• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

[Spielbericht] - Feuer/Blitz selffound Hybrid Ama (mit Gummibärchen)

AncientMariner

Well-known member
Registriert
15 Oktober 2003
Beiträge
2.525
Punkte Reaktionen
15
Hallo und willkommen zu einem neuen Spielbericht mit ungewissem Ausgang und hoffentlich spannendem Inhalt.

Zu den harten Fakten: Ich werde eine Amazone spielen, selffound, SP, SC, mit Plugy, ohne mulen(siehe selffound), die einen vielleicht abenteuerlichen Fertigkeitenweg beschreiten wird: Der erst gebuffte Feuerbrandpfeil wird der Fernangriff und Mittel gegen LI`s, die Speerskills ChS und LS sind Nahkampfangriffe mit coolen Effekten und gutem Dmg, dienen als Mittel gegen verstreute Gegner, Bosse und FI´s.

An diesem doch recht ehrgeizigen Projekt, möchte ich euch teilhaben lassen, auch um meine eigene Motivation dadurch zu steigern.

Respec will ich nicht unbedingt nutzen, aber wenn sich irgendwas als doch zu mies verskillt herausstellt, schätze ich ist das besser, als alles in die Tonne zu treten; dabei ist eure Meinung auch gefragt.

So jetzt schluss mit dem eitlen Vorgeplänkel; es geht los!

Tinchens Martyrium erster Teil

screenshot001egl.jpg


Wie jetzt?! Na er weiss eben noch nicht, wie ich tatsächlich bin, denn Meinesgleichen zu erblicken dürfte doch alle überraschen - nicht zuletzt auch meine Feinde!

So eben noch auf /Players 8 umgestellt, damit die ersten lvl nicht so quälend werden, allzu lange werd ich das ohnehin nicht beibehalten können.
Dann ging es auf ins Blutmoor, unterwegs schonmal alles aufsammeln, was sich finden lässt; blutige durchsichtige Stäbe und bunte Flaschen sind schließlich, warum auch immer, nen Haufen Gold wert.

Die Höhle, in die Akara mich schickt, um mal Staub zu saugen ist auch schnell gefunden, aber bereits nach der ersten Nase stelle ich fest, dass Staubsaugen allein hier nicht ausreicht.
screenshot011pj.jpg


Mit einer Mischung aus Gift/Knall - Elixieren, Wurfmessernd und einem kleinen, rostigen Dolch mähe ich durch das Ungeziefer und finde am Ende auch den offensichtlichen Urheber des Gestanks und freue mich zum ersten Mal überhaupt, dass ich Schnupfen habe.
Der Mief steigt geradezu in Schwaden um ihn auf und ordentlich langt er zu, während meine Nase schon fast zu bluten anfängt - der Oberstinker!
screenshot015g.jpg


Als ich endlich draußen war, konnte ich nicht umhin bei dem Gedanken was die dicke Tine Wittler hier draus wohl zu machen versuchen würde zu kichern; aber solch einen Messie Stall hat selbst die noch nicht gesehen.

Zurück bei Akara ist die total begeistert von mir und zeigt mir ein paar neue Kniffe.
Eigentlich hätt ich jetzt wirklich gern erstmal mein Nasenbluten gestillt und die Beine hochgelegt, aber da schielt mich gleich schon wieder jemand auf diese ganze bestimmte Weise an:
screenshot017ro.jpg


BITTSTELLER -.- nagut was solls, ich helfe immer gern, wenn es sich lohnt.
Bei Charsi, die mir übrigens schöne Augen macht und ich bin nicht abgeneigt, nur zu beschäftigt, diese starken Hände, die Augen leuchtend, wie ihr Schmiedefeuer und Ausdrücke kennt die... woah da wird man rot, ähm jedenfalls bei dieser Charsi habe ich mich ein wenig neu eingedeckt, denn Blutrabe klingt prinzipiell gefährlich: Einen 3-5 Feuer Dmg Bogen hab ich gekauft und einen weißen Speer, sodass ich mittlerweile sehr stilecht kämpfen kann.
Feuer und Blitz! Ich fühle Macht in mir!
screenshot024at.jpg


Macht, groß genug um... nunja jedenfalls zu klein für diesen Genossen, der meinen Höhenflug abrupt beendet.
screenshot020yz.jpg


Harter Tobac, wenn man bedenkt wo ich stehe.
In der kalten Ebene, zum Glück fiel im Blutmoor schon eine leichte aber recht warme Rüstung mit 2 Str. 3 Leben, 5 FR/5CR, fand ich dann meine ersten Dupes: 2 Juwelen des Neides mit je 20 Gift dmg über 2 Sekunden, woraufhin ich gleich nochmal Charsi besuchte und sie wieder vertrösten musste, denn ich brauchte nur einen Helm mit 2 Löchern.
Zuerst war sie ja empört, sie stelle doch keine löchrige Wahre her, aber dann hab ich auf dem Schrott doch einen gefunden.
screenshot027k.jpg


DAS nenn ich mal Screen dmg! Super Sache.
Auf dem Friedhof angekommen wirft der Gestank mich diesmal nicht um, ich bin ja schon daran gewöhnt
Was folgt ist ein episches Duell der Schwestern: Die eine unschuldig und liebenswert, die andere verrucht und bösartig.
Seltsamerweise vermochte ich hinterher nicht mehr zu sagen, welche von beiden ich bin; aber schließlich verändern solche Erlebnisse uns alle, oder?

Von unserem Kampfstil glichen wir uns jedenfalls total, wir rannten umeinander her, ignorierten größtenteils die Untoten zwischen uns und knallten uns einen ganzen Haufen Pfeile an die Köpfe.
Jedoch bin ich zweifellos die Vielseitigere und darum trug ich auch verdient den Sieg davon; zusammen mit dem Schrott, den ihre Eingeweide preis gaben.

screenshot028tr.jpg


Soweit so gut, doch weiter als das ist es bisher nicht gekommen.
Meine Ausrüstung hat sich nicht verändert bis jetzt, allerdings könnte ich alsbald vielleicht den Schmierlappen mit namen Gheed ein bischen bequatschen bzw. mich bequatschen lassen.
Ich bin nicht sicher, ob ich ein derartiges Ausmaß an Beschreibung in meiner ganzen Geschichte beibehalten kann, aber jedenfalls wird es noch heute Abend weiter gehen; und bei einer Geschichte, die erst noch geschrieben werden muss, kann niemand genau sagen, was noch kommen wird - nur eins ist klar: Wenn es vorbei ist, werde ich nicht mehr dieselbe sein.
 
Sehr schön geschrieben, weiter so :) :popcorn:
 
Und du meinst wirklich es richt in der Höhle besser, wenn du mit Giftgas um dich wirfst?

Sieht interessant aus und schön geschrieben ist es auch:top:

Wie planst du das spielen später? Gleichmäßiger Bogen/Speer-Einsatz oder ein Teil nur für Imune?
 
Nun, da es auch mein erstes Mal mit so einer Ama ist, habe ich keine Ahnung, aber bisher schlägt sich ExA natürlich sehr gut dank dem Splash.

Geplant ist, wenn bzw. solange keine Imunen da sind ChS gegen Einzelgegner, LS gegen Verstreute und Bumm-Bumm-Arrow gegen Mobs, wobei viele auch ohne Imunität schon unterschiedlich stark reagieren, Feuer ist generell gegen Untote und Käfer nützlich.

Bald gehts weiter!
 
Es geht weiter

Da war ich nun also, zurück im Lager der Schwestern, ließ mir von Kashya eine Begleiterin unterstellen und von Akara gleich die nächste Aufgabe andrehen.
Deckard Cain, nun der Name sagt mir erstmal gar nichts, aber Akara scheint sich ernsthafte Sorgen um sein Leben zu machen; ich selbst hatte bisher nie das Gefühl, dass es einen Mann geben könnte, der es wert ist sich für ihn abermals in die Büsche zu schlagen.
Außerdem ist meine Nase noch immer wund, meine Finger schmerzen vom ständigen Spannen der Bogensehne und mein alter, glanzloser Speer setzt bereits Moos an.

