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Der brauen Schornsteinfeger...

Chester schrieb:
€:
-Neithan-, das ist ja das traurige, das wir sogar die schützen müssen, die unsere gesellschaft in eine eindeutig, zumindest da sollten wir uns einig sein, falsche richtung verändern wollen. wobei wir wieder bei dem parteiverbot wären....

Und wer entscheidet was die falsche Richtung ist? Oder welche die Richtige ist?
 
Ist es denn verboten als Beamter (oder Schornsteinfeger) CDU-Mitglied zu sein? Nö, also is die ganze Diskussion hinfällig.
"Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden." (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 3)
Es sollte jemand den Herren eine Ausgabe vom Grundgesetz schenken.
 
Chester schrieb:
absolut dafür
nennt mich ruhig 'nicht besser als sie' - sie haben es nicht verdient, das sich die gegenseite samthandschuhe anzieht.

Du hast den Smilie hinter meinem Post gesehen, oder?

Und wenn du deinen Post wirklich ernst meintest, hier mal eine Frage: Inwiefern unterscheidest du dich von einem Rechten?
 
Er hat was gegen eine (weltweit gesehen) Minderheit. Die Rechten haben was gegen eine (weltweit gesehen) Mehrheit.
So gesehen ist er schlimmer als sie. :ugly:
 
-Neithan- schrieb:
Und wer entscheidet was die falsche Richtung ist? Oder welche die Richtige ist?

Ob die Richtung verboten ist oder nicht, entscheidet das dazu von der Verfassung berufene Organ, das BVerfG.

Welche unter den erlaubten Richtungen "richtig" ist, entscheidet der Wähler.
Und davor haben in Ostdeutschland viele größere Parteien Angst und versuchen daher, mit solchen nicht rechtsstaatlichen Mitteln die Leute abzuschrecken, sich für die NPD zu angagieren. Es ist kein Wunder, daß so ein Fall gerade in Sachsen-Anhalt passiert.
Die NPD ist meiner Meinung nach Scheiße, aber die (Ost-)Deutschen Vertreter anderen Parteien sind zu dumm, daß den Wählern mit Argumenten näherzubringen und versuchen daher auf so eine hinterlistige und verabscheungswürdige Art, die entsprechenden Parteien zu bekämpfen.
 
Chester schrieb:
falsch
die NPD nennt in ihrem partei'programm' eindeutig antidemokratische ziele, die in die auflösung der BRD und errichtung eines totalitären staates gipfeln sollen. damit verlieren sie imo den status der 'politischen einstellung' sondern rutschen ganz tief in die extremistische ecke, die eindeutig nicht schützenswert ist.
oha :eek: Das wusste ich gar nicht. Danke für die Aufklärung.

das einzig peinliche ist, das der deutsche staat es nicht schafft, dieses parteiähnliche konstrukt zu verbieten.
Nunja die NPD ist eine Partei wie jede andere auch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die NPD ihre anti BRD Ziele so deutlich macht. Ich meine, dann muss sie verboten sein, anders geht das doch gar nicht.
Wenn die NPD einem Versuch, sie verbieten zu lassen übersteht, dann muss das meiner Überzeugung auch aus gutem Grund passiert sein.
Wenn da konkret im Parteiprogramm drinstehen würde: "Unser Ziel ist die Auflösung der BRD", dann wäre die schon lange verboten worden
 
Man sollte die Farbe der Schornsteinfegeruniform ebenfalls per Gesetz neu reglementieren. Braune Kleidung für NPD-Schornsteinfeger, rote Kleider für die Parteimitglieder der Sozialdemokraten und für parteilose Dienstleister am besten pink. Dann kann man bereits an der Türschwelle abchecken welche Propaganda man sich in das Domizil holt.


Chester schrieb:
nennt mich ruhig 'nicht besser als sie' - sie haben es nicht verdient, das sich die gegenseite samthandschuhe anzieht.
Punks not dead!
 
