt.
Aber warum sollten sie? Die Frage möchte ich mal ganz dreist in den Raum werfen. Unsere Liebe zu diesem Spiel lässt uns doch erst auf Details achten, die Blizzard meiner Meinung nach einfach scheißegal sind. Für eine Gesellschaft wie ihre hat ein Spiel zunächst zu funktionieren, anschließend muss es gut genug sein, dass Viele es spielen wollen. Es braucht Anziehungskraft in Form von coolen Effekten, Killspeed, Itemdrops, gozuness! DAS ist es doch, was die Leute anspricht. Was jeden von uns anspricht. Wer hat sich das Spiel damals bitte gekauft, um einen perfekten Rare-Pala-Build über ein Jahr lang auszufeilen oder Hellforge-Rushes für die erste selbstgebaute Eni des BNets zu machen? Wir haben es gekauft, um Monster in Massen zu schlachten. Ende.
Das KANN Diablo - das Gefühl der Macht über eine Spielwelt vermitteln. Uns fesseln mit diesen großartigen Schadenswundern. Und das ist es doch, was Blizzard, das vielkritisierte Unternehmen, in letzter Zeit immer wieder forciert hat! Infy, Eni, Grief, wie sie Alle heißen: Lächerlicher Schaden für Göttlichkeit, immer schneller, immer besser.
Und dafür wird Blizzard gescholten...dabei ist das von ihrer Sicht aus doch völlig logisch?
Ich wage zu behaupten, dass den Leuten, die da arbeiten, die Dupesituation völlig egal ist. Es ist ihnen egal, wenn die Bowie nicht mehr oder nur noch mit Faith gespielt wird. Dass traditionsreiche Charkonzepte in der Versenkung verschwinden, weil 1.10 die Syns eingeführt hat. Das sind Dinge, die NUR Liebhaber interessieren. Uns!
Was ist also das Fazit meines (sorry) langen Arguments? Vielleicht sollten wir mal ein wenig die Erwartungen herunterschrauben. Bei Blizzard arbeiten keine 24/7-Diablo-Spieler, die genauso ein Auge auf Details haben wie wir. Die würden LACHEN über die ausgearbeiteten Charkonzepte mit langen IAS-Berechnungen, Schadenstabellen, Entschlüsselungen von Animationsdetails. Das Ziel Blizzards ist, dass das Spiel Spass macht. Damit wir es kaufen. Mehr nicht. Was sollen wir denn mehr von ihnen verlangen? Wir sind eine KLEINE Gruppe von Leuten, die das Spiel durchblicken. Es ist doch nicht zum Durchblicken angelegt - wie soll man denn bitte nur vom Spielen kapieren, dass es IAS-Caps gibt, dass Maxblock bei 75% ist, dass es eine Begrenzung von prozentual physisch reduziertem Schaden gibt? Der Rest spielt unwissend grottige Charbuilds, die aber doch irgendwie funktionieren - mit Freude...
Meines Erachtens sind die ganzen Forderungen, die an den nächsten Patch gestellt werden, schlicht überzogen und unrealistisch. Und ich werde Blizzard garantiert keinen Strick daraus drehen, dass es ihnen egal ist, wenn der Hammerdin zu stark ist. DAS WOLLEN DIE SPIELER DOCH! DÄMÄTSCH!
Simon
als ich mal wieder die sicherlich-schon-so-häufig-wie-die-Dupesache-aufgetretene-Diskussion, ob Blizzard Diablo vernachlässigt oder der Support super ist, im Patch-Thread verfolgte, fiel mir mal wieder auf, wie absolut kontrovers da die Ansichten sind. Der Eine denkt, dass Blizzard sich nen Dreck um die Comm kümmert, der Andere, dass der Eine froh sein soll, dass sie überhaupt noch was für ein so altes Spiel machen...
Mir kam dabei ein Gedanke, der es sich von der Theorie her meines Erachtens zu verfolgen lohnt:
Blizzard liebt dieses Spiel nicht.
Was will ich damit sagen? Nun, betrachten wir zunächst uns und unser Verhältnis zu diesem Spiel. Dass wir immer noch hier im Forum aktiv sind, immer noch Char um Char hochziehen, meinetwegen vor einem Jahr aufgehört haben, aber vorher intensiv gezockt haben, beweist wohl, dass uns dieses alte Spiel mit der schlechteren-als-heutige-Spiele-Grafik zumindest irgendwann absolut begeistert hat.
Für Viele ist Diablo II DAS Spiel, das beste Spiel, das je über den Ladentisch gegangen ist. Wir sind Fans, wir sind begeistert. Manche von uns regen sich sogar über virtuellen Betrug darin auf *pfeif*. Wir mögen uns noch so über schlechte Drops, die lächerlichen HR-Wörter, die Leute, die sie dupen aufregen, wir LIEBEN dieses Spiel einfach.
Jetzt sehen wir es doch einmal von Blizzards Seite. Sie haben ein SPIEL gemacht, damals, in 2000. Ein innovatives Spiel. Ein geniales Spiel.
Eine Geldquelle. Sie haben damit gewaltig Kohle gemacht, und das meines Erachtens auch völlig zu Recht - diese absolut saubere Arbeit verdient eine solche Belohnung.
Aber damit sind wir beim Punkt: Für Blizzard ist Diablo ein erfolgreiches Projekt, meinetwegen auch mehr als ein Goldesel: Ein Prestigeobjekt. Eine Marke mit brachialem Erfolg.
Aber, um wieder auf oben zurückzukommen: Blizzard, der Konzern, die Verantwortlichen - sie spielen GARANTIERT kein Diablo selbst. Das sind Geschäftsleute mit einer sicher durchaus nicht einfachen Arbeit, mit Familie, was auch immer. Für sie ist Diablo II einfach nur das Spiel, das sie einmal gemacht haben, und das sehr gut verkauft wurde, weil sie es gut gemacht haben. Meinetwegen sind sie stolz darauf - aber sie lieben es nicht, wie wir es tun.
Ich finde es ganz wichtig, diesen Unterschied zu begreifen. Denn er erklärt Einiges. Tausende Leute hier meckern darüber, dass der Hammerdin so stark ist, dass die Feuerfallen verbuggt sind, dass es kaum Druiden im BNet gibt.
Aus meiner Perspektive sage ich klar: Stimmt. Da ist noch Verbesserungsbedarf. Eine Menge Details sind problematisch, es liegen überall Bugs und Unsinnigkeiten begraben. Warum ist Last Wish so teuer und trotzdem so scheiße? Warum kann Flammenbeller Nix?
Aber was kümmert das Blizzard eigentlich? UNS kümmert es. Wir lieben dieses Spiel. Wir wollen, dass es balanced ist, dass teuere Sachen erreichbar sind, dass es keine Duper gibt. Und wir jammern, wenn Blizzard unsere tausend Wünsche nicht erfüllt.
Aber warum sollten sie? Die Frage möchte ich mal ganz dreist in den Raum werfen. Unsere Liebe zu diesem Spiel lässt uns doch erst auf Details achten, die Blizzard meiner Meinung nach einfach scheißegal sind. Für eine Gesellschaft wie ihre hat ein Spiel zunächst zu funktionieren, anschließend muss es gut genug sein, dass Viele es spielen wollen. Es braucht Anziehungskraft in Form von coolen Effekten, Killspeed, Itemdrops, gozuness! DAS ist es doch, was die Leute anspricht. Was jeden von uns anspricht. Wer hat sich das Spiel damals bitte gekauft, um einen perfekten Rare-Pala-Build über ein Jahr lang auszufeilen oder Hellforge-Rushes für die erste selbstgebaute Eni des BNets zu machen? Wir haben es gekauft, um Monster in Massen zu schlachten. Ende.
Das KANN Diablo - das Gefühl der Macht über eine Spielwelt vermitteln. Uns fesseln mit diesen großartigen Schadenswundern. Und das ist es doch, was Blizzard, das vielkritisierte Unternehmen, in letzter Zeit immer wieder forciert hat! Infy, Eni, Grief, wie sie Alle heißen: Lächerlicher Schaden für Göttlichkeit, immer schneller, immer besser.
Und dafür wird Blizzard gescholten...dabei ist das von ihrer Sicht aus doch völlig logisch?
Ich wage zu behaupten, dass den Leuten, die da arbeiten, die Dupesituation völlig egal ist. Es ist ihnen egal, wenn die Bowie nicht mehr oder nur noch mit Faith gespielt wird. Dass traditionsreiche Charkonzepte in der Versenkung verschwinden, weil 1.10 die Syns eingeführt hat. Das sind Dinge, die NUR Liebhaber interessieren. Uns!
Was ist also das Fazit meines (sorry) langen Arguments? Vielleicht sollten wir mal ein wenig die Erwartungen herunterschrauben. Bei Blizzard arbeiten keine 24/7-Diablo-Spieler, die genauso ein Auge auf Details haben wie wir. Die würden LACHEN über die ausgearbeiteten Charkonzepte mit langen IAS-Berechnungen, Schadenstabellen, Entschlüsselungen von Animationsdetails. Das Ziel Blizzards ist, dass das Spiel Spass macht. Damit wir es kaufen. Mehr nicht. Was sollen wir denn mehr von ihnen verlangen? Wir sind eine KLEINE Gruppe von Leuten, die das Spiel durchblicken. Es ist doch nicht zum Durchblicken angelegt - wie soll man denn bitte nur vom Spielen kapieren, dass es IAS-Caps gibt, dass Maxblock bei 75% ist, dass es eine Begrenzung von prozentual physisch reduziertem Schaden gibt? Der Rest spielt unwissend grottige Charbuilds, die aber doch irgendwie funktionieren - mit Freude...
Meines Erachtens sind die ganzen Forderungen, die an den nächsten Patch gestellt werden, schlicht überzogen und unrealistisch. Und ich werde Blizzard garantiert keinen Strick daraus drehen, dass es ihnen egal ist, wenn der Hammerdin zu stark ist. DAS WOLLEN DIE SPIELER DOCH! DÄMÄTSCH!
Simon