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kommunismus umsetzbar, beispielweise in einem spiel?

@Tom : Genau darum ging es ja, warum ich brutzel den thread habe auslagern lassen^^
die thesen von redehag zu widerlegen und nach dem post von farfan im comm wurds einfach zu sehr ot im alten thread ^^

ego shooter sind auch keine beispiele dafür umbedingt, zumindest sind sie es nicht mehr, genauso wie strategiespiele.
das liegt einfach daran, dass erfolgreiche spieler auch belohnungen kriegen ( bf2, freischaltbare waffen zb)
 
Vielleicht sollte man auch aus diesem Thread wiederum einen auslagern. Denn die Fragen, ob eine kommunistische Gesellschaft existieren kann und die, ob in einem Computerspiel alle Spieler freien Zugriff auf alle Items haben sollen, unterscheiden sich doch sehr stark von einander.

Wenn im Spiel von Beginn an alle auf alles zugreifen können, ist die Entsprechung dafür weniger "Kommunismus", sondern "Schlaraffenland".
Diese schlaraffenlandartigen Zustände im Spiel haben allerdings auch Nachteile. Die Seltenheit einiger Items lässt beim Fund besondere Freude entstehen. Ich weiß noch, wie ich mich beim Fund meiner einzigen Hr, einer Ber, gefühlt habe, nämlich sehr gut. Diese Freude ist natürlich überhaupt nicht vorhanden, wenn man schon zu Beginn des Spiels unbegrenzt Berrunen zur Verfügung hat.
Der Anreiz zum Diebstahl wäre zwar erloschen, der zum Spielen nach kurzer Zeit aber auch.


Davon ganz verschieden ist natürlich die Frage nach dem Funktionieren des Kommunismus.
Ein Grundproblem des historischen Materialismus ist die Tatsache, dass seine Annahme von der kommunistischen Urgesellschaft schlicht unzutreffend ist. Marx und Engels waren beim Aufstellen ihrer Theorie natürlich dem damaligen, aus heutiger Sicht völlig unzulänglichen Forschungsstand verhaftet. Die Quellenkritik der antiken Autoren steckte noch in den Kinderschuhen, wissenschaftliche Archäologie gab es noch nicht.
Eine Leseprobe von F. Engels dazu, die belegt, wie einfältig das damalige Geschichtsverständnis war: http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_425.htm
Ein Zitat zur Beleuchtung des damaligen Forschungsstandes:
Auch diese Eskimos, die bis jetzt nur nördlich von den Pyrenäen und Alpen nachgewiesen, sind vom europäischen Boden verschwunden. Wie die amerikanischen Rothäute noch im vorigen Jahrhundert die Eskimos durch einen unerbittlichen Vernichtungskrieg nach dem äußersten Norden zurückdrängten, so scheint auch in Europa die nun auftretende neue Race sie allmählich zurückgetrieben und endlich ausgerottet zu haben, ohne sich mit ihnen zu vermischen.

Weil sie selbstverständlich dem historischen Erkenntnisstand des 19. jahrhunderts verhaftet waren, haben Marx und Engels im Anschluss etwa an Georg Ludwig v. Maurer, der in der Frage häufiger von ihnen zitiert wird, auch Textstellen wie Cäsar, Bellum Gallicum VI, 22 für bare Münze genommen und als Beleg für einen angeblichen Urkommunismus verwendet.
Heute ist aber, ganz im Gegensatz zu Cäsars Angabe und damit zu der Theorie von Marx und Engels archäologisch bewiesen (Gudmund Hatt), daß die urzeitlichen Felder durch Ackerraine ganz klar voneinander abgetrennt waren und außerdem im Laufe der Zeit mehrmals in gleichgroße Stücke geteilt wurden, die wiederum einzeln mit Ackerrainen abgegrenzt wurden, was auf Realteilung im Erbfall hinweist.
Mithin gab es schon bei den frühesten Ackerbauern Eigentum an Grund und Boden, also eben keine kommunistische Urgesellschaft.
Die ganze Theorie des historischen Materialismus ruht somit auf tönernen Füßen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Labarna: Kennst Du den schon?

