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Sturm auf Lut Gholein

Ich danke für das Lob! Ich werde auch mit wenigen Posts weitermachen:D ! Dafür gibt es jetzt erstmal einen neuen Teil. Viel Spass:read:

so long

Nechris :flame:

PS: Kann mir einer mit der Sig helfen??

lordnechrisbanner.jpg

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Sturm auf Lut Gholein

--- Teil 6 ---

Behutsam öffnete Dakard die Tür und er und Gildor traten hinein. Dakard blickte sich kurz um. An sich hatte sich in den letzten zwanzig Jahren hier nichts verändert, nur das er nun in die freundlichen Augen Lord Pedros, seinem alten Freund von der Ausbildung, blickte und nicht mehr den strengen Blick Lord Andres ertragen musste.
„Ich grüße dich, Dakard! Lange hab ich dich nicht mehr gesehen! Sag, was führt dich zu mir?“
„Ich grüße auch, Lord Pedro...“
Der Paladinführer unterbrach ihn.
„Lass doch die Formalitäten. Wir kennen uns nun schon solange, fang nun nicht damit an, mich, wenn wir unter uns sind, mit meinem Titel anzureden. Und steht dort nicht so steif rum, kommt setzt euch!“
Er bot ihnen zwei Sessel an und die beiden setzten sich dankbar hin.
„Pedro, ich will nicht lange drum herum reden! Decaiel, der Erzengel, ist uns vor einer guten Woche erschienen. Er berichtet, dass Baal, der Herr der Zerstörung wieder Auferstanden sei. Er hat die Stadt Lut Gholein erobert und plant von dort aus nun seinen Feldzug gegen die Menschheit. Die Erzengel sind nicht in der Lage, ihm alleine die Stirn zu bieten und fordern die Unterstützung aller Magiergilden und Kampfverbände Sanktuarios an!“
Pedro blickte erschrocken und zu gleich besorgt drein.
„Und ihr seid euch ganz sicher? Ich meine, ihr habt das nicht nur geträumt!“
„Nein, das hat er bestimmt nicht! Ich war auch dabei, als der Erzengel mit meinem Vater und meiner Mutter gesprochen hat! Es wäre schon ein verdammter Zufall, falls wir alle dasselbe geträumt haben sollten!“
Gildor war etwas aufgebracht Wie konnte Lord Pedro nur an der Glaubhaftigkeit seines Vaters zweifeln.
„Dann sind die Gerüchte also doch wahr!“
Nun setzte auch der Paladinführer in seinen Sessel. Die Sorge stand ihm in die Augen geschrieben und etwas abwesend blickte er die beiden an.
„Was für Gerüchte?“
„Die Gerüchte von diesem Nekromaten, Ker’zâhl hieß er, glaub ich! Er kam letzten Monat im Namen der Nekromaten zu uns, und berichtet, dass sich das Böse wieder rührt, dass die Dämonen wieder auferstanden sein! Wir taten ihn damals als einen Spinner ab und schickten ihn zurück, doch wenn ihr das nun auch behauptet, und das im Namen eines Erzengels! Mein Gott, wir hätten schon früher reagieren können, vielleicht hätten wir Lut Gholein helfen können! Wenn wir doch nur schon früher etwas getan hätten.“
Lord Pedro seufzte. Dakard stand auf und ging zu ihm. Vorsichtig probierte er, seinen alten Freund zu beruhigen.
„Keiner von uns wollte dies glauben, nicht mal die Erzengel, Pedro! Mach dir keine Vorwürfe, wer glaubt schon gerne den Hiobsbotschaften eines Nekromaten. Vielleicht hätten wir Lut Gholein retten können, doch nun es ist zu spät! Aber jetzt müssen wir handeln! Decaiel hat mich gebeten, einen Paladintrupp zusammenzustellen und wieder in den Krieg zu ziehen. Jetzt ist es für uns an der Zeit, den Angriff auf das Juwel der Wüste zu rächen und die Stadt zu säubern! Im Namen des Lichtes!“
Pedro wachte wieder aus seiner Erstarrung auf.
„Du? Du willst wieder einen Paladintrupp anführen? Du bist vor über zehn Jahren aus dem Kriegsdienst ausgeschieden! Du hast damals meine Stelle angeboten bekommen, doch du lehntest ab! Und jetzt willst du, dass ich dir wieder das Kommando über einen Paladintrupp verleihe? Das kann ich nicht, Dakard und das weißt du auch! Du hast dich vor über zehn Jahren aus unserem Orden zurückgezogen und dich zur Ruhe gesetzt. Ich habe damals deine Entscheidung respektiert und verstanden, doch kannst du doch nun nicht wieder zurückkehren! Du bist alt geworden, auch wenn du es nicht wahr haben willst, ich kann dir das Kommando nicht übergeben!“
