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Der Student der Zukunft

Stolperhannes

Diablo-Veteran
Registriert
5 April 2004
Beiträge
1.502
Im Focus steht ein schöner Artikel: Der Student der Zukunft :D

Mir stellt sich jetzt folgende Frage: Wieviel davon wird Wahrheit und wieviel davon bleibt Fiktion?

Online-Vorlesungen als wiederverwendbare und mehrfach abrufbare Konserve mit qualitativ hochwertigem Lehrinhalt könnte ich mir sehr gut vorstellen. Nie mehr etwas überhören oder ein müder Prof, der etwas vergisst. Keine riesigen überfüllte Lehrsäle und keine maroden Monumentalbauten mehr, die man jetzt teuer mit Hilfe von Studiengebühren teilerhaltungsrenovieren kann.

Die Studiengebühren müßten dann eigentlich dramatisch sinken. Immerhin könnte so eine Konserve die 100 oder 1000-fache Zuhörerschaft finden, die bequem von zu Hause aus studieren könnte, während sie mit Babysitten oder Kugelschreibermontage etwas Geld dazuverdient.:clown:
 
Schonmal was von der Open University in England gehört? Ist eigentlich genau das, was du beschreibst: Studieren übers Internet. Meine Cousine unterrichtet da, die arbeteitet halt auch als Prof von zu Hause aus. Weiss jetzt nicht genau, was man da dann für 'nen Abschluss macht, aber die Richtung, in die die Uni geht, ist find ich schonmal sehr interessant.
 
Also bei uns wird auch ein großteil der vorlesungen mit 2-mehr Kameras aufgezeichnet und steht 1-2 Tage später per Stream zur Verfügung.
Unglaublich praktisch :top:
 
HorstSchlemmer schrieb:
Also bei uns wird auch ein großteil der vorlesungen mit 2-mehr Kameras aufgezeichnet und steht 1-2 Tage später per Stream zur Verfügung.
Unglaublich praktisch :top:

Und wozu wird die Vorlesung dann noch gehalten? Da brauch man ja überhaupt nicht mehr hingehen...
 
Warum manche Leute sich da reinquetschen versteh ich auch nicht.
Da is gerade mal Platz für die hälfte der Leute die hingehen (!) und auf die Chance den Professor oder nen Assistenten nach der Vorlesung sprechen zu können braucht man auch nicht hoffen.
Die scheinen alle Sprintweltmeister zu sein :D

Beispiele gefällig?
Hier
Hier (bisschen runterscrollen)
 
HorstSchlemmer schrieb:
Hier
Hier (bisschen runterscrollen)

Was? Realtime? In meiner physikalischen Chemie?

Und da glaubt man die Physiker wüssten, was sie am Computer tun :ugly:


Netter Versuchsballon. Muss man nicht mehr live mitschreiben. Fehlt noch, dass sich ein paar Leute hinsetzen und das noch textuell aufarbeiten. Aber is das dann noch Universität oder kann ich mir nicht einfach 3 Bücher kaufen und jedes halbe Jahr eine Prüfung absetzen?
 
Das mit dem RealTime versteht keiner so richtig, aber die Uni mag das halt.
Gab schonmal ne anfrage, obs die nicht in DivX geben könnte.
Nö, weil is nicht.

Zu der sache mit den Büchern:
Könnte man doch sowieso, so nah wie die Scripte an den Vorlesungen dran sind.
Würde es zu den Übungen jetzt noch überall vernünftige Musterlösungen mit der Erklärung der zwischenschritte geben, wüsste ich nicht, warum ich noch zur Uni hingehen sollte.
 
Nette Links.
Schade, dass sich die realtime videos in meinem Suse Linux/Firefox nach etwa 2 min abschalten. Wenigstens bekommt man die Vorbemerkungen des Profs zu hören... :D

Es gibt Kurse, die sehr lange den gleichen Lehrstoff vermitteln weil sich Grundlagen eben nicht so schnell ändern wie Stoff am Rande der wissenschaftlichen Erkenntnis. Was sollte dagegen sprechen die Grundlagenkurse (eventuell Grundstudium) der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen Bundeseinheitlich im Internet abrufbar zu gestalten?

Gerade die Anfangskurse sind ja extrem überbelegt.... Die weiterführende Kurse können ja wieder je nach Universitärer oder Hochschulischer "Exzellenz" individuell vom maßgeblichen EliteProf gestaltet werden, oder?
 
Ich bin eher ein Verfechter von "echten" Vorlesungen. Mag sein, dass es an meinen Fächern liegt (Naturwissenschaften), wo man sporadisches Fehlen recht gut durch Lehrbücher/Skript nacharbeiten kann.
Jedoch gehen meine Profs auch auf die Hörerschaft ein, sodass manche Vorlesungen ein Stück weit interaktiv werden. Zum anderen finde ich den sozialen Kontakt zu anderen Studenten recht wichtig, ein nicht zu unterschätzender Faktor.
 
Erdnusskern schrieb:
Und wozu wird die Vorlesung dann noch gehalten? Da brauch man ja überhaupt nicht mehr hingehen...

machen die Schmarotzer doch auch so nicht....:eek:


das is der Hit:
"Im Jahr 2030 gibt es nur noch zwei Studien­richtungen: Betriebswirtschaftslehre/Marke­ting und Ingenieurwissenschaften. Geisteswissenschaften und sonstiger „Schmonzes“ haben ausgedient."

könnte von mir sein
 
Fanazealord schrieb:
machen die Schmarotzer doch auch so nicht....:eek:


das is der Hit:
"Im Jahr 2030 gibt es nur noch zwei Studien­richtungen: Betriebswirtschaftslehre/Marke­ting und Ingenieurwissenschaften. Geisteswissenschaften und sonstiger „Schmonzes“ haben ausgedient."

könnte von mir sein

Wenn mans mal positiv betrachten will, dann wird auch zu einem gewissen grad "ausgemistet". Wenn man mal studiengänge wie "hippologie" [pferdekunde für wendy-freaks ;) ] betrachtet, der studiengang hat in Göttingen einen anderen sinnvolleren (weißt nimmer welcher) aus dem programm geschoßen. Und davon gibts mit sicherheit noch mehr.

*je nach ansicht könnte man zb die ganzen religions-bezogenen sachen raus nehmen*

Zur online-uni:
das kenn ich auch, allerdings ist es hier noch zu 50:50 verteilt, wir haben richtige vorlesungen, aber die nach/vorbereitung findet online statt. der prof hat für seine vorlesungen foren eingerichtet in denen wir dann blogs schreiben und ausarbeitungen usw eintragen, diese können dann während der vorlesung von ihm abgerufen werden und in die vorlesung einbezogen werden. Ansich ganz praktisch, allerdings läuft das system hier noch nciht ganz rund was immer mal wieder ärger bereitet.


Im großen und ganzen kann ich meinen vorrednern aber nur zu stimmen, der kontakt zwischen studenten und profs ist wichtig. zum einen wegen sozialen kompetenzen und außerdem kann man sich auch mit dem prof ganz anders unterhalten als im VL.
 
Wenn alle Vorlesungen jenseits von 1000 Leuten im Hörsaal stattfinden, is da nicht viel mit Kontakt, es nervt einfach nur.
Ich hab zumindestens nach jeder Vorlesung das Gefühl, dass es nichts gebracht hat.
Beim selber lernen kommt man schneller und sinnvoller voran.
 
ok, die menge an studenten ist ausschlaggebend für den kontakt zu studenten und profs.

Kenn ich noch ausm grundstudium, da waren teilweise 3 studiengänge in einer orlesung, das ist dann einfach zu viel des guten, anders im hauptstudium, dort sind wir nur kleine gruppen + prof (was aber drch 4 mögliche vertiefungen kommt). Hier ist es immer recht gemütlich und der ton ist auch ganz anders, ich denk mir zum einen kommts durch die kleine gruppe und zum anderen da durch, dass wir im hauptstudium sind. Einige profs machen sich zb garnicht die mühe einen studenten als lebewesen zu aktzeptieren solange diese nicht im hauptstudium sind, da man vorher ja wesentlich häufiger abspringende studenten hat als im hauptstudium.

Wenn du nach jeder vorlesung das gefühlt hattest, dass die nix gebrachth at, dann würde ich das zu einem teil auf den prof schieben. solche experten haben wir hier auch, die werfen mit fakten und sonst was um sich aber ein roter faden oder sowas ist nicht erkennbar.

selber lernen ist ja ein teil des studiums, aber die profs können einem da den ein oder anderen tip geben bzw zeigen einem wie man sich sachenleichter erschließen kann.

Ist zumindest hier so, das kann ja von uni zu uni unterschiedlich sein.
 
Ich verstehe schon warum das Bedürfniss nach sozialen Kontakten besteht. Ich gebe aber mal folgendes zu bedenken:

Die Uni/FH ist keine Schule. Die Verantwortung des Lernens wird in die Hände des Studierenden gelegt. Normalerweise sollte der Studierende in seinem Studienfach seine Berufung sehen. Das bedeutet, dass der Student eigentlich einen großen Lernhunger in seinem Fach haben sollte und das die Vorlesung (bei den aktuellen Verhältnissen) eher als Hemmschuh empfinden sollte (Alleine könnte man schneller lernen).

Ein Prof sollte eigentlich mit lernbegeisterten Menschen zu tun haben, denen er nur grob die Richtung vorgibt aber ansonsten recht schnell aus dem Weg geht, damit er die Studierenden im Entwickeln eigener Ideen nicht im Weg steht.

Diese Art der Wissensvermittlung (ich vermeide den Begriff Ausbildung) sollte eigentlich zu großer Selbstständigkeit führen um Projekte eigenständig zu realisieren (Bemerkung: Zur Realisieren von Projekten gehört eben auch das hinterfragen von Rahmenbedingungen und nicht deren sklavische Befolgung. Dazu gehört auch die Fähigkeit von Fremdmeinungen unabhängig streitbar zu sein).

Soziale Kontakte ergeben sich auch als Onlinestudierender. Vielleicht etwas langsamer aber mit der Chance passender und intensiver zu sein - und nicht nur über Internet. Soziale Kontakte sind geradezu unvermeidbar. Nix mit "einsamer Insel" als Onlinestudent im Grundstudium.


Ich will mal Zielvorgaben für das Grundstudium aus eigener Sicht machen:
- Orientierung (Bin ich zum Studieren überhaupt geeignet? Macht es mir Spaß? (Ist es mir ein Bedürfnis?))
- Selbstvertrauen (Finde ich Lösungswege, die so nicht vorgegeben sind? Bin ich Faktenfest? )
- Selbständigkeit (Finde ich den Lernstoff von alleine? Wie organisiere ich mein Lernen so das ich schneller an das komme was ich gerne wisssen will? )
- Lernen von Grundlagenfakten, Zusammenhänge und die Fähigkeit diese anzuwenden.

Braucht man dazu wirklich eine Vorlesung? Gerade später (nach dem Studium im Beruf) lernt man alleine aus Büchern oder Neuerungen im Internet.


Ich mag diesen Leitspruch:
Lerne das Doppelte - vergiss die Hälfte - schreib' in der Prüfung 'ne Eins.

Edit: Ich sehe gerade neue Posts dazwischen... :D
 
Nee, so kann ich das nich stehen lassen...


Das bedeutet, dass der Student eigentlich einen großen Lernhunger in seinem Fach haben sollte und das die Vorlesung (bei den aktuellen Verhältnissen) eher als Hemmschuh empfinden sollte (Alleine könnte man schneller lernen).
Lehrhunger ist Wunschdenken, weil es immer Fächer gibt, die man als langweilig/überflüssig/abgehoben/sonstwas empfindet. Daher wird es das nie durchgängig geben.

Ein Prof sollte eigentlich mit lernbegeisterten Menschen zu tun haben, denen er nur grob die Richtung vorgibt aber ansonsten recht schnell aus dem Weg geht, damit er die Studierenden im Entwickeln eigener Ideen nicht im Weg steht.
Im Gegenteil sollte er ihnen bei der Entwicklung eigener Ideen hilfreich zur Seite stehen und sie nicht nach der Vorleseung einfach ignorieren.

Soziale Kontakte ergeben sich auch als Onlinestudierender. Vielleicht etwas langsamer aber mit der Chance passender und intensiver zu sein - und nicht nur über Internet. Soziale Kontakte sind geradezu unvermeidbar. Nix mit "einsamer Insel" als Onlinestudent im Grundstudium.
Man kann auch vor Ort "einsam" sein, aber prinzipiell fördert persönliche Anwesenheit die Kontaktaufnahme deutlich mehr als Internet-"Anwesenheit".

Braucht man dazu wirklich eine Vorlesung? Gerade später (nach dem Studium im Beruf) lernt man alleine aus Büchern oder Neuerungen im Internet.
Das hängt vom Fach ab.

Und was gar keine Berücksichtigung findet: Manche lernen durch Zuhören/Zuschauen/Erklärung einfach viel besser als aus Büchern/Videos/Datensammlungen.


Generell: Wenn man sowas aufzieht, muss man offensichtlich viele Dinge berücksichtigen. In Fächern wie Informatik ist die Halbwertzeit des Fachwissens viel zu klein, um sie zu konservieren. In Kunstgeschichte ist das wieder anders.
 
drago schrieb:
Und was gar keine Berücksichtigung findet: Manche lernen durch Zuhören/Zuschauen/Erklärung einfach viel besser als aus Büchern/Videos/Datensammlungen.

genau so ist das!

Ich kann mir ein Script einer Vorlesung aus dem Internet ziehen und 20 mal durchlesen und werde die Zusammenhänge nicht verstehen, gescheige denn etwas daraus gescheit anwenden

ich bin eher der Typ gewesen der in den Seminaren alles aufgesogen hat,
vor allem das interagieren und zur Seite stehen unter den Komolitonen in kleinen Seminargruppen / Lerngruppen ist 1000 mal effektiver als ein Script oder eine Internetvorlesung, bei der man nicht mal die Chance hat "zwischenfragen" zu stellen oder Lösungswege zu diskutieren

hm man kann eigentlich überhaupt nicht diskutieren, ok kann man normalerweise in einer Vorlesung auch nicht so gut, weil der Prof seinen Stoff an den Mann bringen will und dei Zeit oft nicht reicht

Menschen wie ich prägen sich Sachen viel besser ein die einem jemand per Wort und anschaulichen Bildchen erklärt und die dann in den Seminaren vertieft und angewendet werden

das was man in den Seminaren und Lerngruppen nicht kapiert, kapiert man beim "homestudium" alleine noch viel schlechter
 
Dass Vorlesungen überfüllt sind und deswegen ineffizient, ist aber kein Argument gegen die Vorlesung, sondern die begrenzten Kapazitäten der Uni.

Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene Lerntypen. Bei jedem Menschen ist die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, verschieden über die fünf Sinne verteilt. Manche Menschen behalten ein gesprochenes Wort erheblich länger im Gedächtnis. Interaktion ist auch wichtig: Manchmal können 1-2 Sätze mit dem Sitznachbarn während der Vorlesung dazu führen, dass der Groschen fällt.

Auch darf man nicht vergessen, dass viele Vorlesungen über den Inhalt der Lehrbücher hinaus gehen (wenn man nicht grad 3 Bücher gleichzeitig zum selben Thema konsultiert).
Es ist ja immerhin i.d.R. nicht so, dass sich der Prof hinstellt und aus einem Buch zitiert. Er hat sich normalerweise ja schon Gedanken gemacht, was er mit reinnimmt und was er weglässt bzw. wie er sein Skript schreibt. Somit setzt er mMn wichtige Akzente und unterstreicht den Stoff.

Klar kann man soziale Kontakte auch im WWW pflegen, aber es ist ein Riesen Unterschied, ob ich mit ein paar Leute im Channel quatsche oder mich mit meinen Kumpels nach draußen auf die Wiese in die Sonne setze.
 
Originally posted by drago
Nee, so kann ich das nich stehen lassen...

Lehrhunger ist Wunschdenken, weil es immer Fächer gibt, die man als langweilig/überflüssig/abgehoben/sonstwas empfindet. Daher wird es das nie durchgängig geben.

Ich weiß was du meinst. Vorige Woche war ein Artikel in der Zeitung über Studiengänge, die Latein als Anforderung haben. Den Abiturienten wurde etwas fälschlicherweise anderes geagt und sie haben im guten Glauben Latein abgewählt. Jetzt quälen sich Studentengruppen nachträglich mit Lateinprüfungen herum - in Studiengängen wo Latein keinen Nutzen bringt (Beispiel: Lehramt Deutsch/Mathe)


Im Gegenteil sollte er ihnen bei der Entwicklung eigener Ideen hilfreich zur Seite stehen und sie nicht nach der Vorleseung einfach ignorieren.


Ich rede vom Grundstudium - ausgetrampelte Pfade - nicht vom Rand des aktuellen Wissens. Das Wissen ist in Zeiten des WWW mittlerweile inflationär verfügbar. Kein Vergleich mit den Zuständen vor 30 Jahren, wo es sehr mühsam war zu recherchieren.

Die Lernerfahrung ist sehr viel intensiver und nachhaltiger wenn man niemanden hat der einem hilft - sprich kein Geländer hat, an dem man sich immer wieder festhält. Bevor man eine Frage an den Prof hat, dann sollte man sich selber beweisen können, dass es eine gute und eine berechtigte Frage ist. Man sollte einen Grund für seine Frage kennen. Der Prof ist kein Nachschlagewerk und kein benutzbarer Computer, der einem die Arbeit erledigt.

Ein Artikel, der mir plötzlich einfällt: Abstrakt lernt sichs besser

Nach dem Grundstudium sollte der Prof NATÜRLICH!!! da sein - in möglichst kleinen Gruppen.



Man kann auch vor Ort "einsam" sein, aber prinzipiell fördert persönliche Anwesenheit die Kontaktaufnahme deutlich mehr als Internet-"Anwesenheit".


Ich habe nicht bestritten, dass neue Kontakte persönlich schneller geknüpft sind. Nur wie günstig sind schnelle Kontaktaufnahmen in einer neuen Situation?

Einsichtigerweise dürften Gruppen mit gleichen Lerngeschwindigkeiten auch persönlich sehr viel besser harmonieren. Das bemerkt man aber bei Studienbeginn jedoch noch nicht. Unterschiedliche Wissensstände sind in diesem Zusammenhang ein viel geringeres Problem.

Kurz angedacht: Bei einem Online Grundstudium gibt es u.U. keinen Grund aus dem bisherigen sozialen Umfeld wegzuziehen. So könnten Freundschaften leichter gepflegt werden. Durch das vertrautere Umfeld könnten die Anfangsschwierigkeiten im Grundstudium gemeinsam überwunden werden. Vielleicht erheischt man sogar ein Blick über den Tellerrand wenn Freunde unterschiedliche Studiengänge belegen.


Das hängt vom Fach ab.

Und was gar keine Berücksichtigung findet: Manche lernen durch Zuhören/Zuschauen/Erklärung einfach viel besser als aus Büchern/Videos/Datensammlungen.

Wie ist es später im Berufsleben? Man hat später eben nicht mehr die Wahl (Außer man hat genug Kohle um sich bei Seminaren anzumelden). Klar spreche ich hier nicht über Weiterbildungen beispielsweise im Pädagogischen Bereich. Da funktioniert manches eben mit Hilfe von Rollenspiele.

Wer Lehrveranstaltungen besuchen muss, macht sich abhängig im Lernen von anderen. Dessen sollte er sich bewußt sein.


Generell: Wenn man sowas aufzieht, muss man offensichtlich viele Dinge berücksichtigen. In Fächern wie Informatik ist die Halbwertzeit des Fachwissens viel zu klein, um sie zu konservieren. In Kunstgeschichte ist das wieder anders.
In der Fernuni Hagen wurde beispielsweise im Studienfach Informatik im Grundstudium gerade mal ein Kurs (Stand 2003) geändert. Alle anderen Unterlagen waren frisch gedruckt mehrere Jahre alt. Warum gute Unterlagen ohne Not ändern? Im Hauptstudium war es dann sehr viel aktueller.

Ein Nachtrag:

Death Jester schrieb:
Auch darf man nicht vergessen, dass viele Vorlesungen über den Inhalt der Lehrbücher hinaus gehen (wenn man nicht grad 3 Bücher gleichzeitig zum selben Thema konsultiert).

Für mich war es immer selbstverständlich mehrere Bücher zum exakt gleichen Thema zu lesen. Anders geht es gar nicht. Man braucht mehrere Quellen. Wer sich auf eine Quelle verlässt ist verlassen.

Ich erinnere mich an zwei Beispiele:

1) Aufbau von EXE-Dateien: Beschrieben in drei Büchern. Jede Beschreibung war fehlerhaft. In zwei Büchern waren die gleichen Fehler (abgeschrieben?). Im dritten Buch waren andere Fehler. Auch wenn man alle drei Bücher zusammennahm war die Beschreibung immer noch falsch. Man mußte selbst mit debugger nachforschen um eine richtige Beschreibung zu bekommen.

2) Ein Algorithmen-Arbeitsbuch mit grottenfalschen Osteralgorithmus. Selbst das querlesen mit anderen Büchern führte nicht weiter. Ich mußte den Algorithmus irgendwo sonstwo herbekommen. Letztendlich müßte ich ihn aus einem Astronomiebuch ("Astronomie im Computer") extrahieren.

Meine Meinung:
Verschiedene Stufen des Wissens:
1) Ich kenne etwas nicht
2) Ich habe davon gehört
3) Ich weis in welchen Buch ich es nachlesen kann
4) Ich weis was im Buch steht
5) Ich weis wo im Buch die Fehler stehen.
 
Jo entweder man macht das so, oder man setzt sich in die Vorlesung, wo man auf Fehler in Lehrbüchern aufmerksam gemacht wird und Zusatzinformationen erhält. Ich bin auf diese Weise eigentlich immer mit einem Buch klargekommen, plus gelegentliche Internetrecherchen und noch viel wichtiger das Skript zur Vorlesung. Viele Bücher bringen auch nur ungefilterte Informationen, in der Vorlesung werden diese zusätzlich gewichtet.

Wenn man in der Vorlesung aufgepasst hat und einigermaßen firm im Thema ist, erkennt man Fehler auch von alleine und muss nicht unzählige Quellen abgleichen, was mir gerade in den niedrigeren Semestern nicht besonders realistisch erscheint, da man in der Schule eigenverantwortliches Lernen mMn nicht wirklich beigebracht kriegt.
 
@Death Jester:
Verstehe mich bitte nicht falsch. Es geht mir nicht darum einfach nur des Widerspruchs wegen zu widersprechen.

Ich erläutere dir meine Beweggründe:
Als ich mir in der Prä-WWW-Zeit angewöhnt hatte mehrere Bücher parallel zu lesen, fielen mir in verschiedenen Stoffgebieten unterschiedliche Beschreibungen des gleichen Sachverhaltes auf. Jeder Autor hat seinen eigenen (manchmal beengten) Blickwinkel in die Sache eingebracht. Die Dinge erwiesen sich als vielgestaltiger als in einem Buch von einem Autor beschrieben. Man konnte das neugewonnene Wissen leichter mit anderem Wissen verknüpfen, denn ich fragte immer: "Warum hat er es anders beschrieben oder ist das Thema anders angegangen?" und "Welche Beschreibung scheint die Richtigste zu sein? "

Dadurch wurde ich nebenbei mit dem Stoff vertraut, den ich wissen wollte. Das ich den Stoff durch nachlesen in verschiedenen Quellen rein zufällig auch noch repetiert habe ist ein zufälliges Nebenprodukt.

Jetzt gehe ich einen Schritt weiter:
Es gibt Themen, wo persönliche Neigungen von Autoren sehr viel stärker in die Texte, die eigentlich neutrales Wissen vermitteln sollten, einfliesen können. Das ist z.B. in den nicht exakten Wissenschaften der Fall (Ohne jetzt eine bestimmte zu bennenen :D ). Liest man da nicht mehrere Texte zu dem Thema, dann ist man der persönlichen Meinung eines Autors ausgeliefert, der scheinbar nur neutral Wissen vermittelt.

Wenn ein Prof also Schwerpunkte in einem Skript setzt, dann hat er seine Gründe. Welche Gründe sind das? Was kann ich (jenseits von direkter Frage und Antwort) vermuten? Kann ich diese Vermutung belegen oder widerlegen (egal was er antwortet)?

Letztendlich will ich verstehen, warum jemand will, dass ich genau diesen Lernstoff in genau dieser Form lernen soll.
 
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