• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

[Story] Die Geschichte einer Dämonenjägerin

Wizard

Guest
Ich hatte ja erwähnt, dass ich mit einer neuen Geschichte angefangen hatte. Ich habe jetzt ein paar Kapitel "auf Halde" geschrieben, so dass ich schon mal ein Intro raushauen kann. Fortsetzung folgt auf diesem Kanal. Viel Spaß.

Die Geschichte einer Dämonenjägerin

Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X

95652.jpg




Kapitel I


Von draußen drangen Kampfgeräusche hinein. Schwerter und Äxte trafen auf weiche Körper und die getroffenen Wesen stießen grauenvolle dämonische Laute aus, wenn sie verletzt wurden.
„Komm, Nya, versteck dich hier“, sagte die Mutter zu ihrer Tochter.
Das kleine Mädchen gehorchte und stieg durch die kleine Klappe im Fußboden in die Mulde, die sonst als Versteck für Wertsachen diente. Sie guckte ihre Mutter mit großen Augen an, als sie begriff, dass nur sie allein hier Platz finden würde.
„Versprich mir, dass du keinen Laut von dir gibst, egal was passiert“, sagte die Mutter.
Das Mädchen antwortete nicht. Stattdessen fing es an zu weinen. Es wollte nicht von seiner Mutter getrennt werden.
„Versprich es mir“, sagte die Mutter nochmal.
„Ja“, wimmerte das Mädchen.
„Ich liebe dich“, sagte die Mutter und schloss die Klappe.
Sekunden später zersplitterte die Tür im Zimmer über dem Mädchen mit einem lauten Knall. Ein dämonisches Brüllen war zu hören, gefolgt von dem Schrei der Mutter. Es war der letzte Laut, den sie in ihrem Leben von sich gab.
 
Zuletzt bearbeitet:
\o/



Endlich mal wieder, ich hab schon lang drauf gewartet.

So mein erster Eindruck davon: Du hättest dir vielleicht ein- oder zweimal "das Mädchen"/"es" sparen können und durch "Nya" ersetzen, da ihre Mutter sie ja schon so anspricht (oder hast du vielleicht noch etwas Besonderes vor?).
Ansonsten wie gewohnt gut lesbar und schöne Beschreibungen des Geschehens.
Leider aber nur ein sehr kurzer Teil :(
 
Nur ein Leser? Wie schwach...


Kapitel II​


„Ich bin Nya. Ich suche eine Unterkunft für die Nacht“, sagte die vermummte Gestalt vor der Klosterpforte.
Sie nahm die Kapuze ab und es kam das Gesicht eines jungen Mädchens von nicht einmal zwanzig Jahren zum Vorschein.
„Kommt herein, wir können euch ein Zimmer für die Nacht geben“, sagte die Jägerin durch den kleinen Sehschlitz in der Pforte und öffnete eine kleine Tür, die in die große Pforte eingebaut war.
„Danke“, sagte Nya als sie das Kloster betrat.
„Willkommen im Kloster der Schwestern vom verborgenen Auge. Folgt mir, ich werde euch euer Zimmer zeigen“, sagte die Jägerin.
„Ihr lasst mich einfach so hier übernachten? Habt ihr keine Angst ich könnte Schlechtes im Sinn haben?“, fragte Nya.
„Glaubt mir, die wichtigsten Orte, Personen und Gegenstände in diesem Kloster sind gut bewacht. Ihr hättet keine Gelegenheit hier Unheil anzurichten“, antwortete die Jägerin und lächelte dabei.
Nya konnte erkennen, dass sie sich ihrer Sache vollkommen sicher war. Sie gingen durch die Gänge des Klosters. Nya versuchte sich den Weg zu merken, damit sie sich an diesem Ort, an dem ein Gang dem anderen glich nicht zu verlaufen.
„Was wollt ihr dafür haben, dass ich hier übernachten darf?“ fragte Nya, „Ihr wollt doch sicher etwas Geld von mir haben.“
„Das muss ich mit der Hohepriesterin besprechen. Nicht jeder, der hier übernachtet muss etwas bezahlen. Manche können uns auch auf andere Art und Weise helfen. Hin und wieder muss eine Nachricht überbracht oder etwas repariert werden“, erklärte die Jägerin.
Sie blieben stehen.
„Wir sind da. Das ist euer Zimmer. Ich wünsche euch einen erholsamen Schlaf“, sagte die Jägerin und ging.
Nya betrat das Zimmer. Zimmer war eigentlich schon fast zu viel des Guten. Kammer traf es eher. Es gab exakt ein Möbelstück was in dem Raum platz fand. Doch genau dieses eine Möbelstück war das, was Nya brauchte. Zuerst legte sie ihren Kapuzenumhang ab. Dann entledigte sie sich ihrer Rüstung und legte ihre beiden Armbrüste ab, zog ihre hohen, hochhackigen Stiefel und das Hemd und die Hose, die sie unter ihrer Rüstung zu tragen pflegte aus. Anschließend legte sie sich in das Bett, welches im Raum stand und schlief ein.
Am nächsten Morgen wurde sie von einem Klopfen an der Tür geweckt.
„Nya, ich bitte euch aufzustehen, die Hohepriesterin würde sie gerne sprechen“, sagte eine Stimme, die auf keinen Fall der Jägerin gehörte, die sie zu diesem Raum geführt hatte.
Nya zog sich schnell ihr Hemd, ihre Hose und ihre Stiefel an, verzichtete aber auf ihre Rüstung. Worauf sie nicht verzichtete, war eine ihrer Armbrüste, die sie unter ihrem Umhang, den sie ebenfalls anlegte, verbarg. So ausgerüstet trat sie vor die Tür.
„Ich würde mich zunächst gerne etwas waschen“, sagte Nya zu der Jägerin, die draußen wartete.
Es war tatsächlich nicht die gleiche Jägerin, wie am Abend zuvor.
„Selbstverständlich, die Waschräume liegen auf dem Weg“, antwortete die Jägerin.
Nach einem kurzen Zwischenstop in einem Waschraum wurde Nya in eine Art Bibliothek gebracht. Der Raum war nicht riesig, aber von einer stattlichen Größe und die Wände wurden, zumindest da, wo sich keine Fenster befanden, von Bücherregalen komplett verdeckt. Im Raum standen mehrere Holztische mit Stühlen daran. An einem der Tische saßen zwei Frauen, sonst war niemand im Raum. Die eine der Frauen war schon recht alt, die andere noch älter.
„Ich bin Akara, Hohepriesterin der Schwestern vom verborgenen Auge“, stellte sie sich die ältere vor, „Und das hier ist Adena, sie ist Vorsitzende des Rates der Zann Esu.“
Nya hatte bereits von den Zann Esu gehört, einem Orden der Zauberinnen ausbildete. Sehr mächtige Zauberinnen waren dieser Schule schon entsprungen.
„Ich bin Nya“, sagte Nya, „Ihr wolltet mich sprechen?“
„Ja, in der Tat. Nun, euch wurde ja bereits erzählt, dass wir hin und wieder kein Geld für die Übernachtung bei uns fordern, sondern um einen kleinen Gefallen bitten“, sagte Akara, „Ihr seid als Dämonenjägerin, die ihr ja offensichtlich seid, sicher viel auf Reisen. Wenn ihr unterwegs eine junge Zauberin namens Teera trefft, schickt sie zu uns ins Kloster, Adena hier wäre sehr interessiert sie kennen zu lernen. Würdet ihr das für uns tun?“
„Wisst ihr ungefähr wo diese Teera sich aufhält? Sanktuario ist groß“, sagte Nya.
„Wir wissen, dass sie sich nicht weit von hier aufhalten kann. Wir haben Händler zu Gast, die sie bis fast hier her begleitet haben. Wir vermuten, dass sie sich irgendwo westlich von hier aufhält“, sagte Akara.
„Gut, ich werde das für euch erledigen“, sagte Nya.
 