Er betonte die letzten Worte besonders. Das brachte Gildor zur Weißglut und er sprang auf.
„Bei allem Respekt, aber mein Vater ist einer der größten Paladine unseres Ordens! Sein Gesicht ziert die Tür eures Zimmers und nun verweigert ihr ihm die Armee, damit er gegen das Böse ziehen und es vernichten kann, so wie einst vor über zwanzig Jahren in Harrogath?“
„Es tut mir leid, junger Gildor, doch wie du weißt, hat auch unser Orden seine Regeln und Gesetzte, ich kann deinem Vater das Kommando nicht übergeben!“
Gildor wollte etwas erwidern, doch Dakard unterbrach ihn.
„Lass es, mein Sohn! Ich werde mich selbst darum kümmern!“, und dann zu Pedro gewandt, „Pedro, mein alter Freund, schau mir in die Augen!“
Pedro tat wie ihm gehießen, auch wenn er etwas verwundert darüber war, schließlich war er der oberste Lord der Paladine. Dakard blickte ihn mit seinen blauen, weisen Augen tief an.
„Pedro, du weißt, wie ich damals gegen Lister in Harrogath gekämpft haben. Ich habe nie aus dieser Tat einen Vorteil ziehen wollen und möchte es auch jetzt nicht, aber wem willst du das Kommando den sonst übergeben? Wer von deinen jungen Paladinführern hat den schon im wirklichen Krieg gekämpft? Nur Firnafin, du und ich sind die einzigen, die noch als Truppführer in der vergangenen Zeit gekämpft haben und Schlachten um Leben oder Tod geschlagen haben. Keiner deiner jungen Paladine hat die Ehrfahrung, um gegen eines der drei großen Übel zu bestehen! Es handelt sich hier nicht um eine dahergelaufene Verbrecherbande aus Kurast, sondern um Baal! Ich habe ihn damals erlebt, Pedro, ich habe damals gesehen, wie es ihm Freude bereitet hat, Tausende von Menschen abzuschlachten, wie er gelacht hat und es genossen hat. Deine Führer werden gegen ihn nicht bestehen. Du darfst nicht mehr in den Krieg ziehen, das verbieten dir deine Pflichten als oberster Lord und Firnafin ist vor Jahren gefallen, als er gegen die Krautschmuggler in Kurst vorging. Der Schmugglerboss, dieser Gheed, hat ihn damals erschlagen, als er mit seinen Männern das Versteck der Bande stürmte. Du kannst nur mich schicken!“
Dakard endete und blickte bittend, fast flehend den etwas überrumpelten Pedro an. Dieser grübelte kurz, dann sah man ein leichtes Nicken.
„Nun gut Dakard!“, er stand auf und holte das Schwert aus seiner Scheide hervor. Dakard kniete sich vor ihm hin und senkte den Kopf.
„Schwöre, das du niemals etwas unrechtes tun wirst, deine Klinge verteidigt nur das Gute, dein Kampfesstolz schützt die Armen, dein Herz kennt nur die Tugend, deine Wut ist nichts, dein Geist ist rein und frei vom Dunkel und stets nur vom Licht erfüllt.“
„Ich schwöre!“
„Damit“, Pedro tippte ihm mit der Schwertspitze einmal auf beide Schultern, „damit erhebe ich dich wieder in den Rang eines Truppführers! Ich erteile dir hiermit das Kommando über den Trupp von Parzival. Er ist noch ein junger Paladin und wird meine Entscheidung verstehen, hier“, er kramte kurz auf seinem Tisch herum und holte ein Pergament hervor und schrieb etwas darauf, „zeige ihm das! Ich hoffe, er wird meine Entscheidung verstehen.“
Dakard erhob sich und verneigte sich kurz vor Pedro. Im Hintergrund räusperte sich Gildor.
„Natürlich! Nimm den Bogenschützentrupp mit, Dakard! Es wird eine gute Gelegenheit sein, ihre Effizienz ihm Kampf zu teste.“
Noch einmal verneigte sich Dakard vor Pedro, dann verabschiedeten sich die beiden von ihm und traten hinaus. Obwohl es bereits spät abends war, ging Dakard noch in die Kaserne. Hinten in der Schmiede traf er auf Parzival. Er zeigte ihm das Dokument Pedros und berichtete ihm die Einzelheiten. Der junge Paladin schien etwas enttäuscht, doch war er froh, an Seiten der Legende, dem berühmtesten Paladins ihres Ordens in den Kampf zu ziehen. Er verabschiedete sich von Dakard und ging los, um seinen Trupp davon zu informieren. Es war zu spät, um sich noch zu den Docks zurückzukehren und sich von Tel’lion und seinen Töchtern zu verabschieden.
Er wird sie sicher nach Scosglen bringen!
Damit ging er auf ein Zimmer, welches ihm Parzival zur Verfügung gestellt hatte und schlief ein.
Am nächsten Morgen wurde er in aller Frühe geweckt. Parzival erschien in seinem Zimmer und berichtete, dass der Trupp bereitstände. Schnell legte Dakard die Tracht der Paladine an, dann trat er hinaus aus der Kaserne und blickte auf den Platz vor dem Tempel. Fünfhundert Paladine hatten sich in aller frühe in Travincal versammelt und erwarteten nun die Befehle ihres Anführers. Silberrot glänzten ihre Rüstungen in der Aufgehenden Morgensonne und ein leichtes murmeln ging durch die Reihen. Sie alle hatten etwas von den Vorkommnissen der Nacht gehört, doch keiner war sich vollkommen im Klaren darüber, was denn nun eigentlich geschehen war. Einzig und allein ein kleiner Trupp in leichten Lederrüstungen stand ruhig in einer Ecke und erwartete den neuen Führer. Es handelte sich um den Trupp von Gildor und er hatte seinen Leuten alles berichtet. Dann betrat Dakard zusammen mit Parzival den Tempelplatz. Sofort stellten sich alle in Reihe und Glied auf und ein Raunen ging durch die Menge.
„Ist das Dakard? Der Bezwinger Listers? Die Legende unter den Paladinen?“, so was und ähnliches konnte man in dem Stimmenwirrwarr vernehmen. Dann erhob Dakard die Stimme und das Raunen hatte ein Ende.
„Liebe Paladine! Pedro hat mir das Kommando für euren Trupp übertagen. Ich bin hier, weil wir wieder in den Krieg ziehen werden!“
Wieder erhoben sich Stimmen in der Masse und unruhig begannen alle durcheinander zu reden.
„Schweigt!“, Parzivals Stimme unterbrach das Gemurmel, „hört zu, was euch Dakard zu sagen hat!“
Die Paladine schwiegen wieder und Dakard fuhr fort.
„Die Legionen des Bösen haben sich wieder erhoben, Baal hat die Stadt Lut Gholein unter seine Herrschaft gerissen! Jerhyn und alle Bewohner sind allen Anschein nach tot! Wir wissen nicht, wie ihm das gelungen ist, doch eines ist klar: Baal wird nicht eher ruhen, bis das er die Menschheit vernichtet hat. Die Erzengel haben an Macht eingebüsst und sie sind nun auf unsere Hilfe angewiesen! Wir werden nach Kurast ziehen und zusammen mit allen anderen Völkern Sanktuarios dem Bösen Einhalt gebieten. Es liegt nun an uns, Baal ein für alle mal aus dieser Welt zu verbannen! Beim nächsten Vollmond brechen wir auf! Bringt eure Waffen und Rüstungen noch einmal in die Schmiede, sie werden bis zum Aufbruch noch einmal auf Hochglanz poliert und geschliffen. Möge dies die letzte Schlacht werden, die wir gegen die Dämonen zu bestreiten haben, so war uns das Licht helfe!“
„So war uns das Licht helfe!“
Die Menge wirkte betroffen, mit solch einer Wendung der Ereignisse hatten sie nicht gerechnet, doch waren sie alle bereit, Dakard in die Wüsten zu folgen und Lut Gholein von der Fessel Baals zu befreien. Damit marschierte die Truppe ab Richtung Schmiede, schließlich wollten sie alle noch eine Generalüberholung ihrer Ausrüstung. Dakard lies einen Boten mit einen Brief in die Docks entsenden, indem er Hratli und Alkor bat, sich ihrer Reise nach Lut Gholein anzuschließen. Gegen Nachmittag erschienen die beiden, in Begleitung von Aschara und ungefähr dreihundert Eisenwölfen.
„Diesmal wollen wir nicht zu spät kommen!“, meinte sie nur, dann quartierte Dakard sie in der Paladinkaserne mit ein.
„Deine Kinder sind mit Tel’lion weitergereist! Wie ich gehört habe, sind sie problemlos in Scosglen angekommen! Ich soll dir viele Grüße von ihnen ausrichten!“, fügte sie noch hinzu, als sie Dakards besorgtes Gesicht sah.
Die Tage vergingen rasch und jeder, der etwas von der Schmiedekunst verstand, hatte sich in der Kaserne eingefunden und half bei der Ausbesserung der Rüstungen, Schwerter und Schilder. Denn ganzen Tag und die ganze Nacht hörte man das Hämmern und Klopfen der Schmiede und Hratli war den ganzen Tag damit beschäftigt, neue Ambosse und Schmiedehämmer herzustellen, denn die alten verkrafteten diesen Ansturm nicht. Dann waren die Tage vergangen und die Nacht zum nächsten Vollmond stand an. Gegen Abend versammelten sich dreihundert Eisenwölfe, fünfhundert Paladine, Alkor und Hratli auf dem Tempelplatz. Die roten Umhänge der Eisenwölfe wehten leicht in der sanften Brise, die durch Travincal wehte. Ihre sonnengegerbten Gesichter wirkten fest und entschlossen, genauso wie die der Paladine. Wiedereinmal glühten die Rüstungen der Paladine silberrot in der untergehenden Sonne und die Schwerter der Paladine und Eisenwölfe blitzten ein letztes Mal in den letzten Sonnenstrahlen auf. Dann war sie untergegangen und sie alle erwarteten, was nun geschehen würde. Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge. Schützend hielten sich einige die Hand vors Gesicht, den das gleißend helle Licht blendete sie. Die Rüstungen glänzten in einem Silber, wie es schöner und reiner noch nie vorher in Kurast gesehen worden war und auch die Umhänge der Eisenwölfe leuchteten feuerrot. Die ganze Stadt war in ein reines Licht getaucht. Lord Pedro war aus dem Tempel hervorgekommen und beobachtete das Schauspiel und dann erschien der Erzengel, direkt neben Dakard. Sein Umhang strahlte in einem reinen Weiß und sanft schwang er die Flügel. Statt des sonst typischen Schwertes hielt dieser jedoch einen langen Stab aus reinem Weiß in beiden Händen, welcher sich oben teilte und zu einer schönen Krone verflechtete.
Dakard stand wie gebannt daneben. Obwohl er dies nun schon ein paar mal erlebt hatte, fand er den Auftritt eines Erzengels doch jedes Mal faszinierend. Vorsichtig warf der Erzengel seine Kapuze nach hinten und ein freundliches Gesicht lächelte ihn an. Dakard und Aschara blickten etwas verwundert.
„Akara? Bist du es?“
„Akarviélle, wenn es dir nichts ausmacht!“, sie lächelte gutmütig, „aber ja, im Prinzip bin ich es! Doch nun genug, ich erzähle es eich später!“
Sie schwang die Flügel und erhob sich leichtfüßig in die Lüfte. Mitten über der Truppe aus Paladinen und Eisenwölfen machte sie halt. Eine Stimme durchschnitt die Luft, eine Stimme die in der alten und wundervollen Sprache der Erzengel sprach.
„Allién, neé zûm alion!“
Daraufhin wurde der ganze Platz in ein gleißendes Licht getaucht. Jeder Mensch wurde von ihm erfasst und alle leuchteten in einem reinen Weiß, so als wären sie selber Erzengel. Dann begannen sie sich alle in Licht aufzulösen und jedes dieser kleinen Lichter sammelte sich in der Mitte um Akarviélle. Immer schneller begannen sich alle Lichter auf diesen Punkt zu konzentrieren. Dann begann auch der Akarviélle damit, sich in ein weißes Licht zu tauchen und das ganze Gebilde begann wie wild zu rotieren. Noch einmal blickte Pedro gebannt auf dieses Licht, dann gab es eine hellen Lichtblitz. Eine gleißende Explosion vollzog sich am Nachthimmel und erleuchtete Travincal und Kurast kurzzeitig taghell, dann war das Licht verschwunden und Dunkelheit legte sich wieder über die Stadt.
Vorsichtig öffnete Dakard die Augen. Eine Schwüle umfing ihn, eine Schwüle, wie er sie so früh im Jahr nicht gewohnt war. Kurzzeitig sah er nichts, dann gewöhnten sich seine Augen an die nächtliche Umgebung. Er stand auf einer Düne. Leise knirschte der Sand unter seinen stählernen Stiefeln, dann hob er seinen Blick. Unter ihm lag Lut Gholein, das Juwel der Wüste. Er erschrak bei dem Anblick. Schon früher war er hier gewesen, doch alles hatte sich verändert. Aus der fröhlichen kleinen Hafenstadt war nun eine dunkle Trutzburg des Bösen geworden.
 
