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Sollte man Thomas Pynchon kennen? Zählt das zur Allgemeinbildung?

Macianer

Ist öfter hier
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
996
Moin,

ich hätte gerne mal gewusst ob man Thomas Pynchon, seines Zeichens Schriftsteller, kennen sollte und ob dies zur Allgemeinbildung gehören sollte? Meiner Meinung nach schon, denn niemand hat so seltsame, verstörende und so abgefahrene Bücher geschrieben wie er. Auch bin ich der Meinung, dass man ruhig mal etwas von ihm in der Schule lesen sollte. Seine Bücher, sind zwar langatmig, aber doch lesenswert, wie ich finde.

Was meint ihr denn dazu? Seid ihr der Meinung, dass man Pynchon kennen sollte, oder meint ihr: "Pynchon, wer zum Teufel ist das denn?"


Macianer
 
Warum sollte man ihn kennen?

Es gibt sicher viele Bücher die lesenswert sind, deren Autoren aber nicht viele kennen. Das ist eben so...
Nur weil einem irgendetwas gut gefällt, oder weil man sich damit beschäftigt, heißt das noch lange nicht dass das Allgemeinbildung ist/sein muss.

Warum sollte man abgefahrene, seltsame, verstörende und langatmige Bücher mögen? Für dich scheint das extrem lesenswert, für mich hört sich das im ersten Moment nach extrem talentfreiem Autor an ;)
Ich kenne ihn übrigens nicht. Meine Aussagen beziehen sich auf deine Schilderungen.

Genauso frage ich mich, warum musste ich Effi Briest ertragen? Für die einen im Deutschunterricht eine Offenbarung und ein literarisches Meisterwerk, das in jedem fall zur Allgemeinbildung zählt, für mich das langweiligste das ich je gelesen habe und das ich möglichst schnell wieder aus meinem Kopf haben möchte.
Umgekehrt wird es Leute geben die sich im Physik-Unterricht einen Teufel drum scheren, was Newton, Einstein und Co von sich gegeben haben, für andere Leute wie mich beispielsweise sind das sehr Interessante und wichtige Dinge über die man bescheid wissen sollte. Eine Forderung, die die Nicht-Physiker so wohl nicht unterschreiben würden.

Darum sollte man immer erstmal den Ball flach halten mit Aussagen wie "Das gehört zur Allgemeinbildung".
 
Ich habe nicht gesagt, dass es zur Allgemeinbildung gehören muss. Ich habe gefragt, ob es zur Allgemeinbildung gehören sollte. Gut, deiner Meinung nach nicht. Aber vielleicht findet sich hier ja noch jemand, der anderer Meinung ist.
 
Ich würde sogar sagen: Man MUSS ihn kennen - schon alleine wegen seines stylischen Wikipedia-Fotos. :ugly:
 
ich kenn ihn nicht und will ihn auch garnicht kennen^^
Hohlbein reicht mir vollkommen aus :D

imo sollte kein autor zum Grundwissen gehören, entweder man kennt sie und finded sie gut oder es geht einem am *piep* vorbei :ugly:
 
Gut, sagen wir nicht Grundwissen, aber man sollte wenigstens mal von ihm gehört haben, oder?
 
Pynchon kenne ich nicht, habe aber von Faldbakken "The Cocka Hola Company" gelesen, ist halt die etwas "härtere" Gangart aber im Gegensatz zu Houellebecq kam zumindest hin und wieder Kurzweil auf. Naja den Untertitel "Skandinavische Misanthropie" trägt das Werk nicht ganz zu Unrecht...

Wenns nach mir ginge wären Karl Valentin, Helmut Qualtinger, Wilhelm Busch und Heinz Erhardt in der Schule Pflichtprogramm.
 
Macianer schrieb:
Gut, sagen wir nicht Grundwissen, aber man sollte wenigstens mal von ihm gehört haben, oder?
wieso?
ich kenn ihn nicht und hab vorher auch nie von ihm gehört...
gibt viele Autoren, die auf ihre Art vielleicht gut sind, aber trotzdem nie irgendwie in kontakt mit einem waren, hauptsächlich weil man sich für die Art Bücher einfach nicht interessiert^^

wenn du ihn schon so hoch lobst denn gib wenigstens mal irgendwas als Beispiel von ihm zum besten, sonst kann min 95% des Forums nix mit ihm anfangen (und die restlichen 5% schauen nichtmal ins ot^^)
 
Macianer schrieb:
Nein, habe ich nicht. Schreibt er gut?
Gut ja, auch wenn es nicht das beste ist, was ich stilistisch gelesen habe. Es ist jedoch definitiv amüsant, brachial und man kann sich der in dem Buch ausgeübten Kritik nur schwer entziehen, weshalb das Buch nicht unbedingt etwas für Memmen ist.

grillberty schrieb:
Pynchon kenne ich nicht, habe aber von Faldbakken "The Cocka Hola Company" gelesen, ist halt die etwas "härtere" Gangart aber im Gegensatz zu Houellebecq kam zumindest hin und wieder Kurzweil auf. Naja den Untertitel "Skandinavische Misanthropie" trägt das Werk nicht ganz zu Unrecht...
Wirklich klasse das Buch, wobei ich den zweiten Teil der Misanthropie-Trilogie, Macht und Rebel bis auf den etwas übertriebenen Schluss spannender fand. Lag aber wohl auch daran, dass die Protagonisten in The Cocka Hola Company bewusst so langweilig waren.
 
NIx gegen die Faldbakken'schen Stilmittel. Sind halt etwas brachial, aber sehr wirkungsvoll.

Ich nenne nur die seitenlange Aufzählung Fatty Franks diverser Spitznamen, die eingestreuten Graphen, der personale Erzähler in der dritten Person...

/edit: Und wo is das Problem mit dem Schluss? Oo
 
Hm, hm, wie drückt man das am besten aus? Die Stilmittel haben sich nicht zu dieser orgiastischen Philologiebombe hochgeschaukelt, bei der man am Ende "Dieser Trickser. Aber ich bin so geil und verstehe das!" denkt, sondern, waren, wie Du es sagtest, einfach wirkungsvoll - ohne dass man ihre Anwesenheit mitbekam. Aber vielleicht ist auch das der Grund, warum so viele sprachlich "hochwertige" Bücher als trocken betrachtet werden, weil die Anzahl derjenigen, die sich an ausgefeilten und umständlichen Satzkonstrukten aufgeilen können, marginal im Vergleich zu denen, die einfach mal was spannendes Lesen wollen.

Mit dem Schluss meinte ich nicht die gemütliche Runde, sondern die Action davor. Das war mir halt etwas zu übertrieben und kam im Vergleich zum Rest des Buches zu fiktional rüber.
 
Stilmittel machen nur Spaß, wenn sie Effekt haben. Ein Stilmittel hat nur dann Effekt, wenn ich es *nicht* 3x lesen muss.
Faldbakken hat Effekt.
Nietzsche hat auch Effekt UND die von dir hochbeschworenen Sätze. Viele hochgelobte Autoren haben NUR die Sätze aber dafür keinen Effekt.


Die Action davor war lustig.
 
lustiger zufall dass ich hier mal wieder reinschau und was über pynchon sehe..
also ich hab heut die enden der parabel fertig gelesen und muss sagen, dass es einfach ein extrem gutes buch ist. auch sehr gut zum lesen.
 
Was von Pynchon, wäre zum Beispiel: "Das Ende der Parabell". Das gilt als sein Standardwerk.
 
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