Ja, es wäre besser jeder würde ein paar Armbinden oder "Sterne" tragen wo dann ein paar wichtige Warnhinweise stehen :

- "Raucher" Stern in gilbgelb
- "Killerspielespieler" Armbinde
- "hört Metal" Pentagram zum auf-dem-Kopf-Aufnähen
- "mp3" Stirnband für alle Raubkopierer
- "Grüner" Anstecksonnenblume
- "Moslem" das deutliche Tragen mindestens einer TNT Stange ist Vorschrift
- "NPD" Mini-Hakenkreuz Spange
- "Ostdeutscher" Fähnchen in FDJ-blau zum an den Hut stecken
- ...

Wenn dann ein Killerspielespieler ohne seine Killerspielespieler-Ausgrenzungs-Armbinde aufgegriffen wird...

... eine Erwähnung man sei Killerspielespieler ist im Lebenslauf zwingend Notwenig ....

... die sofortige Künding eines Killerspielespieler ist rechtskräftig ...

... aus Sicherheitsgründen beschlagnahmung des Computers ...

... polizeiliche Überwachung ...

... einschreiten des Jugendamtes ...

... weitere Kontakt mit den eigenen Kindern wird untersagt ...

... Prävention und Selbstschutz zeichnen eine gute Demokratie aus
 
Einige schießen hier ein wenig über das Ziel hinaus. Obwohl ich das Vorgehen der Verantwortlichen in Bezug auf diesen Fall nicht verstehe, ist hier doch eine besondere Situation gegeben, die auch der Kommentar im zweiten Link nicht berücksichtigt.

Im Gegensatz zu Straßenbahnfahrern oder anderen Beamten bin ich gezwungen, einen Schornsteinfeger in meine Wohnung zu lassen, wenn ich meine Heizung weiter benutzen will. Ich habe weder die Möglichkeit, einen anderen zu fragen noch kann ich ohne seine Arbeit einfach weiter heizen. Ich kann nachvollziehen, dass es möglicherweise Leute gibt, die diese Situation als daneben empfinden.

Die Frage ist doch: Kann mich der Staat zwingen, ein rechtsradikales Arschloch in mein Wohnzimmer zu lassen? Was ist, wenn ich selber ein Türke, Jude oder sonst ein Ausländer bin? Der Wixer sorgt in seiner Freizeit vielleicht dafür, dass meine Kinder verfolgt werden und ich habe nicht mal das Recht, ihm aus dem Weg zu gehen?

Das Motiv ist hier imho schon sehr stark. Formaljuristisch ist die NPD zwar eine Partei, aber der besagte Schornsteinfeger ist ja nicht in seiner Eigenschaft als Parteimitglied unterwegs. Er ist ja laut Quelle nicht mal in der Partei, sondern "nur" im Kreistag.

Ein Berufsverbot halte ich auch für fragwürdig, aber den Leuten die Möglichkeit geben, einen anderen Kaminfeger zu bestellen, halte ich für machbar und richtig.
 
drago schrieb:
Die Frage ist doch: Kann mich der Staat zwingen, ein rechtsradikales Arschloch in mein Wohnzimmer zu lassen? Was ist, wenn ich selber ein Türke, Jude oder sonst ein Ausländer bin? Der Wixer sorgt in seiner Freizeit vielleicht dafür, dass meine Kinder verfolgt werden und ich habe nicht mal das Recht, ihm aus dem Weg zu gehen?

Was ist wenn ich überzeugter Satanist bin und ein Anhänger der örtlichen Kirchengemeinde Schornsteinfeger ist?
Was ist wenn ich eine linke Socke und überzeugter Antikapitalist bin und der liebe Schornsteinfeger ist Mitglied in der FDP?
Kann mal immer so fortsetzen. Bis zum absoluten "Neutrum" der auch viele stören würde.


Aber das das Monopol aufgehoben wird steht anscheinend ja nicht zur Diskussion, auch wenn das nicht sicherlich schlecht wäre.
 
Genau, endlich wieder die gute alte Sippenhaft. Jeder wie er will, raus mit schwulen, pazifistischen, veganen Linken aus meiner Bude.