Nix schwach, andere sind nur gerade verhindert :D

Endlich, es geht weiter :)
 
Nur ein Leser? Wie schwach...
...

nee, war bisher nur ein schreiber, gibt ja auch noch stille leser. :p
der einstieg war ja schonmal nicht schlecht, aber ich wollt mir erst mal anschaun, was als nächstes noch kommt und obs sich lohnt, den thread in den abos zu belassen. :D

so, und jetzt les ich teil zwei. :D
 
Ich hab ja völlig vergessen hier mal wieder was zu posten. Ich bin schon etwas weiter mit der Geschichte, so dass ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ein Kapitel raushauen kann. Auch wenn ich nichts neues geschrieben habe. Also wenn hier mal länger nichts passiert, beschwert euch ruhig. Viel Spaß mit Kapitel III.


Kapitel III


Nya hatte sich gleich auf den Weg gemacht die junge Zauberin zu suchen von der Adena gesprochen hatte. Es war nicht das erste Mal, dass sie die hiesigen Wälder durchkämmte. Inzwischen kannte sie eine Menge Unterschlüpfe, wusste wo sie Wasser und Nahrung herbekam.
Während Nya sich aufmerksam den Weg durch den Wald bahnte erweckte eine dunkle Gestalt ihr Interesse. Sie schlich einige hundert Meter vor ihr in die gleiche Richtung. Nya beschloss ihr zu folgen und noch etwas aufzuschließen, damit sie die Gestalt besser erkennen konnte. Ihr folgend und gleichzeitig den Abstand etwas verkürzend begann Nya immer mehr Details zu erkennen. Der Figur nach zu urteilen handelte es sich um eine Frau. Sie hatte kurze, dunkle Haare und war komplett in schwarzem Leder gekleidet. Nya konnte nicht sagen warum, aber irgendwie kam diese Frau ihr verdächtig vor.
„Warum schleicht jemand so durch den Wald?“, flüsterte sie zu sich selbst nur um noch im gleichen Augenblick festzustellen, dass sie nichts anderes Tat.
Diese Erkenntnis ließ sie lächeln. Zumindest innerlich, denn in ihrem Gesicht verzog sich keine Miene.
Die Frau blieb stehen. Nya fragte sich einen kurzen Moment, ob sie sie bemerkt hatte, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder. Sie trainierte diese Art der Verfolgungen seit knapp 15 Jahren. Kein Monster oder Mensch hatte sie je bemerkt, wenn sie sich anschlich. Nya versuchte sich zu orientieren. Dort wo die Frau stand musste irgendwo die große Lichtung beginnen. Und auch die Höhle, die Nya hin und wieder als Unterschlupf nutzte, wenn sie in der Gegend war war ganz in der Nähe.
Die Frau wartete. Nya hatte keine Ahnung auf was man hier im Wald warten konnte, aber so ganz mit rechten Dingen konnte es nicht zugehen. Der letzte Mensch, der an dieser Lichtung gewartet hatte, war mit einem Freund verabredet und war keine halbe Stunde später tot. Nya erinnerte sich nur zu gut daran.
Nya hörte Stimmen, die von der Lichtung kamen. Sie konnte nicht verstehen, was da gesprochen wurde, aber die mysteriöse Frau konnte es offenbar. Wie auf ein Stichwort hin trat sie auf die Lichtung. Nya schlich noch weiter an die Lichtung heran um sehen zu können was dort vor sich ging.
Auf der Lichtung standen vier Personen. Die Frau, die sie schon die ganze Zeit beobachtet hatte, eine ältere Frau, eine junge Frau in einer Zauberinnenrobe und ein junger Mann, der ebenfalls eine Robe trug. Möglicherweise war die junge Frau die, die Nya suchen sollte. Aus dieser Entfernung konnte Nya sogar verstehen, was die Personen auf der Lichtung sagten.
„Du kanntest meine Mutter?“, fragte die junge Frau.
„Kannte? Ich war ihre beste Freundin. Das Bett in dem du geschlafen hast war das Bett in dem du geboren wurdest. Und der Hügel auf dem du standest als du die Gefallenen getötet hast war nicht irgendein Hügel. Es war der Grabhügel deiner Eltern. An dieser Stelle starb dein Vater. Doch hätte ich gewusst was für eine Missgeburt Aleja hervorbringt hätte ich ihr nicht geholfen!“, schrie die alte Frau.
Die junge Frau schleuderte einen Feuerball in Richtung der alten Frau. Sie wurde vom Feuerball getroffen, fiel zu Boden und begann zu lachen. Nya war nur kurz verwundert. Sie hatte in ihrem Leben schon ein paar Menschen getroffen, die dem Wahnsinn verfallen waren. Dies war eine typische Reaktion solcher Menschen.
„Du glaubst doch nicht, dass du mich in einem Duell besiegen könntest. Naja, ich muss mir ja nicht selber die Finger schmutzig machen, wenn es jemanden gibt, der das hauptberuflich macht“, sagte die alte Frau und stand auf, „Das hier ist übrigens Assija.“
Sie deutete auf die Frau, die Nya verfolgt hatte, welche immer noch wortlos neben der Alten stand.
„Du hast doch nur Angst mir gegenüber zu treten“, sagte die junge Frau.
„Nein, nicht wirklich, ich würde dich vernichten. Aber genug geredet. Assija, du kannst anfangen“, antwortete die alte Frau.
„Danke“, sagte die Assija, „Vielleicht wird es euch freuen zu hören, dass ihr beide ein besonderer Auftrag seid. Ihr seid gewissermaßen meine Abschlussprüfung. Wenn ich Natalya eure Köpfe präsentiere darf ich endlich vollkommen selbstständig arbeiten.“
„Eine Assassine also“, dachte Nya, „Das könnte interessant werden.“
Nya schaute Assassinen gerne bei ihrer Arbeit zu. Sie konnte dabei hin und wieder noch etwas lernen. Das Handwerk der Assassinen und der Dämonenjäger war sehr ähnlich, nur die Ziele waren unterschiedlich.
Die Assassine bewegte ihre Hand und augenblicklich wurde es stockdunkel. Nya war ganz und gar nicht glücklich darüber, dass die Assassine diese Technik anwendete. Schließlich konnte sie so nichts von der Kampfkunst sehen. Nya wusste zwar, dass die Dunkelheit nicht lange anhalten würde, trotzdem fand sie es ärgerlich, da sie auch wusste, dass während der Dunkelheit immer etwas passiert.
Als es wieder hell wurde war die alte Frau verschwunden und der Kopf des jungen Mannes war sauber von seinem Körper getrennt worden. Die Assassine hatte eine Präzision, die Nya beeindruckend fand, sie musste jahrelang trainiert haben.
Die beiden verbliebenen Kontrahentinnen standen sich einen Moment lang gegenüber. Nya fragte sich, warum die Assassine nicht angriff. Das war ihres Erachtens nach ein Fehler. Diese kostbaren Sekunden hätte sie nutzen müssen um den Kampf für sich zu entscheiden. Die junge Frau zauberte plötzlich einen Meteor, dem die Assassine nur mit Mühe ausweichen konnte. Doch die junge Frau hatte schon den nächsten gezaubert. Die Assassine versuchte auszuweichen so gut es ging, doch irgendwann war sie von einem Flammenmeer umgeben und sie schaffte es nicht mehr zu entkommen. Einer der Meteore traf sie mit voller Wucht. Doch anstatt aufzuhören zauberte die junge Frau immer weiter, bis sie schließlich zusammenbrach.
Nya war sich ziemlich sicher, dass das die junge Zauberin sein musste, die sie suchen sollte. Die Lichtung glich inzwischen einem Meer aus Flammen. Nya trat aus ihrem Versteck hervor und versuchte die junge Frau zu erreichen. Sie musste einiges an Geschick und artistischen Einlagen aufbringen um dieses Ziel ohne größere Verbrennungen zu erreichen. Bei der jungen Frau angekommen hob sie diese vom Boden auf und schaffte sie von der Lichtung. Hierbei musste sie leichte Verbrennungen in Kauf nehmen, biss aber die Zähne zusammen. Sie hatte sich schon schlimmere Verletzungen zugezogen. Nya beschloss die Höhle in der Nähe als Unterschlupf zu nutzen und brachte die junge Frau dorthin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß ja, dass ich ein Sprachnazi bin, aber jemand, der nicht mehr lebt, ist nicht Tod, sondern tot.