Da ich mich über solche Themen durch seriöse wissenschaftliche Literatur informiere, nicht durch dubiose Internetseiten mit "urkommunismus" im Domainnamen, kannte ich diesen Text noch nicht. Ich habe auch kein Interesse dran.
 
OffTopic-Alarm! (War keinen neuen Thread wert, wollte jedoch raus, deshalb reanimiere ich den Toten. Entschuldigt bitte.)

Ein kurzer Text zu Berthelsmann.

Mögen diejenigen sich freuen, die bei dem Namen gleich an Verschwörungstheorien denken und wenigstens irgendwann mal merken, daß was einem wehtut durchaus auch real sein könnte...

K!A.o.S.

PS: Ich werde Kommentare hierzu, welche sich nicht auf den verlinkten Text oder den Ursprungsthread beziehen ignorieren, solange sie nicht als PM erfolgen. Ich habe kein Interesse, mich in einen weiteren Flamewar hineinreissen zu lassen.
 
Sooo, eine ganz kurze Antwort dazu, bin leider unter Zeitdruck. Nach wie vor aber höchst interessant solche Diskussionen.

Ein wenig hab ich noch aus dem Soziologiestudium über Marx, Smith, Weber, Durkheim und Elias etc. im Kopf:

Marx hat KEINEN Kommunisus formuliert wie er nachher in der UDSSR umgesetzt wurde - da sind propagandistisch und real andere Wege eingeschlagen worden.

Viel interesanter ist Marx Mehrwert-Theorie - hier in grob und kurz: Der Mensch MUSS Anreize erhalten um MEHR im Ergebnis zu leisten als er zum überleben/reproduzieren benötigt. Fakt.
Das bedeutet: In einem Kommunismus mit dem jedem-gehört-alles Prinzip das keiner mehr z.B. auf den Reisfeldern arbeiten will - knochenjob, wozu, wird eh nicht belohnt. Maschinell jedoch ist diese Arbeit im Moment nciht zu ersetzen. Weiteres Beispiel, der Brotkorb der Welt (liegt inAmrika, fragt mich grad net wo) wird unwirtschaftlich oder gar nicht mehr wirklich beaufsichtigt. Menschen arbeiten nicht einfach so hart und bringen so nicht die benötige Leistung, zu der sie die Aussicht auf Einkommen und Freizeit im Moment nocht motiviert. Und Einkommen bedeutet mehr in der Freizeit unternehmen zu können. Solche ein Einkommen, über Existzminnimum hinaus kann aber nur dann vom Arbeitgeber gezahlt werden, wenn Mehrwert erwirtschaftet wird usw. Wenn jeder alle Freiheiten gleichzeitig genießen kann dann geh ich doch ins Kino oder richtig schick essen (geht bald auch net mehr, zu ineffektive Fischerei, Transportwesen bricht zusammen da zu wenig sich bemühen, Köche werden sihc den Stress auch unter Garantie nciht mehr freiwillig für andere antun).... kann man ewig weiter spinnen.
Das einzige was uns unter anderem ausreichend mit Nahrung versorgt ist nun mal leider die Mehrwertwirtschaft-Marktwirtschaft, die sich sicher in gewissem Maße auf den Schultern vieler für wenigere andere aufbaut, wie stark muss hier jedoch entschieden von untersuchungsfeld zu Untersuchungsfeld differenziert werden. Kommunismus, wie sich das im Idealbild gerne vorgestellt wird, kann niemals so funktionieren, da diese Idee davon ausgeht alle kontrollierenden/Urecht produzierenden Instanzen der Gsellschaft, darunter auch Regierungsaparate in der jetzigen Form und das Monetäre Austauschprinzip, auszuschalten und dennoch gleichzeitig zu meinen, sämtliche Produktionsketten in allen Bereichen der Welt arbeiten gleichzeitig gleich effektiv weiter, was nun einmal bei absoluter Gleichheit/gleichem Besitz/Freiheit nicht passieren wird. War jetzt leider nur ein Aspekt und würd gern auf noch mehr eingehen... "Varieties of Capitalism" ist z.B. ein sehr interessanter Forschungsansatz aus den USA, Hall/Soskice zeigen hier das wir verschiedene (und ihre Kritiker erheben sogar noch Anspruch auf weitere) Kapitalismusmodelle bereits haben die unterschiedlich den Markt, Bildungswesen und Innovationsentwicklung beinflussen - diese zu begreifen ist schon schwer genug, können aber letztendlich zu einer größeren "Gleichheit" im K. Sinne führen. Ohne "Ansporn" wid es keine weiterentwicklungen wie wir es gewohnt sind geben, eher Rückschritte da niemand sich mehr zu bestimmten Arbeiten verpflichtet sieht - keiner muss es tun, Lust hat ach keiner, eigene Freiheit geht vor -> solls bleiben wo der Pfeffer wächst. Gegen jeden idealismus - der Mensch ist nun einmal eigennützig, erst Recht wenn alle gleich sind und jedre sich jede Freiheit erlauben kann. Soviel Idealismus das ausreichend Leute freiwillig Forschung, Technologie und Nahrungsmittelproduktion, Energiewirtschaft etc. am laufen halten für alle - daran glaubt man doch nicht im Ernst, wenn jedem freigestellt wird ob er etwas tut oder nicht.

Edit: So, Namen korrigiert, ein wenig mehr geschrieben und hoffetlich halbwegs verständlicher gemacht. Wer gern produktiv weiter diskutieren will, immer gern, aber bitte ohne Verschwörungstheorien und ein wenig fundierter :)

Securod
 
Zuletzt bearbeitet:
Unser VWL Dozent hat mal gesagt, dass ein "wohlwollender Diktator" am besten für ein Land wäre. Die Geschichte hätte
aber gezeigt dass Macht korumpiert und es keinen "wohlwollenden Diktator" gibt!
Er war deshalb der Meinung das soziale Marktwirtschaft die beste Staatsform wäre...

Der Post ist zwar von der ersten Seite, aber so kann ich das nicht stehen lassen. Kommunismus, Diktatur und Demokratie sind Staatsformen, die soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsform. Wie schaffen es Leute mit so wenig Ahnung eigentlich als Dozent an Unis?
 

Nunja und was steht da drin?
Meiner Meinung nach nichts, das diese Stiftung "böse" macht... Es fehlen Quellenangaben, es wird die eigene Meinung als wahrhaftig dargestellt und die Faktenlage ist eher dünn.
Dafür schmückt man das ganze mit viele netten Fremdwörtern und "Fachbegriffen" aus, um darüber hinweg zu täuschen dass man eigentlich nichts handfestes zu sagen hat.

Und diese ganzen Strukturen die da offenbart werden. Schon schlimm, dass das Finanzamt nichts zu meckern hat. Gibt ja nicht sicher noch unzählige andere Stiftungen/Firmen/Betriebe usw. bei denen das Finanzamt nicht meckert, sind die jetzt auch alle "böse" und haben sich in die Regierung gekauft?

Und dass die Macht auf einzelne Personen verteilt wird und auch versucht wird diese da (innerhalb der Familie) zu halten ist schon seit dem alten Ägypten nichts neues...

Alles in allem ist der Text sehr einseitig und sieht nur das was er sehen will.
Ich will jetzt nicht das Wort "Verschwörungstheorie" nennen, aber wirklich fundiert ist das halt auch nicht.
 
Nunja und was steht da drin?
Meiner Meinung nach nichts, das diese Stiftung "böse" macht...
Das habe ich nie behauptet. Wie die Schönheit liegt das Böse im Auge des Betrachters.
Es fehlen Quellenangaben, es wird die eigene Meinung als wahrhaftig dargestellt und die Faktenlage ist eher dünn.
Es ist ein Artikel über ein Ereignis, ein/e Bericht/bewertete Zusammenfassung eines sogenannten Impulsreferates, vorgetragen von Steffen Roski an der Uni Köln. Dieser Text IST die Quelle, sofern Du nicht die Quellen Steffen Roskis meinst, von denen im Artikel zwar einige mit recherchierbaren Auszügen erwähnt, jedoch keine explizit genannt wird. Allerdings "geht es" beim Impulsreferat aber "letztlich darum, in sehr kurzer Zeit möglichst viel grundlegendes Basiswissen und die zur Diskussion der Thesen als relevant erachteten Fakten zu vermitteln." (Zitat Wikipedia, s.o.)
Dafür schmückt man das ganze mit viele netten Fremdwörtern und "Fachbegriffen" aus, um darüber hinweg zu täuschen dass man eigentlich nichts handfestes zu sagen hat.
Wissenschaftliche Ausdrucksweise ist bei wissenschaftlichen Arbeiten durchaus nicht unüblich ;) Ich für meinen Teil rechne es dem Author an, daß er seinen Lesern was zutraut und nicht alles "Volksgerecht" (oder sollte ich sagen "Bildgerecht") zubereitet.

Und diese ganzen Strukturen die da offenbart werden. Schon schlimm, dass das Finanzamt nichts zu meckern hat. Gibt ja nicht sicher noch unzählige andere Stiftungen/Firmen/Betriebe usw. bei denen das Finanzamt nicht meckert, sind die jetzt auch alle "böse" und haben sich in die Regierung gekauft?
Jetzt hör aber mal auf mit der neoliberalen Rethorik unterster Schublade. Dann nenn mir doch mal ein paar Stiftungen, welche den Titel "gemeinnützig" tragen, keine Steuern zahlen, dabei über 70% des "Mutterkonzerns" (bzw. deren Aktien - und somit regelmäßige Gewinnausschüttungen) sowie etlicher "Tochterstiftungen" bzw. "-arbeitsgruppen" verfügen und dies, ihr Potential und ihr Beziehungsgeflecht in politischer Einflussnahme und Massenmanipulation zum Zwecke der Förderung einer neoliberalen Ideologie gut aufgehoben sehen. (Imo schadet ihr Einfluss nicht nur dem Einzelnen, sondern auch der Gesellschaft. Vor allem in ihren demokratischen Elementen: s.u.)

Und dass die Macht auf einzelne Personen verteilt wird und auch versucht wird diese da (innerhalb der Familie) zu halten ist schon seit dem alten Ägypten nichts neues...
Hurra! Hurra! Wir haben die Demokratie überwunden! Und was nehmen wir nun? Monarchie? Diktatur? Hört sich ja beides ganz gut an, hatten wir jedoch schon. Wie sagte dieser Schniepel noch? ... Ach ja: Postdemokratie. Also quasi die Diktatur des Geldes? ... Ja das hört sich doch fein an! [/Sarkasmus]

Alles in allem ist der Text sehr einseitig und sieht nur das was er sehen will.
Ich will jetzt nicht das Wort "Verschwörungstheorie" nennen, aber wirklich fundiert ist das halt auch nicht.
Also wenn sich schon die Studenten und Professoren nicht darum kümmern herauszufinden, was denn nun fundiert ist und was nicht, dann kann ich wirklich keinen Fehler in Deiner Argumentation erkennen. ... ... Öhmmm, Moment :lol:

Kallisti!

Alexis of Silverfang

edit: Hier mal noch etwas, damit es bei dem gleichen Thema nicht immer nur um Bertelsmann geht... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist keine "wissenschaftliche Ausdrucksweise", das ist eine Mischung aus Lewis Carroll und Loriot. Nur an jenen Stellen, an denen dieses Bombardement an unsinnigen, aber selbstverständlich toll klingenden Schlagwörtern durch Zufall sogar leidlich Sinn zu machen droht, offenbart sich, dass dieser Mensch sein Geschwätz sogar tatsächlich ernst meint. Gelungen ist freilich der kaum verhohlene Unterton, dass der glückliche Leser und dieses Werkes selbstverständlich nicht zu den vom Bertelsmann-Konzern dumm gehaltenen "information poor", sondern, spätestens mit diesem Artikel, zu einer kleinen, priviligierten Gruppe von Aufgeklärten gehört. Clever, im Kern jedoch langweilig ordinär. Ein Mensch, der keine Ahnung von Wirtschaft hat, schreibt "linksintellektuelle" Abhandlungen für Leute, die ebenfalls keine Ahnung von Wirtschaft haben und auch keine haben wollen, weil sie ja schon aufgeklärt genug sind. Und das auch noch in Deutschland. Wow.
 
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