[x] Gesinnungsfragebogen + Besinnungsaufsatz vorm Übertreten der Türschwelle
 
Das ist das, was ich mit über das Ziel hinausschießen meine. Ich als Hausbesitzer möchte nun mal nicht, dass bestimmte Leute in meine Wohnung kommen. Ich lasse auch keine Zeugen Jehovas rein. Beim Schornsteinfeger ist das aber was anderes, den kann ich nicht rauswerfen. Alle anderen bis auf ganz wenige Ausnahmen (Polizei, Gerichtsvollzieher, Feuerwehr...) kann ich draußen erfrieren lassen, wenn mir danach ist, den Schornsteinfeger aber nicht. Deshalb muss er vorher keine "Gesinnungsfragebögen" ausfüllen, aber wenn ich (zufällig) WEIß, dass er rechtsextrem ist, will ich auch die Möglichkeit haben, darauf zu reagieren. Bei jedem anderen Handwerker kann ich das auch, nur bei diesem nicht.
 
Für mich schießt das, was Du beschreibst, übers Ziel hinaus. Grundsätzlich ist mir erstmal egal, wer seine Arbeiten bei mir erledigt. Ich denke ich hatte in meinem Leben genug Handwerker im Haus, um sagen zu können, daß der Großteil die aufgetragene Arbeit anständig erledigt hat, ohne daß ich wußte, was sie wählen, toll finden, ablehnen etc. Das ist davon auch unabhängig, solange sie mich mit ihrem Kram verschonen, was die von Dir ins Feld geführten Zeugen Jehovas übrigens nicht tun, da sie explizit mit dem Anliegen bei Dir klingeln, um mir Dir über ihre Gottesauffassung zu sprechen. Mein Handwerker hingegen klingelt bei mir, um die Arbeit zu erledigen, die ich telefonisch in Auftrag gegeben habe.
 
Jenseits aller Ideologie kommt in erster Linie ein Schornsteinfeger ins Haus. Er tut seinen Job. Damit kann ich leben.

Die Partei ist nicht verboten. Ist eine Partei staatsfeindlich, dann wird sie normalerweise verboten. Wäre das nicht so, dann wäre unsere Demokratie jetzt schon im Eimer.
 
Grundsätzlich ist mir erstmal egal, wer seine Arbeiten bei mir erledigt.
Das ist bei mir genauso. Ich kann ja schlecht jeden Handwerker erst mal nach seinem Lebenslauf fragen. Aber der Fall hier liegt nun mal etwas anders. Wenn ich weiß, dass der Typ ein Schwein ist, beauftrage ich ihn natürlich nicht, sondern wende mich an einen anderen. Das geht aber in dem Fall hier nicht.

Das ist davon auch unabhängig, solange sie mich mit ihrem Kram verschonen, was die von Dir ins Feld geführten Zeugen Jehovas übrigens nicht tun, da sie explizit mit dem Anliegen bei Dir klingeln, um mir Dir über ihre Gottesauffassung zu sprechen.
Ja, das ist schon wahr. Andererseits: Ist das richtig, dass man das Nazi-Pack ignoriert, solange es "seine Arbeit tut"? Tue ich der Demokratie einen Gefallen, wenn ich mich streng an die Regeln halte, obwohl ich weiß, dass der Typ, der gerade seine Arbeit macht, ein Ausländerhasser ist? Oder ein Nazi-Randalierer? Oder einer, der im Hintergrund die Fäden der Rechtsradikalen in meiner Heimatstadt spinnt?

Wohlgemerkt, ich finde auch, dass Herr Haselof zu weit gegangen ist, ich möchte nur verhindern, dass hier ein falsches Bild aufgebaut wird. Wenn ich das richtig verstehe, dann geht es ihm nicht primär darum, dem Kaminfeger zu schaden, sondern darum, anderen die Möglichkeit zu geben, sich von jenem fernzuhalten. Das ist einfach eine andere Qualität.