Doch Selbstmitleid kann warten, bis ich wieder da draußen bin, wo es niemand hört; ich will außerdem ein Vorbild für das noch sehr junge und unerfahrene Mädchen an meiner Seite sein.
Mich mit Gheed geschäftlich einzulassen hat sich tatsächlich gelohnt, doch habe ich seitdem ständig das Gefühl eine Art widerlicher Schleim hafte an mir, schlimmer als der Gestank der Höhle, jedesmal wenn er mich ansieht.
Noch ein Grund mehr zu verschwinden, gleich nachdem ich der jungen Schwester in meinem Gefolge den giftigen Helm gebe und am Ausgang stolz meine neue Ausrüstung präsentiere.
screenshot001hif.jpg


Gelernt habe ich unterwegs nicht viel, alle Durchgangsskills haben 1 Punkt bekommen, bei den Passiva bisher nur CS einen, Stats sind alle unangetastet, bis auf Ene, wo 5 drin stecken.

Also schießen und stechen und prügeln wir uns erneut durch die kalte Ebene, doch mittlerweile steht mir nicht länger der Angstschweiß auf der Stirn; vor Anstrengung fließt es mir hinunter, doch ich bin hoch konzentriert und entschlossen.
screenshot005sa.jpg


Alles nur um dann festzustellen, dass am Ende doch alles immer auf die gleiche Weise endet...
screenshot007wu.jpg


Von irgendwoher kommt ein Geruch, doch es kümmert mich schon nicht mehr, die Fackeln verbreiten gerade genug Licht, dass man sich nicht sicher sein kann, ob man sich eine Bewegung nur eingebildet hat und wem oder was dieser Schatten dort an der Wand gehört.

Zum ersten Mal seit Beginn meiner Reise bin ich wirklich ängstlich, fühle mich hilflos und ich hasse dieses Gefühl.
Als uns die plötzlich auftauchende Gruppe korrumpierter Schwestern aus dem Dunkel heraus überfällt, ist es Oriana, die uns beide rettet, während ich nur versuche dem tödlichen Pfeilhagel zu entgehen und ihr starkes Gift seine Wirkung zeigt.
Alsdann ich einige male gehörig auf die Leichen und teilweise noch zuckenden Körper spucke, entdeckt mein Auge im Halbdunkel ein wahrhaft interessantes Stück.
Unscheinbar und ziemlich schwach erscheint dieses Ding zuerst, doch rasch erkenne ich sein Potential, wenn man es nur richtig zu nutzen verstünde.
screenshot009u.jpg


Aus den starren Händen meines toten Feindes gerissen, gibt mir diese Waffe nun das Gefühl von Macht zurück, denn die Kräfte der Edelsteine werden zu 100% in meinen Explosionspfeil integriert und lassen Fleisch und Knochen fliegen, dass es eine wahre Wonne ist.
Der Kraft unserer zwei Elemente widersteht rein garnichts und so ziehen wir beschwingt vom Blutrausch weiter.
screenshot010k.jpg


Ich fühle wieder diese Macht, ich fühle Stärke und das Gefühl wie in einem Sumpf zu stehen, als ich mich einmal in den Nahkampf gegen einen verzauberten Infizierten wage und sich seine schmierigen Eingeweide kurz darauf über meine Füße ergießen... na lecker, ganz so abgestumpft bin ich auch noch nicht, obschon sich eine, nicht einmal unangenehme Leere in mir ausbreitet.
Macht mich frei von Verantwortung durch Gewissen, Furcht oder Zweifel und wer mir in den Weg kommt, stirbt und ich beginne diese einfache Kausalität zu lieben.


Zwischendurch begeben wir uns einige Male in die Stadt zurück, um den Rucksack von diesem ganzen Müll zu befreien, nur um dann festzustellen, dass Gold noch schwerer wiegt... aber zu Gheed geh ich nicht mehr!
screenshot018vm.jpg


Im Dunkelwald bietet sich uns ein vertrautes Bild; die kleinen Gummibärchen haben ihre Farbe gewechselt, sind aber noch immer dankbare Opfer meiner Feuerkraft und Untote vertragen weiterhin kein Feuer; diese dicken Pelzviecher mögen vielleicht recht unempfindlich gegen Stiche sein, aber nicht, wenn man sie mit 247 Volt verstärkt.

Also gehen wir gemütlich weiter, bretzeln hier was nieder, stecken da was an, spielen erneut Captain Planet, indem wir Müll aufsammeln und die Monster Population unter Kontrolle bringen... WAS ZUM TEUFEL IST DAS?!
Wie ein Sturm brechen auf einmal 3 behaarte Kolosse über uns herein, mit einer Geschwindigkeit, die kein weltlicher Wind ihnen verleihen kann und während mir noch diese Gedanken durch den Kopf gehen, wird Oriana von den Bestien geschlagen und ist kaum noch fähig aufzustehen, geschweige denn Kampfbereit.
Einige Heiltränke später und 5 Minuten im Lager vom Schock erholt, bin ich soweit meiner Begleiterin und mir selbst zu erklären, dass es wiederrum nur gewöhnliche Pelztiere sind, wenngleich auch stärker als alles andere zuvor.

Sie erzählte mir dann, dass sie früher einmal mit ihrer Mami in einem Zoo gewesen sei und dort habe es sowas garantiert nie gegeben.
Wirklich interessant... dummes Kind, aber bei "Zoo" kam mir tatsächlich eine brilliante Idee, seht selbst.
screenshot021ke.jpg


Ha, das reinste Schützenfest, so gefällt mir das!
Selbst die größten und stärksten Tiere und Männer haben schließlich eine Schwäche: Ihren primitiven und dümmlichen Verstand, wenn man ihn so nennen will.
So groß meine Furcht vor der massiven physischen Präsenz im ersten Moment war, so gewaltig ist nun meine Verachtung und mein Hohn; ich werde auf diesen Leichen tanzen!
Bäm! So macht das Freude!

screenshot022yu.jpg


Kurz darauf finden wir dann diesen uralten, toten Baum.
Der Anblick ernüchtert mich merkwürdig, ich fühle Trauer und Bitterkeit meine Seele beruhigen, wie kühles Wasser auf dem Kopf nach tagelangem Fieberwahn.
screenshot023fi.jpg


Einsam und vergessen, die brechenden Äste hilfesuchend in den Himmel gestreckt, die knorrigen Wurzeln tief im Boden verankert, als hielte er sich verzweifelt fest, als wolle er diesen Ort verlassen und hätte doch Angst es zu tun, weil er nirgendwo anders existieren könnte... kam mir verdächtig bekannt vor, das alles, nuja Melodramatik schön und gut, aber jetzt erstmal zurück ins Lager.
In der Nacht sitze ich noch lange wach und blicken gen Himmel, der finster und verhangen ist und gleite ohne es zu merken in einen traumlosen Schlaf, aus dem ich vielleicht nie erwachen werde.

Zumindest nicht, solange ich solchen Melancholischen Schrott verzapfe! Endlich ist es Morgen und ich stehe sofort bei Akara auf der Matte, um zu erfahren, was ich mit dieser vergammelten Schriftrolle anfangen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Befreiung des Horadrim und die Verbrutzelung der alten Dame

Also dann, nach kurzem Zwischenspiel, sprich Verkaufen von KrimsKrams, steh ich schon wieder bei den Monolithen im Feld der Steine - übrigens ist der Name dort Programm und einen Schlafplatz zu finden, der nicht mit spitzen Felsen gepflastert ein haarsträubendes Unterfangen.

Mit lautem Getöse reißt es die Wirklichkeit schier auseinander und im Riss der Welt öffnet sich ein Weg zu unserem Bestimmungsort, oder zumindest hat Akara mir das so versprochen... ich will mal das beste hoffen.
screenshot025u.jpg


Uff, na hier siehts mal richtig bescheiden aus; die Monsterdichte ist ebenfalls nicht erquickend, doch obwohl ich bisher keine weiteren Kenntnisse erlangt und meine Ausrüstung nicht weiter verbessert habe, bin ich der Herausforderung mehr als gewachsen.
Allerdings beschleicht mich ein wehmütiges Gefühl, wenn ich die vom Feuer verzehrten Häuser sehe.
Der alte Mann im Käfig muss dieser Cain sein, aber ich will sicher gehen, dass die Luft auch rein ist, bevor ich ihn herunterlasse; außerdem ist meine sadistische Ader zu lange schon nicht bedient worden - Oriana ist ein schlechtes Ziel, zu lieb und unschuldig, das täte mir leid.
screenshot026v.jpg


Gerade noch bin ich vertieft in den Anblick des baumelnden Horadrim, als eine schrecklich stinkende Lawine aus Fleisch mir entgegen rollt.
screenshot028e.jpg

Gut, dass meine Nase mittlerweile mehr als geschult ist; so nötigt er mir nur ein Stirnrunzeln ab und liegt kurz darauf im Staub der Straße.
Sicher habe ich ihm einige neue Madenlöcher gestochen, doch nötig war das nicht; davon hatte er schon mehr als genug - der Drang den ekligen Anblick mit meinem längst verdauten Frühstück zu übergießen wird stärker.
Darum wende ich mich doch lieber Cain zu und befreie ihn endlich von seiner Qual.
Er bedankt sich recht höflich und wartet im Lager auf mich, super.

Bei meiner Rückkehr sind alle ganz schön aus dem Häuschen, Akara lobt mich mit einem liebevollen Lächeln und Cain erzählt mir, wie ich bei Gheed für meinen eigentlich wertlosen blauen Schrott mehr Geld rausschlagen kann.
Mittlerweile ist er für mich zu einer echten Vaterfigur geworden; er spricht ruhig und freundlich mit mir, er lobt mich und hört mir zu und wenn ich reden will, so redet er mit mir; wirklich toll.
screenshot032wl.jpg


So nun genug der Sentimentalitäten, es wartet jede Menge Arbeit auf uns.
Im Feld der Steine bin ich zuvor noch über einen verschimmelten Folianten gestolpert - warum muss auf meiner Reise alles irgendwie verschimmelt, vergammelt oder sonstwie widerwärtig sein? - und den Schatz will ich mir doch mal ansehen.
Noch mehr aber reizt es mich mehr über diese schaurige Geschichte herauszufinden; vor Eitelkeit platzende alte Schachtel badet im Blut hunderter Jungfrauen und so weiter... klingt etwas abgehoben für meinen Geschmack.
Wo findet man heutzutage 100 Jungfrauen? Alles dämliche Flittchen da draußen, die Männer dementsprächend verroht, wenn man sich für die Damenwelt schon nicht mehr kultivieren muss, warum dann überhaupt? pah grml humpf... gut schluss damit!

In der alten Turmruine ist zu meiner Enttäuschung einfach NICHTS, wirklich eindrucksvoll, nunja mehr Spielraum für meine Phantasie.
Ups Moment! Eine Treppe in den Keller des Turms; oh nicht schon wieder unterirdisch mäh.
Dort unten erwartet mich wie gedacht jede Menge Unkraut, dass es auszureißen gilt, doch immer noch hält unseren Pfeilen nichts stand - oder fast nichts!
Diese Genossen sind tatsächlich mal interessant, halten ordentlich was aus und da es mit meiner Vitalität nach der ganzen Aufregung nicht zum Besten steht(Startwert), wehe wenn sie mich erreichen.
Letztendlich muss ich schon mit schnellem Umherrennen ausweichen und mit dem Speer im geeigneten Moment zustoßen.
Auf diese Weise sind sie dann doch nur halb so hart, wie ich dachte; Feuer war eben das falsche Mittel gegen diese.
screenshot033e.jpg


Im gesamten Kellergewölbe begegnen mir rund 4 Feuerverzauberte Bosse und ihr Gefolge, doch nachdem mich die Erkenntnis, dass ich schließlich vielseitig bin doch wieder eingeholt hat, sind sie kein Problem mehr.

Als wir den letzten Abschnitt dieses finsteren Verlieses betreten, spüre ich sofort eine Veränderung: Die Luft scheint stickiger, wie dichter unsichtbarer Nebel hängt etwas in der Luft, das das Atmen schwer macht; die Wände glitzern im Fackelschein rot von Blut, doch anders als das Blut der oberen Etagen, das alt und matt und dunkel kaum von Dreck und Staub zu unterscheiden ist, ist es hier frisch und leuchtend, als sei es eben erst aus einem oder vielen Lebewesen herausgepresst worden.

Eine tiefe Beklemmung befällt mich, lässt mich frösteln und mein Hals ist trocken, während mein Kopf zu doppelter Größe anzuschwellen scheint.
Schnell jedoch schüttle ich diese Gefühle ab und sehe mich der Herrin dieser Gewölbe gegenüber.
Nach einem elend langen, bunt geschmücktem, aber wenig realistischem Vortrag ihrerseits, was sie mit meinem ... "wunderbar geformten, blutjungen..." Körper anstellen würde, stürzt sie auf mich los.
Zwar weiss ich nicht, wieviel das Blut in grauer Vorzeit bei ihr ausgerichtet haben mag, aber mittlerweile hätte ihr wohl auch ein Ozean von Blut nicht viel gebracht - es ist mir gleichzeitig eine tiefe Befriedigung, wie auch eine Erlösung für meine Augen meinen Speer in dieses Gesicht zu stoßen.
All die versprochenen Schätze waren wohl ohnehin nur als Lockmittel gedacht, eine Eld Rune jedenfalls reisst mich nicht grad vom Hocker.
screenshot037qf.jpg


Zurück im Lager lobt mich Papi Cain für meinen Mut und erzählt mir ein bischen was über diese Runen, von denen ich bisher nur wusste, dass sie irgendwo weit entfernt auf einem Baum wachsen und die Minderwertigkeitskomplexe von Leuten kompensieren, die kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben.

Mit weiterhin unveränderter Ausrüstung, Ausbildung und untrainiert wie eh und je(Stattung), gehen wir weiter und schauen, was es uns bringt.
screenshot039l.jpg


Zunächst einmal nur die Gewissheit, dass uns nichts aufhalten kann und wir vielleicht die Gräfin noch einige Male besuchen könnten.


Vorerst jedoch sitzen wir am Brunnen im äußeren Kloster und genießen das Wetter - und ergötzen uns an unserer Macht.
screenshot040v.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich?
Wen interessiert hier bitte der SPIELbericht? :lol:
Du schreibst großartig, erinnert mich an meine alte Fantasy-Fanatiker Zeit^^

Ich würde sagen, zock einfach ne Stylische Ama hoch und knipps beim durchzocken schöne Bilder um den gut aufgemachten Text zu untermalen, wäre nämlich traurig wenn HC den Bericht frühzeitig beenden würde.

Bier+dein Schreibstil=schöne Abwechslung :top:
 
Genialer Schreibstil :D Ich freue mich auf die Fortsetzung :)
 
Ich würde sagen, zock einfach ne Stylische Ama hoch und knipps beim durchzocken schöne Bilder um den gut aufgemachten Text zu untermalen, wäre nämlich traurig wenn HC den Bericht frühzeitig beenden würde.

der modus is sc nich hc, also kein frühes ableben

@spielbericht: mensch, die teile tauchen ja überall auf. krypta, dojo, turm, tempel und jetzt auch noch hier im camp
aber der hier is wirklich gut und sogar der beste bisher finde ich. wirklich guter schreibstil, der sogar den langweiligen ersten akt interessant macht. werde ich definitiv weiterverfolgen;)
 
Von Knastgeschichten, erstem Ruhm und Trennungsschmerz

Das Kloster; da gibt es Mauern und Fenster und lange, schmucklose Gänge; Gras wuchert auf dem gesprungenen Pflaster und Efeu windet sich um die zerfallenden Statuen; und hinter den Toren zur Kaserne hört man gedämpfte Schreie von Kreaturen, die ihr primitives Dasein nicht mit Gedanken an Gefahr belasten.

Meine Motivation ihnen zu begegnen ist geradezu sträflich gering für jemanden, in den so viele Hoffnungen gesetzt werden, als ich mich vom sonnengewärmten Brunnenrand erhebe und mit einem fatalistischen Seufzen meine Ausrüstung anlege.
Oriana ist bei mir und scheint das Ende unserer Ruhepause ebenfalls zu bedauern.

Beinahe gelangweilt töten wir, was uns entgegen kommt und erblicken nach kurzer Zeit den Lichtschein eines Schmiedefeuers - samt des dazugehörigen Schmieds.
Auch wenn seine Hände stark und seine Ausdrucksweise roh ist, löst er nicht ansatzweise die Emotionen in mir aus, die Charsi bewirken konnte; zudem hat er keine Haare, aber wenn bin ich sicher sie wären ebenso fettig und rußgeschwärzt, wie der Rest von ihm.
Mein neu erlernter blitzegeladener Angriff lässt mich Furcht und Respekt prompt über Bord kippen, auch angesichts dieses Muskelberges.

Möge die Göttin seiner Seele gnädig sein, ich bin es mit seinem Körper jedenfalls nicht.
screenshot049f.jpg


Mir den Luxus eines kleinen Scherzes leistend, steh ich mit einem Fuß auf dem hässlichen Kopf, steche meinen Speer in den toten Leib und grinse selbstgefällig; und genieße, wie Oriana mich bewundernd und ein bischen schockiert ansieht.

Oh wo ist jetzt nur dieser Hammer? Ich kann nur hoffen, dass das Vertrauensverhältnis unter Dämonen so ist, wie man es von ihnen erwarten würde und der fette Schmied das Ding immer gut in seiner Nähe aufbewahrt hält.
Da! Ich werde nicht enttäuscht und finde den Hammer auf einer Werkbank liegen, achtlos dahingeworfen zwischen die anderen Werkzeuge und erkenne ihn eigentlich nur an dem schwachen Glühen, dass von ihm ausgeht

Ich weiss nicht welche Magie ihm innewohnt, doch pracktisch Denken konnte sein Erschaffer offensichtlich nicht: Das Teil ist verflucht schwer!
Woah ich beginne zu glauben, dass Charsi mir nur deshalb auftrug das Ding zu suchen, damit ich feststellen würde, wie stark sie ist, wenn sie den tatsächlich einhändig und mit höchster Präzision führen könne - geltungssüchtiges Miststück; aber vielleicht ist mein Verfolgungswahn in dieser Hinsicht auch nur übertrieben... vielleicht.

Zurück bei Charsi ist von ihrer Großspurigkeit jedenfalls nicht viel geblieben. Im Gegenteil überhäuft sie mich mit Lob und als sie mich dann noch umarmt, bleibt mir glatt die Luft weg - warum auch immer... Orania sieht verdrossen aus.

Hilfe, was wird das hier? Spinn ich mir nur was zusammen, oder befinde ich mich mittlerweile im Handlungsrahmen einer Seifenoper?
Verwirrt, doch ein bischen glücklich mache ich mich wieder auf den Weg; Orania folgt mir wie üblich.

In irgendeinem Winkel meines Verstandes ist mir klar, dass es wieder einmal in den Untergrund gehen muss, doch als es unausweichlich vor mir liegt, kann ich nicht anders, als vor Frustration aufzustöhnen, meinem gehorsamen Hündchen mit barschen Worten eine Fackel in die Hand zu drücken und leise vor mich hin fluchend die Treppe nach unten zu beschreiten.

Der Anblick, der sich mir dort bietet, erschüttert mich doch einmal mehr, mich, das unerschütterliche Tinchen; doch schließlich hatte ich niemals zuvor menschliche Körper gesehen, die auf Tische gefesselt, in Streifen geschnitten und auseinandergerissen, an die Wände gekettet und ganz offensichtlich von scharfen Zähnen zerfleischt und in Särge mit langen Dolchen gesteckt und aufgespießt worden sind.
Aus meiner bisherigen Erfahrung mit Leichen weiss ich, dass aus toten Körpern nicht soviel Blut fließt und grauen packt mich, als die logische Folge dieser Erkenntnis mein Bewusstsein erreicht.

Obschon meine Seele bereits auf vielfältige Weise geschädigt worden ist und ich diesen teils dumpfen teils zerreißenden Schmerz zur Genüge kenne, ergreift mich jetzt eine neue Panik, als die Bilder in meinem Kopf die körperliche Pein dieser bedauernswerten Opfer zu neuem Leben erwachen lässt.

Zitternd stehe ich in dem kalten Verlies, die gleichgültigen Wände ringsum, die soviel Schmerz mitangesehen haben scheinen mich erdrücken zu wollen - da umfassen mich sanfte Hände und Orania hält mich in einer tröstenden Umarmung liebevoll fest, während bei mir leise Tränen fließen.

Endlich hört mein Zittern auf und ich spüre eine Kälte sich in meinem Inneren ausbreiten.
Im Zeitraffer flattert mein Leben mit all seinen bisherigen Schrecken an mir vorbei; Bilder von Mutter, die kalten Augen, die schmalen Lippen, der harte Mund; dunkle Räume, in die kein Licht fällt bei Tag und bei Nacht; Flammen, die mich verzehren wollen und die ganze Zeit ein unablässiges Rauschen in meinem Kopf, wie von erstickendem Wasser, um mich zu ertränken.

Dann ist mein Kopf auf einmal frei, ich fühle mich ruhig, gefasst.
Vorsichtig befreie ich mich aus der Umarmung.
Mein Blick fällt auf die verstümmelten Leichen; Mitleid regt sich in mir. Sie waren unschuldige Opfer, wie ich.
Eine letzte Träne rinnt meine Wange hinab; ich lecke sie mit der Zunge weg; nur Wasser und Salz; in meinem Mund aber schmecke ich Blut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rasch schreite ich jetzt aus und Orania hat Mühe mit mir Schritt zu halten, da sehe ich auch schon einen weiteren Käfig, der einer ganzen Horde Mistkäfer als Schlafstätte dient - und alle schlafen friedlich, wie kleine Kinder.
Pech für sie, ich schnappe mir eine herumliegende Eisenstange und klemme sie in der Tür, sodass sie verriegelt ist.

Vom Lärm aufgeschreckt stürzen einige von ihnen zur Tür, doch es ist zu spät; sie sind eingesperrt und verloren.
Mit eiskalter Präzision töte ich sie alle, während meine Freundin die Umgebung sichert.
screenshot051aq.jpg


Ohne ein Wort zu sprechen und ohne einen Moment zu zögern töten wir alles, was uns begegnet, doch ein plötzlich auftauchender Skellett-Magier erinnert uns daran unsere nicht ausgebauten Fähigkeiten nicht zu überschätzen.
screenshot055s.jpg


Das Ganze íst ein Prozess von wenigen Sekunden, achselzuckend nehme ich meinen Speer vom Rücken und verwandele die uralten Knochen in Asche.

Einige Zellen weiter begegnet uns das Schoßtier der Herrin Andariel und kläfft nicht weniger laut, als die kuscheligen Vertreter seiner Art, doch im eigenen Hof bellt jeder Hund; und in den Zwinger gesperrt wird man sie leicht los.
screenshot057rp.jpg


Wenig später atme ich erleichtert auf, als wir endlich das Tageslicht erblicken, doch meine düstere Stimmung mag sich keinesfalls erhellen.
Energisch an die Türe pochend erwartet uns im inneren Teil des Klosters kein Empfangskommitee, aber das hatte ich auch nicht erwartet.
screenshot059f.jpg


Im Innern angelangt staune ich, wie gut die Möblierung und der Flitterkram an den Wänden doch erhalten geblieben sind; ich bin weit davon entfernt gefallen zu finden an dem morbiden Ambiente mit seinen blutbeschmierten Bänken und ausladenden Teppichen, deren rote Farbe an unterschiedlichen Stellen von unterschiedlichen Farbtönen ist; dennoch vermittelt diese Halle einen Eindruck von der Schönheit, die dieses Kloster eins ausgezeichnet hatte.
Doch jetzt ist alles entstellt und ekelhaft.

