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Blutsbrüder [Ich denke, also bin ich: Teil 2]

:D Find ich klasse, dass die sich mal ein bisschen auf die Schüppe nehmen.

Keine Rechtschreibfehler bemerkt, nichts zu motzen... Ich muss schon aufpassen, dass ich keine Einzeiler schreib.
 
Alles nur Vorspann für Akt 3, ich werde garantiert NICHT meine Zeit nur damit verschwenden, Folgendes zu schreiben:

"Wir passieren Baum Nr. 2658 heute. Ich schalte den 234234256345ten Schinder mit Leichtigkeit aus, das ist der 34234234te heute mit Blasrohr."

Btw, ich mag den Comic echt :D.

comic.php


Simon
 
Back in town, back from.. ja what from? From the bottomsea? groundlake?

Egal, denn Esme muss nochmal lesen:

"Ich blicke meine ohnehin versauten Hände und Füße an, zucke mit den Schultern, und setze mich einem Fuß einen sauberen Schnitt."
Müsste wohl mit heißen...

Und was haben wir denn da, einen strahlenden Engel? Ja is' denn schon
etwa fast das Ende eines Kapitels erreicht :D ?
 
Tyrael, die Essenz der Gerechtigkeit? Was soll das? Lass die mitten in den Fight reinplatzen eine auf die Nuss bekommen!
Ne ne, das Kapitel ist gut so wie es ist ... und der Duri-Drop ist auch gut (:ugly: ) beschrieben ... was gibbet noch...

Das soll jeder Geschichtenautor einzeln entscheiden, was :D?

Ich wuedre jetzt ja 'Redefreiheit' sagen, aber das ist ja in China bekanntlich so wichtig wie Menschenrechte (ich bin Chinese), aber ich (wiederhole mich -.- darf nicht vorkommen) bin ein kleener Rebell. REDEFREIHEIT, MENSCHENRECHTE, FREIES TIBET (aber die Flaeche wird auf der Weltkarte unser bleiben :ugly:)
In diesem Sinne
mfg
Thor
 
Du hast auch getrunken, oder :D?

Lasst euch gesagt sein, in ein letztes Kapitel, in dem zufällig auch ein Engel vorkommt, kommt kein Fight rein. Das wird frieeeeedlich...ach, ich rede zu viel. Aber hey, ihr wisst doch eh Alle, wie Alle reagieren, wenn Duriel tot ist. Fara ist ne verdammte BITCH.

Simon


EDIT: Mein Kumpel meint, ich soll Folgendes schreiben:

DROGEN GEGEN DIE UNO

Fragt mich. Bitte. Nicht.
 
Trinken?
'Isch haede gern ein Glaeschen Quellwasser, bitte.'

Friede, freude, Eierkuchen.

Hmm... Fara? Ist die nicht lesbisch? Ich dachte immer, dass alle Palas oder Zakarumiten Homos sind (jetzt nicht gegen euch).

Drogen gegen die UNO? Wenn dan schon 30Bomber randvoll mit Atombomben, dass wird ein Suddenstrike gegen die grosse Koali (was red ich hier?) gegen die WELT!
mfg
Thor

ps: Ich trinke kein Alkohol, ich bin nur gerne etwas anders (bei Tempo 80 den Kopf aus dem Fenster bei Platzregen zu halten soll nur ein Beispiel sein :ugly: )
 
So, meine Damen und Herren, das ist jetzt nicht das furioso Finale, aber wenigstens das letzte Kapitel von Akt 2 :D. Es war schön, genießt es, Akt 3 wird wohl die Pein, wie auch im Spiel. Hoffentlich lasse ich ihn nicht zu oft die Umgebung beschimpfen!

Ich hoffe, ich hab die losen Enden alle abgeschnitten hiermit...