Huhu! Hier, für meine Leser:read:

Nechris :flame:
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--- Teil 7 ---

Dakard wandte sich von diesem schrecklichen Anblick ab. Hinter sich hörte er das wilde Klopfen und Werkeln hunderter Menschen. Er drehte sich um. Dort hatte man bereits damit begonnen, ein Lager für die Nacht zu errichten. Wie er später erfahren sollte, waren die Barbaren bereits seit einer Woche hier versammelt um dieses kleine Lager zu errichten. Es lag auf einer kleinen Düne oberhalb von Lut Gholein. Hunderte von Bäumen mussten herangeschafft sein, denn das kleine Fort war von einem fünf Meter hohen hölzernen Wall umzogen, welcher ungefähr fünfhundert mal hundert Meter maß. In den vier Ecken waren Wachtürme errichtet worden, welche ungefähr doppelt so hoch waren. Die Wachkabinen waren jeweils mit vier Fackeln erleuchtet und es hatten sich bereits Amazonen zur Nachtschicht dort niedergelassen. Einige Zauberinnen und Jägerinnen gingen auf dem Wall auf und ab, den Blick immer auf die dunkle Wüstenstadt gerichtet. Jetzt bemerkte Dakard erst den Tumult, welcher hier herrschte. Zeitgleich mit ihm waren auch die Armeen der Druiden und Nekromaten eingetroffen. Es herrschte ein wahnsinniges Gedränge, denn nun versuchten alle gleichzeitig durch das kleine Tor in das Fort zu gelangen. Dakard hielt seine Truppen zurück und auch die Eisenwölfe warteten mit ihm. Als die beiden anderen durch das Tor geschritten waren, betrat auch Dakard mit seiner Armee das Lager. Innen drin hatten die Barbaren Dutzende von Baracken geschaffen. Obwohl das Lager von außen etwas klein und beengend schien, war Dakard beeindruckt, wie geräumig und groß es doch von innen wirkte. Ein Erzengel hatte ihm und Aschara am Tor einige Unterkünfte zugewiesen und so trennten sich die beiden. Die Unterkünfte waren lange, zweistöckige Holzbauten, welche zu beiden Enden einen Ausgang hatten. Es gab auch einige Leitern auf das Flachdach, von welchem man sofort auf den Wehrgang am Wall gehen konnte. Dakard verteilte seine Armee auf seine sechs Baracken, dann erschien ein junger Paladin an der Tür.
„Sir! Tyrael verlangt nach euch! Ihr findet ihn und die anderen Führer in dem kleinen Haus am Ende der Straße. Man sagt es sein dringen! Beeilt euch!“
Damit salutierte er noch einmal vor Dakard und verschwand daraufhin. Sofort brach der Paladinführer auf. Die Unterkunft der Paladine war am anderen Ende des Lagers errichtet worden und so musste Dakard es vollständig durchqueren. Fachmännisch begutachtete er die Arbeit der Barbaren auf seinem Weg. Die Bäume schienen aus einem festen Holz zu sein und Dakard roch noch den würzigen Duft des Harzes, sie mussten also noch frisch sein. Die Nordmänner schienen es gut verarbeit zu haben, denn Dakard konnte keine Schwachstellen erkennen, auch wenn er sich klar war, dass sie hier keinen konzentrierten Angriff aus Lut Gholein überstehen würden, doch anscheinend schien das nicht der Plan Baals zu sein. Dakard erreichte die Mitte des Lagers. In seinen Ohren vernahm er das Pochen und Klingen der Schmiedehämmer und die exotischen Gerüche der Heilmittel stiegen ihm in die Nase. Er hatte die Schmiede und das Lazarett erreicht.
Die Barbaren haben aber auch an alles gedacht, dachte Dakard bewundernd.
Überhaupt war das Lager sehr ordentlich gestaltet. Links und rechts vom Tor gab es auf jeder Seite zwanzig Baracken, zehn auf jeder Seite des Weges, welcher quer durch das Lager führte. Die Unterkünfte reichten von der zwanzig Meter breiten Straße bis an den Wall. Jedes dieser Häuser bot Platz für bis zu hundert Streiter. In der Mitte waren also die Schmiede und das Lazarett errichtet und eine kleine Taverne konnte man auch finden. Dakard sah viele Barbaren dort ein- und auskehren, doch auch einige Paladine befanden sich dort. Sofort, als sie Dakard sahen, verschwanden sie in hintern den Türen und Wänden oder versteckten sich hinter den massigen Nordmännern, schließlich war ihnen der Genuss von Alkohol noch immer verboten und etwas anderes schien es dort nicht zu geben.
Dakard lächelte innerlich. Er erinnerte sich an seine Jugend und wie auch er gerne mal ein Bierchen getrunken hatte. Wäre einer der hohen Lords hier gewesen, dann hätte er etwas unternommen, doch so drückte er noch einmal ein Auge zu. Nun hatte er das Haus erreicht. Es war das einzige, was in diesem Lager aus Stein erbaut war und sofort ließen die beiden Erzengel, welche an der Tür Wache standen, ihn passieren. Innen sah er die Obersten Führer eines jeden Stammes und er seufzte innerlich. All dies erinnerte ihn doch zu sehr an Harrogath. Unter den ganzen Gesichtern waren viele Bekannte. Kaschya, Hoku, Jamella, Natalya - er nickte ihnen kurz zu und sie erwiderten dies freundlich - und natürlich Zaria und Tel’lion. Beide kamen sofort auf ihn zugestürmt, als sie ihn sahen. Zaria fiel ihm um den Hals und gab ihm einen Kuss und auch Tel’lion umarmte ihn zur Begrüßung. Dakard blickte seine Frau an.
„Haben sie dir also dein Kommando wiedergegeben?“
„Aber ja“, sie lächelte, „auch du, wie es scheint, scheinst ja wieder unter den Paladinführern zu weilen!“
„Ja, aber es hat auch einiges an Überzeugungskraft gekostet, damit Pedro mich wieder einsetzt!“, er lächelte zurück.
„Na da hab ich ja Glück gehabt! Ich konnte mir den ganzen Stress schließlich sparen! Ich bin ja zu Glück nie ausgetreten.“
Tel’lion lachte und die beiden stimmten mit ein.
„Übrigens viele Grüße von Jelovina und Gweni! Sie sind beide gut angekommen und Tel’liana freut sich, sie als Gäste zu haben! Es wird ihnen dort gut gehen und...“
Er wurde unterbrochen, denn in diesem Moment betrat Tyrael zusammen Decaiel den Raum. Der Raum wurde von ihrem weißen Licht erhellt und das unruhige Flackern der Fackeln verlosch. Tyrael stellte sich in die Mitte des Raumes und die Anwesenden bildeten einen Halbkreis um ihn. Dann begann der Erzengel zu reden.