Hinter einer Säule verborgen attackiert uns plötzlich ein erschreckender Feind, oder er wäre zumindest erschreckend, wären modrige Knochen nicht so zerbrechlich.
screenshot061lp.jpg


Dass der Weg anschließend wieder in den Untergrund führt, registriere ich mich kühlem Desinteresse.
Die Katakomben unter dem Kloster sind dunkel und kühl, aber trocken, staubig, ein Hauch des Bösen in der unbewegten Luft lässt mich husten.

Fortan entwickele ich vorrangig meine Fähigkeit die Energien in meinem Körper zu bündeln, um sie auf meine Feinde zu entladen; im Stoß meines Speers liegt die Kraft, die die 800 Volt, die meine Wut sind auf die erbärmlichen Kreaturen, töricht genug meinen Weg zu kreuzen, niedergehen lässt.
screenshot067hm.jpg


Nennenswertes passiert ja selten, wenn man es erwartet und so auch diesmal: Während ich auch weiterhin alles Mögliche vom Boden klaube und mir Cain erzählt, dass Andariel hinter der nächsten Biegung auf mich warten könnte - beiläufig erwähnt er, dass sie Feuer nicht verträgt - grübele ich, wie wir die Maid der Schmerzen am besten zu Strecke bringen.
Zwar brennt auch weiterhin die kalte Wut in mir und meine Hände, die den Speer umschließen sind ganz weiß von dem festen Griff, doch die Vernunft muss schließlich noch bedacht werden.

Ich weiss bisher nur, dass sie eine Meisterin der Gifte ist und darauf habe ich mich bisher nie verstanden; da offenbart mir Cain eine besondere Kraft in einem meiner in den Katakomben gefundenen Gegenstände.
Es ist einer von gleich Dreien, die mir nicht weiter beachtenswert schienen, wo ich doch keinen Schild trage, aber dieser hier erfüllt mich jetzt mit Zuversicht.
screenshot069lg.jpg
 
Schön geschrieben mit einer bunten Portion allerlei,
hübsche Bildchen und sehr ausführlich,hehe....
Vlt. an und ab mal die Ausrüstung im Überblick
mit angeben noch.....

MfGg Marco
 
Kurz darauf stehen wir auch schon im Vorraum zu Andariels Trohnsaal, begutachten uns gegenseitig auf unsere Kampfstärke, nicken im gegenseitigen Verständnis.
screenshot072cu.jpg


Ein letztes Mal tief durchatmen, dann sperren wir die Tore auf und treten ein; direkt in den Wahnsinn hinein.

Die lange Halle ist gesäumt von aufgespießten, brennenden Leichen vieler Schwestern; zu unseren Füßen tieft ein See aus Blut, Knochen ragen spitz und scharf aus der Oberfläche; seelenlose Zombies wanken stumpfsinnig umher, Dienerkreaturen schleichen um die hohen Säulen, die Messer gewetzt, kampfbereit.
Und aus einem großen Thron, gefertigt aus grässlich verformten Knochen, geschmückt mit Schädeln, erhebt sich eine riesige, beinahe humanoid wirkende Dämonin; lange mit Giftstacheln bewehrte Auswüchse ragen aus dem Rücken, wie Skorpionschwänze; die Füße und Hände enden in gewaltigen Klauen, messerscharf und tödlich: Andariel, Tochter der Qual stürmt nach vorn, um diese kümmerlichen Eindringlinge zu verschlingen.

Was sie denkt, als ich ihr gefürchtetes Gift mit einem Kopfschütteln von mir weise, kann ich nicht erraten, doch auf jeden Fall ist diese Maid auch mit achtfacher Stärke(/players 8) kein unlösbares Problem.
screenshot074.jpg


So kommt es wie es kommen muss, mein Zorn mag kalt sein, solange er in mir schläft, doch lasse ich ihn frei, setzt er in Brand, was mich zu verbrennen versucht.
Mit einem letzten Aufschrei geht Andariels Körper in Flammen auf, die Hölle verschlingt ihren Geist und ich kann zum ersten Mal seit Tagen wieder frei atmen.
screenshot075g.jpg


Zurück im Lager der Schwestern begegnet man mir mit einhelliger Beigeisterung; Akara macht ganz untypisch für sie einen kleinen Luftsprung; Deckard streichelt mir väterlich stolz über den Schopf und selbst Gheed schaut mir endlich ins Gesicht, statt... überall sonst hin.
Bei der anschließenden Feier am Lagerfeuer fühle ich mich wahrhaft glücklich!
Alle sind froh und lachen einfach nur zum Spaß, Charsi nutzt die Gelegenheit und verwandelt eine unverfängliche Umarmung in einen handfesten Kuss, doch meine Empörung lässt schnell nach, als ich die Zärtlichkeit erwidere.


Der nächste Tag: Die Stimmung ist weiterhin von allgemeinem Frohsinn geprägt und auch wenn mein Herz schwer ist von Trauer über den folgenden Abschied, weiss ich, dass ich zum ersten Mal ein Zuhause habe und mit Sicherheit wiederkommen werde.

Doch ersteinmal werde ich mich der Karawane nach Osten anschließen. Jetzt wo Andariel nicht mehr ist, steht der Weg in die Wüste und zu ihrem Juwel an der Küste, Luth Golein wieder offen.
Nach ausgiebigen Verabschiedungen mache ich mich zusammen mit Orania und Warrivs Karawane auf den Weg.

Schon am zweiten Tag der Reise bemerke ich, dass meine Gefährtin etwas bedrückt; sie spricht kaum mit mir oder überhaupt jemandem, hält sich von den anderen fern, schaut immer wieder über die Schulter zurück.
Als ich sie darauf anspreche, offenbart sie mir ihre Gefühle.
Ich hatte ja wirklich mit vielem Gerechnet, aber nicht damit!
Sie meint sie wäre durch unsere Abenteuer erwachsen geworden, reifer und nun habe sie erkannt, dass sie meine Meinungsumschwänke nicht länger ertragen könne und wolle; dass sie mich gern habe, aber ihr Platz bei ihren Schwestern sei und dass sie sich um mich sorgt und darum umkehren wolle.
Sie fängt an mich zu überreden zusammen mit ihr zu gehen, den Kampf den anderen zu überlassen; ich muss das ablehnen und bitte sie mit mir zu kommen, weil ich sie brauche, aber sie schüttelt nur den Kopf und sagt mit trauriger Stimme "Ich bin nicht was du brauchst, auch wenn ich es gern wäre, für dich. Und ich weiss, dass du es auf dieser Reise nicht finden wirst."

Dann verpiss dich doch, schreie ich sie an, hau ab, du weisst was ich brauche?
Ich sage dir was ich nicht brauche und das ist zuallererst sowas wie du; kleines Mädchen mit großer Weisheit wie?
Du weisst NICHTS über mich, hast mich einmal in einem schwachen Moment erwischt, das war auch alles!
Ich verschwende nicht länger meine Zeit mit sowas, fahr zur Hölle!

Dreh mich um und gehe ohne ein weiteres Wort, lasse das verräterische Miststück zurück, blicke nach vorn, doch Tränen verschleiern meinen Blick.
Spät am Abend sitze ich noch wach am Feuer und starre in die Flammen.
Dumme Niete, gut, dass ich die los bin; ich war so gut zu ihr und vorhin noch zu gnädig!
Wenn sie so erwachsen ist, kommt sie damit klar, wenn nicht ist das ihr Problem, diese dumme Ziege; ich bin ohne sie besser dran.
Bestimmt vermisst sie mich jetzt schon; so schwach ist sie, so verwundbar, so könnte ich niemals sein!

