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Haben Bands aus den Bereichen Darkmetall, Gothic usw. eine solidere Fangemeinschaft?

  • Ersteller Ersteller EnricoPalazzo
  • Erstellt am Erstellt am

EnricoPalazzo

Guest
Hallo zusammen,

ich möchte in diesem Threat gerne über das Geschäft mit Musik reden. Da in diesem Forum anscheinend viele Menschen mit Affinität zu Gothic, Heavy Metall und auch Mittelalterrock ala Blind Guardian vertreten sind, hoffe ich auf profunde Antworten.

Zunächst einige rein subjektive Gedanken zum Thema....

Seid einiger Zeit ist im Musikgeschäft ein Rückgang der CD-Käufe zu beobachten. Viele Menschen nutzen illegale Wege um sich Musik zu beschaffen und sogar etablierte Künstler sind davon betroffen. Es sind inzwischen weitaus weniger verkaufte Tonträger nötig um eine Auszeichnung in Form einer "Goldenen Schallplatte" zu erhalten.

Diese Entwicklung hat zur Folge, dass viele der großen "Stars" wie Madonna, Elton John usw. wieder verstärkt Konzerte spielen, da damit eben noch Geld zu machen ist.

Außerdem scheint das Musikgeschäft wesentlich kurzlebiger geworden zu sein. Jedes Jahr werden die Gewinner einiger Castingshows plus etlicher Soapstars mit 1-2 Liedern verheizt, danach verschwinden sie in der Versenkung.

Allerdings ist mir aufgefallen, dass die genannte Szene Gothic, Heavy Metall und auch Mittelalterrock von diesen Entwicklungen unbetroffen scheint, im Gegenteil die Szene erfreut sich wachsendem Zuspruch, wie jüngst die Gewinner des Musikwettbewerbs von Stefan Raab beweisen. Auch die alte Garde des Heavy Metall wie Manowar usw. freut sich über steigende Verkaufszahlen ihrer Platten.

Ein Freund von mir ist seid Jahren Schlagzeuger in diversen Bands der Szene und mit ihm habe ich mich schon oft darüber unterhalten, wie man im Musikgeschäft heutzutage noch erfolgreich sein kann. Er erzählte mir, dass der durchschnittliche Fan dieses Genres eben etwas anders ticke. Diese Leute kaufen noch gerne CD´s, da eine Plattensammlung für sie etwas besonderes ist und auch die Bindung zu den Bands des Genres ist sehr groß.

Was haltet ihr davon? Liege ich richtig mit meiner Einschätzung?

Gruß EP
 
Ich glaube es liegt eben daran dass, imho, viele dieser Metal (ich benutze Metal jetzt mal als Sammelbegriff) Bands authentischer sind als die von dir angesprochenen Casting/Soap Acts. Es sind eben Bands die nicht mit grossem medialem Getöse auf den Markt geworfen wurden, von RTL und Bravo gehypt werden und nach 1-2 "Hits" die alle gleich klingen wieder in der Versenkung verschwinden.
Ich nehme jetzt mal Blind Guardian als Beispiel da ich deren Musik ein bisschen kennen, das sind Jungs die sich schon lange kennen und die den Anspruch erheben eine "richtige" Band zu sein, das heisst die haben klein angefangen und sich ihre Fangemeinde hart erarbeitet. Sie schreiben selbst ihre Musik und ihre Texte, sie spielen live wenn sie auftreten und ich denke mal dass sie tatsächlich als "Musiker" und "Band" im Sinne der Wörter zu verstehen sind.

Solche Bands haben ja auch Fans die nicht aus kreischenden Teenies bestehen sondern aus Leuten die ihre Musik tatsächlich mögen und die sich mit den Musikern bis zu einem gewissen Grad identifizieren können, das Verhältnis Band-Fans ist über die Jahre gewachsen.

Ein weiterer Unterschied ist meiner Meinung nach auch die Beweggründe aus welchen die einzelnen Künstler ihre Musik produzieren. Ein DSDS Star ist ein Produkt von RTL das auf den Markt geworfen wird um Geld zu verdienen und wenn kein Geld mehr verdient wird, wird das Produkt abgesetzt. Bei den Metal Bands ist es aber, imho, oft so dass bei diesen das Geld verdienen nicht an erster Stelle steht und ich glaube es gibt in dieser Szene nicht allzu viele die exklusiv von ihrer Musik leben (können), von den ganz grossen wie eben Manowar mal abgesehen.
 
also ich habe sehr wohl eine bindung zu meinen lieblingsbands :>
was für mich auch ganz wichtig ist, ist die gestaltung der booklets. die cds in der massenproduktion haben "normale" booklets. imho lieblos gestaltet und uninteressant.
dann schaut man sich die cds von zb janus oder samsas traum an. das sind keine cd-hüllen, das sind bücher (ohne witz), echte liebhaberstücke. es sind verschiedene papierarten drin, einige seiten sind durchsichtig, teile sind aus fotopapier, es sind karten drin oder poster. und im onlineshopt von janus kriegt man alles auf wunsch signiert :D und das format der hülle ist auch außergewöhnlich. da sieht man, wieviel arbeit in dem steckt, was man da in händen hält.
ich käme _niemals_ auf die idee, mir die lieder online zu kaufen - diese exemplare muß ich einfach im original haben.

metal- und gothicbands haben eine kleinere fangemeinde, weil sie einen stil haben, den einfach weniger leute hören. in der regel machen sie musik, weil es eine passion ist und entsprechend reagieren die fans darauf. so sehe ich es zumindest :)
der kreis der hörer ist kleiner, aber dafür steckt viel mehr herzblut darin, von beiden seiten.
 
Es liegt wirklich einfach daran, dass du kaum Metal Bands findest die sich gleich anhören. Alle sind Unique.

schaust du dagegen auf RAP und Hip Hop usw. was merkst du da? Die große Masse ist gleich und der einzelne stickt ab und zu mal hervor.

Ich hab gestern Abend mit meiner Freundin drum gewettet, wer beim Song Contest gewinnt. Und wie nicht anders zu erwarten, hat auch Subway gewonnen. Wieso?

Es ist nicht der alltags klatsch, den man im Radio vorgesetzt bekommt. Es ist was anderes, was es in diesem Stil nicht noch 500 mal gibt.

Klar hab ich nicht alle Lieder von Bands legal im Laden gekauft, hat keiner. Viele kommen von Freunden. Aber im Endeffekt läuft es so raus:
Wenn du eine Band magst, dir die Musik und die Band gefällt, dann kaufst du verdammt noch mal auch die CD ;).
Zu denn Booklets: Wenn ich mir die neue Nightwish CD anschaue: Das ist nicht einfach nur eine Plastik Hülle mit 2 CDs drin. Da sind die Hülle schön geschmückt, die CDs sehen einfach nur toll aus und auch der Inhalt ist genial. Ebenso wie beim Vorgänger Album Once. Das war ebenso "anders".
Nachteil ist halt, sie passen nicht in mein CD Regal :D Nun stehen sie halt so als "Design" Objekt im Regal.
Ulkig ist auch oft, dass ich Angst habe, die original CD würde Kratzer bekommen. Also brenn ich sie mir und stell die originale ins Regal :ugly:


Shootingstars: Die gibts immer noch O.o?
 
TenthManDown schrieb:
Ulkig ist auch oft, dass ich Angst habe, die original CD würde Kratzer bekommen. Also brenn ich sie mir und stell die originale ins Regal :ugly:

mein freund hat mir die beiden auflagen der beiden samsas traum-alben geschenkt, die im herbst rausgekommen sind. habe beide sofort in den pc eingelesen, die originale werden nicht gehört :D
 
TenthManDown schrieb:
Es liegt wirklich einfach daran, dass du kaum Metal Bands findest die sich gleich anhören. Alle sind Unique.

schaust du dagegen auf RAP und Hip Hop usw. was merkst du da? Die große Masse ist gleich und der einzelne stickt ab und zu mal hervor.

Naja, das ist jetzt aber Ansichtssache. Ich zB. hab mit so Metal nix am Hut, für mich hört sich da auch alles mehr oder weniger gleich an, wenn ich da mal zufällig irgendwas höre. Dagegen hört sich imho im Rap nicht alles gleich an, aber das kommt mir halt eher so vor, weil ich sowas mehr höre (und ich mein jetzt echten Hip Hop nich so G-Unit Zeugs).
 
Nai schrieb:
dann schaut man sich die cds von zb janus oder samsas traum an. das sind keine cd-hüllen, das sind bücher (ohne witz), echte liebhaberstücke. es sind verschiedene papierarten drin, einige seiten sind durchsichtig, teile sind aus fotopapier, es sind karten drin oder poster. und im onlineshopt von janus kriegt man alles auf wunsch signiert :D und das format der hülle ist auch außergewöhnlich. da sieht man, wieviel arbeit in dem steckt, was man da in händen hält.
ich käme _niemals_ auf die idee, mir die lieder online zu kaufen - diese exemplare muß ich einfach im original haben.
Beweis: http://i195.photobucket.com/albums/z257/Freizeitclown/DSC00458.jpg O_o

Bei mir ist es so das meine Musik mein Hobby ist. Ich spiele zwar kein Instrument, kann nicht singen oder zwei verschiedene Täkte halten, aber ich höre sie gerne und ich weiss das, wenn ich mir meine Musik downloade, ich den Künstler damit so schaden könnte das er daran Pleite geht => keine neuen Alben mehr.
Jede meiner CDs find ich toll und ich möchte sie auch nie wieder abgeben ...

Zudem kommt das ich einfach gerne meine Sachen original + fest in der Hand habe ...
Wenn ich mir so einige Leute angucke, diese "Chartshörer" ... ich weiss noch wie einer aus meiner Klasse doof angemacht wurde weil das Lied 3 Wochen alt war ... und ich wusste nicht ob ich weinen oder lachen sollte :X also was ich damit sagen möchte: Wenn ich all meine Musik (illegal) auf dem PC hätte wäre ein Festplattenverlust für mich untrösbar, weil ich eben auch alte Sachen immer wieder gerne höre, bei Chartshörer wäre es scheiss egal, einfach die neue Chartsliste bei t.to runterladen und fertig (Und ja, ich kenne MINDESTENS 2 Leute die so drauf sind) ...


Naja ums kurz zu machen: Ich mag meine CDs ... FInger weg sonst Finger für immer weg!
horror_knight schrieb:
Naja, das ist jetzt aber Ansichtssache. Ich zB. hab mit so Metal nix am Hut, für mich hört sich da auch alles mehr oder weniger gleich an, wenn ich da mal zufällig irgendwas höre. Dagegen hört sich imho im Rap nicht alles gleich an, aber das kommt mir halt eher so vor, weil ich sowas mehr höre (und ich mein jetzt echten Hip Hop nich so G-Unit Zeugs).
Ich hab, bis ich etwa 14 war, Hip Hop bzw. Charts gehört... Ich WEISS das sich das alles gleich anhört ...
 
Ulkig ist auch oft, dass ich Angst habe, die original CD würde Kratzer bekommen. Also brenn ich sie mir und stell die originale ins Regal

Tu ich auch. Auf jeden Fall bei den CDs meiner Lieblingsbands. Das sind für mich Liebhaberstücke, nicht auszudenken wenn da ein Kratzer drin wäre :mad:
Und ich geb Nai da recht, wenn du eine Band wirklich magst und das schon seit Jahren dann kaufts du dir ihre CDs auch. In eine ernsthafe Beziehung investiert man schliesslich auch was :D
 
Seba.b schrieb:

exakt die gleichen hab ich auch hier stehen :freu: ganz rechts das janus album fand ich besonders stylish, war die erste doppel-cd in buchform für mich :>
angefangen hat mein sammelwahn mit der utopia von samsas traum. ich wollte sie eigentlich verschenken, aber ich fand die durchscheinenden seiten des booklets so schön. seitdem hab ich nie wieder eine dieser cds aus der hand gegeben.

bzgl dem "hört sich gleich an":
ich denke, das sagt jeder über die musik der "andren", weil man damit einfach nichts anzufangen weiß.
 
Der Vorteil von Bands die allgemein gesprochen "Randmusik" machen, ist das sie eine treue, eingefleischte Fangemeinde haben.
Popmusik ist nunmal kurzlebig und wandelt sich oft.
Der Vorteil von Nischenmusik liegt nunmal darin, dass mich die selbe Band über Jahre/Dekaden hin begeistert.
Zu dem trifft man auf den dazugehörigen Konzerten Leute vom gleichen Schlag wie man selbst, was immer eine freundliche Feieratmossphäre erzeugt.

Geht es euch nicht auch so, dass die schönsten, farbigsten Erinnerungen an Konzerte, Festivals immer die sind, in denen man in kleinerer Gesellschaft (so 300-1000 Konzertbesucher) zu einer feinen Kombo schön ungezwungen abhotten konnte?
Zumindes mir sind diese Erlebnisse wichtiger als irgend ein grosses Festival.


Ps: Bei so nen schicken Cds fang ich auch noch an Metall zu hören.
 
Seba.b schrieb:
Ich hab, bis ich etwa 14 war, Hip Hop bzw. Charts gehört... Ich WEISS das sich das alles gleich anhört ...

Das Statement ist einfach nur lächerlich. Zumindestens auf Rap gemünzt entspricht das einfach nicht der Wahrheit.
 
Innerhalb solcher Subkulturen wird imho einfach (zu Recht) der "handmade music" mehr Wert beigemessen. Die Identifikation mit den favorisierten Musikern ist höher, oftmals spiegelt das Genre eine Art Lebenseinstellung wider.

Ich für meinen teil höre weniger Metal, sondern lieber Rock'n'Roll, Hardcore und Punk. Meine Sammlung umfasst inzwischen ca. 150 Platten. Von Motörhead über Turbonegro und den Sex Pistols zu Johnny Cash und Brant Bjork.
Meine CDs habe ich alle verkauft, da Platten imho einfach stylischer sind und eine längere Halbwertszeit besitzen. Mit dem richtigen Turntable (Technics 1210) hören sie sich zudem einfach geil an. Ausserdem bin ich in unserer digitalen Welt ein eher analoger Mensch geblieben. Die Booklets und das Artwork kommt bei LPs auch etwas besser raus.

Wie schon angesprochen werden auch bei mir Platten für das Auto und den mp3-Player digitalisiert ... manchmal haben digitale Speichermedien doch nicht zu bestreitende Vorzüge, doch abends zu Hause bei einem Glas Rotwein, sollte es dann schon die Langspielplatte sein. Da stellt sich auch die Frage ob Original oder Kopie nicht.

Und da ich selbst Bass in einer recht ranzigen Hardcoreband spiele, weiß nich nur zu gut, dass sich Musiker (wobei ich mich nicht unbedingt als ebensolcher bezeichnen würde) den Arsch abfreuen können, wenn der Hörerschaft der Sound gefällt.

Und damit der Post nicht allzu konstruktiv wird:
Seid einiger Zeit ist im Musikgeschäft ein Rückgang der CD-Käufe zu beobachten.
http://www.seidseit.de

Fazit: Der Rückgang betrifft wohl in erster Linie den Kommerz-Trash-Pop und es ist nur zu begrüßen, dass Indie-Labels und handgemachte Musik gegenüber Pop-Acts, die zum Playback herumhampeln an Bedeutung gewinnen. Punkt.
 
Möglicherweise, weil, wie schon erwähnt wurde, im Metal/Rock-Bereich erstens vieles einfach einzigartiger ist als die breite Masse der Popmusiker, bei denen jedes Lied irgendwo ähnlich ist (was im Grunde genommen auf das Wesen der Popmusik zurückzuführen ist, dass das was populär ist solange vermarktet wird, bis es keiner mehr hören kann gg).
Im Gegensatz dazu ist der Metal oder Rock wesentlich solider, weil eben jede Band etwas Einzigartiges hat, und die erfolgreichsten sich auch oft neu definieren, anstatt stur an alten Werten festzuhalten.
Als Beispiel sei hier Black MEtal genannt. DAs war was absolut Neues, Anderes auf dem Musikmarkt. Leider hielt man so eisern an der "Trveness" von immer dem selben eintönigen Schrott fest, so dass, außer ein paar alten Kultbands und wenigen, die ein bisschen was Neues erfunden haben, kaum etwas wirklich erfolgreich damit war.

Des Weiteren steckt bei den meisten Bands auch etwas mehr Herz und Seele hinter der Musik als beim durchschnittlichen Popkünstler. Manowar zB. man kann über die gewaltverherrlichende Ausdrucksweise streiten, aber man muss zugeben, dass die ganz eindeutig voll und ganz hinter ihrer Musik stehen (wie nicht, wenn sie davon singen, jedem den Kopf von den Schultern zu hauen, der keinen Metal hört ^^)

Zu Letzt kommt das Argument, dass natürlich auch nicht jede Band im Rock MEtal Bereich einfach überlebt. Die Bands, die erfolgreich sind, haben fast immer irgendetwas Neues, Tolles gemacht. Von den anderen hören wir nicht so viel, weil der Metalbereich ja sowieso schon sehr unübersichtlich ist.
Was ich sagen will ist, dass der Pop davon lebt, dass alle das Gleiche machen, bis es keiner mehr hören kann und damit nur Stilikonen überleben, während beim Rock/Metal eher darauf geachtet wird, was neues und innovatives zu entwicklen.

So seh ich die sache ^^
 
Quatsch, Quatsch, Quatsch... Auch wenn der Trend hier schon in die richtige Richtung abzielt, nämlich Randgruppen im Allgemeinen, alleine schon die Themenüberschrift ist Quatsch. Bei dieser Diskussion ausschließlich Rock und Metal in den Vordergrund zu ziehen ist dasselbe, wie bei einer Diskussion über Menschenrechte nur Kaukasier mit einzubeziehen. Will weiter auch gar nicht auf solche peinlichen Statements wie "hört sich alles gleich an" eingehen, möchte nur eigentlich auf ein sehr hörenswertes Interview mit Henrik von Holtum (Kinderzimmer Productions) verweisen, das genau dieses Thema behandelt: http://www.freie-radios.net/mp3/20071009-manifestein-19121.mp3

PS: "Schön aufgemachte CDs" muss man auch immer im Kontext sehen; The Smiths zum Beispiel haben bewusst auf Schnickschnack und Prunk verzichtet. Da gabs absichtlich lediglich eine Plastikhülle mit gepresster Scheibe drin.
 
Exakt, ich habe auch den Eindruck, dass man bei Randgruppen und nicht in den Charts vertretenen Bands eine stärkere Verbindung zwischen Künstler und Fan findet, die sich auch im Kaufverhalten wiederspiegelt (auch wenn es natürlich treue Fans genauso im Mainstream-Bereich gibt). Das ist aber nichts außergewöhnliches, je unbekannter der Künstler ist, desto mehr hat der Fan das Gefühl, dass es "seine Band" ist, und dass seine Unterstützung der Band hohen Wert hat. Wobei das in einer festen Szene stärker der Fall zu sein scheint, als beispielsweise bei einer unbekannten Pop-Band. Das Randgruppen-Gefühl unterstützt das "meine Band"-Gefühl.
Dazu kommt, dass ich eine eher wenig erfolgreiche Band gerne unterstütze, wenn sie mir gefällt - bei sehr erfolgreichen Künstlern ist dieser Drang weniger ausgeprägt.

Das Problem der MP3 vs. CD ist wieder ein ganz anderes, wobei hier auch schon Lösungsansätze vorhanden sind. Radiohead haben ihr letztes Album z.B. online zum Download bereitgestellt und es jedem frei überlassen, wieviel sie dafür bezahlen - was in ~2 Millionen Downloads resultierte, 60% davon bezahlt. Klingt wenig, aber man muss auch bedenken, dass es auf diese Art auch eine unbekanntere Band in die Charts und somit in die Öffentlichkeit schaffen kann, da die Downloads als reguläre Verkäufe gezählt werden.
Nochmal Beispiel Radiohead, die haben ihr Album danach noch als Box-Set zum Verkauf gestellt, mit einem rasenden Absatz. Das Bedürfnis des Fans, etwas in der Hand halten zu können, ist nach wie vor vorhanden, und gerade bei limitierten Editionen oder kreativ aufgemachten Box Sets ist es schwer, zu widerstehen - und durch die Download-Möglichkeit lassen sich neue Fans gewinnen. Die Musikszene ist nicht tot, sie ist nur im Wandel begriffen.


Nai schrieb:
mein freund hat mir die beiden auflagen der beiden samsas traum-alben geschenkt, die im herbst rausgekommen sind. habe beide sofort in den pc eingelesen, die originale werden nicht gehört :D

Grah, die wollte ich so gerne haben, hatte aber kein Geld übrig... Allein das Booklet im Buchformat... :<
 
TenthManDown schrieb:
Es liegt wirklich einfach daran, dass du kaum Metal Bands findest die sich gleich anhören. Alle sind Unique.

schaust du dagegen auf RAP und Hip Hop usw. was merkst du da? Die große Masse ist gleich und der einzelne stickt ab und zu mal hervor.

alle metalbands klingen nach gitarre und schlagzeug ._.

nein, das war der der-materie-abgeneigte-konsument zu hören kriegt, ist das was viva, mtv und diverse gekaufte radiosender dir als rap verkaufen wollen. nachdem dies aber seit 15 jahren im grunde das gleiche lied ist, klingt natürlich alles gleich, aber es gibt soviel mehr...

generell macht es meiner meinung nach, keinen sinn hier nach gerne zu unterscheiden. man ersetze die namen 'blind guardian' durch 'wu-tang clan' und 'manowar' durch 'blumentopf' und erhält genau das gleiche, musiker die einen riesigen stammhörerkreis haben.

was in den ersten 2 posts besprochen wurde, ist das phänomen der gecasteten, schnelllebigen 'pop charts welt'. eine gecastete band wird niemals das rüberbringen, was eine gewachsene und untereinander befreundete ansammlung von musikern schafft.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten, bin leider erst jetzt dazu gekommen alles zu lesen.

Wenn ich euch richtig verstehe, sind auch hier im Forum die meisten Fans dieser Subkultur echte Musikliebhaber, die i. d. R. noch viel Geld für Tonträger ausgeben.

Was ich aber bezweifle ist, dass dieses Genre (Metall/Gothic etc) relativ unpopulär ist und die Fans gewissermaßen zu einer Randgruppe zählen. Ich glaube dass es sich zunehmender Beliebtheit erfreut.

Deshalb habe ich auch bewusst ausschließlich dieses Genre thematisiert. Ich kann selbst mit der Musik überhaupt nix anfangen und finde dieses ganze böse getue eher belustigend. Allerdings ist mir halt die zunehmende Popularität aufgefallen. Selbst Pop-Sternchen wie LaFee oder Nightwish spielen mit dem Gotic-Image. Vor zehn Jahren liefen meiner subjektiven Einschätzung nach weniger Teenager mit aufgeklebtem Tränen-Tatoo und schwarzen Klammotten rum. Kann aber auch sein, dass ich da viele Emocore Leute fälschlicherweise diesem Trend zuordne.

Handelt es sich bloß um einen neuen Trend oder steckt was anderes dahinter?

Zudem stellt sich die Frage inwieweit die von mir genannten "populären" Gothic Bands von der Leidenschaft des Genres profitieren?

Oder glaubt ihr Celorfin und Bambi2, dass es sich um ein genreübergreifendes Phänomen handelt?

Gruß EP


P.S. Ich glaube nicht dass das Genre kreativer oder vielschichtiger ist als andere Musikrichtungen. Wer sich länger mit einem Stil beschäftigt wird immer viele Facetten entdecken, egal ob es sich um Hip-Hop, Alternative, Soul oder was auch immer handelt.


P.P.S.

Bambi2 schrieb:

 
kleine info am rande:
nightwish ist keine popband. sondern eher eine band aus den von dir angeführten genres (bzw: metal), welche auch außerhalb dieser genres erfolgreich ist.

so wie deine lakaien oder wolfsheim. beides keine "chartbands" (ich würd beides als dark wave bezeichnen), obwohl sie regelmäßig in den charts auftauchen.

und ja, du zählst die ganzen emos (wir haben sie immer puschel-grufts genannt) dazu - die sind aber nicht besonders gern gesehen. wie sagt man so schön: "schwarz ist das neue bunt". leider, muß ich sagen...

aber randgruppen sind es deswegen trotzdem. oder würdest du zb gothic auf die gleiche stufe (mengenmäßig) wie pop stellen? ich nicht :lol:
 
Es ist im Bereich von Metal ja auch so, dass es eben nicht diesen "hype" um die Bands gibt (außer Bands wie Dimmu Borgir) wo eben für CD's geworben wird und einem jeden Tag gesagt wird "KAUFT DIESE ALBUM, ES IST TOLL!!!". Bei Metal ist es so, dass es, natürlich wollen die Bands Geld verdienen, aber es ist da nicht so schlimm sich Musik auch "illegal" zu holen. Die meisten wissen einfach, wenn die Leute sich die Musik illegal holen und sie gefällt ihnen, dann kaufen sie sie auch. Ich will mir, wenn ich endlich Geld verdiene ( -.- ), von meiner Lieblingsband Blind Guardian alle Alben die sie haben kaufen. Naja letztes Jahr war ich Wacken und hab sie da gehört, der Hammer, dieses Jahr bin ich übrigens auch wieder da :)

Bei Shootingstars ka... Da ist es wohl so. Man sieht sie in diesen Shows. Sie bringen ein, zwei Lieder raus, dann das Album, aber keiner kauft das. Denn die Leute, die breite Masse, sieht nur das und kennt nur das, was sie grade sehen. Finden sie es toll? Dann rufen sie an. Aber kaufen? Nein!

Bei Metal besteht auch einfach kein Zwang etwas zu kaufen. Da ist es auch ein ganz anderes Gefühl. Die Menschen z.B. auf Wacken, da ist es fast wie eine große Familie, man kennt sich nicht, doch jeder kann mit dem anderen. Natürlich gibt es immer die 5% Regel oder so von den Leuten die nicht so toll sind.

Naja ich schau grade Fernsehn und habe keine Lust was ich schreibe da ich total abgelenkt bin. So far "Shake your legs and bang your head"
 
EnricoPalazzo schrieb:
Oder glaubt ihr Celorfin und Bambi2, dass es sich um ein genreübergreifendes Phänomen handelt?

Ja, das glaube ich.
Ähnliche Subkulturen gibt es im Bereich des z.B. Rockabilly, Psychobilly. Dort herrscht auch ein gewisser recht einheitlicher Kleidungsstil inklusive Flattop vor. Anhänger definieren sich teilweise sehr stark über ihre Musik. Auch ein gewisser Anteil an Leuten mit Scheuklappendenken - ich nenne sie immer Musiknazis - ist in solchen Subkulturen immer vorhanden.
Allerdings hast du wohl Recht mit der stilistischen (nicht so sehr musikalischen) Annäherung dieser ziemlich neuen Emotional Hardcore Bewegung in Richtung Goth. Wahrscheinlich braucht es da noch einige Jahre bis auch die "Emos" ihre ganz eigene Nische gefunden haben. Suche Emo-Freu ... öhm achne ...
Interessant finde ich, dass du Nightwish unter Pop-Sternchen führst. Vor einigen Jahren war die Band doch noch - wenn ich nicht irre - ein Aushängeschild des Gothic-Melodic-Metals, oder? Da verdrehst du imho Ursache und Wirkung. Eher wendet sich doch die Goth-Subkultur als solche eher aktiv von der Band ab, nachdem sie auch in der breiten Masse der Bevölkerung populär wurde.

Ich habe auch Freunde, die vollends dem HipHop verfallen sind und diese Musik echt schätzen. Dabei rede ich nicht von 15-jährigen mit 50Cent auf dem IPod sondern von Leuten in den Mittzwanzigern, die kistenweise Platten besitzen, Turntables und Mischer. Die hören eher so Sachen wie Hulk Hodn, die auch mal gekonnt ihr eigenes Genre aufs Korn nehmen und doch anständige Reime produzieren (bei denen sogar ich schmunzeln muss) a la:
"Ey, sch'bin scho ma auf 'ner Messastecharei gewes'n!"
"Ist wohl kein guter Messerstecher dabei gewes'n!"
Aber ich war auch einst Musiknazi ... ich denke sowas machen die meisten Leute, die sich tiefer mit Musik beschäftigen in einer Phase ihres Lebens durch.

Fazit: Jede Musikrichtung, die man als leicht aussergewöhnlich betrachten kann scheint sich in dem Verhältnis zwischen Band und Fan fast identisch zu verhalten. Und evtl. lässt sich sogar eine Formel aufstellen:
Die mengenmäßige Anzahl der Hörerschaft einer Band verhält sich reziprok zur Innigkeit der Bindung dieser Fans zur Band.

MfG, dein Hans.

Edith: Hier noch was zum Lachen und zur Erweiterung des Bewußtseins
 
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