Ansonsten muss ich sagen:
Mir gefällt die Verflechtung der beiden Geschichten außerordentlich gut, ich freue mich schon auf Diablo IV :D
 
Gehts hier noch weiter oder hast du dich an Silvester zu hart abgeschossen?
Ich verlange nach meeeeeehr
 
Das eine schließt das andere doch nicht aus, oder? Wie es der Zufall will, habe ich heute das letze Kapitel geschrieben. Damit ist die Geschichte zwar wesentlich kürzer als die letze, aber immerhin hat sie ein Ende und wird nicht mittendrin abgebrochen. Momentan komme ich echt nicht zum Schreiben und in näherer Zukunft vermutlich auch nicht. Und in fernerer Zukunft kommt dann hoffentlich Diablo 3 raus, dann habe ich was ganz anderes zu tun. Naja, aber ein paar Kapitel hab ich noch. Die werde ich in unregelmäßgen Abständen veröffentlichen (immer, wenn ihr genug genörgelt habt). So, nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.


Kapitel IV


Als Nya von der Jagd kam schlief die junge Zauberin immer noch. Sie lag nun schon weit über einen Tag dort und schlief. Nya entfachte ein Feuer mit dem Holz, welches sie gesammelt hatte und fing an dem Hasen, den sie gefangen hatte das Fell abzuziehen um ihn dann zu braten. Sie dachte darüber nach, wie sie ihren Auftrag am Besten ausführen könnte. Vermutlich würde die junge Zauberin Rache üben wollen und dementsprechend wenig Lust verspüren zum Kloster zu gehen. Zumindest wäre es Nya selbst so gegangen, wenn sie in dieser Situation gewesen wäre. Nya hatte den Hasen zum Braten präpariert und hängte ihn über das Feuer. In diesem Moment erwachte die junge Zauberin.
„Na, ausgeschlafen?“, fragte Nya.
Die junge Zauberin antwortete nicht, aber Nya merkte, wie sie sie musterte.
„Hast ja auch lange genug geschlafen“, fügte Nya hinzu.
„Wo bin ich? Und wer seid ihr?“, fragte die Zauberin.
„Wie du vielleicht erkennen kannst bist du in einer Höhle“, antwortete Nya, „Und bevor du mich fragst wer ich bin solltest du mir vielleicht erstmal sagen wer du eigentlich bist. Schließlich lagst du mitten im Wald inmitten eines beachtlichen Feuers und nicht ich. Und ich war es, die dich da raus geholt hat.“
„Entschuldigung, mein Name ist Teera“, stellte sich die junge Zauberin vor.
„Also ist sie es wirklich“, dachte Nya.
„Mein Name ist Nya“, stellte sich die Nya ihrerseits vor.
„Wie lange bin ich schon hier?“, wollte Teera wissen.
„Etwa eineinhalb Tage. Was ist passiert? Auf der Lichtung sah es aus wie nach einem harten Kampf“, sagte Nya.
Sie wusste sehr gut was auf der Lichtung passiert war, aber Nya hatte beschlossen nicht preiszugeben, dass sie alles mit angesehen hatte. Sie hätte dann erklären müssen warum sie nicht eingegriffen hat. Nya war sich sicher, dass Teera nicht verstehen würde, dass sie sich prinzipiell aus den Streitigkeiten anderer heraushielt. Und eine Konfrontation konnte Nya sich nicht leisten. Teera würde nach einem Streit wohl kaum noch auf sie hören und zum Kloster gehen.
„Ja, man hat versucht uns zu töten“, sagte Teera.
„Uns? Ich habe nur dich gefunden“, fragte Nya zum Schein nach.
Die junge Zauberin antwortete nicht. Nya konnte sich denken warum. An ihrer Stelle hätte sie jetzt auch nichts sagen können.
„Deine Begleitung ist tot, oder? Ich kenne das Gefühl nur zu gut“, sagte Nya.
Sie hatte schon mehr als eine Person sterben sehen, die ihr sehr nahe stand.
„Ich habe Hunger“, sagte Teera offensichtlich um das Thema zu wechseln.
„Nach eineinhalb Tagen ist das durchaus verständlich. Ich habe hier einen Hasen auf dem Feuer, der inzwischen durch sein sollte. Kannst du aufstehen?“, sagte Nya.
Teera versuchte aufzustehen, war aber offensichtlich noch sehr wacklig auf den Beinen. Dennoch schaffte sie es bis zu Nya und setzte sich zu ihr ans Feuer.
„Was hast du jetzt vor?“ fragte Nya, während sie aßen.