Simon
 
Kapitel 90 – Die neue Mission

Ich schüttele meinen Kopf, weil ich nicht blinzeln kann, wie ich gerne würde, weil die schiere Macht des Bildes in meinen Augen mich überwältigt. Er ist wunderschön. Ein muskulöser, menschenähnlicher Körper, bedeckt von einem strahlenden, makellos goldenen Harnisch mit feinsten Verzierungen. Kein Bisschen seiner Haut ist zu sehen unter der heiligen Rüstung, die filigranen, silbergewirkten Handschuhe passen perfekt zu den Enden der Armschienen, die beeindruckenden und doch zarten Beinschienen schließen genau mit dem Hüftschutz ab, die Füße darin schweben knapp über dem Boden. Aus seinem Rücken ragen Flügel, aber die gefiederten, überraschend wenig durch ihre Größe und doch aufgrund der reinen Tatsache, dass sie da sind beeindruckenden Wunderkörperteile verblassen angesichts dessen, was noch aus seinem Rücken wächst. Langsam, würdig schwingen gewaltige Fühler aus Licht hinter ihm hin und her, von reinstem Weiß, noch heller und strahlender als Alles, was ich je gesehen habe. Aus reinster Energie scheinen sie zu bestehen, Himmelstentakel, so herrlich anzusehen in ihrem hypnotisch schwingendem Muster, und doch von einer inneren Stärke beseelt, jeder einzelne eigenständig kontrolliert von dem göttlichen Geist, der hinter dem Dunkel seiner Kapuze wohnt...
...einen verdammten Moment mal.
Was lasse ich mich hier eigentlich blenden, von einem Anblick, den wir selbstverständlich nicht erwartet haben, schon gar nicht in einer solchen Magnifizenz? Wir haben etwas Anderes erwartet, und ich muss...auf die Details achten!
Mein Fokus auf diese strahlende Erscheinung schwindet, als ich erneut den Kopf schüttle, um mein Gefühl des Wunders zurückzudrängen. Die Kammer selbst! Der Engel schwebt vor einem ihn überragenden Monolithen, eine unregelmäßige Felssäule in der Mitte einer kleinen Plattform, die selbst auch schwebt...über einem See aus geschmolzenem Stein. Die einzige Verbindung eine Holzbrücke, deren Pfeiler auch schweben – es sind Totenschädel, in denen ein Feuer brennt. Träge bewegen sie sich in der aufströmenden heißen Luft. Eine runde Lavagrube...der Stein...die Dekoration...
Die Fesseln an den Händen des Engels.

„General!“

Ich bin stehen geblieben, aber er geht weiter, blind und taub für die Umgebung, mit offenem Mund in Richtung der Brücke schreitend, deren Planken teils halb verbrannt sind, teils ganz fehlen. Nein, dahin lockst du ihn nicht!
Ich packe ihn am Nacken, und er blinzelt, aber sofort richten sich seine Augen wieder auf die hochgewachsene Gestalt, die an den Stein gekettet schwebt, und er versucht, mich abzuschütteln, ohne dass der Fokus seiner Aufmerksamkeit auch nur eine Sekunde von der Versuchung vor uns wandert.
Ich verpasse ihm eine schallende Ohrfeige. Ah! Vielleicht schlage ich nächstes Mal wenig fest zu!
Er fährt zu mir herum, erst verwirrt, dann zornig.

„Golem! Was soll das? Bist du wahnsinnig? Das...das ist...wie kannst du...unter seinen Augen?“

Nur kurz hat er mich angeschrieen, schon wird sein Flüstern ehrfurchtsvoll, und obwohl er mit mir redet, verbeugt er sich halb in Richtung des Geflügelten. Ich schnaube.

„Meister, pass mal ganz genau auf. Wen wollten wir denn hier drin auffinden?“

„Einen Engel...“

“General! Das ist Tal Rashas Kammer! Baals Kammer! Mach deine Augen auf, der Kerl ist an den Fels gekettet!“

Wieder fährt er herum, und diesmal weiten sich seine Augen zufrieden stellend. Er springt zurück.

„Baal! Was ist das für ein fauler Trick? Du kannst unseren Geist nicht mit dieser schändlichen Illusion verwirren! Zeig dich uns in deiner wahren Gestalt!“

Wir stehen vereint gegen das große Übel in der so täuschend schönen Gestalt, und ich spüre auf einmal, wie sich der Blick unter der Kapuze in mich bohrt...und genau mein Herz trifft. Kurz bevor seine Worte in meine Ohren dringen und sie mit der süßesten Melodie umschmeicheln.

„Sterblicher, ich verstehe Euere Vorsicht. Jedoch übersteigen die hier vonstatten gegangenen Ereignisse eueren Wissensstand.
Ich bin der Erzengel Tyrael, und ich bitte Euch, mir zu helfen.“


„Golem...diese Stimme ist so schön...“

Ich verschränke die Arme, bemüht, meinen Gesichtsausdruck neutral zu halten.

„Wie der Rest der Illusion auch. Wir dürfen der Versuchung nicht nachgeben.“

Er starrt mich verloren an.

„Was sollen wir denn tun? Wir können Diablo nicht aufhalten, wenn er nicht hier ist!“

„Tun wir, was Andere vor uns längst hätten tun sollen. Vernichten wir Baal!“

„Golem, das ist doch immer noch Tal Rashas Körper! Wir können ihn nicht töten, das würde sein ganzes Opfer zunichte machen, und wenn die Sache so einfach wäre, warum haben die Magier damals das nicht längst getan?“

„General, du redest Unsinn. Wenn dies nicht Baal ist, warum will er uns mit diesem Trick verwirren? Tal Rasha sperrte Baal in sich ein, weil dessen Seelenstein fehlerhaft war, wie wir wissen. Wenn Baal nun gewonnen hat, töten wir nicht Tal Rasha, sondern nur Baal, und dann wird seine Seele erneut in den Stein gesperrt. Den geben wir Deckard, soll er sich darum kümmern, immerhin ist das seine Aufgabe als Letzter der Horadrim!“

Der Meister wirkt geschockt. Was soll das? Unser Weg ist klar vor uns. Und einer muss ihn gehen. Ich lasse ihn wortlos zurück und betrete die Brücke. Die erste Planke schwankt unter mir, aber mein Schritt ist fest. Ich spüre erneut diesen Blick auf mir, wappne mich – und bemerke, wie er an mir vorüberzieht.

„Totenbeschwörer! Ihr begeht einen gewaltigen Fehler! Diablo und Baal sind längst verschwunden. Ihr seid zu spät. Sendet Eueren Golem zurück und hört mich an!“

Ich grinse. Das bestätigt das.

„He, Baal. Vielleicht solltest du eine Lektion in Bescheidenheit nehmen, bevor du das nächste Mal versuchst, ein Engel zu sein. Wer zu arrogant ist, zu sehen, dass ich im Moment als freies, intelligentes Lebewesen handle, hat garantiert nichts Himmlisches an sich.“

Der Blick schießt wieder zu mir. Ich überwinde ein Loch in der Brücke, das Wissen, dass nur ein paar Zentimeter Holz und die es tragenden Stricke mich vor einem feurigen Tod trennen, in meinem Hinterkopf, aber dort genauso viel bewirkend wie das Wissen, dass die Wüste sandig ist. Mein Ziel liegt vor mir. Nichts hält mich davon ab, das große Übel Baal zu vernichten. Nichts.

„Kleiner Golem, was erlaubst du dir? Was erlaubt dein Meister sich, dir derartigen Freiraum zu gewähren? Wage es nicht, deine Hände an einen Erzengel zu legen!“

„Keine Sorge, ‚Tyrael’, die mach ich mir garantiert nicht schmutzig.“

Ich lasse Knochen aus meinen Handrücken schießen.

„Die Klauen dagegen...“

Ich bin auf der Steinplattform angekommen. Der falsche Engel bewegt sich keinen Millimeter. Jedoch, die Lichttentakel hinter ihm...sie schwingen schneller. Ich achte genau auf sie, sie könnten jederzeit losschlagen. Wenn sie das jedoch tun, werde ich schneller sein. Derweil habe ich Zeit. Er ist gefesselt. Da löst sich der Blick wieder von mir.

„General, Ihr betrachtet Atma als Euere Mutter, seid Radament Euere Eltern tötete!“

Mein Blick wird finster.

„Hör auf, meinen Meister zu provozieren, Baal. Sonst könnte es eine Weile dauern, bis dein Seelengefängnis sich füllt.“

Ich hebe meine Hand – er bleibt unbewegt – und bereite mich vor, die Klauen mit einem schnellen Stoß durch seine Kehle zu treiben. Illusion oder nicht. Seine Zeit ist gekommen.

„Golem, halt!“

Meister, es ist zu spät, jetzt noch zurückzutreten. Blitzschnell schießt Baals Tod auf ihn zu...
Schmerz explodiert in meinem gesamten Arm, als ein Krampf ihn durchzuckt, der sämtliche Muskeln darin auf einmal lähmt. Nein! Ein ersticktes Keuchen entweicht meiner Kehle, als ich erkenne, dass ich gerade einen direkten Befehl ignorieren wollte – und die Beherrschung das bestrafte. Ich sinke auf die Knie. Wie kann der Meister nur...so blind...

„Mach ihn los.“

Nein. Nicht so. Nicht so...blind...wie von selbst bewegen sich meine Finger, müssen sie, es hilft Nichts, der furchtbare Fluch der Beherrschung, des absoluten Gehorsams, zwingt mich in letzter Instanz dazu, meinen eigenen Tod zu besiegeln. Die Kette ist kein Problem für mich, das schwächste Glied gibt nach unter der Kraft meiner Arme, die beide wieder voll funktionsfähig sind – um den korrupten Willen des geblendeten Meisters auszuführen, der unser Ende sein wird! Ich knie vor der Lichtgestalt, vor dem Bösen, das dahinter liegt, und bin gebrochen, verraten, von meinem einzigen Freund verlassen. Ich wünschte, ich könnte die Augen verschließen vor meiner nahen Zukunft, aber immerhin...immerhin leuchtet diese mir entgegen...

„Es tut mir Leid, dieses Mittel ergreifen zu müssen, General. Kommt zu mir, wir müssen viel besprechen.“

Ich blicke mit stumpfen Gedanken zurück, als einer der Lichttentakel vorschießt, schneller, als ich je darauf hätte reagieren können – diese Fesseln, die ihn hielten, sie müssen auch so was verhindert haben, nur symbolische Einschnürungen der Hände und konkrete seiner schwarzen Magie...er schlingt sich um die Hüfte des Meisters, er fliegt über den Lavasee...und landet unversehrt neben mir. Ich bemerke, wie ich zittere.

„Sterblicher, ich danke Euch für meine Rettung. Wie Euch offensichtlich klar geworden ist, bin ich tatsächlich der, für den ich mich ausgeben.“

Der Meister senkt das Haupt.

„Selbstverständlich. Es tut mir Leid, an Euch gezweifelt zu haben, Tyrael. Nur ein Himmlischer kann dies über mich wissen.“

Wie ein Schwall kaltes Wasser bricht die Erkenntnis über mich hinein, dass ich gerade den größten Irrtum meines Lebens begangen habe. Oh Himmel, kannst du mir verzeihen? Natürlich ist das ein Erzengel vor mir, sonst wären wir beide schon in den schlimmsten Höllenqualen gefangen! Und ich...ich wollte ihn...töten, nur, weil ich mir so sicher war...so sicher...was nannte ich ihn arrogant? Ich bin es, der das war, arrogant und überheblich. Wie konnte ich nur?

„Auch ich kann meine Scham kaum in Worte Fassen, Erzengel...“

Seine Hand schneidet mich in einer schnellen Geste ab.

„Ihr müsst eueren Golem nicht wiederholen lassen, was Ihr selbst schon sagtet, Totenbeschwörer. Beenden wir dies. Sprechen wir über Eueren Auftrag.“

„Jetzt mal langsam, Tyrael. Wenn mein Golem meint, sich entschuldigen zu müssen, was völlig in Ordnung ist, dann lass ihn doch auch.“

„Ihr redet fast so, als würdet Ihr ihm Intelligenz und freien Willen zugestehen.“

Der Meister wird wütend, was Gesicht und Stimme zeigen. Dem Engel gegenüber? Vielleicht eine schlechte Idee, aber ich werde den Teufel tun, ihn aufzuhalten – weil er Recht hat. Tyrael ist arrogant.

