Mazilla
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Meine-Wenigkeit schrieb:Du bist sowas von intollerant![]()
Auch auf die Gefahr hin, hier in Ironie reinzuargumentieren, will ich doch mal die Grundlage zur Schaffung eines jeden Staates von Thomas Hobbes ("Der Leviathan") ansprechen.
Unsere heutige Staatsform kommt ja nicht von ungefähr, schließlich liegt der Ursprung der Menschheit ja in einer anarchistischen Gesellschaft. Die Mängel dieser Gesellschaftsform sind offensichtlich - Mord, Totschlag, vergewaltigung von Frauen. Wenn niemand die Grenzen definiert Handeln alle Menschen nach ihren Instinkten und absolut egoistisch.
Das erst hat die Staatenbildung als Gesellschaftsform Notwendig gemacht - und führt die Forderung den Staat als solches wieder abzuschaffen ad absurdum. Vielleicht müssen wir das Wie überdenken, keinesfalls aber das Ob. Und das hat nichts mit der Dummheit der Menschen heutzutage zu tun und Schnuffel als repräsentativen Querschnitt für diese herhalten zu lassen halte ich ebenfalls für höchst bedenklich (wenn nicht "dumm").
P.S. Wer auch nach dem Lesen von Hobbes nicht überzeugt ist, dass Anarchie nicht in eben diesem Naturzustand endet, der sollte sich einfach einmal diverse unmoderierte Internetforen, oder unser aller Hassliebe das B.net zu gemüte führen - quasi-regelfreie Gefilde, in denen sich die wenigen "vernünftigen" altruistisch veranlagten Menschen in einer solchen Minderheit befinden, dass auf diese in "freier Natur" zweifellos Hobbes 3. Punkt greifen würde.
So... jetzt mal weg von meinen Gesellschaftswissenschaftlichen Abschweifungen hin zu meinem Lieblingsposter in diesem Thread
Was, wenn ich dir sage, dieser Mensch passt sich an?
Er ist in diesem Sinne angepasst, als dass er sich so sehr auf das Schwimmen gegen den Strom, das Hassen jeglicher kapitalistischer Ansätze festgefahren hat, dass er sich im Umkehrschluss wieder von der Masse anhängig macht.
Was bleibt denn von seiner Musik, wenn er sie jedes Mal, wenn zu viele Leute beginnen diese zu mögen, neu erfinden muss - wenn nicht sogar komplett umkrempeln in einer neuen Band?
Du hast in einem späteren Post angesprochen, dass du lieber unter der Brücke lebst, als dich anzupassen und ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich diesem Künstler selbiges Denken unterstelle. Was hält ihn also davon ab, seine Musik weiterhin so zu gestalten, wie er sie gerne hätte und im schlimmsten Fall, nämlich dem, dass sich sein Publikum von ihm abwendet, wieder in der Versenkung zu verschwinden? Ich denke nicht, dass es sein Job bei der Bank ist, den er für seine Musikerkarriere hinschmeissen müsste - viel mehr ist es ein festgefahrenes Denkmodell, das außer einem klar definierten Feindbild und einigen Parolen keine Linie kennt.
Und hier sind wir auch schon bei der Toleranz angelangt - Toleranz heißt nicht nur alles zu ertragen, was um dich herum geschieht - sonst müsstest du auch Terroristen tolerieren (eine Keule, die ich nur ungern auspacke, aber das ist ein Punkt, an dem du dich ja offensichtich reibst und der dir daher hoffentlich einleuchtet). Toleranz hat etwas mit Reflexion zu tun, es bedeutet das Abschütteln aller Vorurteile, und die objektive Betrachtung und Bewertung einer Einstellung, einer (Tat-)Sache oder eines Vorgangs.
Erst wenn du diesen Schritt getan hast, kannst du dich als toleranten Menschen betrachten, vorher bist du nichts weiter als ein weltfremder Eigenbrötler.
Ein Beispiel: Die Toleranz gegenüber homosexuellen (es ist Weinachten, da bin ich mal politisch korrekt^^) kann erst beginnen, wenn die eigenen religiösen und sexuellen Ansichten ausgeblendet werden. Wenn man so weit ist, kann man sagen: "Ich steh zwar nicht auf andere Männer (resp. Frauen - s.o.), auch laut Bibel/Tora/Koran kann ich diese Einstellung nicht nachvollziehen, akzeptiere sie aber trotzdem - es herrscht schließlich Religions- und Glaubensfreiheit.
Geht jetzt aber einer so weit, dass er andere Männer/Frauen vergewaltigt, sieht die Sache schlagartig anders aus - eine Grenze wurde überschritten, die jegliche Toleraz übersteigt, nämlich die, dass andere Menschen zu Schaden gekommen sind.
Um jetzt mal einen SEHR großen Bogen zu spannen komm ich jetzt noch einmal zu Schnappi, und muss klipp und klar sagen - Schnappi/Schnuffel/krazy Frog hat mit guter Musik so viel zu tun wie ein Latte Macchiato mit Kaffee: Ein lauwarmes Gewäsch aus den selben Grundstoffen - und irgendwie geschmacklos.
Das hat nichts mit Intolleranz zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand, da will ich nicht mal diskutieren.... Der einzige Grund, weshalb diese so erfolgreich wurden ist der im heutigen Zeitalter offensichtlichste, häufigste und trotzdem meist übersehenste überhaupt: Massiver werbetechnischer Dauerbeschuss.
100 punkte für deine meinung, 3 punkte für das kapieren meiner unverständlichen worte XD ich glaube wir haben fast die selbe meinung. das mit der anpassung kann man natürlich immer auslegen wie man will. im grunde kann man schon sagen dass sich jeder anpasst indem man eine gruppierung sucht die auf sein raster passt.
--> ich passe mich an weil ich auch ein pfadfinderhemd besitze
--> der junge von nebenan passt sich an weil er sich auch einen iro geschnitten hat
--> der opa passt sich an weil er sich auch einen merzedes kauft...
nur stellt sich die frage in wieweit man sich da an passt und in wieweit man das aus eigener motivation macht. ich besitze mein pfadfinderhemd, weil ich es toll finde und ich der meinung bin dass die grundidee einer uniform (gleichstellung von arm und reich) gut ist
der junge von nebenan hat sich den iro geschnitten weil er damit seine politische meinung veräußerlichen will
der opa hat sich den merzedes gekauft weil ihm der komfort gefällt
alle 3 passen sich in einer gewissen form an gehen aber ihrem eigenen denken nach. wenn du gegen anpassung bist dann suchst du dir leute die auch gegen anpassung sind und wirst dich bei denen wieder anpassen die natur des menschen. da ist es aber wichtig woher deine motvation kommt sich an zu passen und die ist entscheidend...
kann ich als punk nicht auch z.b. hip hop oder techno oder sonstwas toll finden?
da kommt es auf die definition von punk an. meiner definition nach hat punk absolut nichts mit musik zu tun sondern ist eine politische/ soziale einstellung
um noch kurz auf das thema anarchie zu kommen:
jeder mensch hat seine träume, wünsche, vorstellungen vom leben
wenn wir also eine anarchie haben werden die (ich geh mal von nichts materalistischem aus als grundlage) körperlich stärksten sich als anführer rauskristallisieren und wer sich dagegenstellt wird kaputt gemacht. damit haben wir höchst warscheinlich hinterher eher eine diktatur, das bedeutet eine gruppe von menschen (die stärksten) herrschen und wer sich in den weg stellt wird platt gemacht
und man kann nicht davon ausgehen dass die menschen "zu dumm" für eine anarchie sind. es ist ein rein biologisches problem. man sieht es bei sogut wie allen lebenwesen
der bär verteidigt sein revier und wenn ein anderer bär das revier haben möchte dann bekommt es der stärkere
der löwe hat einen rudelführer und wenn ihm jemand den posten streitig macht bekommt ihn der stärkere
affen haben einen rudelführer und wenn ein anderer den posten streitig macht bekommt ihn der stärkere
bei manchen tierarten ist es dann nicht unbedingt die kraft sondern mehr das aussehen wie z.B. bei manchen vogelarten.
die einzigen lebewesen die mir einfallen bei denen anarchie funktioniert sind ratten... denen ist alles scheiß egal. da poppt mama mit kind, opa mit enkelin usw da muss man sich vorher auch nicht kennenlernen. platz ist auch genug da und weil ja eh alle eine familie sind braucht man sich auch um nix streiten
ich sehe mich als punk, würde aber eine komunistische regierung bevorzugen. und damit meine ich nicht sowas wie in der ddr war oder wie man bei anderen krassen beispielen schon gesehen hat sondern es giebt durchaus möglichkeiten wie man es verwirklichen kann, dass alle gleichberechtigt behandelt werden und dass alles in den händen der bevölkerung liegt. nur haben wir das problem, dass wir nicht in einem arbeiterstaat leben sondern in einem informationsstaat und somit verdient der kerl der den ganzen tag hinterm pc sitzt und vermittlungsarbeit macht welche eigentlich garnicht nötig wäre wenn man das in die hände der arbeiter legen würde, um einiges mehr geld als der, der in der werkstatt steht und richtig hart arbeitet.
und um auf schnappi zurück zu kommen:
ich finde schnappi nicht toll und ich kenne auch niemanden der es toll findet. aber wer von euch (alle die schnappi jetzt so verurteilen) hat das schnappi lied in annehmbarer quallität (nicht handy) mal einem kind im alter von 3-5 jahren vorgespielt und geschaut ob es dem kind gefällt? weil ich könnte mir gut vorstellen dass die musik einem solchen kind gefallen würde und wenn dem so ist sollte man auch schnappi tollerieren...
wer hört z.B. "die vogelhochzeit" von rolf zukowski wenn er im auto sitzt um zur arbeit zu fahren oder wenn er am pc sitzt und diablo spielt? und ich hab bissher noch niemanden gehört der rolf zukowski niedergemacht hat nur weil er kindermusik macht. ich selber habe den früher als kind auch gehört und ich würde mich hüten zu behaupten dass er schlechte musik macht.
und solange ich den beweis noch nicht habe, dass schnappi niemandem (egal welches alter) gefällt, werde ich mich hüten schnappi zu verurteilen und zu sagen es sei schreckliche musik.
[edit:] und ich würde mich hüten ein kind mit schnappi zu quälen XD