„Ich bin eine Zauberin und ursprünglich war ich auf der Suche nach Menschen, die mir neue Zauber beibringen können. Doch nun muss ich noch etwas dazwischen schieben“, sagte Teera.
„Das klingt nach Rache“, stellte Nya fest.
„Ja. Aber das ist meine Sache“, antwortete Teera.
„Gut, wie du meinst“, sagte Nya, „Aber du solltest deine Rache noch etwas verschieben. Du bist eindeutig noch zu schwach um dich an irgendwem zu rächen.“
„Mag sein“, sagte Teera.
Sie hatten aufgegessen und Teera legte sich wieder hin um noch etwas zu schlafen. Auch Nya fühlte sich müde und beschloss ebenfalls ein bisschen zu schlafen.
Am nächsten Morgen wollte Teera bereits wieder weiterziehen. Nya hielt das für keine gute Idee. Ihrer Meinung nach war Teera noch zu schwach um einen harten Kampf zu bestreiten. Allerdings hätte sie ihr auch nicht zugetraut eine ganze Lichtung mit Meteoren einzudecken.
„Bist du dir sicher? Ich glaube nicht, dass du schon wieder im Vollbesitz deiner Kräfte bist“, brachte Nya ihre Bedenken zum Ausdruck.
„Ja, es duldet keinen Aufschub. Und wenn ich dabei sterbe, ich muss einfach los“, sagte Teera.
„Ich verstehe dich. Vielleicht besser als du glaubst. Doch bei allem was wir gemeinsam haben bist du nicht wie ich. Achte darauf, dass Rache nicht zu deinem Lebensinhalt wird. Auf Dauer kann das kein Mensch aushalten. Wenn du die Person getötet hast an der du dich Rächen willst ist es wichtig, dass du eine neue Aufgabe hast. Es weilt eine hochrangige Zauberin vom Orden der Zann Esu im Kloster der Schwestern vom verborgenen Auge. Vielleicht kann sie dir etwas beibringen. Du solltest zu ihr gehen“, gab ihr Nya mit auf den Weg.
Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte Teera einen Befehl geben zu wollen oder ihr zu sagen, dass es ihr Auftrag war Teera zum Kloster zu bringen. Das einzige, was Nya machen konnte, was Teera zu ködern und sie glauben zu lassen, dass es ihre Entscheidung sei.
„Ich denke darüber nach“, sagte Teera.
Nya erklärte Teera noch den Weg zur Lichtung, dann trennten sich ihre Wege. Zumindest ließ Nya Teera das glauben. Während Teera durch den Wald ging folgte Nya ihr in gebührendem Abstand und mit aller Sorgfalt nicht bemerkt zu werden.
Teera ging zur Lichtung, machte dort aber nicht halt sondern ging weiter zu einem Haus. Nya kannte dieses Haus, hatte sich aber nie dafür interessiert wer hier wohnte. Wenn ein Mensch so weit weg von jeglicher Zivilisation lebte, hatte er meist einen Grund dafür. Und Nya hatte kein Interesse herauszufinden was das für ein Grund war.
Als Teera das Haus erreichte zauberte sie sofort einen Meteor. Nya erschrak leicht. Sie war es gewoht in einem fairen Kampf Rache zu üben und nicht ohne Vorwarnung einfach anzugreifen.
Aus den Trümmern des Hauses kroch die alte Frau, die Nya schon auf der Lichtung gesehen hatte, hervor. Sie sagte etwas, aber Nya war zu weit weg um etwas zu verstehen. Teeras Antwort bestand in mehreren Feuerbällen, die die alte Frau von den Beinen holten. Dann zauberte Teera noch einen Meteor, der die alte Frau unter sich begrub. Teera stand noch einen Moment da und ging dann einfach, die Trümmer hinter sich lassend, fort. Nya folgte ihr in sicherem Abstand.
 
Boah...kann ich nur sagen! Der letzte Abschnitt hat mich fast geschockt...:)

Liest sich flüssig und gut! Mir gefällts! Mehr bitte!!!
 
Gut geschrieben wie immer und ich freue mich schon aufs nächste Update.

Was mir jedoch immer wieder ins Auge springt, leider auch hier, ist falsche Zeichensetzung.
Nya entfachte ein Feuer mit dem Holz, welches sie gesammelt hatte und fing an dem Hasen, den sie gefangen hatte das Fell abzuziehen um ihn dann zu braten.
Nach dem hatte muss jeweils ein Komma stehen. Du bist aber konsequent darin, vor den "um zu"-Sätzen kein Komma zu setzen, das da auch nur optional ist.
 
Mal wieder etwas Neues. Viel Spaß...


Kapitel V


Nya war Teera in sicherem Abstand zum Kloster gefolgt. Als Teera das Kloster betreten hatte sah Nya ihren Auftrag als erfüllt an und ging zurück in die Wälder aus denen sie Teera gefunden hatte.
Seit nunmehr zwei Tagen war Nya in den Wäldern unterwegs, als sie völlig unvermittelt einem Wolf gegenüber stand. Es war nicht der erste Wolf, den Nya sah, aber der erste, der nicht so scheu war, dass er vor ihr weglief. Nya hörte ein Rascheln hinter sich, drehte sich um und bemerkte, dass auch hinter ihr zwei Wölfe Stellung bezogen hatten. Dies waren keine gewöhnlichen Wölfe. So wie sie um Nya herumstanden bildeten sie ein perfektes gleichseitiges Dreieck, in dessen Mitte die Dämonenjägerin stand. Nya bezweifelte stark, dass das ein Zufall war oder dass Wölfe plötzlich einen Sinn für Geometrie entwickelt hatten.
Vorsichtshalber holte sie ihre Armbrüste hervor. Nya bereitete diese Situation durchaus Kopfzerbrechen. Drei Gegner, die exakt die gleiche Entfernung zu ihr hatten stellten auch für sie eine Herausforderung dar, schließlich konnte sie nur zwei der drei Ziele gleichzeitig angreifen.
„Nimm die Kapuze ab“, sagte eine Stimme hinter ihr.
Nya drehte sich langsam um und sah einen großen Mann mit langen, dunklen, zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren. Auf seiner Schulter saß ein Rabe. In Anbetracht der Situation hielt sie es für klüger der Aufforderung nachzukommen.
„Was tust du hier?“ fragte der Mann.
Exakt das war das Problem. Nya wusste nicht, was sie eigentlich hier tat. Weder in diesem Wald, noch in diesem Teil von Sanktuario. Sie war ausgesandt worden um durch die Lande zu ziehen und Dämonen zu töten wo immer sie welchen begegnete. Solange sie keinen konkreten Auftrag, wie die Suche nach Teera hatte, durchkämmte sie das Land auf völlig willkürlichen Routen. So entschloss sie sich eine einfache, aber trotzdem wahre Antwort zu geben.
„Dämonen jagen“, sagte Nya.
„Du musst eine Dämonenjägerin sein, ich habe vor vielen Jahren schon mal eine Gruppe Dämonenjäger getroffen. An eurem Auftreten hat sich seit dem nichts geändert“, sagte der Mann, „Ich bin Gavin Darach, ein Druide. Und du kannst dir sicher sein, dass in diesem Teil des Waldes keine Dämonen ihr Unwesen treiben.“
Er pfiff einmal und die Wölfe verschwanden hinter ihm im Wald. Nya steckte die Armbrüste wieder weg.
„Ich bin Nya, in der Tat eine Dämonenjägerin. Wie kannst du dir so sicher sein, dass es in diesem Teil des Waldes keine Dämonen gibt.
Gavin lächelte, streichelte die Brust des Raben auf seiner Schulter und sagte: „Ich habe sehr zuverlässige Quellen.“
Seine Miene verfinsterte sich und er fügte hinzu: „Allerdings bin ich gerade auf dem Weg nach Westen. Dort sollen seit einigen Tagen vermehrt Dämonen aus einem Wald in der Nähe des Dorfes Fountainwell kommen. Ich kann nicht tolerieren, dass diese Brut des Unheils sich in einem Wald einnistet.“
„Ich werde dich begleiten, wenn es dir nichts ausmacht“, sagte Nya.
„Ich dachte mir, dass du das möchtest. Selbstverständlich kannst du mich begleiten. Wir haben schließlich das gleiche Ziel“, sagte der Druide.
Sie waren einige Zeit unterwegs und es dämmerte schon fast, als Gavin sie zu einem Felsvorsprung geführt hatte.
„Hier können wir übernachten“, sagte er.
„Gut, soll ich etwas zu Essen jagen?“ fragte Nya.
„Nicht nötig“, sagte Gavin und deutete auf die beiden Wölfe, die mit Kaninchen in ihren Mäulern auf sie zu kamen, „Du müsstest nur noch ein Feuer machen.“
Beim Essen unterhielten sie sich etwas über das Leben der Druiden.
„Man hat mir mal erzählt, dass Druiden nur das essen würden, was die Natur ihnen freiwillig gibt, also heruntergefallenes Obst und sowas“, sagte Nya.
„Wieso, der Wolf hat mir das Kaninchen doch freiwillig gegeben...“, scherzte Gavin, „Kleiner Scherz. Manche Druiden essen wirklich nur das, was von den Bäumen fällt. Meiner Meinung nach ist das Blödsinn. Ein Druide zeichnet sich dadurch aus, dass er im Einklang mit der Natur lebt. Raubtiere leben auch im Einklang mit der Natur und fressen Fleisch, andere Tiere fressen lebende Pflanzen, was soll also verkehrt daran sein, dass ich das auch esse?“
Die Argumentation klang für Nya schlüssig.
„Was meinst du, was wir in dem Wald finden werden, wenn wir ankommen?“ fragte sie.
„Schwer zu sagen, bisher kamen nur einzelne Gefallene aus dem Wald. Allerdings kommen sie recht regelmäßg.“
„Es ist für Gefallene völlig untypisch alleine zu sein. Die treten normalerweise nur in größeren Gruppen auf. Irgendwer oder irgendwas muss diese Kreaturen dort beschwören. Oft werden zunächst schwache Dämonen zur Übung herbeigerufen, bevor dich die Beschwörer an einen stärkeren, schwieriger zu rufenden Dämon heranwagen“, sagte Nya.
„Dann sollten wir uns beeilen. Ich werde noch ein paar Raben ausschicken. Vielleicht können die ja den Ursprung der Dämonen feststellen“, sagte Gavin und der Rabe von seiner Schulter erhob sich in die Lüfte.
 
Die Spannung lässt momentan etwas zu wünschen übrig ;) aber es ist interessant dass ein neuer Charakter die Spielwiese betritt...und ich hoffe Teera später wieder anzutreffen :)

Freue mich dann auf Fountainwell :D
 
Ich hoffe immer noch darauf, dass du mehr als nur "ein paar" Kapitel in der Hinterhand hast.
 
Warum meckert hier eigentlich keiner, dass es nicht weiter geht?


Kapitel VI


Das Dorf Fountainwell war von einer hohen Palisade aus dicken Holzstämmen umgeben. Das hölzerne Eingangstor war geschlossen und von zwei Holztürmen gesäumt, die mit Wachen besetzt waren.
„Halt, wer seid ihr und was wollt ihr in Fountainwell?“, fagte die Wache auf dem linken Turm.
„Mein Name ist Nya, ich bin Dämonenjägerin und das hier ist Gavin, ein Druide“, antwortete Nya, „Wir wollen uns eurem Dämonenproblem annehmen.“
„Eine Dämonenjägerin, ihr kommt in der Tat sehr gelegen“, sagte die Wache und ließ das Tor öffnen.
Nya und Gavin betraten das Dorf. Im Prinzip bestand Fountainwell nur aus einer Straße, die von Häusern gesäumt war welche wiederum von einer Palisade geschützt wurden. In der Mitte des Dorfes verbreiterte sich die Straße zu einem Marktplatz, in dessen Mitte ein gigantischer Springbrunnen stand.
„Am Marktplatz auf der rechten Seite steht das Haus des Bürgermeisters. Ihn solltet ihr wegen der Dämonen zuerst aufsuchen“, rief ihnen die Wache noch hinterher.
Obwohl die Sonne schien und es ein recht warmer Tag war, war keine Menschenseele auf der Straße. Nya spürte wie beklemmend die Stimmung trotz des schönen Tages war. Vor dem Haus des Bürgermeisters wartete schon ein alter Bekannter. Ein schwarzer gefiederter Bekannter. Der Rabe, den Gavin zur Erkundung des Waldes ausgeschickt hatte. Gavin und der Rabe schauten sich einen Moment in die Augen, dann nahm der Rabe wieder den Platz auf Gavins Schulter ein.
„Du hattest Recht. Es handelt sich tatsächlich um eine Gruppe von Menschen, die versucht Dämonen zu beschwören“, sagte Gavin zu Nya.
„Schade, ich töte nur ungern Menschen. Leider scheint es manchmal sein zu müssen“, sagte Nya bedauernd, „Lass uns trotzdem zuerst mit dem Bürgermeister reden.“
Sie klopften an die Tür. Es dauerte gefühlte Ewigkeiten, doch dann öffnete eine Frau in fortgeschrittenem Alter in Kleid und Schürze. In der rechten Hand hielt sie einen Besen, ihre linke Hand hielt sie hinter der Tür.
„Was kann ich für euch tun?“ fragte die Frau.
„Wir würden gerne mit dem Bürgermeister sprechen. Wir sind hier um euer Dämonenproblem zu lösen“, antwortete Nya.
„Der Bürgermeister bin ich“, sagte eine tiefe Stimme aus dem Inneren des Hauses und es trat ein sehr dicker Mann mit lichtem, grauen Haar und feiner Kleidung an die Tür.
„Und um das gleich klarzustellen, wir haben kein Geld um euch irgendwas zu zahlen“, ergänzte der Bürgermeister.
Nya verdrehte die Augen. Weder das Dorf noch sein Bürgermeister sahen aus, als würde es ihnen an irgendetwas mangeln. Dass kein Geld vorhanden war konnte sie nicht wirklich glauben. Aber um Geld ging es ihr sowieso nicht.
„Wir wären auch schon mit einer Unterkunft und Verpflegung für die Zeit unseres Aufenthalts hier zufrieden“, antwortete Nya.
„Ha, wer es glaubt. Wer sagt mir denn, dass ihr euch nicht nur auf unsere Kosten durchfressen wollt?“ fragte der Bürgermeister.
„Wir können auch wieder gehen, die Straßen sind ja voll mit Dämonenjägern“, entgegnete Nya gereizt.
„Hmm, na gut“, knurrte der Bürgermeister, „Aber wenn ihr in drei Tagen keine Ergebnisse vorweisen könnt, dann schmeiße ich euch hochkant aus meinem Dorf raus.“
Der Bürgermeister knallte die Tür zu.
„Ein freundlicher Mann“, spottete Gavin.
„Entscheidungsträger“, antwortete Nya.
Da es schon Abend wurde und Nya und Gavin nicht riskieren wollten, dass sie im Wald sind, wenn die Nacht hereinbricht, beschlossen sie am nächsten morgen den Wald zu erforschen und zunächst ins Gasthaus des Dorfes zu gehen um etwas zu essen und sich Zimmer für die Nacht zu nehmen.
Das Gasthaus bestand aus einem überschaubaren Schankraum und einem kleinen Tresen. Besonders viele Reisende schienen in Fountainwell nicht vorbeizukommen. Auch der Wirt war sichtlich überrascht jemanden in sein Haus kommen zu sehen.
„Oh“, sagte er verwundert, „Reisende kommen selten vorbei in diesen Tagen.“
„Ja, Dämonen vermiesen einem ganz schön das Geschäft, was?“ antwortete Nya, „Wir hätten gerne zwei Zimmer und etwas zu Essen. Die Rechnung zahlt der Bürgermeister.“
Verdutzt schaute der Wirt sie an.
„Wieso sollte er das tun?“ fragte er ungläubig.
„Wir werden uns um die Dämonen kümmern“, sagte Gavin.
„Ohh“, sagte der Wirt erstaunt, „Warum?“
Nya hätte diese Frage nur zu gerne beantwortet, aber was hätte sie sagen sollen? Weil es Dämonen waren, die ihr ihre Familie genommen hatten? Weil sie unter Dämonenjägern groß geworden ist und ihr der Hass auf Dämonen quasi anerzogen worden ist? Oder einfach, weil sie eine Dämonenjägerin war und als solche nun mal Dämonen jagte?
Gavin schien zu merken, dass Nya keine einfache Antwort einfiel und sagte: „Wir sind besorgt um das Gleichgewicht der Natur.“
Der Wirt schaute skeptisch, fragte aber nicht weiter nach.
„Also, wenn ihr mich fragt, dann steckt hinter all dem sowieso Xafroht“, sagte der Wirt.
„Wer?“ fragten Nya und Gavin zeitgleich.
„Xafroht“, antwortete der Wirt, „Er ist ein Totenbeschwörer oder sowas. Wenn ihr in das Dorf kommt und die Straße bis zu ihrem Ende heruntergeht, dann steht ihr direkt vor seiner Haustür.“
Nya verzog das Gesicht.
 
Spannung ist wieder aufgebaut. :top: Aber doch nicht nur so ein kleines Kapitel :motz:

Der Satz "Die Rechnung zahlt der Bürgermeister." gefällt mir besonders gut :D

Giev more! :)
 
Ich haett mich erst zum 1. des naechsten Monats beschwert ;)

Schoen geschrieben, ansonsten stimm ich Baron von Schinken einfach mal zu
 
Heute gibts was ganz besonderes. Es gibt einfach mal drei Kapitel am Stück. Sonst werde ich bei dem Veröffentlichungstempo vor D3 release nicht mehr fertig hier. Wundert euch nicht, wenn es mehr Fehler gibt als sonst, ich habe die Kapitel nicht nochmal korrektur gelesen. Viel Spaß.


