Eigentlich wollte ich den Thread ruhen lassen, aber Garaks Ansichten sind so dermaßen widersprüchlich und schlecht in der Realität verankert, dass sie eine Reaktion erfordern.
Ich finde die Kritik an Blizzard und die allgemeine Kritik am Design heutiger Spiele nimmt mittlerweile groteske Züge an.
Selbst wenn das wahr wäre (ist es nicht, die Kritik nimmt ab -> was man an stetig steigenden Bewertungen in Zeitschriften usw. sieht. 98%= gut, 90% = durchschnittlich 80% = schlechte, heutzutage) müsstest du dir erstmal überlegen, wieso dem so ist.
Ich spiele seit mehr als 20 Jahren Videospiele und habe jeden Blizzard Titel seit Warcraft 2 intensiv gespielt.
Videospiele waren noch nie so gut wie heute.
Ja, ich hatte früher durchaus mehr Spaß an Spielen. Ich war jünger, unerfahren, weniger kritisch. Ich habe Designaspekte in Spielen hingenommen, ohne groß darüber nachzudenken, die ich heute niemals akzeptieren würde.
Lässt man die Erinnerungen an die gute Zeit die man mit früheren Titeln hatte außer acht und vergleicht objektiv kommt man zwangsläufig zu dem Ergebnis das Spiele heute besser sind. So gut wie nie zuvor.
Du hattest früher "durchaus mehr Spaß an Spielen". Daraus fließt dass du jetzt weniger hast, woraus du schließt, dass Spiele nun besser sind. Interessant. Was garantiert deiner Ansicht nach deine Objektivität? Dein Alter?
Starcraft II ist in allen Aspekten weitaus besser als Warcraft III, Warcraft III war besser als Starcraft, und Starcraft besser als Warcraft II.
Diablo III wird ebenfalls ein wesentlich besseres Spiel werden als es Diablo II war.
Hier wird es interessant - und wir stoßen wir in Gebiete vor, in denen man deine Aussagen klar widerlegen kann. In welchen Aspekten ist Starcraft II genau besser als I? Da du keine Argumente gebracht hast, sehe ich mich eigentlich nicht verpflichtet Gegenargumente zu bringen - aber da ich so nett bin: Laut Metacritic hat Starcraft I 88% Metascore und 9.2 User score. Starcraft II hingegen hat 93% Metascore und 8.1 User score. Einfache Analyse: Diskrepanz zwischen Spielern und "Journalisten" ist größer als zuvor. Während die Medien SCII in den Himmel loben, sind die eigentlichen User weniger begeistert als vom Original.
Man könnte dies durch eine Menge an Artikeln, Kritiken etc. unterstreichen, aber ich glaube es genügt darauf hinzuweisen, dass ich NIE einen durchdachten Vergleich der zwei Spiele gelesen habe, wo SC2 designtechnisch als Sieger hervorgegangen wäre.
Achja bevor, das Argument von wegen "Die Grafik ist besser" kommt: Grafik hat sehr wenig mit der Qualität eines Spieles zu tun.
Einsteigerfreundlich und einfach zu nutzen waren Blizzard Spiele schon immer. Deswegen waren sie auch schon immer großartig.
Wieso ein schwerer Einstieg ins Spiel als positiv zu betrachten wäre erschließt sich mir überhaupt nicht.
Abgesehen davon dass ich es nie so ausgedrückt habe...
deswegen waren die ersten Missionen in Blizzard Games auch immer extrem langweilig.
Moderne Spiele sind größer
Falsch. Die meisten modernen Spiele sind kleiner als ihre Vorgänger, was mit den exponentiell steigenden Produktionskosten zusammenhängt. Klassisches Beispiel aus RPGs: Daggerfall > Morrowind > Oblivion. Oder schau dir moderne "Kriegshooter" mit ihren 10-Stunden-Kampagnen an. Und dann vergleiche sie mit z.b. Operation Flashpoint.
Desweiteren sollte man nicht von Durchspiellänge auf tatsächliche Größe schließen, und umgekehrt. Füllquests und copy/paste Korridore sind beliebt heutzutage, um die "Länge" zu pushen (siehe: Dragon Age II)
Falsch. Außer du meinst mit Design "gut Aussehen und Fehler verzeihen".
Richtig. Einer der Hauptgründe warum moderne Spiele immer schlechter werden. Teurere Produktion -> Teureres Produkt -> Geld muss reinkommen -> Produkt für Massenmarkt und kleinsten gemeinsammen Nenner entworfen.
Richtig. Und unwichtig. Grafik ist ein Marketing Werkzeug, welches erfolgreichen Verkauf ermöglicht (wobei sich das gottseidank langsam ändert: siehe Minecraft und ähnliche Indieprojekte), und hat nur minimal mit Ästhetik oder Spielspaß zu tun. Es gibt zuhauf 2D Spiele deren Charakter, Detailreichtum und Stil von keinem 3D Spiel erreicht wird.
Ein kleiner Denkanstoß: Transformers hat eine bessere "Grafik" als Citizen Kane. Ist er deswegen ein besserer Film?
Mir fällt keine Kategorie ein in der heutige Spiele den Spielen von vor 10 oder 20 Jahren unterlegen wären.
Es hat einen Grund warum die 90er (und 2001/2 rum) für viele Genres als das Goldene Zeitalter gelten. RPGs (Infinity Engine Games, Fallout, Wizardry 7...),RTSs (C&C, Warcraft, Starcraft, Total Annihilation, Age of Empires...), FPSs (zu viele um genannt zu werden), Taktik Spiele (Jagged Alliance Reihe, X-COM Reihe - Spiele, die in den meisten Kreisen als absolut unübertroffen gelten) können hier ohne Bedenken genannt werden.
Und ich kann dir auch eine Kurzfassung meiner Theorie dazu geben, warum dem so ist: in den 70ern und 80ern wurden Spiele von Nerds (im positiven Sinne) gemacht. Von Informatikern die in Ihrer Freizeit Dungeons & Dragons spielten. Heute werden sie von Kommitees bestehend aus Leuten mit Wirtschaftsuniabschlüssen in Hugo Boss Anzügen gemacht. Die 90er waren die Zeit als diese zwei Aspekte aufeinander trafen: Das Talent und der Wille gute Produkte zu entwickeln war noch da, und ein steigendes kommerzielles Interesse sicherte die nötigen Finanzen um Entwicklung voran zu treiben. Allerdings waren die zwei Zugänge auf dauer nicht kompatibel. Und natürlich gewinnt am Ende Profitabilität.
Ich empfehle dir sich die Geschichte von Entwicklerstudios anzusehen, welche von EA aufgekauft wurden. Bullfrog, Westwood, Origin Systems, Bioware uvm.
Vielleicht gibt dir das eine Idee, wovon hier die Rede ist.