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ethisches Konsumverhalten

NerosRevenge

Member
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29 Februar 2004
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Hallo :hy:,

da ich mich schon seit längerem für das Thema interessiere,
jedoch nicht das Gefühl habe mich genau damit auszukennen (auch weil ich es seither nicht richtig auf die Reihe bekomm aus dem Internet seriöse Quellen zu beziehen) würd ich gern eure Ansichten/Lebenseinstellungen zu dem Thema hören.
Damit meine ich zum Beispiel unter welchen Umständen/Bedingungen unsere
"Qualitätsware" in anderen Ländern hergestellt wird, welche Hintergründe
bestimmte bekannte Firmen haben und wie ihr dazu steht.

Ich stell einfach mal ein paar Dinge in den Raum um Grundlage zu einer Diskussion zu liefern:

Nike - Kinderarbeit?
Coca Cola - Klaut Indern das Wasser zur Herstellung ihrer Produkte?
OCB Papers (Raucher werden die Marke wohl kennen) - Unterstützung rechtsextremer Parteien in Frankreich?
Werden zur Herstellung von Feuchtigkeitscremes teilweise tote Embryonen verwendet?


Das sind ein paar Dinge die ich so aufgeschnappt habe, ohne diesen jetzt
eine Quelle zuordnen zu können.
Deswegen wär ich für jeden der sich damit näher beschäftigt/interessiert/auskennt dankbar, sowie auch für informative Quellen.

Schließlich sind das Dinge die jedem bewusst sein sollten, obwohl es wohl
nur die wenigsten wissen.
 
afaik werden die getränke von Coca cola meist in dem land abgefüllt, in dem sie auch verkauft werden. transportiert wird das zeug als konzentrat. wie die da jetzt den indern das wasser klauen, erschließt sich mir nicht ^^. ( man kann ja mal in dem tollen Coca Cola-thread im com nachfragen ^^
zu embryonen in feuchtigkeitscremes: kann mir nicht vorstellen, was die embryonen da drin jetzt sollen :p außerdem wäre zu teuer. ist also wahrscheinlich eine reine erfindung.
das verschiedene lieferanten von großunternehmen kinderarbeit zulassen ist ja nun kein geheimnis. afair waren da auch lieferanten von nike drin verwickelt.

€: die sache mit dem Coca-Cola-werk in Indien scheint tatsächlich eine ernste sache zu sein. wobei mich da noch interessieren würde, ob a) im internet noch ein wissenschaftliches gutachten darüber existiert, und b) ob die Cola nur für den nationalen markt oder für den export bestimmt war.
 
Wie sich das mit dem Wasser genau verhalten hat, weiss ich jetzt nichtmehr ganz genau, werde da nochmal suchen - widerspricht sich aber meiner Meinung nach nicht
da zur Produktion von Konzentraten sicherlich auch Wasser gebraucht wird.

Ich bin mir lediglich nur sicher das McDonalds und Co. mit diesen Konzentraten vor Ort die Getränke mixen....
 
Dank des Threadtitels dachte ich, es würde um koscheres Essen oder regionale Küche gehen.

Du meinst ethisch, und nicht ethnisch?
(Ethnien sind Volksgruppen)


Zu Coca Cola in Indien verweise ich auf Wikipedia


Gruß
Erebus
 
erebus84 schrieb:
Dank des Threadtitels dachte ich, es würde um koscheres Essen oder regionale Küche gehen.

Du meinst ethisch, und nicht ethnisch?
(Ethnien sind Volksgruppen)


Zu Coca Cola in Indien verweise ich auf Wikipedia


Gruß
Erebus

Ich dachte genau das gleiche wie du.
Was Kinderarbeit anbelangt: Da ich keinerlei Überblick darüber habe, welche Konzerne die betreiben und welche nicht etc. mache ich mir nicht die Mühe meine Kleidung nach ethischer Überzeugung auszusuchen. Ich such mir das aus, was mir gefällt und Punkt. Tote Embryonen in Feuchtigkeitescremes halte ich auch für Klamauk.
 