... vielleicht denkt sie grad an mich, nur ein bischen; nicht, dass es eine Rolle spielen würde, aber ... doch das wäre schön, wenn sie nur ein bischen an mich denkt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay kurzer Abstecher in die Wirklichkeit; Am Eq. hat sich folgendes verändert - dafür habe ich die Gräfin einige Male genervt... ok sehr oft
screenshot003hp.jpg



Demnach sieht mein Feuerslot mittlerweile so aus; der zweite Punkt auf ExA hat sich rein Schadenstechnisch gelohnt gegenüber den Manakosten, die nur um 0,5 anstiegen und bei Andy hatte ich noch den 3 lädi Kurzbogen; der neue kam erst in Akt2.
screenshot001bvh.jpg


Das ist der Speerslot, da hat sich nix geändert, außer, dass ich wieder den 2h Speer genommen habe, da stylisher, außerdem Wegstoßung und der Schild bringt mir numal gegen Blitzkäfer garnix, die höhere Reichweite schon.
screenshot005u.jpg


Skillung geht eigentlich auch aus dem Text hervor bzw. wenn sie da etwas besonderes ändert oder bei der Ausrüstung, wird es irgendwie dabei stehen, aber auch für mich ist das Spielerlebnis erstmal in den Hintergrund gerückt und die Geschichte fesselt mich gerade mehr, aber keine Angst, es geht weiter und ich will nicht zu denen gehören, wo man 2 Wochen lang fragt "hey gehts bald weiter?"

Für den Moment wars das aber erstmal, ich brauch ne kreative Pause und muss erstmal ein bischen spielen, damits auch weitergehen kann^^
 
Naja,nachdem der erste Teil ja extrem frauenfeindlich war(was ich bei 5 Weibersgeleuten im Haushalt ab und an extrem nachvollziehen kann) freuen wir uns sicher auf den nächsten Teil,vlt. doch noch bisserl länger spielen/farmen,jop,dann könnts bald auch für dich etwas flüssiger gehen^^^,ne,aber schon nicht schlecht,mit dem Crap ne Leistung mMn....

MfGg Marco

€dit sagt noch > sry,dachte das das klar war das es ein Schörz war,ok...
Man sollte nicht 2 Spielberichte und drei verrückt tobende Weiber versuchen
auf einmal im Auge behalten zu wollen........die spinnen,die Weiber!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tinchens Martyrium zweiter Teil

Die Tage kriechen schwerfällig dahin, ereignislos, mühsam und ohne Trost zu bringen.
Seit einer Woche schleppe ich mich jetzt durch die Wüste, zusammen mit der Karawane, die, ihrer langen Erfahrung sei dank das Alles viel gelassener hinnehmen als ich.

Sengende Hitze am Tag und klamme Kälte in der Nacht; insoweit wurden meine Erwartungen erfüllt.
Allein der flüsternde Wind, der mir überall hin folgt bleibt beständig und der Sand.
Sand! Überall! In meinen Augen, meinem Mund, meinem Haar, einfach überall, als wollte er mich vorzeitig begraben.
Die Bedhuinen in meiner Begleitung nehmen davon keine Notiz und ich werde mich hüten mir meine Schwäche anmerken zu lassen; mein Gesicht ist mittlerweile wie dieses Land, hart, bar jeder Gefühlsregung und das Leben unter der Oberfläche sicher verbergend.

So ist es auch, als ich die Tore von Luth Golein durchschreite, die einfachen Lehmhütten und den protzigen Palast nur eines kühlen Blickes würdige und mich frage, was der neue Tag wohl bringen wird.
screenshot004gu.jpg



Zu Zweit in die Einsamkeit

Endlich Ruhe, denke ich nur, als ich jetzt meine schmerzenden Beine auf einem Stuhl in Atmas Schenke ausstrecke, einen Krub Bier in der Hand und die Augen geschlossen.
Eigentlich hatte ich gehofft man würde die Heldin des fernen Westens mit mehr Ehrerbietung behandeln, doch als ich mich im Palast nach deartigem erkundigt hatte, meinte man süffisant der einzige Weg für mich in den Palast sei als Haremsdame des Herrschers, woraufhin ich dem Wachtposten sein Grinsen aus dem Gesicht schlug und mich mit den bescheidenen Annehmlichkeiten der Taverne zufrieden gab.

Wirklich ein verachtenswertes Volk! Weiber wie Vieh zu behandeln, die sich auch noch freuen, wenn sie erwählt werden, um einem Emporkömmling zur Verfügung zu stehen... nun was kümmerts mich?
In spätestens zwei Tagen wird mein Schiff auslaufen und ich diesen Ort nie wiedersehen.

Die Zwischenzeit nutze ich unter Anderem, um meine ausgeleierten Geldsäcke zu leeren und mich mit Utensilien für den nächsten Schritt einzudecken.
screenshot016hh.jpg


Ein Kopf erscheint in dem Fenster, vor dem ich sitze und ein von strenger Disziplin gezeichnetes Augenpaar blickt mir säuerlich ins Gesicht.
Es ist der Palastwächter von vorhin und ich registriere mit einem verstohlenen Lächeln, dass seine Lippe offensichtlich geblutet hat und seine Selbstzufriedenheit nicht so schnell zurückkehrt: "Fürst Jehryn wünscht euch zu sprechen, meine Dame", er betont das Wort derart, dass es schon wieder einer Beleidigung nahe kommt, doch ich ignoriere es diesmal, "wenn ihr mir folgen mögt."
Ich verabscheue diese gestochene Ausdrucksweise, wenn sie doch ohnehin nur aus leeren Worten besteht.
Ob ich ihm folgen möchte? Nein, möchte ich nicht!
Aber er hat sich schon umgedreht und marschiert in Richtung Palast.

Immerhin bekomme ich auf diese Weise mal den Mann zu sehen, der es tatsächlich nötig hat einen Harem zu unterhalten und der in Frauen Dankbarkeit und Stolz auslöst, wenn er sie versklavt.

Doch vorher erschrecke ich zum Vergnügen noch ein paar Einheimische.
Dieser hier traut offenbar niemandem, der wie ein Dämon aussieht: Wie klug von ihm *grins*
screenshot001zl.jpg


Jehryn entpuppt sich als überraschend offener, freundlicher junger Mann, der entgegen meiner Erwartung nicht viele Worte verliert und mit höflicher und bewundernder Zunge mit mir spricht.
Das Alles macht seine Nachrichten jedoch nicht besser für mich.
"Das Schiff darf nicht auslaufen? Das kann nicht euer Ernst sein!"
Ich verliere allmählich die Beherrschung.
"Bedrohung? Ein dunkler Wanderer? Was interessieren mich eure Probleme?
Bei allem gebührenden Respekt junger Sultan, aber ihr und eure Stadt könnt von mir aus allesamt zur Hölle fahren!
Ich habe den weiten Weg nicht gemacht, um jetzt in diesem staubigen Sarg, den ihr eure Heimat nennt zu verrotten!"

Jehryin zeigt sich von meinem toben recht unbeindruckt; vermutlich hat er soetwas erwartet, denn ohne auf meine blitzenden Augen und meine geballten Fäuste zu achten, unterbreitet er mir ein "Angebot", dass ich nicht ablehnen kann - und ich bin nicht sicher, ob ich mir nicht wünschen sollte, er hätte mir einen gemütlichen Platz in seiner Zuchtgrotte angeboten.
Wenn ich also dafür sorge, dass die Stadt wieder sicher wird, hätte er kein Problem damit mich ziehen zu lassen.
Nachdem auch mein väterlicher Freund Deckard Cain der Meinung ist, die Vorkommnisse sollten einer genaueren Untersuchung durch einen fähigen Helden - also mich - erfolgen, willige ich ein; welche Wahl habe ich schon?

"Man sollte der Wüste niemals im Alleingang die Stirn bieten." Hat er noch zu mir gesagt, bevor ich wutschnaubend davon gerauscht bin und mir damit empfohlen, mir einen treuen Begleiter zu suchen.

Also schlendere ich missmutig zu Greiz dem Söldner und seh mir seine bunte Truppe an.
Allesamt sind es rauhbeine, wie sie im Buche stehen.
Schärfen ihre Waffen, lachen über grobe Witze, erzählen sich ausgedachte Heldentaten, von denen sie die meisten angeblich im Bett vollbracht haben.
Bei meinem Anblick fallen nicht wenige in ein frühmenschliches Verhalten zurück, wie man es von Primaten erwarten würde, plustern sich auf und streifen mich mit begehrlichen Blicken.
Oh nein, ganz sicher werde ich keinen dieser Halbaffen mitnehmen und mir tagelang seine dummen Sprüche reinziehen, bevor ich was von ihm übrig geblieben ist im Wüstensand verscharre, wenn er entweder seiner eigenen Unachtsamkeit oder meinem reißenden Geduldsfaden zum Opfer gefallen ist.

