Neulich war ich mit Kollegen auf Dienstreise und wir waren in einem all-you-can-eat Asia Restaurant zum Abendessen. Manche haben sogar tagsüber extra wenig gegessen, um Abends so richtig zu schlemmen. Zahllose überladene Teller wurden reingeschlungen um dann festzustellen, dass die Qualtät zu wünschen übrig lies, manche Gerichte nicht richtig warm gewesen sind, die Nachspeise viel zu süß und alles doch sehr den Eindruck von kostengünsitger Massenproduktion erweckte. Was blieb war die Enttäuschung und Magenschmerzen.
Genausowenig zeugt es von Kreativität, wenn vogelwild über items noch mehr Auren, Teleport und Sockel drübergekotzt werden.
Hauptsache mehr WÄMMS!
Ich bin neulich den umgekehrten Weg gegangen und habe eine classic Sorc in SP gespielt.
Kernerkenntnisse:
1. Früher war nicht alles besser
2. Ich habe wieder besser verstanden, woher die ursprüngliche Faszination des Spiels herkam.
Es ist eine reine Mangelwirtschaft und man muss ständig Entscheidungen treffen. Es ist gar kein hack&Slay, dafür sind die Gegner noch eine Herausforderung und die Aktbosse sind würdigere Gegener und keine memes. Ich war tiefer im Spiel und habe die Gegend und Monster intensiver wahrgenommen. Der Fortschritt ist langsamer, aber wenn ich an einem Abend 3 Wegepunkte geschaftt habe, wurde etwas erreicht. Es droppt weniger, dafür ist das items aufheben und anschauen im Spiel viel flüssiger. Oft benötigt man sowieso Tränke und kann diese im Vorbeilaufen mitnehmen. Und was da liegt, ist mit ein paar Ausnahmen auch einen Blick wert.
War es nicht genau ein Hauptkritikpunkt zu Beginn von D4, dass man viel zu viel Zeit damit verbringt fast gleichwertige items zu vergleichen? Was bringt es nun D2R in diese Richtung zu entwickeln? Einige Ansätze sprechen auch leider aus der Sicht von Generation Null-Aufmerksamkeit. Runen in Farbe und bunt, damit diese besser unterschieden werden können? Lächerlich. Teleport in der Stadt? Na logo! Lass diese ganze lästige Umgebung hinter dir. Ein cube-Rezept mit Zod? In SP?
Auf solche Ideen kommt man, wenn man guides und builds ausschließlich auf hero-editor Sicht bezieht. Mach den Stash und das Inventar größer, damit du keine Entscheidungen mehr treffen musst. Bereits jetzt ist das reine Durchspielen von D2R im Vergleich zu classic recht einfach, auch in SP. Was bringt es da, neue low level items zu erfinden, um das Spiel noch einfacher zu machen? Und wenn ich beim Durchspielen ein low lvl item finde, ist es höchstwahrscheinlich nicht für die richtige Klasse. Sobald ich auf momentanem Stand ein gewisses twink-gear zusammen bekomme, kann ich jeden Char spielend auf pX bis Ende nightmare bringen.
Classic ist teilweise zu drastisch was den Mangel angeht, aber stash und Inventar in D2:R finde ich genau richtig.
In manchen mods gab es counter für Aufladungen und BO, die ich recht schön integriert fand, damit könnte ich mich anfreunden.
Mir ist auch klar, dass hinter den mods Privatleute und Fans stehen, und kein Entwicklerstudio. Allerdings scheinen die Beteiligten im Moment alle aus der gleichen bubble zu kommen, welche das Spiel nicht in eine für mich erstrebenswerte Richtung entwicklen.
Der super-size-me Gigantismus wird somit an mir vorbeiziehen.