Kapitel VII


Gavin klopfte an die Tür. Von außen sah das Haus des Totenbeschwörers ganz normal aus. Nicht anders als jedes andere Haus in jedem anderen Dorf auch. Da sich nichts regte, klopfte Gavin ein zweites Mal.
„Vermutlich ist er Leichen schänden oder irgendwelche Ausgeburten der Hölle beschwören“, sagte Nya.
In diesem Moment öffnete sich die Tür. In dem Raum hinter der Tür war es stockfinster.
„Hallo?“ fragte Gavin, „Irgendjemand zu Hause?“
„Kommt herein“, sagte eine Stimme aus dem Dunkel.
Nya zückte ihre Armbrüste und trat in den Raum. Gavin folgte ihr. Hinter ihnen schlug die Tür zu. Nya schloss ihre Augen und versuchte sich auf ihr Gehör zu konzentrieren.
„Seid ihr tot oder lebendig?“ fragte die Stimme.
„Also ich fühle mich recht lebendig“, sagte Nya verwundert.
„Ich ebenfalls“, sagte Gavin.
Am anderen Ende des Raumes wurde eine Kerze angezündet. Im fahlen Flackern der Kerze sahen sie einen großen, sehr bleichen, sehr alten und sehr mageren Mann. Der Mann entzündete weitere Kerzen, die auf einem Tisch in der Mitte des Raumes standen. Um den Tisch standen vier Sessel.
Der Mann deutete auf zwei der Sessel und sagte: „Bitte, setzt euch.“
Nya, die ihre Armbrüste wieder weggesteckt hatte, als sie gemerkt hatte, dass von diesem Mann wohl kaum eine Gefahr ausging und Gavin setzten sich.
„Nun, ich bin Xafroht. Ihr müsst wissen, dass ich im Zuge meiner Forschungen einen kleinen Unfall hatte, deswegen die Frage. Hier neben mir sitzt zum Beispiel meine Frau“, sagte er und deutete auf den leeren Sessel neben sich, „Aber ihr könnt sie nicht sehen, nicht wahr? Das liegt daran, dass sie tot sind. Ich sehe die Seelen der Toten. Sie können im Diesseits keine Gestalt annehmen, deswegen könnt ihr sie nicht sehen. Ich hingegen kann das.“
„Ahh, ja“, sagte Gavin, offensichtlich unschlüssig ob er dem alten Mann glauben oder ihn einfach nur für komplett verrückt halten sollte.
„Wie dem auch sei, Xafroht, wir wurden zu euch geschickt, weil in den Wäldern seltsame Dinge vor sich gehen“, erklärte Nya.
„Ahh, und da bin natürlich gleich wieder ich verdächtig, klar, der Totenbeschwörer wars, wer denn auch sonst, ich muss es ja gewesen sein“, sagte Xafroth.
„Mir kommen gleich die Tränen“, antwortete Nya bissig, „Wer Untote erweckt und Golems für sich arbeiten lässt ist natürlich über jeden Verdacht erhaben.“
„Nein, Xafroht, ihr seid natürlich nicht verdächtig, wir dachten nur, dass ihr vielleicht eine Idee habt, wer so etwas tun könnte. Schließlich kennt ihr euch mit Beschwörungen aus“, sagte Gavin um einem Konter Xafrohts zuvor zu kommen.
„Oh, ja, vor allem mit den unschönen Beschwörungen“, murmelte Nya in sich hinein.
Xafroht schien das nicht gehört zu haben und antwortete: „Nein, ich habe keine Ahnung wer sowas machen könnte. Und vor allem warum.“
„Hmm“, sagte Gavin sichtlich enttäuscht, „dann bedauern wir euch eure Zeit geraubt zu haben.“
„Naja, so konnte er wenigstens keine Untoten beschwören oder ähnlich tolle Dinge tun“, sagte Nya hämisch.
„Das lasse ich mir nicht länger bieten“, schrie der Totenbeschwörer.
Hinter Nya tauchten aus dem Nichts zwei bewaffnete Skelette auf. Nya hatte bereits damit gerechnet und noch bevor Xafroht seinen Satz beendet hatte, hatte sie ihre Armbrüste in der Hand gehabt. So war kurz nachdem die Skelette aufgetaucht waren auch schon nicht mehr als Knochenmehl von ihnen übrig. Als Nya eine Armbrust auf Xafroht richtete stellte Gavin sich in den Weg.
„Lass uns gehen. Du hast ihn provoziert“, sagte er.
Nya blieb noch einen Augenblick regungslos stehen und sagte dann in Richtung Xafroht: „Wenn wir uns nochmal begegnen, wirst du erforschen können ob du auch noch Lebendige siehst, wenn du selbst tot bist.“
Sie drehte sich um und verließ das Haus. Gavin folgte ihr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dies ist ein sehr kurzes Kapitel. Auch ein Grund, warum des drei Kapitel auf einmal gibt.


Kapitel VIII


„Wesentlich schlauer als vorher sind wir nun auch nicht“, sagte Gavin, als er mit Nya in zum Gasthaus zurückging.
„Vielleicht sollten wir einfach in den Wald gehen und schauen, was uns dort erwartet“, schlug Nya vor.
„Aber erst morgen. Es ist schließlich schon mitten in der Nacht und wir sollten uns auch mal ausruhen“, sagte Gavin.
„Wo wir gerade beim Ausruhen sind. Da drüben ist ein Tränke-Laden. Und es brennt noch Licht. Meine Ausdauer-Tränke sind alle. Ich wollte ohnehin neue kaufen“, sagte Nya.
„Was ist denn ein Ausdauer-Trank?“ fragte Gavin.
„Ähh, du kennst keine Ausdauer-Tränke? Das ist ein Trank, durch den du beim Laufen keine Erschöpfung spürst. Sie sind günstig, aber nützlich, wenn du lange Strecken rennen musst. Ich habe immer ein oder zwei für Notfälle dabei“, antwortete Nya.
Sie betraten den Laden. Die Luft war stickig und rauchgeschwängert. Außerdem lag ein seltsamer Geruch in der Luft. Nya versuchte abzuschätzen wie groß der Laden eigentlich war, gab aber nach ein paar Sekunden auf. Im Nebel, der in dem Laden herrschte betrug die Sichtweite höchstens ein paar Meter. Nya schaffte es gerade noch so die Umrisse von etwas zu erkennen, was ein Tresen sein könnte und sich dorthin zu bewegen. Hinter dem Tresen saß, oder viel mehr lag, ein Mann mit strubbeligem, schwarzem Haar.
„Oooh“, sagte er, „Willkooomen in meinem Shooop. Waaas daaarf ich euch beiden verkaaaufen?“
Nya drehte sich um, sah aber Gavin nicht. Vermutlich war er an der Tür geblieben.
„Ähh, ich hätte gerne zwei Ausdauer-Tränke“, sagte Nya.
„Aaah, Aaausdauer-Tränke, spezielle Aaausdauer-Tränke?“, fragte der Ladenbetreiber und setzte das breiteste Grinsen auf, das Nya je gesehen hatte.
Nya hatte einen Verdacht, was mit speziellen Ausdauer-Tränken gemeint sein könnte, aber auf jeden Fall war ihr klar, dass der Ladenbetreiber selbst sein bester Kunde war was spezielle Artikel anbetraf.
„Nein, nur ganz normale Ausdauer-Tränke“, antwortete Nya.
„Aaach sooo, die verschenke ich immer. Irgendwooo hier im Shooop stehen welche rum, nimm dir sooo viele, wie du willst“, sagte der Schwarzhaarige.
Nya blickte sich um und sah, dass „irgendwo im Shop“ direkt vor der Nase des Verkäufers mitten auf dem Tresen war. Nya steckte die drei Flaschen Ausdauer-Trank ein, die dort lagen und verließ den Laden. Draußen wartete Gavin.
„Komischer Typ“, sagte Nya.
„Komischer Laden“, sagte Gavin, „Wie heißt der eigentlich?“
Nya drehte sich um, las das Schild und antwortete: „Jays Essenz- und Naturprodukt-Shop.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Und hier das vorletzte Kapitel. Das letzte Kapitel kommt, wenn ich Lust dazu habe. Viel Spaß.


Kapitel IX


Nach der Nachtruhe, die sie sich nach Nyas Meinung auch redlich verdient hatten und einer Mahlzeit in der Taverne, brachen Nya und Gavin auf um im Wald nach der Ursache der Monsterangriffe zu suchen. Um möglichst schnell zu ihrem Ziel zu gelangen schickte Gavin wieder seinen Raben aus, der den beiden den Weg wies.
„Wie hast du ihn trainiert?“ fragte Nya.
„Gar nicht“, antwortete Gavin, „Er ist genau so ein freies Geschöpf der Natur wie ich und ich respektiere das. Er ist aus freien Stücken bei mir und tut mir hin und wieder einen Gefallen.“
Sie erreichten eine Lichtung und der Rabe landete auf Gavins Schulter.
„Hier fanden die Beschwörungen statt“, sagte Gavin.
„Gut, dann warten wir ab und schauen, was passiert“, schlug Nya vor.
Gavin und Nya warteten. Minute um Minute, Stunde um Stunde. Bis in die Abenddämmerung hinein passierte gar nichts.
„Ich glaube nicht, dass hier heute noch irgendwer irgendwas beschwört“, sagte Gavin.
„Psst“, entgegnete Nya, die der Meinung war Geräusche zu hören. Gavin versuchte ebenfalls etwas zu hören.
„Ja, stimmt. Ich höre auch etwas. Es hört sich an wie Gesang oder sowas“, sagte Gavin.
„Nein, kein Gesang, dazu ist es zu monoton. Ich fürchte, dass heute doch noch irgendwer irgendwas beschwört, nur eben nicht hier“, antwortete Nya.
Die beiden machten sich auf den Weg in die Richtung aus der die Geräusche kamen.
Gar nicht weit entfernt von der Lichtung auf der sie gewartet hatten, gab es eine zweite Lichtung. Auf dieser standen drei Gestalten in schwarzen Kutten, die Arme in Richtung Himmel gerichtet. Kurz bevor Nya und Gavin die Lichtung erreichten öffnete sich in der Mitte des Dreiecks ein Portal, aus dem eine Flut an Monstern strömte, die ich auf den Weg nach Fountainwell machten.
„Wir müssen sie stoppen“, sagte Nya, „Aber einer muss am Leben bleiben, wir brauchen noch Antworten.“
„Kümmer du dich um den vorderen, ich töte die beiden hinteren“, sagte Gavin und deutete auf den Mann, der ihnen am nächsten stand.
Nya nahm einen besonders präparierten Bolzen aus ihrem Köcher und legte ihn auf ihre Armbrust. Diesen Bolzen hatte sie selbst entwickelt und nun sollte sich zeigen ob er funktionierte. Sie schoss den Bolzen ab und kurz bevor er sein Ziel traf explodierte er und eine klebrige Flüssigkeit traf das Ziel. Der Getroffene erschrak und drehte sich um. Allerdings wurde er durch den Kleber so behindert, dass seine Bewegungen quasi in Zeitlupentempo ausgeführt wurden.
Währenddessen konzentrierte sich Gavin auf seinen Teil der Arbeit. Er stand einen kurzen Augenblick still und riss dann die Arme hoch. Im gleichen Augenblick schossen aus dem Boden zwei Ranken, die über je einen der anderen Männer herfielen und sich tief in ihren Rücken bohrten. Danach verschwanden sie wieder im Boden. Die Männer waren zunächst überrascht, doch der Ausdruck der Überraschung in ihren Gesichtern wich schnell dem Ausdruck großer Schmerzen. Ihre Adern im Gesicht wurden nach und nach grün nachgezeichnet und sie verloren das Bewusstsein und kurz darauf hörten sie auf zu atmen.
Der Monsterstrom versiegte und das Portal schloss sich. Nya und Gavin gingen zu dem noch lebenden Mann, der inzwischen seine Bewegungsfähigkeit wiedererlangt hatte und versuchte zu fliehen. Nya zögerte nicht lange und schoss ihm in jedes Bein einen Bolzen. Der Mann fiel zu Boden, unfähig sich wieder aufzurichten.
„Wir haben noch fragen“, sagte Nya mit eiskalter Stimme, „Fangen wir mal mit den einfachen Dingen an. Wer bist du? Wo kommst du her? Und warum machst du das?“
„Bitte, tötet mich nicht“, stammelte der Mann, „Ich sage alles.“
„Natürlich wirst du das“, sagte Nya, „Aber du sollst hier nicht rumjammern, sondern antworten.“
„Ich, ich bin Garalf. Ich komme aus Fountainwell und ich habe nichts getan“, sagte er hastig.
Nya schoss ihm einen weiteren Bolzen ins Bein. Garalf stöhnte vor Schmerzen.
„Nennst du das hier „nichts getan“?“ fragte sie, „Ich will wissen warum ihr das hier gemacht habt.“
„Mein Bruder Gerald, einer der anderen beiden, war in ein Mädchen verliebt, die Tochter des Bürgermeisters. Der Bürgermeister hatte aber andere Pläne für sie und verbot ihr sich mit meinem Bruder zu treffen. Als er gemerkt hat, dass sie sich trotzdem noch trafen, hat er sie in ihr Zimmer gesperrt. Dort hat sie sich umgebracht. Mein Bruder wollte sich am Bürgermeister rächen. Vor einigen Tagen fanden wir auf dem Dachboden unseres Hauses ein altes Buch, welches unseren Eltern oder vielleicht auch deren Eltern gehört haben musste. In diesem Buch befanden sich Beschwörungsformeln. Wir haben die letzten Wochen probiert dieses Portal zu öffnen. Heute ist es uns gelungen“, erklärte Garalf.
„Wo ist das Buch“, fragte Nya.
„In unserem Haus“, antwortete Garalf.
„Danke“, sagte Nya und schoss ihm einen Bolzen direkt zwischen die Augen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben