Das eine schließt das andere doch nicht aus, oder? Wie es der Zufall will, habe ich heute das letze Kapitel geschrieben. Damit ist die Geschichte zwar wesentlich kürzer als die letze, aber immerhin hat sie ein Ende und wird nicht mittendrin abgebrochen. Momentan komme ich echt nicht zum Schreiben und in näherer Zukunft vermutlich auch nicht. Und in fernerer Zukunft kommt dann hoffentlich Diablo 3 raus, dann habe ich was ganz anderes zu tun. Naja, aber ein paar Kapitel hab ich noch. Die werde ich in unregelmäßgen Abständen veröffentlichen (immer, wenn ihr genug genörgelt habt). So, nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.
Kapitel IV
Als Nya von der Jagd kam schlief die junge Zauberin immer noch. Sie lag nun schon weit über einen Tag dort und schlief. Nya entfachte ein Feuer mit dem Holz, welches sie gesammelt hatte und fing an dem Hasen, den sie gefangen hatte das Fell abzuziehen um ihn dann zu braten. Sie dachte darüber nach, wie sie ihren Auftrag am Besten ausführen könnte. Vermutlich würde die junge Zauberin Rache üben wollen und dementsprechend wenig Lust verspüren zum Kloster zu gehen. Zumindest wäre es Nya selbst so gegangen, wenn sie in dieser Situation gewesen wäre. Nya hatte den Hasen zum Braten präpariert und hängte ihn über das Feuer. In diesem Moment erwachte die junge Zauberin.
„Na, ausgeschlafen?“, fragte Nya.
Die junge Zauberin antwortete nicht, aber Nya merkte, wie sie sie musterte.
„Hast ja auch lange genug geschlafen“, fügte Nya hinzu.
„Wo bin ich? Und wer seid ihr?“, fragte die Zauberin.
„Wie du vielleicht erkennen kannst bist du in einer Höhle“, antwortete Nya, „Und bevor du mich fragst wer ich bin solltest du mir vielleicht erstmal sagen wer du eigentlich bist. Schließlich lagst du mitten im Wald inmitten eines beachtlichen Feuers und nicht ich. Und ich war es, die dich da raus geholt hat.“
„Entschuldigung, mein Name ist Teera“, stellte sich die junge Zauberin vor.
„Also ist sie es wirklich“, dachte Nya.
„Mein Name ist Nya“, stellte sich die Nya ihrerseits vor.
„Wie lange bin ich schon hier?“, wollte Teera wissen.
„Etwa eineinhalb Tage. Was ist passiert? Auf der Lichtung sah es aus wie nach einem harten Kampf“, sagte Nya.
Sie wusste sehr gut was auf der Lichtung passiert war, aber Nya hatte beschlossen nicht preiszugeben, dass sie alles mit angesehen hatte. Sie hätte dann erklären müssen warum sie nicht eingegriffen hat. Nya war sich sicher, dass Teera nicht verstehen würde, dass sie sich prinzipiell aus den Streitigkeiten anderer heraushielt. Und eine Konfrontation konnte Nya sich nicht leisten. Teera würde nach einem Streit wohl kaum noch auf sie hören und zum Kloster gehen.
„Ja, man hat versucht uns zu töten“, sagte Teera.
„Uns? Ich habe nur dich gefunden“, fragte Nya zum Schein nach.
Die junge Zauberin antwortete nicht. Nya konnte sich denken warum. An ihrer Stelle hätte sie jetzt auch nichts sagen können.
„Deine Begleitung ist tot, oder? Ich kenne das Gefühl nur zu gut“, sagte Nya.
Sie hatte schon mehr als eine Person sterben sehen, die ihr sehr nahe stand.
„Ich habe Hunger“, sagte Teera offensichtlich um das Thema zu wechseln.
„Nach eineinhalb Tagen ist das durchaus verständlich. Ich habe hier einen Hasen auf dem Feuer, der inzwischen durch sein sollte. Kannst du aufstehen?“, sagte Nya.
Teera versuchte aufzustehen, war aber offensichtlich noch sehr wacklig auf den Beinen. Dennoch schaffte sie es bis zu Nya und setzte sich zu ihr ans Feuer.
„Was hast du jetzt vor?“ fragte Nya, während sie aßen.
„Ich bin eine Zauberin und ursprünglich war ich auf der Suche nach Menschen, die mir neue Zauber beibringen können. Doch nun muss ich noch etwas dazwischen schieben“, sagte Teera.
„Das klingt nach Rache“, stellte Nya fest.
„Ja. Aber das ist meine Sache“, antwortete Teera.
„Gut, wie du meinst“, sagte Nya, „Aber du solltest deine Rache noch etwas verschieben. Du bist eindeutig noch zu schwach um dich an irgendwem zu rächen.“
„Mag sein“, sagte Teera.
Sie hatten aufgegessen und Teera legte sich wieder hin um noch etwas zu schlafen. Auch Nya fühlte sich müde und beschloss ebenfalls ein bisschen zu schlafen.
Am nächsten Morgen wollte Teera bereits wieder weiterziehen. Nya hielt das für keine gute Idee. Ihrer Meinung nach war Teera noch zu schwach um einen harten Kampf zu bestreiten. Allerdings hätte sie ihr auch nicht zugetraut eine ganze Lichtung mit Meteoren einzudecken.
„Bist du dir sicher? Ich glaube nicht, dass du schon wieder im Vollbesitz deiner Kräfte bist“, brachte Nya ihre Bedenken zum Ausdruck.
„Ja, es duldet keinen Aufschub. Und wenn ich dabei sterbe, ich muss einfach los“, sagte Teera.
„Ich verstehe dich. Vielleicht besser als du glaubst. Doch bei allem was wir gemeinsam haben bist du nicht wie ich. Achte darauf, dass Rache nicht zu deinem Lebensinhalt wird. Auf Dauer kann das kein Mensch aushalten. Wenn du die Person getötet hast an der du dich Rächen willst ist es wichtig, dass du eine neue Aufgabe hast. Es weilt eine hochrangige Zauberin vom Orden der Zann Esu im Kloster der Schwestern vom verborgenen Auge. Vielleicht kann sie dir etwas beibringen. Du solltest zu ihr gehen“, gab ihr Nya mit auf den Weg.
Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte Teera einen Befehl geben zu wollen oder ihr zu sagen, dass es ihr Auftrag war Teera zum Kloster zu bringen. Das einzige, was Nya machen konnte, was Teera zu ködern und sie glauben zu lassen, dass es ihre Entscheidung sei.
„Ich denke darüber nach“, sagte Teera.
Nya erklärte Teera noch den Weg zur Lichtung, dann trennten sich ihre Wege. Zumindest ließ Nya Teera das glauben. Während Teera durch den Wald ging folgte Nya ihr in gebührendem Abstand und mit aller Sorgfalt nicht bemerkt zu werden.
Teera ging zur Lichtung, machte dort aber nicht halt sondern ging weiter zu einem Haus. Nya kannte dieses Haus, hatte sich aber nie dafür interessiert wer hier wohnte. Wenn ein Mensch so weit weg von jeglicher Zivilisation lebte, hatte er meist einen Grund dafür. Und Nya hatte kein Interesse herauszufinden was das für ein Grund war.
Als Teera das Haus erreichte zauberte sie sofort einen Meteor. Nya erschrak leicht. Sie war es gewoht in einem fairen Kampf Rache zu üben und nicht ohne Vorwarnung einfach anzugreifen.
Aus den Trümmern des Hauses kroch die alte Frau, die Nya schon auf der Lichtung gesehen hatte, hervor. Sie sagte etwas, aber Nya war zu weit weg um etwas zu verstehen. Teeras Antwort bestand in mehreren Feuerbällen, die die alte Frau von den Beinen holten. Dann zauberte Teera noch einen Meteor, der die alte Frau unter sich begrub. Teera stand noch einen Moment da und ging dann einfach, die Trümmer hinter sich lassend, fort. Nya folgte ihr in sicherem Abstand.