Lass mal über Items reden

[FenixBlack]

Hi Internet,
lasst uns mal über Items reden
und damit geht auch einher Progression und Endgame, aber dazu vielleich in späteren Posts mehr.

In Diablo3 haben Rüstungsteile nur Armor. Der begrenzende Faktor ist dein Level. Danach hat die Rüstung einen Namen und ein Look und den kann man ab dem Addon ändern. Natürlich nimmt man das Rüstungsteil mit dem größten Wert (sprich Armor). Ich möchte mich für den Rest dieses Posts auf Torsorüstung fokusieren, aber das Geschriebene gilt gleichwohl für alle anderen {Stiefel, Schilde, Helme, ...} analog.

Das macht die Sache ziemlich eindimensional und ist das, was mir an D3 leider den Spaß raubt. Stellt euch vor, Ihr kommt in D2 in Akt 5 Hölle an und aber da sind alle Rüstungen, die Ihr von nun an (auch in allen anderen Akten) findet, nur noch Archon Plate und Sacred Plate. Das wird doch irgendwann langweilig. Dann braucht Ihr nur noch ein paar Rüstungsständer abklappern und schon habt Ihr all eure Tyrael's Might und die perfekten Bases für Enigma und Fortitude zusammen. Von den geilen Rares und Jeweler's Archon Plate of the Whale ganz zu schweigen.

Versteht mich nicht falsch. Ich will auch endlich mal gern ein paar schöne Archon- und Sacred Plates in allen schönen Farben finden. Aber wenn jedes Item so eins ist, kann ich mich nicht darüber freuen. Auf der anderen Seite will ich natürlich auch nicht zehn Jahre lang jeden Tag mehrere Stunden grinden, bis es soweit ist, aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine.

In Diablo2 hat man aber auch nicht nur auf höheren Stufen noch die Chance, dass auch Zeug aus allen vorherigen Stufen fallen kann, sondern es gab bei den Rüstungen auch noch sinnvolle Entscheidungen: Will man lieber mehr Armor, oder will man nicht so viel Stärke investieren müssen? Will man auch noch schnell rennen können, oder nimmt man für mehr Defense eine Einschränkung der Mobilität in Kauf?

Dass bei Diablo3 der Rüstungswert den eingehenden Schaden reduziert hat, statt die Chance getroffen zu werden, fand ich dagegen eine gute Entscheidung. Insbesondere weil der Rüstungswert in D2 beim Laufen halbiert und beim Rennen auf 0 gesetzt wird. Auch das Dex von einer Dodge-Chance zu reduziertem Schaden geworden ist, ist aus Balancesicht eine gute Entscheidung - auch wenn sie die Lore der Welt aushebelt. Dadurch werden nämlich Schadensspitzen geglättet und das macht die Entscheidung wann man einen Heiltrank trinkt, oder eine Fertigkeit einsetzt (zusammen mit Cooldown) zu einem belohnenden System - gegenüber einem bestrafenden System, wenn ohne dass man etwas dagegen machen kann, ausgewürfelt wird, dass der Schaden jetzt durch kommt und dieser von Anfang an so hoch ist, dass es mit einem Schlag dein gesamtes Leben abzieht.

Ich hätte es gern, dass das Grunditem in Diablo4 wieder Bedeutung hat. Ich will nicht wieder einfach nur das neuste Ding mit den größten Zahlen, ohne überhaupt hinzugucken was genau drauf ist.
Ich möchte vor der Entscheidung stehen ob ich das Teil mit viel Def und wenig Leben, oder mit viel Leben und wenig Def anziehe.
Ich möchte vor der Entscheidung stehen ob ich das Teil mit vier niedrigen Verzauberungen {Leben, Mana, Resis; Hit Recovery} anziehe, oder ein Teil welches nur eine dieser vier Verzauberungen hat, dafür aber sehr hoch.
Ich möchte vor der Entscheidung stehen ob meine Jägerin wirklich die Stärke für eine Sacred Plate braucht, oder lieber doch Dex only gehen sollte.
Ich möchte vor der Entscheidung stehen ob ich die fantastischste Affixcombo ever es wert ist diesen Scale Mail anzuziehen, oder ob ich doch lieber bei dieser durchschnittlichen Archon Plate bleibe.

Was sind eure Gedanken dazu?
Hat Blizzard schon etwas offizielles in diese Richtung bezüglich Diablo4 verkündet?

Bis dahin
Fenix

 

[Ziger]

Ist es nicht eher so, dass das Grunditem in D2 völlig egal ist (mit Ausnahme der Waffe für gewisse Builds)? Def ist unwichtig, die Stats sind deutlich wichtiger. In D2 kannst du das Spiel auch mit 0 def durchspielen, in D3 ist def Teil der Dmg-Formel, d.h. da musst du ab und zu upgraden, um nicht zuviel Dmg einzustecken.

Was D2-Itemization mMn sehr gut macht: mehr ist nicht immer besser ist. FCR zB, wenn meine Sorc bei 63 ist, macht mehr erst Sinn wenn ich auch bis 105 komme. Ich brauch keine 300 Fireres, irgendwann ist genug. Dadurch ergeben sich Entscheidungen -> Wo hol ich mir was, denn ich brauch nicht alles überall (wird natürlich durch die Macht von +Skills bisschen ausgehebelt...)

Zu D4:
Das beste was wir dazu haben, sind wohl die Bilder der Quarterly Updates (findet man zB hier: https://news.blizzard.com/en-us/diablo4 )
Dezember 2020 und 21 liefern da wohl am meisten Item-Bildmaterial.
Bei Waffen wird der Grundtyp jeweils mit einem speziellen Mod versehen. Da gibts zB mehr Resourcen, Crit, Bleed etc. Abgesehen davon wird es wohl auch da wieder grössere Zahl = besser.
Beim Dez 21 gibts ein Bild eines Amulets, dass gar keine Stats bezüglich def/dmg hat, sondern nur Spezielle Dinge. Bei einem Amulet, dass im Dez 2020 vorkommt, ist da noch ein Dmg-Wert dabei
Kann natürlich sein, dass sie da einfach was editiert haben und Werte weggelassen haben... Ich denk mal mehr def/dmg = besser wird sicher teil der Itemization sein, die Frage ist nur wie wichtig die Stats darauf sind. Wenn man da 2-3 Slots vernachlässigen kann, weil man gut passende Rolls auf "schlechteren" Items hat, wär das zumindest schonwas.

Insgesamt siehts zumindest jetzt deutlich komplexer als die CC+CD+Mainstat-Formel von D3 aus. Aber was wir jetzt sehen, ist im Grunde Werbung und Dinge können sich ja durchaus noch ändern -> alles mit Vorsicht zu geniessen.

 

[FenixBlack]

Ist es nicht eher so, dass das Grunditem in D2 völlig egal ist (mit Ausnahme der Waffe für gewisse Builds)? Def ist unwichtig, die Stats sind deutlich wichtiger. In D2 kannst du das Spiel auch mit 0 def durchspielen, in D3 ist def Teil der Dmg-Formel, d.h. da musst du ab und zu upgraden, um nicht zuviel Dmg einzustecken.

Durchspielen kannst du D2 mit 0Def. Sogar komplett ohne Items ab einer bestimmten Spielerzahl in der Gruppe. Aber je nachdem wo du dich aufhalten willst, ist mehr Verteidigung besser. Als Nahkämpfer willst du lieber mehr Verteidigung haben und als Fernkämpfer zumindest in Gegenden mit Speerkatzen und Bogenschützen auch.

Ich hab sowohl Berserker als auch einen Trotzer als auch eine Nahkampfamazone mal gespielt. Und ich würde aus der Erfahrung mal behaupten, dass es einen riesen Unterschied macht, ob man häufig, oder selten getroffen, oder gar nicht erst angegriffen wird.

Aber wie auch schon zuvor geschrieben: ich hätte es lieber, wenn Armor den eingehenden Schaden reduziert, statt die Chance getroffen zu werden senkt. Ich möchte aber trotzdem, dass das Grunditem eine Rolle spielt und nicht generell 'highest Tier' = 'am besten'.

 

[Ziger]

klar kann Def was, ist in D2 allerdings kein zwingend benötigter stat. Wenn Armor allerdings den eingehenden Schaden reduziert, wird es ein zwingend benötigter stat. höhere Rüstung wird mehr davon bieten, einzige abwandlung die ich sehe wäre PoE-style (def/dodge/energieshield auf rüstung, die es dann in einzel+hoher wert oder gemischt+mittelwert gibt)

Dodge-Dex in D3 hast du ja schon angesprochen. Verglichen zu dem Barb fehlte dem Monk die Mainstat-def, daher war dmg entweder 0 oder zuviel. Wenn die def-wert-formel in D4 ähnlich wie in D3 funktioniert, wirst du einfach immer die beste Def von der Rüstung suchen.
Was wir bisher über D4 wissen, klingt ja so als ob man sich ein item mit passenden Eigenschaften sucht und dann eine legendäre Eigenschaft draufzaubert (dez21 update) -> mittel bis langfristig werden da nur die besten Grunditems ein upgrade darstellen.

Find ich jetzt auch nicht tragisch. Aussehen wird wohl eh via transmog alles möglich sein und dann ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn alle items die ich aktuell finde auch gut sein können. Mir ist da deutlich wichtiger, dass die Itemstats nicht auf mainstat+crit wo immer möglich rausläuft. Dabei hätte ich gerne, dass die Stats der Items gut genug sein können, dass der höhere Rüstungswert mich nicht automatisch nach 2-3 lvlups zum wechseln zwingt.

Ich denke, wenn das Grunditem eine Rolle spielen wird, dann wird es ähnlich zu PoE. Bei den Waffen sieht man das schon, extracrit für ein Typ, bleed für ein anderen etc. Bin mir aber nicht sicher ob ich das gut finde... schränkt weniger ein als das set-system von D3, aber im Endeffekt wird auch da nurnoch ein Subset der Items interessant für dein char

 

[FenixBlack]

Diablo3 hatte aber auch das Problem, dass der signifikante Teil der Attribute von der Ausrüstung kam und auf jedem Slot in Massen drauf sein konnte. Ein Dex-Main-Char hatte auf maxLvl 150Dex, die anderen Klassen so 80 bis 50 - weiß ich nicht mehr genau. Wenn dann aber so 300 bis 500 Dex pro Item und nochmal so 200 pro Edelstein dazu kommen, war man eben bei 5000 bis 8000. Und das steht dann in keinem Verhältnis mehr.

Bei Diablo2 hast du auf maxLvl 510 Attributspunkte zum Verteilen, die du (wenn du es überteiben wolltest) mit Ausrüstung noch verdoppeln könntest, aber dann kann deine Ausrüstung sonst nicht mehr viel. Realistischer sind selffound eher so 20 bis 60 Stärke oder Dex, die von der Ausrüstung kommen, im Highend bereich auch mal 100 bis 150. Wenn die schwersten Waffen 253Str, bzw 188 Dex brauchen und die schwerste Rüstung 232Str, dann steht das in einem ganz anderen Verhältnis.

In Diablo3 brauchen die Rüstungen und Waffen ja gar keine Stärke bzw Geschicktlichkeit. Dem bisher gezeigten Material wird das in D4 auch so kommen. Aber sie haben sich wohl - sehe ich jetzt erst - weitere Attribute ausgedacht, die man manchmal braucht um weitere Affixe auf Items freizuschalten.

Is ja erstmal nicht schlecht. Aber dann soll es auch eine Bedeutung haben, ob man sich auf das eine, oder das andere fokusiert, oder einfach alles gleichverteilt hauptsache man erfüllt die Anforderungen der Items.