Ist eine Partei staatsfeindlich, dann wird sie normalerweise verboten.
Wäre es doch nur immer so einfach.
 
drago schrieb:
Das ist bei mir genauso. Ich kann ja schlecht jeden Handwerker erst mal nach seinem Lebenslauf fragen. Aber der Fall hier liegt nun mal etwas anders. Wenn ich weiß, dass der Typ ein Schwein ist, beauftrage ich ihn natürlich nicht, sondern wende mich an einen anderen. Das geht aber in dem Fall hier nicht.
Woher weiß ich aber bspw., daß der Typ ein Schwein ist? Ich sehe es an mir: Ich bin Stammwähler einer großen Volkspartei. Nicht, weil ich alles völlig unreflektiert toll finde, was deren Funktionäre von sich geben und auch nicht, weil ich mit deren Parteiprogramm konform gehe, sondern weil sie die größte - nicht unbedingt große - Schnittmenge meiner eigenen Ansichten abbildet. Ich weigere mich - insbesondere in Anbetracht des zuletzt eher gemäßigten Programms - jeden aus der Zielgruppe der NPD als Ausländerhasser, Gewalttäter etc einzustufen. Die letzten Wahlergebnissen sprechen eher für einen Zulauf aus der breiteren Bevölkerung, die ich nicht ohne Weiteres dafür verurteilen kann. Ich habe mir heute die Mühe gemacht deren Parteiprogramm zu lesen, für den durchschnittlich strukturierten Arbeitslosen mag dort ein gewisses Maß an Attraktivität sitzen.

Ja, das ist schon wahr. Andererseits: Ist das richtig, dass man das Nazi-Pack ignoriert, solange es "seine Arbeit tut"? Tue ich der Demokratie einen Gefallen, wenn ich mich streng an die Regeln halte, obwohl ich weiß, dass der Typ, der gerade seine Arbeit macht, ein Ausländerhasser ist? Oder ein Nazi-Randalierer? Oder einer, der im Hintergrund die Fäden der Rechtsradikalen in meiner Heimatstadt spinnt?
Solange dieses "Nazipack" rechtlich hier existieren darf, finde ich jegliche - über das normale Maß politischer Auseinandersetzung hinausgehende - Aktivität problematisch, da dies immer nur durch die eigene Ideologie bedingt ist. Sicherlich kannst Du für Dich in Anspruch nehmen, die richtige Ideologie zu pflegen, argumentativ ermöglicht sie es mir aber - überspitzt gesagt - mich mit dem gleichen Recht gegen den schwulen, pazifistischen, veganen, linken Handwerker zu sträuben, welcher keineswegs in mein Weltbild paßt.
Wohlgemerkt, ich finde auch, dass Herr Haselof zu weit gegangen ist, ich möchte nur verhindern, dass hier ein falsches Bild aufgebaut wird. Wenn ich das richtig verstehe, dann geht es ihm nicht primär darum, dem Kaminfeger zu schaden, sondern darum, anderen die Möglichkeit zu geben, sich von jenem fernzuhalten. Das ist einfach eine andere Qualität.
Nein, es ist keine andere Qualität, da es gleiche Sachverhalte mit anderen Maßstäben erfaßt und somit einer ideologischen Willkür Tür und Tor öffnet. Denn das, was für Vertreter der NPD gilt, muß in diesem Fall auch für andere gelten, im Extremfall gar für jenes Klientel, was dann den im Ausland geborenen Schornsteinfeger aufgrund seines Migrationshintergrundes zurecht ablehnen kann. Das Übel läßt sich nur an der Wurzel über das BVerfG packen, falschverstandene Zivilcourage schadet m.E. mehr, als sie nützt.
 
Ich weigere mich - insbesondere in Anbetracht des zuletzt eher gemäßigten Programms - jeden aus der Zielgruppe der NPD als Ausländerhasser, Gewalttäter etc einzustufen.
Tu ich ja auch nicht. Nur scheint es in dem vorliegenden Fall wohl so zu sein, dass diverse Menschen, u.a. der Minister, davon überzeugt sind, dass der fragliche Kaminfeger rechtsextrem ist. Ich vermute, es gibt gute Gründe für diese Einschätzung. Und somit gehe ich in dem Beispiel davon aus, dass die Sachlage eindeutig ist. Es ist völlig klar, dass ich nicht auf einen bloßen Verdacht hin, da könnte mal jemand einen gekannt haben, dessen Onkel vor 20 Jahren mal NPD-Mitglied war... du weißt, was ich meine. Wenn ich in der Ich-Form schreibe, dann sehe ich mich ohnehin nur als Beispiel für einen beliebigen Hausbesitzer, um die Gedankengänge darstellen zu können.

Woher weiß ich aber bspw., daß der Typ ein Schwein ist?
Die Sache ist doch die: WENN ich es weiß, möchte ich gerne reagieren. Aber hier kann ich nicht reagieren und das ist doch offenbar der Punkt, der den Minister in Sa-An stört.

Sicherlich kannst Du für Dich in Anspruch nehmen, die richtige Ideologie zu pflegen, argumentativ ermöglicht sie es mir aber - überspitzt gesagt - mich mit dem gleichen Recht gegen den schwulen, pazifistischen, veganen, linken Handwerker zu sträuben, welcher keineswegs in mein Weltbild paßt.
Genau deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass der Minister zu weit gegangen ist. ER darf in seiner Rolle als Minister so eine Entscheidung nicht treffen. Aber ICH als Verbraucher darf. Ich kann mir den Handwerker aussuchen, den ich will. Ob ich den Pazifisten, NPD-Wähler oder schwulen Handwerker ablehne, ist grundsätzlich meine persönliche Sache.

Das Problem ist doch, dass mir im aktuellen Fall der Staat per Gesetz einen Handwerker aufzwingt, den ich normalerweise nicht nehmen würde. Das heißt, das Hauptproblem ist die Monopolstellung dieses Kaminkehrers. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass das Berufsverbot zu weit geht, da sind wir wohl derselben Meinung. Es wäre wohl sinniger gewesen, das Monopol aufzuheben. Aber möglicherweise ist das für den Minister keine Handhabe, weil er DAZU nicht die rechtliche Kompetenz hat. Vielleicht geht er deshalb diesen harten Weg.

Das Übel läßt sich nur an der Wurzel über das BVerfG packen, falschverstandene Zivilcourage schadet m.E. mehr, als sie nützt.
Man könnte sogar vermuten, dass der eingeschlagene Weg direkt dorthin führt.
 
Stolperhannes schrieb:
Jenseits aller Ideologie kommt in erster Linie ein Schornsteinfeger ins Haus. Er tut seinen Job. Damit kann ich leben.

Die Partei ist nicht verboten. Ist eine Partei staatsfeindlich, dann wird sie normalerweise verboten. Wäre das nicht so, dann wäre unsere Demokratie jetzt schon im Eimer.

Stimme voll zu.
Solange eine Partei nicht verboten ist, ist sie legitim... Punkt.
Und nein, ich bin kein rechter Sympathisant.

Gedankenspiel:
Ich kann die CDU nicht ausstehen, hab ich jetzt das Recht, aufgrund meiner Einstellung zu dieser Partei, deren Schornsteinfeger, Gerichtsvollzieher, Stromableser, whatever den Zutritt zu meiner Wohung zu verwehren?
Da die CDU keine verbotene Partei ist, kann ich mich auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln... es ist einfach keine Grundlage für mein Verhalten vorhanden.

Warum sollte das bei einer anderen Partei anders sein, nur weil sie nicht der politischen Mitte angehört?

Tu ich ja auch nicht. Nur scheint es in dem vorliegenden Fall wohl so zu sein, dass diverse Menschen, u.a. der Minister, davon überzeugt sind, dass der fragliche Kaminfeger rechtsextrem ist. Ich vermute, es gibt gute Gründe für diese Einschätzung.
Woher willst du das wissen?
Nur weil ein Minister spektakuläre Reden schwingt, werde ich den Teufel tun und diesen Handwerker verurteilen. Aus dem Alter bin ich raus.
Wenn ich wissen will, ob der Schorni Dreck am Stecken hat, muss ich mich selber bemühen und selbst gründlich recherchieren. Das die Politiker gerne das verbreiten, was ihnen den grössten Vorteil bringt dürfte doch inzwischen jeder mitgekriegt haben.

Das Problem ist doch, dass mir im aktuellen Fall der Staat per Gesetz einen Handwerker aufzwingt, den ich normalerweise nicht nehmen würde. Das heißt, das Hauptproblem ist die Monopolstellung dieses Kaminkehrers. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass das Berufsverbot zu weit geht, da sind wir wohl derselben Meinung. Es wäre wohl sinniger gewesen, das Monopol aufzuheben.

Da bin ich wieder deiner Meinung. Monopole sind in meinen Augen nirgendwo sinnvoll.
 
Woher willst du das wissen?
Nur weil ein Minister spektakuläre Reden schwingt, werde ich den Teufel tun und diesen Handwerker verurteilen. Aus dem Alter bin ich raus.
Es würde die Diskussion keineswegs vereinfachen, wenn wir nun auch noch den Fall ansprechen, dass jemand zu Unrecht verunglimpft wird. Das wird vermutlich bei einem Mitglied des NPD-Kreistages auch nicht der Fall sein. Diese Eigenschaft reicht in meinen Augen schon aus, dass ich den Typen nicht kennen will. Somit gehe ich von einer klaren Diskussionsgrundlage aus. Insofern ist die "gründliche Recherche" für mich erst mal erledigt. Du hast aber völlig Recht: Wenn die Sachlage unklar ist, ist die ganze restliche Diskussion sehr fragwürdig.

Ich kann die CDU nicht ausstehen, hab ich jetzt das Recht, aufgrund meiner Einstellung zu dieser Partei, deren Schornsteinfeger, Gerichtsvollzieher, Stromableser, whatever den Zutritt zu meiner Wohung zu verwehren?
Natürlich hast du das Recht, Leuten den Zutritt zu verwehren. Grundgesetz, Artikel 13, Unverletzlichkeit der Wohnung. Allerdings musst du mit den Konsequenzen leben. Lässt du den Kaminfeger nicht rein, darfst du deine Heizung nicht benutzen. Der Gerichtsvollzieher darf nur rein, wenn ein entsprechendes Gericht das angeordnet hat.

Die Frage, die sich letztlich bei allen diesen Leuten stellen wird, ist die Frage der Zumutbarkeit. Kann ich jemandem zumuten, dass ein CDU-Mitglied den Stromzähler abliest? Ja, im Normalfall würde ich sagen, das kann man.

Aber kann man einem türkischen Hausbesitzer zumuten, einen rechtsextremen Schornsteinfeger in sein Wohnzimmer zu lassen?

Monopole sind in meinen Augen nirgendwo sinnvoll.
Da bin ich anderer Meinung, aber das ist kein Thema dieses Threads.
 
drago schrieb:
Die Frage, die sich letztlich bei allen diesen Leuten stellen wird, ist die Frage der Zumutbarkeit. Kann ich jemandem zumuten, dass ein CDU-Mitglied den Stromzähler abliest? Ja, im Normalfall würde ich sagen, das kann man.

Aber kann man einem türkischen Hausbesitzer zumuten, einen rechtsextremen Schornsteinfeger in sein Wohnzimmer Da muss der Architekt aber sehr schlecht geplant haben, wenn der Schornsteinfeger wirklich ins Wohnzimmer rein muss. zu lassen?

Ja, es ist einem Türken zuzumuten, daß ein Schornsteinfeger von der NPD in sein Haus kommt. Warum denn nicht? Die NPD ist nicht verboten und der Schornsteinfeger hat keine Straftaten begangen und es ist auch nicht damit zu rechnen, daß er in dem Haus welche begeht (Straftaten, die beim Kunden begangen werden, führen ohnehin unabhängig von der politischen Einstellung dazu, daß der Schornsteinfeger seine Zulassung verlieren wird).
Warum also sollte es unzumutbar sein, den ins Haus zu lassen? Nur ins Haus wohlgemerkt, nicht ins Wohnzimmer. In diesem befindet sich der Schornstein nämlich in aller Regel nicht.
 
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