Ich kann mich einfach nicht entscheiden ob ich das "D3 ist zu schwer" oder das "D3 ist zu leicht" Geheule nerviger finde.
Es geht doch nicht um die Schwierigkeit im Allgemeinen. Es geht darum, dass es zu leichte und zu schwierige Gegner gibt. Die Unausgewogenheit dazwischen ist das Problem. Es nervt nun einmal, wenn irgendwann ein Monster mit bestimmten Fähigkeiten um die Ecke kommt und plötzlich ist mein bis daher recht einfacher Schwierigkeitsgrad so hart, dassich von dem Viech einfach so weggefegt werde. Und Blizzard hat genau das nicht behoben, sondern einfach alles einfacher gemacht. Mit anderen Worten, jetzt ist es ohne Monstertsärkelevel fast nur noch Kindergarten, damit wenige zu starke Gegner schaffbar sind. Schraube ich das Monstertsärkelevel hoch, kann ich die Unausgewogenheiten zwischen den Monstern nicht beseitigen. Aber leider fehlt vielen Spielern die Motivation zur Analyse und Auseinandersetzung mit komplexerem Balancing. Und wenn kein Druck der Spieler kommt, dann ändert Blizzard da auch nichts.
Im Endeffekt hat sich Blizzard aber immerhin endlich eingestanden, dass Inferno kein vernünftiger Endcontent sein kann. Man kann einen Spielkonent, den man in normaler Schwierigkeit in kurzer Zeit durchspielen kann, nicht so strecken, dass er Spieler plötzlich über Monate beschäftigt, ohne dass das Spielen langatmig, zäh und öde ist. Jetzt wo ihn alle schaffen können, kann sich Blizz vielleicht auf einen anderen Endcontent fixieren, der zukünftig in Frage kommt.
Im Bezug zum Thema kann man also sagen, der Patch ist ein großer Buff, der vor allem allen das Durchspielen von Inferno jetzt endgültig allen ermöglicht und die Chancen auf gute Items drastisch erhöht. Für einige mag die infernale Maschine eine kleine Motivation sein, aber irgendwo ist es doch ein ausgelutschtes und zu sehr von Diablo II abkopiertes System, dass mit einem neuen Patch oder einer baldigen Erweiterung ergänzt werden muss, damit D3 doch noch seinen rechtmäßigen genialen Endcontent erhält.
Und bezüglich schmatze:
Wer sich mit Statistik und Wahrscheinlichkeitsverteilung auskennt, der kann sich denken, dass 100 Leute mehr als ausreichen, um typische Fehler aufdecken zu können, vor allem, wenn es Spieleexperten sein sollten. Das hat eben damit zu tun, dass elementare Fehler einfach leicht ins Auge springen, während kleine Bugs selten auffallen und daher Millionen Menschen besser geeignet sind, um diese seltenen Vorfälle zu entdecken. Das gilt zum Beispiel für einen Bug, der nur auf bestimmten Systemen oder nur bei jedem 0,01% aller Durchläufe eines Spielkontents auftritt. Wenn aber 60-90% der normalen Spieler Diablo in wichtigen Bereichen als Enttäuschung erleben, dann MUSS das auch durchschnittlich bei 60-90% der 100 Designer aufgefallen sein.
Darauf kann man nur schließen, dass die groben Fehler im Spieldesign entweder der Inkompetenz oder einer absichtlichen Ignoranz Blizzards geschuldet sind, wobei der zweite Fall, infolge der vielen anderen erfolgreicheren Spiele Blizzards, deutlich wahrscheinlicher ist. Vielleicht hat es eben doch zuviel Arbeit gemacht, das Spiel auszubalancieren ohne zusätzliches Geld einzunehmen und vielleicht wollten sie auch einfach ihre WoW-Erweiterung an "freigewordene" Diablo 3-Spieler verkaufen. In jedem Fall wäre Blizzard dumm, wenn sie solche kundenfeindlichen Methoden öffentlich zugeben würden.
Allerdings würde ich vermuten, dass Blizzard, trotz vieler bewusster Mängel, doch etwas geschockt war, wie schnell die Spieler wieder von Diablo III abgelassen haben bzw. ihren Unmut über das Spiel geäußert haben. (Man schaue sich nur die Kundenrezensionen auf amazon an oder die Abstufung von gamestar). Von daher blieb ihnen ja garnichts anderes übrig, als zumindest ein paar Image rettende Änderungen einzuführen, um die Spieler zu beruhigen. Doch es wurde einfach zu viel Oberflächliges und wenig Kreatives eingeführt, als dass man Blizzard gutschreiben kann, sie hätten die wichtigsten Probleme, z.B. mit dem Endcontent, behoben. Sie werden, weil es versprochen wurde, noch den PvP-Modus einführen, aber dann erwarte ich erstmal nichts mehr, was über ein paar Hotfixes, kleinere Balances und Bugs hinausgeht.
Sie werden bestimmt mit der ersten Erweiterung versuchen groß zu punkten und den Spielern all die Sachen ermöglichen, die sie locker mit dem Hauptteil hätten einführen können. Ich gehe zumindest davon aus, dass sich Blizzard nach dem enttäuschenden Original nicht noch eine Schlappe leisten kann. Aber wir werden sehen.