Achso, unwissenheit schützt vor strafe nicht. Dummerweise widersprichst du dir dann im unteren absatz selbst "keiner sagt dass die steuergesetze einfach sind." Also sind sie so einfach und nachvollziehbar oder sind sie es nicht?
Deiner EIGENEN aussage nach sind sie es nicht, und dann trifft genau das zu was ich gemeint hat: Das kriminalisieren von leuten die von soetwas keinerlei ahnung haben. Ansonsten könnte man sich ja steuerberater sparen .
Die meisten halten das wohl für völlig absurd und würden nicht mal im traum daran denken dass es steuern auf virtuelle items gibt.
These 1: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"
These 2: "Die deutschen Steuergesetze sind nicht einfach"
Wo ist da der Widerspruch?
Man darf wohl von erwachsenen Menschen erwarten, dass sie für ihr Handeln Verantwortung übernehmen und mit den Konsequenzen leben. Ich muss mich eben darum kümmern, ob ich google oder zum Steuerberater gehe oder einen Bekannten um Rat Frage. So verhält es sich doch mit ganz alltäglichen Dingen genauso.
Banales Beispiel: Transport von Fahrrädern mit dem Auto. Da muss ich mich eben schlau machen, wie ich die richtig befestige. Wenn die dann auf der Autobahn vom Dach fallen, kann ich auch nicht sagen:“Oh das wusste ich jetzt aber nicht, dass man die auch noch festmachen muss. Ich hab das ja noch nie gemacht.“ Auch wenn solche Dinge nicht vorsätzlich Geschehen, so dann doch fahrlässig. Und dass Fahrlässigkeit strafbar ist, ist bekannt.
Der einfache Privatmann braucht zum Erstellen seiner Steuererklärung sicher nicht immer einen Steuerberater. Aber oft fällt beim Steuerberater die Erstattung so viel höher aus, dass er damit seine eigenen Kosten deckt und der Arbeitnehmer immer noch mehr zurückbekommt, als hätter er sie selbst gemacht. Der Detusche spart gerne mal an der falschen Stelle. Aber kleine und mittelgroße Unternehmen kommen nicht um den Steuerberater herum, weil die keine Ahnung vom Steuerrecht haben und der Steuerberater viel weniger kostet als ein zusätzlicher Arbeitnehmer.
Wann ist etwas virtuell? Das Geld, was auf deinem Konto ist, ist ja auch nicht virtuell oder doch?
Sehr pietätvoll das ganze .
Da wirds dann aber mit der moral etwas schwierig. Punkt 1. und 3. sind nämlich meiner ansicht nach genauso unmoralisch wie das hinterziehen selbst. Als handlanger der rache einer verschmähten liebschaft oder das nutzen illegal erworbener daten .
Ich verweise in meinem Beruf mit Sicherheit nicht auf Moral. Du wolltest Beispiele und ich hab sie dir geliefert.
Und meinst du irgendeine sau kommt darauf dass man die paar items die man für 200€ im RMAH verkauft hat auch versteuern muss? Das ist doch völlig absurd.
Und ich verstehe die problematik schon: Es ist lächerlich. Es sind einfach kleinstbeträge. Bei dir gilt vielleicht der grundsatz "ab dem ersten euro", bei den meisten menschen die sich nicht damit befassen gilt der nicht, das nennt man "gesunden menschenverstand".
Wer nicht ganz bedeppert ist, macht sich wenigstens dazu Gedanken. Das habe ich ja oben schon beschrieben. Es ist ja nicht so, dass für jeden Sachverhalt ein Gesetz gemacht wird, sondern eines, was für Millionen oder Milliarden von Sachverhalten gilt. Es wäre Steuerverschwendung extra für ein PC-Spiel ein neues Gesetz zu verabschieden, wenn es schon gültige Gesetze gibt. Das wäre dann nämlich unverhältnismäßige Steuermittelverschwendung.
Zum Glück gilt in diesem Land das Gesetz und nicht, was die meisten Leute denken. Sonst gäbe es Deuschlandweit einige ausländerfreie Zonen und die Rente wäre so hoch, dass der Arbeitnehmer von heute sie nicht mehr bezahlen könnte.
Und ich glaube nicht, dass du mir widersprichst, wenn ich behaupte, dass die Herren im Bundestag und Bundesrat größtenteils von gutem Menschenverstand sind. Sonst würden wir immer noch oder wieder auf die Straße scheißen und andauernd junge Knaben... ach Sokrates weiß bestimmt, was ich meine.
Aber du kannst ja entscheiden, wen du wählst oder lass ich am besten selbst wählen.
Mit verhältnismäßigkeit meine ich, dass irgendjemand dafür zuständig sein müsste um zu überprüfen ob die leute ihren "umsatz" aus dem RMAH auch durch steuern abführen. Das würde mehr kosten als die mehreinnahmen. Es wäre zum fenster rausgeworfenes geld. Deswegen zieht dein "ab dem ersten euro" post nicht, es wäre schlichtweg geldverschwendung.
Wegen ein paar hinterzogener kröten sollte kein finanzbeamter auch nur den finger krumm machen.
Und erzähl mir bitte jetzt nicht dass es da ums prinzip geht, da kenne ich noch ein paar andere prinzipien gegen die der deutsche rechtsstaat verstößt wenn es ums geld geht (stichwort steuerhinterzieher cds).
??? Dafür sind bereits die gleichen Leute zuständig wie für die anderen Fälle auch. Das nicht jeder Steuerfall für das Finanzamt lukrativ ist, ist doch klar. Oder meinst du, wenn ein Arbeitnehmer seine Erklärung einreicht und 10 Mark 50 zurückbekommt, hat der Staat was davon? Der Arbeitnehmer hat ein Recht darauf und deswegen muss er auch veranlagt werden, wenn er will. Die Finanzämter haben nicht die Aufgabe für Einnahmen zu sorgen, sondern für eine korrekte Besteuerung zu sorgen. Der Mehraufwand für den Finanzbeamten wäre es, vielleicht zwei Zahlen mehr zu kontrollieren.
Wenn der Finanzbeamte Steuerhinterziehung nicht verfolgt, riskiert er mindestens seinen Job. Gegen welche Gesetze hat wer beim Ankauf von Steuer-CDs verstoßen, bitte zeige mir das mal auf!
Soll heißen dass der deutsche staat erpresst blizzard kundendaten weil ein paar leute 150€ mit items gemacht haben?
Sollte das mal der fall sein, dann gute nacht.
Wie kommst du darauf? Glaubst du, ebay wurde erpresst?
Heißt nicht unbedingt dass diese gesetze sinnvoll sind oder dass sie im einzelfall nicht absurd wären. Darum geht es ja, in dem fall vom RMAH sind sie vollkommen lächerlich.
Warum sollte hier eine Ausnahme gemacht werden, wenn in Millionen vom Sachverhalt her ähnlicher Fälle keine Ausnahme gemacht wird? Habe ja schon weiter oben was dazu geschrieben.
Wer wegen soetwas ein schlechtes gewissen hat, hat wirklich noch nie im leben probleme gehabt und kann einem auch irgendwie leid tun.
Ich meinte wohl Angst, bzw. Pipi in der Hose.
Vielleicht hast du meinen ursprünglichen post falsch verstanden, es ging mir nicht darum festzustellen dass das ganze widerrechtlich oder sonst was wäre. Ich drücke nur aus dass das ganze lächerlich ist und in keinem verhältnis mehr steht. Alleine dieses gesetz zu erstellen und absegnen zu lassen kostet mehr als es einbringen würde.
Habe ich ja schon geschrieben, dass es unsinnig wäre, für das RMAH extra ein Gesetz zu erlassen, es gibt ja bereits Gesetze die greifen. Wenn du den virtuellen Handel meinst. Hierzu gibt es kein Gesetz oder Regelung und wird es höchstwahrscheinlich auch nicht in den nächsten 5 Jahren in Deutschland geben.
Jetzt stellen wir uns mal folgende situation vor:
Hans macht mit lisa schluss, lisa weiß allerdings dass hans vor einem jahr im RMAH einen mantikor für 50€ verkauft hat. Jetzt gibt lisa dem finanzamt einen anonymen hinweis dass hans im RMAH einen mantikor verkauft und diesen nicht von der steuer abgesetzt hat (weil hans natürlich nichts davon wusste). Was passiert dann? Wie reagiert das finanzamt, wie gehen sie vor? Was passiert mit hans?
Lisa sagt bestimmt nicht, dass er 50€ Umsatz gemacht hat, sondern 5000€. Da die Mitarbeiterin vom Finanzamt Ende 40 ist, kann sie sich dazu nichts vorstellen und untersucht den Fall genau. Es kommt heraus, dass Hans noch mehrere Gegenstände verkauft hat und sich in 1,5 Jahren ein Taschengeld von 1.000€ hinzuverdient hat. Wies weiter geht, wer weiß? Mit Steuerstrafverfolgung hatte ich noch nichts am Hut. Lies dir halt §369ff AO im Internet durch und google ein wenig.