Doch als ich mich schon entschließe mein Glück allein zu versuchen, gewahre ich einen Mann, der nicht in das Machogehabe der anderen einfällt.
Trotzig starrt er mir ins Gesicht, die Arme vor der Brust verschränkt, als wollte er stumm sagen "Geh schon, dich können wir hier sowieso nicht gebrauchen, geh und lass die Wüste dich verschlingen, mich interessiert es ohnehin nicht".
Das verspricht interessant zu werden, endlich ein Mann, der ebensowenig Interesse an mir zeigt, wie ich an ihm.
Vermutlich fragt er sich, ob die Geschichten über meine Taten an der Klosterpforte der Wahrheit entsprechen.

Eben noch gebe ich Greiz den Rest meines Goldes, dann ziehen wir gemeinsam los, um zu sehen, was für Schrecken die Wüste uns offenbaren wird.
Ich bezweifele jedoch, dass sie sich mit dem messen kann, das ich schon hinter mir habe.

Erwartungsgemäß entspannend verläuft unsere Erkundungstour auf den erstern 20 Meilen.
Die übergroßen Käfer tauchen in großer Zahl auf, doch scheint ihr inneres leicht entzündlich zu sein.
Ein wahres Feuerwerk, dass meine eingeschlafenen Lebensgeister aus ihrer Lethargie holt.
screenshot002ag.jpg


Mein schweigsamer Begleiter, ich erfuhr von Greiz, dass sein Name Fassel ist, bestätigt meine Anweisungen nur mit einem Nicken und hält sich wie befohlen zurück.
Mit diesem Viehzeug werde ich noch leicht selbst fertig!
Dazu kommt, dass kein Geld mehr übrig war, um ihm eine angemessene Ausrüstung zu spendieren - vielleicht später, immerhin machen sich seine Ortskenntnisse bezahlt.
screenshot008w.jpg


Am Abend, als die Sonne hinter den gezackten Bergspitzen versinkt, sodass es aussieht, als würden riesige Zähne den Sonnenball verschlingen, finde ich den ersten Beweis dafür, dass die Wüste nicht nur von primitiven Tieren bevölkert ist.
Ein menschliches Skelett, noch gekleidet in eine Uniform, die der von Fassel sehr ähnelt, hängt im Winde raschelnd an einem langen Speer, der in den härteren Boden zwischen zwei Felsen gerammt wurde und blickt uns aus seinen leeren Augenhöhlen klagend an.

Fassel überrascht mich zum Zweiten Mal seit unserer ersten Begegnung, indem er schweigend vor der Leiche niederkniet und ein stummes Gebet spricht.

Pah, als ob es ihn jetzt noch jucken würde!
Besser hätte ihm vorher jemand anständig das Kämpfen beigebracht, dann wäre er auch nicht so geendet!

Als Fassel sich zu mir umdreht, sehe ich zum ersten Mal ein Gefühl in seinen Augen; obwohl seine Lippen sich nicht bewegen, spüre ich die Trauer in seinem Blick und plötzlich schäme ich mich.
Vielleicht sollte ich nicht so hart zum Rest der Welt sein, nur weil meine Welt so hart zu mir war.
Ich schenke Fassel ein mitfühlendes Lächeln, das er halbherzig erwidert und sehe dann nachdenklich dabei zu, wie er das Feuer für die Nacht schürt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@thorongili: hier ist keine + 1 Abholstelle. Bei Mitteilungsbedürfnis einer Familiensaga bitte die PN-Funktion nutzen.

@AncientMariner: wirklich schöne Schreibe! Ich weiß, wie schwer es ist, den Quests und Spiel-Etappen, die jedem seit Jahren vertraut sind, noch etwas abzutrotzen, das sich frisch und unterhaltsam liest - und dir ist es gelungen.
Ich bin sehr gespannt, wie es deiner Amazone auf dem weiteren Weg ergehen wird und wünsche dir viel Glück.
 
Da ich dieses Mal ja Edith bemüht habe und man es so nicht von außen sieht, mache ich so darauf aufmerksam, dass es einen weiteren Teil gegeben hat, für alle, die Interesse haben ;)

Edith sagt mir auch grad, dass ich einen neuen Avatar habe und Edith ist darüber nicht allzu begeistert =(

PS: Ich hoffe es ist diesmal nicht zu ausladend geworden, es soll ja schon noch ein Spielbericht sein, aber keine Sorge, egal wieviel ich schreibe, es wird auch gespielt und zwar bis zum Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag mal hast du mal erwähnt als Autor Karriere zu machen? Du schreibst wirklich beeindruckend :)
Btw wieso wieder Dschungelaffenvieh?
 
Der neue Morgen bricht an.
Unbehaglich strampele ich mich aus meinen Decken, schüttele Schlaf und Sand aus meinem Kopf und zerschmettere einen handtellergroßen Skarabäus, der rotzfrech über meinen Bogen krabbelt.
So sollte der Tag beginnen: Ein Mord gleich nach dem Aufstehen, um sich schonmal einzustimmen.
Ich lächele bei dem Gedanken; mit Viehzeug hatte ich niemals Mitleid.
Fassel sitzt noch immer bei der mittlerweile ausgebrannten Feuerstelle. Er hatte die zweite Nachtwache übernommen, aber den einzigen Kampf, den es auszufechten galt verloren: Er schläft tief und fest.

Schon wieder muss ich lächeln, diesmal breiter.
Eigentlich sollte ich wütend sein, doch irgendwie finde ich es niedlich.
Seufzend schnalle ich meinen Speer über die Schulter, nehme den Bogen zur Hand und stelle mich mit dem Rücken zu meinem Begleiter.

"ALARM! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!"

Fassel reißt die Augen auf, springt auf die Füße, verheddert sich in seiner Decke und fällt wieder um, während seine Hände nach dem Speer suchen, der unnereichbar hinter seinem Rücken im Sand liegt.

"Zu allen Zeiten kann ich beruhigt schlafen, denn ich weiss, der wackere Fassel hält seine unermüdliche Wache jederzeit aufrecht!"
*übertrieben die Augen verdreh*

Fassel starrt mich völlig entgeistert an, schaut sich einige Male zu allen Seiten um; dann macht sich Verlegenheit auf seinem Gesicht breit.
Während ich streng auf ihn herabblicke, sucht er eilige seine Sachen zusammen, nimmt eine würdevollere Haltung ein und zwingt die alte Trotzigkeit auf sein Gesicht zurück.

"Also los, wir haben noch jede Menge vor!"
Mit diesen Worten wende ich mich um und gehe vorraus.
Während Fassel sich müht seine Ausrüstung zu ordnen und zu mir aufzuschließen, stiehlt sich das Lächeln auf mein Gesicht zurück.


Das Monster im Kanal, das Monster in mir

Stunde um Stunde quälen wir uns durch die Einöde und zumindest eins steht fest: Die Wüste lebt! Doch seit ich hier bin schon bedeutend weniger.

Das lange Laufen und die trockene Luft wirken sich überraschenderweise äußerst positiv auf meine Kondition aus und ich fühle mich mit jeder Meile vitaler.
screenshot002so.jpg



Endlich, nach Stunden wie ich glaube blicken wir vom Rand einer riesigen Düne, aus deren Oberfläche noch die Spitzen von uralten Bauwerken blinzeln, auf unser vorläufiges Reiseziel: Die ferne Oase!

