Blizzard und Netease trennen sich im Streit

[DameVenusia]

Für jene die niemals auf die Mainpage gucken

Blizzard und Netease trennen sich im Streit

Activision Blizzard und der zweitgrösste chinesische Publisher Netease gehen ab sofort getrennte Wege. Seit gestern sind daher Blizzards Spiele nicht mehr in China abrufbar oder spielbar. Hintergrund Ausländische (Spiele-)Firmen dürfen auf dem chinesischen Markt nicht vollkommen frei agieren...

planetdiablo.eu

 

[8u7ch3r]

Tja, das ist halt die Kehrseite der Medaille, wenn man in einem kommunistischen Staat Gewinn erwirtschaften will.
China ist in dieser Hinsicht wirklich extrem mühsam, da man ohne lokalen Partner gar nix kann.
Und wenn dieser bockt, dann sieht man was passiert: man kann nicht mal Ersatz suchen, man fliegt einfach raus.
Ich vermute stark, dass Netease genügend Material und Mitarbeiter abgezogen hat, um nach der Blizzard Zeit WoW, Hearthstone und Diablo allein weiterbetreiben zu können.

 

[MrGracy]

Ich vermute stark, dass Netease genügend Material und Mitarbeiter abgezogen hat, um nach der Blizzard Zeit WoW, Hearthstone und Diablo allein weiterbetreiben zu können.

Bleibt die Frage, ob sie das aus rechtlicher Sicht dürfen.

Man sollte meinen, dass es genug Firmen in China geben sollte, die sich nun darum bemühen werden, der neue Partner von Blizzard zu werden. Wenn allerdings hinter dem gigantischen Netease einflussreiche Personen / Organisationen stehen, werden sie sicher versuchen, das zu verhindern.

 

[Kane]

Bleibt die Frage, ob sie das aus rechtlicher Sicht dürfen

Welches Recht? Das von amerikanischen Milliardären, oder das von chinesischen?

Selbstverständlich hat Netease entsprechende Unterstützung/Rückendeckung.

Die ganze Aktion ist .. nicht sehr vernünftig.

 

[ZAG]

Vielleicht hängt das ganze auch mit dem Microsoft Deal zusammen, dass MS ganz andere Verträge in China hat und Blizzard da mit ein rutscht.
Jetzt zieht sich der Deal wegen Kartellrecht in die Länge und Blizzard wollte kurzfristig um 6 Monate verlängern in der Hoffnung, dass dann alles in trocknen Tüchern ist.

 

[8u7ch3r]

Bleibt die Frage, ob sie das aus rechtlicher Sicht dürfen.

Man sollte meinen, dass es genug Firmen in China geben sollte, die sich nun darum bemühen werden, der neue Partner von Blizzard zu werden. Wenn allerdings hinter dem gigantischen Netease einflussreiche Personen / Organisationen stehen, werden sie sicher versuchen, das zu verhindern.

Der Fakt, dass sich keine andere Firma finden liess, lässt darauf schliessen, dass höhere Stellen ihre Finger im Spiel hatten um das ganze im Keim zu ersticken. Entweder mit Netease oder gar nicht.

 

[FenixBlack]

Dann haben die Chinesen halt Pech gehabt. Unfaire einseitge Verträge mit denen würde ich auch nicht eingehen wollen - Milliarden potentieller Kunden hin oder her.
Blizzard sollte sich schämen, dass sie überhaupt so lange nach Chinas Pfeife getanzt haben. Deren Zwang zur Herausgabe von Nutzerdaten ohne rechtliche Grundlage ist ein No-Go - von anderen Vergewaltigungen gegen das eigene Volk mal ganz zu zweigen.

 

[frontblunt]

Tja. Das sagst du so einfach.
Einem Unternehmen diesen Ausmaßes wird da sehr wohl bewusst sein, auf was man sich einlässt.
Das ist ja kein Geheimnis und wenn solch ein Gigant sich damit zu arrangieren versucht wird da sicherlich nicht an Analyse gespart.

Die potenziellen Gewinne liegen zu lassen wird wohl in ner AG schwer vermittelbar sein. Also muss es irgendwie bewerkstelligt werden.

Es gab ja schon mal einen Zeitpunkt, wo DI verboten wurde, bzw. nicht released weil ein Mitarbeiter auf chinesischer Seite den Poo Bär Vergleich brachte.

Als HK 2019 gegen die Vereinnahmung aufbegehrte gab es ja auch viele Solidaritätsbekundungen. Aber marktwirtschaftlich passiert kaum etwas (abgesehen von den Bereichen, wo staatliche Sanktionen griffen).

Das heißt kurzum - wo es Kohle gibt, darf es auch rußen und man etwas schmutzig werden.

Das jetzt die Trennung kommt lässt mich voll Häme grinsen und ich werde mal bei Gelegenheit versuchen etwas mehr darüber zu erfahren.

Decoupling ist nicht möglich, aber ein selbstbewussteres Auftreten sehr erwünscht. Wenn Microsoft da einen Anfang macht, hat das vllt nen rippling Effekt

 

[Shocka80]

Ha! dann werden aber die Itemshops mit ihren Bots kotzen die sitzen ja alle in China

 

[MrGracy]

Aber wenn die das Zeug auf EU / in US verkaufen wollen, dann müssen die auch auf diesen Servern spielen und dann ist es ihnen per VPN vermutlich weiterhin möglich das zu machen. Oder sehe ich das falsch?

 

[DameVenusia]

Oder sie haben ihre Botfarmen ausserhalb von China ... das wäre zumindest clever. Die Chinesen sind ja nicht per se gezwungen in China zu bleiben .... anders als im alten Ostblock.

 

[SantasClaws]

So Ausreisegenehmigung oder einen Reisepass zu kriegen ist aber für den Ottonormalchinesen auch fast ein Ding der Unmöglichkeit.

 

[Kane]

Ob die Itemshops alle in China sitzen.. wage ich mal zu bezweifeln. Asia ist ja nicht so klein, Gehälter auch andernorts niedrig, und einem Bot ist es eh egal, wo er läuft und zu welchem Realm er connected. Und dann gibt es ja noch VPN Lösungen.

Ich würde da gar keine massiven Auswirkungen erwarten.

 

[frontblunt]

Als Russland die Ukraine überfallen hat ging der Rubel extrem in den Keller.
Der Kaufpreis für ne D2R Lizenz blieb gleich.
Das bedeutete dass man für ~3€ nen Acc kaufen konnte.
Das wurde wohl massenhaft genutzt.

Ich erzähle das aus dem Gedächtnis und suche jetzt mal den link raus, wo ich das gesehen habe.
E:

 

[Looser]

Das bedeutete dass man für ~3€ nen Acc kaufen konnte.

Danke für den interessanten Beitrag.
Ein kleiner Fehler hat sich in deine Erinnerung geschmuggelt, der Preis lag bei 14-15$ für D2R (Minute 3:18).
Die 3,70$ waren für argentinisches D2 LoD im Jahr 2021 (Minute 6).
Wie teuer war D2R über Weihnachten hier? 13.99€?

Aber ob die Herleitung so Sinn macht kann ich nicht beurteilen. Die Kaufkraft einer Ber nimmt ja immer im Laufe einer Ladder ab (irgendwann "braucht" man einfach keine HRs mehr). Dass dann da auch weniger Echtgeld fließt je länger die Ladder läuft ist ja auch irgendwie logisch.