• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

[Rezepte]In Teufels Küche

TomGrenn

Kolumnenkönig 2010
Registriert
12 September 2006
Beiträge
1.229
Thorfax hatte einmal zur Kochshow geladen und kulinarische Tips fürs Diablo-Spielen sowohl angeboten als auch erbeten. Gab’s aber schon, von FetteKrieger, wie erwähnt wurde.
Meine Wenigkeit schrieb dennoch so was von offtopic, genauer gesagt das Gegenteil. Diese kontroverse Idee wurde damals nicht weiter verfolgt. Aber für mich war die Idee geboren:

Welche Rezepte gehen in Zusammenhang mit Diablo-Spielen so rein gar nicht?

Unter diesem Titel könnt ihr hier nach Herzenslust euere eigenen (oder erfundenen) Erfahrungen bezüglich kochtechnische Tabus im Zusammenhang mit Diablo aufschreiben.
Um dem Aspekt Fun, Art und Story gerecht zu werden, sollten deshalb folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Art: Kochen ist eine Kunst, deshalb bitte das erwähnte Rezept (soweit bekannt) mit aufführen.
- Story: warum das Essen so gar nicht geht, muss erläutert werden. Mehr. Als. Ein. Satz.
- Fun: wir alle freuen uns, wenn anderen was schief gelaufen ist. Oder wenn der Text die Lachmuskeln versucht zu aktivieren. Also bitte nichts bierernstes. Und nicht alle Sorten von Alkoholika aufführen, die zu verminderter Zielgenauigkeit der Amazone geführt haben.

Ich geb’ euch am Besten mal ein Beispiel:


Es war einmal ein... nennen wir ihn Erwin. Nichts gegen die Erwins dieser Welt, ist ja rein fikitv, es gibt sicher sehr nette Erwins, aber dieser Erwin war ein echter Horst. Äh, ein echter fiktiver Horst. Welcher natürlich auch so nett und okay sein kann wie - nee, das führt jetzt zu weit
Jedenfalls war Erwin so einer, der alten Frauen den Sitzplatz wegnimmt, damit sie noch ein bißchen stehen können, bevor sie für lange Zeit liegen. Der kleine Kinder am Spielplatz in Hundekacke taucht, damit sie beim nächsten Mal genau wissen, wo sie nicht hinlaufen sollen. Der beim Dönerstand am Liebsten seine Privatpackung "Extra Scharf" hinstellen würde (mit Namenszug), bloß damit die Anderen wissen, was für Weicheier sie sind.

A propos Dönerstand...
Erwin wollte sich noch schnell einen Döner holen, bevor er mit seinem göttlich guten Necro wieder einmal ein für alle Mal klarstellen wollte, wer der OberRulor im Netz ist. Und der Typ an der Theke wagte es doch tatsächlich zu fragen:
"Du wolle mit oder mit ohne schaaf?"
"Da fragst du noch? Mit scharf und geiz nicht wieder so!"
"Is aber neue Räzäptuhr, isse wirklich schaaf!"
"Jetzt hau schon drauf, ich muss ja eh nachwürzen!"
"Gudd, du kriegä schaaf. Und bissn Tsaziki?"
"So lang 's nich kostet... Nee halt, die weiße #### kannste behalten, da is' eh bloß - au Mann, jetzt hasse schon drauf!"
"Das macht drei Euro fünfzig."
"’kay. Äh, sach ma, hast du nicht gerade noch so 'n Akzent gehabt?"
"Das ist bloß eine Verkaufsmasche. Vielen Dank für Ihre Bestellung!"
Erwin latschte nach Hause, warf die Kiste an und wickelte langsam seinen Döner aus.

Döner
eine Dönerbude, ausreichend Taschengeld, Kenntnis der Bedeutung von "mit oder ohne scharf". Bestellung aufgeben und geforderte Summe bezahlen.

Einfaches Rezept, oder?


Zuerst das übliche Schema (Golem beschwören, mit Söldner und Golem Leichen erzeugen, Skelette + Wiederbelebte beschwören), dann ab in den Thronsaal und der versammelten Mannschaft zeigen, wer der Herr im Hause ist. Flames diabolisch grinsend abwehren (und entsprechend zurückflamen – wozu hat der Char auch den Namen „Necromonster“?), sich zurücklehnen, den Necro ab und zu fluchen lassen und herzhaft in den Döner beißen. Und schon klebt so eine schleimige, weiße Masse am Monitor, weil man zu herzhaft hineingebissen hat und der Dönermann zumindest mit dem Tsaziki nicht gespart hat. Hastig noch einen ordentlichen Happen abgebissen, damit man beim Taschentuchsuchen was zu Beißen hat und

Supernova

Das Gefühl in Erwins Mund lässt sich annähernd am Besten mit der Schlagzeile beschreiben, welche Erwin absurderweise gerade durch den Kopf ging:
"Mann glückt Landung auf der Sonne!".

Warum hatte der Dönermann auch nur sein Gewürz nicht gleichmäßig verteilen können, sondern alles auf den einen Haufen getan, den Erwin gerade im Mund hat? Auf die Information der Geschmacksnerven, dass gerade eine thermische Reaktion den Mundraum zerstört und die Geschmacksnerven nach dieser Meldung für sehr lange Zeit in Urlaub gehen, beschloss das Großhirn, die Quelle allen Übels (nein, nicht Erwin himself) zwangsweise zu evakuieren.
Und Erwin fragte sich verwundert, seit wann eine Kadaverexplosion dermaßen plastisch vom Bildschirm wiedergegeben wird. Natürlich würde sein Necro, besser gesagt sein Gefolge, mit allem fertig, was da so rumwuselte, natürlich würden alle Partymitglieder ihn unterstützen, so lange der Necro regungslos herumstand, natürlich würde er die Überreste vom Bildschirm gekratzt haben (also Zwiebelstückchen und Tomatenreste gehörten definitiv nicht zu einer Kadaverexplosion), bevor...
Person A hat ihre Party verlassen.
Person B hat ihre Party verlassen.
Person C hat ihre Party verlassen.
Person D hat ihre Party verlassen.
Person E hat ihre Party verlassen.
Person F hat ihre Party verlassen.
Person G hat ihre Party verlassen.

Necromonster wurde besiegt von Giftfürst.
Ihre edlen Taten werden nicht vergessen werden.​

Wenigstens hatte Erwin nun genug Zeit, den Monitor zu reinigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Küche hier ist ja ziemlich kalt geblieben. Dann erzähl ich euch eben noch von einer weiteren Rezeptur, die nicht unbedingt Diablo tauglich ist:


Mechthild war eher eine graue Maus. Im übertragenen Sinne, natürlich. Sie war unscheinbar und doch die schlagkräftigste Mitarbeiterin ihres Chefs.
Was ihr Chef nicht wusste: Mechthild spielte in ihrer spärlichen Freizeit begeistert ein Computerspiel. Wo man als Held (oder Heldin) durch die Gegend läuft und Monster ihr Pixelblut verströmen lässt, ein richtiges Killerspiel also. Hieß, glaube ich, Dia Bolo, oder so ähnlich.
Was ihr Chef, der Herr Mayer, wusste, war, dass Mechthild eine begeisterte (und gute) Köchin war, schließlich hatte er das bei den Abteilungsfeiern, wo Mechthild unglaubliche kulinarische Kreationen mitbrachte, selber erfahren dürfen. Oder auch, wenn er mal wieder Geburtstag hatte und Mechthild an seiner statt was mitbringen durfte, weil „er doch von solchen Sachen keine Ahnung hat“ und es ihr „doch gewiss nichts ausmacht, ein klein bisschen was vorzubereiten“. Brave Mechthild.

Nun ja, Mechthild spielte (trotz ihres nordischen Namens) am liebsten eine Assassine.
Level 93, Hardcore, keine Gnade (mit dem seltsamen Namen DesMayersTod).
Bis zu jenem Abend, wo Herr Mayer mit einer jungen Blondine (oder zumindest auf jung getrimmt, unter dem Makeup konnte man das nicht so genau erkennen) abends vor der Tür stand (Mechthild hatte sich gerade ins Spiel begeben) und erklärte, dass er gerade in der Gegend gewesen wäre und sich gedacht hätte, mal bei seiner besten Mitarbeiterin vorbeizuschauen. Vollkommen unverbindlich. Das Fräulein wäre seine, äh, Cousine.
Mechthild war so nett und bat die beiden herein. Als sie Cracker und Sprudel auf den Wohntisch stellte, erwähnte Herr Mayer, dass sie das doch viel besser könne, oder? ODER?
Also begab sich Mechthild in die Küche und begann, Boeuf Stroganow mit handgemachten Kroketten und Bohnen im Speckmantel an einer Rahmpilzsauce vorzubereiten, wohl auch, weil sie in der Küche sich wohler fühlte und Spaß daran hatte zu kochen – allerdings immer im ständigen Wechsel zwischen Büronische mit Computer und Herd. So eine Assassine kann mit Schattenmeister, Verblassen und ein paar Tricks recht stabil sein.

Boeuf Stroganow mit handgemachten Kroketten und Bohnen im Speckmantel an einer Rahmpilzsauce
Man nehme Filetspitzen vom Rind, Schalotten, sauren Rahm,...
..ach, was erzähl ich euch, schlagt das Rezept doch selber nach!


So eine Assassine kann aber schnell in Bedrängnis geraten, wenn ein Herr Mayer aus dem Wohnzimmer nach einem Bier ruft, die Kroketten zu vertrocknen drohen, die Soße kurz vor dem Einbrennen steht und eine aufgetakelte Blondine einen Wegführer zur Toilette braucht, wobei sie welche Vorzüge auch immer eines im Wohnzimmer schreienden Mannes preist, welcher doch lieber mit einem Sherry beginnen möchte.

Als die Kroketten verkohlt, die Soße eher Suppe und die Filetspitzen geschmacklich indiskutabel waren und unsere liebe Mechthild Herrn Mayer mit seiner Blondine mit offener Bluse (also die der Blondine, nicht die von Mechthild) auf dem Sofa antraf, worauf Herr Mayer jovial erklärte, dass sie wohl doch keinen Hunger hätten und irgendwohin gehen würden, wo es noch gemütlicher wäre (die Blondine kicherte wie ein albernes Schulmädchen), entdeckte Mechthild, dass eine geliebte Assassine auch schon gegangen war. Für immer.

Wenigstens lebte die Assassine dem Namen nach an diesem Abend weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja die Küche ist kalt geblieben, das muss der geneigte Tom Unsereins vergeben.
Ich spreche da jetzt vielleicht nur für mich, aber das was du dir da in deinen Gehirnwindungen zusammenreimst, übertrifft meine Fähigkeiten um Längen.
(Nur damit das hier keine Missverständnisse gibt: Mit solchen Worten lobe ich gerade deinen Text.)

Auch wenn man es noch so geistreich verpackt, fest steht doch:
Essen und Spielen gleichzeitig klappt nun mal nicht.
Nahrungsmittel sind generell nicht gesund für die Tastatur.
 
[...]
Essen und Spielen gleichzeitig klappt nun mal nicht.
Nahrungsmittel sind generell nicht gesund für die Tastatur.
Sag' das FetteKrieger. Ansonsten Danke für das Lob.
Und ich wärme den thread noch einmal ein bißchen auf. Obwohl, aufwärmen ist wohl nicht so gut...


Gerold bereitete sich auf den Abend vor: Telefon ausstecken, Computer hochfahren (sicherheitshalber noch mal die Verbindung zum Netz checken), Essenskrams rausräumen und Trinkzeugs bereitstellen. Das Problem waren nur die beiden letztgenannten Sachen. Irgendwer in der WG hatte alle Chips, Salzstängel, Schokolade und sonstige lebensnotwendigen Fressalien weggefuttert, es gab nur ein Glas Spargel, ein Glas mit Artischockenherzen, eine angeriebene Muskatnuss und ein paar Blätter Sauerampfer im Kühlschrank. Oh, noch eine halbe, angebissene Tafel Edelbitterschokolade. Und zum Trinken fehlte eindeutig diese braune Limonade, dieses rot-weiße Zuckerzeug aus Amiland. WO WAR DIE COLA, verdammt noch mal? Nicht mal Sprudel oder ein Fruchtsaft war aufzutreiben. Dann musste der Schluck Rotwein und eben die Sektflasche von der letzten Party dran glauben.
Schnell noch die Artischockendinger in die Pfanne, mit der Muskatnuss gewürzt und die Sauerampferblätter drübergeschmissen. Mal sehen, wie das schmeckt. So lange das Zeug in der Pfanne brutzelte, noch schnell drei dieser rautenförmigen, hellblauen Knabbereien vom Nachttisch des Mitbewohners geklaut und.... bäh, igitt, das waren wohl doch Kopfschmerztabletten. Hoffentlich.

Aphrodisiaka
Man stöbere in diversen einschlägigen Foren und suche sich dann das aus, was am wenigsten nach Voodoo oder Großmutters Geheimrezept klingt und gehe dann doch lieber zur Apotheke.


Naja, für den Hunger sollte ja das Pfannengedöns herhalten. Also schnell runter mit dem Zeug (Brrrr, nie wieder so ’ne eklige Kombination), den Rotwein zum Nachspülen und dann ab an den Bildschirm, das Glas Spargel zum anfänglichen Knabbern (HA! Knabbern! Die Teile sind so was von schlabberig...) danebengestellt und ein erstes Glas Sekt eingeschenkt. Bis alles soweit ist, kann man mit der Schokolade (endlich etwas, das wenigstens ein bisschen schmeckt – aber warum kann es kein Nougat oder wenigsten Traube-Nuss sein?) und dem dritten Glas Sekt anfangen.

Spätestens bei Andariel hätte er es merken müssen. Seine Killrate sank ins Bodenlose, da er geschlagene 52 Sekunden vor ihr davon rannte, nur um ihre Br.. äh, um sie etwas länger in Bewegung zu sehen. Oder als er den lvl 93 Barb mit exorbitanten BO nicht in die Party ließ, weil eine lvl 32 Amazone und eine lvl 28 Zauberin schon darum gebeten hatten. Auch als er aus Akt 5 jedes Mal zum Heilen nach Akt 1 zurückkehrte, da Akara das schönere Dekolleté hatte, war ihm seine ausgeprägte Durchblutung in der unteren Körperhälfte nicht voll bewusst.
Erst als ein Paladin quer über den Bildschirm rannte und Gerold sein Fortpflanzungsorgan schmerzhaft an der Schreibtischplatte stieß, wandte er seinen Blick vom Spiel auf seinen Hosenstall. Zuerst verwirrt. Doch als der Paladin „Folgt mir!“ sagte und die Schwellung unterhalb des Gürtels schon fast schmerzhaft zunahm, weiteten sich Gerolds Augen vor Schrecken. Das anschließende „Dies ist für Euch!“ steigerte den süßen Schmerz ins Unerträgliche. Schnell den Stecker gezogen und ab unter die Dusche. Gaaaanz viel kaltes Wasser, nur nicht an diesen Paladin denken.
Und die nächsten zwei Wochen jeden Abend raus und das männliche Ego mit Hilfe weiblicher Zufallsbekanntschaften bestätigen.

Manchmal können einem die falschen Nahrungsmittel das Spiel echt verleiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hola :hy:

pro Rezeptur möchte ich dir gerne jeweils einen Michelin Stern zusprechen,mehr geht nicht ;)

Da ich begeisteter Koch ( war ) und Hobbykoch bin würde ich mich ja auch nur allzu gerne mal an einer Story versuchen.

Allerdings bin ich doch ein wenig ob deiner hohen Künste abgeschreckt.Wir werden sehen ob ich mich noch dazu durchringen kann ...

Weiter so und vielen Dank für diese appetitlichen Genüsse :top:

lieben Gruss hofsan
 
Wir hatten schon aufgewärmte Gerichte, Gerichte, die irgendwie zu heiß waren und Gerichte, die einen heiß werden ließen.
Alles kalter Kaffee.
Hier nun ein Rezept, das euch von warmen (oder zumindest wärmeren) Tagen träumen lässt und dennoch einen kalten Schauer über den Rücken, äh, die Zunge zaubert:


Uwe schwitzte. Nicht, weil er so gern am Flammenfluss stand (beziehungsweise sein Paladin). Auch nicht, weil die zwei Bossgruppen Urdars ihn vergeblich in Bedrängnis zu bringen versuchten. Erst recht nicht, weil die Sur schon 23 Sekunden neben dem ersten erschlagenen Urdar lag und er beim gemütlichen Urdarkloppen noch nicht die Zeit gefunden hatte, sie aufzuheben – er spielte Singleplayer und kein Grabber auf der ganzen Welt konnte ihn aus der Ruhe bringen.
Es war schlichtweg heiß. Nicht bloß ein bisschen warm, nicht dieses „heute könnte man vielleicht ins Freibad“ – Wetter, nicht diese Sommerhitze, welche die Biergärten aufgrund extremer Getränkeverdunstung in Goldgruben verwandelt und die Rocksäume der Ladies Richtung Bauchnabel treibt. Nein, es war so heiß, dass die Temperatur gar nicht genau angegeben werden konnte, weil die Luft vor Hitze so flimmerte, dass man schon sehr nah dran sein musste, um das Thermometer richtig ablesen zu können.
Aber Uwe hatte einfach keine Lust, eine weitere Ölsardine im Freibad zu sein: auch wenn man bei dem Gedränge zwangsläufig mit irgendeinem eigenen Körperteil irgendein Körperteil einer Frau berühren musste, brauchte man nicht damit rechnen, eine gescheuert zu bekommen - allein zum Ausholen für den Schlag gab es schon keinen Platz mehr. Andererseits berührte man ebenso zwangsläufig nicht nur schöne, junge Frauen, sondern auch behaarte, muskulöse Männer oder alte, hässliche Frauen. Und die lüsternen Blicke der alten Vetteln (oder noch schlimmer, der bierbäuchigen Kerle) waren wirklich nicht nach Uwes Geschmack.
Also saß er lieber zu Hause und spielte Diablo – mit zwei Ventilatoren, die abwechselnd ihn und seinen PC kühlten. Aber etwas zur Kühlung brauchte er trotzdem.
Er beschloss, dass eine Eiswaffel nicht verkehrt sein konnte. Er drückte kurz ESC (dankte kurz dem lieben Gott und Blizzard, dass man im Singleplayer auf diese Weise ohne Konsequenzen pausieren konnte) und ging in die Küche. Eine Waffel aus dem Schrank gegriffen und dann ran ans Gefrierfach: Schokoladeneis, Erdbeereis mit Fruchtstückchen, Vanilleeis (echte Bourbonvanille!), vielleicht noch etwas Zitroneneis (auch wenn ihm die Schalenstückchen immer ein klein wenig missfielen)? Und wenn wir schon dabei sind, etwas Sprühsahne und Schokoraspel? Nein, diesmal nicht, drei Kugeln ohne Sahne mussten vorerst reichen.

Eiswaffel

Man nehme eine Eiswaffel (Packungen davon sind meistens in direkter Nähe bei den Tiefkühltruhen mit Speiseeis zu finden), diverse Familienpackungen Speiseeis (bitte nach eigenem Gefallen die Geschmacksrichtung wählen), einen Eisportionierer und stelle ein Glas mit heißem Wasser bereit.
Eisportionierer mittels heißem Wasser aufwärmen und aus dem Speiseeis (nicht dem gesamten!!) eine Kugel formen, die in der Eiswaffel platziert wird. Bei Bedarf wiederholen, jedoch die statische Stabilität berücksichtigen.
Etwaige Extras (Sahne, Fruchtstücke, Schoko-, Nuss- oder Krokantstreusel, Waffel, diverse Liköre) sollten vornehmlich von geübtem Personal appliziert werden, gegebenenfalls statt einer Eiswaffel einen Eisbecher verwenden.


Was soll man sagen? Es fiel keine Kugel auf die Tastatur, Uwe litt auch nicht an empfindlichen Zähnen, die ihn beim ersten unvorsichtigen Biss Schmerzen bereitet hätten, das Eis tropfte auch nicht auf die Tastatur (obwohl es bei den Temperaturen schon Softeis war, bevor er sich wieder vor die Tastatur setzen konnte) und der plötzliche Temperatursturz im Magen führte auch nicht zu Magenkrämpfen. Alles Dinge, die eigentlich gegen den Konsum einer Eiswaffel beim Diablospielen sprächen, aber nichts dergleichen.
Die Freundin kam rein.
Dass er mit dem Computer spielte (statt mit ihr), konnte sie verkraften. Dass er „bei diesem schönen Wetter“ lieber in der Bude hockte, anstatt seine bleiche Gamerhaut der frischen Luft und der bräunenden Sonne aussetzte, war sie fast gewohnt. ABER ER HATTE SICH EIN EIS GEHOLT UND IHR NICHT!

Dass der Monitor durch’s Fenster flog, war eindeutig die Schuld der Eiswaffel.
 
Wenn ich wohl auch an deine geistigen Höhenflüge nicht herankomme, verusch ich mich trotzdem acuh einmal an einem Rezept ^^

Bernhard war einer der klassischeren Sorte Klischee-Zocker: Etwas rundlich, mit 23 noch Hotel Mama&Papa genießend und an einem Informatikstudium beschäftigt, welches seinem, seiner Meinung nach, überdurchschnittlichem Intellekt selbstverständlich kaum Schwierigkeiten bereitete.
Eines Tages, als Bernhard gerade heim kam, empfingen ihn seine Eltern mit der eher unerfreulichen Nachricht, dass man nicht mehr weiter bereit sei, für ihn aufzukommen, dass er sich eine Studentenwohnung samt Nebenjob besorgen sollte.

Nachdem da kein Schreien und kein Zetern half, lebt Bernhard nun seit einem halben Jahr in einer Ein-Zimmer-Studenten"wohnung" (Küchenschabenverseuchtes Rattenloch hätte es laut Bernhard eher getroffen), mit Kochnische und Bad, samt Klo und Dusche, am Gang. Begleitet wurde er nur von seinem treuen HC-Hammerdin Bernhard_theBrave, der auch an dieser Geschichte seine Beteiligung finden wird.

Nun kam Bernhard an diesem sonnigen Tag nach Hause und beschloss, dieses Wetter zu nutzen, einmal nciht zu lernen, sondern die Rollos herunter zu lassen, die Vorhänge zuzuziehen und sich seinem geliebten HC-Hammerdin zu widmen.
Kaum war also das Spiel gestartet und Bernhard_theBrave tummelte sich im Chat, verspürte der Bernhard VOR dem bildschirm ein unangenehmes Brummen in der Magengegend. Also flugs ind ie Küche geeilt, enttäuscht festgestellt, dass die Tiefkühlpizzas aus waren, wo man doch so Lust auf italienisch hatte und dann resigniert einen Topf Spaghettiwasser aufgestellt.

Spaghetti mit Sauce aus dem Barilla-Glas

Denkbar einfach:
Man bringe einen Topf Wasser zum Kochen, gebe, sobald es kocht, etwas Salz hinzu, sowie die gewünschte Menge Spaghetti und koche dies Gemisch, bis die Spaghetti weich (Echte Kenner sprechen von etwas, das sich wie "All Dänteh" anhört) geworden sind.
Danach gießt man die ganze Bescherung durch ein sogenanntes Nudelsieb, tut sich Spaghetti auf einen Teller und holt das Barillaglas aus dem Kasten und wärmt es kurz in der Microwelle, sofern vorhanden. Wenn nicht, macht auch nichts, die Spaghetti sind ja eh warm genug.
Jetzt wirds kritisch und erfordert etwas Geschick: Man öffne das Glas und leere die gewünschte Menge Sauce über den Teller Spaghetti. Kulinarische Künstler tun dann eventuell sogar noch geriebenen Parmesan über diese mediterrane Köstlichkeit.


Bernhard verfuhr also nach angegebenem Rezept und machte es sich mit einem Teller Spaghetti vor dem PC bequem und beschloss, nebenher ein paar Baalruns mitzumachen.
Anfangs gelang es ja noch, zwischen den 5 Gegnerwellen vor Baal schnell ein paar Bissen herumzuwürgen, aber dann schlug die Telekom zu und bescherte unserem tapferen Recken, der gerade eine wahrhaft gigantische Portion Spaghetti in den Mund steckte einen sogenannten "Lag". Hastig versuchte Bernhard seine Spaghetti herunterzuschlucken und sich auf die Maus zu stürzen. Leider war dieser Bissen viel zu groß für einen durchschnittlichen, menschlichen Rachen, was dazu führte, dass Bernhard sich verschlcukte und mit aus dem Mund hängenden, Sauce-Triefenden Spaghettis und hochroten Kopf hilflos mit ansehen musste, wie sein Paladin zwischen den Dienern der Zerstöung hin und her geschubst wurde, bis schließlich in Spaghettisauceroten Buchstaben der gefürchtete Satz

Ihre edlen Taten werden nie vergessen!

auf dem Bildschirm erschien. Mit blassem Gesicht und Tomatensauceverschmiertem Mund beschloss Bernhard, sich das nächste Mal eine Pizza zu bestellen...
 
Zurück
Oben