Viel bedenklicher als o.g. Beispiele finde ich den Global Player Nestlé, der systematisch in Subsahara-Afrika mit seinem EU-subventionierten Milchpulver die dortige einheimische Milchwirtschaft nachhaltig zerstörte. Bleibt zu hoffen, dass durch steigende Preise für Milchprodukte dem wenigstens jetzt halbwegs Einhalt geboten wird.
 
Bambi2 schrieb:
Viel bedenklicher als o.g. Beispiele finde ich den Global Player Nestlé, der systematisch in Subsahara-Afrika mit seinem EU-subventionierten Milchpulver die dortige einheimische Milchwirtschaft nachhaltig zerstörte. Bleibt zu hoffen, dass durch steigende Preise für Milchprodukte dem wenigstens jetzt halbwegs Einhalt geboten wird.

Nicht nur das, in den 70er-80er Jahren gab es da ein hohes Säuglingssterben, weil keine Frau mehr ihr Kind stillte, sofort die Nestlé-Milch genommen hat, weil nicht ausdrücklich drauf stand, dass man doch bitte zuerst normal stillen sollte...
 
Evilm4ster schrieb:
Ich dachte genau das gleiche wie du.
Was Kinderarbeit anbelangt: Da ich keinerlei Überblick darüber habe, welche Konzerne die betreiben und welche nicht etc. mache ich mir nicht die Mühe meine Kleidung nach ethischer Überzeugung auszusuchen. Ich such mir das aus, was mir gefällt und Punkt. Tote Embryonen in Feuchtigkeitescremes halte ich auch für Klamauk.

ja okay könnte ein mod das "n" streichen? :rolleyes:

Ist ja dein Ding wenn dich das nicht interessiert, damit gehörst du dann leider zu der breiten Masse die es garnicht interessiert wie es in anderen Teilen der Welt ausschaut.

Das mit den Embryonen hab ich vor längerer Zeit mal in der Schule mitbekommen
in einer Diskussion die für mich seriös erschien. Ich würd gern mehr dazu wissen doch ich find dazu einfach nichts naja ^^
Klingt natürlich erstmal ziemlich absurd, aber man weiss ja nie wovon man alles keine Ahnung hat....
 
Na ja, also wenn, dann sind da keine Embryonen drin, zumindest keine ganzen, sondern Stammzellen, die aus Föten gewonnen werden.
Außerdem ist das dann Definitionssache, wenn du einen befruchtete Eizelle, die sich nach ein paar Mal geteilt hat, schon als Embryo bezeichnest, dann siehst du das anders, als Leute, die diese Eizelle erst als Embryo bezeichnen, wenn die Eizelle schon 2-3 Wochen alt ist.

Da kommt es halt darauf an, wie fein du ab stufst, ab welchem Punkt für dich Leben beginnt.

Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass Stammzellen auch in speziellen Cremes enthalten sind (die bekommt man dann aber eher nicht im Supermarkt), schließlich sollen diese Stammzellen ja eine immense Heilungswirkung haben.
 
NerosRevenge schrieb:
ja okay könnte ein mod das "n" streichen? :rolleyes:

Ist ja dein Ding wenn dich das nicht interessiert, damit gehörst du dann leider zu der breiten Masse die es garnicht interessiert wie es in anderen Teilen der Welt ausschaut.

Das mit den Embryonen hab ich vor längerer Zeit mal in der Schule mitbekommen
in einer Diskussion die für mich seriös erschien. Ich würd gern mehr dazu wissen doch ich find dazu einfach nichts naja ^^
Klingt natürlich erstmal ziemlich absurd, aber man weiss ja nie wovon man alles keine Ahnung hat....

Stimmt ... es interessiert micht nicht, weil ich daran nichts ändern kann Mr. Weltverbesserer. Denn solange die Politik nichts anderes betreibt als die Ausbeutung der Länder der dritten Welt, wirst auch du noch zwangsweise von deren Produkten konsumieren. Und glaub mir, sollte diese Ausbeutung irgendwann mal aufhören wirst du dich bei den Preisen aber umgucken.
 
hm, ich bin eher skeptisch, dass es mit "stammzellen draufschmieren" getan wäre. soweit ich weiß, besteht die "immense Heilungswirkung" darin, dass die stammzellen als eine art zellenrohling funktionieren, und einfach die aufgaben der nachbarzellen übernehmen und man so geschädigtes gewebe, dass man nicht anders regenerieren kann, heilt (zerstörtes nervengewebe z.B.)
und afaik ist eine behandlung mit embryonalen stammzellen hierzulande verboten (wie auch die forschung mit stammzellen, die nach einem bestimmten datum entnommen wurden). ich denke in den meisten ländern wäre soetwas auch nicht erlaubt ( die behandlung, nicht die forschung). stammzellen in cremes halte ich persönlich für eine legende ;)
 
Im grunde nennt sich das Problem nur indirekt Produktionsweise, eigentlich heisst es G-W-G / Kapitalakumulation / Mehrwert.

Aber egal das wird euch schon so lang vorgekaut...

\ô/
 
1h05 schrieb:

Lol. Bloß keine Möglichkeit zur politischen Agitation ungenutzt lassen. :rolleyes:
Glücklicherweise recht ungeschickt, denn die verlinkte Seite entlarvt sich selbst durch die Rubrik "So urteilt die Presse". Interessant ist gar nicht, wie diese urteilt, sondern welche Teile der Presse denn urteilen:
- taz (naja)
- Analyse und Kritik
Sie ging 1992 aus der Zeitung Arbeiterkampf des Kommunistischen Bundes hervor

- Jungle World
Die Verfassungsschutzämter der Länder Nordrhein-Westfalen und Brandenburg[4] rechnen die Zeitung in ihrer Definition zum linksextremistischen antideutschen Spektrum.

Das Buch muss ja ein echtes Meisterwerk sein, wenn es begeisterte Kritiker aus diesem Spektrum findet. Ich werd es mir gleich heute noch bestellen. :top:
 
Kann Labarnas Statement nur unterschreiben.
Behalt bitte deine politische Gesinnung für dich.
 
Naja wird schon einen Grund haben das der werte Herr Heinrich Dozent an der FU ist und, so wie es gerade ausschaut auch seinen Prof. bekommen wird (und diesen bekommt man heutzutage bei weitem nicht mehr einfach so).

Die Linke findet auch Simpson toll, na dann werd ich die wohl auch nicht mehr schaun.
 
xfreeder schrieb:
Passt bloss auf sonst wird euch der Stolperhannes holen!

Ich hab dich!

Keine Sorge hier im Forum bin ich wie anscheinend auch WerthersEchte auf dem politischen Altenteil.

Ich bin politisch im RL aktiv. Das ist sinnvoller. Wenigstens ist ein Ansatz von Nachdenklichkeit in der Politik erkennbar. Mehr wollte ich im Moment gar nicht.

Zum Thema:
Als ich "ethnisches Konsumverhalten" las, dachte ich zuerst es geht darum ob Zugezogene ein anderes Konsumverhalten haben.

Man kann sich irren.

Ethisches Konsumverhalten ist eine Frage des Geldes. Da Leute mit geringem Einkommen i.d.R. keine Markenartikel kaufen können, ist es für diese Leute keine Frage von Ethik, sondern eine Frage des Preises.

Klar kann man Stunden investieren um günstige ethisch einwandfreie Produkte im Internet zu ergoogeln, aber dass ist eher Realitätsfern. Eine Chance "ethischere" Produkte unter die Leute zu bekommen muss daher bei den Geschäftsleuten ansetzen, die diese Produkte einkaufen.

Liegen jetzt zwei Produkte nebeneinander, dann wird entweder das billigere gekauft, oder bei gleichem Preis, das "ethisch" einwandfreiere Produkt. Etwas anderes kann man beispielsweise von einem ALG2er oder einem Aufstocker nicht erwarten, sonst reicht am Ende des Monats das Geld nicht. Diese Leute sind Geldmitteln abhängig, die ihnen zugestanden werden.

Wie die "unsichtbare Hand" in Entwicklungs- und Schwellenländer agiert, kann man sehen. Kinderarbeit, giftige Arbeitsplätze (entlöten von blei und Lösungsmittelhaltigem Computerschrott per Abflammen von Hand und herunterzeihen von Bauteilen mit Stöckchen) und Umweltvernichtung sind ohne Regulierung die Normalität. Rechtsfreier Raum ist auch eine Resource, die wie jede andere Resource (nach deutscher Wirtschaftsethik) genutzt werden kann und sogar genutzt werden muss.

Es gilt die deutsche Form der Wirtschaftsethik: "Der systematische Ort der Moral in einer Marktwirtschaft ist die Rahmenordnung." (Die Effizienz in den Spielzügen, die Moral in den Spielregeln)

Mit anderen Worten: Wenn Kinderarbeit, giftige Arbeitsplätze und Umweltzerstörung in einem Land per Gesetz nicht verboten ist, dann muss ein Unternehmen alle Möglichkeiten nutzen um Gewinn zu schöpfen.

Wo ist der Fehler in dieser Ethik? Gibt es keinen Fehler?

Diese Ethik ist zur Überwindung des Gefangenendilemmas entwickelt worden. Jeder kann so egoistisch wie möglich handeln und trägt so zum Gesamterfolg bei.

Altruisten verlieren in diesem System Überproportional. Was ist mit den Menschen, die beim besten Willen nicht egoistisch sein wollen? Systemische Dauerverlierer? Nicht wehrhaft?

Deshalb bin ich im RL unterwegs. Viel Spaß noch beim diskutieren.

Euer heisgeliebter Stolperhannes.
 
Ich persönlich greife gerne auf Fair Trade Produkte zurück. Vor allem in letzter Zeit da das momentan in Österreich einen kleinen Aufschwung erlebt hat.

In erster Linie fällt mir da zB diese Schokolade ein. Oder Bananen, etc.

Was Kleidung angeht kaufe ich einfach was mir gefällt und was ich mir leisten kann. Ich wüsste garnicht welche Marken "Ethisch unbedenklich" wären. Und für selbstgestricktes bin ich noch ungefähr 40 Jahre zu jung ;)

Es ist allerdings heute schon einfach eine Gewisse Marke zu boykottieren da man genug auswahlmöglichkeiten hat.
Ich kann mich noch erinnern dass meine Eltern eine ganze Zeitlang bspw. nicht bei Shell getankt haben. Das muss aber auch schon einige Jährchen her sein.

Wenn ich weis dass bspw. Nike reihenweise Kinder über den Jordan schickt kaufe ich halt Reebokk (wenn die besser unterwegs sind).

Ich bin da eher opportunist. Wenn ich was "gutes" tun kann und mich nicht sonderlich verbiegen muss dann mach ichs.

mfg
 
Stolperhannes schrieb:
Ethisches Konsumverhalten ist eine Frage des Geldes.
...oder der Bereitschaft zur Mäßigung. Oder der moralischen Werte überhaupt.

Manche Leute sagen, sie könnten nicht ethisch essen, weil ihnen das Geld dazu fehlen würde. Deshalb alleine kaufen sie ihr Fleisch im Supermarkt, anstatt beim örtlichen Metzger. Da stellt sich mir jedoch die Frage, ob denn die Bevölkerung hierzulande tatsächlich so verklärt ist, wie sie zu sein scheint: Denn der Fleischer ist keineswegs zu teuer, die Großhändel sind lediglich zu billig.
...was wiederum über einen gewissen Zeitraum hinweg dazu verleiten ließ, dass jedermann anfing sich einzubilden, er brauche täglich eine Portion Hack oder dergleichen, da man es sich ja leisten kann. Jetzt rückläufig zu sagen: "Ethisch essen ist viel zu teuer in der heutigen Zeit!", das halte ich für eine große Heuchlerei, die einer gewissen Unbereitschaft zur Mäßigung oder einfach einer großen Faulheit entspringt.
Desweiteren sollte man sich vielleicht noch bewusst machen, dass es für manche Menschen moralisch durchaus nicht verwerflich ist, billiges und in Massen produziertes Fleisch in großen Mengen zu essen.

So in etwa verhält sich das im Übrigen auch mit Hosen, Bananen oder sonstwas in die Richtung. Und gerade in Sachen Kleidung und Nahrung neigt der Mensch wohl viel zu sehr dazu, sich ungezügelt durchs Leben zu kaufen (wobei auch hier die moralische Grundeinstellung einiger eine Rolle spielt; ich denke aber, dass den meisten der Hintergrund solcher Güter eigentlich überhaupt nicht bewusst ist).
 
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