„Ich gestehe ihm das nur deshalb zu, weil ich weiß, dass es so ist. Jetzt hör auf, meinen Freund zu beleidigen, und rede Klartext mit mir, was ist hier passiert, wo sind die bösen Brüder?“

Tyrael starrt ihn an, aber der Meister zwinkert nicht einmal. Wahnsinn, erst gegen Duriel reden, nun gegen den Erzengel? Er hat mehr Mut, als er sich selbst eingestehen will.

„Euere Arroganz wird Euch noch viel kosten, Sterblicher, wenn Ihr sie nicht zurückschraubt.“

„Ich geb das Kompliment gerne zurück, oh Himmlischer. Ich warte auf eine Erklärung.“

Ich weiß nicht, ob diese schöne Stimme überhaupt je zornig werden kann, aber Tyraels Antwort ist dezidiert...gepresst.

„So sei es. Da Ihr zu spät kamt, musste ich handeln, bevor Diablo seinen Bruder befreien konnte. Er war noch in Gestalt des Helden von Tristram, der dunkle Wanderer – schwach und verletzlich. Üblicherweise interferieren wir Himmlischen nicht mit den Affären der Sterblichen, aber diese Chance, beide Übel zu vernichten, konnte ich nicht ungenutzt lassen.
Ich war kurz davor, Diablo zu besiegen, als mir klarwurde, dass ich einen schweren Fehler begangen hatte: Ich hatte nicht auf dessen Begleiter geachtet.“


„Wie, der kam nicht alleine?“

„Nein, kleiner Golem, Diablo hatte sich einen Diener besorgt. Gleichwie aus welchen Gründen, ein Mensch namens Marius war ihm die ganze Zeit gefolgt, seit er durch das Tor nach Osten ging, und die Schwäche dieses Menschen wird noch viel Unheil anrichten. Baal war in der Lage, seinen Geist zu verwirren und Marius dazu zu bringen, den Seelenstein aus Tal Rashas Brust zu ziehen. Er hatte über den Magier gesiegt, und so war er frei, Diablo zu unterstützen. Er entwaffnete mich, und gemeinsam ketteten sie mich hier fest, bevor sie verschwanden.“

„Oh Himmel, was ist dieser Marius eigentlich für ein Vollidiot?“

„Schwache Geister wurden schon immer von stärkeren angezogen, und die der Übel sind die stärksten von Allen. Ich konnte Marius noch einen Auftrag mitgeben, den gleichen, der Euch auch erwarten wird, sollte euere Mission erfolgreich sein. Er besitzt Baals Seelenstein und reist mit diesem nach Kurast, die Stadt der Zakarum. Dort, unter dem allerheiligsten Bezirk Travincal, wartet Mephisto, das dritte Große Übel, auf seine Brüder. Sie werden das Tor zur Hölle öffnen und von dort ihre Invasion vorbereiten – und Ihr müsst dies geschehen lassen.“

„Was, wir sollen die Übel jetzt auf einmal nicht mehr aufhalten?“

„Ihr hättet das hier tun müssen, jetzt ist es zu spät dafür, denn die Kräfte, die mich an diese Welt binden, schwinden stetig. Ich benötige Euch als Boten, Euch und Marius. Die Seelensteine müssen in der Höllenschmiede zerschmettert werden, und nur sterbliche Hände können sie durch das Portal dorthin transportieren.“

Mir schwirrt der Kopf, aber Moment mal ganz kurz, was erzählt der uns eigentlich für einen Unsinn?

“Lass mich mal kurz zusammenfassen, Tyrael. Weil wir zu langsam waren, uns ein wenig zu sehr von einer riesigen Made, die uns Gliedmaßen entfernt hat, ablenken haben lassen, hast du beschlossen, dich über alle Regeln des Himmels hinwegzusetzen und hier einzugreifen. Weil du aber meintest, dass ein einzelner Mensch keine Bedrohung ist, hat Baal Marius ausgetrickst und du hast kläglich verloren, weswegen du jetzt zurück in den Himmel musst und nicht hierbleiben kannst, um uns weiter zu unterstützen. Und wir müssen die ganze Drecksarbeit machen, wir und Marius, ein offenbar sehr zuverlässiger Bote für eine so unwichtige Sache wie den kaputten Seelenstein eines großen Übels?“

„Du weißt nicht, wovon du redest, Golem!“

„Ich weiß zumindest, dass du auf ganzer Linie versagt hast, und komm mir nicht so. Ich hab genug von Leuten, die meinen, ich wär nur ein Stück Dekoration, bloß, weil ich nicht geboren wurde, sondern beschworen. Ich war selbst überheblich vorher, ja, aber das heißt nicht, dass ich mir so einen Unsinn von dir ohne Protest anhören lassen muss!“

„Totenbeschwörer, schickt ihn weg. Ich habe nicht mehr viel Zeit, und kann sie nicht mit Streiten verschwenden.“

„Vergiss es, Tyrael.“

Unter der Kapuze ist kein Gesicht zu sehen, aber der geharnischte Körper zuckt in tiefster Überraschung; von mir konnte er Aufbegehren wohl noch als die Verrücktheit eines Dieners, der eh zu viel von sich denkt akzeptieren, aber vom Meister hat er klar Kadavergehorsam erwartet. Aber da kennt er ihn natürlich schlecht.
Er tritt vor und stößt dem Engel einen Finger vor die Brust.

„Mir ist egal, ob ich dich eigentlich anbeten sollte, weil du so schön leuchtest und ein Diener des Höchsten bist, an das ich glaube. Wer meine Freunde beleidigt und mir selbst auch so kommt wie du, hat bei mir verloren. Ich erwarte eine Entschuldigung, oder du kannst dir deine Mission in deinen gepuderten Engelhintern stecken.“

Nun, so drastisch hätte ich das jetzt aber nicht gesagt...
Tyrael senkt den Kopf.

„Ihr Menschen und Euer Stolz...in Ordnung, General. Es tut mir Leid, dass ich Eueren Golem beleidigt habe. Aber nun...“

„He, Federhirn, warum entschuldigst du dich bei mir?“

Tyrael beginnt zu verblassen, und fasst panisch schießt sein Kopf zu mir.

„Golem, es tut mir Leid! Nun hört zu! Nehmt das schnellste Schiff nach Kurast, und dringt bis zum Tempel der Zakarum vor, ohne zu zögern! Durchschreitet das Höllentor und Trefft...“

Er verstummt, schon fast nicht mehr zu sehen, seine Worte sind nicht mehr zu hören. Da schießt sein durchscheinender Arm hoch, und ein Stadtportal öffnet sich vor uns – danach starren wir beide auf den Stein, an den erst Tal Rasha, dann er gekettet war. Und auf eine Menschenmenge, die sich langsam verblüfft diesem zweiten Portal zuwendet, das auf dem Portalsplatz aufgegangen ist. Der Meister stößt mir den Ellenbogen in die Seite.

„Keine Zeit zu verlieren – ein kleiner Auftritt steht an. Das hier besprechen wir später.“

Wir schreiten gemeinsam durch Tyraels Portal in die Stadt. Die Hitze ist fast angenehm – nach der Lavagrube ganz normal. Die Gräber waren viel zu kalt, aber so kommt endlich wieder natürliche Wärme in meine Glieder, und die Sonne brennt fröhlich hinunter. Offene Münder begleiten unser Kommen, und Alles wird still, als der Meister die Arme hebt.

„Bürger von Lut Gholein, ich habe euch dunkle Kunde zu berichten. Meine Mission, Diablo aufzuhalten, bevor er seinen Bruder befreien konnte, ist gescheitert. Tal Rashas ewiger Kampf gegen das Böse ist verloren. Die Übel sind vereint und auf dem Weg zu ihrem dritten im Bunde des Bösen, Mephisto. Der Himmel selbst konnte Nichts gegen dieses schreckliche Ereignis unternehmen, und doch fühle ich mich schuldig, dass ich nicht schneller war – jede Verzögerung, die ich durch eine andere Handlungsweise hätte vermeiden können, lastet als schwere Schuld auf mir.
Trotzdem, ein Lichtblick der Hoffnung scheint hell in diesen dunklen Zeiten. Wir wissen, wohin Diablo und Baal unterwegs sind, weiter nach Osten, nach Kurast. Die Jagd ist schwieriger geworden, das Ziel in weitere Ferne gerückt, aber sie ist nicht vorbei. Ich werde folgen und sie einholen! Ich werde die Vereinigung der drei Brüder verhindern. Die Welt ist noch nicht verloren. Ein weiteres niederes Übel liegt im Staub, nach Andariel habe ich Duriel in hartem Kampf niedergerungen, seine Überreste liegen hinter diesem zweiten Portal. Erlaubt euch keinen Zweifel, Freunde. Dieser Kampf kann gewonnen werden.
Ja, das heißt, ich werde Lut Gholein verlassen, wie ich es ursprünglich tat, um mein Glück im Westen zu suchen. Der Weg ist klar, und ich muss ihn beschreiten, so gerne ich hier bleiben würde, und diese meine Heimatstadt im Kampf gegen die zurückgelassenen Diener des Bösen unterstützen. Aber denkt daran, Mitbürger, worin euere Stärke besteht. Schon immer habt ihr gemeinsam gegen die Wüste gestanden, die gedroht hat, diese Oase zu verschlucken. Haltet zusammen gegen das Böse, wie ihr auch gegen den Sand zusammen haltet, und seid euch bewusst, was für ein Geschenk unsere neuen Verbündeten sind. Hört auf eueren Fürsten Jerhyn und auf dessen weisen Berater Drognan, nehmt den Rat der Katzen an und zeigt ihnen, dass ihr über alle Vorurteile hinwegsehen könnt, wie ihr es auch schon am Anfang dieser Allianz getan habt. Glaubt an euere Tugend, eueren Mut. Die Stärke des Juwels wird dem Bösen auf ewig Stand halten! Lut Gholein wird niemals fallen!“

Und abermals bricht Jubel aus, und erneut sehe ich den Meister mit anderen Augen. Er hat es wieder getan, diese Verwandlung von einem überheblichen Einzelgänger in einen Anführer. Einen General.
Er macht mich stolz, sein Diener zu sein.
Alle scheinen gleichzeitig mit Fragen auf ihn einzuströmen, aber ich wehre sie ab und bahne mit strengem Gesicht eine Gasse durch die Menschenmenge. Wir haben noch Einiges zu erledigen, und keine Zeit dafür. Unser Weg führt uns zum Palast; als wir die Stufen hinaufsteigen, lassen wir die Masse zurück. Jerhyn erwartet uns schon oben.

„Ihr habt es geschafft, oder? Das Volk ist auf Euerer Seite, und Lut Gholein ist sicher...“

Der Meister schüttelt den Kopf.

„Nur, solange ich auch weiterhin nicht scheitere, Fürst. Wenn du schon Alles weißt, ist hoffentlich auch ein Schiff bereit, ja?“

„Selbstverständlich, General. Ich habe die Blockade aufgehoben. Meschif ist mehr als nur bereit, auszulaufen, sobald Ihr an Bord geht.“

„Saubere Arbeit, das mag ich. Die andere Sache ist auch erledigt?“

„Aber natürlich, mein Freund.“

Deckard Cain betritt die Empfangshalle mit einem Buch unter dem Arm.

„Es war mir eine Freude, mit Drognan das Archiv hiernach zu durchforsten – scheinbar hat es Jemand sehr gut verstecken wollen, aber wir fanden es und hatten die aufschlussreichsten Gespräche währenddessen.“

Der Meister nimmt den Folianten entgegen, und ein Grinsen überzieht sein Gesicht. Es ist das Geheime Handbuch der Nekromantie. Geschrieben scheinbar von ihm selbst.

„Ihr solltet Euch etwas ausruhen...“

“Keine Zeit, Deckard, keine Zeit. Allerhöchstens so lange, wie Fara für meine Ausrüstung benötigen wird, ich muss ein paar Risse gestopft bekommen und vor Allem dieses ganze Blut und den Schleim entfernt haben.“

„Euere Entschlossenheit freut mich. Es soll ein Festmahl zu Eueren Ehren geben, ausgerichtet von den reichsten Bürgern der Stadt – wäre dies eine gute Ablenkung, nein?“

Der Meister lacht.

„Die Bonzen können mir gestohlen bleiben. Wir fahren in spätestens zwei Stunden. Golem, auf gehts, wir müssen noch die Truhe verladen, uns von Allen verabschieden...“

Ein Grinsen erscheint auch auf meinem Gesicht, als ich mich für zwei Stunden harter Arbeit wappne.
Er hat diesmal einfach nicht aufgehört, den Anführer zu spielen – und das lässt nur das Allerbeste für die Zukunft hoffen...
 
"seid er durch das Tor nach Osten ging" - wie schön, dass auch Engel Fehler machen.

Aber so mit einem Engel reden (Engel können nicht arrogant sein, höchstens wissen, dass sie höhere Wesen sind...) :no:

... und lose Enden habe ich keine gefunden :kiss:
 
Ein gelungener Abschluss :top:
Ich weiss btw gar nicht, was ihr alle gegen den 3. Akt habt? der ist doch sehr gut gelungen :confused:
Wann postest du das erste Kapitel des nächsten Teils? Wie soll der eigentlich heissen? :read:
 
A3 ist ein riesen Dschungel mit lauter nervigen minigestallten

das ist nervig :D

gut gelungen soweit
und nun erwarten wir doch gleich mal das große und dramatische Erwachen des Eisengolems :)

Eisen... könnte helfen gegen diese ganzen kleinen flinken dinger...

Ich hoffe, dass du dem da irgendein gescheites Dingens für dich
 
Ich weiß auch nicht, was Manche an Akt 2 so toll finden. Wohl dass er das einzig GUTE an Akt 3 nicht hat: Der kann nämlich durchrushet werden.

Anyway, schon nächste Woche kommt Teil 3 als neuer Thread - wie versprochen keine Pause - das erste Kapitel ist auch schon fertig.

Tyrael ist nicht nur arrogant, der ist ein unfähiges Arschloch, damit das klar ist :p.

Sehen eigentlich Alle die Schrift?

Simon
 
ich seh das hier:

schrift.JPG


bin mir nicht sicher ob das die von dir angesprochene schrift ist^^
 
Eisen ist aber schwerfällig und wohl kaum schneller als der jetzige Blutgolem...

Da der IG Giftimmun ist, tippe ich mal eher darauf, dass es damit zu tun hat, schließlich hat jeder Dschungel so seine kleinen Tierchen :angel:

Ansonsten gefällt mir der Abschluss und vorallem Tyrael ganz gut ;)

mfg :hy:
 
Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich die Schrift nicht sehe.
Jedenfalls sieht es bei mir aus wie bei destrution, und wie ich Dich kenne ist das nicht das, was Du verwendet hast...
 
Nah, die Schrift heißt Charlesworth. Wer sie hat, kann sich freuen, wer nicht, kriegt halt Gelb.

Ich hab jetzt die ganzen Kapitel doch noch Alle im Startpost verlinkt. Vielleicht kann ich bei Teil 3 wieder von Anfang an das machen ;).

Simon
 
Krass! Hmm aber bei "Sie werden das Tor zur hölle öffnen und von dort ihre Invasion vorbereiten" hast du das Hölle klein geschrieben...wollte das nur ma so sagen^^. Heh aber genauso wie die beiden mit Tyrael geredet haben, hät ich das auch gemacht(bin zwar christlich getauft aber nit gläubig xD)...
Ich denke,ich weiss woraus der Eisen-Golem gemacht wird...
Wahrscheinlich aus dem komischen Folter-Instrument das Bluthexe abgenommen worden is xD
 
Irgendwie gefällt mir die Art, wie die beiden mit Tyrael umgehen.

Und die Katze hat überlebt :) Wehe, du änderst das jetzt noch ;)

Rechtschreibfehler:

Totenbeschwörer, schickt ihn Weg. - weg klein schreiben
 
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