„Meine lieben Freunde! Ein trauriger Anlass führt uns hier alle zusammen! Die Macht der Erzengel ist gebrochen und das Böse hat sich wieder erhoben. Schon seit einiger Zeit wandeln überall in Sanktuario die Dämonen wieder auf Erden und alles Böse versammelt sich hier in Lut Gholein. Baal ist es gelungen, die friedliche Stadt zu erobern und nun ist sie eine Trutzburg seiner wiedergewonnenen Macht. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird er von dort losschlagen und seinen Rachefeldzug beginnen, seine Rachefeldzug gegen euch und uns. Es ist nun an uns, seine Präsens auf dieser Welt ein für alle mal zu beenden.“
Er beendete seine Rede. Obwohl alle die Lage schon kannten, waren sie trotzdem bedrückt bei dem trostlosen Anblick des Erzengels. Decaiel trat vor.
„Wie viele Streiter haben wir?“, dabei blickte er Dakard an. Dieser seufzte. Er schien das alles nur zu gut zu kennen.
„Dakard, Oberkommandant der Paladine, vierhundertfünfundsiebzig Streiter des Lichtes und fünfundzwanzig Schützen!“
„Aschara, Führerin der Eisenwölfe von Kurast, dreihundert Eismagier!“
„Zaria, erste Amazonenstaffel, fünfhundert Bogenschützen, hundertfünfzig Speerkämpfer und hundert Amazonen zur Bedienung der Ballisten!“
„Tel’lion, hoher Druidenschamane Scosglens, dreihundert Verwandler und fünfzig Wetterschamanen!“
„Hoku, oberster Heermeister Harrogaths, jeweils ein zweihundertfünfzig Mann starkes Axt- und Schwertbatallion!“
„Ner’zâhl, Großmeister des Wortes, fünfundsiebzig Knochenmagier, fünfzehn Beschwörer und zehn Meister der Worte!“
„Natalya, Geheimbund der Assassinen, neunzig Fallensteller und zehn Attentäterinnen!“
„Jamella, Vorsitz des Magierzirkels, dreihundert Blitz- und zweihundert Feuerzauberinnen!“
„Kaschya, Oberste Waffenschwester, zweihundertfünfzig Schützen!“
Dann schwieg die Runde. Man sah den Erzengel kurz nachdenken, dann vernahmen alle wieder die Stimme Decaiels.
„Viele sind gekommen, mehr als erwartet, doch können wir nicht unvorbereitet vorgehen! Wir wissen nicht, was sich hinter den Mauern der Stadt verbirgt. Baal hat eine Sperre errichtet, durch welche sich die Erzengel nicht teleportieren können, geschweige den ihr Menschen. doch konnten wir eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung ausmachen!“
Jamella trat vor. Ein leichtes Klingen ertönte, dann zeichnete sie mit ihrem Zauberstab ein kleines Modell Lut Gholeins mit einem bläulichen Licht in die Luft. Bewundernd schauten ihr die anderen zu, dann trat sie zurück und das Gebilde blieb frei im Raum hängen. Das bläuliche Licht leuchtete in einer angenehmen Stärke und manchmal blitzte es an einige Stellen kurz hell auf. Dakard war begeistert davon. Tyrael trat wieder vor. Er nahm das Gebilde, drehte es einmal herum und zeigte auf eine bestimmte Stelle.
„Hier, an dieser Stelle wird die Wache nicht von der unermüdlichen Brennenden Legion übernommen, sondern von einige Blutfürsten. Zwar sind diese Minotauren keine einfach zu bezwingenden Gegner, doch sind es wenige und im Gegensatz zu den Skeletten benötigen sie auch Schlaf. Des nachts sollten sie unvorbereitet sein und es sollte uns gelingen, einen Trupp in die Stadt einzuschleusen! Es muss aber einer den euren gehen, wir Erzengel sind durch unser reines Licht zu auffällig und es würde nicht lange dauern, bis Baal uns gefangen hätte.“
„Wir machen das!“, Natalya war vor getreten, „ich habe zehn Attentäterinnen, mich selbst eingerechnet, dabei! Wir sind spezialisiert auf den Kampf im Dunkel und auf das Spionieren im Verborgenen. Es sollte uns gelingen, unentdeckt zu bleiben!“
„Wir kommen auch mit!“, Ner’zâhl war vorgetreten und Natalya blickte ihn etwas mürrisch an.
„Ihr Assassinen seid vielleicht darauf spezialisiert, unentdeckt zu bleiben, doch falls man euch nun doch findet, was macht ihr dann?“
„Und wie wollt ihr uns helfen?“, Natalya blickte ihn abwertend an, sie hasste diese, diese ‚Dämonenmagier’ mehr als alles andere auf der Welt, doch musste sie sich zusammenreißen.
„Ich weiß, dass ihr euren magischen Schattenmantel auch auf uns erweitern könnt! Jede Attentäterin soll einen Meister des Wortes mitnehmen! Sie können die Urenergien eines jeden Lebewesens anzapfen und so im Notfall die betreffenden Monster verwirren!“
Natalya murrte, doch die anderen waren von diesem Vorschlag begeistert. Tyrael nickte und somit war die Sache beschlossen.
Na toll, jetzt muss ich mit einem dieser Dämonenpriester zusammenarbeiten! Soll der mal sehen, wie der sich und seine Knochen da heil wieder hinausbekommt! Ich werde dem nicht helfen, wenn er entdeck wird!
„Nun wäre nur noch eins zu klären! Wie sollen wir auf den Wall gelangen und die Wachen überwinden?“, Ner’zâhl blickte fragend in die Runde.
„Wir könnten euch vielleicht helfen!“, Tel’lion trat vor und die Anwesenden blickten ihn fragend an.
„Ich könnte mit einer kleinen Rabenstaffel die Fürsten ausschalten. Anschließend werden wir einige Ranken hinunterlassen und ihr könnt ohne weiteres den Wall besteigen. Wir werden uns dann wieder zurückziehen, als Spione waren wir Druiden noch nie besonders gut, aber wenn euch das weiter hilft!“
Die anderen waren noch etwas unschlüssig, doch Decaiel nahm ihnen die Entscheidung ab.
„Ich hatte zwar eigentlich eher an einen Pfeilhagel gedacht, doch so ist es sicherer! Einige Fürsten hätten dem Beschuss der Pfeile entgehen können und sofort Alarm geschlagen! Nein, wir machen es so! Holt eure Leute, wir werden diese Aktion noch heute Nacht durchführen!“
Damit verließen alle den Raum. Diejenigen, welche heute noch ihren Einsatz hatten, sammelten ihre Truppen um sich, die anderen zogen sich in ihre Baracken zurück, um ihre Leute von dem Plan der Erzengel zu unterrichten.
 
Wie immer klasse :top:

na dann bin ich mal gespannt ob das alles wie geplant weiter geht ^^

PS:
irgendwie schaut deine Sig bissl zerstückelt bei mir aus.
 
Vermittelt einem ein bißchen was von deja vu ;)

Einziges was mir nicht gefallen hat war die direkte Wiedergabe der Gedanken von Natalya. Meiner Meinung nach wäre das in inderekter Form beschrieben effektvoller gewesen, so hat es etwas von einer Gedankenblase in einem Comic.
 
Wohl eher eins von tausend Spam-Ups, du dunkler Beschwörer :rolleyes:
 
....brauche mehr....intellektuelle wüste.... WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!
 
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