In FenixBlacks post gab es eine Aussage, zu der ich unbedingt Stellung nehmen wollte; beim Zitieren fielen mir dann allerdings noch mehr Stellen auf. Zuerst jedoch zu
Die Zahlen belegen deutlich, dass das Partyspiel gefördert werden muss.
Zur Erinnerung: die durchschnittliche Anzahl an Spieler in BNet Spielen lag bei 1,11.
"Das Partyplay muss gefördert werden."
Hm, wenn es darum ginge, den Spielern Anstand und in DII sozialverträgliches gemeinsames Spielen beizubringen, dann wäre ich auch dieser Meinung. Aber Blizzard will nicht noch mehr Partyplay, weil sie so menschenfreundlich eingestellt sind. Es geht wohl eher darum, dass 4 Spiele mit Einzelspielern mehr Ressourcen fressen als ein volles Viererspiel und dass mit "social games" (Gruppenzwang hört sich so negativ an) eine bessere Kundenbindung / bessere (An)Werbung von neuen Spielern (Twitter, Facebook & Co. anyone?) möglich ist.
Die Motivation Blizzards, das Partyplay zu fördern, kann mir eigentlich egal sein. Aber an den Zahlen, die FenixBlack genannt hat, sieht man eines eigentlich ganz deutlich: die Spielern
wollen egoistisch spielen. Alles Gefundene für sich behalten, das Spieltempo, das ihnen gerade gefällt, durchziehen, die Aufgabe in Angriff nehmen, die ihnen spontan im Spiel einfällt, etc... Erzwungenes Gruppenspiel bedingt nicht, dass die Spieler soziale Fähigkeiten aufweisen oder gar erst entwickeln.
Womit wir bei
Sehr interessant ist im diesem Zusamenhang der Thread "Partyplay? Nein, danke!".
wären.
In dem thread wurde ein Zwang zum Partyplay befürchtet. Inzwischen wissen wir sehr wohl, dass D3 auch solo gespielt werden kann; aber eben nur online*. Was mich an diesem damaligen thread ärgerte, war die Einstellung des threadstarters (zumindest die, welche ich aus seinen Aussagen zu hören glaubte):
mit dem Argument, nur Gelegenheitsspieler sein zu können, und gleichzeitig dem Anspruch, auch den Endcontent (Uberdiablo, Ubertristram,...) haben zu können, wurde eine Lanze gegen unliebsame Mitspieler gebrochen. Wie oben bereits gesagt:
War immer unabhängig, mußte auf niemanden Rücksicht nehmen, keine dummen Spieler ertragen.
Mit dieser Haltung gehen leider allzuviele in das Onlinespiel und verderben mir dadurch das, was in der Gruppe möglich wäre.
Dann spiele ich doch gleich lieber Singleplayer.
*Mich wundert, das im D3 Forum über alles gesprochen wird, so etwa von der Unterhosenfarbe des Mönchs über die Frage, ob der Barbar aufgrund seines fortgeschrittenen Alters keine zwei Zweihandwaffen mehr tragen kann bis zum theorycrafting in Levelbereichen, die jenseits allen Spekulationshorizontes der Betaphase sind (das waren jetzt etwas übertriebene Beispiele
![Wink ;) ;)](/forum/data/assets/smilies/wink.gif)
) - nur nicht über das angeblich so geförderte Partyplay. Keine verzweifelten Hilferufe, dass gaaaanz dringend eine vernünftige Gruppe gebraucht wird, um endlich den vollen Spielspaß zu erleben. Keine komplizierten Teamworkgedanken, ob jetzt Barbar-Mönch-Dämonenjäger effektiver / spaßbringender / gegenstandsfindender als Zauberer/Hexendoktor/Mönch sei. Nichts.
Das heißt für mich, dass das Partyplay (z.Z.) nicht wirklich relevanter ist, als bei DII.
Ich persönlich will zwei Spielweisen erleben können: das Partyplay, wie wir es uns alle wünschen. Gegenseitiges Helfen, Rückendeckung, Spaß miteinander, Großzügigkeit und Verständnis für etwaige Probleme. Ich bin halt ein Romantiker.
Und auf der anderen Seite die absolute Einsamkeit. Den schwersten Herausforderungen mich alleine stellen, kein schlechtes Gewissen haben, wenn das eigene Spieltempo jegliche Party sprengen würde, alle Schätze auf dem Boden ausbreiten, bis die Lastenträger eingetroffen sind,.... .
Diese zweite Spielweise konnte ich bei DII ausleben, offline, ohne Lags, ohne risikobehaftetes Mulen (plugy sei Dank), sogar in dem Patch, der mir gefiel.
Sind aber noch zwei Zitate offen:
Einige Spieler (mich eingeschlossen) sind auch von dem grottenschlechten offenen Partyspiel von Diablo2 geschädigt [...] Das Matchmakingsystem und der private Loot biegen genau diese Punkte wieder gerade.
Nein. Matchmaking ist für mich reine Komfortfunktion, wenn bisher ein Spieltitel mit "Baal" auftauchte, konnte man mit äußerst hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass eben dieser Herr besucht wurde. Stand da "A1 all quest", kam es zwar vor, dass Quests geraubt wurden, gerusht wurde und sonstige Dinge liefen, die einem nicht gefielen.
Aber das Matchmakingsystem wird uns nicht davor bewahren können, dass unsere Mitspieler manchmal sich als hundsgemeine Idioten, die nur ihr eigenes Wohl im Auge haben, herausstellen. Auch der private Loot kann die Situation allenfalls verbesseren, nicht aber bereinigen. Du sammelst auch blaue Gegenstände, die anderen lassen sie liegen? Mit deinem Barbaren bist du auf der Suche nach einer hübschen Zweihandstab für deinen Mönch? Naja, wäre schön gewesen...
Keine Frage, die genannten Punkte sind Verbesserungen. Für mich sind da aber noch mehr Punkte offen, die den Wechsel vom Offlinesingleplayerspiel + mehrere Spielmodi bietende Onlinespiel zum D3 Spielerlebnis richtig zwingend machen.
Da wäre z.B.
Außerdem gibt es in Diablo2 Immunitäten, die für einen einzelnen Spieler ein unüberwindliches Hindernis darstellen,[...].
In D3 rufe ich online Mitspieler zu Hilfe und könnte dann (nach erledigtem Immunenproblem - wobei, Immune soll es doch in D3 gar nicht mehr geben
![Confused :confused: :confused:](/forum/data/assets/smilies/confused2.gif)
) wieder alleine weiterzocken. Warum ich dann, wenn ich schon eine hilfreiche Party gefunden habe, wieder alleine mich durchschlagen sollte, erschließt sich mir nicht. Alleine zu spielen, wird mir in D3 also verleidet (provokant ausgedrückt).
In DII, Singleplayer (d.h. offline), habe ich ein anscheinend unüberwindliches Hindernis. Eine Herausforderung. Ein echt spannendes Spielerlebnis.
Die schönsten Spielerlebnnisse hatte ich in DII, wenn ich zum einundzwanzigsten Mal meine Leichnam rettete
und diesen verd... Mob ENDLICH UMLEGTE. Das war besser, als die erste Ist zu finden. Natürlich kann ich auch in D3 eisern alleine im passwortgeschützten Spiel mich den Herausforderungen stellen. Aber das ist nicht das selbe.
Den Weg, den Blizzard mit den Änderungen im Onlinespiel geht, finde ich eigentlich ganz gut. Aber dass deshalb die offline Spielmöglichkeit flöten geht, kann ich nicht verwinden. Technische Schwierigkeiten mit der Internetverbingung hin und einzigartiges Offline-Spielgefühl her, was mich (zusätzlich) umtreibt, ist einfach, dass ich das Spiel für mich alleine ganz haben will. Nicht abhängig sein von einem Server, nicht dem Gebaren einer Spieleschmiede jeseits des Atlantiks ausgeliefert sei, nein, (m)eine Spiele-CD, die mir ganz und gar gehört, mein Schatz. Meins.
Aber das hat nichts mit dem threadthema zu tun, das ist eine andere Geschichte.