Endlich würde die Stadt frisches Wasser erhalten und diese dumme Krise beenden, damit ich endlich fort käme, meine Füße auf Erde zu setzen, die nicht unter meinen Schritten wegrutscht.
Doch als ich auf das schwarze Etwas blicke, das vielleicht einmal Wasser gewesen sein mag, verlässt mich der Mut erneut.
screenshot001mi.jpg


Niedergeschlagen machen wir uns auf den langen Rückweg.
Unterwegs dringen wir noch in eine alte Gruft ein, schicken dort einen Haufen Untote und Missgeburten in den endgültigen Winterschlaf und bergen ein altes, verstaubtes Artefakt aus einer Truhe, über das Cain eine Menge zu erzählen weiss, doch ich bin zu deprimiert, um groß davon zu berichten - es ist ohnehin nichts wichtiges passiert

Zurück in Luth Golein gönnen Fassel und ich uns ein unverdientes Bier in Atmas Schenke, wo er mich unentwegt mit diesem undefinierbaren Blick ansieht.
Ist mir auch egal, was er denkt, ich will mich nur noch wegschießen und Nichts mehr wissen.

Als ich erwache, weiss ich weder wo noch wer ich bin.
Dunkelheit umfängt mich, finster wie in einem Grab, oder ich bin blind, wie ein Maulwurf.
Alles fühlt sich seltsam entrückt an, als wäre ich nur ein Geist, der im Körper eines Anderen wohnt und ein Dasein als unbeteiligter Zuschauer fristet; so fern, völlig machtlos etwas zu tun, doch nah genug, um zu fühlen. Und was ich fühle ist Angst.
Ich kann spüren, wie der Kopf, der meinem fahlen Bewusstsein als Behältnis dient sich hektisch von links nach rechts bewegt - nichts...
Schmale Hände strecken sich zaghaft diesem dunklen Nichts entgegen; es sind Meine Hände.
Vorsichtig, als könnte die unbedachte Berührung die Ungeheuer in der Finsternis zum Leben erwecken, ertasten sie die Umgebung und fühlen... etwas hartes, unnachgiebiges; Holz?
Leise flehend erklingt ein zartes Stimmchen, entfleucht den vor Furcht ganz tauben Lippen; ohne mein Zutun - oder doch nicht?
Ich weiss nur, dass ich, ohne es bewusst zu wollen dieselben Laute im Geiste forme, die jetzt das dumpfe Schweigen brechen.
Mami, ruft es aus mir ganz leis, Mami, und plötzlich dröhnt es laut in meinem Geist; Mami! Es hallt, wie in einer Höhle, es zerreißt meinen Kopf, ertönt mit tausend Stimmen gleichzeitig, alle verzerrt und angsterfüllt.
Panik überkommt mich, ich versuche mich weiter zurück zu ziehen, doch die Stimmen folgen mir...


Mit einem lauten Schrei wache ich auf, umklammere das Nächstbeste, das mir in die Finger kommt und warte darauf, dass es vorüber ist; noch immer tönen leise Schreie wie ein fernes Echo in meinem Kopf, bis sie schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit verklingen.

Zitternd erhebe ich mich, den runtergerissenen Vorhang achtlos an die Seite schiebend, trete ich ans Fenster und atme tief die Luft des neuen Tages ein.

Ich erinnere mich noch, gestern erzählte mir die Besitzerin der Schenke, Atma von ihrer glücklichen Familie, ein wahrhaft herrliches Bild, zumindest bis sie von einem Gliedmaßen sammelnden Untoten aus der Kanalisation auseinander gerissen wurde.
Ich erinnere mich, wie sie mich um Hilfe bat die Stadt vor diesem Monster zu beschützen und ganz nebenbei ihre mörderischen Rachegelüste zu befriedigen.
Woran ich mich nicht erinnere, ist der genaue Wortlaut, mit dem ich ihre Bitte abschlug; aber es war etwas in der Richtung wie: "Sei froh, dass du mal ne Familie hattest", und "warum gehst du nicht selbst, oder warst du zu beschäftigt mit Kinder kriegen und glücklich sein, als dass du vielleicht hättest kämpfen lernen können", vielleicht auch noch, "mit deinem Aussehen kannst du sicher jemanden finden, der dir ein paar neue Kinder macht."

Sicher, nett war das nicht, aber mir war danach...
Jetzt aber sehe ich die Sache etwas anders.
Nicht, dass sie oder ihre einst glückliche Familie mir jetzt weniger am Allerwertesten vorbei ginge, als vorher, doch ich habe den dringenden Wunsch etwas anzuzünden und bevor ich noch jemandem einen Grund gebe, mich aus der Stadt zu jagen, sollte ich meinen Hass vielleicht auf etwas konzentrieren, das ohnehin der Vernichtung bedarf.
Selbst wenn es heisst, die Rache eines Anderen zu erfüllen.

Also schnappe ich mir Fassel und sage Atma, dass ich ihr helfen werde.
Sie schiebt meine gestrige "Unsachlichkeit" auf den Alkohol und ich werde mich hüten sie über meine Beweggründe zu belehren, jedenfalls ist sie recht erfreut.
Alsdann gehe ich noch zu Elzix und tausche Fassels rostige Ausrede von einem Speer zusammen mit einer hübschen Summe Gold, gegen einen seltenen Schwengel, der seine Nützlichkeit gleich um ein paar Grade nach oben schraubt.
Derart gerüstet und bereit, machen wir uns auf den Weg in den stinkenden Untergrund von Luth Golein.
screenshot003gv.jpg


Das untote Gesocks dort unten ist erschreckenderweise erstmals recht resistent gegen meine Pfeilattacken - unschön.
Glücklicherweise bin ich jedoch nicht auf eine bestimmte Vorgehensweise festgelegt und stehe daher Fassel im Nahkampf zur Seite.
screenshot004ubk.jpg


Eine relativ kurze, aber von scheußlichem Gestank erfüllte Weile später, stoßen wir dann auf die personifizierte Scheußlichkeit, die selbst den wahrhaft betörenden Duft in seine Schranken weist.
Radament tritt aus den Schatten heraus und mir dreht sich der Magen um: Sein unförmiger, halb verwester Leib scheint aus verschiedenen menschlichen Körperteilen zusammengesetzt zu sein; jedenfalls hatte man mir das erzählt, doch ich sehe nur schrecklich aufgedunsene Fleischsäcke, die meine Fantasie zu entfernt menschlich wirkenden Konturen formt; all das überzogen von einer Haut, die an trockenes Pergament erinnert und an verschiedenen Stellen eingerissen ist, den Blick auf verkümmerte Muskelstränge und widerlich pulsierende Organe freigebend, zusammengehalten nur von schwarzer Magie und einem unheiligen Lebenswillen, der kein anderes Leben in seiner Nähe duldet.

Nachdem ich mich gefasst habe, stürme ich nach vorn, während Fassel sich mit dem restlichen Dienerpack befasst und nehme den missgestalteten Mörder aufs Korn.
screenshot005cv.jpg


Zwar leistet er erbitterten Widerstand und hustet meinem treuen Gefährten eine hundsgemeine Giftwolke ins Gesicht, doch letztendlich muss auch er fallen und die unheilvolle Magie, die ihn am Leben hielt, vernichtet bei ihrer Befreiung alles untote Leben im Umkreis - ich bin zufrieden, obschon mein Durst nach Rache dadurch nicht gestillt sein kann.
screenshot010k.jpg


Zurück bei Atma wirkt sie weiterhin verbittert, doch scheint eine Last von ihr gefallen zu sein.
Zwar interessiert mich ihr Gemütszustand nicht im Geringsten, aber dass sie die Händler überredet uns preiswerter mit Klamotten zu versorgen, nehme ich freudig zur Kenntnis.

Ich wäre nicht ich, würde ich dieses Angebot nicht sofort ausnutzen - wer weiss, wie lang es hält - und werde prompt belohnt und gleichzeitig mit einer schweren Entscheidung gestraft: Zwei stark verzauberte Bändiger für mein Haar; der eine lässt mich länger leben, der andere mich ausdauernder töten.
Letztendlich entscheide ich mich jedoch fürs Töten, denn nicht durch mein Leben, sondern durch den Tod der anderen werden wir zu neuer Hoffnung finden.
Oder so ähnlich, leben ohne zu töten ist nunmal langweilig und an der Flasche häng ich wahrhaft lange genug!
Dementsprechend sieht meine neue Ausrüstung folgendermaßen aus; der Rest blieb unangetastet:
screenshot017fr.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben