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[Story] Chaos II - Die Erben des Rings

„ Ich hole Elias, deine Wunde, jemand muss sich darum kümmern.“
„ Geh nur, aber vorher..“
Mit einer schnellen Bewegung zog er Ryan an sich und küsste ihn.
„ Das wollte ich schon lange machen.“

YEEEEEEEAAAAAAAAAAH!!!!!
WOOOOOOOOOOOOOOHHOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!!!!!!!!!
AAAAACHTEEEEEEERBAAAAAAAHAAAAAAAAAAAHN!!!!!!!!

DAAAAAAAANKEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!:kiss: :kiss: :kiss:



Ach ich liebe diese Geschichte :D

Was ich noch sagen (und nicht plärren) wollte: Der Anfang dieses Kapitels zeigt wie herausragend sich dein Stil entwickelt hat. Beim Lesen stellte ich mir vor, wie das jemand bei einer Lesung vorliest, oder wie das als Hörbuch klingen würde, und es war so poetisch, das rührte mich sehr.

Öhm, ja.... weitermachen :D
 
Gerne doch ... hab mir im Nach hinein viele Gedanken über diese Stelle gemacht, freut mich dass sie wenigstens einem gefällt. Und ich nehme das Kompliment dankend an (gerade von meinem erklärten Lieblingsschriftsteller im PlanetDiablo Forum), aber anhand der Reaktionen, oder eher der Nichtreaktionen kann man eigentlich immer noch sehen, dass es ja noch nicht so gut sein kann, wenn ich mir da andere Storys anschaue...
Aber ich glaube mittlerweile sehe ich es gar nicht mehr so richtig als Story an. Mir hat der Soap-Vergleich gar nicht so schlecht gefallen. Die weekly PlanetDiablo Soap "Chaos"- Staffel Zwei: Die Erben des Rings, heute folge X+Irgendwas, die Versuchung, große Gefühle, intelligente Gespräche... Naja, irgendsowas in der Art... :D
Aber Schwamm drüber, es ist ja noch nicht aller Tage Abend und ich hoffe ja mich noch ein ganzes Stück weiter entwickeln zu können.
Aber wie versprochen ... es geht weiter

Versuchung
--------


Den Schicksalsberg als Berg zu bezeichnen ist in der heutigen Zeit eher irreführend. Früher, als Harrogath noch ein kleines Dorf am Fuße des Barbarenmassivs war, konnte der Tempel des Schicksal ob seiner erhöhten Lage durchaus als Berg bezeichnet werden.
Über die Jahre hinweg hatte sich Harrogath aber so weit ausgebreitet, dass der Eingang zum Tempel des Schicksals heute am südlichen Ende Harrogaths lag.
So muss man nun eigentlich sogar Treppen hinabsteigen, um in die Haupthalle des Tempels zu kommen.
Dort lagerte das Herzstück dieser Welt. Der Schicksalsstein. Der Stein, der mit seiner gigantischen Ansammlung magischer Energie die Welt mit einem unsichtbaren Schutzschild umzog und dafür sorgte, dass sowohl Himmel- als auch Höllenkreaturen ihre natürliche Unempfindlichkeit gegen menschliche Waffen verloren, sobald sie diesen Planeten betraten.
Jeder der Vier konnte sich denken, was Bhaal hier wollte.
Auf dem Weg nach unten fanden sie auch die zum Schutz des Schicksalsberges abgestellten menschlichen und himmlischen Wächter, oder das, was von ihnen noch übrig war.
Sie gingen an den leblosen, verbrannten Überresten vorbei, ohne sich umzusehen. Es gab hier nichts, was sie tun konnten.
Bhaal hatte die Wächter mit dem Kopf nach unten aufgehängt, direkt vor und über dem Portal in die Haupthalle, sodass sie einen grotesken Kranz um das Tor bildeten. Einen Kranz aus Blut und Tod. Jeder der Vier verstand die morbide Anspielung auf das, was hinter dem Tor lauerte, es mit eigenen Augen zu sehen machte es aber noch viel grausamer.
Als sie sich auf etwa einen Meter dem Portal genähert hatten, glitt es mit einem dumpfen Dröhnen auseinander und gab den Blick auf die Hallen des Schicksal frei.
Das Bild war wie ein Faustschlag in die Magengrube.
Auf den ersten Blick glaubte Ryan erneut in die Kanalisation von Kurast zu blicken. Die Schicksalshallen schien den unterirdischen Gemäuern so ähnlich, dass, nein, auf den zweiten Blick waren sie ihr überhaupt nicht mehr ähnlich.
Das Bild in Ryans Kopf verblasste, doch dieser kurze Augenblick rief die Sehnsucht hervor. Die Sehnsucht nach den alten, friedlichen Zeiten, nach den Zeiten, in denen ihm alles so leicht vorgekommen war. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als erneut in den Hallen der Assassini zu leben, seinem Tag der harten Arbeit und dem Training zu opfern und Nachts glücklich und zufrieden in seine Kissen zu sinken.
Es gab einmal eine bessere Zeit und die war ihm genommen worden.
So, oder so ähnlich erging es jedem der Eintretenden.
Elias schluckte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
Dann, kaum Sekunden später kam der Schrecken. Jedes grausame Detail ihrer Reise leuchtete vor ihren Augen, gerade kurz genug, um es zu identifizieren, um dann wie Neonreklame zu verblassen und neuen Bildern Platz zu machen.
Jedes Bild traf sie aufs Neue, führte ihnen aufs Neue die Sinnlosigkeit ihrer Existenz vor die Augen.
Leiden, aus nichts als Leiden hatte ihre Reise bestanden.
Und wenn es Momente des Glücks gegeben hatte, so waren sie von neuem Leid überschattet gewesen, dass dieses Glück ins tiefste verdarb.
Schon konnte Ryan die flüsternde Stimme in seinem Kopf hören, die ihm sagte, dass es für alles ein Ende gäbe, als die Welt einen Ruck machte und endlich in die Wirklichkeit zurück glitt.
Sie standen am Eingang einer fünfeckigen Halle, die in ihren Ausmaßen so gewaltig war, dass man das gegenüberliegende Ende nur mit Mühe noch erahnen konnte. Dutzende von schweren Säulen ragten in die Höhe, um eine gemauerte Steindecke zu halten. Die einzige Lichtquelle war der Schicksalsstein, der frei schwebend in der Mitte der Halle rötlich pulsierte.
Jeder von ihnen hatte schon einmal Abbildungen des Selben gesehen, doch wie so oft übertraf die Wirklichkeit jede photografische Darstellung bei weitem.
Der Stein schien ungeheuer lebendig, wie ein liedloses Auge, dass durch die Dunkelheit spähte. Nicht unbedingt Böse, doch auch weit davon entfernt gut zu sein. Alles in allem war er wohl so groß wie ein mittleres Einfamilienhaus – und wenn man beachtete, welche Macht selbst ein faustgroßer Seelenstein besaß, so war klar, mit welchen Kräften sie hier zu tun hatten.
Der Stein war nicht glatt geschliffen, sondern wies unzählige Vertiefungen und Furchen auf, Abermillionen kleiner Zacken bedeckten die unregelmäßige Oberfläche und jede von ihnen spann einen Faden der Macht, die das Zimmer fast schon stofflich durchsetzte.
Jeder Atemzug trug die Aura des Steins mit sich, dessen Abstrahlung noch bis in die hintersten Tiefen des Universums zu spüren sein mussten.
Erst langsam verdrängte das allgegenwärtige Grauen wie schwarze Schleier das ehrfürchtige Staunen, dass sie ergriffen hatte.
Zug um Zug schien das strahlende Licht schwächer zu werden und einer neuen Dunkelheit Platz zu machen, die sich körperlos zwischen den unzähligen Schatten der Säulen bewegte.
Dort wo die Schatten am tiefsten waren konnte man fast meinen die Dunkelheit als großes, düsteres Ungeheuer zu sehen, dass mit reißenden Klauen und Fängen auf jeden wartete, der ihr zu nahe kam.
Doch Bhaals Thron war leer.
Der König der Dunkelheit war nicht hier. Noch nicht.
Jede weitere Sekunde brachte neue Dunkelheit mit sich, langsam begannen sie zu zucken, zu wimmern - bis die Angst begann von ihnen abzuprallen, wie von einem Schutzschild.
Ryan spürte, wie sich Doro und Elias neben ihm strafften. Er spürte ihren Kampf gegen den Willen sich umzudrehen und zu verschwinden. Sie waren nur Menschen, nicht dafür geschaffen, sich diesem Schrecken auszusetzen, doch die Verantwortung verlangte es von ihnen. Es war ihre Aufgabe, die Apokalypse zu verhindern und Milliarden Menschenleben zu retten.
Die Frage nach der Gerechtigkeit dieser Auswahl stand von der einen auf die andere Sekunde nicht mehr zur Debatte. Sie hatten ihren Weg bis hier gekämpft. Ob auch das Schicksal, Fügung, Glück oder ihr Verdienst war, war ebenso zweitrangig, wie die Frage, ob sie es schaffen konnten.
Sie waren hier, sie waren es, die es bis hierhin geschafft hatten - und es lag an ihnen, den Weg zu Ende zu gehen, welch Schicksal auch immer an dessen Ende liegen musste.
Ryan ergriff die Hände seine Nachbarn und fühlte den dankbaren Druck mit dem seine Freunde zugriffen.
Zum ersten Mal seit dem Ende Diablos fühlte er erneut, wie die Liebe einer unglaublich heißen Woge gleich durch seinen Körper raste und tobte, wie sie ihn mit neuer Kraft erfüllte, das Zittern zum Schweigen brachte und es ihm ermöglichte endlich den Kopf zu heben und der Gestalt ins Gesicht zu blicken, die längst vor sie getreten war, um das Schicksal der Welt zu fordern.
„ Willkommen im Zentrum meiner Sterblichkeit, ich sehe, ihr seid bereit.“
Auch Bhaals Anblick überraschte Ryan. Es war unübersehbar Bhaal, der Dämonenlord und doch war er anders, als Mephisto und Diablo.
Er war schön. Nicht in irgendeiner modegebundenen Ansicht hübsch, aber doch von einer brutalen Schönheit, wie es ein Raubtier nur sein konnte.
Es erinnerte Ryan an ihre erste Begegnung mit einem Engel. Auch Tyrael war schön gewesen, aber von einer unendlich friedlicheren, glücklicheren Schönheit.
Bhaal erinnerte eher an die Schönheit, die auch manche Waffen innehatten. Präzision, kalte technische Perfektion, jede Faser des stofflichen Körpers ihres Gegenübers war auf Kampf und Vernichtung ausgerichtet, jede Muskel seines Körpers zeugte von einer Kraft und Gewandtheit, die unüberwindlich war.
Er war der Übergang vom Menschen zu einer anderen Lebensform. Er hatte Tal Rascha nicht vernichtet, sondern seinen Körper assimiliert, ihn durchsetzt und zu etwas anderem werden lassen. Etwas, dass nicht die plumpe Hässlichkeit der Hölle besaß, nicht die unerreichbare Distanz eines Himmels- oder Höllenfürsten, sondern etwas viel Vertrauteres, Gefährlicheres.
Seine Haut wirkte alt, fast wie Pergament, dass Jahrtausende überstanden hatte, um seine Informationen zu bewahren. Die Tätowierungen des Magiers waren auf den Armen noch zu erkennen, doch waren sie von einem düsteren, violetten Glühen durchzogen, dass jede alte Macht die sie enthielten pervertierte und ins Gegenteil verkehrte. Über seine Haut trug er eine lange, schwarze, metallisch glänzende Kutte, deren Kapuze sich über seinem Gesicht schloss.
Die Gesichtszüge wiesen keine Klarheit auf. Sie schienen von einer wirbelnden Schwärze umgeben, die nur hin und wieder einen Blick auf das frei gaben, was sich darunter verbarg.
Ein überraschend menschliches Gesicht.
Seine ganze Gestalt schien von einem Leuchten erfüllt zu sein, einer innere Erkenntnis, das absolute Gegenteil himmlischen Wesens.
Erst jetzt wurde es deutlich, was der Name Luzifer, Lichtbringer, bedeutete.
Licht, als Erkenntnis. Erkenntnis in der Hinsicht, dass der Mensch im Licht allein nicht leben kann, dass er die Dunkelheit ebenso braucht und dass der Pfad menschlichen Lebens sich immer nur zwischen Licht und Dunkelheit bewegen kann und niemals ganz auf der einen Seite.
Ryan konnte nicht anders, als dieses ehrliche Bekenntnis Bhaals, zum einen Teil menschlichen Lebens zu sein und doch zum anderen immer den Versucher zu spielen, der versuchte den menschlichen Geist, die Seele, wenn man es so sagen wollte, in seine Fänge zu bekommen, zu bewundern.
Es war eine entwaffnende Ehrlichkeit, die der Versucher ihnen entgegen brachte und das, bevor überhaupt ein Wort von ihnen gesprochen war.
Bhaal saß auch nicht auf seinem Thron. Er war ihnen auf einer Stufe entgegen getreten, hatte die schwarzen, zerfetzten Schwingen hinter seinem Rücken gefaltet und schien darauf zu warten, dass sie das Gespräch begannen.
Obwohl Ryan wusste, dass dies alles nur ein psychologischer Trick war, verfehlte es seine Wirkung nicht.
Bhaal war gefährlicher als Mephisto und Diablo zusammen. Wo diese beiden nur dumpfe Schlächter und Schläger waren, da war Bhaal die Intelligenz, im wahrsten Sinne der Kopf der Hölle, der die anderen dirigierte.
Er war der einzige der Drei, der es geschafft hatte über seine natürliche Existenz als das Urböse hinaus eine höhere Stufe zu erreichen.
Er hatte die Menschen beobachtet und hatte sich auch etwas von ihnen angenommen und mit diesem Schachzug alle seine Gegner ausgebootet.
„ So ist es endlich so weit. Das finale Gefecht zwischen der Menschheit und der Hölle.“ Brach Jukka schließlich das Schweigen.
Bhaal stand ruhig da, wie eine Statue aus einem glänzenden Metall, Quecksilber vielleicht. Nur seine Kutte und seine Schwingen schienen von einem unsichtbaren Wind bewegt hin und her zu wanken.
Sein Gesicht schien abgewandt, zu Boden gerichtet, als er nun das Wort erhob.
„ Nun, ob es final ist, steht noch in weiter Zukunft, Jukka und die Frage, ob es ein Gefecht gibt ebenso.“
Doro trat einen Schritt nach vorn.
„ Was denn sonst, du Hurensohn.“
Bhaal breitete seine Arme aus, die Handflächen nach oben. Eine universelle Geste der Entschuldigung und Freundschaft.
„ Die Menschheit hat gesprochen.“, Bhaal redete zwar mit Doro, aber es war Ryan, den er fixierte ohne ihn anzusehen. „Ist das alles, was ihr zu sagen habt.“
Sein Ton war weder freundlich noch bösartig. Er besaß keine dämonische Kreischstimme, wie Mephisto und sie war auch nicht dem tiefen Grunzen Diablos ähnlich, nein auch sie war erhaben, majestätisch. Nur von fern war die unglaubliche Bösartigkeit und die Macht zu spüren, die von ihr ausging, wie radioaktive Wolken aus einem geschmolzenen Reaktor – und die dennoch tödlich waren. Viel deutlicher war die Anklage, die Bhaal gegen Doro erhob. Aber Doro ließ sich davon nicht beirren. An Jukkas Worte denkend, antwortete sie:
„ Was soll es sonst noch zu sagen geben. Worte sind unnütz. Lasst uns endlich kämpfen.“.
„ Seltsam, dass ihr das sagt.“ Bhaal hob den Kopf und schaute sie nun direkt an, musterte sie eindringlich. Doro konnte nicht anders, als ihren Blick zu senken. Es war unmöglich Bhaal ins Gesicht zu schauen, ohne einer grausamen Faszination zu erliegen „ Seid ihr es nicht gewesen, die die Dämonen immer verdammt habt, weil ihre einzige Existenz darin besteht zu töten. Hieltet nicht ihr euch immer für etwas Besseres, weil ihr ‚vernünftig’ seid und Probleme auch ohne Kampf lösen könnt. Hob nicht euch immer diese Erkenntnis über das tierische Dasein hinaus.“
Doros Widerstand bröckelte. Sie wusste, dass sie eigentlich nichts mehr sagen sollte, dass sie dieser geballten Macht höllischer Existenz auf dieser Ebene unterlegen war, aber trotz dieses Wissens, spürte sie den völlig irrealen Drang sich zu rechtfertigen. Mit eiskalter Stimme sprach sie weiter.
„ Es gibt Situationen in denen die Normailtät nicht gilt.“
Bhaal nickte. Aber auch dieses Nicken war anklagend und seine Schwingen spreizten sich einige Zentimeter, was ihn scheinbar wachsen ließ. Er schien größer, gefährlicher und doch strahlender als jemals zuvor.
„ Ich wusste, dass du das sagen würdest. Diese Formulierung gefällt mir. Nur, es gibt einen kleinen Haken daran.“
Fast unbeteiligt stellte Ryan fest, dass ihn diese Diskussion in den Bann zog.
„ Und welchen?“, blaffte Doro und hob drohend die Waffe.
Das war der letzte Satz, sagte sie sich immer wieder. Der letzte!
„ Nun, der Haken steckt in der Frage nach der Normalität. Was ist normal? Ist es normal, dass die Menschheit jeden Tag etwa fünfzig Tierarten endgültig ausrottet, ist es normal, dass sich Legionen von Wissenschaftlern damit beschäftigen, jeden Tag einen neuen Tod zu erfinden, ist es normal, dass überall auf dieser Welt Millionen hungernde Arbeiter von einer handvoll Reichen diktiert werden, die sich jeden Tag aufs Neue überlegen, wie sie die ihre Millionen noch vermehren können, obwohl sie mehr Geld haben, als sie jemals ausgeben können und denen ein Leben nichts bedeutet?“ Bhaal Stimme wurde immer wütender, während er weitersprach.
„ Oder bezeichnest du es als Normalität, dass immer noch jeden Tag neue Kriegsherde schwelen, Menschen getötet, gefoltert, vergewaltigt werden, dass es Soldaten gibt, deren einzige Existenz es ist zu töten, um die fiktive Idee eines Landes oder Hoheitsterritoriums zu sichern oder zu erweitern? Weißt du was mich wirklich wütend macht? Diese unheimliche menschliche Arroganz, sich über alles zu erheben, sich selbst keine Meinung zu bilden, sondern einfach davon auszugehen, die Krone der Schöpfung zu sein – und wenn man ihnen den Spiegel vors Gesicht hält, dann flüchten sie sich in irrsinnige Ausflüchte, wie dem Abweichen von der Normalität, oder gehen achselzuckend weiter, verdrängen das Problem – und ihr wollt die Krone der Schöpfung sein. Ihr, die ihr euch umbringt, die ihr die Schöpfung ausrottet und noch darüber lächelt. Ihr seid armselig, armselig und verrannt in eurem Konsumdenken und Futterneid. Es müsste niemand Leiden, niemand sterben, wenn jeder von seiner Raffgier abrücken würde. Erst in friedlicher Koexistenz wärt ihr die Krone der Schöpfung, so seid ihr nicht mehr als Tiere. Und bildet euch bloß nichts auf euren Verstand und eure Logik ein, wenn ihr nicht so weit seid sie einzusetzen.“
Die letzten Worte brüllte er fast. Es war ein Orkan wütender Macht, die über sie hineinbrach. Für einen Augenblick offenbarte sich der wahre, der eigentlich Bhaal, doch nicht lange genug um das Bild fassen zu können. Erst als sich der Mahlstrom der Wut gelegt hatte, war es möglich wieder klar zu denken. Jukkas Warnung war eindeutig gewesen, aber Ryan schüttelte den Kopf. Er sah den arroganten Dämon vor sich und allein die Selbstverständlichkeit, mit der er über Menschen urteilte, die er gerade in gewaltigen Mengen hatte abschlachten lassen, brachte sein Blut derart in Wallungen, dass er einfach dagegen halten musste.
„ Und jetzt sag bloß noch, dass ihr Dämonen besser seid.“ Nur mit aller Willenskraft gelang es ihm, nicht vor Bhaal auf den Boden zu spucken, aber in Gedanken ließ er seiner Wut freien Lauf.
Bhaal wandte sich ihm vollends zu. Er ignorierte Ryans Wutausbruch und sprach ruhig weiter. Fast schon freundlich. Wie von selbst kam er einen Schritt näher – und schon zu diesem Zeitpunkt war niemand mehr fähig ihn daran zu hindern.
„ Das würde ich nie behaupten. Doch gebe ich eines zu bedenken. Hast du jemals versucht mit einem Dämon zu reden?“
„ Nein, dafür war mir mein Leben zu schade.“
Wieder überkam ihn das Verlangen, seine Faust in dieses unendlich tiefe Gesicht zu rammen, dass er nur erahnen konnte. Aber er war sicher, dass Bhaal mehr konnte als Schmerzen nur zu erahnen.
Bhaal lächelte. Er las Ryans Gedanken so leicht wie ein aufgeschlagenes Buch, aber er sagte nichts dergleichen. Diese Gewalt war es, die er brauchte, um sie zu brechen.
„ Auch das ist richtig Ryan, aber so lange du den Versuch nicht gewagt hast, kannst du nicht behaupten Etwas besseres zu sein, oder gar das Recht zu haben, die Dämonen zu töten...“
Ryan unterbrach Bhaal.
„ Aber ich muss mich doch verteidigen, oder nicht? Oder soll ich mich am Besten noch selbst schlachten um ihnen die Arbeit abzunehmen“ Der Hohn schwang noch überdeutlich in seiner Stimme mit, aber etwas in ihm, etwas in seinem Verstand bröckelte. Er hatte sich vorgenommen, nicht mit Vernunft zu agieren, sondern nur mit kalter, brachialer Wut, doch jetzt musste er entsetzt fest stellen, wie kläglich sein Versuch gescheitert war und er sich langsam von Bhaal in die Defensive gedrängt sah. Er selbst sah ddie Irrsinnigkeit seiner Entgegenung, aber Bhaal hielt sie ihm noch einmal direkt vors Gesicht.
„ Die Verteidigung mit Waffen ist nichts weiter als bloße Selbstjustiz, mein Freund und dass ist etwas, auf das der vielgelobte menschliche Verstand verzichten sollte. Hast jemals daran gedacht, dass es eine Koexistenz der Schöpfungen geben könnte? Eine gleichwertige Art, die mit dem Menschen existiert? Frieden muss immer von einer Seite ausgehen. Und wer sagt, dass wir das sein müssen, wenn der Mensch doch so vernunftbegabt ist???“
Auch Bhaals Stimme schwang wild von Hohn, bösartigem Hohn, wie eine Katze die mit einer Maus spielt, die doch längst weiß, dass sie dem Tod ausgeliefert ist.
Ryan trat noch einen Schritt nach vorn. Jukkas gemurmeltes „Vorsicht!“ hörte er gar nicht mehr, oder nahm es nicht war. Er musste diesen Schritt machen, um seine Selbstsicherheit zurück zu erlangen, die nun wie Putz von einer baufälligen Wand bröckelte.
„ Und was verlangst du? Dass wir uns freiwillig ergeben?“, fragte er trotzig.
Bhaal lachte. Es war ein raues, zutiefst böses Lachen, aber immer noch ein Lachen.
„ Du gefällst mir, Assassin. Aber verrate mir eines: Woher kommt dieser Hass auf mich und meine Kreaturen? Wofür kämpft ihr eigentlich?“
„ Wie wär’s damit: Wir kämpfen für die Menschheit und ihr Überleben.“, platzte Doro dazwischen. Sie spürte, wie weit Ryan seine Kräfte ausgeschöpft hatte. Warum gelang es niemand von ihnen eine Waffe zu heben und einfach zu feuern, um dieser ganzen Misere ein Ende zu setzen?
‚Vielleicht weil es sinnlos wäre? Nicht einmal hier könnt ihr ihn verletzen. Eine ausgewachsene Atombombe vielleicht. Aber ihr nicht.’ Meldete sich die nagende Stimme in ihrem Hinterkopf. Aber Doro wischte sie bei Seite. Sie würden dafür eine Lösung finden. Bhaal würde sterben.
Bhaal tat so, als müsste er nachdenken
„ Nun, das wäre eine Erklärung. Für die Menschheit, welch ein abstrakter Begriff. Ihr kämpft also für die Menschheit, die mordet, zerstört? Das glaube ich nicht. Kämpft ihr für Gott?“
Bhaal trat einen Schritt näher an sie heran, er stand jetzt fast direkt vor Ryan und Ryan fühlte, wie die schwarzen Tentakeln aus Bhaals Geist um ihn strichen, aber er widerstand der Versuchung zurück zu treten. Er würde Bhaal gegenüber keine Schwäche zeigen. Auch wenn er wusste, dass Bhaal Mittel und Wege kannte sie alle in Schrecken zu versetzen, blieb er stehen. Ein kindisches Spiel.
„ Kämpft ihr vielleicht nur gegen mich, weil eines Tages ein Engel zu euch spaziert kam und euch erzählt hat, wie böse ich bin?“, Doro wollte auffahren, doch Bhaal unterbrach sie mit einer herrischen Geste. „ Ich will euch etwas über Gott verraten. Gott braucht den Menschen als Machtquelle, um gegen mich und meine Kumpane zu kämpfen. Das wisst ihr schon. Und seht euch die Engel an, die sogenannten Gotteskreaturen. Was sind sie? Sind sie nicht perfekt ausgebildete Kämpfer? Was unterscheidet einen Engel von einem Dämonenlord? Auf dem Schlachtfeld würdet ihr keinen Unterschied sehen. Sie sind ebenso erbarmungslos und kaltherzig. Ich will euch eines sagen. Die Geschichte, die ihr kennt ist immer die Geschichte der Sieger. Gott hat den Kampf um die Religion gewonnen und seine Macht dahingehend ausgenutzt mich zu diffamieren. Aber wenn Gott an der Macht wäre, gäbe es keine friedliche Koexistenz zwischen den Schöpfungen. Die Engel würde euch gnadenlos in einer Kastengesellschaft beherrschen und jeder, der es wagte sich dagegen aufzulehnen würde der Gotteslästerung bestraft. Ihr kennt doch die Geschichten der Hexenjagden und Inquisition, oder? Das war das pure Gottesregime. Ein wahrhaft edler Grund dafür zu kämpfen.“
Jetzt erst antwortete Doro.
„ Es begann nicht mit dem Engel.“
Ryan fügte leise, aber mit kaum mehr unterdrückter Wut in der Stimme hinzu.
„ Für mich begann es eher mit deinen Kreaturen, die meinen Vater, meine Familie und mein ganzes Volk bestialisch niedergemetzelt haben. Ich weiß dass es einer von euch war, der das initiiert hat. Ihr wolltet den Ring.“
Bhaal breitete drohend die Schwingen aus, seine Kutte wehte nun noch stärker um seine Beine, als ob ein Sturm in ihm losgebrochen war. Immer und immer wieder sah Ryan kleine, fast unsichtbare Flammen um seine Füße aufzucken und seine Furcht vor diesem Wesen wuchs und wuchs.. Während Ryans Selbstsicherheit wie Butter dahinschmolz blieb Bhaal ruhig.
Er hatte längst das Ruder an sich gerissen und trieb die Diskussion mit aller Macht an den Abhang der Zerstörung.
„ Also war es doch der Hass, der euch auf Reisen geschickt hat.“
Endlich mischte sich auch Jukka in das Gespräch ein. Es kostete ihn eine enorme Überwindung dies zu tun, denn er wusste, dass er für die versteckten Werbungen des Ungeheuers viel anfälliger war als seine drei Kumpane. Aber er sah, wie bleich Elias geworden war und dass es an der Zeit war, die Diskussion zu ihrem Ende zu führen.
„ Nein, es war nicht der Hass auf dich, wir kämpfen für die Freiheit des Menschen von der Unterdrückung jeder Macht.“
Jetzt lachte Bhaal schallend. Die Flammen züngelten wild seinen Körper hinaus. Es war das schrecklichste Bild, dass Ryan sich in diesem Moment vorstellen konnte. Er trat einen Schritt zurück. Die letzte Bastion war gefallen. Im Geiste lag er vor Bhaal der triumphierend über ihm stand. Der letzte Ausfall war misslungen. Bhaal hatte gewonnen.
Schlimmer ging es nur noch Elias. Immer und immer wieder sah er Maria vor sich. Sah sie, sah ihre gespreizten Schenkel. Er hatte gespürt, dass sie schwanger war, aber das was zwischen ihren Beinen hervorkroch war nicht sein Sohn. Es war vielmehr gar kein menschliches Wesen. Eine Dämonenfratze grinste ihn höhnisch an, während es Marias Bauch zerriss, wieder und wieder, wieder und wieder, eine Endlosschleife des Schreckens.
Aber Bhaal begnügte sich nicht damit sie zu zerstören, nein er hob seine dämonischen Pranken, um sie noch zu zerquetschen.
„ Ihr kämpft für die Freiheit sagst du. Nun, dann möchte ich euch noch etwas verraten. Es gibt keine Freiheit. Niemals, nicht für den Menschen. Schaut euch an, ihr erbärmlichen Kreaturen. Ihr lebt in einer Gesellschaft und schon diese Gesellschaft bedeutet Unfreiheit. Ist euch wirklich noch nie aufgefallen, dass eine Gesellschaft immer die Unterdrückung der Masse durch einige Wenige bedeutet? Der, der das Geld hat, hat die Macht. Er kann Gesetzte erschaffen, die Ausbeutung legimitieren. Es gab schon Zeiten, in denen falsches Denken mit dem Tod bestraft wurde. Ist das deine Definition von Freiheit? Gesetzte, Repressivorgane, Überwachung?“
„ Was ist mit dem freien Willen? Existiert der auch nicht?“
Jukka spürte, wie sich tief in seinem Inneren etwas regte, etwas, dass genau so alt war wie Bhaal und von dem er gehofft hatte, dass es sich nie mehr regen möge.
„ Nicht in dem Maße, wie ihr es euch wünscht, meine Freunde. Der Wille des Menschen ist nur der Spiegel der Gesellschaft in der er lebt. Die Gesellschaft schreibt dir vor, was du zu wollen hast. Natürlich hat jeder Mensch zu jeder Zeit den theoretischen freien Willen sich von dieser Gesellschaft loszusagen und aus ihr zu verschwinden. Die Gesellschaft macht aber auch das Wesen des Menschen aus. Würdest du dich von ihr lossagen, käme das einer Vergewaltigung deiner selbst gleich. Könntest du das Freiheit nennen?“
Der Dämon riss an seinen Ketten, fetzte mit seinen Klauen durch Jukkas Geist, brüllte wie ein wildes Tier und versuchte die Gedankenmacht mit aller Kraft zu vernichten, die ihn gefangen hielt.
Es war nicht so wie früher, nein nichts blieb wie es war, im Angesicht des Teufels. Früher hatte der Dämon nur versucht Jukka zu beherrschen, jetzt trachtete er danach, ihn zu töten.
Trotz der quälenden Schmerzen fokussierte er einen klaren Gedanken und presste zwischen seine Lippen hervor:
„ So ist es unser freier Wille gegen dich zu kämpfen.“
Bhaal beugte sich drohend nach vorn.
„ Jetzt kommen wir der Sache näher. Der Wille gegen mich zu kämpfen. Der Wille mich nicht zu wollen. Richtig. Und dass ist das Geheimnis eures Untergangs. Ihr fragt euch, wie einer von euch sterben konnte, wo ihr doch alle so stark und mächtig seid. Ihr fragt euch, wie ihr jetzt schon zerschunden am Boden liegt, bevor der Kampf begonnen hat. Ich verrate es euch. Eure Kampfposition ist eine zutiefst Negative. Ihr kämpft nur noch gegen Etwas, ihr habt keine Ideale, keine positiven Ziele mehr vor Augen. Alles was ihr wollt ist Etwas nicht zu wollen. Aber vom Willen nicht zu wollen könnt ihr nicht leben, meine Freunde. Wenn euer Wille nur davon lebt gegen Etwas anzukämpfen und kein positives Ziel mehr vor Augen hat, verkümmert er und stirbt ab. Das macht euch schwach. Ihr habt keine Wünsche und Hoffnungen mehr für die es sich lohnt zu kämpfen. Ihr wärt die gefährlichsten Gegner, die ich jemals gesehen habe, doch nur der Negativität ergeben seid ihr schwach, wertlos. Dieser Anti-wille hat das Schweigen aufgebaut, dass euch fast alle den Kopf gekostet hätte. Als ihr gegen Diablo kämpftet, hattet ihr noch den Glauben an die Welt und an euch. Damals glaubtet ihr noch, dass es sich lohnt sie zu retten. Mephistos Niederlage hingegen war nicht viel mehr als Glück, Glück dass die Prophezeiung gegriffen hat, obwohl ihr sie nicht kanntet. Und nun steht ihr hier, eurem gefährlichsten Gegner gegenüber. Ihr habt keine Waffen gegen mich. Eigentlich seid ihr hoffnungslos, leergebrannt. Ihr wisst, dass ihr sterben werdet. Alles was euch voran treibt ist euer Hass gegen mich – und der wird euch zum Verhängnis werde. Denn euer Wille ist verkümmert, fast schon tot. Und auf den Wille etwas nicht zu wollen folgt leicht der Wille gar nichts mehr zu wollen, der tote Wille. Und dann gehört ihr mir.“
Sollte die biblische Geschichte war sein, das wurde ihnen in diesem Moment klar, so war es Bhaal gewesen, der vor Gott trat und ihn anklagte. Er war der gefallene Engel, der das Böse über die Welt brachte.
Und dennoch hatte er recht. Nicht erst jetzt merkte Ryan, wie ihn die Worte des Höllenkönigs faszinierten. Es wäre einfacher gewesen, wenn er einfach nur auf sie losgegangen wäre und sie von der Erde gefegt hätte. Dann hätte er ihnen die Entscheidung zu sterben abgenommen. So war es an ihnen zu entscheiden, ob sie mit wehenden Fahnen untergehen wollten, oder ob sie weiter leben wollten, nur unter einem anderen Banner kämpfend. Leise, nagende Zweifel hatte er noch. Hatte Bhaal nicht irgend etwas vergessen?
Er fragte sich, ob es wichtig gewesen war. Wahrscheinlich nicht.
Mit jeder Sekunde, die er darüber nachdachte, wurde er müder und willenloser. Von seiner Position als Verlierer blieb ihm nichts anderes übrig, als zu Bhaal hinauf zu schauen, der schillernd dort stand, eine engelsgleiche Gestalt, eine Wesen so voller Vernunft und Wissen, dass es gar nicht bösartig sein konnte. In ihm erwuchs der Wille sich endlich aufzurappeln, aus dem Dreck aufzustehen – und dieser Wille fegte den Willen gegen Bhaal zu kämpfen mit beängstigender Leichtigkeit hinweg.
Welchen Sinn hatte denn der Kampf noch? Zu verlieren? Zu sterben?
Erst jetzt merkte er, wie Recht Bhaal hatte. Er fühlte sich so schwach, leer und ausgebrannt. Und wenn er in die Zukunft sah, gab es noch ein Ziel? Höchstwahrscheinlich nicht. Keines für dass es sich zu sterben lohnte. Oder doch? Vielleicht war da doch noch etwas? Aber es schien nicht so.
Man musste jedes Problem von zwei Seiten betrachten – und bisher hatte ihm Bhaals ehrliche Antworten bedeutend besser gefallen als die herablassende Art der Engel.
Dunkelheit lullte ihn ein, drang durch seinen Geist, umklammerte ihn fester und fester. Die Wagschale neigte sich auf die dunkle Seite, mit jeder Sekunde mehr und mehr. Doch war es wirklich Dunkelheit? Das kam auf den Betrachter an. Vielleicht war auch nur das das Licht? Das Licht nachdem er sich gesehnt hatte, wie die Motte in der Nacht?
Er würde es probieren – Und wenn er verbrannte, so spielte es keine Rolle mehr, denn vor ihm stand eh nur noch der Tod und starrte ihn an, ein hämisches Grinsen auf den Lippen.
Er hatte die Wahl zwischen einem Tod für Nichts und der Chance endlich wieder für ein Ziel zu leben.
Er hatte sich entschieden.



Ja ich mag endlose Dialoge - und ich mag tragische Enden.
Dies hier ist aber noch (!) nicht das Ende.
Lasst euch überraschen...

Danke fürs Lesen, treue Leser

PS: Ja, ich sympathisiere (ein bisschen zumindest) mit Bhaal. Zumindest in diesem Kapitel. Im Großen und Ganzen gesehen ist er natürlich ein Riesenarsch :D
 
Erst jetzt merkte er, wie Recht Bhaal hatte. Er fühlte sich so schwach, leer und ausgebrannt. Und wenn er in die Zukunft sah, gab es noch ein Ziel? Höchstwahrscheinlich nicht. Keines für dass es sich zu sterben lohnte. Oder doch? Vielleicht war da doch noch etwas? Aber es schien nicht so.

Müsste es sinngemäß denn jetzt nicht heissen "Keines für dass es sich zu LEBEN lohnte"? Denn Ryan & Co. scheinen ja der Ansicht zu sein dass es sich momentan eher lohnen würde zu sterben...
Gut dass das jetzt nicht kompliziert ist :irre:

Sehr gute neue Idee, übrigens. Ein Endkampf der mit Worten geführt wird...
 
Erst jetzt merkte er, wie Recht Bhaal hatte. Er fühlte sich so schwach, leer und ausgebrannt. Und wenn er in die Zukunft sah, gab es noch ein Ziel? Höchstwahrscheinlich nicht. Keines für dass es sich zu sterben lohnte. Oder doch? Vielleicht war da doch noch etwas? Aber es schien nicht so.

Müsste es sinngemäß denn jetzt nicht heissen "Keines für dass es sich zu LEBEN lohnte"? Denn Ryan & Co. scheinen ja der Ansicht zu sein dass es sich momentan eher lohnen würde zu sterben...
Gut dass das jetzt nicht kompliziert ist :irre:

Sehr gute neue Idee, übrigens. Ein Endkampf der mit Worten geführt wird...

UInd wiedermal Danke für's Kompliment :D
 
Ein echt nettes Update mal wieder ... ich bin begeistert.

Deine Geschichte ist eine der wenigen, die ich immernoch lese. Und gestern habe ich deine Mail sogar gelesen bevor ich die Mail von meiner Freundin gelesen habe. Das mag schon was heißen ;)

Ich musste gerade an deine ersten Storys denken und bin beeindruckt wie sehr du dich doch entwickelt hast. Deine ersten Geschichten wirkten noch etwas unerfahren und flach, aber diese Story ist einfach super.

Mach nur weiter so ...
 
Danke an alle Leser erstmal!

@Saturn: Das hat schon seine Richtigkeit. Gegen Bhaal zu kämpfen heißt in dem Moment für Ryan und co., zu sterben, da sie die Kraft Lemurias nicht mehr beschwören können. Sich Bhaal zu ergeben hieße ein neues Leben (als Dämon) mit anderen Zielen etc. zu beginnen. Von daher gibt es für Ryan in dem Moment keine Ziele mehr, die es für ihn sinnvoll erscheinen lassen, den Kampf gegen Bhaal aufzunehmen, also zu sterben.
Das ist ein bisschen verwirrend, aber so sollte es ja auch sein. Die chars sind in dem Moment ja enorm verwirrt, weil Bhaals Argumente einer genauen Überprüfung ja nicht standhalten würden und er sie ja nur dadurch überzeugen, dass er sie verwirrt.
Puh, ob das jetzt eher für noch mehr Verwirrung sorgt, oder nicht, weiß ich nicht.
Mir fällt aber im Moment leider keine bessere Erklärung ein.

Hallo eNBeWe, schön dich auch mal wieder zu sehen!
Dein Kompliment ehrt mich
:D ...

Also dann, bis demnächst, das nächste Kapitel (imme noch nicht das Ende, aber nahe genug dran...) ist in der finalen Überarbeitung, kommt also im Laufe der Woche!
 
So... weiter gehts - nicht verzweifeln ist immer noch nicht das Ende...
Ich entdecke wieder die vorliebe für cliffhanger-enden...
Hähähä :flame:

Aber erst mal: Viel Spaß beim Lesen!!!

Es war das gleiche Gefühl, wie es ihn immer ereilte, wenn er dem Tod näher als dem Leben war. Zuerst sah er sich selbst aus der Vogelperspektive, spürte, wie sich etwas aus seinem Körper löste und sich über ihn erhob.
Dann wurde es langsam dunkler, die Umgebung schien zu verschwinden, zu zerfließen und einer Dunkelheit platz zu machen, die so allumfassend war, dass es ihn zutiefst erschreckte. Aber auch das nahm er mit gefährlicher Gleichgültigkeit hin.
En Gefühl wie das Fallen.
Ja, er schwebte nicht mehr, er fiel durch die Dunkelheit. Ganz in weiter Ferne sah er ein helles Licht, dass langsam näher kam.
Im Glanz dieses Lichts sah er, dass die Dunkelheit auch nicht so absolut war, wie es zunächst den Anschein hatte. Wieder sah er sich selbst wie in einem millionenfach gebrochenen Spiegel. Hunderte, nein tausende Abbilder seiner Selbst schwebten um ihn.
Er sah sein eigenes Leben langsam an sich vorbeiziehen. Vom ersten Schrei, gerade den Schenkel der Mutter entnommen, bis hin zu ihrer Begegnung mit Bhaal konnte er den langen Weg noch einmal beschreiten, den er gegangen war.
Aber etwas war anders, als das letzte Mal.
Seine Abbilder starrten ihn an.
Der Fall wurde langsamer, so dass er jeden Moment genau betrachten konnte. Alle Köpfe waren ihm zugewandt und bedachten ihn mit vorwurfsvollen Blicken.
Plötzlich trat eine der Figuren aus dem Bild hervor. Es war der Ryan, der mit dreiundzwanzig Jahren losgezogen war, um sein Schicksal zu suchen.
Neben ihm stand der fünfjährige Ryan, der eben noch mit seinen Freunden durch den Wald getollt war.
Sie strahlten einen Glanz aus, der noch hoffnungsvoll war, strahlende Gestalten, auf ihre Weise wunderschön. Der ältere im traditionellen Kampfanzug der Uräus-Chons Kämpfer, der Jüngere in schlichten Lederkleidern.
Ryan sah sich selbst wie im Spiegel. Seine Züge waren härter, kantiger, die Haare waren länger und hingen wirr in seinem Gesicht. Sein Körper von Narben und Brandmalen übersäht. Er sah einen gebrochenen Menschen in zerfetzten Kleidern, in dessen Auge keine Hoffnung mehr glühte und in dessen Seele der Glanz längst erloschen war.
Der Anblick erschütterte ihn.
„ Sie dir die Bilder an, Ryan, sieh sie dir genau an und sag mir dann, ob Bhaal Recht hat.“
Es kostete Ryan viel Kraft, die Augen von seinem jüngeren Abbild loszureißen, der so voller Lebensfreude war, so glücklich zu sein schien, dass allein sein Anblick ihm Kraft gab.
Der junge Ryan ballte seine Hände zu kleinen Fäustchen.
„ Du darfst nicht aufgeben. Du hast es versprochen.“
Der Ältere legte ihm den Arm um die Schultern.
„ Schau dir die Bilder an, Ryan.“
Der Jüngere schaute zu ihm auf. In seinen Augen standen Tränen.
„ Papa hat gesagt, wenn er aufgibt, ist alles verloren.“
Der alte Ryan legte den Finger auf die Lippen und machte.
„Schh, lass ihn jetzt nachdenken, kleiner Bruder.“
Gebannt ließ Ryan seinen Blick schweifen, wie auf eine riesige Leinwand projiziert sah er Szenen des menschlichen Lebens.
Er sah ein Gruppe kleiner Kinder, die lachend über eine grüne Waldwiese tollten, er sah seine Mutter, die ihn am Abend in die Arme schloss, er sah seinen Vater, der ihn auffing und in die Luft wirbelte, er sah sich selbst bei sportlichen Wettkämpfen mit anderen Kämpfern, sah sich als jungen Mann, wie er mit den anderen Abendbrot aß und sie sich lachend unterhielten.
Je mehr er darüber nachdachte, umso mehr sah er das Glück in jeder Faser des Lebens. Es war nicht das große Glück, wie es in den Medien beschrieben wurde, nicht der zwanzig Millionen Credits Gewinn in irgendeinem Glücksspiel, nein es waren die kleinen Dinge. Eine freundliche Unterhaltung, ein Händedruck, ein Lächeln, ein Kuss gezeugt aus reiner Liebe, das Wunder neues Leben zu schaffen.
Die Bilder verbargen auch nicht das kleine Leiden, dass jeder Tag innehatte, aber Ryan begriff in diesem Moment, dass das Leiden zum Leben gehörte, wie der Schatten zum Licht, dass man nur durch das Leiden das Glück schätzen lernen konnte.
„ Richtig, Ryan, du musst lernen das Glück zu sehen, zu akzeptieren. Bhaal versteht es, Tatsachen zu verdrehen, sie in ein düsteres Licht zu rücken, lass dich davon nicht beeindrucken“
„Ja.“, fügte der Junge hinzu. „ Bhaal ist böse, ganz böse.“
„ Ich will dir Bhaals Einfluss zeigen. Das, was Bhaal aus dem Menschen macht, obwohl er behauptet, es wäre der Mensch selbst.“
Die grüne Wiese mit den spielenden Kinder wurde plötzlich von einem riesigen Schatten überspannt, ein ohrenbetäubendes Knallen war zu hören. Die Kinder hielten sich ängstlich an den Händen und starrten auf den Wald, als schwarze Panzer durch die Bäume brachen und die Wiese zermalmten. Drei der Kinder wurden von Kugeln niedergestreckt, die Anderen von den tonnenschweren Ungetümen zermalmt. Er sah seine Mutter zerschunden, blutig, sah wie ein Soldat lachend seine Waffe hob und ihr den Schädel einschlug, sah seinen Vater, die verbrannte Haut zu hässlichen Blasen aufgeworfen, dann war ihm ein Blick in die Zukunft vergönnt.
„ Das ist Bhaal. Er ist das Blse in uns. Er steckt in jedem Menschen – und es ist die Aufgabe jedes Menschen ihn für sich zu besiegen, nicht im offenen Kampf, sondern jeden Tag wieder. Aber ihr, ihr steht ihm hier drekt gegenüber, dem konzentrierten Abbild des Bösen und ihr müsst gegen ihn kämpfen, weil sonst noch viel Schrecklicheres passiert.“
Er sah die Hallen der Assassini inmitten der Wüste um Lut Golein. Ein apokalyptisches Himmelszelt spannte sich über die Festung, rote, schrotige Blitze zuckten nieder und schmolzen den Sand zu bizarren, schwarzen Glasklumpen zusammen. Er sah die Kämpfer ausströmen gegen eine Masse an schwarzen Ungeheuern, die sich wie ein schwarze Linie am Horizont aufreihten. Er sah die Verzweiflung in den Gesichtern, wusste, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Er sah den Großmeister von Speeren durchbohrt zu Boden sinken, Blut, ein riesiger Blutschwall floss über die Erde, färbte das Meer dunkel, das Feuer verbrannte die Erde. Ryan sah den tatsächlichen finalen Kampf der Menschen gegen das Böse. Bombeneinschläge zerrissen das Antlitz der Erde, erschütterten wie Beben die Oberfläche, Atombomben verbrannten ganze Landschaften zu schwarzen Kraterfeldern. Überall sah er Kämpfe, Leiden und Tod, sah wie verzweifelte Mütter und Väter für das Leben ihrer Kinder kämpften und den grinsenden Dämonen unterlegen waren, doch nicht nur Dämonen. Immer mehr Menschen schlossen sich den Armeen an, da sie dem neuen Ansturm des Bösen in ihrem Geist nicht mehr gewachsen waren.
Zuletzt schob sich das Bild zurück und Ryan sah die Erde. Von ihrem lieblichen, blau-grünen Antlitz war nichts mehr geblieben, die Meere dunkel von Blut, die Kontinente verbrannt sah sie aus, wie ein hässlicher, verbrannter Klumpen blutigen Fleisches im Weltall. Selbst das höhnische Grinsen der Dämonen hatte sich in ihr Gesicht eingegraben. Nun war die Erde selbst die Hölle, das Tor zum Universum und zum finalen Exodus jeglicher Existenz.
Doch dann dachte er an etwas anderes.
Doro, Jukka, Elias.
Wie Lichtblitze in der Dunkelheit blitzen die Bilder auf, überschütteten ihn mit einer Welle Emotionen. Freundschaft, Liebe, alles auf einmal. Sein Herz pumpte wie verrückt, ließ das Blut in seinen Adern kochen. Er spürte alles, jede Umarmung, jedes Wort, jedes Lächeln. Sein Gesicht brannte von Jukkas Kuss, seine Hände schienen in Flammen zu stehen, von dem Händedruck seiner Freunde.
„NNNNNEEEEEIIIIINNN!“ brüllte er in das Dunkel. Etwas in ihm zerriss, eine düstere Hülle fiel vom ihm ab, wie ein alter, stinkender Sack.
Er bäumte sich wild gegen die Fesseln auf, die Bhaal um ihn legte, um ihn tiefer in die Dunkelheit zu ziehen.
Mit einem einzigen Schlag zerfetzte er sie und schoss hinaus in das Licht.

Ryan schlug seine Augen auf und starrte Bhaal an.
„ Lügenkönig.“, fauchte er. „ Fast hättest du dein Ziel erreicht.“
Bhaals Hass und Wut schlug ihm wie eine Wand ins Gesicht. Die brennenden Augen bohrten sich wie glühende Speere in sein Gesicht. Doch gleichzeitig spürte er, den Mut, der auch seine Freunde jetzt fasste. Er würde ihnen die Hoffnung wiedergeben und zusammen würden sie dieses widerliche Monster in den tiefsten Abyss stürzen den es gab. Er erlaubte seiner Wut auf Bhaal auf ein neues Maß zu steigen, denn es war gute, heilende Wut.
„ Du sprichst nur von Hass und bösen Taten, die den Menschen so eigen sind. Dabei ist es deine Verführung, die den Mensch so werden lässt. Du bist es, der all dieses Leid über die Menschen bringt. Oh nein, du kannst dich nicht verstecken, jede Bluttat trägt deinen Fingerabdruck, du bist der Gestank auf dieser Welt du und deine Brüder ihr seid der Geruch von Moder und Zerfall, der über die Welt zieht und alles Glück in Leid verkehrt. Was ist mit Liebe und Freundschaft? Das ist das größte Glück des Menschen, Dämon.“ Jetzt war er es der brüllte und Bhaal wich vor dieser Gefühlseruption zurück.
„ Kein Mensch ist perfekt und auch wenn diese Erde ein schlimmer Platz zum Leben ist, wenn einem das Leben auch manchmal so schlimm scheint, dass man sich eine Kugel in den Kopf jagen möchte, um dieser Misere ein angemessenes Ende zu schaffen, so steckt das Glück in jedem Tag. Man muss nur seine Augen dafür öffnen, du aber verschließt sie uns. Willst du wissen, wofür wir kämpfen? Wir kämpfen dafür, das die Erde und jeder Mensch vielleicht die Chance bekommt, sich zum Guten zu ändern. Vielleicht können wir gegen korrupte Regierungen, Kartellbosse und das ganze Böse, die ganzen Irrungen im menschlichen Geist nichts ausrichten, vielleicht sind unsere Versuche sinnlos, aber ich möchte mein Leben nicht beenden ohne sagen zu können, ich habe alles getan, um das Leben auf dieser Welt lebenswerter zu machen und dass das funktioniert, siehst du an Jukkas Leben. Seine Vergangenheit interessiert mich nicht, ich sehe ihn so, wie er jetzt ist. Wir kämpfen für die Chance der Menschheit sich zu bessern und wenn das bedeutet, dich zu töten, so sei es. Das ist mein Eid und der Eid meiner Freunde.“
Jetzt spie er vor Bhaal aus.
„ Und jetzt lass es und gottverdammt noch mal zu Ende bringen. Nur du gegen uns. Der Kampf um die Menschheit und ihre Zukunft.“

Ein dumpfes Dröhnen folgte seinen Worten, die ganze Halle zitterte vor Bhaals Wut, riesige Säulen knickten weg, fielen zu Trümmern und Staub. Bhaal Gestalt war von kochenden, weißen Flammen umgeben, die sich bis zur Decke türmten. Kochender Stein tropfte zu Boden. Dann schien er zu explodieren. Mit der Gewalt einer Atombombe zerbarst der Tempel, ein Flammensturm tobte über sie hinweg, stürzte sich über die Stadt und vernichtete alles in seinem Umkreis. Nur Ryan, Jukka, Elias und Doro blieben verschont.
Der Boden war schwarz, schwarzes Glas, wie in den Bildern, die er gesehen hatte. Nur der Seelenstein existierte noch rot glühend im Hintergrund. Harrogath lag zur Hälfte in Schutt und Asche. Von fern sah Ryan Gebäude wanken und einstürzen. Eine Staubwolke erhob sich aus der Stadt und stieg in den Himmel hinauf. Schwarze Wolken ballten sich dort zusammen, in denen rötliche Blitze zuckten. Sie sperrten jeden Sonnenstrahl aus, der vom Himmel kam, sodass als einzige Lichtquelle der rote Weltenstein blieb, der die Zukunft in düsteres Licht tauchte.
Eine brennende Kugel stürzte vom Himmel auf die Erde. Mit einer schier unglaublichen Wut schlug sie auf den Boden auf, so hart, dass eine Welle durch den zerschmolzenen Sand lief, die, wo immer sie aufbrach, einen Schauer scharfkantiger Glassplittern in den Himmel spie.
Der Racheengel stieg aus den Trümmern hervor. Seine Gestalt war nun gänzlich schwarz, nur die Tätowierungen Tal Raschas glühten grell grün-violett auf seiner Haut. In seiner Hand hielt er ein flammendes Schwert, dass er nun wortlos auf seine Herausforderer richtete.
Die Welt um sie schien zu explodieren. Von überall rasten Meteoriten, Flammenwände und Feuerschauer auf sie nieder. Elias sank auf die Knie, aber sein Schutzschild hielt dem Bombardement stand
Alles in ihrem Blickfeld versank im Chaos. Die Meteoriten rissen tiefe Krater in den Erdboden und alles im Umkreis von hundert Metern verschwand in einer wirbelnden Wolke aus berstendem Glas, glühenden Flammenwänden, Rauch und Sand. Plötzlich riss die Erde auf und spie das pure Höllenfeuer aus. Weißglühendes Metall, rote Lava von gelben Blitzen durchzuckt, prasselte wie ein apokalyptischer Regenschauer auf sie ein, ließ die Erde selbst zu glühendem Protoplasma werden. Der Gestank von radioaktivem Zerfall, Rauch und giftigen Gasen erfüllte die Luft, aber selbst dieser Rauch wurde von dem Höllenfeuer in Brand gesteckt.
Doro riss ihre Waffe durch und feuerte auf Bhaal. Die Geschosse prasselten wie Hagelfeuer auf ihn ein, doch Bhaal kassierte sie lachend. Einzig dieses Lachen schaffte Elias den Moment der Ablenkung, den er brauchte. Mit einer einzigen Handbewegung schleuderte er ein Geschoss purer weißer Magie durch die Luft. Flirrend, wie eine reißende Saite jaulend schoss es durch die Luft, schien sogar die Luft zu assimilieren. Ein Kondensstreifen folgte dieser Spur. Ein Kondensstreifen reiner Macht.
Bhaal kassierte das Geschoss voll. Er wankte. Sein Gesicht zeugte von der Überraschung, die ihn erfüllte – und in diesem Moment erstarb das Bombardement.
Noch während die letzten Splitter und Scherben langsam zu Boden sanken, stürzte sich Ryan mit einem spitzen Aufschrei nach vorn. Im Flug wich er mühelos Doros Geschossen aus.
Die Zeit um ihn herum sank auf ein Minimum zurück, er überholte die Kugel sogar, während er auf Bhaal zuraste. Die Kraft des Falken zuckte wie vor kurzem Jukkas Dämon in seinem Blut, aber auch diese Kraft war gut, heilend, unterstützend.
Kurz bevor Ryan auf ihn einschlug, überwand Bhaal seine Überraschung. Er ließ das Schwert fallen und riss den Arm nach oben – und fast wäre es ihm gelungen, Ryan davon zu schmettern, hätte sich nicht plötzlich ein Knochengerüst um ihn geschlungen und ihn für Sekunden festgehalten. Ryans Schlag traf ihn am Kopf, warf ihn taumelnd zurück.
Ryan hörte erstaunlich langsam das Bersten der Knochen, die Bhaal gefangen hielten und in regelmäßigen Abständen wie einen langsamen Bassschlag das Dröhnen Doros Waffe.
Als er sich umdrehte, um Bhaal zu attackieren klirrten die letzten Scherben auf den Boden. Wieder machte sich eine von Doros Kugel auf den Weg. Doch Bhaal bewegte sich jetzt mit der gleichen Geschwindigkeit, wie Ryan. Er empfing ihn mit einem tiefen Tritt, aber Ryan flankte mühelos darüber und versuchte ihm ins Gesicht zu treten, was Bhaals hochgereckte Faust verhinderte. Ryan spürte sofort, dass Bhaal ihm überlegen war, aber er wollte nicht aufgeben.
Langsam sanken die Knochen zu Boden und Ryan schlug geradeaus zu. Bhaal wich nach links aus, aber genau das hatte Ryan vorausgesehen. Doros Kugel traf Bhaal in den Nacken. Ein Zucken lief durch dessen Körper, dann flog die Kugel einfach durch ihn hindurch und nun war es an Ryan, sich vor dem Geschoss zu ducken. Bhaals Knie erwischte ihn an der Nase und schleuderte ihn mehrere Meter hoch in die Luft. Bhaal setzte nach und verpasste ihm einen Tritt in die Rippen, noch während Ryan durch die Luft flog. Als er auf dem Boden lag, sah er Bhaal von oben heranfliegen. Er kreuzte seine Klingen und wehrte den Höllenkönig ab.
Seine Knochen ächzten bedrohlich und der Boden unter ihm knirschte. Als er aufsprang, sah er, dass sich sein Abbild groteskerweise einen halben Meter in die massive Glasdecke gedrückt hatte.
Doch der Kampf ging weiter. Sie umkreisten sich, schlugen zu, versuchten den Gegner zur Aufgabe der Deckung zu bewegen, ohne sich selbst einer Gefahr auszusetzen. Lange Zeit sah es aus, als wären sie absolut gleichwertig, während um sie herum die Geschosse einschlugen, bis Ryan plötzlich zurückzuckte. Eine Winzigkeit später wurde Bhaal von wilden Krämpfen geschüttelt. Elias Blitz ließ ihn wie eine Gummipuppe tanzen, bis er stöhnend zu Boden sank.
„ Bis du fertig?“ fragte Ryan höhnisch.
Bhaals Gesicht hob sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit.
„ Nein, ich fange gerade erst an.“
Der Schlag war mehr als doppelt so schnell, als alle zuvor. Es kam Ryan so vor, als schleuderte ihn vielmehr die Luftweg, die sich vor Bhaals Faust auftürmte, als Bhaals Arm. Das Resultat war das Gleiche. Für wenige Sekunden gingen bei Ryan die Lichter aus, bis er von einem zweiten harten Schlag gegen einen Steinbrocken wieder wachgerüttelt wurde. Mit erstaunlicher Klarheit sah, er, wie das Schwert wie von selbst in Bhaals Hand zurückwanderte und einen Blitz auf Doro abschoss. Elias Schild öffnete sich Sekundenbruchteile zu spät. So wurde Doro zwar nicht wie ein Broiler gegrillt, aber die Waffe in ihren Händen verschmolz sofort zu einem formlosen Ding, dass dampfend im Boden versank.
Elias und Jukka nahmen den Kampf gegen Bhaal auf, doch obwohl sie zu zweit kämpften war es von Anfang an klar, dass sie unterliegen mussten. Bhaal machte es nichts aus, selbst mehrere Treffer zu kassieren, während Elias und Jukka immer wieder Schilder aufbauen mussten, um Bhaals Geschosse abzuwehren.
Es blieb keine Zeit für Beschwörungen, so schnell tobte der Kampf hin und her und schließlich kam es so, wie es kommen musste. Elias sank stöhnend zu Boden, als ihn Bhaals Feuerblitz erwischte. Doro versuchte noch immer ihre zweite Waffe in die Hand zu nehmen, aber ihre Hände waren von der Hitze des Blitzes so verbrannt, dass es schier unmöglich war, sie zu halten.
Jukka wehrte sich tapfer, während Elias, am Boden liegend eine Beschwörung murmelte.
Der Himmel riss auf und eine Gestalt kam daraus hervor, die sie alle kannten. Es war der Elemente-Engel, den Elias bei ihrem ersten Kampf gegen den Leechkönig eingesetzt hatte.
Doch obwohl er ihm erstaunlich ähnlich war, war es nicht die gleiche Kreatur.
Es war der Engel der Apokalypse selbst. Eine Höllengestalt, wie Bhaal.
Ryan sah, wie Jukka erleichtert die Arme hob. Die beiden Magier hatten ihre Kräfte vereint, um etwas Neues zu schaffen, etwas unglaublich Starkes und Bösartiges. Mit einem wütenden Aufschrei warf sich Bhaal herum, begleitet von einem Schauer Knochenspeere, die ihn doch nicht mehr als Nadelstiche verletzen konnte. Aber selbst das war eine Ablenkung, die ihm zum Verhängnis werden konnte.
Den Kampf dieser Giganten mit Worten zu beschreiben wäre sinnlos. Das Himmelszelt erbebte unter ihren Schlägen und immer wieder schien es, als hebelten sie mit ihrer Gewalt die Erde aus ihren Bahnen. Es war ein Gemenge der pursten, bösartigen Energie. Jedes der Monster musste Schläge einstecken, als sie sich gleichzeitig im Nahkampf und mit all ihrer Magie attackierten. Gleißendes Licht, tausendmal heller als die Sonne selbst folgte jedem Zusammenprall und das Dröhnen war ohrenbetäubend.
Aber auch hier gewann Bhaal schließlich die Oberhand, Ryan, noch immer unfähig sich zu bewegen, hörte einen letzten ohrenbetäubenden Schlag, sah noch einmal die Knochen seiner Hand, die er schützend vor die geschlossenen Augen gelegt hatte, wie ein sinnloses Röntgenbild, dann gar nichts mehr. Das nächste war ein schriller Vogelschrei und Jukkas Keuchen.
Er riss die Hand nach unten und sah zunächst - Nichts. Erst langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit nach dem Blitz. Noch immer tanzten bunte Lichtflecken in dem Bild umher und die Knochen seiner Hand glühten.
Bhaal hielt Jukka an der Kehle gepackt und schrie ihn an. Doro, die versucht hatte, ihm zu Hilfe zu eilen, lag bewusstlos neben ihm.
„ DU VERRÄTER, DU HAST MICH LANGE GENUG SABOTIERT!!! JEDEN VERSUCH, JEDEN SCHACHZUG HAST DU ZUNICHTE GEMACHT, SEIT ZEHNTAUSEND JAHREN GELINGT ES KEINER MACHT, DICH ZU BESIEGEN, ABER HEUTE IST DEIN TAG GEKOMMEN!!!“
Ryan sah, wie Jukkas Dämon hervorbrach, wie er die Gewalt über Jukka bekam. Kurzzeitig war es nur noch ein tobendes Etwas, dass Bhaal gepackt hielt, aber dann gewann Jukka erneut die Oberhand.
Bhaal schrie weiter:
„ SEIT TAUSENDEN JAHREN HAST DU ALLES ZUNICHTE GEMACHT, WAS ICH AUFGEBAUT HATTE. ES REICHT, ES REICHT ENDGÜLTIG.“
Ryan sah, dass Jukka sterben würde, nein, schlimmer noch, dass der Dämon ihn endgültig besiegen würde. Er sah die flehenden Augen, die um die letzte Gnade baten. Er schaute ihn an, verlangte von ihm die Erlösung.
Ryan schrie vor Verzweiflung und stürzte sich nasch vorn, die Hände zum Schlag erhoben. Er klammerte beide Hände zusammen und krümmte sich in der Luft.
Er setzte alle Kraft, alle Macht, alle Zauberkräfte, die er jemals besessen hatte in diesen einen Schlag. Sein Körper zitterte vor purer Energie und seine Hände schienen zu einem einzigen Batzen an Macht zu werden.
Eine Millisekunde bevor er auf Bhaal traf zuckte er zusammen. Sein Körper zog sich wie eine Schlange zusammen, an dessen äußeren Ende seine Fäuste einen schillernden Bogen beschrieben. Er war schneller als das Licht selbst, sah nichts mehr, außer dass seine Hände einen Weg nahmen, an dessen Ende Bhaal - nicht Jukka - stand.
Alles verstummte um ihn herum. Erst schien es, als wäre gar nichts passiert, als hätte der Schlag nichts gebracht, dann kam die Wirklichkeit in einem donnernden Schwall zurück.
Er spürte, wie sein Schlag Bhaal traf, spürte den unheimlichen Aufprall, der Schmerzeswellen durch seinen Körper schickte, spürte, wie die Wirklichkeit um den Mittelpunkt des Schlages zusammenfiel und fühlte doch gleichzeitig, dass es Zuviel war.
Seine Klauen wurden zu Fetzen zerrissen und seine nahezu unzerstörbaren Knochen zu einer undefinierbaren Masse aus Splittern und Knochenbrei verarbeitet.
Er fiel zu Boden und wimmerte. Die Zeit lief wieder normal.
Er schaute nach oben und alle Hoffnung, die er jemals gehabt hatte zerfielen zu Staub.
Ein simpler Zielfehler, die grausame Rache des Schicksals.
Er hatte den mächtigsten Kamikazeschlag aller Zeiten ausgeführt, nur um etwa zehn Zentimeter zu weit links aufzutreffen.
Ansonsten hätte er Bhaal das Rückrat gebrochen, was sogar den Höllenkönig vernichtet hätte.
So hing nur Bhaals linker Arm nutzlos an dem gebrochenen Schlüsselbein herab.
Ryan schrie seine Verzweiflung hinaus, aber Bhaal grinste höhnisch.
„ Ich bin unsterblich.“
„ Szarah!“ schrie er immer wieder „Szarah, Szarah, wir brauchen dich.“
„ Die Schlampe ist tot und keine Macht der Welt kann das ändern.“ Sagte Bhaal abfällig und wandte sich wieder Jukka zu, während Ryan sich am Boden krümmte und verzweifelt die scheinbar leblosen Körper seiner Freunde betrachtete.
Doch es war kein Vorwurf in Jukkas Augen.





Jajaja, die Gigantonomie hat wieder zugeschlagen, aber wenn sie schon alle vor die Hunde gehen, dann doch wenigstens mit viel Effekten...
Es geht straff aufs Ende zu, liebe Freunde...
Danke fürs Lesen!
 
Und wie sie zugeschlagen hat ;) ich finde eigtl dass es das gar nicht braucht, aber ist ja deine geschichte :D

Radioaktivität ist übrigens geruchlos :angel:
 
Es macht aber verdammt viel spaß alles mögliche in die luft zu jagen...
Krach, bumm, bäng...
Das ist mein Leben:D
 
Und weiter gehts ... The end is coming close


Die Hoffnung stirbt zuletzt
... Das Leben fügt sich nahtlos ein
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Er zwang sich nachzudenken. Was konnten sie noch machen? Es war vorbei, ohne die Macht Lemurias wären sie selbst im Vollbesitz ihrer Kräfte Bhaal unterlegen. Sie brauchten Szarah, aber Szarah war tot und sie hatte die Macht Lemurias nicht weitergegeben. Die Prophezeiung hatte versagt, die Linie war unterbrochen.
Es gab niemanden, der Bhaal hier aufhalten konnte, außer Gott selbst, aber der war sicher in anderen Sphären beschäftigt, die Angriffe der Hölle abzuwehren und kümmerte sich nicht um die Menschen. Verbitterung keimte in ihm auf, aber er verdrängte sie. Sie brauchten eine Lösung und zwar schnell. Auf Verbitterung und Vorwürfe konnten sie verzichten.
‚...in anderen Sphären...’?
Die leise Stimme in seinem Inneren.
‚... in anderen Sphären...’!
Eine Winzigkeit Hoffnung keimte in ihm auf. Er wusste, dass es fast aussichtslos war, aber in dieser Situation gab es nichts, was sie unversucht lassen sollten.
Er schaute Jukka an, der jetzt wieder von Bhaal malträtiert wurde und suchte seinen Blick.
Mit vom Schreien heiserer Stimme krächzte Ryan:
„ Bhaal, Bhaal, hör mir zu.“
Mit einem fast schon verärgerten Stöhnen drehte sich Bhaal um. Ryan sah aber nicht ihn an, sondern Jukka und hoffte, dass dieser ihn verstand.
„ Wolltest du nicht schon immer beweisen, dass du der wahre Herr der Toten bist? Hat es dich nicht schon immer gestört, dass ein Mensch, diesen Titel innehat.“
Jukkas Augen waren verständnislos. Ryans Kopf zuckte, scheinbar unter Schmerzen, kurz in Elias und Doros Richtung.
„ Worauf willst du hinaus?“, fragte Bhaal. „ Wenn ich ihn umbringe, ist es doch bewiesen, dass ich mächtiger bin.“
Langsam und drohend kam Bhaal näher und Jukka sackte hinter ihm zusammen.
Ryan nickte kurz. Jukkas Augen wandten sich ab. Er war sich nicht sicher, ob der Magier ihn verstanden hatte, aber er sah zumindest so konzentriert aus, als rufe er in die Finsternis.
„ Nein, nicht hier musst du ihn besiegen, um seinen Titel zu bekommen, sonder ‚... in anderen Sphären...’.“.
Bhaal schaute ihn verstört an.
„ Welcher Plan verbirgt sich in deinem hinterhältigen Köpfchen, Mensch?“, fragte er. „ Wenn ich dich so anschaue, muss es doch eine Falle sein.“
Ryan versuchte mit den Schultern zu zucken und seine Gedanken gleichzeitig vor Bhaal zu verbergen. Er war sich nicht sicher, ob ihm das gelang.
Bhaals Blick ließ ihn frösteln.
„ Nun, du musst selbst wissen, ob du das Risiko eingehst, von einem ‚Mensch’ hereingelegt zu werden, oder nicht. Wenn du so unsterblich bist, wie du glaubst, spielt das sowieso keine Rolle mehr.“
Bhaal schaute ihn durchdringend an:
„ Wenn du denkst, dort gegen mich kämpfen zu können, muss dich enttäuschen. Ich bin dort völlig unempfindlich gegen menschliche Waffen.“
„ Versuch es doch einfach.“ Zischte Ryan. Er hielt den Schmerz in seinem Arm fast nicht mehr aus. Es war, als ob er die gesamte rechte Körperhälfte in flüssiges Eisen getaucht hätte.
Bhaal blickte noch eine Weile weiter in seinen Augen, versuchte seinen Verstand zu durchforsten, dann zuckte er mit den Schultern.
„ Vielleicht hast du Recht.“, er drehte sich zu Jukka um. „ Ich fordere dich heraus, Herr der Toten. Ich will mit dir auf deinem Territorium kämpfen, Ajaton und zwar um deinen Titel.“
Bhaals Gestalt verschwand. Im selben Moment fühlte sich Ryan gepackt und empor gewirbelt.
Dann Schwärze.
Das Erste, was ihm auffiel , als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war, dass er stand – erst danach bemerkte er, dass seine Hände nicht mehr schmerzten.
Sie waren auf der Ebene der Toten!
Der erste Teil des Planes hatte funktioniert.
Er schlug die Augen auf und betrachtete das gewaltige Bild, dass sich vor seinen Augen aufbaute. Ja, es waren die Ebenen der Toten. Diese unvorstellbaren, wirren Formen, die sich gegenseitig zu überlagern schienen, sprachen eine eindeutige Sprache. Ebenso wie die roten Himmelskörper, die pilzartigen Strukturen, alles, was sich ihrem Blickfeld offenbarte.
Durch den lilanen Nebel und die schillernden Steine konnte er hunderte Meter unter sich ihre Körper erkennen.
In diesem Moment hörte er Jukkas Stimme in seinen Gedanken.
‚Vergesst niemals, dass dies hier nicht eure Welt ist. Sonst seid ihr verloren.’
Die Ebenen der Toten. Aber es war noch mehr. Sie waren genau an der Spiegelstadt Bheids angekommen. Bhaal stand vor ihnen und starrte auf die Stadt hinab. Er grinste. Endlich hatte er das Refugium seiner Feinde gefunden. Jetzt war er hier und konnte die Prophezeiung ein für alle Mal auslöschen. Er kostete den süßen Geschmack des Triumphes voll und ganz aus.
Diese Menschen hatten ihn in ihrer Verzweiflung dorthin gebracht, wo er schon immer hin wollte.
„ Das wollen wir erst einmal sehen.“ Scholl ihm eine fremde Stimme entgegen.
Am Ausgang der Spiegelstadt trat eine kleine, knöcherne Gestalt zwischen den Steinen hervor.
„ Bheid!“, fauchte Bhaal. „ Ewiger Widersacher. Es ist gut zu wissen, dass am Abend des heutigen Tages alle Widersacher vernichtet sind.“
Bhaal lachte ein krankes, dämonisches Lachen, fast schon ein Jaulen. Sein ganzer Körper bebte vor Freude, bis ihm der Gefühlstaumel brutal aus den Knochen geschlagen wurde.
Es war unmöglich all die Gestalten zu zählen, die zwischen den Steinen hervortraten. Ein Armee der Toten schob sich von überall heran, alle mit einem zynischen Grinsen auf den Lippen. Die Ebene begann sich zu verändern. Sie glühte plötzlich rot, rot wie der Seelenstein selbst.
Aber nicht diese Armee war es, die Bhaal so entsetzlich erschreckte, es war die Person die sie anführte und deren Schritte langsam und majestätisch zu ihm führten.

Szarahs Kleid wehte sanft im Wind, aber ihr Gesicht war starr. Ihre tiefliegenden Augen schauten den Höllenfürsten bösartig an.
„ Das ist dein Ende, Höllenfürst.“ Sagte sie ruhig und trat neben Jukka.
Bhaal begann einen Spruch zu sprechen, aber Bheid ging dazwischen. Bhaals Körper erstarrte. Er war vielleicht unempfindlich gegen menschliche Waffen, aber die Toten konnten ihn noch immer verletzen.
Die fünf Kämpfer der Prophezeiung hoben die Hände und wie schon bei Mephisto begann sich ein Kraftfeld aufzubauen, in dessen Zentrum Bhaal selbst stand.
Die Wirklichkeit begann zu zittern, die ganze Ebene bebte, wurde von gigantischen Kräften durchschüttelt, die von dem weißen Leuchten in den Händen der Kämpfer ausgingen.
Sie sahen sich an. Elias, Doro, Ryan, Jukka und Szarah. Sie waren wieder vereint. Vereint, um es zu beenden.

Eine unglaubliche Glückswelle durchzuckte Ryan. Sie hatten es geschafft. Gegen alle Widrigkeiten, gegen jeden Widerstand hatten sie unbeirrbar den Weg beschritten, an dessen Ende sie jetzt standen. Es war gut geworden. Endlich kam das finale Ende. Das Ende der Angst, der Verzweiflung, des Leidens. Vor ihnen lag eine gleißende Zukunft, die sie sich selbst geschaffen hatte. Eine Zukunft für alle von Ihnen.

Jukka blickte verstohlen zu Elias. Die Risse in seine Haut waren tiefer und breiter geworden. Es fiel keinem der anderen auf, aber ein kleiner Blutstropfen rann aus Elias Mund und fiel zu Boden. Ein leises Klirren ertönte und ein neues Beben lief über die Ebene...

‚ Doch die Prophezeiung ist nicht das Licht selbst. Sie verlangt Opfer. Sie verlangt Kraft, die Kraft des Auserwählten....’
‚ Das strahlendste Licht muss vergehen, um das tiefste Dunkel zu verbannen... ’
‚ ... es gibt keinen Krieg ohne Opfer ... ’
‚ ... der letzte Prophet wird die Asche sein, aus dem sich die Zukunft erhebt... ‚

Die Bücher über die Prophezeiungen waren voll Unwahrheiten und Andeutungen und für sich genommen war keiner dieser Sätze bedeutsam, aber Jukka wusste, was sie bedeuteten. Er hatte in seinem Traum gesehen, wie das blutige Ende der Geschichte aussehen würde.
Und er wusste, dass er das nicht zulassen konnte.

Er sah Ryan an. Sah, wie sein Gesicht von Glück erstrahlte, während neben ihm Elias langsam in die Knie sank.
„ Es tut mir so leid.“, murmelte er.
Dann kam ein neuer Gedanke auf. Er könnte der Prophezeiung einfach ihren Lauf lassen. Keiner würde es merken. Und er könnte leben. Eine neue Unsterblichkeit beginnen. Mit einem unsterblichen Begleiter an seiner Seite. Einem wunderschönen unsterblichen Begleiter.
Niemand würde es merken.
‚ Außer dir selbst.’ , meldete sich eine warnende Stimme in seinem Inneren. Elias lag jetzt ganz am Boden, aber die Anderen schienen das nicht zu merken. Zu groß war ihr Glück und ihre Freude über den Sieg.
Ein bitterer Sieg.
Es wäre sinnlos. Jede Wahrheit kam irgendwann ans Licht. Ob er es wollte, oder nicht. Und dann würde Ryan ihn hassen, würde ihn für immer verlassen. Er hätte versagt. Er sah die schrecklichen Konsequenzen seiner Handlung mit aller Deutlichkeit.
Er hätte die Hölle hinübergeführt in das neue Zeitalter.
Es musste ein Opfer geben. Auch das gehörte zum Menschsein. So würden sie ihn wenigsten als Einen in Erinnerung behalten, der die Hölle endgültig besiegt hatte.
Es war schon bittere Ironie, dass er zehntausend Jahre gelebt hatte und nun, kurz bevor er sein Glück gefunden hatte, sterben musste. Aber es musste sein.
Er stieß sich vom Boden ab und segelte auf Elias zu, als sich der Dämon in ihm mit voller Kraft aufbäumte. In der Luft wurde er zurückgerissen und landete unsanft auf dem Boden. Er taumelte. Er fühlte, wie Elias Lebensfunken flackerte, noch Sekunden und es war zu spät.
Doch Bhaal hatte dem Dämon zu viel Kraft gegeben. Er konnte ihn nicht niederringen, nicht nach diesem Kampf.
Verzweifelt wehrte sich Jukka. Er setzte alle seine Kräfte ein, aber es nützte nichts. Der Dämon hatte zumindest seine Beine völlig unter Kontrolle.
Jukka hob die Faust und hieb sich mit voller Kraft gegen den Kopf. Sterne flimmerten vor seinen Augen und der Dämon fauchte wütend, aber er brauchte nur diesen kurzen Moment der Verwirrung in dem Dämon.
Mit einem lauten Keuchen stürzte er vor Elias, genau in den magischen Strahl, der dabei war, das letzte bisschen Lebenskraft aus ihm in die Pyramide zu tragen.
Als der zweite Strahl ihn traf, fühlte er sich, wie unter die Dampfwalze geraten. Mit einem gewaltigen Schlag wurde ein Großteil seiner Lebenskraft brutal aus seiner Seele gerissen und auf Elias übertragen, der jetzt hinter ihm stand. Er fühlte sich so unendlich alt, so schwach, so zerbrechlich. Er sah Ryan, der ihn fassungslos anstarrte, den Mund zu einen stillen Schrei geöffnet, als er den alten Mann erkannte, der vor ihm lag. Heiße Tränen tropften aus den Augen und auch der Stein unter Jukka wurde plötzlich feucht.
Dann gar nichts mehr.
Jukkas Körper platzte in einer gleißenden Explosion hellen Lichts , dass in die weiße Kugel in ihrer Mitte floss, in der Bhaal stand und sich vor Wut und Verzweiflung hin und her warf, ohnmächtig den Kräften gegenüber, die ihn gefangen hielten.
Die Spiegelstadt erbebte. Von einer Sekunde auf die nächste zerbrachen die Spiegel, stiegen in einer Wolke gleißenden Lichts auf. Millionenfach wurden die Strahlen reflektiert, gebrochen, verstärkt. Die weiße Kugel, in der Bhaal gefangen war, schwebte langsam und majestätisch zum Zentrum der Spiegelstadt. Die Scherben gruppierten sich ringförmig um Bhaal. Die weißen Strahlen glitten über seine Haut, ließen ihn vor Schmerzen aufstöhnen und schreien.
Donnernd brach der Boden auf. Die Pyramide stieg aus den Trümmern der zerstörten Stadt auf. Majestätisch stand sie, ohne ein einziges Wanken auf ihrer Spitze, stieg weiter, bis unterstes Ende auf dem Kopf des Höllenkönigs stand.
Bhaals Gestalt flackerte, wie in einem schlecht eingestellten Fernseher. Dann war sie verschwunden.
Ryan sah noch einmal die Ebene vor sich, sah Jukka am Boden liegen, sah die tausenden Toten, die laut jubelnd in die Hände klatschten, dann fühlte er die Macht Jukkas versiegen.
Die Welt flackerte, wie in einem schlecht eingestellten Fernseher. Dann Schwärze.





So, die Knoten sind aufgelöst, aber ein oder zwei Kapitel Nachbereitung kommen schon noch...
Danke an alle, die's gelesen haben. Bitteschön an alle, den's Spaß gemacht hat

:D
 
:cry: :cry: Der arme Jukka......... ich hätte gern noch etwas LoveStory gehabt!

Hm, aber andererseits hätte es Elias erwischt......... der arme Elias :cry: :cry:

Da siehst du mal was du mit mir anstellst.....
Hopp, bring es zu einem (schönen ;)) Ende!
 
Ein schönes Finale, finde ich.
Auch die Wendung mit der Ebene der Toten finde ich gut gelungen. Wie heißt es doch so schön "Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt ..." In diesem Fall ist Szarah wohl die Prophetin und Baal der Berg ;)


Eigentlich musste Jukka sich opfern. Sein Dämon war zu stark geworden und hätte ihn früher oder später zu einem Werkzeug der Hölle gemacht. Also hätte Jukka sonst ihren gesamten Auftrag scheitern lassen.
Es ist zwar schade, aber ich habe mir schon gedacht, dass Jukka noch sterben musste.
 
So... nun ist es vollbracht...
Eigentlich wollte ich ja 'ne Flasche Rotwein köpfen und feern, aber irgendwie ist mir nicht nach Feiern zumute...
Als ich die letzten Worte geschrieben habe, da hatte ich doch eher gemischte Gefühle. Zum einen war ich wirklich glücklich und stolz, dass es endlich fertig ist, aber es war auch irgendwie wie ein Abschied von guten Freunden, ich meine, Elias, Ryan und Doro begleiten mich ja nun schon seit mehreren Jahren und sind in der Zeit auch wie gute Freunde geworden, weil sie irgendwie auch Veränderungen zeigen, die ich selbst durchgemacht habe... Die Geschichte ist, wie mir bei neulichem Durchlesen aufgefallen ist, ein extrem persönliches Stück geworden, das jetzt nun final zu Ende ist...
Auch wenn ich mich manchmal tierisch über Ryan aufgeregt habe, weil er irgendwie nie das gemacht hat, was ich wollte... Immer hatte ich das Gefühl, dass das, was ich geplant hätte in diesem Moment nicht zu Ryan gepasst hätte... Ja, die Geschichte ist manchmal ein Stück weit aus dem Ruder gelaufen und ich hatte einiges zu tun, sie wieder in geordnete Bahnen zu bringen.
Aber jetzt ist es geschafft, ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte und hoffe, ich habe keine Fragen mehr offen gelassen. [Und das 1MB Geschichte ist voll - 355 Seiten ;-)] Ich werde mir in nächster Zeit beide Ausgaben noch einmal vornehmen, regidieren und überarbeiten. Wer eine korrigierte Version möchte, soll sich einfach mal per PM melden. Es kann aber noch 'ne Weile dauern, weil ich z.Zt. extrem viel um die Ohren habe...
Das ist auch der Grund, warum dieses Kapitel wieder so lange gedauert hat... Erstens Termine (CD-Veröffentlichung, Zivi etc.) und dann ist es nie ganz so geworden, wie ich es wollte.. Nun ja, ihr kennt das sicher alle...
Das solls jetzt mit der sentimentalen Vorrede des todtraurigen Richards gewesen sein, hier die Geschichte, beziehungsweise das ENDE...

Das letzte Kapitel der Prophezeiung
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Dieses Mal dauerte die Reise länger. Eingekeilt zwischen den Sphären anderer Welten, unfähig sich zu bewegen trieb Ryan in einem endlosen Nichts.
Er war zufrieden.
Die Höllenfürsten waren besiegt. Irgendetwas überschattete dieses Ereignis, aber sein Verstand weigerte sich, in diesem Moment höchsten Glücks etwas Schlimmes einzugestehen.
Er wurde müde.
Langsam klinkte sich sein Verstand aus und ließ ihn weiter treiben - ohne Empfindungen durch die Leere.

Er schlug die Augen auf und erinnerte sich geträumt zu haben. Ein seltsamer Traum, der nicht nur gute Gefühle in seinem Magen zurück ließ, aber der zu verschwommen war, um sich im Nachhinein daran zu erinnern. Die schläfrige Schwere einer lange Ruhe hielt ihn fest im Griff.
Seine träumerischen Wandlungen hatten ihm eine Haut trügerischer Sicherheit gegeben, in der er sich jetzt zufrieden zurück lehnte, unfähig sich an das Vergangene zu erinnern.
Er fühlte sich wieder wie ein Kind, dass eben nach einer langen Nachtruhe erwacht war und nun den neuen Tag begrüßte.
Er schaute nach oben, direkt in den freien Himmel, wie er für die Wüste Lut Goleins so typisch war. Er hatte wirklich lange geschlafen. Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass er nach dem Mittag in die Wüste gegangen war, um für seine Prüfung zu meditieren.
Die Uräus Chons Prüfung.
Der Traum war so realistisch gewesen – und so lang, dass er fast schon täuschend echt war.
Er war mit Anderen unterwegs gewesen. Aber die Namen waren ihm entglitten, wie alle Details des Traums. Er wälzte sich – und da begann die Wirklichkeit endlich, ihn einzuholen.
Es war kein Sandboden, worauf er lag, sondern hartes, zerschmolzenes Glas. Und er war nicht allein, neben ihm lagen [Jukka, Elias, Doro].
Die Namen schossen wie Lichtgeschwindigkeitsprojektile durch seinen Kopf und zerfetzten die Wärme und Geborgenheit, die ihn so behaglich gebettet hatte.
Jetzt, wo die Wirklichkeit einmal auf den Plan getreten war, überschüttete sie ihn mit Eindrücken und Empfindung wie mit einem Schwall eiskalten Wassers.
Er keuchte. Alles zog an ihm vorbei, alles, alles bis hier.
Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum zerfransten. Für einen winzigen Moment lebte er in beiden Welten gleichzeitig, bis er endlich ganz in die reale Welt zurück kam.
Seine Augen glitten tiefer.
Er lag in einem Meer aus schwarzem Glas. Ringsum war nichts als schwarzer, geschmolzener Sand, der sich bis zum Horizont erstreckte, als ob die ganze Welt von Bhaals Feueratem verschlungen worden wäre.
Nur direkt vor ihm zerschnitt weißes Glas die schwarze Einöde. Es war eine Pyramide, doch stand sie auf dem Kopf.
Die Erinnerungen kehrten zurück.
Das hier war das neue Lemuria, dass sich aus der Asche der gefallenen Teufeln erhoben hatte, dies hier die neue Pyramide deren Kraft die Welt vor den Höllenwesen bewahren sollte, um auf ewig den Ansturm der Unterwelt zu brechen.
Kein Kratzer störte die kalte, gefährliche Perfektion des Bauwerks. Rasiermesserscharfe Kanten vereinigten sich in einer Spitze, die etwa zwei Meter über dem Boden schwebte.
Das Umfeld spiegelte sich in den gläsernen, geneigten Wänden, in der Ferne sah Ryan die Überreste des zerstörten Harrogaths. Die Sirenen dröhnten bis hierher und die blinkenden Signalleuchten warfen immer wieder schnelle Lichtblitze über die Ebene.
Gespenstische Kälte hatte die Szene erfasst, ein tückischer Fehler den sie begangen hatten schien in diesem Moment zu liegen, in dieser weißen Perfektion inmitten der totalen Zerstörung.
Harrogath war tot, Bhaals letzte Schandtat, bevor auch er vernichtet wurde, um das hier zu erschaffen.
Im Inneren der Pyramide leuchtete der Seelenstein, wie ein Hologramm. Immer wieder zuckten kleine Fäden roten Lichts gegen die Außenmauer. Ein leichtes Zittern lief dann durch die Pyramide und sie begann ganz sanft zu glühen.
Eine Aura unbeschreiblicher Macht umgab dieses Jahrtausende alte Bauwerk, dass allein durch Annecros Zauber und ihre Gedankenkraft wieder auf diese Welt gebracht worden war, um die Einfälle der Hölle für immer zu vereilten.
Für immer?
Ryan machte sich keine Hoffnungen, dass es immer so bleiben würde. Irgendwann würde die Hölle einen Weg finden, auch diese Schranke zu überwinden, aber zumindest hatte die Welt nun ihre Chance, sich darauf vorzubereiten, sich zu ändern.
Langsam stand Ryan auf. Doro und Elias saßen schon aufrecht da und betrachteten gebannt die Pyramide. Sie wussten, dass es nun an Ryan war, mit seinem Kummer allein fertig zu werden und sie gewährten ihm diese Frist mit tiefster Rücksicht.

Jukkas Leiche lag direkt neben Bhaal. Ryan sank in die Knie und versuchte ein Schluchzen zu unterdrückten. Langsam glitten seine Hände über das weiße, kalte Gesicht und schlossen die glasigen Augen.
Eine kleine Träne fiel auf Jukkas Gesicht und zerbarst in winzige Kristalle, die wie Edelsteine funkeln.
Es war ungerecht, oh ja, so ungerecht. Hieß es nicht immer, dass gute Taten lohnend wären? Oder dass Gutes nur Gutes hervorbringen könne?
Jukka hatte seine Unsterblichkeit aufgegeben und was war der Dank dafür? Er wollte nur noch diese Lebensspanne leben, diese eine, die ihm das Schicksal geraubt hatte, aber nicht einmal das war ihm vergönnt.
Ryan nahm Jukkas Hand und hielt sie fest. Er streichelte das schwarze Haar, das wirr hinter Jukkas Kopf über die Ebene fiel.
In diesem Moment öffnete der Himmel seine Pforten. Leise fielen die Regentropfen zu Boden und benetzten die verbrannte Erde ringsum.
Ryan weinte, aber es waren heilende Tränen. Er spürte keine Verbitterung mehr, nur noch Dankbarkeit Jukka gegenüber. Dankbarkeit und Hochachtung.
Elias und Doro legten ihm fast gleichzeitig die Hände auf die Schulter.
„ Er war ein guter Mensch.“, sagte Elias leise.
Ryan wischte sich die Tränen aus den Augen und nickte.
„ Es ist ungerecht.“, setzte Doro dazu.
Ryan beugte sich vor und drückte Jukka einen Kuss auf die Stirn. Dann faltete er Jukkas Hände auf dessen Brust und strich seine Kleider zurecht.
Erst als er Jukka so für die letzte Ruhe hergerichtet hatte, erhob er sich und drehte sich um.

Tyrael war hinter ihnen aufgetaucht.
Seine Gestalt war von glänzendem Licht umgeben, dass die ganze Ebene pulsierend überstrahlte, als es sich mit der Aura der Pyramide verband.
Er war das perfekte Bild eines Siegers, wie er so vor ihnen stand. Er wirkte wuchtiger, muskulöser, als damals, da er sie auf ihr Reise geschickt hatte. In seiner Hand trug er ein riesiges Schwert und seine Körper steckte in einem schweren Kampfanzug. Die weißen Flügel waren auseinander gestreckt und flatterten bedrohlich im Wind.
Dieser Engel war auf einen Kampf vorbreitet, nicht auf ein Gespräch. Zischend verdampfte der Regen, als er in Tyraels Nähe kam, aber alles was die Drei fühlten war die ungeheure Kälte, die dieses übernatürliche Wesen ausstrahlte. Die Kälte und die Macht in ihm, die Lemuria so ähnlich war.
„ Ihr habt es also geschafft.“, seine Stimme war noch immer warm und freundlich, aber sein Aussehen strafte diese Freundlichkeit Lügen.
Ryan nickte. Langsam trockneten die Tränen in seinem Gesicht.
„ Ja, wir haben sie besiegt.“, antwortete Elias leise.
„ Meinen Respekt, Menschen, ich glaubte nicht, dass ihr es soweit schaffen würdet.“
„ Wir hatten auch schwere Opfer zu beklagen.“, gab Ryan zurück.
Der Engel schnaubte verächtlich.
„ Einen tausend Jahre alten Verräter, der Menschen geschlachtet hat. Glaubst du, er hätte getan als ob er dich liebte, wenn es ihm nicht irgendwie zweckdienlich gewesen wäre?“
Ryan trat wütend vor, aber der Engel hob nur seine Hand und schon war es, als ob Ryan gegen eine unsichtbare Mauer lief.
„ Halt, Mensch, du willst nicht auf den letzten Metern sterben, oder? Das würde keinen Sinn machen. Nehmt die Unsterblichkeit und zieht von dannen. In Frieden.“
Elias legte Ryan beschwichtigend eine Hand auf die Schultern.
„ Lass gut sein.“, er wandte sich an Tyrael. „ Wir wollen keine Unsterblichkeit, Tyrael.“
Der Engel horchte auf.
„ Was wollt ihr dann?“
Elias senkte den Blick:
„ Was meine Freunde wollen, kann ich dir nicht sagen. Ich wünsche mir nur noch eine gemeinsame Lebensspanne mit meiner Frau Anja und unserem Kind. Ich wünsche mir einfach ein normales Leben in Lut Golein.“
Der Engel nickte widerspruchslos.
„ So sei es.“
Als nächstes trat Doro nach vorn.
„ Ich wünsche mir, dass meine Mutter weiß, dass ich sie immer noch liebe. Ich möchte, dass sie ihren Frieden findet.“
Der Engel nickte, nach einigem Zögern auch dazu.
Als Ryan seine Bitte vorbrachte, da dachte der Engel lange nach. Schließlich zuckte er mit den Schultern.
„ Auch das ist möglich.“

Wie auf ein Stichwort erhellte plötzlich ein weißes Leuchten das Firmament.
Ihre Blicke richteten sich in den Himmel. Ein Sturm war dort losgebrochen, ein Sturm der die Wolken beiseite fegte und den Blick in den dunklen Himmel freigab. Dahinter wurde etwas Anderes sichtbares, etwas, das nicht auf diese Erde gehörte und dass sie mit seiner Befremdlichkeit so erschreckte, wie es auch die Hölle damals getan hatte.
In dem goldenen Licht konnten sie für einen winzigen Augenblick die ewigen Schlachtfelder des Himmels sehen, gefrorene Momente vergangener Zerstörung. Verbrannte Erde wohin das Auge auch sah, tote, zerstörte Leiber wohin sich auch der Blick wand, aber das war nicht alles. Kaum, dass sich die Pforten weit genug geöffnet hatten, begannen geflügelte Gestalten durch die Wolken zu sinken. Unzählige weiße Wesen sanken auf die Erde hinab, bewaffnet und bereit, wie auch Tyrael vor ihnen.
Immer heller und heller wurde das Licht, die schwarzen Wolken brachen auf, als Heerscharen an Engeln vom Himmel auf die Erde herabsanken.
Doro drehte sich verwirrt wieder zu dem Engel um.
„ Was soll das?“
Der Engel lachte.
„ Erkennst du eine Invasion nicht, wenn du sie siehst, Kriegerin?“ Er lachte „ Habt ihr wirklich geglaubt, wir würden uns zurückziehen, nur weil ihr die Hölle besiegt habt? Ich werde euch sagen, was im Himmel passiert ist. Nachdem Bhaal gefallen ist, waren die Höllenscharen verwirrt, verängstigt und wussten nicht, was zu tun ist. Wir haben sie mit einer gigantischen Offensive zurückgedrängt und haben jetzt die einmalige Chance uns den Sieg für immer zu sichern. Durch euch, Menschen.“
„Nein!“
Doro riss eine kleine Handfeuerwaffe aus dem Halter hervor und legte auf den Engel an.
„ Du Schwein.“ Sie feuerte. Laut schmatzend öffnete sich ein Loch in der Rüstung des Engels, doch verschloss es sich, sobald die Kugel durch es hindurch gedrungen war.
Er lachte noch einmal.
„ Die Pyramide Lemurias macht nur die Hölle sterblich, wir werden für euch unsterblich durch ihre Kraft.“
Er rannte auf Doro zu und hob das Schwert.

„TYRAEL!“ brüllte Elias.
Er stellte sich vor dem Engel. In seiner linken Hand hielt er den Schwertgriff, den sie bei Diablos Leiche gefunden hatten.
Die rechte Hand durchsuchte tastend Bhaals Umhang. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er ein Stück schwarzes Metall aus dem Umhang zog.
Die Schwertschneide war aus dem dunklen, fast unzerstörbaren Höllengestein geschmiedet, dass es in der Gegenwart des weißen Lichts Lemurias so widernatürlich erscheinen ließ, wie es nur irgend ging. Blutrote Runen überzogen es mit einem dunklen Muster, dass bösartig aufleuchtete, als das Licht Lemurias es berührte.
Plötzlich wurde die Aura Lemurias von einer anderen Macht durchsetzt, einer Anti-Macht zu dem weißen Kräften, die sie summend überlagerte.
Langsam näherte Elias die beiden Teile einander an. Als sich die Bruchkanten berührten, ging ein sanftes Schwingen durch das Metall. Grünliches Licht brach durch den kalten Stahl und tauchte die Umgebung in ein krankes Licht.
Doch dort wo es die Pyramide berührte versank alles Leuchten zu Nichts.
Das Gesicht des Engels war von Entsetzen verzerrt.
„ Arghanol ... Das Höllenschwert.. Nein, das darf nicht...“
Elias nickte.
„ Die Prophezeiung hat auch das vorrausgesehen, Gesandte des Himmels.“
Mit einer fließenden Bewegung drehte er sich um und schleuderte das Schwert in die Pyramide.
Grüne Strahlen trafen vor dem Aufprall des Schwert das weiße Glas und ein faustgroßes Loch öffnete sich krachend in den perfekten Proportionen des scheinbar stabilen Materials und ließ das Schwert hindurchdringen.
Der Weltenstein im Inneren erzitterte unter dem Aufprall.
Langsam zerfiel er in unzählige weiße, glitzernde Splitter, die in einem wilden Tanz durch die Pyramide rasten. Das Licht wurde immer heller und heller, bis es kaum mehr zu ertragen war. Die ganze Welt wurde von dieser gleißenden Helligkeit erfasst, als die Pyramide erneut zerbrach.
Das Glas begann sich zu kräuseln, als ob eine ungeheure Hitze es schmelzen würde. Wie kleine Rauchschwaden stieg silbriges Licht von dem Bauwerk auf, erhob sich in den Himmel und überzog das Firmament mit einem silbernen Leuchten.
„Die Götterdämmerung, das letzte Kapitel der Offenbarung.
Engel und Teufel ihrer Unsterblichkeit beraubt, kann das Menschengeschlecht zu einer besseren Zeit aufbrechen. Zu einer Zeit des Friedens und der Freude, während sich die ewigen Widersacher in anderen Sphären in ihren Kriegen selbst vernichten.
So sagt es die Prophezeiung. Die Menschen sind erwachsen geworden, Tyrael. Sie brauchen euren Gott nicht mehr. Geht und lasst uns zufrieden.“
Tyraels riss sein Schwert nach oben und rannte auf Elias zu. Im Vergleich zu seiner vormaligen Erscheinung war er jetzt nicht mehr als ein Schatten seiner Selbst. Seine Bewegungen waren langsam, geradezu kraftlos und vorhersehbar und das Leuchten, dass den stolzen Engelskörper gerade noch erfüllt hatte, war nun zu einem fahlen Licht geworden, dass immer mehr verblasste. Mühelos hob Elias die Hand und schleuderte den Engel zurück.
„ Du bist nun sterblich, Engel. Hier ist unser Territorium, das Zentrum irdischer Magie. Verschwinde, wenn dir dein Leben lieb ist.“
Ein vielstimmiges Kreischen erhob sich ringsum.
Verzweifelt blickte Tyrael in die Wolken.
Tausende Engel stoben wie schwarze Schemen in dem gleißenden Licht zurück in den Himmel, dessen leuchtende Tore sich gerade wieder öffneten. Ein gigantischer Strudel flüchtender Körper, die sich plötzlich ihrer ganzen Kraft und Unverwundbarkeit beraubt sahen. Es war, als stünden sie im Auge eines schwarzen Tornados, der sich bis in den Himmel erstreckte, die verbrannte, schwarze Erde ringsum als letztes Zeichen der Verwüstung der extraterrestrischen Mächte.
Langsam wurde das Gesicht des Engels sichtbar. Tiefe Verzweiflung stand in den scharf geschnittenen Zügen, fast schon vorwurfsvoll blickten die dunklen Augen Ryan und seine Freunde an, dann erhob sich der Engel und verschwand mit einem leisen, kraftvollen Flügelschlag.

Und es kehrte Stille ein auf Erden.

„ Es ist vorbei.“, flüsterte Ryan. „Vorbei.“.


Epilog
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Dunkelrotes Laub wehte von der alten Eiche herab, deren dicken Äste sich wie knorrige Arme über Ryan hinweg rankten. Es war Herbst geworden und die Natur in Harrogath bereitete sich auf einen neuen Winter vor.
Das goldene Sonnenlicht brach sich an den unzähligen Blättern und warf wirre Schatten und Lichtkreise auf den Boden.
Ryan lächelte.
Er kam gerade aus Lut Golein zurück. Elias hatte sie eingeladen, zur Feier der Geburt seines Sohnes, Arsan. Auch Doro war da gewesen, zusammen mit ihrem Mann, aus Kurast. Die Aufbauarbeiten dort schritten zügig voran und man hatte schon begonnen, den Tempel wieder in Betrieb zu nehmen.
Doro hatte ein kleines Bäuchlein bekommen und ihnen freudestrahlend verkündet, dass sie Mutter werden würde.
Sie hatten sich unterhalten, lange Zeit Geschichten ausgetauscht und über die Vergangenheit geredet.
Doch diesmal war es anders, als nach Diablos Tod.
Es war finaler. Vielleicht waren sie einfach erwachsener geworden, vielleicht hatten sie aber einfach nur genug Grausamkeiten gesehen, um sie zu desillusionieren. Ihre Geschichten waren nicht mehr durchdrungen von den zahllosen Heldentaten und der Abenteuerlust vergangener Zeiten.
Nein, sie waren geprägt von dem Verlust zweier Menschen, die ihnen Allen viel bedeutet hatten, von dem Leid dass sie gesehen und der Dunkelheit die sie gefühlt hatten.
Nicht dass sie sich nur der Verzweiflung und dem Jammern hingegeben hätten, nein, vielmehr hatten sie eigentlich zum Großteil über die lustigen Erlebnisse und die fröhlichen Momente gesprochen, aber das Schlechte war immer da, wie ein Schatten in einem hell erleuchteten Zimmer.
Und noch etwas war anders. Ryan selbst hatte sich verändert. Die Leere in seinem Herzen, die er nach Diablos Ende verspürt hatte, sie war verschwunden. Er saß nicht mehr nur da und sehnte sich nach neuen Abenteuern, sondern war dankbar, dankbar, dass es vorbei war und er in Ruhe nach Hause zurückkehren konnte.
Die Welt hatte sich nicht schlagartig geändert, seitdem die Übel verschwunden waren, nein, Ryan war sich nicht einmal sicher, ob sich überhaupt etwas gebessert hatte, wenn er die Nachrichten anschaute, aber er wusste, dass alle Wunden Zeit brauchten, um zu heilen. Und tiefe Narben würden wohl für immer dort verweilen, wo die Übel ihre gierigen Klauen hingestreckt hatten.
Aber die Anzeichen für ein neues Zeitalter waren überall. Nicht offensichtlich und auch nicht beeindruckend, aber wer genau hinsah, der konnte das Licht dort erkennen, wo einst nur Schatten war.
Ryan Blick schweifte über den verfallenen Friedhof. Es gab nur ein alte Kapelle, deren Mauer von zahlreichen Löcher zerfressen schon einsturzgefährdet waren, ebenso die moosüberzogenen Mauern, die das Areal umspannte. Zwischen den schiefen und verwitterten Grabsteinen und den wild wuchernden Wiesenpflanzen fiel der Hügel und der kleine Grabstein gar nicht auf, vor dem Ryan jetzt kniete.
Es war Jukkas Grab an dem er saß. Ein einfacher Erdhügel mit einem kleinen Rosenbusch markierte die Stelle, an dem die Drei ihren Freund beerdigt hatten. Hier auf diesem alten Friedhof, der fast wie ein Überbleibsel aus der Zeit wirkte, aus der Jukka stammte.
Es war ihre Art gewesen, Jukka für seine Opferung zu danken.
Der Wind zerzauste Ryans Haare und wehte sie ihm wirr ins Gesicht, aber der ehemalige Assassin lächelte nur.
Es war an der Zeit, das Geschenk des Engels zu benutzen. Jetzt und Hier.
Keine Macht der Welt konnte den Tod rückgängig machen, aber es gab Möglichkeiten, ihn leichter erträglich zu gestalten.
Ryan legte seinen Kopf vorsichtig auf den Erdhügel vor ihm und starrte in den blauen Himmel. Kleine, zerzauste Wolken wurden von dem Wind quer über das blaue Himmelszelt getrieben, nichts störte diese natürliche Ruhe und den Frieden, der die Welt zumindest in diesem Moment im Griff hatte.
Ryan atmete bewusst ein und aus.
Es war ein wunderschöner Tag.
Es war an der Zeit.
Er schloss die Augen und konzentrierte sich, fühlte die Kraft, die ihm Tyrael verliehen hatte in seinen Adern und erhob sich dann aus seiner sterblichen Hülle.

„ Ich habe schon auf dich gewartet.“, hörte er die sanfte Stimme des Nekromanten.
Ryan schlug die Augen auf und lächelte.
„ Da bin ich.“
Vorsichtig ergriff er Jukkas Hand.
„ Wohin soll es gehen?“, fragte er lächelnd.
Jukkas linke Hand umfasste mit einer Bewegung das ganze Bild, dass sich vor ihren Augen aufbaute.
„ Irgendwohin. Die Welt gehört uns.“
Ryan wandte sich lächelnd von dem Abbild seines Körpers unter ihm ab und zusammen marschierten sie dem endlosen Sonnenuntergang entgegen, der die Ebenen in ein tiefes, warmes Licht tauchte.

Ende...







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Der letzte Rest, oder was schon immer mal gesagt werden musste:

Diese Geschichte wurde unter dem exzessiven Missbrauchs folgender Bands veröffentlicht:

- Feindflug
- Wumpscut
- Kiew
- Samsas Traum
- Amon Amarth
- Heaven Shall Burn
- Goethes Erben
- Icon of Coil
- Cradle of Filth
- Mayhem
- Darkest Hour
- Slipknot
- Evanescence
- Avenged Sevenfold
- Misery Index
- Cyborg Attack
- Neaera

Ein Dankeschön geht hier noch mal an alle raus, die diese Geschichte gelesen haben, die sich die Zeit genommen haben, über das Gesagte nachzudenken und mir ihre Gedanken zu schreiben...
Weiterhin auch ein Dankeschön an die PlanetDiablo-Betreiber, an alle Admins und alle die, die sich darum kümmern, dass dieses Forum lebt und es überhaupt die Möglichkeit gibt, seiner Fantasie den Raum zu geben, die sie braucht....
Danke auch an alle, die ich in letzter Zeit mit meinem überschäumendem Ideenreichtum genervt habe, oder die ich während des Schreibens vernachlässigt habe!!!
Hier sei vor allem auch meine Familie genannt!!! THX für die Aufmunternden Kommentare!!!
Saturn, du als ewiger Mitstreiter seiest noch mal extra erwähnt, Danke für deine Unterstützung, deinen nimmermüden Willen, die Geschichte am Leben zu erhalten und für den Glauben, den du daran hast. Oftmals waren es deine Kommentare, die mich in faulen Stunden wieder zum Schreiben gebracht haben. Danke dafür und für deine wirklich geniale DIISF Quatrologie, ohne die es Chaos nie gegeben hätte...
Danke hier auch an Ifurita, dessen Geschichten mich zum „semiprofessionellen“ Schreiben angeregt haben!
Und ein Riesendanke an Claudi, meine Freundin für ihre Liebe und Unterstützung und vor allem dafür, dass sie mir den Glauben an ehrliche Liebe wieder gegeben hat!!!
Ich liebe dich!!!
 
*snüff*
Es ist vollbracht!

Die letzen Kapitel waren auch noch sehr schön, mehr kann ich dazu net sagen :P
(Vielleicht liegts auch an der halben Wodka-Flasche :D )
 
Oy. Die Szene als Ryan bei Jukkas leiche stand und es zu regnen begann, die traf. Umso stärker wenn man im Hintergrund die letzten Stücke aus dem LotR TTT OST hört... :cry:

Danke für die extra Erwähnung im "Abspann" ;) und vielen Dank für das Lob an D2SF. Ich schätze wir beide haben viel gemeinsam, auch was das Gefühl an und in unseren jeweiligen großen Werken betrifft...

Nun ist es also vorbei... schon weitere Werke geplant? :D
Ich hoffe du bist dann doch desöfteren nochmal im Forum anzutreffen.

Große Grüße
Saturn
 
Ja, ich plane schon was...

Ich schwanke aber noch zwischen zwei Ideen... Zum einen ein Endzeit-Roman in der heutigen Zeit und einem reinen Fantasy/Mittelalter Zyklus über drei Bücher... Und nebenbei überarbeite ich Chaos noch mal, mach das alles etwas schlüssiger und so...

cu
 
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