• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

Der Fortbestand der Mumie

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

TomGrenn

Kolumnenkönig 2010
Registriert
12 September 2006
Beiträge
1.228
Punkte Reaktionen
2
Und siehe, es war der erste Tag.
Der Wind strich über die Dünen und wisperte seine Litanei vom Verderben, die Tiere und Insekten hatten sich in den Schatten eines Steines oder sonstwohin verzogen, die Luft flimmerte vor Hitze und die Sonne brannte. Keine Karawane durchzog diesen Teil der Wüste, keine Räuber hofften hier auf Verborgenheit und auch kein sonstiges Wesen, sei es aus dem Himmel oder der Hölle, hielt sich in diesem Glutofen Sanctuarios auf.
Nur die Mumie stand und starrte aus ihrer Grabkammer hinaus auf die weite Fläche des glühend heißen Sandes.

Und siehe, es war der nächste Tag.
Unruhe erfasste die wenigen Lebewesen, die in der Wüste der unbarmherzigen Hitze trotzten, sie vergruben sich noch tiefer in ihren Bau und harrten reglos der Dinge, die da kommen mochten. Nur ein von Durst geschwächtes Kamel, das sich hierher verirrt hatte, stapfte mit tierischer Stumpfheit durch den Sand. Die schwarze Wolkenwand bemerkte es nicht.
Der Sturm brach los und verwandelte die Welt in ein treibendes Meer aus Sand, welches mit unwiderstehlicher Geschwindigkeit und Kraft alles verschlang und umfasste. Es gab nichts außer Sand und Wind und tosendes Heulen. Nach einer scheinbaren Ewigkeit legte sich der Sturm so schnell, wie er aufgezogen war. Keine Düne war an ihrem Platz geblieben. Es war, als wäre das große Sandmeer für einen Augenblick aufgewacht, hätte seine Wellen verschoben und wäre genauso abrupt wieder eingefroren. In ein, zwei Jahrhunderten würde man einen weiteren ausgebleichten Kamelschädel am Fuße einer Düne liegen sehen.
Die Mumie stand und sah auf den Sand herab, den der Sturm hereingeweht hatte.

Und siehe, es war ein weiterer Tag.
Ein Skorpion trippelte hastig über den heißen Sand und wurde von einer schwarzen Sandale achtlos zertreten. Der Grabräuber winkte seinen Kumpanen und zog vorsichtig seinen Krummsäbel, als er den Eingang zu der Grabkammer betrat. Der andere Grabräuber mit dem gebogenen Dolch in der Schärpe grinste abschätzig und schüttelte den Kopf ob soviel Vorsicht und Furcht vor den Toten. Wenn erst sein Lasttier unter dem Gewicht der geraubten Grabbeigaben ächzen würde, würde sein Kumpan genügend Sticheleien über seine Ängstlichkeit zu hören bekommen.
Das Lasttier wartete sieben Stunden auf seinen Herrn, bevor es unruhig wurde und schließlich kopflos in die Wüste floh, wo es ein Opfer der Schlangen, der Sonne und des Sandes wurde.
Die Mumie stand und spürte nicht das frische Blut an ihren Bandagen trocknen.

Und siehe, es war noch ein Tag.
Der Schlangendämon flüchtete vor dem monströsen Skarabäus, allzu schmerzhaft waren die Blitze aus den Zangen gewesen. Die eigenen giftigen Attacken waren nahezu wirkungslos an dem Chitinpanzer des dämonischen Insektes abgeprallt. In der künstlichen Höhle, wohl ein menschliches Grabgelege, würde die Schlange sich erholen und den elendigen Käfer am nächsten Morgen überraschen und überwinden.
Die Binden an der Hand der Mumie knarrten leise, als sie die Finger zu einer Faust ballte. Die Klauenviper zögerte. Schließlich wandte sie sich mit dem Mut der Verzweiflung ihrem Widersacher zu und stürzte sich in einen mörderischen, letzten Kampf.
Die Mumie stand und beobachtete, wie das Schlangenwesen mit seinen letzten Zuckungen, eingehüllt in irisierende Blitze, dem riesenhaften Skarabäus tödliche Wunden schlug.

Und siehe, es war der heutige Tag.
Der Wind strich über die Dünen und flüsterte leise von Tod und Vergessen, alle Lebewesen hatten sich vor der Hitze des Tages verborgen und die Sonne schmolz die Luft über dem Sand. Niemand wagte sich in diesen Teil der Wüste, kein Mensch war so töricht, sich hier aufzuhalten und auch kein sonstiges Wesen bedachte diesen Ozean aus Sand und Hitze mit seiner Anwesenheit.
Nur die Mumie stand und überdauerte.


Herzlichen Glückwunsch, lord freak!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da guckt man nach der tollen PM für einen kurzen Kontrollblick kurz ins FAS-Forum, ob sich neue Updates in den Story und Bilderthreads eingefunden haben und was entdeckt man da? Eine neue Story von Tomgrenn! Nix wie ran an den Text und am Schluss findet man so eine tolle Widmung.
Danke! :kiss:

Zur Story: wie immer Klasse, wie du ungewöhnliche Blickwinkel aussuchst um Geschehen wiederzugeben und diese auch Konsequent umsetzt. Am besten hat mir dabei gefallen, wie die Mumie keinen Unterschied zwischen Grabräubern und Skorpionen macht und beide gleich viel beachtet. In diesem Sinne: ab in die Storyliste damit!

P.S. Ich hoffe übrigens, dass ich nicht so lange als Mumie überdaure und irgendwo in der Wüste gelangweilt in einem Grabmal rumstehe... :ugly:
 
Zuletzt bearbeitet:
Er war so ein Idiot. Hatte sich extra den Tag vorgemerkt und was war? Er hatte ihn natürlich vollkommen verpasst. Dreieinhalb Woche später erst hatte er es bemerkt. Dreieinhalb Wochen! Aber so was konnte natürlich nur ihm passieren. Seine Freunde, eigentlich eher untergebenen Begleiter, machten auch schon anzügliche Bemerkungen darüber. Dass er wie ein Trampeltier in jedes Fettnäpfchen rauschte. Dass er in seiner Sturheit und geistigen Unbeweglichkeit eher einer Mumie glich als dem, was er eigentlich war: ein graziler, behänder, wortgewandter, bewundernswerter Meister in allen Belangen. Nicht umsonst war sein Spitzname früher „Lord“ gewesen, auch wenn schon damals seine Mitstreiter ihn als etwas seltsam und verschroben, wenn nicht sogar „freaky“ betrachteten.
Aber er war immer noch etwas Besonderes! Er war auf der höchsten Ebene – es sei denn, man sah den Weltsteinturm als etwas Höheres an. Und er sollte verflucht sein, wenn er nicht der einzigartigste Blutbringer war, den Sanctuario je gesehen hatte! Und wen das Wort „einzigartigst“ störte… was hatten sie über geistige Unbeweglichkeit gesagt?

Naja, da nun der speziell erwartete Paladin schon lange vorbei war,… egal, es würde sicher wieder ein neuer kommen. Würde er halt den wie einen Käfer zerquetschen. Es kamen schließlich jedes Jahr solche Gelegenheiten, wenn nicht sogar alle paar Minuten. Der nächste würde sicher Verständnis dafür haben, dass er dran war und nicht der von dem besagten Termin. Vielleicht würde der Paladin das nicht einmal bemerken, man musste es ihm ja nicht extra auf die Nase binden.
Und wenn der dann angestürmt kam und vorbei wollte, ha! Was so ein Paladingens konnte, konnte er schon lange!
Er war schließlich…

…nicht das Geburtstagskind, dem ich hiermit nachträglichst gratulieren wollte (vor etwa, äh,…).

Alles Gute nachträglich zum Geburtstag, Trampel!
 
Ihr Threadnecromancer! ;)
Die dreieinhalb Wochen sind übrigens nicht schlimm, ich guck hier ja eh nur noch einmal pro Woche rein und das dutzend Geburtstags-Emails von Ingame gleicht das ja locker aus :clown:
Danke! :)
 
Öh... ich muss gestehen, nach meinen Tag heute und Texten vollgestopft mit Fremdwörtern checke ich den Zusammenhang zwischen Geburtstagsthread (nett verpackt btw) und den ominösen 3 1/2 Wochen nicht so wirklich... (wawiewowas?)

und ich verstehe auch nicht, wieso das (ex? Jetzt? vor 3 1/2 Wochen? ) Geburtstagskind sich zweimal ein +1 abgreift..und das fast nen Monat später...

Aber ich glaub, ich versuch jetzt erst gar nicht, dass zu verstehen, sondern mach das zu hier und geh ins Bett 8[

€: und alles gute Nachträglich :eek2:

€2: Tom, wenn du nochmal wem gratulieren willst, sag doch Bescheid, dann mache ich auf und du kannst deine Story fortführen, falls Bedarf besteht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben