Ja, aber woher weiß das Wasser, welcher in ihm gelöste Stoff der gewünschte ist? Es gibt nun mal keine reinen Stoffe. Selbst der zu potenzierende "Wirkstoff" ist praktisch ja mit unzähligen anderen Stoffen verunreinigt. Und angeblich ist das Zeugs doch umso wirksamer, je verdünnter ("potenzierter") es ist. Warum kommt dann also angeblich immer nur die gewünschte Wirkung zum tragen? Und wie gehn die Hersteller sicher, daß in dem beim Potenzieren verwandten Verdünnungsmittel nicht schon "Informationen" drin sind?
Und warum wirkt Homöopathie eigentlich so dermaßen eingeschränkt, wenn es doch ein so tolles System ist?
Wo ist das homöopathische Heilmittel für Diabetes Typ I? Das wäre doch mal der Durchbruch für Homöopathen. Die pöhse Schulmedizin schafft es lediglich die Patienten mit gentechnisch hergestelltem (das kann ja gar nicht gesund sein!!) Insulin am Leben zu erhalten. Von Heilung ist die Schulmedizin Welten entfernt.
Scheint die Homöopathen aber nicht zu interessieren. Warum wohl?
Oder andere Baustellen: Wieviele erfolgreiche Selbstmorde gibt es mit homöopathischen Schlafmitteln? Wo bleiben die homöopathischen Kontrazeptiva?
Warum wird eigentlich so selten auf den
Donner-Bericht verwiesen? Kurz als Erklärung: Unter den Nazis bekam die Homöopathie durch staatliche Förderung massiven Aufwind. (Der Hang der Nazis zu Esoterik dürfte ja bekannt sein). Von 1936-39 fand dann eine Untersuchung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt statt. Wir reden hier von breit angelegten Untersuchung, durchgeführt von Homöopathen selbst, unterstützt durch eine wohlwollende Staatsmacht.
Wie war also das Ergebnis der Untersuchung? Natürlich katastrophal. Oder um mal die Worte eines der an der Untersuchung beteiligten Homöopathen (Fritz Donner, sein Bericht siehe oberer Link, Zitat ist zweiter Absatz, Seite I) zu sagen:
Bei einer Heilmethode wie der Homöopathie, der bisher Forschungsinstitute zur Verifizierung früherer Arzneiprüfungsergebnisse und zur klinischen Nachprüfung aus der Praxis stammender Empfehlungen vollkommen fehlten, ist von vorneherein nicht zu erwarten, daß bei einer eingehenden Überprüfung sich alles als richtig erweisen wird, was von Hahnemann und seinen Nachfolgern behauptet worden ist. Als Ergebnis der 1936 bis 1939 durchgeführten praktischen Untersuchungen ist zu vermerken, daß es dem damaligen Vorsitzenden der homöopathischen Ärzte, H. Rabe, weder im Arzneiprüfungsversuche noch bei seinen therapeutischen Bemühungen an von ihm selbst ausgesuchten Kranken gelungen ist, irgend einen Erfolg zu Gunsten der Homöopathie zu erzielen.
Das Ganze wurde folgerichtig 1939 von Seiten der Homöopathen abgebrochen.
Was hat sich nun seit damals in der Homöopathie getan? Ich behaupte: Nichts! In sich ist das ganze Gebilde immer noch hochgradig widersprüchlich (s.o.). Und auch alle mittlerweile durchgeführten Studien ändern am damaligen Bild nichts wirklich. Erst kürzlich gab es ja eine nette Metastudie, die zeigte, daß der Nachweis der Wirkungslosigkeit der Homöopathie in einer Studie mit der Güte dieser korelliert.
Aber wahrscheinlich werden auch noch in hundert Jahren Esomuttis zum Heilpraktiker rennen um sich ihre homöopathische "Naturmedizin" zu holen.
Das geozentrische Weltbild ist ja auch nicht auszurotten.