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#occupywallstreet

und dass es die Aufgabe von Investmentbänkern ist, nicht im Wettbewerb um noch mehr Einlagen hochspekulative Geschäfte zum Beispiel um Nahrungsmittel zu betreiben, statt die des Konsumenten, zu einer der ja durchaus existierenden nachhaltigen/ethischen/grünen Banken zu wechseln und denjenigen die sie verteufeln schlicht den Saft abzudrehen.

Natürlich trifft den Konsumenten oft eine Mitschuld. Gerade bei Investmentbanken ist es aber doch so, dass dort nicht der 99%-0815-Anleger seine Schäfchen hortet oder seine Kredite abzahlt. Hier verwalten Fondsmanager das Vermögen schwerrreicher Industrieller. Das Endkundengeschäft von Merrill Lynch oder Bear Stearns war ja wirklich marginal und wurde auf Grund der geringen Erträge auch nicht benötigt.
 
Es darf eigentlich kein Institut geben, das too big to fail ist. Ich mein, wenn der Schreinereibetrieb um die Ecke schlecht wirtschaftet, springt auch nicht der Staat zur Seite.

Genau dass!! Wieso schlechte Unternemen unterstützen? Dass ist das Gesetz der freien Marktwirtschaft.

Kein Geld für Banken oder auch Länder. nur weil ein Land von ca 10 Mio (ich weiss nicht wieviel % der Gesamt EU dass ist) Pleite geht muss der Rest doch nicht dafür blechen.
Lasst sie pleite gehen sodass man wieder bei Null anfangen kann anstatt ein korruptes System künstlich am Leben zu erhalten. Und wieso sollten sie aus dem Euro raus?
Wenn Berlin kein Geld hat, muss Stuttgart doch dafür nicht aufkommen. Der Markt reguliert sich selbst...

Dass Problem ist dass der Kapitalismus unten angekommen ist. Er gilt für den kleinen Mann der wegen schlechter Wirtschafterei seinen Betrieb schliesst, aber nicht für Ackermann der wegen Betrug und schlechter Wirtschafterei Millionen-Boni bekommt.

Leider sind die OWS-Demos zu Hipster-Treffen verkommen (mit iPad und Mac zur Demo und hinterher zu Starbucks, wir sind 99%)
aber wenns gegen Bonzen und Banken geht, bin ich lieber auf Hipster-Seite...

Die Stadt in der ich lebe verkommt und verfällt, nur die Banken haben renovierte und wunderschöne Gebaeude und die Banken bauen immer grössere Palaeste für sich selbt.
 
Wenn Berlin kein Geld hat, muss Stuttgart doch dafür nicht aufkommen. Der Markt reguliert sich selbst...

Stuttgart vielleicht nicht, BaWü aber schon. Länderfinanzausgleich ftw. Das ist aber in diesem Fall sogar noch ok, weil in beiden Ländern gleiche Gesetze gelten.
Eine europaweite Währungsunion ohne Finanzpolitikunion muss ja per se zu Problemen führen. Da braucht man schlicht härtere Reglementierungen, die dann auch durchgesetzt werden.
 
Diskutiere seit gestern mit ein paar eifrigen Empörten, bei denen aber fast durchgehend die Auffassung herrscht, dass es die Aufgabe von adidas ist, nicht in Bangladesh zu produzieren, statt als Konsument faire Kleidung zu kaufen, und dass es die Aufgabe von Investmentbänkern ist, nicht im Wettbewerb um noch mehr Einlagen hochspekulative Geschäfte zum Beispiel um Nahrungsmittel zu betreiben, statt die des Konsumenten, zu einer der ja durchaus existierenden nachhaltigen/ethischen/grünen Banken zu wechseln und denjenigen die sie verteufeln schlicht den Saft abzudrehen.

...

Triffts :D

Leerverkäufe abschaffen? Ja. Das ist nichts anderes als Glückspiel. Nichts anderes, nur dass alle mit ungedeckten Schecks spielen ^^

Transaktionssteuer? Vielleicht. Vielleicht aber werden die Bänker noch gieriger, damit immer noch ein Bonus bleibt, sprich, die Geschäfte werden noch risikoreicher.

Wie gesagt, ich habe wenig Ahnung davon^^
 
Da ich nicht genau weiß ob das richtig rübergekommen ist:

Ich hab mich keinesfalls FÜR die Banken ausgesprochen, ich bin der Meinung das Sachen wie Leerverkäufe schon arg ans Kriminelle grenzen.
Es war mehr als Verbesserungsvorschlag gemeint (auch wenn der hier natürlich wenig Leute erreicht), da ich so gut wie Null sinnvolle Vorschläge gesehen habe.

Deine Non-Hippie-Vorschläge find ich zum Beispiel alle sinnvoll.

Bei den Hippie-Vorschlägen bin ich mir nicht ganz so sicher (was aber auch daran liegen könnte, dass ich von den ganzen Abläufen nur eine grobe Ahnung habe); alles an einen Materialwert zu knüpfen wird zum Beispiel bei Dienstleistungen schwer. Der Lehrer erbingt ja durchaus eine Leistung die was wert ist (naja, manche zumindest), aber er erzeugt keinen materiellen Gegenwert.
Und wenns darum geht Geld zu verschenken bin ich eh immer skeptisch.


Fänds halt sinnvoller wenn sich mal mehr Demonstranten über das informieren würden wogegen sie eigentlich demonstrieren damit sie sinnvolle Argumente oder Verbesserungsvorschläge wie du vorbringen können. Ansonsten machen Proteste wenig Sinn.
 
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Bei den Hippie-Vorschlägen bin ich mir nicht ganz so sicher (was aber auch daran liegen könnte, dass ich von den ganzen Abläufen nur eine grobe Ahnung habe); alles an einen Materialwert zu knüpfen wird zum Beispiel bei Dienstleistungen schwer. Der Lehrer erbingt ja durchaus eine Leistung die was wert ist (naja, manche zumindest), aber er erzeugt keinen materiellen Gegenwert.
Und wenns darum geht Geld zu verschenken bin ich eh immer skeptisch.

So war das nicht gemeint - evtl. hab ich mich dämlich ausgedrückt.
Es war ja einst (bis Anfang des 20. Jhds) so, dass die meisten Industrieländer nur soviel Geld gedruckt haben, wie durch nationale Goldreserven gedeckt war. Nach Aufhebung der Golddeckung haben zumindest die USA (im Gegensatz zum dt. Reich) versucht, wenigstens das herausgegebene Geld noch an den "Wert" des Bruttoinlandsprodukts zu knüpfen. Nach einigen Jahren wurde auch dies aufgegeben und inzwischen fehlt jeder materielle Gegenwert für die Geldsummen. Durch Zins und Zinseszins vermehrt sich Geld ungehemmt zwangsläufig von selbst.
Da unendliches Wachstum in einer endlichen Welt schlecht funktioniert, führt dies unweigerlich zu zyklischen Zusammenbrüchen, was ja - historisch gesehen - auch immer wieder passiert. Durch die enge Verzahnung in unserer globalisierten Marktwirtschaft wird der nächste Zusammenbruch wahrscheinlich relativ heftig.
Das ist zumindest ein mögliches Szenario. Gegensteuern und Umdenken hilft vielleicht.

Naja - wir werden sehen. Vielleicht lösen sich die Problemchen ja auch in Luft auf ...
 
Nicht dass du es so gemeint hättest, aber bei deinem letzten Satz musste ich grad dran denken :)

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Durch Zins und Zinseszins vermehrt sich Geld ungehemmt zwangsläufig von selbst.
Da unendliches Wachstum in einer endlichen Welt schlecht funktioniert, führt dies unweigerlich zu zyklischen Zusammenbrüchen, was ja - historisch gesehen - auch immer wieder passiert. Durch die enge Verzahnung in unserer globalisierten Marktwirtschaft wird der nächste Zusammenbruch wahrscheinlich relativ heftig.

Najo, stimmt nicht so ganz. Dadurch dass die Banken (noch) einen Teil des ausgegebenen Geldes tatsächlich besitzen müssen, ist der Geldschöpfung eine obere Grenze gesetzt, bei der wir derzeit auch noch einiges an Platz nach oben haben, und zur Not kann man da auch nochmal die Sicherheiten etwas runterdrehen.

Die Zusammenbrüche sind ja jetzt nicht unbedingt zyklisch, tatsächlich scheinen die sich ja auch manchmal zu häufen. Ich kauf da derzeit eher Mandelbrot seine Theorie aus The (mis)behaviour) of markets ab, die das auf falsche mathematische Fundierung zurückführt, da ungefähr alle benutzten Modelle (mal so ganz esoterische Sachen wie Elliot Waves* ausgenommen) hauptsächlich unabhängige (ich glaub/hoff das haben die inzwischen gefixt, Colo weiß das sicher besser, ist aber an sich ziemlich obvs) und normalverteilte (ist halt schön zu rechnen) Preisentwicklungen voraussetzen. Zumindest letzteres ist ja offensichtlich der falsche Weg, da derartige Extrema wie sie unser Markt alle paar Jahre, Jahrzehnte oder so zeigt eigentlich der Menschheit nicht so häufig begegnen sollte. Viele andere Herangehensweisen sind da noch etwas absurder oder zumindest weniger schön modelliert, wobei ich zumindest den algorithmic trading quants nen gewissen Witz abgewinnen kann, da das ja ein bisschen an corewars erinnert.

Deinen 2. Non-Hippie-Vorschlag, die Spekulation auf Nahrungsmittel zu verbieten, find ich nicht so wirklich toll, irgendwie glaub ich nämlich, dass man gerade als Farmer durchaus durch klugen Einsatz von Spekulation seine Gewinne sichern kann. Problem ist da eher, dass ungefähr niemand weiß, wie man das so wirklich tut. Die Finanzwelt ist für die meisten Menschen halt intransparenter als das Internet für die Altherren der CSU. Ob das jetzt so klug ist, die Leute da heranzuführen ist natürlich eine andere Frage und hängt von Deiner Zeitperspektive ab, wenn Du nur die nächsten paar Wahlperioden überstehen willst, ist es vermutlich besser wenn sich keiner damit beschäftigt und erstmal nen großen Schock bekommt, wie unorganisiert und esoterisch das abläuft (wobei, vielleicht würd das eh niemandem auffallen -.-), auf lange Sicht wäre es natürlich sehr wünschenswert, wenn wir möglichst schnell mit noch möglichst geringen Opfern wieder den Finanzmarkt etwas unter Kontrolle bekommen, und nicht Staaten, Banken und Bürger dem hilflos ausgeliefert sind und nur die Banken noch versuchen können möglichst lange Geld abzuschöpfen.

*Ich dachte ja erst, dass der Kram ein Witz wär.
 
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass Fonds durch Spekulation die eigenen Gewinne sichern auf Kosten der Farmer. Umgekehrt kenne ich kein Beispiel. Gerade Grundnahrungsmittel sollten wirklich kein Spekulationsobjekt sein, da gerade in ärmeren Regionen lokale Bauern weder das Wissen noch die Produktionsmittel besitzen sich gegen Finanzmärkte zu wehren geschweige denn diese auszunutzen.

Zum ersten Satz: Geld "drucken" können ja nur die Zentralbanken und die sind meines Wissens von einer obligaten Eigenkapitalquote befreit.

Mit zyklisch meinte ich nur in größeren und kleineren Abständen wiederkehrend.
 
Ich möchte an einer Stelle mal gegen den Strom im Thread schwimmen, nämlich was das Verbot von Leerverkäufen angeht. An der Börse sicher der Leerverkäufer zu, die Aktien, Derivate oder was auch immer besorgen und am vereinbarten Termin liefern zu können. Das hat absolut gar nichts mit Kriminalität zu tun, die Börsianer machen dort nur, was auch sonst in der Wirtschaft gang und gäbe ist. Als Endverbraucher kriegt man davon vielleicht wenig mit, weil man im seine Brötchen sofort bezahlt und erhält; aber wenn etwa VW 100000 Schrauben Typ XY oder so kauft, dann hat der Lieferant die doch auch noch nicht auf Vorrat im Keller rumliegen. Daß Waren verkauft werden, die der Verkäufer selbst erst noch kaufen oder produzieren muss, ist absolut alltäglich.

/edit:
Übrigens ist gerade das deutsche Recht durch das Abstraktionsprinzip perfekt an diese Tatsache angepasst.
 
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In der Realwirtschaft ist das ja noch zu verstehen, wenn das Unternehmen die Waren selbst produziert bzw. schnell zur Verfügung stellen kann. Leerverkäufe an der Börse haben aber einen großen Glücksspielanteil, den ich persönlich zumindest nicht gutheißen kann. Witzig war ja die Fehlspekulation von Fonds auf die VW-Aktion 2008 als denen ihre Casino-Leerverkäufe fast im Hals stecken geblieben sind. Aktienkurs: Porsche wettert gegen Leerverkäufe - Industrie - Unternehmen - Handelsblatt
Schade, dass damals keiner geplatzt ist.
Ich denke schon, dass Leerverkäufe an der Börse und Produktion auf Bestellung in der Realwirtschaft zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
 
Ich möchte an einer Stelle mal gegen den Strom im Thread schwimmen, nämlich was das Verbot von Leerverkäufen angeht. An der Börse sicher der Leerverkäufer zu, die Aktien, Derivate oder was auch immer besorgen und am vereinbarten Termin liefern zu können. Das hat absolut gar nichts mit Kriminalität zu tun, die Börsianer machen dort nur, was auch sonst in der Wirtschaft gang und gäbe ist. Als Endverbraucher kriegt man davon vielleicht wenig mit, weil man im seine Brötchen sofort bezahlt und erhält; aber wenn etwa VW 100000 Schrauben Typ XY oder so kauft, dann hat der Lieferant die doch auch noch nicht auf Vorrat im Keller rumliegen. Daß Waren verkauft werden, die der Verkäufer selbst erst noch kaufen oder produzieren muss, ist absolut alltäglich.

/edit:
Übrigens ist gerade das deutsche Recht durch das Abstraktionsprinzip perfekt an diese Tatsache angepasst.

Ich glaube in diesem Fall geht es mehr um naked shorts und nicht um equity oder future shorts. Zumal was du beschreibst kein Shortselling ist, sondern lediglich ein normales Warentermingeschaft, oder Future. Naked short selling, also ungedeckte leerverkaeufe sind bei vielen Produkten in Deutschland schon verboten. Generell short selling strategien zu verbieten halte ich fuer bloedsinn. Von vielen Funds, nein, nicht nur hedgefunds, sondern auch renten und staatsfunds, werden solche strategien genutzt um sich gegen kursschwankungen zu schuetzen, sogenanntes volatility hedging. Die meisten funds duerfen dabei die qoute von 100:30 nicht ueberschreiten. Soll heissen fuer 100 vertraege, die lang gehalten werden, darf der fund 30 vertreage kurz gehen (short).

Arbeite selber im Finanzsystem bei ner Grossbank und kriege so sehr viel aus erster hand mit. Sehr viel was eben diese finanzinsttitute machen macht ungemein sinn und nicht jede Bank ist eine Heuschrecke. Durch die Volcker Regel ist prop trading fuer die meisten Institute fast nicht mehr vorhanden und so wird das Geld der Kunden mit weniger risiko vermehrt. Und nein, die kunden sind nicht nur grossindustrielle, sondern ganz oft vermoegensverwalter, die das Geld von Oma und Opa oder die Renten von ganzen firmen verwalten, und die sind nun mal auch an rendite interessiert. Mit hat ein alter hase im FX geschaeft vor ein paar wochen dazu was sehr interressantes erklaert. Rentenfonds zb duerfen aufgrund ihre Risikoaversitaet nicht direkt in hedgefunds oder dergleichen investieren. Das kann man aber umgehen, indem ein zwischenverwalter eingebaut wird. Die Renten werden teilweise an diesen Verwalter weitergegeben, der die Werte dann auf 10-20 verschiedene Hedgefunds aufteilt. Damit ist das Risiko niedrig, aber es hedgefunds werden trotzdem mit massig kapital versorgt. Da jeder auf jeden Fall seine Rentevorsorge so profitabel und sicher haben will wie moeglich ist klar, aber auch in dem Fall wird dadurch halt woanders sich selber ins fleisch geschnitten, wenn die Wealth Manager und Private Equity Buden auf Renditemaximalisierung gehen.

@ Transaktionssteuer: Wird NIE passieren. Da brauch nur ein einziges Land querschiessen und aus die maus. Das Thema wird alle paar Jahre von den Politikern ausgegraben, immer wenns grade passt. Das einzige, auf das sich fast alle Laender der erde verstaendigen koennen ist Sportler zu den Olmpischen spielen zu schicken, mehr aber auch nicht.


Fuer problematisch befinde ich Momentan eher geschaefte in den Darkpools und im Hochfrequenzhandel (HFT). Wenn man den HFT (inzwischen knapp 2/3 der deutschen Boersenbewegungen) etwas besser reguliert bekommt waere den Maerkten schon deutlich geholfen.

Ps: bitte bescheidsagen, wenn ich zu sehr in banksprache abgleite.
 
@ Bambi:
Es gibt aber nicht nur Produktion auf Bestellung, sondern auch Verkäufe auf Bestellung. Es besteht einfach ein Bedürfnis dafür, schonmal einen gültigen Kaufvertrag abzuschließen, selbst wenn der Verkäufer die Ware selbst erst noch besorgen muss.
Der Käufer hat den Vorteil, daß er nicht mehr suchen muss und für den Fall, daß er doch nicht beliefert wird ggf. einen Schadensersatzanspruch.
Der Verkäufer hat die Sicherheit, daß er, vorausgesetzt, er kann die Ware besorgen, das Geschäft macht und der Käufer nicht zur Konkurrenz geht. Das Risiko geht er ob dieses Vorteils bewußt ein.
 
Das kann man sicher so machen. Meinem Sinn für ordentliches Geschäftsgebaren entspricht dies allerdings nicht. Ich mag aber auch EBay lieber als Amazon.

Edith: Argh ... Neusprech! *Djembe rauskram*
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann man sicher so machen. Meinem Sinn für ordentliches Geschäftsgebaren entspricht dies allerdings nicht. Ich mag aber auch EBay lieber als Amazon.

Edith: Argh ... Neusprech! *Djembe rauskram*

Dann das beispiel mal anders. So gut wieder Arbeitsvertrag, der nicht auf Tageloehnerbasis basiert, ist quasi wie ein Warentermingeschaeft. Der Arbeitgeber sichert sich so fuer jeden Tag fuer 1 Jahr oder mehr die Diensleistung der Arbeitszeits und Faehigkeit des Arbeitnehmers zu und muss nicht jeden Morgen jemanden finden, der die Arbeit erledigen kann. Des weiteren kann er so mehr Auftraege an Land ziehen, weil er weiss, das er die Kapazitaeten hat um sie zu erfuellen. Gleichzeitig hat der Arbeitnehmer die Sicherheit, dass er auch nicht jeden Tag wieder neu was suchen muss, was seinen Faehigkeiten entspricht.
 
Na, wenn alles so vernünftig scheint, warum befinden wir uns dann in der heutigen Situation? Liegt es weniger am Mißbrauch bzw. dem Bestehen bestimmter Finanzinstrumente als an "menschlichen" Ursachen?

Ich bin jetzt zwar ein bisschen schlauer als vorher, aber eine Meinung kann ich mir noch nicht bilden.

Mein Acc zur Transaktionssteuer übrigens (hatte ich nicht bedacht), da reicht wirklich ein Ausreißer und irgendein Zwergstaat wird fast über Nacht zum größten Handelsplatz der Geschichte.

Der HFT ist ja mal interessant. Macht man das überhaupt mit eigenen Kunden (Händlern) oder, wenn ich den wikipedia-Artikel richtig gelesen habe, nur aufgrund irgendeiner Händleranfrage, der kein Kunde der betreffenden Bank ist?
 
@ Riven und Labarna:
Ich glaube, dass man sowas in der Realwirtschaft durchaus machen kann - auch ich persönlich nicht so wirtschaften würde.
Innerhalb des börsennotierten Handels lehne ich das aber ab. Mit Leerverkäufen wettet man ja auf den fallenden Aktienkurs eines Unternehmens, d.h. man hofft, dass es dem Betrieb demnächst schlechter geht. Dabei stehen natürlich hinter den Betrieb nicht nur CEOs oder Aufsichtsräte sondern zumeist in der Mehrheit Arbeitnehmer, deren persönliche Existenz teilweise an dem Job hängt. Ich persönlich kann das ethisch nicht gutheissen.
Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich.
Ich würde ja nach Möglichkeit Leerverkäufe verbieten genau wie computergestützten Handel, bei dem der Rechner eigenständig kauft/verkauft. Gut, dass ich nicht das Sagen habe. ;)
 
Gut, dass ich nicht das Sagen habe. ;)
qft, wobei computergestütztes Handeln, insbesondere HFT ja jetzt nicht unbedingt so gruselig ist. Gerade bei soetwas wie Aktienhandel habe ich mehr vertrauen in ein gut ausgeklügeltes Computerprogramm, welches relativ deterministisch eine zuvor ausgewählte und von mir als gut befunde Strategie verfolgt, als irgendein Broker der noch Affekten beeinflusst wird. Natürlich gibt es da auch mal Computerprogramme die dann bisschen Amok laufen und bei zig anderen Programmen die stop-loss-orders auslösen, aber da gibt's dann halt nen Rollback.

Innerhalb des börsennotierten Handels lehne ich das aber ab. Mit Leerverkäufen wettet man ja auf den fallenden Aktienkurs eines Unternehmens, d.h. man hofft, dass es dem Betrieb demnächst schlechter geht. Dabei stehen natürlich hinter den Betrieb nicht nur CEOs oder Aufsichtsräte sondern zumeist in der Mehrheit Arbeitnehmer, deren persönliche Existenz teilweise an dem Job hängt. Ich persönlich kann das ethisch nicht gutheissen.
Ich schon. Zum einen gibt es ja viel mehr Faktoren die in die Aktienkurse eingehen, außer wie gut es einem Konzern und insbesondere wie gut es seinen Mitarbeitern geht, sondern es gibt durchaus gute, berechtigte und ethische Gründe, auf den Verfall eines Aktienkurses zu wetten, z.B. wenn man der Meinung ist, dass das Unternehmen überbewertet ist. Außerdem hat man diese Wette ja auch bei weitaus weniger strittigen Wertpapieren. Es ist also durchaus ethisch vertretbar möglich, sich sein Depot aufzubauen und trotzdem damit Gewinn zu fahren (auch wenn das sicher nicht die schnellste Methode ist). Aufgrund ethischer Bedenken jetzt da Gesetze einzuführen fänd ich wesentlich unethischer, da, bis auf die Grundrechte deren universelle Gültigkeit ich halbwegs mit meinem Weltbild vereinen kann und die ich in meinem Weltbild sogar akzeptiere, Ethik keineswegs ein feststehendes Konzept ist, sondern der Sozialisierung, dem individuellen Werdegang, Religion und dem ganzen Kulturkompost unterworfen ist. Das Aufzwingen einer allgemeineren Ethik fänd ich da ziemlich unfreiheitlich.
 
sondern es gibt durchaus gute, berechtigte und ethische Gründe, auf den Verfall eines Aktienkurses zu wetten, z.B. wenn man der Meinung ist, dass das Unternehmen überbewertet ist.
Das ist ein sehr wichtiges Argument. Oft entsteht beim Börsengang eines Unternehmens ein völlig überzogener Hype, hier in Deutschland konnte man das in den 90ern hervorragend bei den T-Aktien beobachten, die innerhalb der ersten Monate auf astronomische Höhen weit über 100 DM gestiegen sind. Warum sollte jemand mit wirtschaftlichem Sachverstand, der genau weiß, daß das Unternehmen grotesk überbewertet ist, hier nicht auf fallende Kurse wetten? Ich kann daran nichts verwerfliches erkennen.

Mal weg von den Leerverkäufen zum Allgemeinen: Das Problem besteht meiner Ansicht nach absolut nicht in fehlender Regulierung des Marktes, sondern darin, daß die Verluste der Banken vergemeinschaftet werden (die Gewinne aber natürlich nicht). Man sollte die ganzen schlecht wirtschaftenden Banken allesamt pleite gehen lassen, die Kunden erhalten ihr erspartes aus einem Einlagensicherungsfonds. Teurer als die hunderte von Milliarden €, die schon real bereitgestellt wurden (ich sage nur Hypo Real Estate) und die weiteren aberhundertmilliarden an Bürgschaften wird das auch nicht. Der Markt würde es ja von alleine regeln, wenn man ihn nur ließe. Aber wenn jede Bank gerettet wird, besteht natürlich keinerlei Anreiz, solide zu wirtschaften. Im Gegenteil "muss" die Bank ja nahezu hoch risikoreiche Geschäfte mit hohem möglichen Gewinn betreiben, wenn sie eh gerettet wird, falls es schief geht.
Alternativ dazu könnte man wenigstens die geretteten Banken enteignen und nach einer Sanierung wieder verkaufen, bei der Commerzbank läuft es ja so oder so ähnlich. Jedenfalls geht es nicht an, die Eigentümer der Banken mit Steuergeld schadlos zu halten, wenn ihr Unternehmen bedroht ist. So entgegenkommend ist man sonst bei pleitebedrohten privatwirtschaftlichen Unternehmen ja auch nicht.
 
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